Patienteninformation: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Der Name Ihres Medikaments lautet.................... Anwendung SSRI werden zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen angewendet: ‣ Depressionen; depressive Phasen im Rahmen einer manischdepressiven Erkrankung (bipolare affektive Störung) ‣ Panikstörung ‣ Generalisierte Angststörung ‣ Zwangsstörung ‣ Soziale Phobie ‣ Bulimie Diese Medikamente helfen auch bei Dysthymie, posttraumatischer Belastungsstörung, prämenstrueller Verstimmung und impulsiven Verhaltensstörungen Wie schnell beginnt das Medikament zu wirken? Antidepressiva verbessern Schlaf und Appetit und steigern den Antrieb ca. innerhalb einer Woche; die Verbesserung der depressiven Stimmungslage kann allerdings 2 bis 6 Wochen dauern. Ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt sollten Sie nie die Dosis erhöhen oder das Medikament einfach absetzen, da Antidepressiva bis zu ihrem Wirkungseintritt Zeit brauchen. Eine Besserung bei Zwangsstörung, Panikstörung, generalisierter Angststörung, sozialer Phobie und Bulimie tritt ebenfalls erst nach einiger Zeit auf. Wie lange sollten Sie dieses Arzneimittel einnehmen? Es wird empfohlen, nach einer ersten Phase einer Depression die antidepressive Behandlung für mindestens ein Jahr fortzuführen; dadurch wird das Risiko eines Rückfalls gesenkt. Danach wird der Arzt die Dosis langsam vermindern und beobachten, ob wieder depressive Symptome auftreten; ist dies nicht der Fall, kann die Medikamenteneinnahme allmählich beendet werden. Bei manchen Patienten, die bereits mehrere depressive Episoden erlitten haben, sollte das Medikament auf unbestimmte Zeit weitergegeben werden. Eine Langzeitbehandlung wird manchmal für die Zwangserkrankung, die Panikstörung, die soziale Phobie, die generalisierte Angststörung und die Bulimie empfohlen. Nebenwirkungen Alle Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen haben. Meist sind sie nicht schwerwiegend und treten auch nicht bei allen Behandelten auf. Die meisten Nebenwirkungen bessern sich mit der Zeit oder verschwinden ganz. Sollte eine Nebenwirkung länger bestehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Maßnahmen. Häufige Nebenwirkungen sollten Sie mit Ihrem Arzt bei nächsten Besuch besprechen: ‣ Antriebssteigerung oder Unruhe: Einige Menschen können sich für einige Tage nach dem Beginn der Behandlung nervös fühlen, oder Schlafschwierigkeiten bekommen. Teilen Sie dies Ihrem Arzt mit; er wird Ihnen eventuell raten, die Medikamente morgens einzunehmen. ‣ Müdigkeit und Antriebsmangel: Diese Symptome bessern sich mit der Zeit. Sie können durch andere Medikamente, die ebenfalls müde machen, verstärkt werden. Bleibt die Müdigkeit länger bestehen, vermeiden Sie Tätigkeiten wie Autofahren oder Bedienen gefährlicher Maschinen. ‣ Kopfschmerzen: Diese treten in der Regel nur vorübergehend auf und können bei Bedarf mit Schmerzmitteln (Aspirin, Paracetamol) behandelt werden. ‣ Übelkeit oder Sodbrennen: Nehmen Sie Ihre Medikamente zusammen mit den Mahlzeiten ein. ‣ Sexuelle Störungen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da dies eine Dosisanpassung erforderlich machen kann. ‣ Albträume: Nehmen Sie das Medikament nicht nach 17:00 Uhr ein. ➊ ©PRAXISBRUCK 2009 Seltene Nebenwirkungen, die Sie Ihrem Arzt sofort melden sollten: ‣ Gelbfärbung der Augen oder Haut, dunkelgefärbter Urin ‣ Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündungen oder gestörte Wundheilung ‣ Hautausschlag, Juckreiz, Gesichtsschwellung ‣ Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Antriebsmangel, Schwäche, Fieber, grippeähnliche Symptome ‣ Schwere Erregungs- oder Unruhezustände ‣ Unfähigkeit zum Wasserlassen (länger als 24 Stunden) ‣ Kribbelgefühl in den Händen oder Füßen, starke Muskelzuckungen ‣ Starke Unruhe oder Erregung ‣ Umschlag der Stimmung (Glücksgefühle, Erregung, Reizbarkeit, sehr kurze Schlafdauer) Benachrichtigen Sie Ihren Arzt so früh wie möglich, falls Ihre Periode ausbleibt oder Sie eine Schwangerschaft vermuten. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten Da SSRI die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen oder ihrerseits durch andere Medikamente beeinflusst werden können, besprechen Sie die zusätzliche Einnahme von anderen Medikamenten, einschließlich der nicht-rezeptpflichtigen Medikamente wie z.B. Grippemittel, mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Teilen Sie jedem Arzt oder Zahnarzt, den Sie aufsuchen , mit, dass Sie ein Antidepressivum einnehmen. Vorsichtsmaßnahmen 1. Steigern oder verringern Sie die verordnete Dosis nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. 2. Nehmen Sie Ihr Medikament zusammen mit den Mahlzeiten oder mit Wasser, Milch, Orangenoder Apfelsaft ein. Vermeiden Sie Grapefruitsaft, da dieser die Wirkung des Medikaments abschwächen kann. 3. Dieses Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Vermeiden Sie diese Tätigkeiten, wenn Sie sich müde oder verlangsamt fühlen. Dieses Medikament verstärkt die Wirkung von Alkohol, so dass Symptome wie Müdigkeit, Schwindel und Verwirrtheit verstärken können. 4. Beenden Sie nicht plötzlich die Medikamenteneinnahme, da dies zu Entzugssymptome wie Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Kribbelgefühlen in Händen und Füßen, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit führen kann. 5. Berichten Sie Ihrem Arzt über auffällige Veränderungen Ihrer Stimmung oder Ihres Verhaltens. 6. Da dieses Medikament mit Medikamenten, die Ihr Zahnarzt Ihnen verschreibt, in Wechselwirkung treten kann, teilen Sie ihm den Namen Ihres Medikamentes mit. 7. Bewahren Sie Ihre Medikamente in einem sauberen, trockenen Raum bei Zimmertemperatur auf. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Medikament haben, wenden Sie sich bitte an uns! ➋ ©PRAXISBRUCK 2009