Patienteninformation: Lithium Der Name Ihres Medikaments lautet: Quilonorm retard ® Mittel zur Verhinderung von Rückfällen bei Patienten mit manisch-depressiven und anderen psychischen Erkrankungen Anwendung Lithium wird hauptsächlich zur Langzeitvorbeugung manisch-depressiver Erkrankungen (bipolar-affektiver Erkrankungen) und zur Behandlung der akuten Manie eingesetzt. Zusätzlich kann es die Behandlung von Depressionen und Zwangserkrankungen mit Antidepressiva unterstützen. Belegt ist außerdem die Wirksamkeit auch beim Cluster-Kopfschmerz, bei chronischer Aggressivität oder Impulskontrollstörungen, Suizidalität. Wonach richtet sich die Dosis? Die Dosis ist für jeden Patienten unterschiedlich und richtet sich nach dem Lithiumspiegel. Innerhalb der ersten Behandlungsmonate wird Ihr Arzt Ihren Lithiumspiegel regelmäßig bestimmen lassen. Der bei den meisten Patienten wirksame Lithiumspiegel liegt zwischen 0,6 und 1,2 mmol/I. Zu Beginn kann eine mehrmals tägliche Einnahme des Lithiums erforderlich sein (2- bis 3-mal). Später kann auch die einmal tägliche Gabe ausreichend sein. Auf eine ausreichende Trinkmenge ist zu achten. Wenn morgens eine Blutabnahme zur Lithiumbestimmung geplant ist, nehmen Sie Ihre Lithiumtablette nach der Blutabnahme ein; nur so erhält Ihr Arzt ein aussagefähiges Ergebnis Wie schnell beginnt das Medikament zu wirken? Bei der Rückfallverhütung manisch-depressiver Erkrankungen müssen Sie das Medikament etwa ein halbes Jahr einnehmen, bis ein ausreichender Schutz vorhanden ist. Bei der Behandlung einer akuten Manie setzt die Wirkung nach 8-14 Tagen ein. Da die Wirkung nicht sofort eintritt, verändern Sie die verordnete Dosis nicht und setzen Sie das Medikament auch nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab. Die Besserung der Symptome bei Depressionen, Zwangserkrankungen, Aggressivität und Impulsivität tritt ebenso nach einigen Tagen bis Wochen ein. Wie lange sollten diese Medikamente eingenommen werden? Patienten, die schon mehrere manische oder depressive Phasen erlitten haben, wird manchmal eine ständige (jahrelange) Weiterbehandlung empfohlen. Die Langzeitbehandlung ist manchmal auch bei atypischen Depressionen, Zwangserkrankungen, Cluster-Kopfschmerz und Verhaltensstörungen mit Aggressivität und Impulsivität angezeigt. Bei einer erstmals aufgetretenen (akuten) Manie wird meist eine einjährige Therapie empfohlen; dies vermindert in der Regel einen Rückfall. Danach wird Ihr Arzt die Dosis in der Regel langsam vermindern und gleichzeitig sorgfältig auf Symptome einer erneuten Manie achten. Wenn diese nicht auftreten, kann das Medikament langsam abgesetzt werden. Nebenwirkungen Alle Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen haben. Meist sind sie nicht schwerwiegend und treten auch nicht bei allen Behandelten auf. Die meisten Nebenwirkungen bessern sich mit der Zeit oder verschwinden ganz. Sollte eine Nebenwirkung länger bestehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Maßnahmen. Häufige Nebenwirkungen, die Sie bei Ihrem nächsten Besuch mit Ihrem Arzt besprechen sollten: ! Antriebsmangel und Konzentrationsstörungen: Diese Symptome bessern sich mit der Zeit. Es kann durch andere Medikamente, die ebenfalls müde machen, verstärkt werden. Bleibt die Müdigkeit länger bestehen, vermeiden Sie Tätigkeiten wie Autofahren oder Bedienen gefährlicher Maschinen. Übelkeit oder Sodbrennen: Nehmen Sie Ihre Medikamente zusammen mit den Mahlzeiten ein. Wenn ! Durchfall oder Erbrechen länger als 24 Stunden anhalten, sollten Sie Ihren Arzt verständigen. ! Muskelzittern, -zucken: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da dies eine Dosisanpassung erforderlich machen kann. Sexuelle Störungen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. ! ! ©PRAXISBRUCK 2009 ! Gewichtszunahme: Kontrollieren Sie Ihr Essverhalten, vermeiden Sie fetthaltige Speisen (z.B. Kekse,Kuchen) ! Gesteigerter Durst, häufiges Wasserlassen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. ! Hautveränderungen, wie z.B. trockene Haut, Akne. ! Nebenwirkungen, die Sie sofort einem Arzt melden sollten, da sie auf einen zu hohen Lithiumspiegel hinweisen könnten: ! Gangunsicherheit ! Sprechstörungen ! Sehstörungen (besonders Doppelbilder) ! Wässrige Stühle, Durchfälle (mehr als zweimal täglich) ! Ungewöhnliche allgemeine Schwäche ! Zittern (z.B. beim Halten einer Tasse), Muskelzuckungen Sollten Sie bei Auftreten dieser Symptome Ihren Arzt nicht erreichen können, Medikament ab. Sollten sich die Beschwerden verschlechtern und sich auch nicht bessern, wenden Sie sich an die nächste Notfallsambulanz oder Krankenhaus. Eine ärztliche Untersuchung und eine Lithiumbestimmung wird Beschwerden meist rasch klären können. setzen Sie das nach 12 Stunden an das nächste die Ursache der Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen, bei deren Auftreten Sie sofort Ihren Arzt verständigen sollten: ! Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündungen oder gestörte Wundheilung ! Hautausschlag oder Juckreiz, Gesichtsschwellung ! Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Antriebsmangel, Schwäche, Fieber oder grippeähnliche Symptome ! Halsschwellung (Kropf) ! Häufiges Wasserlassen und starker Durst Benachrichtigen Sie Ihren Arzt so früh wie möglich, falls Ihre Periode ausbleibt oder Sie eine Schwangerschaft vermuten. Was Sie unternehmen sollten, wenn Sie Ihre Medikation einmal vergessen haben. Wenn Sie die Gesamtdosis des Lithiums in der Regel morgens einnehmen und dies länger als 6 Stunden vergessen haben, überspringen Sie die vergessene Einnahme und setzen Sie Ihr normale Einnahmeschema am nächsten Tag fort. Verdoppeln Sie nicht die Dosis. Wenn Sie das Medikament in der Regel auf mehrere Dosen am Tag verteilt einnehmen und eine davon vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis dann ein, wenn Sie sich daran erinnern, und setzen dann Ihren normalen Einnahmeplan fort Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Da Lithium die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen kann oder seinerseits durch andere Medikamente beeinflusst werden kann, besprechen Sie die zusätzliche Einnahme von anderen Medikamenten (einschließlich der rezeptfreien Medikamente wie Z.B. Grippemittel) mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Informieren Sie jeden Arzt oder Zahnarzt, den Sie aufsuchen, dass Sie Lithium einnehmen Vorsichtsmaßnahmen 1. Steigern Sie die Dosis nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. 2. Dieses Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Haben Sie Zweifel, ob Sie ein Fahrzeug führen oder eine Maschinen bedienen können, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt. 3. Beenden Sie nicht plötzlich Ihre Medikamenteneinnahme, da dies zu Entzugssymptomen wie Angst, Unruhe und emotionaler Labilität führen kann. 4. Berichten Sie Ihrem Arzt über auffällige Veränderungen Ihrer Stimmung oder Ihres Verhaltens. 5. Auf eine ausreichende Flüssigkeitseinnahme ist zu achten. 6. Ändern Sie nicht ihre übliche Salzaufnahme (vermeiden Sie insbesondere salzarme Kost oder salzreduzierte Speisen). 7. Bei Krankheiten, die mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen einhergehen, sollten Sie auf den Ersatz der verlorenen Flüssigkeit achten. Lassen Sie dann auch ihren " ©PRAXISBRUCK 2009 Lithiumspiegel außer der Reihe Beachten Sie auch, dass Sie bei heißer Witterung oder bei körperlicher Aktivität stärker schwitzen als sonst (besonders bei heißen Bädern, in der Sauna, Sport). Wasser- und Salzverlust kann zu einem erhöhten Lithiumspiegel im Blut führen. 9. Kapseln oder Tabletten sollten unzerteilt eingenommen werden. 10. Bewahren Sie Ihre Medikamente in einem sauberen, trockenen Raum bei Zimmertemperatur auf. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 8. Wenn Sie Fragen zu diesem Medikament haben, wenden Sie sich bitte an uns! # ©PRAXISBRUCK 2009