guter heinrich_lichtnelke 05.04.11 14:26 Seite 1 Die Aktion ist ein Beitrag des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume im Rahmen des Artenschutzes zum Erhalt der Pflanzenvielfalt im Lande. Ansprechpartnerin: Dr. Silke Lütt | Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein | Hamburger Chaussee 25 | 24220 Flintbek | Tel.: 04347.704-363 | E-mail: [email protected] Text und Layout: Gisela Twenhöven | Fotos: Hans Bister und Friedrich Twenhöven | Saatgut: Giselas Saatfabrik Der „Gute Heinrich“ „Ein königlicher Bote mit Herz“ Artenschutzprojekt 2011 für Chenopodium bonus-henricus guter heinrich_lichtnelke 05.04.11 14:26 Seite 2 Die mächtige Pflanze mit den herzförmigen Blättern wächst heute nur noch an verlassenen Hofstellen. Der Name verbindet „Hain“ oder „Hag“, den von Hecken umgebenen besiedelten Platz, mit „Rich“, dem Herrscher. Der „Gute Heinrich“ heilt Wunden und Ausschläge der Haut. Er gehört zu den hilfreichen Geistern, den Heinzelmännchen. In England erinnert sein Name „Good King Henry“ an Henry VII, den ersten König der Tudors. Ursprünglich stammt der „Gute Heinrich“ aus dem Gebirge. Er kam als wilder Spinat in die Dörfer. Die Bauern schätzten ihn als frühes, vitaminreiches Gemüse. Er verschwand mit den Ställen und den Misthaufen aus den immer mehr städtisch geprägten Gemeinden. In SchleswigHolstein ist er in seinem Bestand stark gefährdet. Weil der Schwerpunkt seiner Verbreitung in Deutschland liegt, haben wir eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Pflanze. Der „Gute Heinrich“ ist mehrjährig. Er wird 40 bis 70 cm hoch und gehört zu den Gänsefußgewächsen. Seine eher unscheinbaren Blüten werden vom Wind bestäubt. Holen Sie sich mit dem „Guten Heinrich“ eine königliche Pflanze auf Ihr Grundstück und genießen Sie ein köstliches Wildgemüse. Omelett mit blanchierten Blütentrieben Der „Gute Heinrich“ liebt nährstoffreiche Böden und gedeiht am besten an sonnigen Plätzen. Eine Aussaat im Freiland erfolgt ab Ende April. Die Körner werden leicht mit Erde bedeckt, feucht gehalten und keimen innerhalb weniger Tage. Eine Vorzucht in Schalen ist empfehlenswert. Jungpflanzen werden auf einen Abstand von 25 cm vereinzelt. Der „Gute Heinrich“ kann vom Frühjahr bis in den Herbst beerntet werden, weil er immer wieder neu aus seiner dicken, rübenartigen Wurzel austreibt. Die jungen Blätter werden wie Spinat zubereitet, die blanchierten Triebspitzen sind eine Delikatesse. Stehengelassene Fruchtstände bereichern den Speiseplan der heimischen Singvögel. Guten Appetit!