10-098

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Hessischer Rundfunk
hr2-kultur
Redaktion: Dr. Karl-Heinz Wellmann
Wissenswert
Sternenlicht über Lake Tekapo –
ein Ort ohne Außenbeleuchtung in Neuseeland
Von Ingrid Kölle
Donnerstag, 19.08.2010, 08.30 Uhr, hr2-kultur
Sprecherin: Birgitta Assheuer
Übersetzungen: Marian Funk (Ashford) , Helge Heynold (Alan Gilmore), Jochen Nix (Graeme Murray)
10-098
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Seite 2
1. O-Ton:
Ade Ashford:
"So if we look over to the south east, you can see the nearest naked eye star to
the sun which is Alpha Centauri there…
darüber:
SprIn
Mit einem grünen Laserstrahl fährt der Astronom Ade Ashford über den
nächtlichen Himmel und zeigt auf Alpha Centauri. Dieser Stern ist auch mit
bloßem Auge sehr gut zu erkennen.
1. O-Ton:
Ade Ashford wieder freistehend:
"The star just beside it is called Beta Centauri, it ist the second brightest star in
the system of centauris… (läuft aus unter dem folgenden Sprechertext)
darüber:
Spr. 1
Beta Centauri ist nach Alpha Centauri der zweithellste Stern in dieser
Himmelsregion, und wenn wir von Alpha zu Beta Centauri eine Linie ziehen,
dann zeigt diese Linie zum "Kreuz des Südens".
SprIn
Aus aller Welt kommen Hobby-Astronomen nach Lake Tekapo. Auf dem nahe
gelegenen Berg Mount John lassen sie sich den Sternenhimmel erklären. Vor
allem Besucher aus Nordamerika und Europa sind meist tief beeindruckt von
dem, was der südliche Himmel alles zu bieten hat. Neben den vielen hellen
Sternen kann man hier das Zentrum unserer Milchstraße sehen und die
Magellanschen Wolken.
Seite 3
2. O-Ton:
Ade Ashford
"The centre of the galaxy we do see particularly well from the southern
hemisphere winter in which it passes nearly over head. But the magellanic
clouds, those two dwarf galaxies that lie close to the Milky Way in terms of
distance, we can always see those because they are what we call circumpolar –
they always just describe a small circle around the south celestial pole never
setting from these latitudes in New Zealand. So we can always see the large
and small magellanic clouds every clear night throughout the year."
Spr. 1
"Das Zentrum unserer Galaxie sehen wir besonders gut im Winter, wenn es fast
direkt über uns steht. Aber die Magellanschen Wolken, diese zwei
Zwerggalaxien, die in der Nähe der Milchstraße liegen, die können wir immer
sehen. Sie umkreisen auf einer engen Umlaufbahn die südliche Polarregion des
Himmels und gehen in diesen Breitengraden in Neuseeland nie unter. Die
große und die kleine Magellansche Wolke können wir in jeder klaren Nacht
sehen, das ganze Jahr über."
SprIn
Eine Gruppe japanischer Touristen bricht in begeistertes Staunen aus, als die
internationale Raumstation ISS plötzlich vorbeifliegt.
Atmo:
ahh und ohh
SprIn
In Kleinbussen werden interessierte Sterngucker von der kleinen Gemeinde
Lake Tekapo mit ihrem türkisblauen Gletschersee 300 Meter nach oben
gebracht. Dort liegt in nur tausend Meter Höhe auf einer sanft gewölbten
Bergkuppe das Mt. John Observatorium, Neuseelands führende Sternwarte.
Atmo: Autogeräusche
SprIn
Für Privatautos ist die kurvige Auffahrt ab Einbruch der Dunkelheit gesperrt.
Unser Busfahrer orientiert sich in der Dämmerung an den weißen
Begrenzungslinien am Straßenrand. Scheinwerfer dürfen so nahe am
Seite 4
Observatorium nicht mehr eingeschaltet werden. Schon seit Beginn der 1980er
Jahre schützen die Bewohner in der Umgebung des Observatoriums die Sicht
auf den Sternenhimmel. Mit strikten Verordnungen gegen die Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen ist es ihnen gelungen, die
Gegend zu einem Paradies für Profi- und Hobby-Astronomen zu machen. Ade
Ashford.
3. O-Ton: Ade Ashford
"The lights are predominantly a very soft glowing orange which is what we call
low pressure sodium light. That is a light that is emitted in a very narrow band
of the spectrum which is very easy for us to filter out up here so it doesn't
interfere with a lot of the other work that we do. Also all of those street lights
are shielded which means that the light is actually directed down onto the
ground instead of up into the air."
Spr. 1
"Die Straßenbeleuchtung besteht hauptsächlich aus NatriumdampfNiederdrucklampen. Sie geben ein gedämpftes, orangefarbenes Licht ab. Es
strahlt in einem sehr begrenzten Bereich des Spektrums. Wir können es hier
oben sehr leicht herausfiltern, sodass es unsere Arbeit nicht behindert.
Außerdem sind die Straßenlaternen abgedeckt, ihr Licht scheint nur nach unten
und nicht in den Himmel."
SprIn
Ein abendlicher Spaziergang durch Lake Tekapo mit seinem schummrigen,
gelblich-fahlen Licht erinnert an längst vergangene Zeiten. Nirgendwo leuchten
hier grelle Neonröhren oder Flutlichtstrahler. Von 23 Uhr bis Sonnenaufgang
darf an Privathäusern keine Außenbeleuchtung angeschaltet werden. In den
Wohnsiedlungen stehen energiesparende Pollerleuchten auf den Straßen, sie
sind nur knapp über zwei Meter hoch. Man kann daher auch von dort aus zum
Himmel empor schauen, ohne dass einen hohe Straßenlaternen blenden. Trotz
bestehender Lichtverordnungen drohte aber vor zehn Jahren ein Bauboom die
Arbeit der Astronomen zu gefährden.
Seite 5
4. O-Ton:
Graeme Murray
"The observatory thought their life span here might be only for another 10 years
because of all the development around Lake Tekapo. And some of us got quite
concerned about that and that's where the crusade really started. The rules
were always in place but no-one was policing the rules. We've certainly created
an awareness of the rules – so it's a changed set of circumstances. People that
are building now are explained the regulations. The other thing is that the local
people have caught on how precious their night sky is. There's pretty well
unanimous support for it and that wasn't there five or six years ago."
Spr. 2
"Wegen all der neuen Bauprojekte um Lake Tekapo schien das Observatorium
damals nur noch zehn Jahre nutzbar zu sein. Manchen von uns machte das
große Sorgen, und wir begannen mit unserer Kampagne. Die Vorschriften
waren zwar da, aber keiner hat dafür gesorgt, dass sie auch eingehalten
wurden. Wir haben die Leute auf die Vorschriften aufmerksam gemacht. Wer
hier baut, kennt jetzt die Bauvorschriften. Außerdem haben die Bewohner
verstanden, wie wertvoll ihr Nachthimmel ist und stehen so gut wie einstimmig
dahinter. Das war vor fünf oder sechs Jahren noch nicht der Fall."
SprIn
Der Unternehmer Graeme Murray. Er schloss ein Abkommen mit der
Universität von Canterbury, das es ihm erlaubt, Touristen Führungen auf Mt.
John anzubieten. Die Bevölkerung von Lake Tekapo und Umgebung konnten er
und andere Engagierte davon überzeugen, dass es auch in ihrem Interesse ist,
den dunklen Nachthimmel zu bewahren. Das hat schließlich dazu geführt, dass
die Lichtverordnungen heute eingehalten werden. Obwohl immer mehr
Touristen nach Lake Tekapo kommen und das Angebot an Unterkünften und
Restaurants gestiegen ist, ist der Nachthimmel dunkler als je zuvor. Die
Zukunft des Observatoriums ist daher bis auf weiteres sichergestellt, bestätigt
auch dessen Leiter, der Astronom Alan Gilmore.
Seite 6
5. O-Ton:
Alan Gilmore
"Currently we're running two main research programs. We have one telescope,
we call MOA telescope and that is run almost exclusively for gravitational
microlensing. Mostly they're looking for gravitational microlensing to seeking
planets around other stars, that's on the 1,8m. On the 1m telescope they do
high resolution spectroscopy of relatively bright stars for measuring velocities
of stars, to seek planets around them or to study pulsations of stars. Because
by studying pulsations of stars you can gain a lot of information about the
temperatures, pressures, densities and so on within stars. And that gives us a
lot more information about what's going on inside stars, how stars evolve and
gives us more ideas on how the sun will change over time."
Spr. 3
"Wir haben zurzeit zwei große Forschungsprojekte am Laufen. Das 1,8-MeterTeleskop – wir nennen es MOA-Teleskop – wird fast ausschließlich dazu
verwendet, um mit dem Mikro–Gravitationslinseneffekt nach Planeten in
anderen Sternsystemen zu suchen. Mit dem 1-Meter-Teleskop führen wir
hochauflösende Spektroskopie an relativ hellen Sternen durch, um die
Geschwindigkeit von Sternen zu messen, um ebenfalls nach fernen Planeten zu
suchen oder um sogenannte pulsierende Sterne zu studieren – Sterne, deren
Durchmesser sind periodisch ändert. Wir gewinnen so viele Informationen über
die Temperatur, den Druck und die Dichte in Sternen. Wir erfahren mehr
darüber, was im Inneren von Sternen vorgeht, über ihre Evolution. Das hilft uns,
besser zu verstehen, wie sich unsere Sonne mit der Zeit verändern wird."
SprIn
Am Mt. John Observatorium suchen Astronomen auch nach schwarzen
Löchern, nach dunkler Materie, nach erdnahen Asteroiden und Kometen. Und
sie messen auch die Eigenbewegung weißer Zwerge. Die Teleskope des Mt.
John Observatoriums sind im internationalen Vergleich winzig, sagt Alan
Gilmore. Aber sie füllen dennoch interessante und wichtige Forschungsnischen.
So wurde das MOA-Teleskop, mit dem nach Planeten in anderen
Sternsystemen gesucht wird, speziell für diese Art von Forschung gebaut.
Seite 7
6. O-Ton:
Alan Gilmore
"The MOA telescope has been specifically designed for this work so it has a very
large CCD camera, it's an 80 megapixel digital camera that covers quite a large
area of sky in one photograph. It was purposely designed for that program. A
larger telescope would not be of much greater advantage because you are
looking into very dense regions of the Milky Way and the large clouds of
Magellan. The 1 meter telescope is backed up by a very high resolution
spectrograph, an echelle spectrograph which is a world class instrument. And
although we are limited to relatively bright stars, one can still do a very large
amount of very good science with that small telescope when it is coupled to
something like a spectograph. So yes, our telescopes are very tiny by
international standards but still very useful."
Spr. 3
"Das MOA-Teleskop hat eine sehr große CCD-Kamera, eine 80 Megapixel
Digitalkamera, die in einer Aufnahme einen großen Bereich des Himmels
abdeckt. Ein größeres Teleskop würde kaum von größerem Nutzen sein, weil
man in sehr dichte Regionen der Milchstraße und der Großen Magellanschen
Wolke schaut. Das Ein-Meter-Teleskop wird von einem sehr hochauflösenden
Spektrographen unterstützt, einem Weltklasse-Instrument. Von daher können
wir beste wissenschaftliche Arbeit leisten, auch wenn wir auf relativ helle
Sterne beschränkt sind. Es ist richtig, dass unsere Teleskope im
internationalen Vergleich winzig sind, aber sie sind trotzdem sehr nützlich."
SprIn
Aber auch die Lage des Mt. John Observatory bringt Vorteile mit sich, erläutert
Alan Gilmore. Dass es soweit im Süden liegt, erweist sich als günstig für die
Suche nach erdnahen Asteroiden. Neuseeland liegt außerdem auf einem
Längengrad zwischen Südamerika und Australien, wo es sowohl nördlich als
südlich nur Wasser gibt. Daher können nur von hier aus sehr schnell weitere
Beobachtungen erfolgen, wenn Astronomen in Südamerika oder Australien ein
neues Objekt am Himmel entdeckt haben.
Alan Gilmore begeisterte sich schon als Schüler für Astronomie. Er war mit
dabei, als die Universität von Pennsylvania Anfang der 1960er-Jahre in
Neuseeland nach einem geeigneten Ort für ein Observatorium suchte.
Seite 8
7. O-Ton:
Alan Gilmore
"I had a school vacations job sitting on various mountain tops around NZ while
the site testing program was run – that's the origin of Mt. John. So I spent the
summer of 1962/63 on Mt. John and then I went to University. I worked on the
program that collected the data that decided that Mt. John, all things
considered, was the best site. They were looking for a place with dark sky, a lot
of clear sky, but there were also other requirements: it had to be reasonably
close to electricity supplies, water supplies, main roads and not too far from a
major city. All things considered Mt. John was the best site."
Spr. 3
"Ich hatte in den Schulferien den Job, auf verschiedenen Berggipfeln in
Neuseeland zu sitzen. Das gehörte mit zur Standortsuche, so fing das mit Mt.
John alles an. Ich verbrachte also den Sommer 1962/63 auf Mt. John. Dann ging
ich an die Uni. Ich arbeitete an dem Projekt mit, das Daten sammelte. Sie
suchten nach einem Ort mit einem dunklen und häufig klaren Himmel. Er sollte
außerdem relativ nah am Stromnetz sein, an der Wasserversorgung, an
größeren Straßen und nicht allzu weit von einer größeren Stadt entfernt. Alles
in allem war Mt. John der beste Standort."
SprIn
Lake Tekapo und Mt. John liegen im sogenannten Mackenzie-Becken, einer
Gegend, die rundum von Bergen umgeben ist. Diese Berge halten tief hängende
Wolken ab, sodass es um Lake Tekapo mehr sternenklare Nächte gibt als
irgendwo anders in Neuseeland: Mindestens die Hälfte aller Nächte sind
wolkenlos. Andere Observatorien auf der Südhalbkugel – in Australien, in
Südamerika und in Südafrika – haben weitaus mehr klare Nächte und eine
weniger turbulente Atmosphäre. Aber sie haben den Nachteil, dass sie viel
schwerer zu erreichen sind. Die Gründe, die dazu führten, das Observatorium
auf Mt. John zu errichten, sind die gleichen, die es heute so ideal für AstroTouristen machen.
8. O-Ton:
Alan Gilmore
Seite 9
"For instance the observatories in Chile are on high mountains a long way
inland. And it's only astronomers on research programs who can afford to go
there. Or a lot of the telescopes these days are remotely controlled. And
similarly in Australia and in Southafrica. The major observatories are special
sites for research astronomers. They don't have any facilities for running any
astronomical tourism. Tekapo is very accessible. We're not far from
Christchurch airport -three hours drive. We're on a tourist route to places like
Aoraki/Mt. Cook, to Queenstown, Fiordland, all of those tourist areas. It's ideally
located for people to just stop here for a couple of nights, look at the sky and
and then go on and look at all the other scenery."
Spr. 3
"Beispielsweise liegen die Observatorien in Chile auf hohen Bergen, weit im
Inneren des Landes. Nur Astronomen, die Forschung betreiben, können es sich
leisten, dorthin zu fahren. Viele ihrer Teleskope werden heute außerdem aus
der Ferne gesteuert. In Australien und Südafrika ist es ähnlich. Die großen
Observatorien sind ausschließlich für Astronomen da. Sie haben keine
Infrastruktur, um Astro-Tourismus zu betreiben. Tekapo ist dagegen leicht
zugänglich. Der internationale Flughafen in Christchurch ist nur drei
Autostunden entfernt. Wir liegen auf dem Weg nach Aoraki/Mt. Cook, nach
Queenstown und Fjordland, alles Touristenziele. Es ist günstig für Touristen
ein paar Tage hier zu übernachten, den Himmel anzuschauen und auch die
großartige Landschaft in der Umgebung."
SprIn
Alan Gilmore betrachtet den Astro-Tourismus in Lake Tekapo und auf Mt. John
als eine sehr positive Entwicklung. Er sieht den Tourismus als eine Art
Entschädigung für die Bewohner von Lake Tekapo, die das Observatorium mit
ihren Verdunklungsmaßnahmen seit vielen Jahren unterstützen. Als die
japanische Universität von Nagoya eine Zusammenarbeit mit der Canterbury
University anstrebte, bot der ortsansässige Geschäftsmann Graeme Murray
seine finanzielle Unterstützung für den Aufbau des MOA-Projektes an. Das
ermöglichte es ihm vor vier Jahren, seine Vision von Mt. John als einer Oase für
Hobby-Astronomen und Sterngucker zu verwirklichen.
9. O-Ton:
Graeme Murray
Seite 10
"There's a million and a half tourists pass through Tekapo each year. We want
to slow them down. And they'll come into a facility where they learn, see,
experience and go away a little bit wiser about climate change, environment
and certainly the sky above us. Gosh, this is a flagpost in the world, in an
overpolluted world, cluttered world that there is a sanctuary here where you
can come and really experience something very personal. I'm aware that people
come to a place like this on a very nice day or a nice night and it's something
they'll remember forever. And I'm part of that so I get my reward."
Spr. 2
"Anderthalb Millionen Touristen fahren jedes Jahr durch Tekapo. Wir wollen,
dass sie etwas langsamer tun. Sie können eine Einrichtung besuchen, wo sie
etwas lernen, sehen und erleben. Danach sind sie etwas klüger, was den
Klimawandel betrifft, die Umwelt und vor allem den Himmel über uns. Dies
setzt ein Zeichen in einer verschmutzten, überladenen Welt, dass es hier einen
Zufluchtsort gibt, wo man eine sehr persönliche Erfahrung machen kann. An
einem schönen Tag oder in einer schönen Nacht kommen die Leute an einen
Ort wie diesen hier, und sie werden sich für immer daran erinnern. Ich bin ein
Teil davon: Das ist meine Belohnung."
SprIn
Im Astro-Cafe auf Mt. John können die Besucher tagsüber bei Kaffee und
Kuchen die spektakuläre Aussicht genießen. In alle Richtungen erstreckt sich
das Mackenzie-Becken mit seinen sanften Hügeln, den aus Schmelzwasser
gespeisten Flüssen, dem türkisblauen See mit seiner "Kirche zum guten
Hirten" und den schneebedeckten Bergen in der Ferne. Am späten Abend
vermitteln Studenten, aber auch Astronomen wie Ade Ashford mit ihren
Führungen Kenntnisse über das Universum – unter freiem Himmel und in
Sternwartenkuppeln mit Teleskopen, die extra für die Besucher eingerichtet
wurden.
Atmo:
//adjusting telescope (=Geräusche)
10. O-Ton:
Ade Ashford
Seite 11
"What we're looking at here is an object that is commonly known by the
nickname of the Tarantula Nebula because it does look a little bit like a spider
with the legs extended out. And what this nebula is is a vast cloud of hydrogen
gas in space that is illuminated by the light of young stars that are forming
within it. So what you're looking at is a stellar nursery. It's a place where stars
are being born out of that raw material, the hydgrogen gas. And this particular
nebula is actually within another galaxy. It's within the Large Magellanic Cloud.
So the light you're seeing from that nebula has taken about 160,000 years to get
here because it's 160,000 light years away. So you're looking at a place where
stars are forming right now."
Spr. 1
"Was wir hier sehen ist ein Objekt, das man gewöhnlich den Tarantelnebel
nennt, weil es wirklich ein bisschen wie eine Spinne mit ausgestreckten Beinen
aussieht. Eigentlich ist dieser Nebel eine riesige Wasserstoffwolke im
Weltraum, die vom Licht junger Sterne erleuchtet wird. Wir betrachten also
eine Sternenkrippe, wo Sterne gerade aus dem Rohmaterial Wasserstoff
geboren werden. Und dieser Nebel ist in einer anderen Galaxie, der Großen
Magellanschen Wolke. Das Licht, das Sie von diesem Nebel jetzt sehen, hat
160.000 Jahre gebraucht, um hierher zu kommen, denn dieser Nebel ist
160.000 Lichtjahre entfernt. Sie sehen also einen Ort, wo sich gerade Sterne
bilden."
SprIn
Die Mischung von Tourismus und Wissenschaft kommt an. Astronomische
Führungen haben sich für Lake Tekapo bezahlt gemacht. Für viele Japaner soll
einer Umfrage zufolge der Sternenhimmel sogar der Hauptgrund für ihre Reise
nach Neuseeland sein. "Bildung, Forschung, Umwelt und Ökotourismus" nennt
Graeme Murray als die Eckpfeiler seines Konzepts. Aber seine Ambitionen
gehen weiter. Schon seit zehn Jahren arbeitet er mit einem Team von
Unterstützern darauf hin, dass der Himmel über Lake Tekapo zu einer Stätte
des UNESCO-Welterbes erklärt wird.
11. O-Ton:
Graeme Murray
"This is possibly one of the most beautiful, easily accessible observatories in
the world. It's only 18 minutes from downtown. You have a pristine dark sky. It's
a protected dark sky and it's got heritage and cultural, ancient Maori culture
Seite 12
etc. It's the ideal site for a world heritage park in the sky, providing UNESCO
can look upwards as well as around them in assessing future world heritage
sites."
Spr. 2
"Dies ist möglicherweise eines der schönsten, am einfachsten zugänglichen
Observatorien der Welt. Es ist nur 18 Minuten von der Stadtmitte entfernt. Der
dunkle Himmel ist makellos und steht unter Schutz. Die Gegend hat ein reiches
kulturelles Erbe, zurückgehend auf die Maori, die Ureinwohner Neuseelands.
Es ist der ideale Standort für ein Sternenlicht-Reservat, vorausgesetzt die
UNESCO schafft es, nicht nur um sich, sondern auch nach oben zu schauen,
wenn sie nach künftigen Welterbe-Stätten Ausschau hält."
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