Epheser 1, 3 – 14 / „Gesegnet in Christus“ Ein unglaublicher

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Epheser 1, 3 – 14 / „Gesegnet in Christus“
Ein unglaublicher, wunderbarer, überschwänglicher Text – im Griechischen ein
einziger Satz. Ein Text wie eine Schatzkammer, durch die man geht und bei
jeder neuen Kostbarkeit staunend stehen bleiben muss.
Angesprochen sind „die Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen“ (V. 1) nicht
nur in Ephesus, also die, die erkannt haben, dass sie Sünder und von Gott
getrennt sind und darum Vergebung brauchen und die die Erlösung durch
Jesus angenommen haben. Aus Sündern sind jetzt Heilige geworden –
geheiligt durch Christus!
Paulus malt ihnen und uns vor Augen, was Gott uns mit Christus schenkt:
„Er hat uns gesegnet mit allem geistlichen Segen im Himmel!“ (Luther),
„…mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt!“ (Elberfelder) (Vers 3)
Das sprengt jegliche Vorstellung. Das ist viel mehr als die Befriedigung
unserer momentanen Bedürfnisse. Das beinhaltet so viel mehr, als Banken
und Restaurants und Fußballstadien und Musikhallen zu bieten haben.
Das meint genau das, was Jesus versprochen hatte, als er von sich als dem
guten Hirten sprach und sagte:
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen!“
Johannes 10, 10
Leben und volle Genüge, Leben im Überfluss, allen geistlichen Segen, jede
geistliche Segnung – das bedeutet, der lebendige Gott teilt mit uns Seinen
Reichtum, beteiligt uns an Seiner Herrlichkeit, öffnet uns Seine
Schatzkammern.
Wie sehr muss Er uns lieben, um uns so zu segnen?!
Genau das ist das Ziel dieses Briefanfangs, dass wir über dem Lesen und
Erkennen zum Staunen und zur Anbetung kommen: Wir sind geliebt, wir sind
gesegnet, wir sind reich – in Christus!
Das ist der Schlüsselbegriff, der immer wieder auftaucht (nicht nur hier): „In
Christus“, „in Ihm“, „durch Christus“ – 10 x allein in diesem Satz.
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Aller Segen, den Gott für uns bereit hält, hängt zusammen mit unserer
Beziehung zu Jesus Christus! Darum hat Jesus immer wieder die Jünger
aufgefordert: „Bleibt in mir…!“ Johannes 15, 4
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet
hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus!“
Wie sehr muss Gott uns lieben, um uns so zu segnen?!
Einige der Kostbarkeiten aus Gottes Schatzkammer wollen wir uns nun näher
ansehen:
1. Auserwählt vor Grundlegung der Welt!
„Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war…“ V. 4
Das bedeutet zweierlei:
Zum einen gibt es keine Zugehörigkeit zu Gott und zum Himmel ohne Christus
– das hat Gott, der Herr, schon vor Erschaffung der Welt festgelegt!
Erwählung ist Erwählung in Ihm, in Christus!
Zum zweiten – und das lasst einmal auf Euch wirken: Gott, der Herr, wollte
und will, dass wir – Du und ich – zu Ihm gehören sollen, und Er hat das schon
vor Grundlegung der Welt beschlossen!
Exkurs: Nun berühren wir hier ein ganz heißes theologisches Thema, nämlich
das der Vorherbestimmung, der Prädestination – Inhalt und Anlass vieler
Auseinandersetzungen und Bücher in der Theologie und Kirchengeschichte.
Große Theologen wie Calvin, Spurgeon, Karl Barth, MacArthur u.v.m. haben
dazu viel und z.T. sehr Gegensätzliches gesagt und geschrieben.
Ich will versuchen, dass, was ich bisher verstanden habe, möglichst einfach zu
sagen:
Eine Reihe von Aussagen der Bibel macht deutlich: Es ist Gottes souveräne
Entscheidung, wen Er wann retten will – unsere Erlösung liegt in Seiner Hand,
nicht in unserer!
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt!“ sagt Jesus
den Jüngern in Johannes 15, 16
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„Dann wäre es ja logisch“, sagen nun manche, „anzunehmen, dass andere
nicht erwählt sind!“ (Doppelte Prädestination)
Und genau das dürfen wir nicht tun: Die biblischen Aussagen in menschliche
Logik zu pressen versuchen und dadurch mehr aus ihnen herauszulesen als
wirklich gesagt ist!
Wir müssen es akzeptieren, dass sich in der Heiligen Schrift manchmal
Aussagen und Linien gegenüberstehen, die sich nach menschlicher Logik zu
widersprechen scheinen, die aber nach göttlicher Weisheit offensichtlich
zusammengehören.
Ein bekanntes Beispiel: „Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und
Zittern. Denn Gott ist´s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das
Vollbringen nach seinem Wohlgefallen!“ Philipper 1, 12 + 13
Das scheint sich zu widersprechen, bildet eine Spannung, gehört aber
zusammen.
Ähnlich ist es beim Stichwort „Erwählung“: Gottes Wort sagt uns, dass wir von
Ihm schon vor Grundlegung der Welt auserwählt wurden.
In Apostelgeschichte 13, 48 wird von zum Glauben gekommenen
Heidenchristen gesagt: „…und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben
bestimmt waren.“
Und Jesus betont: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe
der Vater, der mich gesandt hat!“ Johannes 6, 44
Und es gibt eine Reihe von weiteren Stellen, die das unterstreichen.
Gleichzeitig aber und genauso eindeutig sagt Gottes Wort:
Gott, unser Heiland, „…will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur
Erkenntnis der Wahrheit kommen!“ 1. Timotheus 2, 4 und
„Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber
gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. Denn er hat
einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit
durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den
Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat!“
Apostelgeschichte 17, 30 + 31
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Ich glaube, dass wir beides so stehen lassen sollten, ohne die eine Linie durch
die andere zu entkräften! Schließlich geht es auch nicht darum, eine logische
Lehre über die Erwählung zu entwickeln und Gott zu erklären, sondern zu
verkündigen, was die Schrift sagt – nicht mehr und nicht weniger!
Darum werden wir allen Menschen das Evangelium verkündigen und sie zur
Buße und zum Glauben an Jesus Christus aufrufen und gleichzeitig wissen: Es
ist Gottes Wirken, wenn es ihnen durchs Herz geht und sie umkehren und an
Christus gläubig werden!
Bild: Und für das Verständnis meines eigenen Glaubens begleitet mich seit
dem Studium ein Bild aus dem Kirchengeschichtsunterricht – ich weiß nicht
mehr, von wem es ist:
Über dem Eingang zum Himmelreich steht ein großes Schild: „Tut Buße und
glaubt dem Evangelium!“ Das ist eine klare Aufforderung an mich, willentlich
und entschieden etwas zu tun, um gerettet zu werden, nämlich niederzuknien
und zu beten: „Herr, erbarme Dich meiner!“
Aber wenn ich dann eingelassen bin und mich umdrehe, sehe ich die Rückseite
des Schildes. Da steht: „Erwählt in Christus vor Grundlegung der Welt!“ Und
ich begreife: Mein Tun ist nur Teil Seines Tuns an mir. Und wieder kann ich nur
niederknien und anbeten darüber, dass Gottes Erbarmen mir schon galt, ehe
ich Ihn bitten konnte!
Ja, ich musste mich bekehren, es war meine Verantwortung – aber gleichzeitig
muss ich bekennen: Er hat mich bekehrt, es war und ist nicht mein Verdienst
oder meine Leistung, sondern Seine Gnade!
2. Auserwählt, um Gott zu gefallen!
Gott hat uns auserwählt, „…dass wir heilig und untadelig vor ihm seien!“
(Vers 4)
Unser eigentliches geistliches Problem als Menschen ist ja nicht, dass wir ab
und zu sündigen und darum mehr oder weniger alle mal ein schlechtes
Gewissen haben. Unser Problem ist, dass wir unseren Status vor Gott verloren
haben, unseren Ruhm (Römer 3, 23), Gottes Wohlgefallen.
Wir haben nicht nur gesündigt, sondern sind Sünder und darum zur Trennung
von Gott verdammt!
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Diesen Zustand hebt Gott auf, indem Er uns Christus als Erlöser schickt. Jesus
nimmt unsere Schuld stellvertretend auf sich und nimmt am Kreuz unsere
Stelle ein, damit wir durch sein Opfer gerecht werden vor Gott.
Er tauscht mit uns: „Gib Du mir Deine Sünde, und ich gebe Dir meine
Gerechtigkeit!“
„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden…“
(Vers 7), d.h.
Das Lösegeld ist bezahlt, wir sind freigekauft, alle Schuld ist vergeben, der
Schuldbrief ist zerrissen, es liegt nichts mehr gegen uns vor, was uns an
unsere Vergangenheit binden könnte.
Wer in Christus ist, lebt nicht mehr unter dem Zorn Gottes, sondern unter
Seiner Gnade!
Wenn Gott seine Auserwählten anschaut, sieht er Christus, den Sündlosen, in
ihnen und sieht sie in ihm und freut sich über sie.
Mancher redet oder trinkt sich Dinge schön. Gott aber heiligt seine
Auserwählten!
Er schenkt uns allerdings nicht nur einen neuen Status als „gerechtfertigte
Sünder“, sondern Er macht uns in Christus und durch den Heiligen Geist zu
neuen Menschen.
Es geht nicht nur um die Bereinigung der Vergangenheit, nicht nur um die
Vergebung von Sünde, sondern auch um ein neues Sein:
3. Auserwählt, um als Lobpreis seiner herrlichen Gnade zu leben!
3x gebraucht unser Text diese Formulierung in leichter Abwandlung: „…damit
wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit!“ (V. 4+12+14)
Durch die Propheten des Alten Testaments hatte Gott es angekündigt:
„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will
das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes
Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus
euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und
danach tun!“ Hesekiel 36, 26 + 27
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Gott hat sich Unfassbares mit uns vorgenommen: Wir sollen und werden in
Christus lebende Hinweise sein dafür, wie Gott ist: Gut und vertrauenswürdig
und wunderbar und gerecht und voller Liebe.
Wir sollen nicht nur Lobpreis machen, sondern Lobpreis sein! Wir sollen und
dürfen und werden Gottes Herrlichkeit und Gnade nicht nur besingen,
sondern widerspiegeln durch unser Leben und unser Wesen.
Menschen werden unsere „guten Taten sehen und den Vater im Himmel
preisen“, wie Jesus es in Matthäus 5, 16 verheißen hat.
Stellt Euch das mal vor:
Wie wunderbar wäre das, wenn wir nicht mehr darüber diskutieren müssten,
was ein Christ gerade noch so darf und was schon nicht mehr, sondern
schlicht und einfach so leben würden, wie es Gott und Seiner Liebe und Seiner
Art entspricht?! Wir wären heilig wie Er und lebten auch so!
Gott weiß, dass da noch eine Menge zu verändern ist bei uns! Aber, Halleluja,
wir haben Perspektive! Denn genau dazu hat Gott uns auserwählt!
Dieser innere Erneuerungs- und Verwandlungsprozess hat begonnen bei
denen, die in Christus sind. Wir haben Gottes Wort darauf!
4. Auserwählt, um Kinder Gottes und Erben zu sein!
„In seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch
Jesus Christus…“ (V. 5) „…in ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt
worden…“ (V. 11)
Gott hat uns auserwählt, in Beziehung zu Ihm und mit Ihm zu leben – und das
nicht nur hier und jetzt, sondern bis in Ewigkeit!
Wir sind Bürger des Himmels, auserwählt für die Ewigkeit, Kinder des
lebendigen Gottes und beim himmlischen Vater Zuhause!
Wir dürfen
- bei Ihm ein und aus gehen,
- Gemeinschaft mit Ihm haben und Zeit mit Ihm verbringen,
- Ihm unser Herz ausschütten und Sein Herz schlagen hören.
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Wir dürfen
- von seiner Güte leben und seiner Fürsorge vertrauen,
- seine Pläne und Geheimnisse (der Text klopft an weitere Türen zu
Schatzkammern Gottes) und seinen Willen erfahren und lieben.
Der Heilige Geist, der Geist der Kindschaft, ist Gottes Siegel darauf: Alles, was
er tut in unserem Leben, ist die beginnende Verwirklichung des geistlichen
Segens, von dem unser Text ganz am Anfang sprach.
Schluss:
Liebe Schwestern und Brüder!
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Als Menschen, die in Christus sind und an Ihn glauben, sind wir
- auserwählt vor Grundlegung der Welt!
- auserwählt, um Gott zu gefallen!
- auserwählt, um als Lobpreis seiner herrlichen Gnade zu leben!
- auserwählt, um Kinder Gottes und Erben zu sein!
Wie sehr muss Gott uns lieben, um uns so zu segnen?!
Volkmar Glöckner 2012
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