8. September 2016 Elektrizitätslehre I Martin Loeser Musterlösung Blatt 4 1 Widerstandsdimensionierung An einem Vorschaltwiderstand soll bei einem vorgegebenen Strom I = 6 A ein Spannungsabfall U = 1.5 V auftreten. Der Widerstand wird aus Konstantandraht hergestellt, wobei gilt ρ = 0.5 Ω·mm2/m. Die zulässige Stromdichte im Draht beträgt j = 3 A/mm2 . Berechnen Sie allgemein und für die gegebenen Zahlenwerte den Mindestdurchmesser d des Drahtes und die erforderliche Drahtlänge L. Widerstand: I = 6 A; U = 1.5 V ⇒ R = U = 0.25 Ω I Querschnittsfläche: I=j A⇒A= I = 2 mm2 j Drahtlänge: R=ρ 2 L AR ⇒L= = 1m A ρ Kupferleitung Ein Verbraucher wird über eine 100 m lange zweiadrige Kupferleitung mit dem spezifischen Widerstand ρ = 17.8 mΩ·mm2/m an das Netz mit dem Effektivwert der Spannung UN = 230 V angeschlossen. (a) Welche Stromdichte j darf maximal auftreten, wenn als Spannungsabfall über der Leitung 2,5% der Netzspannung zugelassen sind? UL = 0.025 UN = 5.75 V UL = RL IL = ρ j= L j A=ρLj A UL = 3.23 A/mm2 ρL Musterlösung Blatt 4, Elektrizitätslehre I 2 (b) Wie gross muss der Drahtdurchmesser d mindestens gewählt werden, wenn in der Leitung ein Maximalstrom von 10 A fliesst? I=j A=j 2 d 2 s π ⇒d=2 I = 1.99 mm πj (c) Wie gross ist der Leitungswiderstand RL ? R= UL = 0.58 Ω I (d) Um wieviel Prozent müsste der Leitungsdurchmesser geändert werden, wenn der Strom um 4% erhöht wird, die Stromdichte aber konstant bleiben soll? Damit die Stromdichte konstant bleibt, muss sich die Querschnittsfläche auch um 4%, also um den Faktor 1.04 vergrössern. Da der Durchmesser quadratisch √ in die Fläche eingeht, muss sie sich um den Faktor 1.04 ≈ 1.02 vergrössern. Das entspricht einer Steigerung von 2%. 3 Transformator Die Kupferwicklung eines Transformators hat bei 15 ◦ C einen Widerstand von 18.00 Ω. Im Dauerbetrieb steigt der Widerstand auf 23.5 Ω. Welche Temperatur ϑW hat die Wicklung angenommen? Es gelte α20 = 3.9 × 10−3 K−1 . Für ϑ = 15 ◦ C gilt ∆T = −5 K, und das lineare Temperaturgesetz ergibt R15 = R20 (1 + α20 ∆T ) ⇒ R20 = R15 = 18.36 Ω 1 + α20 ∆T Im Dauerbetrieb gilt dann R(T ) = 23.5 Ω (bei unbekanntem ∆T ) R(T ) = R20 (1 + α20 ∆T ) = 23.5 Ω ⇒ ∆T = R(T ) R20 −1 α20 = 72 K. Für die Betriebstemperatur gilt dann T = 293 K + ∆T = 365 K ⇒ ϑ = 92 ◦ C 4 Magnetspule Eine Magnetspule hat bei Raumtemperatur (20 ◦ C) einen Widerstand von 50.0 Ω. Sie erwärmt sich auf 70 ◦ C. Wie gross ist der Warmwiderstand R70 , wenn die Spule mit Aluminiumdraht gewickelt ist? Für Aluminium gilt α20 = 3.77 × 10−3 K−1 . Es gilt ∆T = 50 K, und damit R(T ) = R20 (1 + α20 ∆T ) = 59.4 Ω. Musterlösung Blatt 4, Elektrizitätslehre I 5 3 Generator Ein Generator hat eine Leerlaufspannung ULL = 24 V und einen Kurzschlussstrom IK = 3 A. Die zulässige innere Verlustleistung beträgt Pm = 2 W. (a) Wie gross ist der Innenwiderstand Ri des Generators? Ri = ULL = 8Ω IK (b) Wie gross darf der Strom I werden, um den Generator nicht zu überlasten? s Pmax = I 2 R1 ⇒ I = Pmax = 0.5 A Ri Welche Spannung fällt dabei am Innenwiderstand ab? Ui = I Ri = 4 V (c) Wie gross muss der Lastwiderstand Rs mindestens sein, damit der zulässige Strom nicht überschritten wird? I= U U = 48 Ω ⇒ Rs = 40 Ω ⇒ Rs + Ri = Rs + Ri I Wie gross ist die in der Last umgesetzte Leistung? Ps = I 2 Rs = 10 W Wie gross ist der Wirkungsgrad dieses Aufbaus? Ptot = Pi + Ps = 12 W η= Ps = 83.3 % Ptot