AUFGABENSAMMLUNG Proteinsynthese bei Eukaryoten Lösungen Stellen Sie die wesentlichen Punkte der Proteinbiosynthese bei Eukaryoten gegenüber der von Prokaryoten dar! Transkription. Sie läuft bei Eukaryoten im Wesentlichen ab wie bei Prokaryoten. Dabei wird die vollständige DNA-Sequenz, das heißt Exons und Introns, kopiert. Die entstandene RNA enthält also noch nicht-codierende Abschnitte. Sie wird als prä-mRNA bezeichnet und muss noch einen Reifungsprozess durchlaufen: Das 5’-Ende wird mit einem speziellen Nucleotid verknüpft; es entsteht dort die cap-Struktur, die bei der Translation als Markierung des 5’-Endes für die kleinere Untereinheit des Ribosoms dient. An das 3’-Ende wird ein Poly(A)-Schwanz aus 100 bis 200 Adenin-Nucleotiden angeheftet. Die Länge dieses Poly(A)-Schwanzes hat Einfluss auf die Lebensdauer der mRNA. Durch Spleißosomen, die sich aus kurzen RNA-Molekülen und Proteinen zusammensetzen, werden die Introns herausgeschnitten. Die verbleibenden Exon-Sequenzen bilden mit cap-Struktur und Poly(A)-Schwanz versehen die reife mRNA. Infolge alternativen Spleißens kann diese mRNA unterschiedliche Abfolgen von Exons enthalten. Die reife mRNA gelangt durch Poren in der Kernmembran aus dem Zellkern in das Cytoplasma. Translation. Sie verläuft im Wesentlichen wie bei Prokaryoten. Oft werden die gebildeten Proteine nach der Translation weiter modifiziert, indem zum Beispiel aus der Polypeptidkette Bereiche herausgeschnitten werden, damit das Protein funktionsfähig wird. Vergleichen Sie den Aufbau eines Gens bei Pro- und Eukaryoten! Der auffälligste Unterschied im Aufbau der Gene von Eukaryoten gegenüber denen der Prokaryoten besteht darin, dass die codierende Sequenz (Exons) durch nicht-codierende Abschnitte (Introns) unterbrochen ist. Durch Spleißen werden die Introns aus der prä-mRNA herausgeschnitten und die Exons zur reifen mRNA verknüpft. Proteinbiosynthese Auch bezüglich der Kontrollelemente zeigen sich Unterschiede. So finden sich bei Prokaryoten Komplexe so genannter Strukturgene, die einen gemeinsamen Promotor besitzen und durch denselben Operator kontrolliert werden, so genannte Operons. Bei der Transkription entsteht eine einzige mRNA, die mehrere Bindungsstellen für Ribosomen aufweist, sodass sie in mehrere Polypeptide translatiert wird. Solche Operons gibt es bei Eukaryoten nicht. Eine mRNA kann hier nicht als Matrize für mehrere Polypeptide dienen, da die Ribosomen immer am – durch die cap-Struktur markierten – 5’-Ende der mRNA binden. 2004 Schroedel, Braunschweig Außerdem gehört zu einem eukaryotischen Gen eine größere Vielfalt an DNA-Sequenzen, die die Transkription steuern, als bei einem prokaryotischen Gen. So sind für die Initiation nicht nur der Promotor, sondern bei vielen Genen weit von den codierenden Sequenzen entfernt liegende Kontroll-DNA-Sequenzen notwendig. An diesen Sequenzen binden spezifische Gen-KontrollProteine. Vermutlich wirken diese Proteine dadurch bei der Initiation der Transkription mit, dass sie durch Schleifenbildung der DNA mit den am Promotor bindenden Transkriptionsfaktoren zusammengebracht werden. Erläutern Sie die Bedeutung des Spleißens! Beim Spleißen werden die nicht-codierenden Bereiche eines eukaryotischen Gens, die Introns, herausgeschnitten. Dabei kann das Spleißmuster variiert werden, das heißt die Exons können in unterschiedlicher Anordnung zu einer reifen mRNA verknüpft werden. Durch dieses so genannte alternative Spleißen können aufgrund der Information eines Gens unterschiedliche Polypeptide gebildet werden. Die daraus resultierende größere Vielfalt an Proteinen ermöglicht eine höhere Komplexität eukaryotischer Zellen. 1