Patienteninformation Schlaf- und Beruhigungsmittel Der Name Ihres Medikaments lautet.................... Anwendung Dieses Medikament wird zur Behandlung von Schlafstörungen (Einschlaf- oder Durchschlafstörungen) eingesetzt. Bei jedem Menschen können einmal Schlafprobleme auftreten, ohne dass dies Zeichen einer Erkrankung ist; länger andauernde Schlafstörungen können jedoch auch Symptom einer körperlichen oder seelischen Erkrankung sein. Einschlafstörungen treten z.B. auf, wenn Sie während des Tages viel Stress hatten, bei Schmerzen, bei körperlichen Erkrankungen oder beim Wechsel von Tagesgewohnheiten (z.B. lange Flugreisen, Schichtarbeit, Nachtdienst). Jede Erkrankung, die mit Schmerzen oder Atemstörungen verbunden ist (wie z.B. ein Magengeschwür, Asthma, Grippe) kann den Schlaf beeinflussen. Anregende Substanzen, wie z.B. koffeinhaltige Getränke können zu Einschlafstörungen führen; einige Medikamente führen beim Absetzen zu Veränderungen des Schlafmusters (z.B. Antidepressiva oder Neuroleptika). In den meisten ‚Fällen kann der Schlaf auf einfache Weise wieder verbessert werden. Im Alter kommt es zu einem veränderten Schlafverhalten; generell schlafen ältere Menschen nachts weniger. Erkrankungen wie z.B. Depressionen können den Schlaf negativ beeinflussen. Benzodiazepine werden auch bei Angsterkrankungen angewendet, außerdem als Muskelrelaxantien, zu Epilepsiebehandlung und bei zahlreichen anderen Erkrankungen. Wann tritt die Wirkung des Medikaments ein? Die Wirkung tritt meist innerhalb einer Stunde ein. Da einige Medikamente sehr schnell wirken, sollten sie erst direkt vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Wie lange sollten Sie Ihr Medikament einnehmen? Schlafstörungen treten oft nur vorübergehend auf. Meist bessern sich die Symptome, wenn die zugrunde liegende Ursache der Schlafstörung ausgeschaltet wird. Aus diesem Grund werden Schlaf- und Beruhigungsmittel in der Regel nur eine begrenzte Zeit verordnet. Viele Menschen nehmen diese Medikamente bei Bedarf (z.B. bei Schlaflosigkeit), jedoch nicht regelmäßig ein. Nach 2 bis 3 gut durchschlafenen Nächten sollten Sie versuchen, das Medikament schrittweise abzusetzen. Zur Gewöhnung an das Medikament und damit zu einer abnehmenden Wirksamkeit kann es kommen, wenn das Medikament kontinuierlich über einen Zeitraum von ca. 4 Monaten hinaus eingenommen wird. Sollten Sie dieses Medikament schon eine gewisse Zeit eingenommen haben, wird Ihr Arzt die Dosis langsam verringern und gleichzeitig auf erneut auftretende Schlafstörungen achten. Treten diese nicht auf, kann die Dosis des Medikaments meist weiter verringert oder ganz abgesetzt werden. Verändern Sie die Dosis nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. Einige Patienten benötigen Schlaf- oder Beruhigungsmittel für einen längeren Zeitraum, z.B. weil sie unter einer besonderen Form der Schlafstörung leiden. Andere brauchen das Medikament nur zeitweise bei Bedarf. Nebenwirkungen Alle Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen haben. Meist sind sie nicht schwerwiegend und treten auch nicht bei allen Behandelten auf. Die meisten Nebenwirkungen bessern sich mit der Zeit oder verschwinden ganz. Sollte eine Nebenwirkung länger bestehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Maßnahmen. Häufige Nebenwirkungen die unter einer Behandlung mit Schlaf- und Beruhigungsmittel auftreten können, sind: ‣ Morgendliche Müdigkeit und Antriebsmangel: Diese Symptome bessern sich meist rasch; informieren Sie sonst Ihren Arzt. Es kann durch andere Medikamente, die ebenfalls müde ➊ ©PRAXISBRUCK 2009 ‣ ‣ ‣ ‣ ‣ machen, verstärkt werden. Bleibt die Müdigkeit länger bestehen, vermeiden Sie Tätigkeiten wie Autofahren oder Bedienen gefährlicher Maschinen Bewegungsstörungen, Schwäche, Schwindel: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da dies eine Änderung der Dosis erforderlich machen kann. Merkfähigkeitsstörungen, Erinnerungslücken: Teilen Sie dies Ihrem Arzt mit. Verwaschene Sprache: Evtl. ist eine Anpassung der Dosis erforderlich Übelkeit oder Sodbrennen: Nehmen Sie Ihre Medikamente währen der Mahlzeiten ein Bitterer Geschmack: Tritt bei einigen Medikamenten auf (z.B. Zopiclon). Vermeiden Sie dann Milch Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen, die Sie Ihrem Arzt sofort melden sollten: ‣ Orientierungsstörungen, Verwirrtheit, Verschlechterung des Gedächtnisses oder Erinnerungslücken ‣ Nervosität, Erregung oder andere Verhaltensänderungen ‣ Gangunsicherheit oder Fallneigung ‣ Hautausschlag Vorsichtsmaßnahmen 1. Steigern Sie Ihre Dosis nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt 2. Besprechen Sie die zusätzliche Einnahme anderer Medikamente mit Ihrem Arzt oder Apotheker, einschließlich der rezeptfreien Medikamente wie z.B. Grippemittel. 3. Dieses Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Vermeiden Sie diese Tätigkeiten, wenn Sie sich müde oder verlangsamt fühlen. 4. Dieses Medikament verstärkt die Wirkung von Alkohol, so dass Müdigkeit, Schwindel oder Verwirrtheit auftreten können. 5. Nehmen Sie das Medikament eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen ein. Rauchen Sie dann auch nicht mehr im Bett. 6. Manche Schlaf- und Beruhigungsmittel können bei längerer Einnahme zu Abhängigkeit führen. 7. Setzen Sie das Medikament nicht plötzlich ab, besonders wenn Sie dieses schon einen längeren Zeitraum einnehmen oder eine hohe Dosis verordnet bekommen haben. Schlaf- und Beruhigungsmittel müssen schrittweise abgesetzt werden, um Entzugssymptome zu vermeiden. 8. Vermeiden Sie häufiges Trinken koffeinhaltiger Getränke (mehr als 4 Tassen Kaffee, oder 6 Tassen Tee oder 6 Gläser Cola pro Tag), da diese die Wirkung der Medikamente zum Teil aufheben oder vermindern. 9. Bewahren Sie Ihre Medikamente in einem sauberen, trockenen Raum bei Zimmertemperatur auf. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Einige nicht-medikamentöse Einschlafhilfen: ๏ Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke nach 18 Uhr (auch Schokolade) und große Mahlzeiten einige Stunden vor dem Schlafengehen. Einigen Menschen hilft ein Glas warme Milch vor dem Zubettgehen. ๏ Ein Nachmittagsschlaf wirkt sich ungünstig auf den Nachtschlaf aus. ๏ Entspannen Sie sich vor dem Zubettgehen, z.B. durch Lesen, Musik hören oder Baden. Anstrengende Tätigkeiten vor dem Schlafengehen (z.B. Jogging) sollten vermieden werden, sie wirken sich ungünstig auf den Schlaf aus. ๏ Gewöhnen Sie sich an feste Wach- und Schlafenszeiten. ๏ Legen Sie sich nicht auf das Bett, wenn Sie nicht schlafen wollen. ๏ Vermeiden Sie störende Einflüsse wie z.B. ein Telefon im Schlafzimmer. Benutzen Sie Rollos bei zu hellem Außenlicht oder Ohrpfropfen bei zu hohem Lärmpegel. ๏ Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre im Bett (angemessene Temperatur), benutzen Sie eine feste Matratze. ๏ Es ist kein Grund zur Beunruhigung, wenn Sie von Tag zu Tag unterschiedlich lang schlafen. Je mehr Sorgen Sie sich darüber machen, umso angespannter können Sie werden; dies kann die Einschlafstörungen eher noch verstärken. Wenn Sie Fragen zu diesem Medikament haben, wenden Sie sich bitte an uns! ➋ ©PRAXISBRUCK 2009