Kisser, Über den mikrochemischen Nachweis gelöster Kalziumsalze usw. 119 Die schwere Löslichkeit des Kalziumtartrates in Wasser trägt zur Empfindlichkeit der Reaktion wesentlich bei. Ein Teil des wasserhaltigen Salzes (CaC H 0 -f-4 H 0 ) löst sich in 352 Teilen kochendem Wasser und in 6265 Teilen Wasser von 15°. 4 4 6 2 In 10 % Kali- oder Natronlauge sind die Kristalle sehr leicht löslich, ebenso in verdünnter Schwefelsäure unter gleichzeitiger Bildung von Gipskristallen, ferner sehr leicht löslich in allen stärkeren mineralischen Säuren'. Oxalsäure löst ebenfalls unter gleichzeitiger Bildung kleiner Kristalle von Kalziumoxalat. In Eisessig unlöslich, während in verdünnteren Lösungen die Kri­ stalle sich leichter lösen. In Lösungen von Ammoniumsalzen und Alkalitartraten sind sie leichter löslich als in Wasser, unlöslich in Alkohol, Glyzerin und den organischen Solventien: Xylol, Benzol, Benzin, Äther und Schwefelkohlenstoff. An Stelle des Kaliumnatriumtartrats — ein Teil dieses Salzes ist löslich in 1.7 Teilen Wasser bei 6° — kann man auch andere entsprechende Salze der Weinsäure verwenden, so z. B. das neutrale Kaliumtartrat ( K C H 0 - ( - / 2 H 0 ; das wasser­ haltige Salz ist löslich 1 : 0.66 bei 10°), ferner Ammoniumtartrat ^ ( N H ) G H 0 ] , Natriumtartrat ( N a C H 0 + 2 H 0 ) , Kaliumammoniumtartrat ( K N H C H 0 ) und Natriumammoniumtartrat ( N a N H C H 0 ) . Diese gleichen sich in der Wirkung vollkommen. Ich habe mich an einer Reihe von Kalziumsalzen, speziell solchen, welche für die Pflanze in Betracht kommen, von der Brauch­ barkeit der Reaktion überzeugt. Mit Kalziumhydroxyd, Kalziumformiat und -azetat bildet auch freie Weinsäure das Kalziumsalz. Wenn auch die Anwesenheit der letzteren 2 Salze in der Pflanze nicht ausgeschlossen ist, so kann man zu deren Nachweis doch nicht zur Weinsäure greifen, da mit dieser auch sämtliche Kaliund Ammoniumsalze, welche in der Pflanze in ziemlich reich­ licher Menge vorhanden sind, als das im Wasser und in Alkohol ebenfalls schwer lösliche Kaliumbitartrat ausgefällt werden; 1 2 4 2 4 4 6 4 4 4 6 2 4 4 4 4 4 2 4 4 6 2 6 6 Für den Nachweis des Kalziums in der Pflanze fallen nun viele der störenden Begleiterscheinungen, die im vorhergehenden unter anderem angeführt wurden, weg. Freie starke -Säuren, also Mineralsäuren, kommen in der Pflanze nicht vor, ebenso werden bei dem Vorgange der Reaktion keine Mineralsäuren frei, eine Störung der Reaktion von dieser Seite ist also aus­ geschlossen. Ebenso finden wir in der Pflanze in den meisten Fällen eine saure Reaktion des Zellsaftes, bedingt durch durch­ wegs organische Säuren wie Oxalsäure, Bernsteinsäure, Wein­ säure, Apfelsäure usw. und diese noch in so hochgradiger Ver­ dünnung, daß sie durch ihre Anwesenheit die Reaktion in keiner Weise beeinflussen. Barium und Borsäure kommen für die Pflanze nicht in Betracht. Integrierende mineralische Bestandteile der Pflanze sind K, Ca, Mg, S, P, Fe; fast allgemein im Pflanzenreich verbreitet AI, auf bestimmte Pflanzen oderPf lanzengruppen beschränkt Na, Li usw., welche allerdings oft in großen Mengen vorhanden sein können.