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Schwerpunkt
Medikamentöse Therapie bei craniomandibulären Dysfunktionen (CMD)
Wirkstoffgruppen – Indikationen – richtiger Einsatz
Es gibt eine Vielzahl sehr unterschiedlich
wirkender Medikamente, die im Rahmen
der CMD-Therapie und hier insbesondere
als Schmerzmittel eingesetzt werden.
Welcher Wirkstoff wann in welcher Form
am effektivsten eingesetzt wird, setzt
entsprechendes Wissen über das Medikament, seinen Wirkmechanismus und seine
Nebenwirkungen voraus. Der nachfolgende
Artikel gibt eine entsprechende Übersicht.
Z
u craniomandibulären Dysfunktionen
(CMD) werden Erkrankungen der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke gezählt. Angrenzende Strukturen wie Zähne,
Parodontien und auch Nerven können jedoch
ebenfalls beteiligt sein oder selbst die Ursache für Schmerzen im Kieferbereich sein.
Neben der Aufklärung, einer vom Patienten
durchgeführten Selbstbeobachtung, Physiotherapie, einer Schienentherapie gehört
auch die medikamentöse Therapie zu einem
Therapie-Gesamtkonzept. Aus wissenschaftlichen, ethischen wie auch Kostengründen
sollten nur Medikamente eingesetzt werden,
deren Wirkprinzip bekannt ist und deren
Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Leider trifft dies insbesondere im Bereich der
CMD nur für wenige Medikamente zu. Nur
wenige der oftmals seit Jahrzehnten eingesetzten und empirisch auch gut wirksamen
Medikamente sind in guten kontrollierten
klinischen Studien untersucht worden. Dies
bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie
unwirksam sind.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche
medikamentöse Therapie
Um medikamentös bedingte Komplikationen vermeiden zu können, ist das gegebenenfalls interdisziplinäre Erheben einer allgemeinmedizinischen Anamnese unter Berücksichtigung der aktuellen Medikation von
großer Bedeutung. Die Auswahl des Präparats sollte symptomspezifisch oder – falls
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möglich – ursachenspezifisch erfolgen. Um
eine gute Mitarbeit des Patienten zu erreichen, sollte er über mögliche, häufigere
Nebenwirkungen vor der ersten Einnahme
aufgeklärt werden, so dass diese gegebenenfalls nicht unerwartet für ihn auftreten.
Um die Möglichkeit unerwünschter Wirkungen zu minimieren, empfiehlt es sich für
viele Medikamente, die Dosis langsam zu
steigern. Um eine möglichst optimale Dosierung für den Patienten einzustellen, muss
eine wiederholte Überprüfung der Analgesie
unter Berücksichtigung der unerwünschten
Wirkungen, oftmals in engmaschigen Intervallen erfolgen. Um einen häufigen Grund
für Therapiemisserfolge zu vermeiden, sollte
ein einmal eingesetztes Medikament, so es
auftretende Nebenwirkungen zulassen, ausreichend lange und auch in ausreichend
hohen Dosierungen verwendet werden, bevor
die Therapie abgebrochen wird, oder bevor
zu einem anderen Mittel gegriffen wird.
Ein Problem in der medikamentösen Therapie von CMD stellt der so genannte „Off-Label-Use“, also der indikationsübergreifende
Einsatz von Medikamenten dar, die teilweise
auch in diesem Beitrag beschrieben werden.
Einige Substanzen, die ihre Wirkung bei entsprechenden Erkrankungen in anderen Körperregionen gezeigt haben, sind nicht unbedingt auch für den Einsatz im zahnmedizinischen Bereich zugelassen (diverse trizyklische Antidepressiva, Antikonvulsiva, etc.).
Dies stellt den behandelnden (Zahn-)Arzt vor
die Frage, ob er ein sich klinisch bewährt habendes aber für die Indikation nicht zugelassenes Medikament trotzdem aufgrund seiner
Therapiefreiheit verschreibt.
Medikamentengruppen bei CMD
• Analgetika
• nonsteroidale Antirheumatika (systemisch und topisch)
• Muskelrelaxantia
• Trizyklische Antidepressiva
BZB/September/06
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