Differentialdiagnostik von Achänen

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Foeniculi fructus - Fenchel
Fructus
z
Stammpflanzen:
Foeniculum vulgare MILL.
ssp.vulgare var. vulgare
Foeniculum vulgare MILL. ssp.
vulgare var. dulce (MILL.) THELL.
Foeniculi fructus
Anisi fructus
z Carvi fructus
z Cardui mariae fructus
z
z
z
Familie:
z
Habitus:
Apiaceae
Pflanze: krautig, zwei- bis mehrjährig
Blätter: mehrfach fiederschnittig
Blüten: Dolden, gelb
Fenchel [Van Wyk et al., 2004]
2
1
Foeniculi fructus
Foeniculi fructus
z
z
AB:
z
Ph. Eur.;
z
Vorkommen:
ursprünglich: Mittelmeerraum
Anbau: Europa, Asien, Afrika,
Südamerika
z
z
Fenchel [Teuscher, 2003]
Drogenherkunft:
Importe aus China, Ägypten,
Bulgarien, Ungarn, Rumänien
3
z
Fenchel, Droge [Wichtl, 2002]
4
Foeniculi fructus
Foeniculi fructus
Mikroskopische
Merkmale:
Mikroskopische Merkmale:
Mikroskopie, Querschnitt [Fischer, 1978]
5
Frucht (Doppelachäne): meist in 2
Teilfrüchte zerfallen
Teilfrucht: bräunlich-graugelb, kahl,
5 – 12 mm lang, leicht kahnförmig
gebogen, oft mit Resten von
Griffel, Fruchtstiel und Karpophor,
in Längsrichtung fünf stark
hervortretende Rippen,
dazwischen je 1 Ölstrieme, an der
flachen Fugenseite 2 Ölstriemen
Geruch: stark würzig (Bitterer
Fenchel), angenehm (Süßer
Fenchel)
Geschmack: würzig-scharf (Bitterer
Fenchel), süßlich (Süßer Fenchel)
Mikroskopie, Pulver [Hohmann et al., 2001]
Mikroskopie, Pulver [Eschrich, 1999]
6
1
Foeniculi fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
z
Foeniculi fructus
Ätherisches Öl (Bitterer Fenchel: 2 - 6%, Süßer F.: 1,5 - 3%)
Fettes Öl (ca. 20%)
Proteine (ca. 20%)
z
Verfälschungen von Bitter- und Süßfenchel sind möglich
(eine mikroskopische Unterscheidung ist nicht möglich)
Fenchel-Importe: ev. Verunreinigungen mit Fremdsaaten
(Hirse = Sorghum-Arten, Weizen u. a.)
Verwendung:
–
–
–
–
–
dyspeptische Beschwerden
Katarrhe der oberen Luftwege
VM: Laktagogum
Geschmackskorrigens
Gewürz
7
8
Anisi fructus - Anis
z
Anisi fructus
Stammpflanze:
z
AB:
z
Vorkommen:
Ph. Eur.
Pimpinella anisum L.
z
Familie:
z
Habitus:
Apiaceae
Pflanze: krautig, 30 – 60 cm
hoch
Blätter: fiederschnittig
Blüten: Doppeldolde: 7- bis
15-strahlig, weiß
östliches Mittelmeergebiet, Westasien
Anbau: Südeuropa, Vorderer Orient,
Indien
z
Anis [Teuscher, 2003]
9
Drogenherkunft:
Kulturpflanze; Türkei, Ägypten,
Spanien, Argentinien
selten aus Wildbeständen
Anis [Van Wyk et al., 2004]
10
Anisi fructus
z
z
z
z
z
z
z
11
Verfälschungen/Verwechslungen:
z
kleine, raue Doppelachänen,
zerfallen schwer in die 2 Teilfrüchte
3 – 6 mm lang, ca. 3 mm dick
Form: eilänglich, verkehrt
birnenförmig, gestielt
Farbe: grau-grün bis grau-bräunlich,
feinrippig
fein behaart
Teilfrüchte: 5 Hauptrippen, auf einer
Seite abgeflacht, am oberen Ende
Griffelpolster und Griffel anhaftend,
Karpophor meist erhalten
Geruch: kräftig aromatisch,
charakteristisch
Geschmack: aromatisch, süßlich
Anisi fructus
Mikroskopische
Merkmale:
Anis, Droge [Wichtl, 2002]
Anis, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]
Anis, Mikroskopie [Eschrich, 1999]
12
2
Anisi fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
z
Anisi fructus
Ätherisches Öl (1,5 – 5%); Hauptkomponente: trans-Anethol
Fettes ÖL (ca. 30%)
z
Kulturpflanze, daher Verfälschungen selten
in italienischen und russischen Drogen: oft die giftigen
Schierlingsfrüchte von Conium maculatum L.
fast alle derzeit gehandelten Anisfrüchte sind bis zu 1% mit
Korianderfrüchten verunreinigt
Verwechslungen: mit Petersilienfrucht möglich
Verwendung:
–
–
–
–
–
innere Anwendung: dyspeptische Beschwerden
äußere und innere Anwendung: Katarrhe der Luftwege
VM: Emmenagogum, Laktagogum, Aphrodisiakum
Geschmackskorrigens
Gewürz
13
14
Pimpinella anisum, Conium maculatum,
Aethusa cynapium, Ammi visnaga
Pimpinella anisum, Conium maculatum,
Aethusa cynapium, Ammi visnaga
Anis [Teuscher, 2003]
Gefleckter Schierling
[Schönfelder, 1995]
15
Hundspetersilie
[Schönfelder, 1995]
Echter Ammei [Wichtl, 2002]
16
Carvi fructus - Kümmel
z
Anis
Gefleckter Schierling
Frucht
kleine, raue
Doppelachänen, zerfallen
schwer in die 2 Achänen
kleine Doppelachänen
Größe
3 – 6 mm lang, ca. 3 mm
dick
2,5 – 3,5 mm
Form
eilänglich, verkehrt
birnenförmig, gestielt
rundlich
kugelig
Farbe
graugrün bis graubräunlich
Rippen
helle, schwach kantig
vorspringende Rippen
(feinrippig)
wellig-gekerbte Rippen,
stärker hervortretend
stark hervortretend, scharf
Behaarung
fein behaart
unbehaart
Teilfrüchte
5 Hauptrippen, auf 1 Seite
abgeflacht, am oberen
Ende Griffelpolster, Griffel
anhaftend, Karpophor meist
erhalten
Geruch
kräftig aromatisch,
charakteristisch
Geschmack
aromatisch, etwas süßlich
Stammpflanze:
z
Familie:
z
Habitus:
z
AB:
z
Vorkommen:
Großer Ammei
2 – 2,5 mm
oval, elliptisch
graubraun
5 helle, haarlose Rippen
unbehaart
unangenehm (Früchte und
Lauge: widerlicher Geruch
nach Mäuseharn)
aromatisch, bitter
Ph. Eur.
Apiaceae
Pflanze: krautig, mehrjährig,
bis 1 m hoch
Blätter: doppelfiederteilig
Blüten: Doppeldolde;
Einzelblüten: klein, weiß
Hundspetersilie
Carvi fructus
Carum carvi L.
17
Verfälschungen/Verwechslungen:
Wiesen, Wegränder
Europa, Asien, Amerika,
Afrika
z
Kümmel [Teuscher, 2003]
Drogenherkunft:
Kulturpflanze; Polen,
Holland, Ostdeutschland,
Ägypten
18
Kümmel [Schaffner, 1999]
3
Carvi fructus
z
z
z
z
z
z
19
z
Doppelachänen: länglichelliptisch, zerfallen leicht in die 2
Teilfrüchte
3 – 6 mm lang, ca. 2 mm breit
Seiten: borstig gewölbt
Achänen: schwach sichelförmig
gebogen, lösen sich leicht vom
Karpophor
Farbe: bräunlich bis graubraun
mit 5 hellen, kantigen Hauptrippen; zwischen den Rippen
befindet sich 1 Ölstrieme, an der
Fugenseite 2 Ölstriemen
Geruch: aromatisch
Geschmack: würzig-aromatisch
Carvi fructus
Mikroskopische
Merkmale:
Kümmel, Mikroskopie, Pulver [Eschrich, 1999]
Kümmel, Droge [Wichtl, 2002]
20
Carvi fructus
z
Carvi fructus
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
z
Ätherisches Öl (3 – 7%); Hauptkomponenten: Carvon und
Limonen
Fettes Öl (10 – 18%)
Proteine (ca. 20%)
Kohlenhydrate (ca. 15%)
z
Verfälschungen/Verwechslungen:
Kulturpflanze, daher keine Verfälschungen
(ev. mit Früchte von Aegopodium podagraria)
Verwendung:
–
–
–
Verwechslungen beruhen meist auf einer sprachlichen
Verwechslung mit den Früchten vom Römischen Kümmel =
Kreuz- oder Mutterkümmel (Cuminum cyminum)
dyspeptische Beschwerden
VM: Galaktagogum
Gewürz- und Geschmackskorrigens
21
22
Cardui mariae fructus Mariendistelfrucht
z
Cardui mariae fructus
Stammpflanze:
Silybum marianum (L.) GAERTN.
z
Familie:
z
Habitus:
Pflanze: 2-jährig, distelartig, bis 1,5 m
hoch
Blätter: groß, buchtig, gelappt, dornig
gezähnt, grün-weiß marmoriert
Blüten: Körbchenblüten, kugelig, ca. 6
cm groß, rotviolett
Hüllblätter: zu kräftigen Dornen
ausgebildet
z
AB:
z
Vorkommen:
DAB
Asteraceae
23
Kümmel, Mikroskopie, Pulver [Hohmann et al., 2001]
Wegränder, Schuttplätze, Viehweiden
Mittelmeergebiet, S-Russland,
Kleinasien, N-Afrika
in N- und S-Amerika und Australien
eingebürgert
z
Drogenherkunft:
Kulturpflanze; N-Deutschland, China,
Argentinien, Rumänien, Ungarn, einige
Mittelmeerländer
Mariendistel
[Schaffner, 1999]
Mariendistel
[Van Wyk et al., 2004]
24
4
Cardui mariae fructus
z
z
z
z
z
z
z
25
Achänen: glänzend braunschwarz
oder matt graubraun, feinstreifiggescheckt, länglich-eiförmig
Pappus: silbrig-glänzend, fehlt in
der Droge (fällt leicht ab)
6 – 7 mm lang, bis 3 mm breit, ca.
1,5 mm dick
am oberen Ende: vorspringender,
ringförmiger, gelblicher Wulst
am unteren Ende: seitlich ein
rinnenförmiger Nabel
Geruch: kaum wahrnehmbar
Geschmack: ölig (Samen), bitter
(Fruchtschale)
Cardui mariae fructus
Mikroskopische Merkmale:
Mariendistel, Droge [Wichtl, 2002]
26
Cardui mariae fructus
z
–
–
–
–
–
Mariendistel, Mikroskopie, Pulver
[Eschrich, 1999]
Cardui mariae fructus
Hauptinhaltsstoffe:
–
Mariendistel, Mikroskopie, Pulver
[Hohmann et al., 2001]
z
Silymarin (1,5 – 3%) und weitere Flavonoide
Fettes ÖL (20 – 30%)
Tocopherol
Sterole (z.B.: Cholesterol)
Eiweiß
Bitterstoffe
Verwendung:
–
–
–
z
dyspeptische Beschwerden
zur Prophylaxe und Therapie verschiedenster Leberschäden
VM: zur Versorgung von Unterschenkelgeschwüren (Ulcus
cruris) und Krampfadern
Verfälschungen/Verwechslungen:
kommen nicht vor
27
28
Capsici fructus – Cayennepfeffer
und Paprikafrucht
Fructus
„Pfeffer“
z
Capsici fructus
z Piperis nigri fructus
z Schini mollis fructus
z Zanthoxyli fructus
z Agni-casti fructus
z Cubebae fructus
z
Stammpflanzen:
Capsicum frutescens L. = Cayennepfeffer
Capsicum annuum L. var. longum (DC.) SENDTNER =
Paprika
z
Familie:
Solanaceae
29
30
5
Capsici fructus acer Cayennepfeffer
z
Capsici fructus - Paprika
Habitus:
–
–
–
–
z
Halbsträucher: 0,5 – 1 m hoch
Blätter: oval bis oval-lanzettlich
Blüten: schmutzigweiß, 5- bis
7-zählig
relativ spät fruchttragend
Habitus:
–
–
–
–
Pflanze: 0,2 – 0,5 m hoch
ein- bis zweijährig
Blätter: lanzettlich bis oval,
ganzrandig
Blüten: weiß, gelblichweiß
oder rötlich
Cayennepfeffer, Pflanze [Wichtl, 2002]
Paprika, Pflanze [Teuscher, 2003]
31
32
Capsici fructus
z
AB:
–
–
–
z
Capsici fructus acer
z
DAB: Capsicum frutescens
ÖAB: verschiedene Arten der Gattung Capsicum L.
Ph. Eur.: Capsicum annuum L. var. minimum und
kleinfruchtige Varietäten von Capsicum frutescens
z
z
z
Vorkommen:
z
tropisches S-Amerika
z
Drogenherkunft:
z
Kulturpflanze; Import aus den tropischen Ländern Afrikas
33
z
Cayennepfeffer, Droge [Wichtl, 2002]
34
Capsici fructus
z
z
z
z
z
35
Früchte: gerade oder leicht gebogen,
spitzkegelförmig
1 – 7 cm lang
glänzend, gelbbraun, rot oder braun
Innenseite: matt, mit zahlreichen
längsgestreckten schmalen Blasen
Samen: 2 – 4 mm breit, gelb,
scheibenförmig
Geruch: eigenartig, schwach
Geschmack: scharf, stark brennend
gestreckt kegelförmig, manchmal
etwas gekrümmt, 6 – 12 cm lang, an
der Basis bis 4 cm breit
glänzende, rotbraune oder
orangerote, lederartige, außen glatte
Fruchtwand
am Grund: flacher, meist 5-zähliger
Kelch und ein kurzer, gekrümmter
Fruchtstiel
im oberen Teil ungefächert, im
unteren Teil durch die 2- bis 3-teilige,
gelbliche Plazenta 2- bis 3-fächrig
Samen: zahlreich, hellgelb, flach, ca.
4 mm groß, sitzen an der Plazenta
oder liegen frei in der Fruchthöhle
Capsici fructus
Mikroskopische Merkmale:
keine mikroskopische
Unterscheidung zwischen
Paprika und Cayennepfeffer
möglich
Paprika, Früchte [Teuscher, 2003]
Cayennepfeffer, Mikroskopie, Pulver
[Hohmann et al., 2001]
36
6
Piperis nigri fructus – Schwarzer
Pfeffer
Capsici fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
–
z
–
–
z
Stammpflanze:
z
Familie:
z
Habitus:
Piper nigrum L.
Piperaceae
Verwendung:
–
z
Capsaicinoide (0,3 – über 1%); Hauptkomponente: Capsaicin
Fettes Öl
Carotinoide
flüchtige Komponenten
Ascorbinsäure
Kletterstrauch: ausdauernd, bis 10 m
hoch
Blätter: groß, langgestielt, dunkelgrün
Blütenstände: ährenförmig
äußerliche Anwendung: rheumatische Beschwerden,
schmerzhafte Muskelverspannungen
VM: Arthritis, Frostbeulen, Heiserkeit, Halsentzündungen
Gewürz
Verfälschungen/Verwechslungen:
Schwarzer Pfeffer, Pflanze
[Van Wyk et al., 2004]
mit bestimmten Capsicum annuum - Arten
37
38
Piperis nigri fructus
Piperis nigri fructus
z
z
AB:
z
ÖAB
z
z
Vorkommen:
z
Wälder der Malabar-Küste
Vorderindiens
z
z
Drogenherkunft:
Hauptanbauländer: Brasilien,
Indien, Indonesien, Sri Lanka,
Burma, Thailand, Malaysia,
Madagaskar, Sansibar
z
Schwarzer Pfeffer, Pflanze
[Teuscher, 2003]
z
z
z
39
40
Piperis nigri fructus
z
Droge: unreif geerntete, ungeschälte
Früchte
kugelig, ungestielt, ca. 5 mm groß
Farbe: schwarzbraun mit stark
gerunzelter Oberfläche
am Scheitel oft Narbenreste
(Abbruchstelle als heller Fleck)
Perikarp: dünn, einen kugeligen
Samen umschließend
Samenschale: mit Perikarp
verwachsen
Perisperm: mächtig
Endosperm und Embryo: klein
Geruch: würzig
Geschmack: brennend scharf
Schwarzer Pfeffer, Droge
[Teuscher, 2003]
Piperis nigri fructus
z
Mikroskopische
Merkmale:
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
z
Ätherisches Öl (1,2 – 2,6%)
scharf schmeckende Säureamide (5 – 10%);
Hauptkomponente: Piperin
Phenole und Phenolsäuren
Fettes Öl (ca. 10%)
Verwendung:
–
–
–
VM: verdauungsförderndes Mittel
indische Medizin: Expectorans
Gewürz
Schwarzer Pfeffer, Mikroskopie, Pulver
[Hohmann et al., 2001]
41
42
7
Piperis nigri fructus
z
Schini mollis fructus – Rosa Pfeffer
z
Stammpflanze:
z
Familie:
z
Habitus:
Verfälschungen/Verwechslungen:
–
–
–
–
Schinus molle L.
Früchte anderer pfefferähnlicher Arten sind gelegentlich im
Handel anzutreffen, z.B.:
Aschanti-Pfeffer von Piper clusii (CASS.) DC.
Paradieskörner von Aframomum melegueta (ROSC.) SCHUM.
Mohrenpfeffer von Xylopia aethiopica (DUN.) A. RICH.
bei Pulver: auch Zusätze von gemahlenen Pfefferschalen aus
der Gewinnung des Weißen Pfeffers oder Zusatz von
gemahlenen Pfefferspindeln möglich
43
Anacardiaceae
Baum: bis 15 m hoch,
immergrün, zweihäusig
Blätter: unpaarige Fiederblätter, lang, schmal, unregelmäßig gezähnt, fast kahl,
durch Öldrüsen punktiert
Blüten: unscheinbar, an
langen Rispen, gelblich-weiß
44
Schini mollis fructus
Schini mollis fructus
z
z
Vorkommen:
Heimat: gemäßigtes Amerika: von Bolivien bis NordArgentinien (ursprünglich aus Peru)
Eingebürgert: Mexiko bis Kalifornien, Mittelmeergebiet (auch
als Zierbaum verbreitet)
z
z
z
z
Drogenherkunft:
Südamerika (v.a. Peru), Südindien
z
z
45
Steinfrucht: rosa bis rot, leuchtend
manchmal blassgelb, glänzend,
einsamig
Durchmesser: 4,5 – 6 mm
Gewinnung: die reifen Früchte
werden geerntet und luft- oder
gefriergetrocknet
Anwendungsform: ganze oder
zerquetschte Früchte
Geruch: blumig bis terpenartig
Geschmack: süßlich, terpenartig,
mit pfeffrigem Nachgeschmack,
Samen: bitter
Rosa Pfeffer, Droge [Teuscher, 2003]
46
Schini mollis fructus
z
–
–
–
z
Schini mollis fructus
Hauptinhaltsstoffe:
–
z
Verwendung:
–
Ätherisches Öl (2 – 5,2%); Hauptkomponenten: α- und βPhellandren, α- und β-Pinen, Camphen, p-Cymen, Myrcen
Flavonoide
Triterpene
Fettes Öl (6 – 14 %, in den Samen)
–
–
–
–
Verfälschungen/Verwechslungen:
mit den Früchten anderer Schinus-Arten
–
–
47
Rosa Pfeffer, Pflanze [Teuscher, 2003]
Gewürz
appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung
laxierende Wirkung (Balsam der Früchte)
fungizide Wirkung
VM in Mittel- und Südamerika: innerlich: harntreibendes Mittel,
äußerlich: bei Übelkeit, Erbrechen, rheumatische
Beschwerden
sonstige Verwendung: Gewinnung alkoholischer Getränke,
Vergärung zu Essig, Gummiharz (drastisches Abführmittel)
auch die Rinde selbst wird als Arzneimittel eingesetzt
48
8
Zanthoxyli fructus Szechuanpfeffer
z
Stammpflanze:
z
Familie:
Zanthoxyli fructus
Zanthoxylum piperitum (L.) DC
z
Rutaceae
z
Nordchina, Korea, Japan
Habitus:
Strauch oder Baum: diözisch
Blätter: unpaarige Fiederblätter,
leicht gekerbt, am Grunde der
Blätter 2 Stacheln
Blütenstand: vielblütig
Blütenhülle: einfach, grünlich-gelb
Früchte: rot, 2-klappig öffnende
Kapseln mit warziger Oberfläche,
enthalten 1 Samen
49
z
z
z
z
z
z
z
getrocknete Perikarpien: aus 2
schnabelartig auseinandergespreizten Karpellen bestehend
außen: rotbraun, warzig
innen: gelblich-weiß
Größe: 4 – 5 mm lang, z. T. mit
Stengelstücken
Samen: kugelig (3 – 4 mm),
schwarzbraun, in manchen
Früchten noch enthalten
Geruch: aromatisch
Geschmack: kienartig, ein
prickelndes Gefühl auf der
Zunge auslösend, kaum pfeffrig
Japan
50
Zanthoxyli fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
z
–
z
Japanischer Pfeffer, Droge
[Teuscher, 2003]
Ätherisches Öl (2 – 7%); Hauptkomponenten: Citral,
Citronellal, Limonen
Alkamide (scharf schmeckend, leicht anästhesierend)
Gerbstoffe
Isochinolinalkaloide
Verwendung:
–
51
Gewürz (v.a. in Japan und China)
appetitanregende, verdauungsfördernde Wirkung
Verfälschungen/Verwechslungen:
nicht bekannt
52
Agni-casti fructus - Mönchspfeffer
z
Agni-casti fructus
Stammpflanze:
z
Vitex agnus-castus L.
z
Familie:
z
Habitus:
Strauch: 3 – 5 m hoch
Blätter: handförmig geteilte
Fiederblätter
Blütenstände: endständig,
verzweigt, ährenartig
Blüten: zartblau, 8 – 10 mm lang,
2-lippige Krone
Vorkommen:
Flussufer, feuchte
Standorte; vom Mittelmeer
bis nach Nordindien
verbreitet
Verbenaceae
53
Drogenherkunft:
Japanischer Pfeffer, Pflanze
[Teuscher, 2003]
Zanthoxyli fructus
z
Vorkommen:
z
Drogenherkunft:
Mittelmeerländer,
Nordindien
Mönchspfeffer, Blüten
[Van Wyk et al., 2004]
Mönchspfeffer, Pflanze
[Wichtl, 2002]
54
9
Agni-casti fructus
z
z
z
z
z
z
z
Agni-casti fructus
0,5 cm große Steinbeeren
bräunlich-schwarz bis olivschwarz
länglich-rund bis kugelig
meist zu zwei Drittel becherförmig
von Kelchresten eingeschlossen
Fruchtstiel: ev. noch vorhanden
Geruch: aromatisch, salbeiartig
Geschmack: gewürzhaft scharf,
pfefferartig
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
z
Verwendung:
–
–
–
Mönchspfeffer, Droge [Wichtl, 2002]
z
Fettes Öl
Ätherisches Öl
Flavone
Iridoidglykoside
Regelanomalien
Praemenstruelle Beschwerden
Mastodynie
Verfälschungen/Verwechslungen:
nicht bekannt
55
56
Cubebae fructus - Kubeben
z
Stammpflanze:
z
Familie:
Cubebae fructus
Piper cubeba L.
z
Vorkommen:
Ceylon, Indien, Kongo, West-Indien
Piperaceae
z
Habitus:
z
Kletterstrauch: ca. 6 m
hoch
Blätter: lederartig,
dunkelgrün
Blütenähren: kolbig
vor allem in Südasien und auf Java kultiviert
Kubebenpfeffer, Pflanze
[http://www.uni-graz.at/~kratzer/germ/
generic_frame.html?Pipe_cub.hmtl]
57
58
Cubebae fructus
z
z
z
z
z
59
Drogenherkunft:
Steinfrüchte
kugelig, 4 – 5 mm groß, an der Basis
in einen 10 mm langen und 1 mm
dicken, stielartigen Fortsatz
ausgewachsen
braunschwarz, runzelige Oberfläche
sehr schmales Pericarp (bis 0,5 mm)
und ein nur an der Basis mit der
Fruchtwand verwachsener Same, der
infolge der vorzeitigen Ernte meist
zusammengeschrumpft ist
Same: besitzt stark entwickeltes
Perisperm mit einer kleinen zentralen
Höhle, am Scheitel ein kleines
Endosperm, darin der kleine Embryo
Cubebae fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
–
z
Ätherisches Öl
Harze
Cubebin (Lignanderivat)
Piperin
Verwendung:
–
–
Kubebenpfeffer, Droge
–
[http://www.uni -graz.at/~kratzer/germ/
–
generic_frame.html?Pipe_cub.hmtl]
–
Stomachikum
Carminativum
Diuretikum
Gewürz
in Amerika Bestandteil von Asthmazigaretten und
Räucherpulvern
60
10
Cubebae fructus
z
Fructus
Verfälschungen/Verwechslungen:
Früchte anderer Piperaceen unterscheiden sich anatomisch
von Piper cubeba, z.B.: Kongo-Pfeffer (Piper clusii): etwas
kleiner, schwächer gerunzelt, Stiel oft gebogen und länger,
auch mikroskopische Unterscheidung möglich
Verfälschungen mit Fruchtspindeln an den vielen Bastfasern
erkennbar, Beimengungen anderer Früchte an deren fremden
Elementen
61
Anisi stellati fructus
Sennae fructus
z Juniperi fructus
z
z
62
Anisi stellati fructus - Sternanis
z
Stammpflanze:
z
Familie:
Anisi stellati fructus
Illicium verum HOOK. f.
Habitus:
Baum: immergrün, ca. 10 m hoch
Blätter: länglich, zugespitzt,
ganzrandig
Blüten: kugelig, aus 10 stark
gewölbten rötlichen Perianthblättern,
10 Staubblättern und meist 8
Fruchtblättern, die bei der Reife
sternförmig ausgebreitete Bälge mit
jeweils 1 Samen entwickeln
63
z
z
z
z
z
65
z
Sammelfrüchte aus meist 8
ungleich entwickelten
Balgfrüchten
Bälge: rotbraun, korkig-holzig,
kahnförmig, am Bug miteinander
verwachsen, bilden einen Stern
Einzelfrucht: außen graubraun
und grob runzelig, innen
glänzend rotbraun und glatt
reife Frucht: an der Bauchnaht
aufgesprungen, innen befindet
sich der Same
Same: pro Balg 1 Same, eirund
Geruch: aromatisch nach Anis
Geschmack: brennend würzig
z
Vorkommen:
z
Drogenherkunft:
Südchina, Nordvietnam
Anbau in den Tropen (Indochina,
Japan, Philippinen);
Import aus China und Vietnam
Sternanis, Pflanze [Wichtl, 2002]
Sternanis, Pflanze
[Van Wyk et al., 2004]
64
Anisi stellati fructus
z
AB:
Ph. Eur.
Illiaceae
z
z
Anisi stellati fructus
Mikroskopische
Merkmale:
Sternanis, Droge [Wichtl, 2002]
66
Sternanis, Mikroskopie, Pulver
[Eschrich, 1999]
11
Anisi stellati fructus
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
–
z
Anisi stellati fructus
z
früher häufig, heute selten: Verfälschungen durch
Shikimifrüchte, die giftigen Früchte von Illicium anisatum L. =
Illicium religiosum SIEB. et. ZUCC. = Japanischer Sternanis
Verwendung:
–
–
–
–
Gewürz
Aromatikum
Expectorans (selten)
Stomachikum (selten)
z
68
Makroskopische Unterschiede von
Illicium verum - Illicium anisatum
Illicium verum – Illicium religiosum
Sternanis, Blüte
[Wichtl, 2002]
Sternanis, Pflanze
[Van Wyk et al., 2004]
Shikimifrüchte,
Pflanze
[Schaffner, 1999]
Shikimifrüchte,
Blüte
[Schaffner, 1999]
70
Makroskopische Unterschiede von
Illicium verum - Illicium anisatum
71
Anmerkung:
laut ÖAB ist Sternanisöl auch als Anisöl zugelassen
67
69
Verfälschungen/Verwechslungen:
Ätherisches Öl (5 – 9%); Hauptkomponente: trans-Anethol
Fettes Öl
Gerbstoffe
Illicium verum
Illicium anisatum
Durchmesser der
Sammelfrucht
bis ca. 3 cm
bis ca. 2,5 cm
Bälge
relativ kurze Spitze
Spitze nach oben gekrümmt
Fruchtstiel
gekrümmt
gerade
Ansatzstelle des
Fruchtstiels
kein Korkring
häufig ein Korkring
Einzelfrüchte in der
Seitenansicht
wenig geschnäbelt
scharf geschnäbelt
Columella
geht bis oben durch
reicht nicht so weit, es
entsteht eine Vertiefung
Pulver in KOH erwärmt
rot
gelblich-braun
Geruch
nach Anis
nicht deutlich nach Anis
Geschmack
nach Anis
bitter, säuerlich, harzig,
campher-ähnlich
Illicium verum - Illicium anisatum
72
12
Sennae fructus acutifoliae –
Alexandriner-Sennesfrucht
Sennae fructus angustifoliae –
Tinnevelly-Sennesfrucht
Illicium verum - Illicium anisatum
z
Stammpflanzen:
Cassia acutifolia DEL. =
Alexandriner-Senna
Cassia angustifolia VAHL. =
Tinnevelly-Senna
z
Familie:
z
Habitus:
Caesalpiniaceae
Senna, Pflanze [Wichtl, 2002]
Halbstrauch: bis 60 cm hoch
73
74
Sennae fructus acutifoliae
Sennae fructus angustifoliae
Sennae fructus acutifoliae
Sennae fructus angustifoliae
z
AB:
z
Vorkommen:
Sennae fructus acutifolia
Ph. Eur.
Cassia acutifolia: Nordund Nordostafrika; im Niltal
angebaut
Cassia angustifolia:
Arabien
z
Drogenherkunft:
Kulturen aus Indien und
aus dem Sudan
Senna, Droge [Wichtl, 2002]
75
76
Sennae fructus angustifolia
Größe der
Früchte
bis 5 cm lang, ca. 2,5 cm breit, mit bis 6 cm lang, ca. 1,5 – 1,8 cm
5 – 7 Samen
breit (also länger, aber schmäler),
mit 5 – 10 Samen
Hülsen
häutig, ledrig, flach, oval bis nierenförmig, oberhalb der Samen etwas
buckelig, an einem Ende abgerundet, am anderen Ende mit kleiner
Spitze
Farbe
bräunlich, zum Rand etwas grünlich
Fruchtblatthälften
heften auf der ganzen Fläche zusammen, lassen sich nur schwer
trennen
Nerven
auf den Flächen fein, gehen von Bauch- und Rückennaht aus,
netzartig
Samen
annähernd herzförmig, weißlich bis graugrün, sehr hart, grubige,
netzrunzelige Oberfläche
Geruch
schwach, eigentümlich
Geschmack
schleimig-süßlich, danach etwas bitter und kratzend
Sennae fructus acutifoliae
Sennae fructus angustifoliae
Sennae fructus acutifoliae
Sennae fructus angustifoliae
A = Cassia acutifolia
B = Cassia angustifolia
z
Hauptinhaltsstoffe:
–
–
z
Verwendung:
–
z
Anthranoide (Sennoside)
Flavonoide
Laxans (oft besser verträglich als die Sennesblätter)
Verfälschungen/Verwechslungen:
kommen in der Praxis nicht vor
77
Vergleich der beiden Früchte [Hohmann et al., 2001]
78
13
Juniperi fructus - Wacholderbeere
z
Juniperi fructus
Stammpflanze:
AB:
z
Vorkommen:
Ph. Eur.
Juniperus communis L.
z
z
Familie:
Berghänge, Heiden,
Moore, Unterholz in
lichten Wäldern, Ebene
bis Gebirge
Europa, Mittelmeerländer,
N-Asien, N-Amerika
Cupressaceae
z
Habitus:
Strauch: bis 6 m hoch, oder Baum:
bis 12 m hoch, zweihäusig
Blätter: nadelförmig, 6 – 20 cm lang,
stechend, zu dritt zusammenstehend
Blüten: unscheinbar gelblich
beerenförmige Fruchtzapfen
79
z
Wacholder, Pflanze
[Schaffner, 1999]
Import aus Kroatien,
Italien, Albanien
80
Juniperi fructus
z
z
z
z
z
z
kugelig, schwarzbraun, bläulich
bereift, sehr kurz gestielt, infolge
der Trocknung geschrumpfte
„Beeren“
5 – 10 mm mit 3-strahlig
zusammenlaufenden, deutlichen
Furchen als Folge des
Verwachsens der 3 Fruchtblätter
Fruchtfleisch: bräunlich, klebrig
Samen: meist 3, bräunlich,
länglich, stumpf dreikantig
Geruch: stark aromatisch,
besonders beim Zerdrücken
Geschmack: süß, aromatischwürzig
Wacholder [Wichtl, 2002]
Drogenherkunft:
Juniperi fructus
Mikroskopische
Merkmale:
Wacholder, Droge [Wichtl, 2002]
81
Wacholder, Mikroskopie, Pulver
[Hohmann et al., 2001]
82
Juniperi fructus
z
Juniperi fructus
Hauptinhaltsstoffe:
z
Verwendung:
–
–
–
–
–
Ätherisches Öl (0,5 – 2%); Hauptkomponenten: α- und βPinen, Camphen, Terpinen-4-ol
Invertzucker (ca. 30%)
Catechingerbstoffe (3 – 5%)
Leukoanthocyanidine
–
–
–
–
z
dyspeptische Beschwerden
VM: auch zur Entwässerung und als Harnantiseptikum
Gewürz
Spirituosenerzeugung
Likörindustrie
Verfälschungen/Verwechslungen:
ev. mit anderen Juniperus-Arten wie Baumwacholder
(Juniperus oxycedrus) sowie Sadebaum (Juniperus sabina)
83
84
14
Juniperus communis – Vaccinium
myrtillus – Rhamnus catharticus
Wacholder, Pflanze [Wichtl, 2002]
Heidelbeere, Pflanze
Juniperus communis – Vaccinium
myrtillus – Rhamnus catharticus
Wacholder, Droge
[Wichtl, 2002]
Kreuzdorn, Pflanze [Wichtl, 2002]
Heidelbeere, Droge
[Wichtl, 2002]
Kreuzdorn, Droge
[Wichtl, 2002]
[Wichtl, 2002]
85
86
Juniperus communis – Vaccinium
myrtillus – Rhamnus catharticus
87
Juniperus communis
Vaccinium myrtillus
Rhamnus catharticus
Frucht
kugelig, schwarzbraun,
bläulich bereift, sehr kurz
gestielt, runzelige Oberfläche
kugelige, blauschwarze
Beerenfrüchte, an der Basis
manchmal kurze, flache Stiele,
grobrunzelig
kugelige, glänzend schwarze
Steinfrüchte, auf der Oberseite
ein 4-teiliger Griffelrest, häufig
noch Stiel oder Teile davon
vorhanden (dünn, wenig
gebogen), Oberfläche runzelig
Größe
5 – 10 mm mit 3-strahlig
zusammenlaufenden,
deutlichen Furchen als Folge
des Verwachsens der 3
Fruchtblätter
bis 6 mm, am Scheitel mit
Diskus und Kelchresten
5 – 8 mm
Fruchtfleisch
bräunlich, klebrig
fleischig, dunkelrotviolett
Samen
meist 3, bräunlich, länglich,
stumpf dreikantig
zahlreich, klein, glänzend,
braunrot, abgeplattet,
schiefeiförmig
4 Fruchtfächer mit je 1 harten,
verkehrt eiförmigen, gekielten,
schwarzbraunen Samen
Geruch
stark aromatisch, bes. beim
Zusammendrücken
fast geruchlos
geruchlos
Geschmack
süß, aromatisch-würzig
etwas säuerlich-süß, schwach
adstringierend, Speichel wird
rotviolett
zunächst süßlich, dann bitter
und etwas scharf
15
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