Physiologie, Biologie, Anatomie u. Morphologie. 85 unter dem schwarzen Recipienten stattfindenden Krümmungen werden unzweifelhaft durch eine ungleiche Erwärmung derselben hervor­ gerufen und sind somit als thermotropische Krümmungen aufzufassen; -ob es sich dabei mehr um Wärmestrahlung oder Wärmeleitung handelt, konnte Verf. nicht mit Sicherheit entscheiden. Schliesslich konnte Verf. noch feststellen, dass, im Gegensatz zu Papaver, die B e w e g u n g e n der Blütenstiele v o n Anemone stellata .nicht direct v o n der Blüte abhängig sind, sich vielmehr auch nach dem Abschneiden derselben in gleicher W e i s e abspielen. Zimmermann (Tübingen). Giesenhageil, C , D a s W a c h s t h u m d e r C y s t o l i t h e n v o n Ficus elastica, e i n B e i t r a g z u r K e n n t n i s s d e s D i c k e n w a c h s thums vegetabilischer Zellhäute. (In.-Diss. Marburg. 1889. und F l o r a . 1 8 9 0 . Heft 1.) 8 ° . 31 p . Marburg 1 8 9 0 . V e r f sucht durch eingehendes Studium der M o r p h o l o g i e u n d Anatomie der Cystolithen v o n Ficus elasticn bestimmte Änhaltepunkte für die L ö s u n g d e r F r a g e nach dem W a c h s t h u m der Zellhäute zu erlangen. D i e Hauptergebnisse der speciellen Untersuchung sind •folgende: 1. „ D e r Stiel der Cystolithen v o n Ficus plastica besteht aus kappenförmigen, auch seitlich übereinander verlaufenden Membran­ lamellen v o n gleicher Beschaffenheit. 2 . D e r K ö r p e r dieser C y s t o ­ lithen ist aus gleichartigen annähernd concentrischen Celluloselamellen Aufgebaut, in und zwischen denen kohlensaurer K a l k eingelagert äst. 3. D i e radialen Stränge im K ö r p e r der Cystolithen v o n Ficus elastica sind kalkerfüllte röhrenförmige Hohlräume. 4 . Die Schich­ tung in Stiel und K ö r p e r entsteht durch successive Aufeinander­ lagerung gleichartiger, v o m Zellplasma aus gebildeter Cellulose­ lamellen. 5. D i e Celluloselamellen im K ö r p e r der Cystolithen v o n Ficus elastica gewinnen nach ihrer A u f l a g e r u n g n o c h beträchtlich an Dichtigkeit und Ausdehnung. D i e V e r m e h r u n g der Dichtigkeit beruht ausschliesslich oder fast ausschliesslich auf der nachträglichen Einwanderung v o n kohlensaurem Kalk. D i e Schalenstruktur des normalen Cystolithen-Stiels w a r nach jener abnormer Stielformen, bei denen sie deutlich sichtbar ist, zu vermuthen, und d a in einzelnen Fällen die deutlich geschichteten Stieltheile in die homogen erscheinenden übergingen, war es wahr­ scheinlich, dass auch den letzteren und allen normalen Stielen eine lamellöse Struktur z u k o m m e . In der That sprechen sowohl die -Beschaffenheit der Bruchfläche beim Zerreissen des Stiels, als auch •das Verhalten des Stiels g e g e n Chromsäure für die Richtigkeit dieser Annahme. [Ref. konnte den Aufbau des Cystolithen-Stiels •aus kappenförmigen, seitlich übereinander weglaufenden Lamellen •bei einigen Ficus- Arten (F. Carica etc.) direkt ohne jede besondere Präparation beobachten.] Bezüglich ' d e r Vertheilung des Kalkcarbonats im Cystolithenkörper hält Verf. keine der bisher vertretenen Ansichten für richtig, •vielmehr glaubt er aus der Art der Säureeinwirkung auf Cystolithen-