Transkription 3. Teil Posttranskriptionale Modifikationen Gliederung des Vortrags Reifung der t-RNA Modifikationen der Prä-mRNA 1. 2. 5‘Capping 3‘Schwanzbildung RNA-Editing Spleißen Alternatives Spleißen Reifung der t-RNA Abspaltung einer 5‘ Leader-Sequenz Entfernung von Introns durch Spleißen Substitution am 3‘ Ende (von UU zu CCA) Modifikation mehrerer weiterer Basen Zur Entstehung des Endproduktes benötigt man mehrere Enzyme Prozessierung eines Vorläufers der Transfer-RNA Anheftungsstelle für Aminosäure Leader Prozessierung Reife tRNA Frühes Transkript Herstellung eukaryoter mRNA Ein Käppchen für das 5‘-Ende Ein Schwänzchen für das 3‘-Ende Entfernen der Introns und spleißen der Exons Einführung eines 5‘ Caps I Reaktionsablauf: -Esterspaltung durch Hydrolyse am 5‘ Ende - Abspaltung eines Phosphat-Restes - Diphosphat greift α-Phosphoratom eines GTP an Es entsteht eine sehr ungewöhnliche 5‘,5‘Triphosphatbindung, das 5‘Cap Einführung eines 5‘ Caps II Weitere Reaktionen: -Methylierung vom N-Stickstoff des Guanins durch s-Adenosylmethionin - Methylierung an den benachbarten Riboseuntereinheiten Caps am 5‘-Ende In Cap 0,1 und 2 methyliert Base In Cap 1 und 2 methyliert Base In Cap 2 methyliert Funktion der 5‘-Kappe Erhöht die Stabilität der mRNA durch Schutz vor Nukleasen und Phosphatasen Beteiligung an Initiation der Translation Unterstützt den Spleißvorgang der hnRNA 3‘Poly-(A)-Schwanz I Am 3‘ Ende Nach Beendigung der Transkription - Nicht in der DNA codiert Poly-A-Ende besteht aus bis zu 250 Adenylateinheiten 3‘Poly-(A)-Schwanz II Reaktionsablauf: Erkennung des spezifischen Signals AAUAAA für die Anheftung durch Endonukleasen meist nicht das Ende des primären Transkript Anfügen des Poly-(A)-Schwanzes Durch Polyadenylatpolymerase unter Verbrauch von ATP Polyadenylierung eines Primärtranskripts DNA-Matrize Entstehende RNA Spaltungssignal Spaltung durch spezifische Endonuklease Anfügen des Schwanzes durch Poly-(A)-Polymerase Polyadenylierter mRNA-Vorläufer Funktion des 3‘Poly-(A)Schwanzes Funktion noch nicht abschließend geklärt Stabilisierung der mRNA Unterstützung des nukleozytoplasmatischen Transports Steigerung der Effizienz der Translation Versuche zur Funktion des 3‘Poly-(A)-Schwanzes Durch Hemmung der Poly-A-Polymerase mit 3‘-Desoxyadenosin Synthese des Primärtranskripts wird nicht beeinträchtigt problemloser Transport der mRNA aus dem Zellkern weniger effiziente Translation mRNA-Editing Änderungen in der mRNA, die nicht durch Spleißen zustande kommen, sondern durch Veränderungen der Nukleotidsequenz nach ihrer Synthese Die DNA ist nicht das einzige für die Proteinbiosynthese determinierende Element mRNA-Editing am Beispiel des Apolipoprotein B (ApoB) Verhüllt zu transportierende Lipoproteinpartikel Es existieren zwei verschiedene Typen: Typ 1: ApoB-100 4536 Reste Transportiert in der Leber endogen gebildete Lipide Typ 2: ApoB-48 512 kd 240 kd 2152 Reste Transportiert im Dünndarm Lipide aus der Nahrung Ablauf der mRNA-Editierung Ein spezielles Cytidin der mRNA wird zum Uridin desaminiert das Codon für den Rest 2153 wird von CAA (GLN) zu UAA, einem Stoppsignal, verändert Diese Desaminase befindet sich im Dünndarm, jedoch nicht in der Leber RNA-Editing Zusammenbau des Lipoproteins Bindung an LDLRezeptor Unedidierte mRNA RNA-Editing durch Desaminierung Editierte mRNA Das Spleißen Spleißen beschreibt das Verbinden der Exons miteinander, nachdem die Introns (50-10000 Nukleotide) herausgeschnitten wurden Sehr hohe Genauigkeit erforderlich Findet nur bei Eukaryoten statt Spleißsignale für präzises Spleißen Die Basensequenz eines Introns beginnt mit GU und endet mit AG Zusätzlich existiert eine wichtige interne Stelle, die zwischen 20 und 50 Nucleotide stromaufwärts von der Verzweigungsstelle 3‘Spleißstelle liegt 5‘-Spleißstelle Verzweigungsstelle 3‘-Spleißstelle Spleißdefekte Mutationsbedingte Veränderungen von Spleißstellen sind die Ursache für ca. 15% aller genetisch bedingten Krankheiten z.B. Formen der Thalassämie (erbliche Blutkrankheiten) mit Defekten in der Hämoglobinsynthese Ursache ist die Mutation einer einzigen Base von A zu G Erzeugung einer neuen 3‘-Spleißstelle Chemischer Ablauf des Spleißens I Spaltung der Phosphordiesterbindung zwischen 3‘Ende des Exons 1 und 5‘Spleißstelle des Introns Angriff durch 2‘OH-gruppe eines Adenylatrestes der Verzweigungsstelle Entstehung einer 2‘,5‘Phosphordiesterbindung zwischen 2‘Adenylat-Rest und 5‘-Ende des Intron Charakteristische intermediäre Lassostruktur Entstehung der intermediären Lassostruktur 3‘Spleißstelle 5‘-Spleißstelle Vorläufer Intermediäre Lassostruktur Chemischer Ablauf des Spleißens II Die freigewordene OH-Gruppe am 3‘-Ende des Exons 1 greift nun die Phosphordiesterbindung zw. Exon 2 und Intron an Exon 1 und 2 verbinden sich Das Intron wird in Lassostruktur freigesetzt Die Anzahl der Phosphordiesterbindungen bleibt während dieser Schritte gleich kein Verbrauch von ATP oder GTP Der Spleißmechanismus von intermediären Lassostruktur Intermediäre Lassostruktur Gespleißtes Lassostruktur des Introns Produkt Zusammenfassung hinsichtlich der Chemie Es handelt sich um zwei Umesterungen: 1. 2. Erzeugung der freien 3‘-OH-Gruppe am Exon 1 Verbindung dieser Gruppe mit dem 5‘-Phosphat von Exon 2 Bildung einer intermediären Lassostruktur Kein Bedarf an Energiezufuhr Katalyse des Spleißens Das katalysierende Enzym ist ein Multienzymkomplex Das Spleißosom Bestandteile des Spleißosoms: 1. 2. 3. snRNA‘s (small nuclear RNA) Spleißfaktoren (z.B. Proteine) Vorläufer der mRNA Vollständiges Spleißosom snRNA‘s Kleine Zell-RNA‘s Aufgebaut aus kleinen Nukleotidketten, nicht größer als 300 Bp In ihrer Sekundärstruktur sehr einheitlich Unterteilung in Untereinheiten (U1; U2; U4; U5; U6) Assimiliert mit bestimmten Proteinen zu Snurps (= small nuclear ribonucleoprotein particles) Initiation des Spleißosoms I Erkennung der 5‘-Spleißstelle durch U1-snRNP Bindung an die 5‘-Spleißstelle durch U1snRNP Bindung über Basenpaarung Initiation für den Aufbau des Spleißosoms mRNA-Vorläufer Initiation des Spleißosoms II Anlagerung der U2-snRNP‘s an die Verzweigungsstelle in dem Intron Basenpaarung zwischen der stark konservierten Sequenz der U2-snRNA und der prä-mRNA Anlagerung unter Verbrauch von ATP Addition einer zuvor gebildeten Komplex aus U4, U5 und U6 Verbrauch von ATP Das Spleißosom ist fertig Zusammenbau des Spleißosoms Verzweigungsstelle Vorläufer-mRNA Vollständiges Spleißosom Funktion des Spleißosoms I U5-Einheit tritt mit beiden Exonsequenzen (sowohl 3‘ als auch 5‘) in Wechselwirkung U6 löst sich von U4 mit anschließender intramolekularer Umlagerung von U6 Dies ermöglicht Basenpaarung mit U2 Anlagerung an U2 U1 wird verdrängt Helix aus U6 und U2 ist unentbehrlich und bildet wahrscheinlich das katalytische Zentrum Das katalytische Zentrum beim Spleißen Vorläufer-mRNA Funktion des Spleißosoms II Diese Umordnungen führen zur ersten Umesterungsreaktion (Lassostruktur; 5‘Exon)) Das U4-snRNP dient als Inhibitor der U6-snRNP: es bindet U6 solange bis die spezifischen Spleißstellen richtig angeordnet sind Funktion des Spleißosoms III Die zweite Umesterung wird durch weitere Umordnung der RNA im Spleißosom begünstigt Das freie 5‘-Ende des Exon 1 wird so zurechtgelegt, dass es neben dem 3‘-Ende des Exon 2 zu liegen kommt Es kommt zum nucleophilen Angriff und Vereinigung von Exon 1 und 2 Nach Abspaltung der restlichen snRNA‘s ist das Spleißen abgeschlossen Kurzer Rückblick Viele Schritte verbrauchen ATP z.B. die Umlagerungen, weil durch ATPabhängige RNA-Helicasen die RNA erst entwunden werden muss RNA-Moleküle spielen eine wichtige Schlüsselrolle beim richtigen Anordnen und bei der Katalyse Alternatives Spleißen I Weitere Möglichkeit, um aus einen hnRNA-Transkript unterschiedliche Proteine herzustellen Herausschneiden von Introns und Exons Alternatives Spleißen mit 2 Exonalternativen 2A und 2B Prä-mRNA Ende