Vortrag Kerstin Protz als pdf

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in der
Wundversorgung
© Kerstin Protz
[email protected]
Ziele in der Wundbehandlung von Patienten
mit chronischen Wunden (n = 263)
(0=nicht wichtig - 4=sehr wichtig)
% wichtig
Komplette Wundheilung
100
Schmerzfreiheit
Weniger Arzt- und Klinikbesuche
Ein normales Leben führen können
Vertrauen in die Therapie
Kein Wundexsudat
Kein Geruch
Keine Angst vor Verschlechterung
Klare Diagnose und Therapie
Weniger Zeit für tägl. Behandlung
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Augustin M et al.: Benefit evaluation in the therapy of chronic wounds from the patients'
perspective-development and validation of a new method. Wound Repair Regen: 20(1):8-14,
2012
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
Ist eine Warnung unseres Körpers, die
uns auf eine Gefahr aufmerksam macht.
Schmerzen werden vom Betroffenen immer
individuell und subjektiv empfunden.


Ist nicht durch Geräte messbar, sondern
eine subjektive Sinnesempfindung
(körperlich und seelisch), die individuell
unterschiedlich empfunden wird
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnesund Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder
potentieller Gewebsschädigung verknüpft
ist oder mit Begriffen einer solchen
Schädigung beschrieben wird.“ (Def. lt. IASP
International Association for the Study of Pain 1986)
Schmerzanamnese
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Schmerzen wann und in welcher
Situation: Zeit, Bewegung, Umstände
 Lokalisation: außerhalb der Wunde,
Wundrand, Wundbett
 Schmerzqualität: pochend, stechend,
ziehend, pulsierend, brennend,
zyklisch, permanent
 Schmerzstärke: Intensität mittels
Schmerzskala erfassen

Verbale Schmerzskala
Numerische Schmerzskala
Smileyskala nach Timm/Protz
Visuelle Analogskala
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Was lindert, was verstärkt?: z.B.
Kompression, Bewegung, Entlastung,
Kälte/ Wärme, Ruhe, Verbandwechsel,
Kleidung
Besteht Vertrauen zum Behandlungsteam?
Wie ist Ihre Schmerzerwartung im
Zusammenhang mit der Wundbehandlung?
Wie ist Ihre Schmerzerfahrung im
Zusammenhang mit der Wunde?
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
Gereizt, lethargisch, stöhnen, wimmern,
zischen, schreien, weinen, gepresst,
gequält…
Mimik
 Augen zusammenkneifen, Mund verziehen,
Zähne zusammen beißen, Stirn runzeln
Gestik
 Verkrampfung, Faust ballen, Anspannung,
Abwehrhaltung, Unruhe, zusammen knicken



Hautreaktion: erblassen, erröten,
schwitzen
Schonhaltung
Pulsfrequenz: Tachykardie
Erfolge/Misserfolge
Nicht medikamentös
Medikamentös
 Medikation: Was, wann und Dosierung
 Einnahme: ausreichend, regelmäßig
oder bei Bedarf, zeitnah unter
Beachtung des Wirkeintritts
 Nebenwirkungen
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Durchblutungsstörung
Gefäßerweiternde Präparate
Chirurgische Eingriffe (Bypass, Stent,
Dilatation = allg. Behandlung der pAVK)
Keine Kompressionstherapie
Mobilisierung des Patienten
Lagerung der Beine, Druckreduktion
Rauchentwöhnung
Füße warm halten
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Kompression
Infektsanierung:
z.B. Einsatz von
Antiseptika
Ödeme
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Wundexsudat
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Angst der Betroffenen, das Personal zu
stören
Angst vor Arzneimittelabhängigkeit und
Nebenwirkungen  z.T. werden kleinere
Dosierungen eingenommen als verordnet
Mangelhafte Therapiekenntnisse
Falscher Stolz
Bei Krankheit sind Schmerzen „normal“
Sie müssen jetzt ganz tapfer sein
Seien Sie froh,
dass Sie da noch
was spüren
Hier, beißen Sie
mal fest auf die
Mullbinde!
Was nicht wehtut
hilft auch nicht!
Das kann jetzt gar
nicht wehtun!
Da ist ja noch Leben in
der Wunde

Fehlende Koordination in der
Zusammenarbeit
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In einer Umfrage wurden 2018 Patienten mit
chronischen Wunden nach ihrer Meinung
bezüglich ihres Wundschmerzes befragt:
 40,3% gaben an, dass die Schmerzen beim
Verbandwechsel die größte Belastung für sie
darstellen
 53,8 % berichteten von häufigen bis ständigen
Schmerzen während des Verbandwechsels
Lt. Price P et al. Dressing related pain in patients with chronic wounds: an international patient
perspective. Int Wound J 2008; 5:159-171
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Verbände mit Klebeflächen
(überreizte Nerven in der Wundumgebung)
Rasches Abziehen der Wundauflage
Konventionelle/trockene Wundversorgung
Verklebte Wundgaze
Kalte Spüllösungen
Unsachgemäße Anwendung von Instrumenten
Ausgetrocknete Wunden
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Sekundärverbände/Kompression zu stramm
angebracht
Falsches Ablösen von Folienverbänden =
Hautrisse
Langes Freiliegen der Wunde
Zugluft  offenes Fenster
Unnötige Berührung der Wunde und
Umgebung
Belästigende Geräuschkulisse, z.B. Radio.
Telefon, Fernseher
Patienten aufklären und in die Behandlung
einbeziehen
Analgetika zeitnah verabreichen
Vorgehensweise absprechen
Schmerzen ernst nehmen
Fenster schließen
Bequeme Lagerung
Stressfreie Umgebung schaffen
Wundspüllösung anwärmen und mit nicht zu
großen Druck einsetzen
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Schonendes Ablösen von Wundauflagen, ggf.
mit lösungsmittelfreiem Pflasterlöser
Schonendes Debridement: Einsatz von
Lokalanästhetika oder autolytisches
Debridement
Bei Bedarf Debridement in Kurznarkose
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Hautschutz einsetzen
Feucht-warme Wundbehandlung
Verbände ohne Klebeflächen bevorzugen; ggf.
mit hautfreundlichen Beschichtungen oder
speziellen Zusätzen
Stadien- und wundtypgerechter Verband
Adäquate Kompression
Unnötige Reize wie Berührung von
Wunde/Wundrand oder Druck vermeiden
Wunde nicht lange offen liegen lassen
Bei Bedarf Pausen und Ablenkung
Kälte-/Wärmeanwendung
TENS (Transkutane Elektrische
Nervenstimulation)
Akupunktur
Lagerung, ggf. Einsatz von speziellen
Hilfsmitteln
Basale Stimulation
Atemtechnik (tief)
Musik
Entspannungstechniken
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Einfühlsames, kommunikatives
Vorgehen in Zusammenarbeit mit dem
Patienten
 Schmerzursachen behandeln/beheben:
Infektion, Druck, Ödem …
 Adäquater Einsatz einer zeitgemäßen
Wundversorgung
 Individuell angepasste Analgetika (ggf.
Schmerztherapeut)
 Schmerzen immer Ernst nehmen!

www.wundzentrumhamburg.de
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
[email protected]
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