Späte Traubenkirsche ⇒ (Prunus serotina) Weitere invasive Neophyten: • Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii), Tatarischer Hartriegel (Cornis alba), Kanadische Wasserpest (Elodea canadiensis), Sachalin-Knöterich (Fallopia sachalinensis), BastardKnöterich (Fallopia x bohemica), Topinambur (Helianthus tuberosus), Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus), Schwarz-Kiefer (Pinus nigra), Robinie (Robinia pseidoacacia), Kartoffel-Rose (Rosa rugosa), Riesen-Goldrute (Solidago gigantea; Bild 1), Weißer Spierstrauch (Spiraea alba), Weidenblättriger Spierstrauch (Spiraea salicifolis), Amerikanische Kultur-Heidelbeere (Vaccinium angustifolium x corymbosum) • 5 – 20 m hoher Baum, teilweise strauchig, dunkelbraune Rinde, Blüten weiß, unangenehm riechend, schwarze Früchte, Blätter lanzettlich, lackartig glänzend Heimat: Nordamerika Bild 5 ⇐ Japanknöterich Landkreis Leer Kreisverwaltung NATURSCHUTZ-INFO 08 Neophyten (Gebietsfremde Pflanzen) (Fallopia japonica) • • bis zu 4 m hoher Strauch, Blüten weiß, Blätter lederartig Heimat: Ostasien Bild 6 Sollten Sie weitere Informationen wünschen, erhalten Sie diese unter Landkreis Leer, Tel.: 0491 926-0 (Zentrale) E-Mail: [email protected] oder direkt im Amt für Naturschutz Tel.: 0491 926-1418 (Herr Kai Borchers) Fax: 0491 926-91418 E-Mail: [email protected] Kartoffelbzw. Apfelrose ⇒ (Rosa rugosa) • • 1-2 m hoch, faltige, runzelige Blätter (rugosa, lat. faltig), kartoffelartiges Laub, weiße bis rosafarbene Blüten, sehr große Hagebutten Heimat: Japan (Bild 1 Neophyt: Riesen-Goldrute, lat. Solidago gigantea) Bild 7 Neophyt - Was ist das? Neophyten sind Pflanzen, die beabsichtigt oder unbeabsichtigt von ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in unsere Ökosysteme eingetragen wurden. Der Name Neophyt leitet sich von den griechischen Silben „neo-“ für neu und „-phyt“ für Pflanze ab. Ein Neophyt ist also eine neue Pflanze. Speziell meint man mit dem Begriff Neophyt Pflanzen, die nach 1492, also nach der Entdeckung Amerikas, bei uns aufgetaucht sind. Dieses Datum hat besondere Bedeutung, weil es üblich war, auch fremde Pflanzen als Geschenk aus der „Neuen Welt“ mitzubringen. Man unterscheidet zwischen: • • • Indigenen oder heimischen Arten Archäophyten; Pflanzen, die vor 1492 eingeführt wurden (z. B. Getreidearten durch die Römer) Neophyten; Arten, die nach 1492 eingeführt wurden (die Kartoffel ist also auch ein Neophyt) Vor allem als Zierpflanzen in Gärten oder Parks wurden Neophyten eingeführt, weil ihre Schönheit oder ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen einige Pflanzen sehr beliebt machten. Andere Pflanzen wurden durch die weltweite Vernetzung des Flugzeug- und Schiffsverkehrs sozusagen als blinde Passagiere mitgebracht. Auch als ungewollte Bestandteile von Saatgut oder Tierfutter haben Neophyten ihren Weg zu uns gefunden. Die meisten neophytischen Pflanzen können sich jedoch nicht ausbreiten und sterben wegen unpassender Klimaverhältnisse ab. Warum sind Neophyten dann ein Problem? Etwa 12000 neophytische Arten wurden im Laufe der Zeit nach Deutschland gebracht. Von dieser Menge treten ca. 1000 Arten unbeständig auf. Weitere 400 Arten kommen mit den hier herrschenden Lebensbedingungen zurecht und können sich breitmachen. Das Problem sind etwa 50 Arten, die man als sogenannte invasive Neophyten (eindringende Neupflanze) bezeichnet. Diese finden bei uns nicht nur ansprechende Standortbedingungen, sondern können auch Lücken in unseren Ökosystemen besetzen. Der Vorteil dieser Pflanzen gegenüber unseren einheimischen Arten ist das Fehlen von Schädlingen oder Fraßfeinden. So ernähren sich etwa 290 Insektenarten in Nordamerika von der kanadischen Goldrute (Bild 4), während diese Fraßfeinde in Europa gänzlich fehlen. Erschwerend kommt hinzu, dass die invasiven Neophyten häufig über ein immenses Samenpotential verfügen. Der Riesen-Bärenklau (Bild 2) produziert pro Pflanze bis zu 30000 Samen. Eine nur durch erhebliche Maßnahmen zu verhindernde massenhafte Verbreitung ist die Folge. Im Landkreis Leer sind folgende invasive Neophyten anzutreffen: ⇐ Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianu) • Welche Schäden verursachen invasive Neophyten? Invasive Neophyten verursachen zahlreiche Schäden. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Überwucherung von Nutzäckern zu nennen oder die Verkrautung von Gewässern durch die kanadische Wasserpest. Einige Pflanzen sind sogar gesundheitsgefährdend. Zum Beispiel verursacht der Saft des Riesen-Bärenklau schmerzhafte Verbrennungen auf der Haut und kann nach Abklingen der Symptome zu Narbenbildungen führen. Die Beifuß-Ambrosie hingegen kann durch ihre hoch allergenen Pollen Asthma auslösen. Wie der Name invasiver Neophyt schon sagt, verdrängen diese Pflanzen die heimische Flora und verursachen im Hinblick auf die Artenvielfalt erhebliche Veränderungen. • • Bild 2 Drüsiges Springkraut ⇒ (Impatiens glandulifera) • Was kann ich machen? Helfen Sie uns daher, die Verbreitung der Neophyten in unserer Heimat zu verhindern. Pflanzen Sie standortgerechte heimische Pflanzen in Ihren Garten. Pflanzenteile des Riesen-Bärenklau oder der Beifuß-Ambrosie müssen abfallwirtschaftlich entsorgt werden. Auch die Bekämpfung von invasiven Pflanzen ist aktiver Naturschutz. Ihr Beitrag ist ein kleiner Schritt mit großer Wirkung! Bis 4 m hoch, Blütenstände weiß, teller- bis wagenradgroß, Blätter tief eingeschnitten Heimat: Kaukasus Pflanzensaft ist giftig und führt zu Verbrennungen der Haut • Bis 2 m hoch, Blüten purpur, rosa oder weiß, riechend, Blätter eilanzettlich, Samenkapseln springen bei Berührung auf Heimat: Himalaya Bild 3 Rechtslage ⇐ Kanadische Goldrute Ein gezieltes Ausbringen von Neophyten in die freie Natur ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verboten. (Solidago canadensis) • § 40 BNatSchG (Auszug): Das Ausbringen von Pflanzen gebietsfremder Arten in der freien Natur bedarf der Genehmigung der Naturschutzbehörde. • Bild 4 Bis 2,5 m hoch, Blüten gelb, Blütenstand pyramidenartig Heimat: Nordamerika