Anwendungsgebiete Nebenwirkungen Anwendung bei

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Tilidin(Valoron)
Geschrieben von: Administrator
Montag, den 21. März 2011 um 00:13 Uhr - Aktualisiert Dienstag, den 22. März 2011 um 11:10 Uhr
Tilidin ist ein schmerzstillend wirksamer Arzneistoff aus der Grupper der Opioide.
Die synthetisch hergestellte Substanz wird für die Behandlung starker und sehr starker
Schmerzen eingesetzt. Als Prodrug hat Tilidin selbst kaum eine schmerzstillende (analgetische)
Wirkung und wird erst in der Leber zu den aktiven Metaboliten Nortilidin und Bisnortilidin
verstoffwechselt, von denen Nortilidin die hauptsächliche Wirkung ausübt.
Um einer missbräuchlichen intravenösen Anwendung als Rauschmittel vorzubeugen, ist Tilidin
in Fertigarzneimitteln meist in fixer Kombination mit dem Arzneistoff Naloxon enthalten. Naloxon
hebt insbesondere nach intravenöser Gabe – jedoch nach oraler Gabe in therapeutischen
Dosierungen vernachlässigbar – die Wirkung des Tilidins auf. Für die Behandlung chronischer
Schmerzen ist Tilidin als
Schmerzmittel
in die Stufe 2 gemäß dem WHO-Stufenschema eingeordnet.
Anwendungsgebiete
Tilidin ist angezeigt zur Behandlung starker und sehr starker Schmerzen. Die Potenz liegt bei
0,16–0,19 im Vergleich zu Morphin (ein Fünftel der analgetischen Wirkstärke).
Nebenwirkungen
Prinzipiell alle der opioidtypischen Nebenwirkungen treffen auf Tilidin zu (Siehe Opioide,
Abschnitt „Weitere Wirkungen“). Allerdings kann wegen des Naloxon-Zusatzes die Verstopfung
(Obstipation) deutlich schwächer ausgeprägt sein. Auch vermindert Naloxon die
atemdepressive Wirkung. Der rasche Wirkungseintritt begünstigt Übelkeit und Erbrechen.
Anwendung bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
Bei Patienten mit bestehenden Vorschädigungen der Leber besteht die Gefahr eines
Wirkungsverlustes, da die hepatische Metabolisierung zu den wirksamen Metaboliten
beeinträchtigt werden kann. Eine Niereninsuffizienz erfordert keine Dosisanpassung.
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Tilidin(Valoron)
Geschrieben von: Administrator
Montag, den 21. März 2011 um 00:13 Uhr - Aktualisiert Dienstag, den 22. März 2011 um 11:10 Uhr
Gegenanzeigen
Tilidin ist kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen die Substanz und bei Opiatabhängigkeit
(siehe Abschnitt Pharmakologie).
Missbrauch
Um den Missbrauch von Tilidin durch Drogenabhängige einzuschränken, wird dem Tilidin der
Opioidantagonist Naloxon beigefügt. Unter Konsumenten hochpotenter Opiate wie Morphin,
halbsynthetischer Opioide wie Heroin oder vollsynthetischer Opioide wie Methadon mit
entsprechend hoher Toleranz erfreut es sich tatsächlich keiner großen Beliebtheit, da es für
diesen Personenkreis mangels Möglichkeit zum intravenösen oder hochdosierten Konsum
kaum Missbrauchspotential bietet. Davon abgesehen scheint es aber einen zunehmenden
Missbrauch – auch unter Jugendlichen – zu geben; es kommt im Zusammenhang mit Tilidin
auch häufig zu Rezeptfälschungen.
In der Vergangenheit wurde in verschiedenen Medien behauptet, Tilidin mache aggressiv. Da
eine solche Wirkung von Tilidin in der Schmerztherapie unbekannt ist, scheint dies auf den
ersten Blick wenig plausibel. Mindestens eine Reportage befasste sich in diesem
Zusammenhang ausschließlich mit jugendlichen Konsumenten, die offenkundig einem
kleinkriminellen Milieu angehörten. Dies legt den Schluss nahe, dass hierbei vor allem
soziokulturelles Umfeld und Mentalität des Konsumenten ursächlich sind, wenn die durch Tilidin
hervorgerufene Euphorie und Anxiolyse zu Gewalttätigkeiten führt, wie sie auch bei
Alkoholkonsum zu ähnlichem Verhalten führen können.
Betäubungsmittelrechtliche Vorschriften
Tilidin unterliegt betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften. In Deutschland darf trans-Tilidin als
verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel
nur auf einem Betäubungsmittelrezept verordnet werden. Ausgenommen sind Zubereitungen
unterhalb einer festgelegten Dosisgrenze und in Kombination mit Naloxon.
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Tilidin(Valoron)
Geschrieben von: Administrator
Montag, den 21. März 2011 um 00:13 Uhr - Aktualisiert Dienstag, den 22. März 2011 um 11:10 Uhr
cis
-Tilidin ist verkehrs-, aber nicht verschreibungsfähig.
Auch in der Schweiz sind tilidinhaltige Arzneimittel (
trans
-Tilidin) auf einem Betäubungsmittelrezept zu verordnen.
Tilidin wird hauptsächlich in Deutschland, Belgien und der Schweiz vertrieben, in den USA
unterliegt Tilidin der "Schedule-I"; die Substanzen dieser Kategorie sind vergleichbar mit den
Substanzen des BtmG der Anlage-I. Demnach wird für das Schmerzmittel Tilidin in den USA
kein therapeutischer, noch medizinischer Nutzen anerkannt, und es ist verboten.
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