Adoleszenz und Suchtentwicklung

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Adoleszenz
und
Suchtentwicklung
5 JJunii 2008
5.
Das adoleszente Gehirn und Suchtentwicklung:
Was ist uns über neurobiologische
Wechselwirkungen bekannt?
Dr. med. Andrea G. Ludolph
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Universitätsklinikum Ulm
ƒ Definitionen und Epidemiologie
ƒ Beispiel Alkohol
ƒ Hirnentwicklung in der Adoleszenz
ƒ Vulnerabilität in der Adoleszenz
ƒ Biologische Wirkung der Substanzen
ƒ Unterschiedliche Wirkung in Adoleszenz
und Erwachsenenalter
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Kinderpsychotherapie
Psychische und Verhaltensstörungen durch
psychotrope Substanzen (F1) Klassifikation
Schädlicher Gebrauch (F1x.1).
Ein Konsumverhalten
Konsumverhalten, das zu einer Gesundheitsschädigung führt
führt.
Diese kann eine körperliche Störung, etwa in Form einer Hepatitis
durch Selbstinjektion von Substanzen sein oder
eine psychische Störung, z.B. eine depressive Episode durch
massiven Alkoholkonsum
Alkoholkonsum.
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Kinderpsychotherapie
Abhängigkeitssyndrom (F1x.2).
Ein entscheidendes Charakteristikum der Abhängigkeit ist der
oft starke, gelegentlich übermächtige Wunsch, Substanzen
oder Medikamente (ärztlich verordnet oder nicht)
nicht), Alkohol oder
Tabak zu konsumieren.
Die Diagnose "Abhängigkeit"
Abhängigkeit soll nur gestellt werden
werden, wenn 3 oder
mehr der folgenden Kriterien zusammen mindestens einen Monat
lang bestanden haben oder während der letzten 12 Monate
wiederholt vorhanden waren (s. nächsten zwei Folien):
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendpsychiatrie
g
p y
und -psychotherapie
p y
p
(Forts Kriterien „Abhängigkeit
(Forts.
Abhängigkeit“))
Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang,
g p
psychotrope
y
p Substanzen zu
konsumieren
Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns
Beginns, der Beendigung
und der Menge des Konsums
Ein körperliches Entzugssyndrom (s. F1x.3 und F1x.4) bei Beendigung
oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch die substanzspezifischen Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der
gleichen oder einer nahe verwandten Substanz, um Entzugssymptome
zu mildern oder zu vermeiden
Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen
erreichten Wirkungen der psychotropen Substanz hervorzurufen
hervorzurufen, sind
zunehmend höhere Dosen erforderlich
((Forts. Kriterien „Abhängigkeit“)
gg
)
Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder
Interessen zugunsten des Substanzkonsums
Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand
Zeitaufwand,
um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den
g zu erholen
Folgen
Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger
schädlicher Folgen
Folgen.
Die schädlichen Folgen können körperlicher Art sein,
g g oder sozialer Art wie Schul- bzw. Arbeitsplatzp
z.B. Leberschädigung,
verlust durch substanzbedingte Leistungseinbuße, oder psychisch
wie bei depressiven Zuständen nach massivem Substanzkonsum.
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendpsychiatrie
g
p y
und -psychotherapie
p y
p
Substanzspezifische Subtypen:
Störungen durch Alkohol (F10)
Störungen durch Opioide (F11)
Störungen
g durch Cannabinoide ((F12))
Störungen durch Sedativa oder Hypnotika (F13)
Störungen durch Kokain (F14)
Störungen durch andere Stimulanzien einschl. Koffein (F15)
Störungen durch Halluzinogene (F16)
Störungen durch Tabak (F17)
Störungen durch flüchtige Lösungsmittel (F18) und
Störungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum
sonstiger psychotroper Substanzen (F19).
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für
Kinder- und Jugendpsychiatrie
g
p y
und -psychotherapie
p y
p
Störungsrelevante Rahmenbedingungen
Die Annahme einer Suchtpersönlichkeit ist umstritten. Als begünstigend muss
Suchtverhalten der Eltern und der Gleichaltrigengruppe
angesehen werden.
E gibt
Es
ibt sog. T
Trait-Variablen
it V i bl und
dT
Temperamentsfaktoren
t f kt
wie
i z.B.
B
impulsives Verhalten,
die mit einem erhöhten Risiko für Substanzmissbrauch assoziiert sind
sind.
Häufig finden sich spezifische Entwicklungsstörungen
((Teilleistungsstörungen
g
g bis zum Schulleistungsversagen)
g
g ) sowie
Störungen der neurofunktionalen Entwicklung (MAS Achse IV).
Neuere Diskussion: Sucht hat eine signifikante genetische Komponente!
Heute wird angenommen, dass 40-60% der Vulnerabilität zur
Suchtentwicklung auf genetische Faktoren zurückzuführen ist.
ist
Goldman et al, Nat Rev Genet 2005; Hiroi & Agatsuma, Mol Psychiatry 2005)
Warum rauchen Jugendliche nicht mehr?
Ein Bild mit Seltenheitswert, denn
Minderjährige qualmen so wenig wie nie.
Das Unglaubliche meldet jetzt die
Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung Nur noch 18 Prozent
Aufklärung.
der Jugendlichen rauchen. Wir sind verwirrt:
Wird die Jugend nicht immer schlimmer?
Aber genau daran liegt es wohl.
30.05.2007
(Bundeszentrale f. gesundheitl. Aufklärung)
30.05.2008
Nichtrauchen steckt an
Darstellung
g eines sozialen Netzwerks. Raucher/-innen (g
(gelbe Punkte))
sind innerhalb von drei Jahrzehnten vom Zentrum an den Rand der
sozialen Gruppen gedrängt worden. Bild: pressetext.de
Warum hören Raucherinnen und
R
Raucher
h auff zu rauchen?
h ? Wegen
W
der Gesundheit? Wegen des
Geldes? Diese Gründe mögen
bei dem einen oder der anderen
eine Rolle spielen, aber in
Wirklichkeit werden sie unbewusst
durch die Normen ihres sozialen
Netzwerks gesteuert. So könnte
man überspitzt formuliert die
Ergebnisse einer groß angelegten
Langzeitstudie interpretieren.
Ein US-amerikanisches
Forschungsteam hat soziale
Netzwerke untersucht und
festgestellt, dass nicht einzelne,
sondern immer g
ganze Gruppen
pp
gleichzeitig aufhören zu rauchen.
Ein Forschungsteam um Studienleiter Nicholas Christakis von der
Harvard Medical School rekonstruierte die sozialen Netzwerke von über
12.000 Personen und beobachtete deren Entwicklung über einen Zeitraum
von 32 Jahren
Jahren. Die Basis der Untersuchung bildete die Framington Heart Study
Study,
die bereits 1948 gestartet wurde.
(Bundeszentrale f. gesundheitl. Aufklärung)
25.06.2007
Cannabiskonsum rückläufig
B d
Bundeszentrale
t l fü
für gesundheitliche
dh itli h A
Aufklärung
fklä
stellt neue Studienergebnisse vor
Anlässlich des Weltdrogentages, der jedes Jahr
am 26. Juni den Blick für die gesundheitlichen, s
ozialen und wirtschaftlichen Folgen des Drogen
Drogenkonsums schärfen soll, stellt die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung aktuelle Studienergebnisse
zum Cannabiskonsum Jugendlicher in Deutschland vor.
Die Ergebnisse sind Teil einer bundesweiten Repräsentativerhebung, die im Frühjahr 2007 durchgeführt wurde
und in der Jugendliche von 12 bis 19 Jahren zu
ihrem Cannabiskonsum Auskunft gaben.
Die Ergebnisse zeigen einen starken Rückgang im
Cannabiskonsum. Auf die Frage, ob sie bisher in ihrem
Leben überhaupt schon einmal Cannabis konsumiert haben,
antworten aktuell 13 Prozent der 14- bis 17-Jährigen mit „Ja“. In
der vorangegangenen
g g g
Untersuchung
g der BZgA
g zum
Gebrauch illegaler Drogen aus dem Jahr 2004 lag der
Prozentsatz noch bei 22 Prozent.
12.06.2007
Alkoholkonsum bei Jugendlichen
steigt
aktuelle Ergebnisse der Repräsentativuntersuchung 2007 der BZgA
zum Alkoholkonsum Jugendlicher:
Im Vergleich zu den Ergebnissen
der Untersuchungen aus den Jahren
2004 und 2005 ist festzustellen,
dass der Alkoholkonsum bei
J
Jugendlichen
dli h - nach
h einem
i
Rü
Rückgang
k
zwischen 2004 und 2005 –
jetzt wieder deutlich angestiegen ist.
Dieser Anstieg
g ist besonders auffällig
g bei den
16- bis 17-jährigen männlichen Jugendlichen.
Gmünder Ersatzkassendaten: Verdopplung der Notfallaufnahmen
g
bei den Mädchen verdreifachte sich die Zahl der KlinikInsgesamt,
aufenthalte sogar – von 1.470 auf 4.300 Fälle.
Für viele begann der Absturz mit Alcopops
Gmünder Ersatzkassendaten: Verdopplung der Notfallaufnahmen
g
bei den Mädchen verdreifachte sich die Zahl der KlinikInsgesamt,
aufenthalte sogar – von 1.470 auf 4.300 Fälle.
Für viele begann der Absturz mit Alcopops
Pressemitteilung Nr. 240 vom 13.06.2007
Diagnose Alkohol: Starker Anstieg junger Krankenhauspatienten
WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt zur Aktionswoche zur Alkoholprävention
(14. bis 18. Juni) mitteilt, werden in Deutschland immer mehr Kinder und Jugendliche
aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt:
Wurden im Jahr 2000 bereits 9
9.500
500 Kinder
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
im Alter von 10 bis unter 20 Jahren mit der Diagnose „akute Alkoholintoxikation“
stationär im Krankenhaus behandelt, waren es
2005 mit 19
19.400
400 mehr als doppelt so viele (+ 104%)
104%).
Darunter finden sich fast 3.500 Patientinnen und Patienten, die erst zwischen
10 und 15 Jahren alt waren. Selbst in dieser Altergruppe
g pp war ein Anstieg
g von 57%
%
gegenüber dem Jahr 2000 zu verzeichnen.
g Patienten waren männlich und 38% weiblich. Diese Verteilung
g
Rund 62% der jjungen
hat sich seit 2000 kaum verändert. Ein Blick auf die einzelnen Altersklassen zeigt jedoch
eine Verschiebung bei den weiblichen Patienten: Während in der Altersklasse der
15- bis unter 20-Jährigen der Anteil sich von 2000 bis 2005 kaum verändert hat
(von 34% auf 35%), stieg er in der Altersklasse der 10- bis unter 15-jährigen Mädchen
von 44% auf 48% an.
Komasaufen liegt im Trend.
Jeder vierte Jugendliche
trinkt den Statistikern zufolge
einmal im Monat fünf Gläser
Alkohol oder mehr –
und
d zwar quer d
durch
h
alle sozialen Schichten.
Die Drogenbeauftragte sieht nicht zuletzt die
Werbeindustrie in der Pflicht. In der Alkoholwerbung
müsse es eine bessere Selbstkontrolle geben. Zu oft
richteten
i ht t sich
i h Alk
Alkoholwerbespots
h l
b
t di
direkt
kt an JJugendliche.
dli h
Drogenbericht 2008 www.drogenbeauftragte.de
WERBEAUSGABEN DER TABAKINDUSTRIE 2006
Werbeausgaben insgesamt
79.898.676,22 Euro
davon:
Werbung
Werbung in Printmedien
Außenwerbung
Werbung im Kino
Werbung im Internet
Sonstige Werbung
Promotion
Sponsorship
34.280.418,43 Euro
8 611 582 77 Euro
8.611.582,77
20.019.962,35 Euro
2.149.724,00 Euro
2.756.122,51 Euro
712.238,78 Euro
41 929 534 63 Euro
41.929.534,63
3.688.723,16 Euro
D
Drogensuchtbericht
hb i h M
Maii 2008
Werbeausgaben für
Alkohol (2005)
564 Mio. €
DHS Jahrbuch
Sucht 2007
Steuereinnahmen durch Suchtmittel Deutschland
Steuereinnahmen
Quelle
Tabak 2006
14,4 Mrd. €
IST-Bericht zum Bundeshaushalt 2006.
Bundesfinanzministerium
Alkohol 2006
2,6 Mrd. €
IST-Bericht zum Bundeshaushalt 2006.
Bundesfinanzministerium
Produktion legaler Suchtmittel als Wirtschaftsfaktor
Arbeitsplätze in der Alkoholindustrie
Alkoholindustrie, EU (2006) 750
750.000
000
(Quelle: DHS: www.dhs-intern.de/pdf/Alkohol_in_Europa.pdf)
Alkohol – einige pharmakologische Fakten
Rasche gastrointestinale Absorption
Abbau
Abba
1. Leber – cytosoläre ADH – Acetaldehyd – dann
mitochondriale Aldehyddehydrogensse –
Acetat/Acetyl Coenzym A (NAD+ als Cofaktor) (90 %)
2. metabolisiert durch das mikrosomale Äthanoloxidierende Enzym (MEOS) – assoziiert mit
erhöhtem Metabolismus, erhöhter
Sauerstoffverbrauch – Zellhypoxie/freie Radikale
Induktion der MEOS -- Toleranzentwicklung
Alkoholtoxizität –
Einfluß der Genetik auf
D i /Wi k
Dosis/Wirkung
Es gibt Studien (Zwillings
(Zwillings- und Adoptionsstudien),
Adoptionsstudien) die
eindeutig einen genetischen Einfluß zeigen
(polygenetisch ?)
Klarstes Beispiel: (reduzierte) Aktivität der ALDH
bei 40 % der Chinesen und Japaner -- bewirkt
aversive Folgen der Aldehydproduktion (und damit auch
ein
i anderes
d
T
Toxizitätsprofil)
i ität
fil)
Alkohol – experimentelle
Studien in vivo
die meisten Tiere meiden Alkohol wegen des
G
Geschmacks
h
k
Ausnahme: syrischer Hamster und Inzucht („inbred“)
Nager
Voraussetzung: keine Mangel- oder Fehlernährung
Anders: wenn Alkohol mit Zucker versetzt ist – süßer
Geschmack führt zu Konsum, die Alkoholwirkung
dann sekundär auch zu Abhängigkeit bei Tieren
Hier:
Toleranzentwicklung, Entzugssymptome
Eindeutige ZNS Neurotoxizität (nicht PNS) mit
cerebellären (v.a. Purkinjezellen) und hippocampalen
S häd
Schäden
Meist dendrosomales Läsionsmuster
A child who reaches age 21
without smoking,
abusing alcohol or using drugs
is virtually certain never to do so
so.
-Joseph A. Califano, Jr.,
-Chairman and President
The National Center on
Addiction and Substance Abuse
at Columbia University
Warum ist das so?
Was macht Jugendliche so vulnerabel?
“Adolescents make a lot of decisions
that the average
g 9-year-old
y
would say
y
was a dumb thing to do
do.”
(Ronald E. Dahl, Editor Ann NY Acad Science, November 2003)
Das Dopaminerge Belohnungssystem und Sucht
Reward Pathway and Addiction
-
The frontal lobes
The frontal lobes play important roles in a variety of higher psychological
processes - like planing, decision making, impulse control, language, memory,
and others.
There is mounting evidence that neuronal circuitry in the frontal lobes
is shaped and fine tuned during adolescence, and that experience plays a
prominent role in these changes.
(Aaron M. White, PhD, Dep of Psychiatry, Duke University Medical Center,
Durham, NC, USA)
Earlier Development
of the
Accumbens Relative
to
Orbitofrontal Cortex
Might Underlie
Risk-Taking Behavior
in Adolescents
Galvan et al., J Neurosci, 2006
Reifungsprozesse in der Adoleszenz
und frühem Erwachsenenalter I
Warum Suchtentwicklung in der Adoleszenz?
- sehr viel höhere Impulsivität als im
Erwachsenenalter
- Hohe Risikobereitschaft
- Neugierverhalten
g
(„
(„noveltyy seeking)
g)
Reifungsprozesse in der Adoleszenz
und frühem Erwachsenenalter II
Aktive Myelinisierung erfolgt als letztes im präfrontalen Cortex (20. LJ),
das heißt Konnektierung von Nervenzellverbänden und Arealen
ist noch nicht abgeschlossen
Im präfrontalen Cortex des Jugendlichen finden sich im Vergleich
zum adulten Hirn:
- Erhöhte Myelinisierung
- abnehmende Synapsendichte („pruning“)
- abnehmendes Volumen der grauen Substanz („use it or lose it“)
(tierexperimentell verstärkte Apoptose nachweisbar im OFC)
- erhöhte präfrontale Aktivierung
Limbisches System, Aktivierung des Nucleus accumbens verstärkt
im Vergleich zum adulten Gehirn
Giedd,,
Nature Neuroscience,
1999
Konvergierende akute Aktionen von Drogen im
VTA-NAc-Schaltkreis
-
Stimulanzien verstärken direkt die dopaminerge Übertragung im NAc
-
Opiate machen dasselbe indirekt durch Hemmung der inhibitorischen
GABA Interneurone und sie wirken direkt über
Opioid-Rezeptoren auf den DA Neuronen im NAc
-
Nikotin
Nik
ti wirkt
i kt di
direkt
kt üb
über nicotinerge
i ti
Acetylcholinrezeptoren
A t l h li
t
an den
d
DA Neuronen und indirekt über diese Rezeptoren an glutamatergen
Terminalien die die dopaminergen Neurone stimulieren
Terminalien,
-
Cannabinoide wirken komplex: CB1 Rezeptoren auf glutamatergen und
GABAergen Terminalien im NAc und an Neuronen im NAc selbst
Wirkung
g von Alkohol
Alkohol wirkt am GABA A Rezeptor,
p ,
inhibiert GABA Terminalien in VTA,
das führt zur Disinhibition von VTA
dopaminergen Neuronen.
Wirkt auch über glutamaterge
Terminalien (NMDA Rezeptoren)
GABAmimetische und NMDA
antagonistische Wirkungen induzieren im
unreifen Gehirn Apoptose
(programmierter Zelltod)
Zelltod).
Alkohol und andere Drogen induzieren eine
Reorganisation im Belohnungs-Schaltkreis
Belohnungs Schaltkreis
Aus: Kalivas &Volkow, American Journal of Psychiatry 162: 8, August 2005
Aktivität
t tät im Gehirn
Ge
während
ä e d einer
e e Gedäc
Gedächtnisaufgabe
t sau gabe
By courtesy of Susan Tapert, PhD, University of California
Langzeitwirkung Alkohol:
Unterschiede Adoleszenz - Erwachsenenalter
Gedächtnisaufgabe im “Morris water maze”
Die Ratte muss sich die Lokalisation der Plattform unter der Wasseroberfläche merken.
Alkohol beeinträchtigt die Performanz bei dieser Aufgabe,
Aufgabe und zwar deutlich mehr
bei jugendlichen als bei erwachsenen Tieren.
Langzeitwirkung Alkohol:
Unterschiede Adoleszenz - Erwachsenenalter
25-29
Langzeitwirkung Alkohol:
Unterschiede Adoleszenz - Erwachsenenalter
Alkohol beeinflusst Gleichgewicht und Koordination
Alcohol beeinträchtigt Balance und Muskelkoordination.
Muskelkoordination
Apparat „schräge Ebene“
Nüchterne Ratte (a) versus intoxikierter Ratte.
Alkohol reduziert den Winkel
Winkel, bei dem die Tiere abrutschen
abrutschen.
Langzeitwirkung Alkohol:
Unterschiede Adoleszenz - Erwachsenenalter
Alkohol beeinflusst Gleichgewicht und Koordination stärker bei
den erwachsenen als bei den adoleszenten Tieren.
Tieren
Effekt von Alkohol auf die Performanz im Experiment „Schräge Ebene“.
Adoleszente Ratten sind durch Alkoholintoxikation deutlich weniger beeinträchtigt als
adulte Ratten. Möglicherweise ist das adolezente Gehirn bezüglich der motorischen
Beeinträchtigung weniger vulnerabel.
Zusammenfassung
Das Gehirn in der Adoleszenz ist natürlichen Umbauprozessen
p
unterworfen,
insbesondere im Bereich des präfrontalen Cortex (anteriores Cingulum).
Der präfrontale Cortex spielt im Belohnungssystem eine herausragende Rolle.
Durch unterschiedlich schnell ablaufende Reifungsprozesse scheint in der
Adoleszenz eine „Entkopplung“ zwischen PFC und NAc zu erfolgen, die zu
erhöhter Impulsivität
p
und auch Vulnerabilität beiträgt.
g
Eine gemeinsame Endstrecke aller suchtinduzierenden Substanzen
(illegale Drogen, Alkohol, Nikotin) scheinen die glutamatergen und
dopaminergen Bahnen im Schaltkreis VTA-NAc-präfrontaler Cortex zu sein.
Aufgrund der natürlichen „Instabilität“ in der Adoleszenz entwickelt sich Sucht
bei genetischer Disposition und entsprechenden externen „triggernden“
„triggernden
Umwelteinflüssen besonders leicht.
„Jugendliche sind im Besitz eines schnellen Sportwagens.
Leider funktionieren die Bremsen schlecht.“
Frage 1:
Welche Aussage zum Konsum von Ethylalkohol in Deutschland
trifft zu?
A)
Der Anteil der behandlungsbedürftigen Alkoholiker an der
Bevölkerung (>18 Jahre) wird auf 1 bis 2% geschätzt.
geschätzt
B))
Bei Frauen liegt
g der Schwellenwert (g
(g/kg
g KG)) für
Gesundheitsschädigung durch täglichen Alkoholkonsum niedriger
als bei Männern.
C)
Bereits bei mäßigem Alkoholkonsum (ca. 20g/Tag) ist das Risiko
koronarer Herzerkrankrankung bei Männern signifikant erhöht.
D)
Die Kosten für stationäre Rehabilitation Alkoholkranker werden bei
gesetzlichen Krankenversicherten in der Regel von der
Krankenkasse getragen.
E)
In Deutschland werden zwischen 4000 und 6000 Todesfälle pro
Jahr auf Alkoholmissbrauch zurückgeführt.
Frage 2:
Welche der Aussagen über die Ätiologie des Alkoholismus
trifft nicht zu?
A)
Es sind Hinweise auf eine genetische Komponente bekannt.
B))
Nach vorherrschender p
psychoanalytischer
y
y
Ansicht spielt
p
Fixierung
g
auf der analen Phase die zentrale Rolle.
C)
Bei Jugendlichen spielt Imitationslernen von Erwachsenen eine Rolle.
D)
Konformitätsverhalten in der beruflichen Umwelt ist von Bedeutung für
die Entstehung von Alkoholismus.
E)
Menschen mit prämorbider Persönlichkeitsstruktur sind häufig durch
eine
i niedrige
i di F
Frustrationstoleranz
t ti
t l
gekennzeichnet
k
i h t und
d neigen
i
zum
Alkoholismus.
Frage 3:
Im Rahmen der Abhängigkeit von psychotropen Substanzen zählt
nicht zu den Kriterien des Abhängigkeitssyndroms (nach ICD-10):
A)
Verminderte Kontrollfähigkeit hinsichtlich des Substanzkonsums
B))
Körperliches
p
Entzugssyndrom
g y
C)
Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder
Interessen zugunsten des Substanzkonsums
D)
Substanzkonsum trotz schädlicher Folgen
E)
Zunehmende Effekte bei gleichbleibender Menge des
Substanzkonsums
Internet-Adressen:
http://www.bzga.de
htt //
http://www.nida.nih.gov/
id ih
/
http://www.who.int/substance
p
_abuse/publications/en/Neuroscience
p
http://www.bmg.bund.de/
http://www.cleankick.de/
p //
c ea c de/
Der
e Einstieg
s eg in den
de Ausstieg
uss eg
htt //
http://www.ju-s-t.de
j
td
JUST – Jugendsuchttherapie
J
d
htth
i
(medizinische Rehabilitation)
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
Andrea
A
d
G
G. Ludolph
L d l h
e-mail: [email protected]
Ende des ersten Teils…
Teils
…doch der zweite folgt sogleich….
ADHS
AufmerksamkeitsdefizitAufmerksamkeitsdefizit
Hyperaktivitätsstörung
9. Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung
Bundesärztekammer
Angesichts der Bedeutung der Störung muss gefordert werden, dass sie
sowohl im Studium als auch in der Weiterbildung und Fortbildung
verschiedener
hi d
B
Berufsgruppen
f
verankert
k t wird.
i d Fü
Für di
die Ä
Ärzteschaft
t
h ft iistt di
die
zertifizierte Fortbildung hierfür ein geeignetes Medium (vgl. (14)).
9.1 Medizinstudium, ärztliche Weiterbildung und Fortbildung
Es ist zu fordern
fordern, dass die ADHS / HKS
HKS, ebenso wie andere psychische
Störungen des Kindes- und Jugendalters, sowohl im Curriculum für
Studierende der Humanmedizin stärker verankert als auch in die Weiter- und
Fortbildung der Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder und Jugendärzte,
Allgemeinärzte und aller anderen Arztgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, stärker einbezogen wird. Auch in den Prüfungsfragen
für die verschiedenen Abschnitte der ärztlichen Prüfung muss die ADHS / HKS
stärker
tä k b
berücksichtigt
ü k i hti t werden.
d
Si
Sie iistt ebenso
b
umfassend
f
d iin di
die
Weiterbildungsgänge der oben genannten Facharztgruppen einzubeziehen
und in Fortbildungsveranstaltungen stärker zu berücksichtigen
berücksichtigen.
http://www.bundesaerztekammer.de
ADHS
Definition
Epidemiologie
Diagnostik
Pathophysiologie
Therapie
DER SPIEGEL
vom 15.7.2002
Was kennzeichnet ADHS / ADS oder HKS?
Unaufmerksamkeit
Hyperaktivität
yp
Impulsivität
Symptome treten mindestens in zwei unterschiedlichen Kontexten auf
(meist Schule und zu Hause)
Manifestation vor dem 7. Lebensjahr und Dauer von mindestens 6 Monaten
Nach DSM IV (Diagnostic and Statistical Manual,
American Psychiatric Association, 1994) gibt es
3 Subtypen:
Der unaufmerksame Typ (IN),
der hyperaktive-impulsive Typ (HI),
der kombinierte Typ (CB)
CB entspricht am ehesten der hyperkinetischen
Stö
Störung
nach
h ICD 10 (F 90)
In der ICD 10 kann die häufige Komorbidität mit St
St. des Sozialverhalten extra
diagnostiziert werden (Hyperkinet. Störung des Sozialverhaltens)
Symptomatik
Die zehn wichtigsten Symptome bei ADHS:
Unaufmerksamkeit und leichte Ablenkbarkeit
Hyperaktiv und/oder verträumt
Impulsivität
Vergesslichkeit und schlechtes Kurzzeitgedächtnis
das Kind wirkt zerstreut und chaotisch
große Probleme beim Einhalten von Regeln
Schul- und Lernprobleme, Vermeidungsverhalten beim Lernen
Große Stimmungsschwankungen in kurzer Zeit
Geringer Selbstwert
Problematisches Sozialverhalten, gliedert sich nicht in Gruppen
ein
i
Häufigste Komorbiditäten und
Differentialdiagnosen
¾ Teilleistungsstörungen
¾ Lernbehinderung
¾ Störung des Sozialverhaltens
¾ oppositionelle
iti
ll Verhaltensstörung
V h lt
tö
¾ Angststörung
¾ Zwangstörung
¾ posttraumatische Belastungsstörung
¾ Depression
¾ bipolare Störung
¾ Tic-Störungen
¾ Anpassungsstörungen
Die Prävalenz der ADHS bei Kindern und
Jugendlichen
g
in Deutschland. Erste Ergebnisse
g
aus dem
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
g
g
y (KIGGS)
(
)
Eltern beantworteten Fragebögen
- Von 7569 Jungen und 7267 Mädchen im Alter von 3 – 17 Jahren
- Verhaltensbeobachtungen von 7919 Kindern (Alter 3 - 11 Jahre)
Als Kind mit ADHS wurde eingruppiert
- Wenn zuvor von Arzt oder Psychologen ADHS Diagnose nach
Angaben der Eltern gegeben worden war (4,8 %)
- Als „ADHS-Verdachtsfall
ADHS Verdachtsfall“ wenn die Eltern im SDQ > 7 auf der
Unaufmerksamkeits_/Hyperaktivitätsskala gaben (4,9%)
Bei Jungen um den Faktor 4,3 häufiger als bei Mädchen.
Bei 1,8% aller teilnehmenden Vorschulkinder wurde ADHS diagnostiziert.
Im Grundschulalter bei jedem 10
10. Jungen und jedem 43
43. Mädchen
Mädchen.
Schlack et al., Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 5/6 2007
MPH prescriptions in Germany
DDD = 30 mg; 40 X increase in the last 10 years
0.3 million
DDD in 1990
30
18.3 million
in 2001
25
5
20
26 million
2004
15
Million DDD
10
5
DDD =
Defined daily
dose
0
1990
1992
1994
80x in the last 15 years
1996
1998
2000
2004
ADHS Genetik
Zwillingsstudien zeigen genetische Vulnerabilität.
(> 2000 Paare, monozygote Zw. 50-80% Konkordanz,
Dizygote
yg
35%))
Adoptionsstudien
p
zeigen
g einen stärkeren g
genetischen
Einfluss als Umwelteinfluss („shared environment in
Adoptionsstudien).
Geschwister: Prävalenz 2-4fach erhöht
Eltern: Prävalenz 8-10x höher
Kinder von Eltern mit ADHS: zu ca 60% betroffen
ADHS: Genetik
Polymorphismen verknüpft mit ADHS:
10-repeat Allel für DAT 1 (Dopamintransporter)
und
7-repeat Allel für den DRD4 und DRD5 Rezeptor
ADHS: Umweltfaktoren
pränatal:
- Nikotin und Alkohol intrauterin
- Drogen
D
(C
(Cannabis,
bi K
Kokain,
k i Heroin)
H i )
- Blei
Bl i (?)
- Diät (?)
- psychosozialer Stress in der Schwangerschaft
perinatal
-Frühgeburtlichkeit (Hypoxie)
Lehn H,
H Derks EM,
EM Hudziak JJ
JJ, Heutink P
P, van Beijsterveldt TC
TC,
Boomsma DI.
Attention
A
i problems
bl
and
d attention-deficit/hyperactivity
i d fi i /h
i i disorder
di d iin
discordant and concordant monozygotic twins: evidence of
environmental mediators
mediators.
J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 2007 Jan;46(1):83-91.
Schmitz M, Denardin D, Laufer Silva T, Pianca T, Hutz MH,
Faraone S
S, Rohde LA
LA.
Smoking during pregnancy and attention-deficit/hyperactivity disorder,
predominantly
d i
l iinattentive
i type: a case-controll study.
d
J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 2006 Nov;45(11):1338-45.
NATURE or NURTURE
NATURE AND NURTURE
Babyfernsehen
aby e se e
Früher Fernsehkonsum
Einführung von Babyfernsehen (Teletubbies) und
permanentes Fernsehen als familiäre
Backgroundgestaltung vor allem in Unterschichtfamilien.
Christakis (2004) fand in einer nationalen Langzeitstudie
einen, durch eine logistische Regression abgesicherten,
Z
Zusammenhang
h
zwischen
i h ffrühem
üh
F
Fernsehkonsum
hk
und
d
ADHD im Alter von 7 Jahren.
1278 Kinder
Ki d wurden
d mit
it einem
i
JJahr,
h 1345 Ki
Kinder
d mit
it d
dreii
Jahren untersucht. Ein klarer Zusammenhang mit der
Menge des täglichen Fernsehkonsums und dem Auftreten
von ADHD [log. Regression: 1. Lj. mit ADHD im 7. Lj. als
abhängiger
g g Variable 1.09 ((1.03 – 1.15)) und
Fernsehkonsum 3. Lj. und ADHD im 7. Lj. ebenfalls 1.09
(1.02 – 1.16)]
„Neurobiologie
Neurobiologie von Fernsehkonsumfolgen“
Fernsehkonsumfolgen
Das kindliche Gehirn entwickelt sich nach der Geburt rasch weiter
(Barkovich et al. 1988, Yamada et al. 2000)
Umweltfaktoren, insbesondere der Grad der Stimulation, beeinflusst
di Z
die
Zahl
hl und
d Di
Dichte
ht neuronaler
l S
Synapsen.
Greenough et al. (1987), Hypothese: Überstimulation durch schnell
wechselnde Bilder führt zu kürzerer Aufmerksamkeitsspanne
p
bei Kindern und damit erlernten ADHD, z. B. Hartmann (1996).
Koolstra und van der Voort fanden statistisch signifikante
Z sammenhänge zwischen
Zusammenhänge
ischen frühem Fernsehkons
Fernsehkonsum
m und
nd
schlechterem Schriftspracherwerb bzw. weniger Lesen im Schulalter.
Ob der Philipp
pp heute still wohl bei Tische sitzen will…...
Die Geschichte von Hans Guck-in-die-Luft
Wenn der Hans zur Schule ging,
Stets sein Blick am Himmel hing.
Nach den Dächern, Wolken, Schwalben
Schaut er aufwärts allenthalben:
Vor die eignen Füße dicht,
Ja, da sah der Bursche nicht,
Also daß ein jeder ruft:
"Seht den Hans Guck-in-die-Luft!"
-
The frontal lobes
The frontal lobes play important roles in a variety of higher psychological
processes - like planing, decision making, impulse control, language, memory,
and others.
There is mounting evidence that neuronal circuitry in the frontal lobes
is shaped and fine tuned during adolescence, and that experience plays a
prominent role in these changes.
(Aaron M. White, PhD, Dep of Psychiatry, Duke University Medical Center,
Durham, NC, USA)
Dopamin-Metabolismus
H+ Cl-
DA
Ca++
DA
Ca++
ATP
MPH
DA
MPH
Na+
Na+ Cl-
DAT
Na+
DA Na+ ClDA
DA
DA
DA
ANATOMIE UND Z
ZELLBIOLOGIE
Mechanismus des MPH Effekts
Klinische Charakteristika
Untreated ADHD patients
Treated ADHD Patients
controls
N
N
N
Total
9
18
23
-Still medicated
-Medication in the past
-
9
9
-
Handedness
Left
Ri ht
Right
3
6
3
15
3
20
Drugs of abuse
yes
no
5
4
8
10
10
13
Ni ti
Nicotine
yes
no
5
4
12
6
12
11
Mean
Age (years)
21.3
SD
range
2.8
18.0-25.0
Mean
19.9
SD
range
Mean SD
2.0
18.0-24.8
22.2
83-139
IQ
121.3
44.3
98-135
117.9
14.2
ADHD
(DSM-IV criteria checklist)
14.2
6.2
9-26
12.5
1.8
Wender Utah Rating Scale
102
11.2
76-115
110 30.0
1.7
range
19.3-24.2
120.6 10.2 99-140
9-15
1.1
1.3
0-4
69-178
63
17.4
32-97
Ludolph et al, NeuroImage, in press
PET: Unbehandelte ADHS Patienten vs Kontrollen
relative decrease of Ki
relative increase of Ki
region
x
y
z
p
k
region
x
y
z
p
k
left putamen
-22
0
-10
0.022
90
left insular/amygdala
-18
26
-4
0.001
159
parahippocampal gyrus
30
-10
-24
0.028
11
right anterior cingulate
2
30
6
0.009
67
right dorsal midbrain
2
-32
-20
0.002
12
- left insular cortex
- amygdala
- right putamen
- anterior cingulate cortex, right>left
Ludolph et al, NeuroImage, Juli 2008
PET: Behandelte ADHS Patienten < Kontrollen
region
x
y
z
p
k
left putamen, nucleus caudatus and amygdala
-28
-10
-4
0.029
691
right putamen, nucleus caudatus and amygdala
24
6
-8
0.014
915
right dorsal midbrain
2
-34
-16
<0.001
16
Ludolph et al, NeuroImage, Juli 2008
Behandelte Patienten < unbehandelte Patienten
Dysregulation im Belohnungs-Schaltkreis
Aus: Kalivas &Volkow, American Journal of Psychiatry 162: 8, August 2005
DIAGNOSTIK I
Psychiatrische Anamnese des Kindes
Psychopathologischer Befund
Fremdanamnese der Bezugspersonen
g p
Familiengespräch
Körperlich – neurologische Untersuchung
EEG,, EKG,, MRT,, Labor
Anamnese:
Familienanamnese: genetische Belastung
Risikofaktoren in der Schwangerschaft:
psychosozialer Stress (Cortisolausschüttung,
(Cortisolausschüttung epigenetische Beeinflussung
der embryonalen HPA Achse, veränderte Cortisol-Rezeptor-Expression)
Nikotin- oder Alkoholkonsum, Substanzkonsum
Medikamenteneinnahme
Geburtsanamnese: Hypoxie, Apgar-Index, Nabelschnur-pH
DIAGNOSTIK II
Häufig eingesetzte Fragebögen
-
YSR / CBCL / TRF
Symptomspezifische Eltern-,
Eltern , Lehrerfragebögen
(z.B. DYSIPS, Döpfner, Köln FBB-HKS, SNAP IV...)
Kiddie-SADS ((Standardisiertes Interview))
--------------------------------------------------------------------------------------
Kurze Projektive Verfahren
3 – Wünsche Probe
Satzergänzungstest
„Familie in Tieren“
DIAGNOSTIK III
Testpsychologische Untersuchungen:
– Leistungstests: Intelligenztests
(K-ABC, HAWIWA, HAWIK IV)
– Aufmerksamkeitstests (d2, TAP)
Ethical concerns
„I´d rather be myself,” he said.
“Myself and nasty. Not somebody else, however jolly.”
[Aldous Huxley, 1932]
Brave new world revisited ?
Meanwhile new drugs are being synthesized- drugs that reinforce or
correct or interfere with the actions of the various chemicals, by means of
which the nervous system performs its daily and hourly miracles as the
controller of the body, the instrument and mediator of consciousness. From
our present point of view,
view the most interesting fact about these new drugs
is that they temporarily alter the chemistry of the brain and the associated
state of mind without doing any permanent damage to the organism as a
whole.
In this respect they are like Soma- and profoundly unlike the mindchanging
h
i drugs
d
off th
the past.
t
[Aldous Huxley, 1959]
Internationaler Vergleich der Stimulanzien-Medikation
per 1000
Figure 1. Number and prevalence of stimulant users in 4 countries
30
20
10
0
US
Dutch
German
UK
n=3490
n=1239
n=2729
n=380
U.S. stimulant prevalence was 2.5, 3.6 and 13 times higher than that of their
Dutch German and UK counterparts
Dutch,
counterparts, respectively
Zito et al., 2006
Figure 2. Age-specific prevalence of stimulants
per 1000
Stimulant prevalence for U.S. youths aged 0-4 years was 0.44%,
whereas it was 0 in the UK and minimal in the Netherlands (0
(0.05%)
05%) and
in Germany (0.02%).
160
140
120
100
0-4 yrs
59
5-9
80
60
40
20
0
10-14
15-19
US
Dutch
German
UK
M th l h id t
Methylphenidat
Kurzer historischer Überblick
1937
Charles Bradley, Arzt in Providence, Rhode Island,
beobachtete dass Benzedrin (Dbeobachtete,
(D und L-Amphetamin)
L Amphetamin) einen
beruhigenden Effekt auf das Verhalten von Kindern in einer
Behandlungseinrichtung
g
g hatte
1971
Paul Wender postulierte in seinem Buch "Minimal Brain
Dysfunction", dass die therapeutischen Effekte der
Stimulanzien bei der ADHD auf Alterationen in der
Neurotransmission der Katecholamine zurückzuführen sind
sind.
1978 "Idea
Idea of a paradoxical effect was finally laid to rest"
rest
Judith Rapoport (Science 1978) zeigte in einer Studie am
NIMH, dass sowohl normale Kinder, normale Erwachsene
als auch Kinder mit ADHD alle mit erhöhter Aufmerksamkeit
und Reduktion von Impulsivität und Hyperaktivität auf
A h t i reagierten.
Amphetamin
i t
ABER…
Dr. A. G. Ludolph
Selective effects of methylphenidate in
attention deficit hyperactivity disorder:
a functional magnetic resonance study
study.
Vaidya CJ, Austin G, Kirkorian G, Ridlehuber HW, Desmond JE, Glover GH, Gabrieli JD.
Selective effects of methylphenidate in
attention deficit hyperactivity disorder:
a functional magnetic resonance study
study.
Proc Natl Acad Sci USA
1998 Nov 24;95(24):
; ( )
14494-9.
20 AUGUST 2004 VOL 305 SCIENCE, study by Vaidya and Gabrieli, 1998
HISTORIE
The Behavior of Children Receiving Benzedrine
• 30 patients suffering from a variety of behavior problems
hospitalized in the Emma Pendleton Bradley Home
• 21 boys, 9 girls, age range 5 to 14 years
• dosage of 20 mg per day
„Fourteen children responded in a spectacular fashion.“
„II start
t t to
t make
k my bed
b d and,
d b
before
f
I know
k
it,
it it is
i done.“
d
“
„I feel fine and can´t seem to do things fast enough today.“
Charles Bradley
Bradley,
American Journal of Psychiatry,94, 577-585, 1937
Dr. A. G. Ludolph
HISTORIE
Leandro Panizzon
geb 1907
synthetisierte
Methylphenidat
1944,
Auf dem Markt seit
1954
„Effekt
Effekt ist milder and
länger als die Wirkung
von Coffein“
CIBA 1957
Marguerite
Dr. A. G. Ludolph
The Panizzons
=
Rita
RITALIN®
Pharmakotherapie
„Primäre
Primäre Pharmakotherapie ist meist dann
indiziert, wenn eine stark ausgeprägte,
situationübergreifende hyperkinetische
Symptomatik mit krisenhafter Zuspitzung
vorliegt.“
( B U
(z.B.
Umschulung
h l
iin S
Sonderschule,
d
h l massive
i
Belastung der Eltern
Eltern-Kind-Beziehung)
Kind Beziehung)
Dr. A. G. Ludolph
Psychopharmakologische Therapie
- Psychostimulanzien
Methylphenidat (Ritalin®, Medikinet®,
Equasym®, Methylphenidat Hexal®,
R t d ä
Retardpräparate:
t
Ritalin SR®, Concerta®, Medikinet ret®,
Equasym ret®)
Amphetamine (D-Amphetaminsaft)
- Selektive Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer
Atomoxetin (Strattera®)
[Reboxetin (Edronax®)]
- Adrenerger alpha2-Agonist
Clonidin (Catapresan®)
(zentral u peripher, Aktivitätshemmung noradrenerger Neurone im LC)
- Antidepressiva
Bupropion (Zyban®,
Wellbutrin®(USA))
- Pemolin (Lebertoxizität) unterliegt nicht BtMVV,
(D,L-Amphetamin
Amphetamin und Theophyllin) seit Mitte 2003 nicht mehr verfügbar Hersteller
- Fenetyllin (D,L
verzichtete auf Nachzulassung
- Amfetaminil seit 2003 ebenfalls nicht mehr verfügbar (in der DDR – Aponeuron® einziges Stimulans)
METHYLPHENIDAT
Wirkmechanismus: nicht genau bekannt!
- Dopamintransporterblocker, darüber hinaus
g der Signaltransduktion
g
im dopaminergen
p
g System?
y
Veränderung
Weiteres??? Beeinflussung des Glutamatmetabolismus über
direkte Wirkung am NMDA Rezeptor?
Präparate:
Ritalin® Medikinet®
Ritalin®,
Medikinet®, Equasym®
Equasym®, Methylphenidat Hexal®
Hexal®,
Retardpräparate:
Rit li SR®
Ritalin
SR®, C
Concerta®,
t ® Ritalin
Rit li LA®
LA®, Medikinet
M diki t ret®,
t®
Equasym ret®
Patches
METHYLPHENIDAT
Dosierung: kaum kontrollierte Studien für Kinder unter 6 Jahren
- Alter über 6 Jahre: Beginn morgens 5mg, zweite mittägliche Dosis 5mg
allmähliche Dosissteigerung um 5-10 mg pro Woche,
maximale Tagesdosis liegt bei 60 mg
mg.
übliche optimale Dosis: 0,5 – 1,0 mg/kg, verteilt auf 2-3 Tagesgaben
Unerwünschte Wirkungen:
Häufig: Schlafstörungen, Einschlafstörungen,
verminderter Appetit, unspezifische gastrointestinale Beschwerden,
Reizbarkeit, erhöhte Herzfrequenz
Selten: Sozialer Rückzug, Depressive Verstimmung, Auslösung von Tics, erhöhter
Blutdruck, Schwindel, Übelkeit, Obstipation, Kribbelparästhesien, eingeschränkte
g
Leistungsfähigkeit
g
g
bei sehr hohen Dosen ((> 1mg/kg/d),
g g ) z.B. Einengung
g g der
kognitive
Aufmerksamkeit, verminderte Flexibilität im Denken, schlechtere Problemlösestrategien
Bedeutung der Pharmakotherapie unter
verschiedenen Behandlungsansätzen
Trainings
Psychotherapie
y
Pharmakotherapie
Multimodale Behandlungsansätze
Multimodal Treatment Study of ADHD
(MTA)
3 Behandlungsmodalitäten
g
für Schulkinder mit AHDS:
– Pharmacotherapie (MedMgt)
– Intensive behaviorale Therapie (Beh)
– Kombination MediKation + behaviorale Therapie (Comb)
– Routinebehandlung (Community Comparison=CC)
6 Studienzentren in den USA, N=579
Alter: 7
7-9
9 Jahre
80% Jungen
Behandlung für 14 Monate
Diagnosen: ADHS (hyperaktiv oder kombinierter Typ)
Parent SNAP-Hyperactive/Impulsive
3
Time x Tx: F=21.5, p<.0001
Site x Tx: F=1.3, ns
Sit F
Site:
F=4.4,
4 4 p<.0006
0006
Ave
erage S
Score
2.5
CC
Beh
MedMgt
2
Comb
1.5
1
Comb MedMgt > Beh
Comb,
Beh, CC
0.5
0
0
100
200
300
Assessment Point (Days)
400
SNAP-ADHD (Parent/Teacher): Treatment Group
Outcomes across 24 Months (Lower scores better)
A verage SN A P A D H D Score
25
2,5
2
Comb/MedMgt > Beh/CC
p < .00003
15
1,5
1
0,5
0
BL
14M
24M
CC
Comb
Med Mgt
Beh
PATS
PATS
PATS
Nebenwirkungserfassung nach Barkley
Probleme
P
bl
beim
b i Ei
Einschlafen
hl f und
d andere
d
S
Schlafstörungen
hl f tö
Alpträume
Starrt ins Leere
Leere, Tagträume
Spricht wenig mit anderen
Interessiert sich wenig für andere
Hat wenig Appetit
p
und reizbar
Ist empfindlich
Hat Magenschmerzen
Hat Kopfschmerzen
Klagt über Schwindel
Ist traurig; weint schnell
Ist ängstlich
Kaut exzessiv Fingernägel
I t über
Ist
üb die
di M
Maßen
ß fröhlich
f öhli h oder
d euphorisch
h i h
Ist müde
Hat nervöse Zuckungen,
Zuckungen Tics
Hat Haarausfall
Nebenwirkungen im Langzeitverlauf
I der
In
d MTA St
Studie
di füh
führte
t di
die Exposition
E
iti über
üb 6 Jahre
J h bi
bis
in die frühe Adoleszenz
– nicht zu Effekten auf Puls und Blutdruck
– Das Gewicht war im 3 Jahresverlauf geringer aber nicht
mehr am Ende des 6 Jahres Zeitraums
– zu einem Wachstumsverminderungseffekt
Kontraindikationen
relative
absolute
Schwangerschaft/ Stillzeit
Manifeste Psychosen
Akute Angstzustände
Arterieller Hochdruck
Kardiale Arrhythmien
Ti tö
Tistörung,
T
Tourettes
tt Syndr.
S d
Anfallsleiden
Medikamenten- und
Drogenabusus
Neues zu Methylphenidat
Diskussion zur Suchtentwicklung: Führt eine
Sti l
Stimulanzienbehandlung
i b h dl
zur N
Neuroadaptation
d t ti iim
dopaminergen System und sensitiviert für späteren
Substanzkonsum?
Prospektive Follow-up Studie
(Alter 6-12, späte Adoleszenz 18 Jahre, Erwachsenenalter 25 Jahre)
176 Jungen
Beginn der Stimulanzientherapie mit 6 Jahren (14%), mit 7 Jahren
(28%), mit 8 Jahren (16%), 9 Jahren (16%), 10 Jahren (13%),
11 Jahren (11%)
(11%), 12 Jahren (2%)
(2%).
Durchschnittl. Tagesdosis 41,7 mg, mittlere Behandlungsdauer 23,2 Monate
45% erfüllten irgendwann in ihrem Leben die Kriterien für eine SUD
Deutlicher Zusammenhang mit : Alter des Behandlungsbeginn
(je später,
(j
p
desto häufiger
g u. Entwicklung
g einer dissozialen PS))
Mannuzza et al.; Am J Psychiatry Mai 2008
Atomoxetin
- Selektiver Noradrenalinwiederaufnahmehemmer
Blockade des NERTs sofort, Wirkeintritt dauert bis zu 8 Wochen
- unterscheidet sich in der chemischen Struktur kaum von Fluoxetin
- war primär ebenfalls als Antidepressivum entwickelt
- dann
d
als
l Mitt
Mittell fü
für ADHS iim Ki
Kindes-,
d
J
Jugendd und
d
Erwachsenenalter getestet und zugelassen
- Gravierendste NW ähnlich wie SSRIs: Suizidalität
- Gute
G t Alternative
Alt
ti zu Methylphenidat
M th l h id t b
beii kkomorbiden
bid Ti
Ticstörungen
tö
und natürlich auch bei emotionalen Störungen des Kindesalters
Neues zu Atomoxetin I
Niedrig dosierte Erhaltungstherapie nach 7-9wöchiger Akutphase
und Response:
Alter 6-16 Jahre, Beobachtungszeitraum 8 Monate
Beibehaltung der alten Dosis (1,2-1,8 mg/kg KG tägl., N=116)
Fortführung mit niedriger Dosis (0,5 mg/kg KG tägl., N=113)
Primäres Messkriterium:
Rückfall (entspr > 90%ADHD Rating Scale-IV-Parent Version des
Ausgangswert)
Ergebnis: kein Unterschied in den Gruppen bzgl der Rückfallqouten,
affektive Labilität war unter niedriger Dosis höher,
Erhöhung der Herzfrequenz war unter unverändert hoher Dosis höher,
Gewichtszunahme war höher in der Niedrigdosisgruppe.
Newcorn et al., Pediatrics 2006
Neues zu Atomoxetin II
A randomized, double-blind study of continuation treatment for
attention-deficit/hyperactivity disorder after 1 year.
Kinder und Jugendliche mit ADHS nach DSM IV Kriterien
n=163
1 Jahr effektive Behandlung mit Atomoxetin im Doppel-Blind-Versuch
Doppelblinde Randomisierung. Entweder 6 Monate weiterhin Atomoxetin
in derselben effektiven Dosis oder Placebo
ERGEBNIS: Atomoxetin war gegenüber Placebo überlegen in der
Rückfall-Prävention (Wilcoxon test, p = .008) und Symptombehandlung
(ADHD Rating Scale IV score, p < .001).
Allerdings auch hier bei den Rückfällen unter Placebo geringer ausgeprägte
S
Symptomatik
t
tik als
l vor der
d Medikation
M dik ti mit
it Atomoxetin
At
ti (erhebliche
( h bli h V
Variabilität)
i bilität)
SCHLUSSFOLGERUNG: Manche gut respondierende Individuen können nach
einem
i
A
Auslassversuch
l
h medikamentenfrei
dik
t f i bl
bleiben.
ib
Buitelaar JK et al., Biol Psychiatry 2007
ADHS und Glutamatstoffwechsel
Memantine
Antidementivum
NMDA-Rezeptor-Antagonist
verstärkt die Wirkung von
Dopaminagonisten
p
g
open-label, 8wöchige Dosisfindungskurve,
8-12jährige Auftitrierung Saft (2mg/ml)
8-12jährige,
(2mg/ml),
10mg/Tag (n=8) oder 20 mg/Tag (n=8),
höh
höhere
D
Dosis
i h
hatte
tt b
bessere Wi
Wirkung
k
auff S
Symptomreduktion
t
d kti
(ADHD Rating scale-IV, Clinical Global impression of Severity
(CGI-S)
Findling et al, J Child Adolesc Psychopharmacol 2007
ADHS: Bupropion
Selektiver Noradrenalin- und Dopamin- (geringfügig auch Serotonin-)
Wiederaufnahmehemmer (NDRI). Antidepressivum.
Z Raucherentwöhnung
Zur
R
h
t öh
zugelassen.
l
Doppelblind, crossover Design
14 Tage ohne Medikation
15 ADHS Patienten (7-17 Jahre alt)
6 Wochen Methylphenidat (0,4-1,3 mg/kg tägl) oder Bupropion
((1,4-5,7 mg/kg
g g tägl)
g)
Washout Phase 2 Wochen
„crossed
crossed over“
over zum anderen Medikament
B id B
Beide
Behandlungen
h dl
zeigten
i t eine
i signifikante
i ifik t und
d gleichwertige
l i h
ti
Verbesserung (p<.001) auf der Iowa-Conners Teacher´s Rating Scale
(Eltern und Lehrerurteil).
Barrickman et al, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 1995)
Auseinandersetzung um die richtige Behandlung
Diagnose ADHS - absolute Behandlungsindikation?
Therapieoptionen:
Pharmakologische Therapie
Psychotherapeutische Verfahren
Nicht-evidenzbasierte Methoden
Für
-psychodynamische Interventionen und für
- Ergotherapie
E th
i liegen
li
kkeine
i
Wirksamkeitsstudien vor, sie sind in der Behandlung der Primärsymptome
nicht indiziert. Für eine Reihe weiterer alternativer Ansätze
(z. B. Bachblüten-Therapie, Wahrnehmungs-Training, Vitamin- und
Mineraliengaben, Nahrungsergänzungsmittel, Algen) liegen Berichte vor,
ohne dass zu diesen Verfahren Wirksamkeitsnachweise vorliegen.
Dies gilt auch für die Homöopathie, bezüglich deren Anwendung immerhin
Publikationen existieren (Übersicht bei Thurneysen A
A, Frei H
H.::
Homöopathie bei ADS im Kindesalter. Mschr f Kinderheilkunde 2004;
7: 741-50).
Diätetische Verfahren (Eliminationsdiät), die meist extrem aufwändig und wenig
praktikabel sind,
sind sind bei sachgerechter Durchführung in etwa 1
1-2
2 % der Kinder mit
ADHS hilfreich und können nicht als regelhafte Therapie empfohlen werden.
Stellungnahme der Bundesärztekammer 2005
ADHS: Nichtmedikamentöse
B h dl
Behandlungsoptionen
ti
- TMS
Transkranielle Magnetstimulation
g
(niedrige Frequenz (1Hz, 1200 stim/d für
5 Tage)
Signifikante
Si
ifik t Verbesserung,
V b
die
di über
üb 4
Wochen anhielt.
N=1
Niederhofer, Psychiatr Danub. März 2008)
ADHS: Nichtmedikamentöse
B h dl
Behandlungsoptionen:
ti
Elt
Elterntraining
t i i
Behavioral p
parent training,
g, BPT
94 niederländische Kinder mit ADHS im Alter von 4-12 Jahren
Zunächst alle Routinebehandlung
(routine clinical care, RCC)
Randomisierung
5 Monate
BPT + RCC
N=47
5 Monate
Nur BPT
N=47
Messparameter
p
25 Wochen nach Beendigung
g g des Elterntrainings:
g
Verhaltensprobleme, ADHS-Symptome, internalisierende VerhaltensAuffälligkeiten, Belastung der Eltern. Beide Gruppen zeigten deutliche
Verbesserungen in allen vier Bereichen
Bereichen, signifikante Unterschiede
Zugunsten BPT +RCC für Verhaltens- und internal. Probleme.
Van den Hoofdakker et al, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry Oct 2007
Zusammenfassung
g
Unverändert: MULTIMODALE THERAPIE
Je besser untersucht die beteiligten Gene sein
werden,
desto
des
o mehr
e medikamentöse
ed a e öse Therapieoptionen
e ap eop o e
wird es geben.
Medikation ist als Unterstützung gedacht.
„Der
Der Gehstock
Gehstock, der zum selbstständigen Gehen
beiträgt.“
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
Andrea
A
d
G
G. Ludolph
L d l h
e-mail: [email protected]
Famulanten, Doktoranden
Famulanten
Doktoranden,
PJ-Studenten, Assistenten
Sind in der KJP hochwillkommen!
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