Festsitzende Apparaturen

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Festsitzende
Apparaturen
Das Kleben der Brackets
Indirektes Kleben
Standard-Übertragungstray
Komfort-Übertragungstray
Handhabung und Tipps
Bebänderung
Bögen. Reihenfolge, Ligaturen
Hilfselemente zur aktiven
Zahnbewegung
Festsitzende Hilfsgeräte
Bandentfernung,
retinierende Schlußgeräte
Gaumennahterweiterung
Festsitzende Apparaturen
In folgenden Ausführungen haben wir Empfehlungen, Vorgehensweisen, Abfolgen und Handhabungshinweise zusammengestellt, um Ihnen eine einfache Umsetzung im Praxisalltag zu ermöglichen.
Grundsätzliches
Eine ganze Reihe Zahnfehlstellungen lassen sich
nur mit festsitzenden Apparaturen beseitigen.
Hierzu gehören das Derotieren gedrehter Zähne,
das vollständige kippungsfreie Schließen von
großen Zahnlücken, insbesondere nach Extraktion bleibender Zähne und bei Nichtanlagen und
das Verlängern und Verkürzen einzelner Zähne
oder ganzer Zahngruppen.
In geeigneten Fällen können kleinere festsitzende Hilfsapparaturen ausreichend sein, mit denen
z.B. einzelne Zähne derotiert (Abb. rechts), distalisiert, mesialisiert oder aufgerichtet werden
können, wie es oft die Präprothetik verlangt. Bei
umfangreicheren Befunden wird man aber Multiband (Abb. unten) verwenden, wobei ausnahmsweise nur ein Kiefer, normalerweise aber alle
Zähne beider Kiefer gleichzeitig mit Brackets und
Ankerbändern versehen werden.
Auch festsitzende Apparaturen sind nur dann das
„Allheilmittel“, wenn die Indikation stimmt und
Grundvoraussetzungen wie ausreichende Verankerung im Seitenzahngebiet vorhanden ist oder
erforderliche Extraktionsmaßnahmen durchgeführt werden können.
Durch unseren stetigen fachlichen Austausch
mit Ihnen sorgen wir dafür, dass Sie für eine
effiziente Behandlung auch optimale indirekte
Klebehilfen, mit den vorpositionierten Brackets
und soweit erforderlich, voradaptierte Bänder
zurück erhalten.
Sämtliche der bei uns zur Verarbeitung gelangenden Materialien beziehen wir von seit Jahren auf dem
kieferorthopädischen Sektor anerkannten Firmen wie: Dentaurum, Forestadent, Renfert, American,
Orthodontecs etc.
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Unsere Brackets
Auf Grund sehr guter Erfahrungen verwenden wir
im Normalfall das Roth-System mit .018er Slots.
Auf Wunsch stehen selbstredend auch Roth-Brackets mit .022er Slot mit den hierfür geeigneten
Bögen zur Verfügung.
Wir sehen einen gewissen Vorteil der .018er
Brackets darin, dass hier mit dünneren Regulierungsbögen noch leichtere nebenwirkungsärmere Kräfte appliziert werden können.
Bei allen Roth-Brackets handelt es sich um
Straight-Wire-Attachments mit idealen In-Out-,
Angulations- und Torque Werten und zusätzlichen Häkchen bei den Eckzähnen und den ersten Molaren als Verankerungshilfe, z. B. auch zum
Einhängen von Gummizügen etc.
Roth-Brackets sind ohne Einschränkung auch für
Bögen geeignet, die eigentlich von der EdgewiseTechnik her kommen. Es ist also ohne weiteres
möglich, alle geloopten Bögen unterschiedlichster Form anzuwenden. Eine zu starke Kraftapplikation ist ausgeschlossen, da üblicherweise für
solche geloopten Regulierungsbögen 16 x 16er
Stahldrähte Verwendung finden, die auf Grund ihrer geringeren Dimension ein gewisses kraftminderndes Spiel in den Slots und Röhrchen haben.
Wenn keine speziellen kosmetischen Sonderwünsche vorliegen, wird man Brackets aus Edelstahl
verwenden, die noch immer an Passgenauigkeit
und Kantenschärfe unübertroffen sind. Diese gibt
es auch in miniaturisierter Form, was bei empfindlicheren Patienten Vorteile haben kann.
Teurere Kunststoffbrackets der neuesten Generation und ebensolche Keramikbrackets stehen den
Metallbrackets aber kaum noch nach. Sie werden
das Mittel der Wahl dann sein, wenn die Kosmetik
oder ein Allergieproblem im Vordergrund steht.
Solche hochwertige Bracketvarianten sollten
den Patienten im Rahmen einer Mehrkostenvereinbarung berechnet werden.
Eine gute Lösung ist es auch z. B. nur die Oberkieferfront mit „Kunststoff“ oder „Keramik“ zu
versorgen und die Seitenzähne gegebenenfalls
auch die kaum sichtbare Unterkieferfront mit
„Metall“ zu versehen.
Funktion, Ästhetik oder beides?
Sie haben die Wahl:
Standard-Metall-Brackets
Mini-Metall-Brackets
Kunststoff-Brackets
Keramik-Brackets
Wann Bänder, wann Brackets?
Bänder verwendet man am besten immer
noch an den Molaren. Einmal, um Hilfsteile
(Nance, Bihelix, Quadhelix etc.) anlöten oder
einstecken zu können, zum anderen, weil
Bänder der stärkeren Belastung z. B. eines
Headgears besser widerstehen, als alternativ
mögliche Kleberöhrchen. Oft sind die Prämo-
laren und Eckzähne gedreht, was dann ebenfalls für Bänder spricht, da man dann direkt
ein palatinales bzw. linguales Häkchen zum
Einhängen von Alastikketten zur Verfügung
hat. Wenn man kleben will, dann muß man
an solchen Zähnen zusätzliche Klebecleats
lingual bzw. palatinal anbringen.
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Das Kleben der Brackets
Klebebrackets werden direkt oder nach Vorpositionierung auf dem Modell indirekt geklebt. Das
Ätzen, Trockenlegen und Anbringen des Primers vor dem eigentlichen Kleben kann als bekannt
vorausgesetzt werden.
Indirektes Kleben
Direktes Kleben
Das Voradaptieren der Bänder auf dem Modell
und das Vorbereiten der Brackets zum indirekten
Kleben ist hier vorteilhafter, weil stuhlzeitsparend
und auch präziser.
Beim direkten Kleben ist darauf zu achten, dass die
Slots parallel zu den Schneidekanten verlaufen und
sich die Platzierung der Brackets nach der anatomischen Form des Zahnes zu richten hat und nicht
nach der atypischen Stellung derselben. Es empfiehlt sich eine Setzhilfe und eine selbstschließende
Klemmpinzette zu verwenden.
Wir benötigen dazu lediglich gute Hartgipsarbeitsmodelle und einen Wachsquetschbiss in
Schlussbissstellung. Den Rest erledigen wir aufgrund Ihrer speziellen Wünsche oder auf der Basis
vorausgegangener Beratung oder Empfehlung.
Die Wahl des Übertragungstrays zum indirekten Kleben
Die von uns auf dem Arbeitsmodell mit Setzhilfen präzise platzierten Brackets garantieren,
dass nach dem Kleben an jedem Zahn die in
die Brackets einprogrammierten Torque-Angulations- und In-Out-Werte ohne Abstriche zur
Verfügung stehen.
Unsere Brackets werden mit einem lichthärtenden Kunststoff auf den Modellen platziert.
Standardübertragungstray
Einschichtige Klebeschienen aus transparentem
Tiefziehmaterial, mit denen gute Klebeergebnisse
erreicht werden. Ihre Transparenz erleichtert die
visuelle Kontrolle während des Klebevorgangs.
Wir empfehlen hier chemisch aushärtende Bracketkleber zu verwenden, die Sie auch in kleinen
Portionen von uns erhalten können.
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Erforderliche Bänder werden mit Eby-Banddriver
und Bandpusher etc. ebenfalls exakt so angepasst, dass auch hier die aufgeschweissten Attachments die richtigen Werte wiedergeben.
Unsere Übertragungstrays, die alle Zähne eines
Kiefers umfassen, können im Ganzen oder in zwei
oder drei Teilstücke sektioniert zum Kleben verwendet werden.
Komfortübertragungstray
Diese aufwändigere Variante bringt noch einen
Tick mehr Sicherheit.
Das Komfortübertragungstray wird in einem Zweischichtverfahren hergestellt, welches aus einer
weicheren inneren und einer härteren äußeren
Schicht besteht, die exakt zusammenpassen sich
aber nicht verbinden. Das weichere Innenmaterial garantiert ein Höchstmaß an Passgenauigkeit. Ebenso ist durch dieses sichergestellt, dass
beim Abnehmen des Komfortübertragungstrays
nur ein Minimum an Zug- und Scherkräften auf
die geklebten Brackets einwirkt.
Ein weiterer Vorteil des Komfortübertragungstrays liegt darin, dass wegen der satten Passgenauigkeit, nur minimalste Kleberüberschüsse
produziert werden und wegen der Transparenz
der Tray-Materialien mit lichthärtenden Klebern
gearbeitet werden kann und sollte, z. B.:
Lichthärtender Enlightkleber von ORMCO.
Als Primer zur Vorbereitung der Individualisierten Bracketbasis und der Klebeflächen am Zahn
wird dort jeweils Ortho-Solo, ebenfalls von
ORMCO in dünnster Schicht aufgetragen, welches am Zahn verbleibt, aber nach ca. 25-30 Sekunden von der Bracketbasis abgeblasen wird,
so dass dort nur noch ein dünner Film existiert.
Nach dem sorgfältigen Ätzen und Trocknen der
zu beklebenden Zähne und der Versiegelung
der Klebeflächen mit Ortho-Solo (wie eben beschrieben) wird die Schiene mit den Brackets
Für unsere hochwertigen Mini-Metall- und KeramikBrackets bieten wir das Komfort-Übertragungstray zum indirekten Kleben an.
nach Auftragen eines kleinen Tropfens Enlight
auf die Bracketbasis (dort am gingivalen Ende)
in den Mund gesetzt und mit Licht ausgehärtet.
Bei Verwendung z. B. der Optilux 501 Lampe genügen 30 Sekunden Aushärtezeit. In dieser Zeit
wird der Leuchtstab jeweils 30 Sekunden nacheinander auf jedes Bracket aufgesetzt.
Da keinerlei Zeitdruck besteht, kann mit dieser
Methode ein kompletter Kiefer problemlos in
einem Arbeitsgang mittels des Komfortübertragungstrays geklebt werden.
Da die Kontaminierungsgefahr mit Speichel
im Unterkiefer größer ist, empfehlen wir, dort
zu beginnen und dann erst entsprechend den
Oberkiefer zu kleben.
Mit jeder Arbeit erhalten Sie zudem eine präzise Ätzschablone aus gefenstertem dünnem
Tiefziehmaterial, die punktgenaues Ätzen sicherstellt.
Sollte sich später doch einmal ein Bracket lösen,
dann wird dies im Normalfall direkt nachgeklebt.
Werden die Übertragungsschlüssel aufgehoben,
dann kann man aber auch das lose Bracket im zu
sektionierenden Schlüssel durch ein neues ersetzen und dann mit diesem wieder indirekt kleben.
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Handhabung und Tipps
Das Anbringen von Bändern und das vorausgehende
Separieren der Ankerzähne
Werden Bänder oder an Bändern befestigte Hilfsapparaturen verwendet, dann werden diese immer nach dem indirekten Kleben angebracht.
Vor der Bebänderung müssen die Ankerzähne
mittels spezieller Alastikringe (dicker als die
Befestigungsalastiks)
separiert werden. Diese werden mit einer
speziellen Spreizzange
um die Kontaktpunkte
dieser Zähne gelegt.
Das Legen der Separieralastiks erfolgt am
Nachmittag des Tages vor dem Bändertermin.
Die Separieralastiks bleiben über Nacht liegen.
Sie werden dann selbstredend vor Anbringen der
Bänder am nächsten Morgen wieder mit einer
Sonde entfernt. Das Separieren von Ankerzähnen
ist auch möglich mit Messingdraht, der mittels
eines Mathieu-Nadelhalters stramm um die Kontaktpunkte gezogen und unter Zug zusammengedreht wird. Neuerdings gibt es noch wieder verwendbare offene Ringfedern in zwei Größen – für
Prämolaren oder Molaren, die ebenfalls mit dem
Mathieu-Nadelhalter über Nacht um die Kontaktpunkte appliziert werden.
Direkt anzubringende oder indirekt auf dem
Modell vorangepasste Bänder werden auf die
jeweiligen Zähne aufgeschoben und mit Bandpusher, Eby-Banddriver und Beißspatel adaptiert
bzw. nachadaptiert. Erst wenn die Ankerbänder
guten Sitz haben und die exakte Position der aufgeschweißten Brackets oder Röhrchen in Beziehung zur Zahnachse und zur Kaufläche vorliegt,
werden die Bänder nach gutem Trockenlegen mit
Phosphatzement befestigt.
Bögen, Reihenfolge, Ligaturen
Wenn nach vollständigem Aushärten von Zement
und Kleber überschüssige Reste entfernt sind,
dann kann in der gleichen Sitzung bereits der
erste Nivellierungsbogen einligiert werden. Das
ist bei geringem Nivellierungsbedarf meist ein
runder 0.16er Nitinolbogen. Wenn sehr starke
vertikale oder horizontale Abweichungen vorliegen, dann wird man einen noch weicheren runden 0.14er Martensiticbogen vorschalten, der sich
beim Einligieren besonders leicht den inkorrekt
stehenden Zähnen anpasst, sich aber dann durch
die Wärme des Mundes von selbst aktiviert.
Biostarter
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Martensitic-Bogen
Am komfortabelsten ist als erster Bogen ein superelastischer Biostarter-Bogen. Die ersten Nivellierungsbögen werden üblicherweise 6-8 Wochen
im Munde des Patienten belassen. Danach kommen dann als erste Vierkantbögen 16 x 16er Nitinolbögen, die ebenfalls für 6-8 Wochen im Munde
des Patienten verbleiben. Es folgen dann die 16 x
22er Nitinolbögen mit entsprechender 6- bis 8wöchiger Liegedauer. Low-force-Bögen sind Alternativen, deren Kräfte zwischen denen von Martensitic und Nitinolbögen liegen. Idealbögen am Ende
bestehen meist aus 017 x 025er TMA-Material.
Nitinol-Bogen
Bögen in Zahnfarbe
Wann Alastiks, wann Drahtligaturen
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Regulierungsbögen immer so anzubringen sind, dass sie vollständig in den Slots zu liegen kommen. Bei nicht
allzu extrem vom Normalen abweichend stehenden
Zähnen ist es meistens ausreichend, die Befestigung dieser Bögen mit elastischen Alastikringen
unter Verwendung einer Moskitoklemme oder einer
Weingart-Zange vorzunehmen. Bei stärker abweichend stehenden Zähnen ist es aber manchmal notwendig, den Bogen mittels einer Drahtligatur unter
Verwendung eines Mathieu-Nadelhalters in den Slot
hineinzudrücken und ihn dann durch Zudrehen der
Ligatur dort zu fixieren.
Hybrid-Retraktor nach Prof. Sander
Der Utilitybogen
Teilbögen
In einigen Fällen werden auch andere Bögen, als die
bisher erwähnten looplosen superelastischen Bögen
zur Anwendung kommen müssen. Wenn man z. B. im
Oberkiefer die sagittale Distanz zwischen den Schneidezähnen und den ersten Molaren durch Protrusion
der oberen Inzisiven erweitern will, dann kann man z.B.
sogenannte Utilitybögen anwenden, die sich in den
Molarenröhrchen verankern, die Seitenzahnsegmente
überspringen und lediglich im Frontzahnsegment
einligiert sind. Diese Utlitybögen stehen in inaktivem
Zustand vorne etwa 2-3 mm ab und entwickeln ihre
Kraft im Sinne einer Protrusion erst nach Einligieren
in die Schneidezahnslots. Vor Einbinden dieser Bögen
können deren Enden nach oben oder nach unten gebogen werden, je nachdem, ob man eine Verlängerung
oder eine Verkürzung der Inzisiven beabsichtigt. Das
Normale ist die Intrusion mit Anbringen eines sogenannten Tipbacks, wobei das Bogenende im OK nach
kranial und im UK nach kaudal abgebogen wird.
Zum Zurückführen der oberen Eckzähne kann man
auch geloopte Teilbögen verwenden und man wird in
solchen Fällen dann, wenn die Schneidezähne Brackets aufweisen, zur sagittalen Abstützung zusätzliche Utilitybögen inkorporieren.
Sehr bewährt hat sich zur ausschließlichen Distalisation von Eckzähnen auch eine neuere Entwicklung
von Prof. Sander, der sogenannte Hybridretraktor,
dessen aktivierende Kraft mittels einer verdeckten
Sentalloydruckfeder gleichmäßig und schonend
wirksam wird.
Einfache Teilbögen ohne Loops, die von den oberen
Eckzähnen zu den oberen ersten Molaren verlaufen
und an den Eckzähnen, Prämolaren und ersten Molaren mittels 8er-Ligatur befestigt werden, helfen
in der Retraktionsphase eventuell zusammen mit
einem Headgear das unerwünschte Vorwandern der
Seitenzahnsegmente zu verhindern.
Unser Laborservice für Bögen
Utilitybogen OK
Nach der durch das brackettierte Arbeitsmodell
vorgegebenen Ausgangslage und der behandlerischen Zielsetzung bereiten wir alle für den jeweiligen Fall erforderlichen Regulierungsbögen
für Sie vor.
Dieser Service umfasst individuell angepasste
looplose superelastische Voll- und Teilbögen
ebenso wie halbelastische und starre Regulierungsbögen mit Biegungen erster, zweiter und
dritter Ordnung, also mit horizontalen und vertikalen Biegungen und Torque, so wie es der jeweilige Fall erfordert.
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Handhabung und Tipps
Hilfselemente zur aktiven Zahnbewegung
Ketten, Zug- und Druckfedern
Ketten werden meist erst nach den zweiten Bögen,
also z. B. den 16 x 16er Nitinolbögen verwendet,
sei es zur Distalisation oberer Eckzähne, sei es
zum Schließen frontaler Lücken oder zum Erreichen von Derotationen, z. B. von Prämolaren.
kürzer halten, als die Sentalloyfedern. Sie werden
frühestens dann, wenn die 16 x 16er Nitinolbögen
an der Reihe sind, auf diese aufgeschoben und
zwischen den Zähnen die die zu öffnende Lücke
begrenzen, eingespannt.
In letzterem Falle wird man einen z. B. mesial rotierten 34 dadurch normalisieren, dass man von
dessen mesialen Bracketflügel eine Alastikkette
nach distal zu einem Häkchen am 36 einhängt.
Eine entsprechende gegenläufige Kette wird man
zusätzlich von lingual am aufgeschweißten Cleat
einhängen und dann nach vorne unter leichtem
Zug labial an den Schneidezähnen verankern. Dabei ist es erforderlich, zuvor das Schneidezahnsegment durch eine 8er Ligatur zu verblocken,
um ein Auseinanderdriften der Inzisiven durch
den Einfluss dieser Kette zu vermeiden. Die Kette
wird also lingual eingehängt, zwischen 34 und 33
durchgeführt und nach vorne zu einem Schneidezahn gespannt und dort unter Zug durch Einhängen verankert.
Damit der Führungsbogen nicht unter dem Druck
der Feder aus den Brackets rutscht, ist dieser an
den Zähnen per Drahtligatur zu befestigen, womit ein sicheres Widerlager für die Druckfeder
geschaffen ist. Inaktiv sollte die Stahldruckfeder
etwa ½ Zahnbreite länger sein, als Platz zwischen
den Brackets oder Röhrchen, an den die Lücke
begrenzenden Zähnen vorhanden ist (z. B. ½ Prämolarenbreite länger bei Lückenöffnung für einen
zweiten Prämolaren). Bei der Sentalloyfeder kann
es eine ganze Zahnbreite sein.
Alastikketten verlieren innerhalb von vier Wochen
das meiste an Elastizität, so dass sie bei Bedarf
ca. monatlich auszuwechseln sind. Das ist in
einem Extraktionsfall zur Distalisation der oberen
Eckzähne z. B. solange nötig, bis die oberen 3er
vollständigen Kontakt zu den oberen 5ern haben.
In einem solchen Fall werden nach erfolgter vollständiger Distalisation die oberen Eckzähne mit
den oberen zweiten Prämolaren per 8er-Drahtligatur verblockt, um so ein Rezidiv, also eine neuerliche Vorwanderung der 3er zu vermeiden..
Alle oben stehenden und weitere Hilfsmittel
wie z. B. Kobayashi-Tie-Hooks, Crimphooks
und Crimpstops, intermaxilläre Gummizüge
und sonstige nützliche Kleinteile können wir
Ihnen jederzeit zur Verfügung stellen.
In der anschließenden Retraktionsphase werden
die oberen Schneidezähne z.B. mit einem geloopten Bogen oder per Slidingmechanik mit einem
Torquesegmentbogen zurückbewegt. Hierbei ist
auf ausreichende Verankerung z.B. durch einen
Headgear oder zusätzliche Teilbögen zu achten.
Zur Öffnung von Lücken sind Druckfedern hilfreich. Diese gibt es als normale Stahldruckfedern
oder als superelastische Sentalloydruckfedern
aus Nitinolmaterial. Bei Stahldruckfedern sind
die Kräfte größer. Man wird diese Federn deshalb
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Unser Laborservice
Die Anwendung des Headgears
Üblicherweise wird das Vorwandern der oberen
Molaren durch einen Headgear, der regelmäßig
nachts und 1- 2 Stunden am Tag getragen werden
muss, verhindert. Bei tiefen Bissen mit horizontalem Wachstum handelt es sich dabei um einen
Nackenzugheadgear, bei Fällen mit knappem vertikalem Überbiss und vertikalem Wachstum um
einen Highpull-Headgear. Der Headgear wird in
allen Extraktionsfällen dann erforderlich, wenn
wie oben erwähnt, die Retraktionsphase mit geloopten Bögen oder dem Torquesegmentbogen
erfolgt. Das ist eine kritische Phase, die jetzt die
zuverlässige Mitarbeit des Patienten durch regelmäßiges Tragen des Headgears erfordert. Bei nicht
ausreichender Kooperation würde ein solcher Fall
Der Aufbissnance zur sagittalen Abstützung
und zur Unterstützung der Bisshebung
Wenn tiefe Bisse vorliegen, insbesondere in Extraktionsfällen, wird man an den Bändern der
Zähne 16 und 26 von Anfang an einen Aufbissnance anlöten, der das unerwünschte Vorwandern der oberen Seitenzähne verhindert und
gleichzeitig entscheidend zur Bisshebung beiträgt, durch vertikale Belastung der unteren Inzisiven bei gleichzeitiger vertikaler Freistellung der
Seitenzahnsegmente. Unter dem Einfluss dieses
Aufbissnance, ist die Bisshebung meistens dann
schon gut vorangeschritten, wenn die 16 x 22er
Nitinolbögen ihre Wirkung entfaltet haben.
Bei ausgeprägt tiefen Bissen wird man eine zusätzliche Bisshebung dadurch erreichen, dass
man im Unterkiefer dem 16 x 22er Nitinolbogen
noch einen geschwungenen Antispeebogen fol-
gen lässt, der selbstredend so einzubinden ist,
dass die unteren Schneidezähne auf Intrusion
und die anterioren Seitenzähne auf Extrusion
aktiviert werden. Bei steilstehenden, hängenden
Oberkieferfronten kann ein solcher Antispeebogen entsprechend auch im Oberkiefer Verwendung finden. Wenn eine Bisshebung nicht erforderlich ist, dann kann man in günstigen Fällen
das vorzeitige unerwünschte Aufwandern der
oberen ersten Molaren dadurch vermeiden, dass
man einen normalen Nance-holding-arch (ohne
Aufbiss), der sich am vorderen Gaumen abstützt,
an den Molarenbändern anbringt.
Prämolarenderotation mit normalem Nance als
Abstützung, Teilbogen und Kette
irreparabel in die Hose gehen, d. h.
die Seitenzähne würden aufwandern,
ohne dass die Retrusion der Schneidezähne erreicht werden konnte.
Gelenkheadgear
mit Gleitnackenband
Ein Headgear ist, abhängig von der Tragezeit, auch in der Lage, aktive Zahnbewegungen zu bewirken, um Platz in
der Sagittalen durch Distalisation der
Seitenzähne zu schaffen. Er ist besonders indiziert, wenn die Schneidezähne
protrudiert stehen. Würde man in solchen Fällen zur Distalisation intraorale
Behelfe (z. B. eine Platte mit Distalschraube) verwenden, dann wäre durch
reziproke Kräfte mit einer weiteren
Protrusion der Inzisiven zu rechnen.
Das passiert mit dem am Nacken oder
am Schädel also extraoral verankerten
Headgear nicht. Die einzustellende
Kraft beträgt dabei etwa 300 Gramm
und sollte 500 Gramm nicht übersteigen. Die Tragezeit ist in solchen Fällen
mit mindestens zwei Stunden am Tag
und die ganze Nacht anzugeben.
Abschließend soll hier noch der Gelenkheadgear nach Prof. Sander genannt werden, der einseitig im Oberkiefer aufgewanderte Seitenzähne,
gute Mitarbeit vorausgesetzt, problemlos distalisiert und so in geeigneten Fällen einseitige 4er Extraktionen vermeiden kann.
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Handhabung und Tipps
Gummizüge, Verankerung
Öfters ist es erforderlich, Gummizüge zu verwenden, etwa um einen einseitigen Kreuzbiss zu
beseitigen. Hier benutzt man sogenannte CrissCross-Gummizüge, z. B. von palatinal 16 nach
bukkal 46, wenn die ersten rechten Molaren im
Kreuzbiss stehen. Solche Criss-Cross-Gummizüge müssen Tag und Nacht und beim Essen getragen werden. Wie alle Gummizüge müssen sie
täglich gewechselt werden.
In progenen Fällen wird man so genannte Klasse III Gummizüge tragen lassen, also solche, die
den Unterkiefer zurückhalten und gleichzeitig
den Oberkiefer nach vorne entwickeln. Um im
Unterkiefer einen Angriffspunkt zum Einhängen
dieser Gummizüge zu bekommen, wird man nach
Ausrunden des Frontzahnsegmentes die unteren
Schneidezähne und die unteren Eckzähne per 8er
Ligatur über dem Bogen verblocken und darüber
dann an den unteren Eckzähnen oder den unteren
seitlichen Schneidezähnen Schlaufenligaturen,
sogenannte Kobayashi tie hooks, die am Ende
Häkchen besitzen, anligieren. Wenn an EckzahnBrackets bereits ein Haken angebracht ist, dann
kann natürlich dieser Verwendung finden.
Zur Aufnahme der Gummizüge im Oberkiefer
benutzt man entweder die an der palatinalen
Seite der letzten Molarenbänder angeschweißten
Cleats oder die verlängerten Enden eines Regulierungsbogens oder ein bukkales Häkchen am
Molarenband.
Bei Fällen mit Distalbisslage wird selbstredend
umgekehrt verfahren. Hier werden sogenannte
Klasse II Gummizüge im Unterkiefer dorsal eben-
Gummizüge zur Korrektur der Mitten
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falls an den lingualen Cleats endständiger unterer
Molaren oder an bukkalen Häkchen oder an überstehenden Bogenenden angebracht, während im
Oberkiefer frontal eingehängt wird, z. B. an Kobayashi tie-hooks, die nach Verblockung des
Schneidezahnsegmentes Regio 12, 22 über den
Bogen anligiert werden oder auch an Häkchen an
den oberen Eckzähnen.
In Extraktionsfällen wird man diese Gummizüge
dann, wenn ein geloopter Bogen eingesetzt ist,
über die zwischen den seitlichen Schneidezähnen
und den Eckzähnen befindlichen Loops einhängen lassen.
Gummizüge sind auch hilfreich zur Korrektur
der Mitten, besonders wenn mandibuläre Abweichungen vorliegen. Man wird dann je nachdem,
ob der Unterkiefer nach rechts oder nach links
bewegt werden soll, im Unterkiefer rechts oder
links eine nach distal zeigende Schlaufenligatur
an einem seitlichen Schneidezahn anbringen und
eine solche entsprechend auf der Gegenseite
eines seitlichen Schneidezahnes im Oberkiefer
befestigen. Die Zugrichtung der einzuhängenden
Gummizüge muss dann so sein, dass die Mitten
zum Normalen hin beeinflusst werden.
Molarenrelation
Besonderes Augenmerk muss bei festsitzenden
Behandlungen auf das Erhalten oder das Erreichen einer neutralen Molarenrelation gerichtet
werden. Keinesfalls dürfen z. B. im Verlaufe der
Behandlung eines Extraktionsfalles bei der Distalisation der oberen 3er oder bei der Retraktion
der oberen Frontzahnreihe zu starke Vorwanderungen der ersten Molaren, also ein Verankerungsverlust, in Kauf genommen werden.
Solchen unerwünschten Aufwanderungen ist wie
erwähnt mit einem Nance-holding-arch, einer Palatalbar oder einem Headgear oder mit zusätzlichen
Teilbögen vorzubeugen oder entgegenzuwirken.
Es muss sichergestellt werden, dass am Ende einer festsitzenden Behandlung im Seitenzahngebiet
neutrale Okklusionsbeziehungen bestehen, es sei
denn, man hätte ausnahmsweise nur die oberen
ersten Prämolaren extrahiert und die unteren belassen. Dann ist die Verzahnung gewollt distal.
Festsitzende Hilfsgeräte
Ein weiteres bewährtes festsitzendes Hilfsmittel
ist der festsitzende Spikesbogen zum Abgewöhnen einer Lutschunart oder zum Zurückhalten
der Zunge. Dieser Spikesbogen ist an den endständigen Molaren angelötet und verhindert die
genannten Habits zuverlässig.
Quadhelix in der Derotationsphase
Erwähnenswert sind noch festsitzende Hilfsgeräte wie die Quadhelix zur transversalen Erweiterung des Oberkiefers und die Bihelix, die zum
transversalen Entwickeln des Unterkiefers angewendet wird. Diese Behelfe sind entweder an den
Molarenbändern angelötet oder per Miastecksystem an diesen verankert.
Zur Derotation von Molaren hat sich besonders
eine Palatalbar mit superelastischen Enden bewährt. Diese Steckenden lassen sich ebenso
wie beim Miasystem einfach nachaktivieren und
haben gegenüber dem Miasystem wegen sehr
geringer Reibung den Vorteil, dass sie sich problemlos einschieben und abnehmen lassen. Sie
wirken wegen der elastischen Kraftapplikation
zudem sanfter und schneller.
Elastisches Stecksystem, aktiviert
Sehr wirkungsvoll ist auch
die Aufrichtefeder nach
Prof. Sander.
Spikesbogen
Der sogenannte Lip-bumper, ein in die UK Molarenröhrchen einschiebbares Lippenschild, unterbindet das unerwünschte Einlegen der Unterlippe unter protrudiert stehende obere Schneidezähne. Er ist abnehmbar und wird von willigen
Patienten schnell toleriert.
Es würde sicher den
Rahmen dieser Ausführungen sprengen,
wollte man versuchen,
alle festsitzenden Möglichkeiten und zum Teil sehr spezielle Systeme, mit
denen erfahrene Kollegen gute Erfolge erzielen,
aufzuzählen. Ein ganzer Artikel könnte sich z.B.
mit der Universal Spring nach Sabbagh oder dem
Flexdeveloper oder auch dem Wilson-Bogen-System beschäftigen oder die diversen Modifikationen
der Pendulum-Apparatur erläutern, um nur einige
zu nennen.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass auch die
Behandlung mit festsitzenden Apparaturen kein
Hexenwerk ist. Sie setzt neben fachlichem Wissen, das man sich erwerben muss, praktisches
Können, das auf zunehmender Erfahrung aufbaut
ebenso voraus, wie Selbstbescheidung und ein
besonders ausgeprägtes Verantwortungsgefühl
für die uns anvertrauten Patienten.
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Bandentfernung, retinierende Schlussgeräte
Wenn beide Zahnreihen nach einer festsitzenden
Behandlung gut ausgerundet, Drehungen beseitigt und vorhandene Lücken geschlossen sind,
neutrale Okklusionsbeziehungen bestehen und
der tiefe Biss weitestgehend behoben ist, dann
kann die Abnahme der Bandapparatur ins Auge
gefasst werden.
Ideal festsitzend behandelte Fälle können mit
einfachen Plattenapparaturen oder mit Copyplastschienen retiniert werden. Es kann aber
zweckmäßiger sein, verbliebene Restbefunde,
wie kleine Restlücken oder geringe vertikale oder
transversale Inkongruenzen im Seitenzahnbereich mit einem Elasto-Gerät bzw. einem Positioner zu beseitigen.
Da mit dem Positioner bzw. Elasto-Gerät über das
individuelle Set-up noch abschließende Verbesserungen durchgeführt werden können, ist oft auch
eine frühere Entfernung der festsitzenden Behelfe
möglich. Gegenüber einfachen Retentionsplatten
haben Positioner und Elasto-Geräte den Vorteil,
dass sie auch vertikal einwirken und so in allen
drei Richtungen des Raumes als ideale Retentionsapparaturen anzusehen sind.
Zu beachten ist noch, dass bis zur Fertigstellung
des Retentionsgerätes ausligierte Bögen nach
erfolgter Abdrucknahme wieder einligiert werden
müssen, um ein zwischenzeitliches Rezidiv zu
vermeiden.
Schienenpositioner Ausführung Bioplast mit Cripclips
Wenn während der Behandlung Lücken geschlossen worden sind, dann müssen solche retinierende Bögen hinter den endständigen Molarenröhrchen wieder umgebogen oder rundum per
8er Ligatur verblockt werden. Ein eventuell bis
zur Abdrucknahme vorhandener Headgear muss
dann bis zum Eingliedern des Retentionsgerätes
nachts noch weitergetragen werden. Das gleiche
gilt auch für das nächtliche Weitertragen von
Klasse II und Klasse III Gummizügen bis zur Eingliederung des Schlussgerätes.
Erst wenn Retentionsplatten, Copyplastschienen, Positioner oder Elasto-KFO-Geräte oder
auch ein festsitzender Kleberetainer z. B. für die
Unterkieferfront zur Verfügung stehen, sind die
Bänder mit einer Bandabnehmezange und die
Brackets mit einem Hartwirecutter zu entfernen.
Bei letzteren werden die Bracketflügel in mesiodistaler Richtung zusammengedrückt. Das Entfernen von Zement- und Kleberresten sollte kein
Problem sein und man wird zur Kariesprophylaxe ein Fluordierung vornehmen.
Lingualretainer Twistflex
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Die Gaumennahterweiterungsplatte
Die Gaumennahterweiterungsplatte ist das Mittel
der Wahl, wenn ein Missverhältnis zwischen einer
zu schmalen Oberkieferbasis zu einem normalen
oder überbreiten Unterkiefer besteht. Außer bei
ausgeprägter Distallage
des Unterkiefers im Seitenzahngebiet liegt in
solchen Fällen immer ein ein- oder beidseitiger
Kreuzbiss vor.
Die besondere Wirksamkeit, die dieses Gerät auszeichnet, beruht darauf, dass durch eine „forcierte“
Dehnung die Sutur, also die Gaumennaht eröffnet
wird und dadurch in wenigen Tagen die Breitendiskrepanz zum Unterkiefer beseitigt werden kann.
Im vollbezahnten Gebiss werden normalerweise
zur Verankerung Bänder an den ersten Prämolaren und an den ersten Molaren herangezogen.
Im Wechselgebiss auch die ersten Molaren und
soweit noch fest, die Milcheckzähne.
An diesen Ankerzähnen wird entweder die sogenannte Hyrax-Schraube über Stege direkt angelötet
oder es werden Stege angelötet, die die Verbindung
zu einer im Kunststoff eingelassenen Dehnschraube mit großer Dehnkapazität herstellen. Beides ist
wirkungsvoll, wegen der besseren Adaptierbarkeit
bevorzugen wir aber die zweite Variante.
Nach erfolgter Gaumennahterweiterung bleibt
das Gerät dann ohne jede weitere Aktivierung zur
Retention für ca. ½ Jahr im Munde des Patienten.
Anschließend wird es durch ein herausnehmbares Retentionsgerät z. B. eine Platte oder durch
eine andere aktive Apparatur zur Weiterbehandlung ersetzt.
Folgendes Vorgehen muss dabei definitiv eingehalten werden:
● Abnahme der Gaumennahtapparatur zwecks
Abdrucknahme,
● danach immer Wiedereingliederung.
● Endgültige Entfernung erst, wenn das Folgegerät fertig ist und in der gleichen Sitzung eingesetzt werden kann.
Die Handhabung dieser Apparatur ist denkbar einfach:
Einen Tag nach dem Einzementieren kann „geschraubt“ werden, was der Patient nach entsprechender Unterweisung selbst erledigen
kann. Wir lassen durchschnittlich 10 Tage
lang täglich je einmal morgens und einmal
abends schrauben. Andere bevorzugen es, an
drei aufeinander folgenden Tagen je Tag siebenmal über den Tag verteilt weiter zu stellen.
Das sollte dann allerdings in der Praxis durchgeführt werden.
Da sich die Gaumennaht bei bis ca. 15-jährigen Patienten schnell öffnet, ist nur ganz zu
Beginn ein „Druckschmerz“ zu beobachten.
Auch bei Erwachsenen ist die Gaumennahterweiterungsplatte indiziert. Voraussetzung
ist aber, dass die bereits verknöcherte Sutur
chirurgisch geschwächt werden muss, was
am Tage des Einsetzens zu geschehen hat.
Unser Laborservice
Für die Auftragserteilung haben Sie
zwei Möglichkeiten:
1. Wir können eine einsetzfertige Gaumennahterweiterungsplatte auf guten Hartgipsarbeitsmodellen inklusive der indirekt
angepassten Bänder erstellen und diese
mit allen Erläuterungen an Sie ausliefern.
2. Wenn Sie eigene Bänder im Munde anpassen möchten, dann müssen diese anschließend im Abdruck exakt reponiert werden,
damit uns nach dem Ausgießen (vorher
an- und auswachsen) ein Arbeitsmodell
mit den darauf befindlichen Bändern zur
Verfügung steht.
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Übersicht gebräuchlicher
Zangen und Instrumente
● Tweedschlaufenbiegezange
● Dela Rosa-Zange
● Weingart-Zange
● Hart-wire-Cutter
● Distalendcutter mit Fangvorrichtung
(normal klein)
● Mathieu-Nadelhalter
● Moskitoklemme gebogen
● Seitenschneider mit Übersetzung zum
Abtrennen dicker Drähte im Mund
● Dreifingerzange (normal zierlich)
● Ligaturenverstecker
● Scaler gebogen
● Flachspitzzange
● Bandabnehmezange
● Eby-Banddriver
● Bandpusher
● Beißspatel
● Stopbiegezange
● Schlaufenbiegezange
● Setzhilfe
● Klemmpinzette
● Spreitzzange
Frankfurt am Main:
Vilbeler Landstraße 3-5
D-60386 Frankfurt am Main
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Telefax +49 (0) 69/9 42 21-201
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