Kristall Mineral = Festkörper chem. Substanzen mit regelmäßiger, 3-dimensional-periodischer Anordnung der atomaren Bausteine (Kristallgitter) = natürlich entstandene Festkörper, physikalisch und chemisch weitestgehend homogen Gestein = vielkörnige Mineralaggregate best. Zusammensetzung und Gefüges (heterogen) Quarz (SiO2), Kristalle Kristallgitter polymineralisch (z.B. Granit aus Qz, Fsp, Gl) Quarz, Var. Chalcedon (SiO2), mikrokristallin Kristalle: i.R. ebene, regelmäßige Flächen monomineralisch (z.B. Marmor aus Cc) Bsp. Halit - NaCl Opal (SiO2•nH2O) (weiß), amorph Mineraleigenschaften 1. physikalische Eigenschaften 1.1. mechanische Eigenschaften: Härte (Ritz-, Schleif-, Druck-), Spaltbarkeit , Bruch 1.2. morphologische, kristallographische Eigenschaften (Kristallsystem, Zwillinge) 1.3. optische Eigenschaften: Farbe, Glanz, Lichtbrechung, Doppelbrechung, Absorption, Lumineszenz 1.4. Dichte 1.5. magnetische Eigenschaften 1.6. elektrische Eigenschaften 1.7. thermische Eigenschaften: Wärmeleitfähigkeit, thermische Ausdehnung, Schmelzen 2. chemische Eigenschaften 2.1. Zusammensetzung 2.2. chemische Bindung 2.3. Reaktion (mit Wasser, mit HCl) 1. Mechanische Eigenschaften Härte: Bruch: • muschelig – (bei dichten Aggregaten und amorphen Materialien) gleicht dem runden Abdruck einer Muschel (z. B. Quarz, Flint) • uneben • glatt • faserig (z.B. Kyanit) • hakig (vorw. bei Metallen, die sich zäh verformen lassen -z. B. Gold, Silber, Kupfer, Platin) • splitterig (Chrysotil) • erdig Zähigkeit: = Sprödigkeit, Dehnbarkeit, Elastizität: Spaltbarkeit: Bezeichnung höchst vollkommen vollkommen gut deutlich undeutlich keine Spalteigenschaft feinste Blättchen abspaltbar beim Zerschlagen erhält man immer Spaltkörper auf Bruchstücken sowohl Spalt- als auch unebene Bruchflächen beobachten auf Bruchflächen untergeordnet ebene Spaltablösungen vorhanden neben unregelmäßigen Bruchflächen nur ausnahmsweise glatte Flächen siehe Bruch (Mineral) Beispiele Gips, Glimmer Calcit, Halit, Fluorit, Galenit Amphibole, Feldspäte, Orthoklas, Pyroxene Apatit, Kassiterit, Schwefel Korund, Magnetit Diamant (senkrecht zur Oktaederfläche), - spröde (Ritzstaub spring weg, die meisten Minerale) - mild (Ritzstaub bleibt liegen, z.B. Bleiglanz), - schneidbar (kein Ritzstaub entsteht, z.B. Wismut), - geschmeidig (hämmerbar, z.B. Gold), - elastisch (Glimmer), - biegsam (Gips, Chlorit) 2. Morphologische Eigenschaften Kristallform, Kristallsysteme (7): Tracht: = äußere Form eines Kristall kann aus einer einzigen oder aus einer Kombination mehrerer Grundformen bestehen: kubisch: α = β = µ rhombisch: α = β = µ ≠ 90° a=b=c a=b=c hexagonal: α = β = 90 ° µ ≠ 120° a=b≠c tetragonal: α = β = µ = 90° a=b≠c (Bsp. Pyrit) Habitus: = Größenverhältnisse der Kristallflächen orthoα = β = µ = 90° rhombisch: a≠b≠c monoklin: α = µ = 90°, β ≠ 90° a≠b≠c triklin: α ≠ β ≠ µ ≠ 90 a≠b≠c Achsenlänge: Zwillingsbildung: Durchwachsungs-, Penetrationszwillinge (Fluorit) würfeliger Habitus Berührungs-, Kontaktzwillinge (Spinell) polysynthetische Zwillinge (Albit) oktaedrischer Habitus Nr. / Name Härte Farbe Spaltbarkeit Bruch Strich Glanz muschelig farblos Glas- auf Prismenfl. Fett- auf Bruchflächen 1 Quarz 7 – 2 Orthoklas 6 farblos 3 Plagioklas 4 Dunkelglimmer (Biotit) 5 Hellglimmer (Muskovit) 6 Amphibol (Hornblende) 7 Pyroxen (Augit) 6 vollkommen nach {001} deutlich nach {010} 2,5 – 3 v vollkommen farblos Perlmutt- auf Spaltflächen 2 – 2,5 v vollkommen farblos ja, aber ? 5–6 vollkommen farblos 5,5 – 6 unvollkommen bis wechselnd deutlich muschelig, spröde farblos muschelig farblos farblos 8 Olivin 6,5 – 7 deutlich 9 Calcit 3 vollkommen {10-11} farblos 10 Gips 2 v vollkommen {010} deutlich {100} farblos 11 Steinsalz 2 12 Hämatit 5,5 – 6,5 vollkommen {100} muschelig, spröde bei dünntafelig-blättrigem muschelig, spröde Hämatit (Ablösung) farblos kirschrot bis rotbraun häufig Perlmutt- auf Spaltfl. Glas- bis halbmetall. auf x- und Spaltflächen matt auf Spalt- und Xflächen Glas- auf X-flächen Fett- auf Bruchflächen Perlmutt(010) Perlmutt(100) Glas(-111) Seiden? Metall- Metamorphite >> Umwandlung magmatisch oder sedimentär gebildeter Minerale bei geänderten p-T Bedingungen metamorphe Gesteine mit neuen Mineralgleichgewichten, Gefügen und Eigenschaften Kontaktmetamorphose Überwiegend Temperatur Bildungsmilieu Umgebung magmatischer Gesteine in der Erdkruste oder an der Oberfläche Typische Gesteine Hornfels Kontaktschiefer Greisen Skarne Regionalmetamorphose Druck und Temperatur Tief versenkte Gesteinskomplexe in Subduktionszonen und Kollisionsbereichen (Orogene) Gneis Glimmerschiefer/Phyllit Marmor Quarzit Metamorphe Minerale (Beispiele) 1. Granat (Mg, Fe)3Al2(SiO4)3 rot bis braun, häufig idiomorphe dodekaedrische Kristalle aus Okrusch 2005 2. Aluminiumsilikate Al2SiO5 Disthen (Cyanit): Sillimanit Andalusit Hochdruckmineral, blau hell, stark glänzend nadlig, stenglig 3. Chlorit kompliziert zusammen-gesetztes Glimmer-mineral, grün, blättrig, enthält Mg, Fe, Al, Si und OH-Gruppen 4. "Kalksilikate" (Epidot, Zoisit; Wollastonit) häufig grüngefärbt oder farblos, wichtige Minerale in Skarnen und Grünschiefern, meist nicht als Einzelminerale erkennbar Epidot Zoisit 5. Serpentin Mg6Si4O10 . 8H2O grün, weich, durchscheinend, entsteht bei der Metamorphose basischer und ultrabasischer Magmatite 6 Cordierit grau bis gelblich, blassgrau Wollastonit Gefüge metamorpher Gesteine 1. Granoblastisch: mehr oder weniger gleichzeitiges Wachstum von Mineralen, häufig Tendenz zur Idiomorphie bei Granat, Disthen, Epidot, Andalusit ==> keine Bewegung während der Kristallisation (statisch) 2. Schieferung/Foliation Kristallisationsschieferung: flächiges Wachstum oder Einregeln von Mineralen unter Druck: Plattenquarze, Muskovitlagen ==> häufig Bewegung (duktiles Fließen) Bruchschieferung: Bruch über die Korngrenzen, Wachstum von Glimmern in den neuen Flächen ==> Bewegung wird spröd umgesetzt Schieferung durch 3 Deformationsmechanism.: - Einregelung existierender Minerale mit anisotropen Formen (Plättchen: Glimmer; Stängel: Amphibole, Pyroxene; Tafeln: Feldspäte) - Formänderung ("Plättung") präexistenter Minerale - Drucklösung und damit verbundener Konzentration geringer drucklöslicher Minerale (z.B. Glimmer) Korngröße und –form granoblastisch lepidoblastisch porphyroblastische Granate in einer Matrix aus lepidoblastischen Glimmern nematoblastischlepidoblastisch: Stengelige Ausbildung von Aktinolith in lepidoblastischer Chlorit-Matrix Poikiloblasten: von Einschlüssen durchsetzte Porphyroblasten Idioblasten: sind "eigengestaltig", d.h. sie haben eine ideale Kristallform (in Metamorphiten deutet dies auf ein spätes Wachstum hin!) Xenoblasten: „fremdgestaltig (Skript S.F-24) Chemische Aspekte der Metamorphose allochem <===> = chemische Zusammensetzung ändert sich (Elementabfuhr oder - zufuhr durch Fluide) isochem = chemische Zusammensetzung bleibt gleich (meist nur in kleinen Bereichen) Kontaktmetamorphose 1. isochem Endokontakt: Hornfelse: meist dunkel, dicht, seltener Lagenstruktur, massig, splittrig, in dünnen Scherben durchscheinend Exokontakt: Sandstein Kalkstein Tonstein Schiefer Kohle ==> Quarzit (fast 100%Quarz, hell) ==> Marmor (grobspätiger Calcit, rosa, weißlich, kristalline Struktur, HCl-Test!) ==> Erdbrandgesteine (Porzellanit), wie Keramik oder gebrannte Ziegel ==> Fruchtschiefer, Knotenschiefer ==> Naturkoks 2. allochem Skarne ==>aus Kalkstein durch Fluida-Einwirkung, massige dunkle Gesteine, manchmal auch grün oder weiß Minerale: Px, Granat, Wollastonit, Epidot, Zinkblende, Magnetit Greisen ==> aus silikatischen Gesteinen durch Fluida-Einwirkung, massige, helle Gesteine, >80% Quarz, Feldspäte meist aufgelöst Minerale: Qu, Topas, Muskovit, Zinnstein, Wolframit Markl (2008) Regionalmetamorphose: in Zusammenhang mit Gebirgsbildung, regional ausgeprägt - Tief-T- Hoch-P: typisch für Subduktionszonen [C] - Mittel-T-Mittel-P: Typisch für kontinentale Regionalmetamorphose [B] - Hoch-T-Niedrig-P: geringe Tiefe und Temperatur-Anomalie, Bsp. Riftzone [A] Kontaktmetamorphose: Erwärmung durch Kontakt mit Magmatiten, nur lokale Verbreitung, bei Vulkaniten sogar nur im cmBereich - Hoch-T-(sehr)Niedrig-P Regionalmetamorphose < Reibungswärme p↑ 1. Konvergente Plattengrenzen - Subduktionszonen: Hochdruck-Metamorphose bei relativ geringer Temperatur: -> abtauchende ozeanische Kruste (Versenkungsmetamorphose) Blauschiefer (Glaukophan), Eklogit Serpentinite (aus basischer ozeanischer Kruste) Niedrigdruckmetamorphose bei hoher Temperatur: -> Inselbogen (Krustenverdickung durch Faltung und Deckenüberschiebung ==> Druck, aufsteigende Granit- und Granodiorit-Plutone ==> Aufheizung) Phyllite, Glimmerschiefer Gneise Quarzite, Marmor Kontinent II Kontinent I 2. Kontinent-Kontinent-Kolissionen Hochdruck-Hochtemperatur-Metamorphose: -> extreme Krustenverdickung, starke Aufheizung durch Umwandlung kinetischer Energie in Wärme-Energie Gneise, Glimmerschiefer Granulit, Eklogit wichtiges Merkmal: weiträumige Deckenverschiebungen, Verzahnung unterschiedlicher Krustenanteile, hohe Metamorphose Wie kommen metamorphe Gesteine an die Erdoberfläche ? Konzept der Isostasie: verdickte kontinentale Kruste sinkt zum Teil in den weichen oberen Mantel ein, bei weiterer Verdickung erfolgt Aufstieg (Eisberg-Modell) bestätigt durch Nachweis der Gebirgswurzeln mechanische Eigenschaften der metamorphen Gesteine begünstigen Auseinanderfließen des Krustenstapels: - in Oberflächennähe: Abschiebungen - in der Unterkruste: duktiles Fließen (befördert durch Schmelzen) Regionalmetamorphite: Edukte vs Produkte: Edukt ==> schwache Met. ==> starke Metamorphose Tonschiefer Grauwacke Qu-Sandstein Kalkstein Mergel Diabas Basalt Granit Rhyolith ==> ==> ==> ==> ==> ==> ==> ==> ==> ==> Glimmerschiefer ==> Gneis ==> Quarzit ==> Marmor ==> Amphibolit ==> Amphibolit ==> Amphibolit ==> Gneis ==> Gneis Phyllit Serizitgneis Quarzit Marmor Kalkphyllit Grünschiefer Grünschiefer Serizitgneis Serizitgneis • Grünschiefer, Amphibolite und Eklogite = Metabasalte. • Tonschiefer, Phyllite, Glimmerschiefer + manche Paragneise = Metapelite. • Alle aus Sedimenten entstandenen Metamorphite (also z.B. Metapelite aber auch Marmore und Quarzite) = Metasedimente. Hochdruck-Hochtemperatur-Metamorhose Granulit (aus sauren und intermediären Magmatiten und Sedimentiten): Fsp, Qz, Px, Granat, Disthen, (Biotit) Eklogit (aus basischen und ultrabasischen Magmatiten): Pyroxen, Granat ==> wasserfreie Minerale, sonst Aufschmelzung ab 600°C! Anatexis Aufschmelzung von Metamorphiten, die nicht nur wasserfreie Minerale enthalten, bei fortschreitender Metamorphose ==> Migmatite ("eingefrorene" Schmelzenbildung) 1) Tonschiefer 2) Glimmerschiefer: grobschuppiger Muskovit oder Biotit, Quarz, (Granat), deutliche Schieferung Phyllit: feinkörniges, stark geschiefertes Gestein, hell, silbriger oder seidiger Glanz auf den Spaltflächen durch feinkörnige Glimmer, häufig gefaltet, teilweise mit "Quarzknauern" Grünschiefer: wie Phyllit, aber grün gefärbt (Chlorit, Epidot, Aktinolith) 3) Gneis: flasriges - geschiefertes Gestein mit Fsp (>20%), Qz und Glimmer, (Granat, Disthen, Sillimannit...), sehr viele unterschiedliche Typen (Korngröße) Augengneis: -> geregeltes Gefüge, = Biotitgneis mit Kfsp (Augen, einfache Zwillinge!) und Qz (in Zwickeln) 4) Hornfels 5) Frucht-/Garbenschiefer: stengelige Andalusite (Knotenschiefer – Cordierit), aus Phyllit durch Biotit-Blastese (Glänzendes = Biotit) 6) Skarn: aus Kalkstein, CO3 weg, Ca in Kalksilikate, Granat (Grossular, grün, Ca3Al2(SiO4)3), Magnetit (Fe3O4, schwarz, magnetisch), Vesuvian? (rot, Ca10Mg2Al4(SiO4)5(Si2O7)2(OH)4) ev. Zoisit, Epidot 7) Serpentinit mit Magnetit oder Chromit (schwarz, magnetisch?), eventuell wechselnd Talk und Serpentin > Talk meist sekundär durch Umwandlung von Aluminiumoxidfreien bzw. -armen Mineralen (Olivin, Enstatit), aber auch aus metamorphen Gesteinen bis etwa 500 °C (Marmor, MetaUltrabasiten, Dolomit) oder hydrothermal in Gängen > Serpentin = sekundär bei Umwandlung Mg-reicher Orthopyroxene oder Olivine in Peridotiten (meist Tiefengesteine in Subduktionszonen zu Serpentiniten umgewandelt.) sowie bei niedriggradiger Metamorphose (in der Grünschieferfazies) oder hydrothermaler Metasomatose (auf dem Ozeanboden in olivinhaltigen Vulkaniten) durch Einwirkung von Wasser auf Olivine. 8) Amphibolit: (aus Mergeln und Basalten), schwarz, feinkörnig, schiefrig/Gneis, aus Amphibolen und Plagioklas, selten Granat und Epidot (Übungsstück) 9) Eklogit: (Subduktion basischer Gesteine bei 900-1000°, trocken), schwarz bis grün, sehr schwer, aus Pyroxenen (Omphazit grün) und roten bis braunen Granaten, Qz, Hellglimmer (letzteres retrograd entstanden) 10) Granulit: (aus sauren und intermediären Magmatiten und Sedimentiten), meist hell (Weißstein), feinkörnig, schiefrig, jedoch oft ohne deutliche Foliation, Qz-Fsp.-Gestein, Pyroxen-reich, mit Granat (braun) und Disthen (blau), wasserfreie Minerale-> >1000°,30kb, meist Gesteine der Unterkruste 11) Marmor: hell, grobspätiger Calcit 12) Quarzit: massig, ausschließlich Quarz, manchmal schiefrig Migmatit: Metamorphit, der teilweise aufgeschmolzen war Aufgabe 1 Stellen Sie folgende Stoff-Mischungen im ternären MSZ - Diagramm (Mehl - Salz - Zucker) und EZM (Eier-Zucker-Mehl)- Diagramm dar! Eier: Mehl: Zucker: Salz: Milch: Wasser: Hefeteig 5% 60% 15% 5% 15% 0% Salzteig 0% 70% 0% 25% 0% 5% Biskuitteig 59% 15% 25% 1% 0% 0% Mürbeteig 33% 33% 33% 1% 0% 0% Eierkuchenteig 20% 50% 0% 0,5% 29,5% 0% Die Systematik der Minerale I. Klasse: II. Klasse: III. Klasse: IV. Klasse: V. Klasse: VI. Klasse: VII. Klasse: VIII. Klasse: IX. Klasse: Elemente Sulfide und Arsenide Halogenide Oxide und Hydroxide Karbonate, Nitrate und Borate Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate Phosphate, Arsenate und Vanadate Silikate Organische Substanzen Mineralbestand der Erdkruste • • • • • • • • • • • Plagioklas Alkalifelspat Quarz Pyroxene Amphibole Glimmer Olivin Tonminerale Calcit, Aragonit, Dolomit Magnetit, Titanomagnetit Sonstige (Granat, Disthen, Andadalusit, Sillimanit, Apatit, usw.) 39 Vol.-% 12 Vol.-% 12 Vol.-% 11 Vol.-% 5 Vol.-% 5 Vol.-% 3 Vol.-% 4 Vol.-% 2 Vol.-% 2 Vol.-% 5 Vol.-% 100 Vol.-% ┐ │ │ │ ├> Silikate │ │ ┘ S Silikate Inselsilik kate (Neo osilikate)) - isolie erte SiO4-T Tetraeder G Gruppen silikate (Sorosili ( kate) - je zw wei SiO4-K Komplexe sind s über ein e Saue erstoffatom m zu Doppeltetraedern verbund den R Ringsilik kate (Cyc closilikate) - In Ringsilikate R sind die SiO4-Tetrae S eder zu iso olierten Dre eier-, Viere er- und Sech hserringen n gruppiert K Kettenu Band und dsilikate (Inosilik kate) 1) Einfaachketten: dabei gehö ören je zwe ei der Saue erstoffione en gleicchzeitig zw wei Tetra aederkomp plexen an, woraus w sicch ein Si:OVerh hältnis von 1:3 ergibt 2) Bändder: es sinnd zwei Kettten seitlich über Brückensaue erstoffe verbunden. S Schichts ilikate (P Phyllosiliikate) - Schiichtstrukturen aus SiO4-Tetrae edern. G Gerüstsil likate (Te ectosilik kate) - Dreidimension nale Netzwerkstrukkturen: jedes Sauersstoffion gehö ört gleichze eitig zwei bena achbarten Tetraedern an (jede er Tetraeder ist über seine Ecke en mit Nacchbartetrae edern verkknüpft). Gesteinsbildende Minerale – Silikate 1. Quarz SiO2 < 573° C: Tiefquarz (α-Quarz) > 870° C: Hochquarz (β-Quarz) trigonaler Tiefquarz Glanz: hexagonaler Hochquarz Fettglanz auf Bruchflächen Glasglanz auf Kristallflächen Farbe: farblos, grau (im Gestein meist farblos glasig), viele Farbvarietäten durch Einfärbung mit Metallionen möglich Härte: 7, spröde Bruch: muschelig, uneben Spaltbarkeit: Varietäten: Farbvarietäten, z.B.: • Bergkristall = klare, gut ausgebildete Kristallflächen • Amethyst = violett (Spuren von Fe3+ , ± Ti, + ionisierende Strahlung) • Rosenquarz = rosa, grobkristallin, (geringe Ti- oder Mn-Gehalte) • Rauchquarz = gelb - braun - fast schwarz (ionisierende Strahlung) mikro-kryptokristalline Varietäten: • Chalcedon = faserig • Achat = lagig gebändertes Aggregat aus Chalcedon; • Karneol = roter Chalcedon (Färbung durch Eisenoxide) feinkörnige Varietäten: • Feuerstein, Flint, Chert = feinkörnig, Konkretion oder lagige Abscheidung in Kalk • Jaspis = mikrokristallin, feinkörnig, makroskopisch derb, braun oder rot gefärbt durch Hämatitabscheidung 2. Feldspäte häufigste gesteinsbildende Minerale (mehr als 40 % aller Minerale in der Erdkruste sind Feldspäte) 1. Alkalifeldspäte: 2. Plagioklase: Kalifeldspat K [Al Si3O8] (Orthoklas Or) Sanidin K,Na [Al Si3O8] lückenlose Mischungsreihe aus Anorthit (An) Ca[Al2 Si3O8] und Albit (Ab) Na[Al Si3O8] Mischungs-Dreieck Feldspäte Orthoklas (Kalifeldspat) (K, Na) Al Si3O8 Kristalle: prismatisch, schiefe Flächen (monoklin) Farbe: hellrosa bis fleischfarben, weiß, grau, farblos, gelblich Glanz: Glasglanz Härte: 6 (wird von Quarz geritzt), spröde Bruch: uneben, gestuft, splittrig Spaltbarkeit: sehr gut Plagioklase (Kalk-Natron-Feldspäte) (Na, Ca) Al1-2 Si2-3O8 etwa gleiche Eigenschaften, überwiegend weiß (niemals rötlich) Plagioklase enthalten weniger Silizium und weniger Sauerstoff als Kalifeldspäte. Sie sind vor allem für "basische" Gesteine typisch. 3. Glimmer = Schicht-Silikate (ausgeprägte Spaltbarkeit in einer Ebene) 1. Muskovit (Hellglimmer) KAl2[(OH,F)2/AlSi3O10] Farbe: durchsichtig, farblos Glanz: Glasglanz, Spaltflächen Perlmutt-Glanz Spaltbarkeit: sehr gut in einer Ebene Kristallform: meist sechseckige, flache Täfelchen Härte: 2-3, elastisch biegsam 2. Biotit (Dunkelglimmer) K(Mg,Fe)3[OH,F)2/AlSi3010] Farbe: dunkelbraun bis schwarz, durchscheinend bis undurchsichtig Glanz: starker Glasglanz Spaltbarkeit: sehr gut in einer Ebene Kristallform: meist sechseckige, flache Täfelchen Härte: 2-3, elastisch biegsam 4. Amphibole (Hornblenden): häufige gesteinsbildende Minerale in Magmatiten und Metamorphiten = Kettensilikate mit OH-Gruppen durch die Austauschbarkeit der Metallionen sehr viele Variationen möglich! Beispiele: "gemeine" Hornblende Ca2Na(Mg,Fe)4(AlFe)[(SiAl)4O11]2[OH]2 Aktinolith Ca2(Mg,Fe)5[(OH,F)/Si4O11]2 Farbe: schwarz, dunkelgrün, schwarzbraun, undurchsichtig Glanz: Glasglanz, halbmetallisch Härte: 5-6 Bruch: rauh Dichte: 2.9 – 3.2 g/cm3 Spaltbarkeit: sehr gut nach dem Prisma Erkennung: leicht mit Pyroxenen zu verwechseln (anderes Kristallsystem, sonst äußerlich gleich) 5. Pyroxene sehr verbreitet in magmatischen Gesteinen (eisen- und magnesiumreich, siliziumarm) = Kettensilikate ohne OH-Gruppen einfacher zusammengesetzt als Hornblenden, aber gleiche Elemente Beispiele: Diopsid CaMg[Si2O6] Augit Ca(Mg,Fe,Al)[(Si,Al)2O6] Hypersthen (Fe,Mg)2[Si2O6] Farbe: schwarz oder schwarzgrün, undurchsichtig Glanz: Glasglanz Härte: 5-6 Bruch: muschlig, rauh Dichte: 3.1 – 3.5 g/cm3 Spaltbarkeit: gut in Richtung der Prismenflächen Erkennung: schwierig von Hornblenden zu unterscheiden bei Kristallen: Winkel der Spaltflächen Amphibol-Gruppe: Allgemeine Formel: A0–1X2Y5[(Si,Al)8O22(OH,F,Cl)2] mit A = K, Na X = Na, Ca, Mg, Fe2+, Mn Y = Mg, Fe2+, Mn, Fe3+, Al, Ti "gemeine" Hornblende“ Ca2Na(Mg,Fe)4(AlFe)[(SiAl)4O11]2[OH]2 Aktinolith: Ca2(Mg,Fe)5[(OH,F)/Si4O11]2 Pyroxen-Gruppe Allgemeine Formel: AB[(Si,Al)2O6] mit A = Na, Ca, Mg, Fe2+, Mn B = Mg, Fe2+, Mn, Fe3+, Al, Ti, Cr Diopsid CaMg[Si2O6] Augit Ca(Mg,Fe,Al)[(Si,Al)2O6] Hypersthen (Fe,Mg)2[Si2O6] Ca2Si2O6 gibt es in der Natur als Pyroxen nicht Aus Okrusch & Matthes 2009 Aus Markl 2004 Aus Matthes 2001 6. Olivin (Mg,Fe)2[SiO4] Olivin ist ein typisches Mineral des oberen Erdmantels, es kommt nur in basischen und ultrabasischen magmatischen Gesteinen vor Mischkristalle aus: Forsterit & Mg2[SiO4] Struktur: Fayalit Fe2[SiO4] isolierte SiO4-Tetraeder (keine Ketten, Ringe oder Gerüste, sondern Inselsilikat) Kristalle: orthorhombisch Farbe: (Bier-)flaschengrün, bräunlich, durchsichtig! Glanz: Glasglanz, Bruchstellen: Fettglanz Härte: 6-7 Bruch: muschelig Spaltbarkeit: gut Dichte: 3,2 – 4,3 g/cm3 Erkennung: kaum zu verwechseln, isometrische Kristalle Ausbildung: meist in derben Kristall-Massen (Einschlüsse von Mantel-Gesteinen) oder sehr feinkörnig, Vorkommen: kristallisiert bei hohen T direkt aus Schmelzen (Frühkristallisat) 7. Karbonate Calcit (CaCO3) Kristalle: trigonal, stark doppelbrechend! Farbe: weiß, gelb, farblos, rosa, durchscheinend Glanz: Glasglanz, Perlmuttglanz Härte: 3 Spaltbarkeit: 3 vollkommene Spaltb., die im Winkel von 75 ° bzw. 105 ° schneiden Dichte: 2,7 g/cm3 Erkennung: reagiert heftig mit verdünnter HCl Vorkommen: sedimentär, metamorph, selten magmatig in Karbonatiten 8. Sulfate Gips (CaSO4 x 2H2O) Kristalle: monoklin Farbe: farblos durchsichtig (Marienglas), weiß bis grau Glanz: Glasglanz, Perlmuttglanz Härte: 2 Bruch: 1 vollkommene und 2 mäßig gute Spaltbarkeiten Dichte: 2.3 g/cm3 Ausbildung: derb; faserig; tafelige Kristalle Vorkommen: sedimentär in Evaporiten; auch durch Wasseraufnahme aus Anhydrit Baryt (BaSO4) Kristalle: orthorhombisch Farbe: farblos, weiß, hellrosa, hellblau, hellgelb Bruch: 1 vollkommene und 1 gute Spaltbarkeit Härte: 3 – 31/2 Dichte: 4.5 g/cm3 Ausbildung: tafelige Kristalle; blättrige Rosetten; körnig-derb Vorkommen: in hydrothermalen Mineralisationen; sedimentär 9. Halit (NaCl) Kristalle: kubisch Farbe: farblos durchsichtig, weiß, rötlich (feinste Einlagerungen von Hämatit); selten blau (Strahlungsverfärbung) Glanz: Glasglanz Härte: 21/2 Bruch: 3 vollkommene Spaltbarkeiten (Spaltwürfel) Dichte: 2.2 g/cm3 Besonderheit: schmeckt salzig (Speisesalz); löst sich in Wasser Ausbildung: meist derbe Massen; würfelige Kristalle Vorkommen: sedimentär in Evaporiten 10. Hämatit (Fe2O3) Kristalle: trigonal Farbe: rotbraun bis schwarz Strichfarbe: rot bis rotbraun! Bruch: keine Spaltbarkeit, aber eine Teilbarkeit Glanz: metallisch bis matt Härte: 61/2 Dichte: 5.3 g/cm3 Ausbildung: oft blättrige Kristalle, die zu Rosetten aggregiert sein können; manchmal auch faserig in radialstrahligen Aggregaten („Roter Glaskopf“); derb Vorkommen: metamorph; in hydrothermalen Gängen Magmatite >> entstehen durch Abkühlen und Verfestigung eines Magmas Magma: = Schmelze mit hohem Anteil gelöster, leichtflüchtiger Stoffe (Fluida) sowie mit Kristallen oder Kristallaggregaten Die meisten Schmelzen sind silikatisch1, d.h. bestehen ganz überwiegend aus SiO2 (40 – 75 Gew.%) basische (oder mafische) Schmelzen : geringe SiO2-, höhere MgO-, FeO-, CaO-Gehalte saure (oder felsische) Schmelzen hohe SiO2-, niedrigere MgO-, FeO-, CaO-Gehalte daneben aber auch karbonatische, sulfidische, oxidische und phosphatische Schmelzen 1 A. Bildung magmatischer Gesteine Kristallisationsdifferentiation ~1000° C (Bowen-Schema) Kristallisation nach dem Schmelzpunkt (stark beeinflusst vom Fluid-Gehalt) a.) Frühkristallisation (1200-900°C) 1. Erzminerale (z.B. Chromit, Magnetit, Zirkon) b.) Hauptkristallisation (900-650° C) diskontinuierliche Reihe kontinuierliche Reihe 2. Olivin 3. Pyroxene Plagioklas (An) 4. Amphibole || 5. Biotit V 6. Muskovit Plagioklas (Ab) 7. Quarz Orthoklas Ca Na während der Kristallisation ändert das Magma seinen Chemismus ("basisch" zu "sauer")! c.) Restkristallisation (650-450°C) 9. Pegmatite (grobkörniger Feldspat, Quarz, Glimmer, Beryll, Turmalin...) unter 450° nimmt der Einfluss der fluiden Bestandteile deutlich zu, die Minerale werden hauptsächlich aus der Dampf- und Lösungsphase ausgeschieden 450-374°C: pneumatolytische Bildungen (Abscheidung der Minerale aus der Gasphase, häufig Mineralumwandlungen) <374°C: hydrothermale Phase (Abscheidung aus Lösungen, Erzgänge, Quarzgänge…) Platznahme magmatischer Schmelzen Interndruck/Dampfdruck der Schmelze lithostatischer Druck des überlagernden Materials Spannungszustand der Erdkruste "ballooning" Dichte-Unterschied zwischen überlagernder Kruste und Schmelze isostatischer Aufstieg der Schmelze "Nachbrechen des Daches" Bereiche des Daches brechen ab und Sinken nach unten teilweise Assimilation der Schollen (Xenolithe) "Öffnung von Spalten" in Richtung der geringsten Spannung sich öffnender Raum wird durch Schmelzen besetzt B. Gliederung magmatischer Gesteine 1. nach Chemismus: sauer > 65% intermediär >55% basisch >45% ultrabasisch >35% SiO2 >> Unterscheidung: Mineralbestand SiO2 nimmt zu ——–―—–―—–―――――――――――――>> <<—–―――――――――――― Gesteine werden zunehmend dunkler 2. nach Bildungsmilieu/Gefüge: Plutonite: in der Erdkruste erstarrt Vulkanite: subaerisch kristallisiert Ganggesteine: in Spalten nahe der Erdoberfläche erstarrt >> Unterscheidung: Gefüge und Kristallgröße Gefüge magmatischer Gesteine: Plutonite: richtungslos-körnig (holokristallin), grobkörnig, feinkörnig, mikrokörnig, holokristallin: xenomorph-körnig hypidiomorph-körnig idiomorph-gleichkörnig hypidiomorph-tafelig monomineralisch Vulkanite: porphyrisch, vitrophyrisch, hyalin, intersertal, schaumig(blasig), sphärolithisch, ignimbritisch, fluidal, amygdoidal Holokristallin – hypokristallin ophitisch intergranular-intersetal porphyrisch glomerophyrisch trachytisch glasig-mikrolithisch Hypokristallin-hyalin vitrophyrisch glasig-perlitisch Ganggesteine: Durchdringungsgefüge (graphophyrisches Gefüge), richtungslos-körniges Gefüge (mikrokristallin) 3. Gliederung nach dem Mineralbestand Ermöglicht die Klassifikation anhand von Streckeisen-Diagrammen Nomenklatur der mafischen Plutonite Nomenklatur der ultramafischen Plutonite Leitfaden Gesteinsbestimmung (magmatische Gesteine) 1. Mineralbestand Arten Mengenanteile Kristallformen 2. Gefüge Ausscheidungsfolge Verwachsungen Körnigkeit (Größe der Minerale) Struktur (Anlagen verwenden) 3. Genese: Plutonit Vulkanit Ganggestein 4. Chemismus: felsisch intermediär mafisch leukokrat ultramafisch melanokrat 5. Name: Verwechslungsmöglichkeiten einkalkulieren! 6. Entstehung: (Abkühlrate, wahrscheinliche Herkunft und Zusammensetzung der Schmelze) 7. Vorkommen: (geotektonische Position) MAGMATISCHE GESTEINE (Plutonite) Granit wichtigstes saures Intrusivgestein ! (44 % aller plutonischen Gesteine) Mineralbestand: Feldspat (Orthoklas>Plagioklas), Quarz, Glimmer (Muskovit und/oder Biotit), ferner auch Hornblende, seltener Augit Farbe: hell (rosa, hellgrau) Gefüge: richtungslos-körnig, hypidiomorph (idiomorphe Feldspäte, Albit und Quarz xenomorph in Zwickeln), gleichkörnig als auch ungleichkörnig, seltener Einströmgefüge (Gefügeregelung als Folge von Fließbewegungen des zähen "Breis" aus vielen Kristallen und Schmelze kurz vor dem kompletten Erstarren des Gesteins) Rapakivi-Granit. Große, ovoidale, rosa Kalifeldspatkristalle von schmalen grauen Säumen aus Oligoklas umgeben (Orbikulartextur) = durch konzentrische Kristallisation mit wechselnder Mineralzusammensetzung oder Korngröße um einen Fremdeinschluss oder anderen Keim in der Schmelze Ähnlich sind sog. Kugelgranite (in ihrer Zusammensetzung allerdings eher Granodiorite bis Diorite) Vorkommen: - Gebirge (Orogene) - Plattengrenzen (heutige und frühere) - selten auf kontinentalen Tafeln (Differentiationsprodukte basischer Magmen, vergesellschaftet mit Gabbros und anderen basischen Gesteinen) Entstehung: = verbreitetste plutonitische Gesteine der oberen Erdkruste I. i.A. granitische Magmen durch teilw. Aufschmelzung von wasserreichen Krustengesteinen bei hochgradiger Regionalmetamorph. (Anatexis -> siehe Migmatite). II. Unterscheidung I-Typ und S-Typ Granite: aus magmatischem (I = igneous, eher Hbl-führend) bzw. sedimentärem (S = sedimentary, eher Musc-reich) Ausgangsgestein Granodiorit (weil als Zwischenglied zwischen Granit und Diorit aufgefasst) Mineralbestand: Plagioklas > Alkalifeldspat, Quarz, Biotit und Hornblende (Mit Erhöhung des Volumenanteils von Plagioklas nimmt auch der Gehalt an dunklen Gemengteilen zu [Bio u/o Hbl, seltener Aug]. Da fließende Übergänge zu Granit ist eine makroskopische Zuordnung zwischen Granit und Granodiorit nicht immer eindeutig). Farbe: hell- bis dunkelgrau Gefüge: siehe Granit Syenit Mineralbestand: Alkalifeldspat (Orthoklas) 50 - 90 % und Amphibol < 20 %. Untergeordnet treten auch Plagioklas, Pyroxen, Biotit und Quarz (stets weniger als 5%) auf, mitunter auch Foide (Nephelin). Farbe: grau bis dunkelgrau, graurot, rot, bräunlichgrau, grünlichgrau Gefüge: siehe Granit Unterscheidung Diorite und Gabbros nach durchschnittlichen Anorthitgehalt des Plagioklases (An < 50 Diorite, An > 50 Gabbros). Dieses Kriterium ist unpraktisch, da sich der durchschnittliche An-Gehalt der Plagioklase meist nicht feststellen läßt. Für Gesteine, die ganz überwiegend aus Plagioklas, Pyroxenen, Olivin und Hornblende bestehen, gelten andere Dreiecksdiagramme. Gabbros Mineralbestand: Plagioklas (Labradorit, Bytownit, 80 - 100 % aller Feldspäte); Alkalifeldspat (Orthoklas, 0 - 10 % aller Feldspäte); Quarz (0 - 5 % des Quarz-FeldspatVolumens). Wichtigstes dunkles Mineral ist Klinopyroxen (Diopsid bzw. Augit). Bei Quarzgehalten zwischen 5 % und 20 %: Quarzgabbro. Ohne Quarz mit 0 - 10 % Foiden = Foid-führender Gabbro. Gesteine der Gabbrofamilie anhand ihres unterschiedlichen Gehalts an Kpx, Opx und Ol unterschieden (Diagramme): Weitere Bestandteile neben Opx und Ol (nie mit Qz zusammen) sind Hbl, Bio, Magnetit, Ilmenit. Farbe: hell- bis dunkelgrau, hellgrün, graugrün, smaragdgrün (Vergrünung" = Folge von Umwandlungserscheinungen der Primärminerale, entweder beim Abkühlen des Gesteins (auch Diaphthorese genannt) oder als erstes Anzeichen einer überprägenden aufsteigenden Metamorphose) Gefüge meist kleinkörniges gesprenkeltes bis grobkörnig geflecktes, z.T. auch großkörniges, Pegmatit-ähnliches Gestein, meist massig, gelegentlich Bänderung (wenn Plagioklase oder Aggregate von dunklen Mineralen eine Paralleltextur aufweisen bzw. Korngröße rhythmisch wechselt), 1) sehr häufig weder Plagioklas noch Klinopyroxene idiomorph (gleichkörnig, mit einfachen, aber unregelmäßigen Korngrenzen verwachsen). 2) Plagioklas kann Netzwerk von tafeligen Kristallen bilden, zwischen denen dann der Pyroxen die Zwickel füllt (ophitisch). 3) Kumulusstrucktur: wenn überwiegend eine bestimmte Kristallart (Pl oder Cpx) durch Absinken am Boden einer Magmenkammer sammelt (lagiges Anreichern), später Ausfüllung der noch mit Schmelze gefüllten Zwischenräume durch andere Mineralarten Entstehung: Primäre Magmen, die im Erdmantel entstehen = überwiegend gabbroide Zusammensetzung, bilden aber vergleichsw. selten Gabbro-Plutonite, sondern gelangen aufgrund geringe Viskosität eher zur Erdoberfläche (volumenreiche Balsaltvorkommen) (Im Gegensatz zu den granitischen Gesteinen, bei denen Plutonite häufiger, aber die aus zähfließenden, hochviskosen Schmelzen entstandenen Rhyolithe und Dacite selten sind). Gesteine mit M > 90 = Ultramafitite Benennung nach der Art der mafischen Gemengteile (in gesondertem Dreieck): Ultramafische Plutonite, die vorwiegend aus Ol, Kpx und Opx bestehen = Pyroxenite (Ol < 40) und Peridotite (Ol > 40) gegliedert Pyroxenite = Orthopyroxenite bzw. Olivin-Orthopyroxenite, Klinopyroxenite bzw. Olivin-Klinopyroxenite sowie Websterite bzw. Olivinwebsterite (beide Pyroxene sind vorhanden). Peridotite = Dunite (Ol > 90), Harzburgite (überwiegend Ol + Opx; Cpx < 5%), Wehrlite (überwiegend Ol + Cpx; Opx < 5%) und Lherzolithe (Ol + Opx + Cpx). (Dunit = häufig Olivinnester im Basalt –xenolithithisch) Entstehung Peridotit: (oberer Erdmantel hauptsächlich aus Peridotit) 1) aus (diesen) Mantelgesteinen -> basaltischen und gabbroide Schmelzen -> wenn schnell genugtes Durchschlagen an Erdoberfläche – Mitführen von Fragmente von Peridotiten 2) (basaltische Kruste der Ozeane relativ dünn und direkt auf Mantelgestein): bei Kollisionsprozessen zwischen Krustenplatten werden oft Teile dieser dünnen ozeanischen Kruste zusammen mit ihrem peridotitischen Unterlager auf die Kontinentalränder aufgeschuppt, wo sie als sog. Ophiolithe bilden 3) können auch als feste Körper entlang tiefer Brüche oder als plastische heiße Massen diapirartig nach oben gelangen. 4) in geschichteten gabbroiden Intrusivkörpern, wenn Olivin als erste Kristallart aus der Schmelze hervorgeht, absinkt und am Boden der Magmenkammer Lagen (Kumulate) von Olivin-reichen Gesteinen bildet. Treten zu genannten Mineralen noch Plagioklas, Spinell oder Granat in Anteilen < 20 Vol.% hinzu, so werden diese Minerale dem Gesteinsnamen vorangestellt, also z.B. Spinell-GranatLherzolith oder Granat-Olivin-Klinopyroxenit. (Dreieck b zeigt Nomenklatur, wenn zusätzlich Hornblende enthalten). Handelt es sich bei den mafischen Mineralen überwiegend um Karbonate, so heißt der Plutonit Karbonatit. MAGMATISCHE GESTEINE (Vulkanite) Unterscheidung nach Art der Förderung: 1. Ergussgesteine (Laven) und zugehörige subvulkanische Gesteine - durch Verfestigung des an Oberfläche austretenden oder in geringer Tiefe erstarrten Magmas 2. Pyroklastische Gesteine - durch explosive vulkanische Tätigkeit aus dabei geförderten Lockermaterialien (Schmelzpartikel, Bruchstücke älterer magmatischer Gesteine und des Vulkanuntergrunds) Ergussgesteine Gefüge = feinkörnig – dicht, Mineralbestand mit bloßem Auge schlecht bis gar nicht erkennbar, - im Extremfall tlw. oder vollständig glasige Gesteine - daneben auch ausgeprägt porphyrische Gesteine mit deutlich identifizierbaren Einsprenglingsmineralen Klassifikation der Vulkanite: im Doppeldreieck nach Streckeisen normalerweise auch Klassifikation von Vulkaniten mittels der Gehalte an SiO2 und der Alkalien* (TAS-Diagramm). _________ * Liegen keine chemische Daten vor: Einteilung nach den erkennbaren Mineralen (u.U. auch Einsprenglinge allein) ->exakte Namengebung nach Streckeisen dann oft nicht möglich, aber: Gewisse Hilfe bei Identifizierung u.U. das Diagramm Chemismus – Mineralbestand (Anteile von Mineralen ändern sich mit der Änderung des SiO2-Gehaltes: mafische Vulkaniten und Plutonite mit überw. Olivin und Pyroxen, saure Gestine mit überw. Quarz und Alkalifeldspäte) TAS-Diagramm mit projizierten häufigen Einsprenglingen in Vulkaniten. Rhyolith = allgemeine Bezeichnung für saures Ergussgestein Pluton. Äquivalent = Granit Einsprenglinge: Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas und Biotit - Obsidian = Rhyolith, der (fast) vollständig glasig ausgebildet ist; Glas ist dicht und dunkelgrau bis schwarz (muscheliger Bruch). Ist das Glas schaumig und hell, so spricht man von Bims oder Bimsstein. Handelt es sich um ein porphyrisches Ganggestein (Subvulkanit) mit zahlreichen größeren Einsprenglingen, spricht man oft auch von einem Granitporphyr. Dazit = intermediäres Ergussgestein Pluton. Äquivalent = Granodiorit. Einsprenglinge: Quarz, Plagioklas + dunkle Gemengteile (vorw. Biotit + Hornblende) Trachyt = intermediäres Ergussgestein Pluton. Äquivalent = Syenit Einsprenglinge: Alkalifeldspat-reich (v.a. Sanidin, teils cm groß), evtl. wenig Plagioklas + meist kleine mafische Minerale (Augit, Hbl., Bio) in weißl. bis gelbl. Grundmasse - in geol. jungen (nicht metamorph beeinflussten) Trachyten oft farbloser Sanidin (glasklar, eggescharte parallele Risse aufgrund schneller Abkühlung, in Vulkaniten erhalten, da Hoch-T-Bildung) - in trachytischen Subvulkaniten und geol. älteren Trachyten eher Orthoklas (weißlichrötlich, keine Transparenz) oder Anorthoklas (letzterer typ. Rhomenförmige Querschnitte bei ideomorphen Kristallen) Latit = intermediäres Ergussgestein Pluton. Äquivalent = Monzonit Einsprenglinge: sowohl Plagioklas als auch Alkalifeldspat oder Anorthoklas sowoie meist kleine mafische Minerale (vorw. gedrungenere Pyroxene, Hbl, Bio) z.B. Rhombenporphyre: typ. Rhombenförmige Einsprenglinge -> zonar gebaut, äußerer Rand = Kalifeldspat Andesit =intermediäres Ergussgestein Pluton. Äquivalent = Diorit Einsprenglinge: Plagioklas + mafische Minerale (Pyroxene, Hornblende, Biotit) in dunkler bis heller Grundmasse - ! tendenziell Andesit reicher an Plagioklaseinsprenglingen als Basalt Basalt = basisches Ergussgestein Einsprenglinge: u.U. Olivin und Plagioklas in dunkler, of schwarzer Grundmasse, die feinkörnig bis dicht, teils auch porphyrisch ausgebildet sein kann Pluton. Äquivalent = Gabbro - Dolerit = grob- bis mittelkörniger Basalt, oft als Ganggestein. Melaphyr = dichtes, selten auch porphyrisches, i.d.R. rötlich-grünliches basaltisches Gestein, durch tieftemperierte metamorphe Prozesse überprägt (Der Begriff Melaphyr wird nur noch selten gebraucht) Phonolith = helles bis graues Ergussgestein, pluton. Äquivalent =Foidsyenit Einsprenglinge: Alkalifeldspat (Sanidin) und Feldspatvertretern (meist nur als unscheinbare Einspr. Oder nur in GM, Nephelin, Leucit [annähernd kreisrunde Querschnitte], Sodalith [blau-blaugrau], etc.) + geringe Mengen meist kleiner mafischer Minerale = leistenförmige schw.grüne Pyroxene , daneben teils Biotit, Amphibol, oft nur sehr kleine und kaum Einsprenglinge, teils auch cm-große Sanidine - ! oft dünnplattige Teilbarkeit – schieferungsähnlich wirkende plattige Gliederung und Teilbarkeit + grünlichgraue Farbe der GM + Vorkommen grünlichgrauer leistenförmiger Mafitkristalle Tephrit = dunkles bis helles Ergussgestein, allgemein basaltähnliches Aussehen Einsprenglinge wenn Einsprenglinge, dann idiomorphe Augite, eventuell geringe Mengen Olivin, selten Amphibole und Biotit, gelegentlich helle Minerale (Nephelin, Leucit, Analcim, Sodalith) - ! GM nicht selten von Poren durchsetzt, die durch Zeolithminerale ausgekleidet sein können, - ! typ. Arm an Olivin als auch Plagioklas, keine peridoditischen Xenolithe, zusätzlich manchmal Feldspatvertreter Bei zunehmenden Olivingehalt (> 10 %) -> Basanit = weiteres basaltähnliches (also dunkles) Ergussgestein Einsprenglinge: u.U. Olivin + Augit (SiO2-ärmer als Basalt, aber SiO2-reicher als Nephelinit) Phonolithische Tephrite und tephritische Phonolithe heller als Tephrit, dunkler als Phonolith Nephelinit = Foidit, d.h. mafisches bis ultramafisches Ergussgestein (makroskopisch oft nicht von einem Basalt zu unterscheiden), Einsprenglinge: u.U. Klinopyroxe (meist schwarzer bis schwarzgrüner Augit) + Olivin. Nephelin ist in der feinkörnigen Grundmasse. Pikrit = mittel- bis feinkörniges, gelegentlich porphyrisches, dunkles Erguss- oder Ganggestein, Einsprenglinge: überwiegend aus Olivin und Augit Vulkanische Gläser Aus schneller Abkühlung -> kein Kristallwachstum Als Effusivgesteine oder als Anteil von pyroklastischen Ablagerungen - Saure Schmelzen neigen viel mehr zur glasigen Erstarrung als basische Schmelzen > vulkanische Gläser häufig rhyolit., trachyt., dazit. oder phonolit. Zusammensetzung - Bei Alteration oder begünstigt durch lange Zeiträume und erhöhte T in festen Zustand partiell oder vollständige Auskristallisiseren (Entglasung) Obsidian: schwarz, typisches Glas, vorw. rhyolit., seltener dazit. und trachytisch Durch Wasseraufnahme zu Pechstein: = wachs- oder harzartiger bzw. wässriger Glanz, kann Fsp. und Quarz-Einsprenglinge haben Perlite: konzentrische Sprünge („weißfarbig“ dadurch), Entstehen bei Volumenzunahme durch Wasseraufnahme Bims: Gasentmischung d. Schmelze kurz vor Erstarrung („aufgeschäumtes“ Glas) Ganggesteine ! Zwitterstellung zwischen Vulkaniten und Plutoniten Aber: hinsichtlich Gefüge und Mineralzusammensetzung verschieden zu Plut. und Vulk.: - beim Eindringen des Magmas in rel. kaltes Nebengestein kühlen Randbereiche rasch ab, während innere Bereiche langsam abkühlen variables Gefüge innerhalb eines Ganges (-> Generell: Rand feiner, innen gröber) Leukokrate (helle) magm. Ganggesteine enthalten häufig Mikroklin mit oder ohne Plagioklas, Quarz, Muskovit und Turmalin, darüber hinaus auch Nephelin und verschiedene Akzessorien (u.a. Aplite und Pegmatite). o Aplit = sehr fein- bis mittelkörniges Gefüge, meist hypidiomorphe Minerale o Pegmatite = groß- bis riesenkörniges Gefüge + häufig idiomorphe Minerale (aufgrund langsamer Abkühlung in Erdkruste); o Schriftgranit kann eine graphische Verwachsung von Quarz und den Kalifeldspäten erkannt werden Mesotype bis melanokraten Ganggesteine = Lamprophyre (u.a. Vogesit, Kersantit und Spessartit); helle Gemengteile - A-Fsp und Plag., dunkle Gemengteile - Biotit, Hbl, Ol und Augit Alternativ: Vorsilbe „Mikro-“ + entsprechender Name nach Streckeisen. Problem: alle möglichen Übergänge-> eindeutige Klassifikation nicht immer möglich Pyroklastische Gesteine (Pyroklastika) ! mafische - intermediäre Ergussgesteine weit verbreitet; weniger saure Vulkanite: - saure Magmen trotz hohem Wassergehalt deutl. zähflüssiger -> Entgasung erst im höchsten Krustenniveau in den Vulkanschloten explosionsartige Ausbrüche (oft auch durch Kontakt von Grundwasser mit aufsteigendem Magma) -> Zerfetzen des Magmas -> Magmenfetzen + Gesteinsfragmente (Xenolithe) von Schlot- und Kraterwänden oder vom Untergrund = Pyroklastite Einzelfragmente = Pyroklasten nach Herkunft: • Juveniles Material = Teil der eruptierten Magmas (bei Lostrenng. flüssig) • Akzidentelles Mat. = Teil d. Vulkans oder d. Kruste i. Untergrund (bei Lostrennung fest) nach ihrer Größe: Aschenkörner (Ø < 2 mm) Lapilli (Ø = 2 – 64 mm) oder Bomben (juvenil) bzw. Blöcke (akzidentell; Ø > 64 mm) - - unverfestigte pyroklastische Ablagerungen = allg. Tephra verfestigte pyroklastische Ablagerung = Tuff (vorwiegend aus Aschekörnern und/oder Lapilli - Aschentuff, Lapillituff) o nach Art der Pyroklasten außerdem ->lithische Tuffe (überw. Gesteinsfragmente), ->Glastuffe (überw. Glasfragmente), ->Kristalltuffe (überwiegend Mineralfragmente). o Palagonittuff = Glastuff, bei dem Glas durch Wechselwirkung mit Wasser in gelbe bis gelbbraune Substanzen (Palagonit) umgewandelt V.a. aus Bomben u Blöcken bestehend = Agglomerate (vorw. verschweißte Bomben) oder vulkanische Brekzien (vorw. Blöcke). - Ignimbrit = Pyroklastit aus Glutwolkenausbrüchen (Suspension aus heißen Gasen, Schmelzpartikeln und akzidentellen Komponenten) > bei Ablagerung noch plastische Schmelzpartikel -> können verschweißt sein (= schlecht sortierte, heterogene Gruppe: Asche + Lapilli + Blöcke) - Lahar = Schlammstrom-Ablg. (= Asche, evtl. mit grobkörnigeren Pyroklasten + Fremdmaterial vermischt -> nach Wasserzutritt als Schlammstrom hangabwärts) Tuffit = umgelagerter Tuff (enthält eventuell auch sedimentäres Material) Zwischenstellung zwischen Vulkaniten und Sedimenten! Sedimente >> entstehen aus Verwitterungsprodukten präexistenter Gesteine und/oder durch biogen-chemische Ablagerungen Verwitterung: (1) mechanischer Verwitterung = Auseinanderbrechen eines Gesteins in kleinere Fragmente (Gesteins- und Mineralbruchstücke) (z.B. Frost-, Salz-, thermische Verw.) (2) Chemische Verwitterung = chem. Zerlegung von Mineralen unter Einfluss der Atmosphäre oder Hydrosphäre (Auslösung chem. Komponenten, Mineralneubildung) Erosion +Transport: Schwerkraft, Wasser, Wind, Eis Ablagerung: am Fuß von Gebirgen (Schuttfächer, Schuttkegel), in Flusstälern, Seen sowie in natürlichen Senken, Kontinentalschelf, Tiefseegräben- und –ebenen siehe Skript Ringvorlesung, S. D-5, D-6 Einteilung der Sedimente: Bildungssystem Einteilung der Sedimente: Entstehungsprozess 1. Klastische Sedimente = Akkumulation und Verfestigung von Gesteins- und Mineralbruchstücken + bei Verwitterung neu gebildeten Mineralen) 2. Biogen-chemische Sedimente = Ansammlungen organogener Bestandteile [z.B. Muschelschalen, als fossile Riffbauten] und/oder durch chemische Ausfällungen aus wässrigen Lösungen [z.B. Salze]. > die meisten Sedimente = Übergangsglieder zwischen beiden Gruppen ! Zusätzliche gesteinsbildende Minerale in Sedimenten Tonminerale: Kaolinit, Illit, Smektit Entstehung durch Hydratation von Silikaten (Olivin, Pyroxene, Amphibole, Feldspäte, ..) Merkmale: sehr geringe Korngröße (mit Lupe nicht auflösbar), teilweise quellfähig, weich (kein Knirschen beim Kauen) Pyrit, Hämatit, Limonit, Aluminiumhydroxide Quarz, Opal, Chalcedon Glaukonit Apatit (Phosphorit) Calcit, Aragonit, Dolomit Anhydrit, Gips Halit, Sylvin, Carnallit KLASTISCHE SEDIMENTE Einteilung (nach der Korngröße) Eigenschaften Korngröße (s.o.) Sortierung Rundung und Spärizität Detritusbestand Vom Sand zum Sandstein – Diagenese Wichtigste Faktoren: Temperatur, Druck, Zeit Lithifikation = Umwandlung von Locker- in Festgesteine (Kompaktion + Zementation) Ton → Tonstein, Sand → Sandstein, Gerölle → Konglomerat, Kalkschlamm → Kalkstein Kompaktion: dichtere Packung der Komponenten, Einregelung bei Tonmineralen Wasserabgabe, Dichteerhöhung Zementation: Bildung neuer Minerale im Porenraum (z.B. Calcit), Wachstum vorhandener Minerale in den Porenraum (Cc, Qz) Hauptursache für Gesteinsfestigkeit Lösung: teils bereits unmittelbar nach Ablagerung (Karbonat-Klasten) Hydrolytische Verwitterung von Fsp, Ol, Pyx Vereinfachung der Mineralogie (lithisch. Sandstein → Qz-Sst.) Rekristallisation (Volumen bleibt erhalten) Umwandlung instabiler Mineralphasen (Aragonit -> Calcit) Sammelkristallisation: Wachstum größerer Minerale auf Kosten kleiner Bildung von Konkretionen: Fällungs- und Verdrängungsprozesse im Sediment (Pyritknollen, Lößkindl) Änderungen der Eh- + pH-Bedingungen im Sediment (z.B. Fäulnis organ. Substanz) 1. Psephite Korngrößenbereich: Klasten > 2mm Brekzien und Konglomerate: Kriterium Rundung (fließende Übergänge!), Brekzien nur eckige Komponenten (häufig nicht sedimentär) Komponenten: Gesteinsbruchstücke (Gerölle) monomikt (eine Gesteinsart), oligomikt wenige Gesteinsarten, vorherrschende Gesteinsarten) polymikt (viele Gesteinsarten) Intraklasten vs. Extraklasten Gefüge: Kornkontakte matrixgestützt (schwimmen in einer feinkörnigen Grundmasse), (= Ablagerungen von Schlammströmen, Moränen) korngestützt (Ablagerung durch strömendes Wasser) ! Eigenschaften: Gefüge Korngrößen, Sortierung Rundung und Gestalt der Gerölle Geröllorientierung (z.B. Dachziegellagerung) Geröllzusammensetzung 2. Psammite 0,063 - 2 mm (fein-, mittel-, grob-) Sand - Quarz-Sandsteine (überwiegend Quarz) - Arkosen (Feldspat, Quarz, [Lithoklasten]) - Litharenite (Quarz, [Feldspat], Lithoklasten) - Grauwacken (Quarz, Fsp, Gesteinstrümmer, Pelit-Matrix) Bildungsräume: - sehr weit verbreitet, alle Klimazonen - physikalische Verwitterung älterer Gesteine - Transport (Sortierung nach Korngröße, chemische Auslese, Rundung, weitere Zerkleinerung) - Absatz (nachlassende Transportenergie, Schichtung) Typ Voraussetzung Vorkommen Quarzsandsteine - quarzreiches Ausgangsgestein - humides Klima (chemische Verwitterung von Fsp, Hbl, Px, Ol + Gli: -> Quarz als chemisch beständigstes Mineral bleibt übrig) an strömungsreiches Medium gebunden im Wasser (marin, fluviatil, limnisch): - Flüsse (Sandbänke, Gleithänge, Deltas, Überflutungsauen) - Strände von Seen und Meeren (Wellen und Strömungen) - Schelf (Strömungen und Gezeiten) - Tiefsee (ozeanische Strömungen) an der Luft(terrestrisch, äolisch): - Wüsten (Sanddünen) - Strand (Sanddünen, Aufwehungen) Arkosen - feldspatreiches Ausgangsgestein - arides Klima (keine Hydrolyse der Fsp) 1. Wüsten (Rinnen von periodischen Flüssen, Dünen, Schuttfächer, Verwitterungsgrus von Graniten) Grauwacken, - variable AusgangsLitharenite gesteine - geringer Zeitraum zwischen Verwitterung und Sedimentation - beliebige Klimate - Kontinentalränder (tiefmarin, Turbidite) - Wüsten (terrestrisch, arid-fluviatil) fossil: Flysch (synorogene Sedimente), ! Eigenschaften: Gefüge Korngrößen, Sortierung Rundung und Kugeligkeit Zusammensetzung (Feldspat, Quarz, Lithoklasten, Matrix) Zement 3. Pelite < 0,002 - 0,063 mm - Schluff (Silt): teils überwiegend Quarz, > 0,002 mm - Ton: überwiegend Tonminerale, < 0,002 mm - Kaolinit: Al2[(OH)4/Si2O5] - Illit (K, H3O)Al2[(OH2/AlSi3O10] - Smektit (z. B. Montmorillonit) Bildungsräume: - sehr weit verbreitet, überwiegend humide Klimazonen - chemische Verwitterung von Fsp, Gli, Am, Px - Transport (Sortierung nach Korngröße, chemische Veränderung, Wasseraufnahme) - Absatz im Stillwasser (nachlassende Transportenergie, Schichtung) Typ Vorraussetzung Vorkommen Siltsteine - intensive physikalische Verwitterung (Zerkleinerung) - lange Transportwege (Sonderung von Geröllen und Sand) - nachlassende Strömungsenergien im Wasser (marin, fluviatil, limnisch) 1. Flüsse (Gleithänge, Deltas, Flußauen, Altwässer) 2. Schelf (tieferes Wasser, Wattbereiche) 4. Tiefsee (äolischer Staub) an der Luft (terrestrisch, äolisch) 5. Wüsten (Staubdünen) 6. Löß (periglaziale Ebenen, Gebirge in ariden Gebieten) Tonsteine - sehr weit verbreitete Sedimente im marinen Bereich - Verwitterungsdecken auf feldspatreichen Gesteinen - Stillwasser in Flüssen und Seen pelitische Mischgesteine Mergel: Ton und Kalk (meist plastisch) Lehm: Ton, Schluff und Sand Korngröße, Kornform, Gefüge und hydrodynamischem Regime Sedimentstrukturen 1. Auf den Schichtflächen Erosionsstrukturen: Rinnen Kolkmarken („flute casts“) Gegenstandsmarken („tool marks“) Ablagerungsstrukturen: Strömungsstreifung Rippeln (Wellenrippeln, Strömungsrippeln) Marken: Trockenrisse Regentropfen-Marken Steinsalz-Kristallmarken Spuren (Fährten, Bohrungen, Grabspuren) TUCKER 1993 Sedimentstrukturen: 2. Interne Sedimentgefüge nach Collinson &Thompson, 1989 Schichtungsgefüge: Lamination, ebene Schichtung Schrägschichtung (Trogschrägschichtung, Planare Schrägschichtung) Rippelschichtung (Flaserschichtung, Linsenschichtung) Flachwinklige Schrägschichtung (Strandschichtung) Gradierung/inverse Gradierung (Reineck & Singh, 1980) Sedimentstrukturen: 2. Interne Sedimentgefüge Deformationsgefüge: Rutschungsgefüge (slumps) Entwässerungsgefüge (dish structures, Sandsteingänge) Bioturbation (Lebensspuren, Wurzelböden) Haloturbation (Einengungsstrukturen: Ausfällen und Lösen von Salzen) Kryoturbation (Einengungsstrukturen: Tauen und Gefrieren von Wasser) slumping structures (TUCKER 1993) flame structures (TUCKER 1993) Kryoturbationsgefüge (http://www.geosite.uni-greifswald.de ) dish structures Sedimentstrukturen: Konkretionen 3 Diagenetische Gefüge Kugelig, knollig, linsenförmig oder plattig bis unregelmäßig geformt in Zusammensetzung vom Sedimentgestein, in dem sie auftreten, abweichend Bildung durch zirkulierende Lösungen, die ihren Lösungsinhalt in Gesteinspartien, an denen bestimmte, für Fällungsprozesse günstige Bedingungen herrschen, ausscheiden. Bsp. Lößkindel, Septarien, Feuersteinknollen, Pyritknollen Bodenbildung Diercke Kompaktionsstrukturen Nach Ziegler 1972 Stylolithen (Drucklösung in Karbonaten) Syneräse-Risse CHEMISCH-BIOGENE SEDIMENTE 1. Evaporite (Eindampfungsgesteine) Minerale (Salze): Anhydrit (CaSO4) Gips (CaSO4 x 2H2O) Halit (NaCl) Sylvin (KCl) Voraussetzung: Abscheidung in Abhängigkeit von der Löslichkeit aus der wässrigen Lösung arides Klima (Verdunstung > Niederschlag) Vorkommen: terrestrisch (Salzseen = Salare) marin (abgeschnürte Meeresbereiche) 2. Ausfällungsgesteine 1 Kalkstein ohne Mitwirkung von Organismen Voraussetzung: chemisches Gleichgewicht: CaCO3 + H2O + CO2 <═════> Ca2++2HCO3>> Kalkfällung durch Entzug von CO2 bei: 1) Temperaturerhöhung (Bsp. Quellsinter, Wasserkessel) 2) Druckerniedrigung 3) Assimilation der Wasserpflanzen (CO2 + 2H2O ═Licht═> CH2O + H2O + O2) Kalksinter (u.a. Tropfsteine) Krustenkalke, Calcretes Oolithische Kalke ("Rogenstein") Dichte Kalke und Mergel 2 Dolomit CaMg[CO3]2 » primäre Bildung = selten » sekundäre Bildung = Umwandlung von primären Kalziten -> Ionen- austausch mariner Porenwässer aus Kalkstein » überwiegend aride Gebiete und Diagenese Karbonate – Organisch für die Mehrzahl aller Karbonate wurde die Mitwirkung von Organismen belegt Stromatolithe Riffkalk Schillkalke, Fossilkalke Kreide/Coccolithenkalk Travertin/Kalktuff Vorkommen: sehr weit verbreitet, überwiegend warme Klimazonen, geringer terrigener Eintrag 95 % im marinen Milieu (Karbonatplattformen mit Riffkalken, Riffschutt- und Lagunenkarbonaten, Schilllagen in Schelfsedimenten, landferne pelagische Karbonate) 4% in ariden Seen(meist wenig verschiedene Organismen, häufig Stromatolithe) 1% Süßwasserkalke (Ausfällung um Pflanzen aus kalkreichen Gewässern 2. Ausfällungsgesteine Karbonate – Anorganisch 1 Kalkstein ohne Mitwirkung von Organismen Voraussetzung: chemisches Gleichgewicht: CaCO3 + H2O + CO2 <═════> Ca2++2HCO3>> Kalkfällung durch Entzug von CO2 bei: 4) Temperaturerhöhung (Bsp. Quellsinter, Wasserkessel) 5) Druckerniedrigung 6) Assimilation der Wasserpflanzen (CO2 + 2H2O ═Licht═> CH2O + H2O + O2) Kalksinter (u.a. Tropfsteine) » bei CO2-Entgasung kalkhaltigen Wassers (Erwärmung und Druckentlastung) Krustenkalke, Calcretes » pedogene Kalkanreicherungen in wechselfeuchtem, semiaridem Klima Oolithische Kalke ("Rogenstein") Wie Fischrogen aus zahlreichen kleinen Körnern mit konzentrisch umwachsenden Kernen » in warmen, sehr flachem Wasser (1-2 m): marin, lakustrin-hypersalinar, heiße Quellen Dichte Kalke und Mergel » i.A. aus Kalkschlamm in ruhigen Flachmeerbereichen bzw. in Tiefsee oberhalb der CCD, direkte Fällung aus übersättigter Lösung oder durch Zufuhr von kalkigem Feindetritus 2 Dolomit CaMg[CO3]2 » primäre Bildung = selten und unter exotischen Bedingungen (z.B. in hypersaline Lagunen und unter der Beteiligung von anaeroben Mikroorganismen) » sekundäre Bildung = Umwandlung von primären Kalziten -> Ionen- austausch mariner Porenwässer aus Kalkstein: Seewasser = dolomitisierende Lösung bei entsprechender Reaktionskinetik (erhöhte Aktivität der Mg-Ionen gegenüber den Ca-Ionen), d.h. bei Evaporation des Seewassers und Ausfällung von Gips (CaSO4 . 2H2O) -> Entfernung von Ca aus der Lösung » überwiegend aride Gebiete und Diagenese 2. Ausfällungsgesteine Karbonate – Organisch für die Mehrzahl aller Karbonate wurde die Mitwirkung von Organismen belegt 1. Beispiele Stromatolithe: unterschiedlich gefärbte, lagig strukturierte Kalksteine (häufig Kuppelstrukturen) » aride Flachwasserkarbonate in hypersalinaren Gebieten, gebildet durch photoautotrophe1 Bakterien ("Blaualgen") Riffkalk massige, meist weiße oder hellgraue Kalke aus gerüstbildenden Organismen, die aufeinander aufwachsen (z. B. Korallen) » Flachwasser in warmen Gebieten, normaler Salzgehalt des Meerwassers Schillkalke, Fossilkalke meist dünne Kalksteinlagen, die überwiegend (>50 %) aus Schalentrümmern bestehen (z.B. Muscheln, Brachiopoden, Trilobiten, Korallen, Kalkalgen) » hohe Strömungsenergie, Flachwasser oder Strand (Sturmlagen oder Spülsäume), aus Biocoenosen (Lebensgemeinschaften) oder Taphocenosen (Grabgemeinschaften) Kreide/Coccolithenkalk feinkörnige, reinweiße Kalke, die abfärben und porös sind (Schreibkreide) oder dicht und massig vorliegen (Coccolithenkalk), bestehen überwiegend aus den Gehäusen mikroskopisch kleiner Algen und Foraminiferen » Tiefwasser (rezente Globigerinen-Schlämme), landfern Travertin/Kalktuff: poröses, leicht abfärbendes Gestein mit erkennbaren Pflanzenstrukturen (Äste, Moos, Blätterlagen) Kalktuff, oder leicht poröses, meist gelbliches Gestein mit knolliger Lagenstruktur Travertin » Süßwasserkalke in humiden Gebieten, Fällung aus CaCO3-gesättigtem Wasser durch Erwärmung und CO2-Entzug (Algen) beim Austritt von Quellen, häufig Inkrustation von Pflanzen und anderen Organismen (Schnecken) 1 Nutzen Licht als Energiequelle 2. Bildungsräume für biogene Karbonate: sehr weit verbreitet, überwiegend warme Klimazonen geringer terrigener Eintrag zu 95 % im marinen Milieu (Rest: 4% aride Seen, 1% Süßwasserkalke) Vorkommen: marin: 1. meist in großen, ausschließlich karbonatischen Einheiten (Karbonat-Plattformen) - Verknüpfung von Riffkalken mit Riffschutt- und Lagunen-Karbonaten (Stromatolithenkalke, dichte Kalke) - Beispiel: Nördliche Kalkalpen 2. als dünne Lagen in Schelfsedimenten (bei Stürmen vom Strand umgelagert) 3. als massige, landferne Schichtenfolgen (pelagische, feinkörnige Kalke - z. B. Schreibkreide) terrestrisch: 1. in ariden Seen (meist wenig verschiedene Organismen, häufig Stromatolithe) 2. in humiden Gewässern (Ausfällung um Pflanzen aus kalkreichen Gewässern) Karbonate Kalkrudit: Kalkarenit: Kalksiltit: (Mikrit > 2 mm (entspricht Psephit) 0,063 – 2 mm (entspricht Psammit) < 0,063 mm (entspricht Pelit) <0,004 mm) Folk-Klassifikation 2. Weitere Ausfällungsgesteine Anorganisch Eisenoxide & Manganoxide Sumpf- und See-Erze - Lösung des Eisens durch Komplexbildung mit Huminsäuren (braune Wässer) - Ausfällung bei Änderungen der pH-Werte und Redoxverhältnisse oolithische Eisenerze - flachmariner Bereich - Abscheidung aus eisenhaltigen Lösungen durch Kontakt mit dem Meerwasser (Salze) Kieselgesteine - Kieselsinter (Geysirite) - Kieselschiefer (submariner Vulkanismus) Biogene Kieselgesteine - Kieselschiefer/Radiolarit: sehr festes, splittrig brechendes Kieselgestein, meist schwarz, rot oder grün, häufig laminiert, besteht aus den umkristallisierten SiO2Gehäusen von Amöben (Radiolarien, selten als kleine Punkte erkennbar) - Kieselgur/Diatomit: weißes bis hellgraues, poröses Sedimentgestein aus den Gehäusen von Kieselalgen, leicht zu verwechseln mit Kreide (HCl-Test!), häufig mit Resten von Landpflanzen und Süßwasserfischen) - Spiculit/Kieselkalk: kalkiges, sehr hartes, splittrig brechendes Gestein, meist hell gefärbt, häufig mit Kieselknollen ("Feuersteine") und Schwammresten, besteht aus feinkörnigem Kalkstein und den Skelett-Elementen (SiO2-Nadeln) von Kieselschwämmen Vorkommen: marin: - Tiefsee: roter Tiefseeton z. T., Radiolarienschlamm in heutigen Ozeanen, fossil: pelagische TiefseeSedimente unter der CCD (Kalk-Kompensationstiefe) abgelagert - Schelf: Spiculite, meist mit Coccolithenkalk vermischt terrestrisch: - Seen im humiden Klimabereich, häufig mit vulkanischer Tätigkeit verknüpft (SiO2-Angebot in Hydrothermen): Diatomite und Kieselgur 3. Kaustobiolithe 1. Kohlen Inkohlung: Zellulose ==> Torf ==> Braunkohle ==> Steinkohle ==> Anthrazit Wassergehalt: <======================================== Corg-Gehalt: ========================================> Druck: ========================================> Temperatur: ========================================> Alter: --------------- kein Einfluss ------------------------------------- Torf Braunkohle Steinkohle Anthrazit abgestorbenes, nicht verwestes Pflanzenmaterial, stark wasserhaltig und porös, braun oder schwarz, Faserstruktur gelblich bis braun, meist dicht, leicht, brauner Strich, pflanzliche Strukturen selten sichtbar schwarz, häufig glänzend, leicht, schwarzer Strich, vielfach geschichtet schwarz, starker Glanz, leicht, farbloser Strich, Schichtung nur selten sichtbar Voraussetzungen: 1. Landpflanzen (erst seit 370 Ma gibt es Kohlen) 2. humides Klima (große Menge an Pflanzenmaterial, Grundwassersättigung des Bodens verhindert Zersetzung) 3. rasche Einbettung unter Sauerstoff-Abschluss (Moor) 4. Überdeckung mit anderen Sedimenten Vorkommen: 1) terrestrisch/limnisch: Flussläufe (Auen), See-Ufer (intramontane Becken); flache, nasse Ebenen ohne klastische Sedimentation rezent: deutsche Mittelgebirgs-Moore, Nord-Deutschland, Westsibirien, Nordkanada, fossil: Nordböhmische Braunkohlen, Zittauer Becken, karbonische Steinkohlen des Erzgebirgischen Beckens 2) paralisch = im Grenzbereich zwischen Land- und Meer: flache Küstenebenen mit hohem Grundwasserstand rezent: Everglades in Florida, fossil: karbonische Steinkohlen Europas und Nordamerikas, tertiäre Braunkohlen Lausitz, Nordsachsen, Kölner Bucht 2. Schwarzpelite und Erdöl - Schwarzpelite: meist schwarz oder braun gefärbte, feinkörnige Gesteine, frische Bruchstellen mit bituminösen Geruch, teilweise brennbar! - Beispiele: Kuckersit aus Estland, Kimmeridge-clay aus Großbritannien - Erdöl/Asphalt/Ozokerit: organische Verbindungen, die aus Ölschiefern bei der Diagenese frei werden und in andere (poröse) Gesteine abwandern (Erdöl), an der Erdoberfläche findet Fraktionierung durch Abgabe der leichtflüchtigen Verbindungen statt (Ozokerit= gelbes Erdwachs; Asphalt: schwarzes, geruchloses Endprodukt) Entstehung und Vorkommen: Ölschiefer: überwiegend klastische Gesteine mit hohen Gehalten an organischen Kohlenstoff (leichtflüchtige Verbindungen) marin, organische Substanz stammt aus tierischem Plankton (Eiweiße und Fette) - grundlegender Unterschied zu Kohlen (Kohlehydrate - Zellulose & Lignin) Voraussetzung: reduzierende Bedingungen am Meeresboden und im einbettenden Sediment (euxinische Fazies) Erdöl: Erdöl-Muttergestein (Ölschiefer) Erdöl-Speichergestein (meist poröser Sandstein oder poröses Karbonatgestein) - fast zu 100% aus marinen Ablagerungen der Kontinentalschelfe - meist Nebenmeere mit eingeschränkter Wasser-Zirkulation - erst mit der Entstehung des Planktons (spätes Präkambrium - vor 600 Ma) - überwiegend in Meeren mit guter Nährstoff-Versorgung (upwellingGebiete) - leichte Abwanderung und Zerstörung der organischen Substanz bei der Diagenese