Coaching Barometer

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Coaching Barometer
Ausgabe 3 – Okt 2010
E-Zeitschrift für Studierenden des Coaching-Fernkurses
und Mitglieder des Deutschen Fachverbandes Coaching
Coaching Barometer
CB 3 Oktober 2010
E-Zeitschrift
Deutscher Fachverband Coaching (DFC)
& Weiterbildungskreis Coaching (WBK)
DR.MIGGE-SEMINARE
CB 3 Oktober 2010
Inhaltsverzeichnis Barometer 3
Rubrik
Titel
Seite
Geschafft!
I did it my way …!
Seite 3
Von Diana Kavian
Toolbox
Glück & Kulturelles Atom
Seite 6
Von Björn Migge
Print & Medien
Buchrezensionen
Seite 9
Von Horst Lempart
Who is who?
Dr. Wolfgang Looss
Seite 12
Nachgedacht!
Buddha im Coaching?
Seite 13
Von Jan Veninga
Szene
CoaMax
Seite 24
Von Leif-Erik Wollenweber
Plauderkiste
DFC-News
Business-Coach-Kongress
Seite 28
Seite 29
Peergroup Bayern
Seite 30
Von Georg W. Moeller
Kolummne
Der erste Klient
Seite 31
Von Georg W. Moeller
Redaktion
Impressum
Call for Papers
Seite 32
Seite 32
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CB 3 Oktober 2010
Geschafft!
I did it my way…
Von Diana Kavian
Nach drei Jahren Babypause von der Arbeitswelt fühlte ich mich leer und unnütz. Ich
hatte das Gefühl, dass meine Freunde und Kollegen mich in jeder Hinsicht überholt
haben. Zu meinem alten Job als Model wollte ich nicht mehr zurück. Und nun war die
Frage: „ Was stelle ich mit meinem Leben an?“
Es fiel mir sehr schwer zuzugeben, dass ich mir klein und unbedeutend vorkam,
deshalb redete ich nie über die Situation. Niemand ahnte, was in mir vorging, selbst
mein Mann nicht.
Aber die Schmerzgrenze war erreicht. Ich konnte und wollte nicht mehr herumsitzen,
an mir zweifeln. Mir war klar, dass ich etwas machen will, was bedeutend ist, etwas,
was bewegt und mich persönlich herausfordert.
Ich fand zufällig heraus, dass der Betreuer der Spielgruppe auch Seelsorger war. Also
habe ich Mut gefasst und vereinbarte mit ihm einen Gesprächstermin, der für immer
mein Leben ändern sollte. Ich schilderte ihm meine Situation, meine Ängste und
Sorgen, und er stellte mir eine Frage, die frischen Wind in meine scheinbar „gequälte
Seele“ brachte.
Er fragte, nachdem er mir zugehört hatte „Diana, wie lange willst du in dieser Situation
bleiben? Ich meine das terminlich: 1 Monat, 2 Jahre,… wie lange kannst du noch so
leben?“ In dem Moment bin ich in Tränen zusammen gebrochen. Es waren ungeweinte
Tränen der Befreiung, die einen großen Schmerz in meinem Körper verursachten. Ich
konnte mich wieder spüren. Ich konnte nicht mehr sprechen, aber mir war klar, dass
ich nicht länger warten wollte. Ich war bereit, weiter zu gehen; ich war bereit, eine
Entscheidung zu treffen.
In mir war eine enorme Angst vor dem Unbekannten und sehr viele innere Stimmen,
die mir sagten, dass ich als „Heimchen am Herd“ wohl am besten aufgehoben bin. Und
es gab andere Stimmen, die mir sagten, dass es nicht mein Weg ist, für Haushalt und
Familie zu sorgen
Ich habe mich entschieden, in meinem Umfeld offen zu sprechen und zu fragen, was
andere in mir sehen. Welche Stärken sie in mir sehen. Auch die Schwächen waren ein
Thema.
Viele Freunde waren der Meinung, ich sei jemand, dem man seine persönliche
Geschichte anvertrauen kann. Ich kann zuhören und habe oft gute Lösungen oder
einfach ein offenes Ohr.
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CB 3 Oktober 2010
Das brachte mich zurück zu einer alten Liebe, der Psychologie.
Ich habe nach allen Arten des Studiums „gegoogelt“ und entschied mich für die
Teilnahme an einer Coaching Ausbildung beim ILS [Institut für Lernsysteme GmbH,
ils.de, d. Red.].
Die zwei Jahre vergingen sehr schnell, ich habe auch, um mehr über meine
Möglichkeiten und Fertigkeiten zu erfahren, an einem Jahres-Projekt für
Improvisationstheater teilgenommen.
Es war eine Zeit des inneren Quantensprungs. Jeden Abend um 18 Uhr habe ich mich
hingesetzt und gelernt. Ich habe mich mit anderen Studenten getroffen, wir haben die
Tools ausprobiert, und ich wusste immer mehr, dass das mein Ding ist. Ich war
lebendig, neugierig und fühlte mich sehr erfüllt.
Mein Umfeld hat mich in dieser Zeit nicht wirklich ernst genommen, viele hielten
meinen neuen Enthusiasmus für eine Spinnerei. Ich war allein und musste gegen
Windmühlen kämpfen. Während des Studiums haben mich meine Zweifel natürlich
regelmäßig heimgesucht. Abends aber saß ich an meinem Studiertisch und machte
weiter.
Ich habe auch einige Freiwillige coachen dürfen, was eine sehr bereichernde Erfahrung
war. Ich war dankbar, dass mir dieses Vertrauen entgegengebracht wurde. Mir war
klar, dass ich angekommen bin, aber eins wusste ich nicht:
Wie führt man eigentlich ein Geschäft? Wie macht man Werbung? Wo kauft man sich
eine Webseite? Wie erreicht man zahlende Klienten? Wer bin ich und was habe ich
anzubieten? Das ist übrigens eine Frage, die sich jeder stellen sollte!
Ich habe in dieser Zeit ein weiteres Studium drauf gelegt: Geschäftsführung für
Freiberufler. Nun hatte ich das Know-how. Es musste nur umgesetzt werden!!!
In dieser Zeit habe ich nebenbei Jobs gemacht und mir eine Webseite und Flyer selbst
gestaltet.
Als die Seite online war, war ich „stolz wie Oskar“. Ich habe mit Vergnügen meine Flyer
überall in der Stadt verteilt. Überall! Sogar ins Landtag NRW habe ich meine Flyer
hingelegt! Es war eine aufregende Erfahrung, über meinen Schatten zu springen und
mich trotz der Angst zu zeigen.
Ich habe es einfach gemacht, obwohl ich keine Praxis hatte. Als mein Telefon
irgendwann plötzlich klingelte und Menschen sich tatsächlich für einen CoachingTermin interessierten, suchte ich nach einer Mietpraxis und fand in Düsseldorf eine
nette Frau, die mir für günstige Konditionen ihre Praxis zur Verfügung gestellt hat.
Meine Mühen haben sich gelohnt!
Ich suchte in der Zeit auch Kooperationspartner, Menschen mit denen ich Seminare
auf die Beine gestellt habe. Anfangs kam niemand, es hat sich keiner gemeldet. Ich
habe mich mit dem Thema „Richtige Werbung“ auseinander gesetzt, um
herauszufinden, wie ich gezielt an Klienten kommen kann. Ich habe auch auf
Versammlungen Reden gehalten und über meine Arbeit gesprochen. Dabei habe ich
Blut und Wasser geschwitzt. Trotzdem habe ich mich immer wieder in
herausfordernde Situationen gebracht, in denen ich über mein Coachingverständnis
sprechen durfte.
Nun ist es zwei Jahre her, dass meine Reise begann. Mittlerweile hat sich meine
Webseite (www.dk-insight.de) geändert, da ich mich auf Frauen-spezifische Themen
spezialisiert habe. Ich habe eine kleine, feine Praxis in Düsseldorf. Es kommen
regelmäßig Klientinnen, ich habe eine Meditationsgruppe (Meditation and Friends), die
sich monatlich trifft, ich gebe Seminare in der VHS zum Thema „Selbstwert“ und
Seminare für Menschen, die gerne ihre Lebensqualität mit Meditation steigen wollen.
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Es wird immer besser und ich habe tausende von Ideen und Themen, die ich gerne
anbieten möchte.
Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich in zwei Jahren vor einem Publikum Reden
halten kann, selber Seminare planen und leiten kann und Klienten bekomme, die gerne
für meine Leistungen zahlen, hätte ich es niemals für möglich gehalten.
Eins ist aber sehr, sehr wahr: Man erntet, was man sät, und das zu 100 Prozent.
Rufen Sie einfach an und wir schauen gemeinsam weiter
Diana Kavian
Insight
Personal Coaching
Telefon: 02131/ 7789461
E-Mail: info @ dk-insight.de
Büro:
Görlitzerstr 11
41460 Neuss
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Toolbox
Glücksgeschichten und das kulturelle Atom
Von Björn Migge
Dieser Text entstammt dem Manuskript vor Lektorat aus:
Handbuch Business-Coaching.
© Beltz Verlag Weinheim und Basel 2010/11.
Es ist ab Frühjahr 2011 im Buchhandel.
Selbstführung Kapitel 4: Glück, Kapitel 4.4. … Auf der ganzen Welt und in allen Kulturen
wünschen sich Menschen ein erfülltes, zufriedenes und „glückliches“ Leben. Das Wort Glück
weckt in jedem Menschen unterschiedliche Erinnerungen, Vorstellungen und Bedeutungen.
Die einen denken an gute „Zufälle“ (engl. luck), die ihnen schöne Momente, Macht,
Begegnungen, Leben, … gespendet haben. Andere denken an sinnliche Erlebnisse von Freude,
Naturerleben, Liebe, Gottverbundenheit oder dergleichen (engl. happiness). Und Sie?
Bevorzugen Sie Worte wie: Vergnügen, Ausgeglichenheit, Achtsamkeit, Zufriedenheit,
Glückseligkeit, eins sein, ausgelassen sein, Selbstvergessenheit, Flow, Wohlbefinden,
Gesundheit?
Im Coaching nähern wir uns dem Begriff am besten, indem wir den Klienten fragen, was er
unter diesem Wort versteht; was er damit verbindet. Der Klient ist Experte für sein „Glück“.
(Siehe Kapitel 3.3.1 „Was verstehen Sie eigentlich unter…?“)
Intervention: Die Geschichte meines Glücks
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Kindheit: Auf welche Weise oder in welchen Situationen oder in wessen Gegenwart
waren Sie als Kind glücklich? Können Sie sich an Erlebnisse erinnern, die Sie glücklich
machten? In welchen Situationen waren Sie unglücklich?
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Jugend: Auf welche Weise oder in welchen Situationen oder in wessen Gegenwart waren
Sie als Jugendlicher glücklich? In welchen Situationen waren Sie unglücklich?
•
Junger Erwachsener: Auf welche Weise oder in welchen Situationen oder in wessen
Gegenwart waren Sie als junger Erwachsener glücklich? In welchen Situationen waren Sie
unglücklich?
•
Jetzt: Auf welche Weise oder in welchen Situationen oder in wessen Gegenwart sind Sie –
als der Mensch, der Sie nun sind – glücklich? In welchen Situationen sind Sie unglücklich?
Die Kompetenzen zum Glück und Unglück werden zu jeder Lebensphase notiert. Die „Zutaten“
jeder Kompetenz sollten aufmerksam notiert werden: Wer, was, wie, warum, wo, womit, wie
lange, mit welchem Ziel oder Anspruch, welchen inneren Bildern, Vorstellungen, Erwartungen,
inneren Sätzen, … Der Klient analysiert, welche seiner Kompetenzen und Einzelzutaten er
aktuell nutzt und welche er verstärkt oder erneut einsetzen möchte (SMART).
Übung und Intervention – Danken: Bitte notieren Sie eine Woche lang alle Momente, Einfälle,
Situationen, Umstände, für die Sie dankbar sein können. Nehmen Sie sich bitte jedes Mal kurz
Zeit, dafür wirklich zu danken. Wenn Sie „irgendwie“ an Gott oder das Heilige glauben, dann
danken Sie in diese Richtung. Danken Sie auf die Weise, die für Sie richtig ist. Vielleicht führen
Sie in Ihrer Familie wieder ein Tischgebet ein? Aber nicht als hohle Formel,
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sondern als ein Moment des wirklichen Dankens (für das Leben, für eine Wohnung, Essen,…)?
Nach einer Woche gehen Sie Ihr Protokoll mit einem Coach, einem Freund oder einem Kollegen
durch und betrachten nochmals diese Fülle. Der Grund: Dankbarkeit und Fokussierung auf das
Gute machen glücklicher. Natürlich können Sie auch ein Negativprotokoll führen. Das können
die meisten Menschen „mit links“. Das wäre ein Groll-, Sorgen-, Grübel- oder Meckerprotokoll.
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die das Wort Zufriedenheit dem des Glücks
vorziehen. In der Wirtschaft spricht man häufiger von Arbeitszufriedenheit als von
Arbeitsglück.
Intervention: Arbeitszufriedenheit
Diese Intervention kann für Führungspersonen auch anders formuliert werden: Ermöglichen
Sie Ihren Mitarbeitern ein Umfeld, in dem sie zufrieden sein können?
Coach: „Bitte bewerten Sie folgende Aussagen auf einer Skala von 1 bis 10. Anschließend
werden wir über die einzelnen Punkte sprechen, um zu sehen, auf welche Weise sie in Ihrem
Arbeitsalltag gelebt werden und an welchen Stellen Sie Veränderungen vornehmen möchten.“
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Bei uns geht es fair zu. Niemand wird ausgegrenzt oder diskriminiert.
Bei uns geht es nett zu. Wir lächeln viel und pflegen einen lockeren Kontakt.
Bei uns kann man sich sicher fühlen.
Die Aufgaben und Ziele können bewältigt werden.
Der Arbeitsplatz ist sicher.
Die Arbeit ist wertvoll und wichtig.
Ich (man) kann mich einbringen, mit Ideen und Taten.
Ich (man) kann die Prozesse und Ereignisse mitbestimmen und mit steuern.
Ich (man) kann Veränderungen mitgestalten oder anregen.
Ich (man) weiß, was ich zu tun habe (und was nicht).
Die Arbeit ist abwechslungsreich und angemessen herausfordernd.
Wenn wir nach Glück oder Zufriedenheit fragen, können wir so tun, als handele es sich um ein
konsistentes „subjektives Gefühl“, das mehr oder weniger unabhängig von Situationen oder
Rollen ist. Es gibt Menschen, die insgesamt glücklicher sind, glücklicher wirken, glücklicher
„dreinschauen“. Doch auch diese Menschen berichten von deutlichen Unterschieden, wenn sie
ihre verschiedenen Rollen betrachten. Jakob Levy Moreno untersuchte diese Zusammenhänge
im „kulturellen Atom“. Er fragte in dieser Intervention jedoch nicht danach, ob oder wie sehr
die Klienten glücklich sind – sondern danach, ob und wie sehr sie sich zu der jeweiligen Rolle
hingezogen fühlen.
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Intervention: Das kulturelle Atom
Kulturelles Atom zeichnen: Der Klient zeichnet einen kleinen Kreis, darum einen weiteren
Kreis, hierum noch einen Kreis (siehe Bild). Anschließend wird eine senkrechte Linie durch die
Mitte dieser Kreise gezogen. Die rechten Halbkreise stellen Bereiche des Glücklichseins, der
Zufriedenheit, des Hingezogenseins dar. Es ist der „positive Bereich“ (er gibt Kraft, ein gutes
Bauchgefühl, lässt gut schlafen, macht glücklich, …). Die linken Halbkreise stellen den Bereich
des Unglücklichseins, Abgestoßenseins. Es ist der „negative Bereich“ (er zieht Kraft, macht
Unruhe im Bauch, ermattet, beunruhigt, macht unglücklich, …).
negativ
positiv
Rollen zuordnen: Nun werden die sozialen Rollen, die der Klient ausübt (oder: hat, ist) in
dieses „kulturelle Atom“ eingezeichnet. Der Klient kann für jede Rolle einen Punkt oder ein
kleines Symbol einzeichnen und die jeweilige Rolle beschriften.
Rollen enthalten in der Regel ambivalente Teile. Insofern könnte der Klient in Zweifel geraten,
ob er die Rolle dem positiv oder negativ erlebten Bereich zuordnen soll oder ob er die Rolle
zweiteilen sollte. Zunächst sollte er sich für eine Seite entscheiden („was überwiegt?“).
Zwei Aspekte könnten bestimmen, wie dicht eine Rolle an das gedachte Zentrum des
kulturellen Atoms gezeichnet wird: a) Wie dicht ist diese Rolle dem eigenen Identitätserleben:
„Diese Rolle macht mich aus, das ist ein wesentlicher Teil von mir.“ b) Wie stark ist der positive
oder negative Aspekt ausgeprägt? Werden Rollen weiter vom Zentrum entfernt eingezeichnet
(um sie auf Abstand zu halten) oder doch dichter daran, weil sie aktuell so viel Energie oder
„Persönlichkeit“ einnehmen? Die Auswahl wird dem Klienten nicht vorgegeben. Auch mögliche
Auswahlkriterien sollten vorher nicht diskutiert werden. Oft genügt es, wenn der Coach sagt:
„Bitte zeichnen Sie die Rolle dort ein, wo sie in diesem Moment für Sie passend erscheint.“
Das kulturelle Atom (Atom der eigenen Rollen) wird auf ähnliche Weise ausgewertet und
nachbearbeitet wie das soziale Atom (Atom der relevanten Bezugspersonen). Siehe Kapitel
3.5.4 „Aufstellung des sozialen Atoms“ sowie: Handbuch Coaching und Beratung, S. 371 ff
…
Lesetipp zum Glück:
Anton A. Bucher: Psychologie des Glücks – Ein Handbuch, Beltz, Weinheim. Das Buch stellt sehr viele
wissenschaftliche psychologische Zugangswege zum Phänomen Glück vor. Obwohl es kein „populäres
Glücksbuch“ sein soll, ist es trotzdem ansprechend, locker und verständlich geschrieben. Es ist für Coaches oder
Führungspersonen eine Fundgrube.
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Print & Medien
Zwei Bücher für Sie gelesen:
Von Horst Lempart
Übungsbuch Kognitive
Verhaltenstherapie für Dummies
1. Auflage - Januar 2010
19,95 Euro
2010. 366 Seiten, Softcover
ISBN-10: 3-527-70574-0
ISBN-13: 978-3-527-70574-0 - Wiley-VCH, Weinheim
Für viele von uns stellen Übungen der kognitiven Verhaltenstherapie einen wichtigen
Bestandteil der beratenden und/oder therapeutischen Praxis dar. Aus diesem Grund wurde ich
neugierig auf das neu erschienene Buch von Rhena Branch und Rob Willson.
Gemeinsam haben sie auch bereits den Band „Kognitive Vehaltnstherapie für Dummies“
herausgebracht.
Wer die Serie kennt, schätzt vielleicht wie ich den spielerischen Umgang mit Symbolfiguren in
diesen Büchern. Der Leser findet sich schnell zurecht, weil er durch Cartoons und Bilder schnell
eine Orientierung bekommt, welche Textstellen oder Passagen von besonderer Bedeutung sind.
Hartmut Strahl, der auch dieses Buch aus dem Englischen übersetzt hat, ist es gelungen, auch
für Patienten ein gut lesbares Deutsch zu Papier zu bringen. Es eignet sich daher sowohl für die
Begleitung in der Therapie als auch zur Bibliotherapie.
Das Buch ist unterteilt in verschiedene psychische Krankheitsbilder wie Depressionen, Ängste
oder Zwänge. Dadurch ist es möglich, schnell ganz gezielt einzelne Übungen
zusammenzustellen. Innerhalb der einzelnen Kapitel wurde ich beim Lesen jedoch oft
erschlagen von der Fülle der vielen Arbeitsblätter, die von den Autoren angeboten wurden. Das
ganze Übungsbuch basiert ausnahmslos auf dem tabellarischen Aufbau von Fragebögen.
Spätestens nach Seite 100 (von 353) trat bei mir ein großer Sättigungsgrad ein. Das Buch eignet
sich daher weniger, um es von Anfang bis Ende durchzulesen. Es empfhielt sich vielmehr, sich
einzelne Übungsmodule gezielt nach Diagnose zusammenzustellen.
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Wer das Buch „Kognitive Verhaltnstherapie“ gelesen hat, der wird rund 1/3 des Übungsbuches
bereits kennen. Viele Erklärungen und Schaubilder werden hier wiederholt. Andererseits erhält
der Patient dadurch Hintergrundinformationen. Umfangreiche Vorkenntnisse zur Umsetzung
der Übungen sind nicht nötig.
Absolut notwendig halte ich die Ergänzung des Buches um eine CD mit den ganzen
Übngsblättern. Sie eignen sich nicht als Kopiervorlage, da die leeren Textfelder viel zu klein sind.
Somit ist der Leser aufgefordert, in mühevoller Schreibarbeit sämtliche Bögen selber
abzuklimpern.
Fazit:
Das Preis-Leistungsverhältnis paßt. Die Übungen sind schlüssig und die Erläuterungen zu den
Störungsbildern wissenschaftlich fundiert. Das Buch richtet sich vor allen Dingen an
Berufsstarter in Therapie, Beatund oder Coaching. Einsetzbar in der Praxis oder zur Hausaufgabe
eignen sich die Übungen, um neue Denk- und Verhaltensansätze zu trainieren. Gelegentlich
erhebt das Buch den Anspruch, dass nach der Lektüre sowie den Übungen die Gefühle und
Gedanken „gesünder“ sein werden. Wer krank ist, sollte den Weg zum Arzt durch diese
Vorhersage jedoch nicht unterlassen.
Zusammengefaßt von Horst Lempart
Gehalt
Visuelle
Gestaltung
Stuktur/Glied
erung
Verständlichk
eit
Eignung
Relevanz
Bettina Wilms und Hans-Ulrich Wilms
Meine Angst - eine Krankheit?
BALANCE ratgeber, Bonn, 2008
Bindung: Paperback, ISBN 978-3-86739-032-3
104 Seiten, 14,90 € / 25,50 sFr
Ich hab’ Angst!
Oder ist es Ärger, Wut, Scham, Schreck oder Hektik?
„Nicht alles, wo Angst draufsteht, muß Angst sein“ ist eine Kernaussage des Autoren-Paares
Bettina und Hans-Ulrich Wilms. In Zeiten, in denen das Gefühl der Angst immer häufiger in den
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Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt, lohnt es sich, genauer auf ihre Ausdrucksformen
zu schauen.
Nicht jedes Gefühl, das sich wie Angst darstellt, muß gleich eine krankhafte Ausdrucksform der
Angst sein.
Anhand zahlreicher Fallbeispiele und Abgrenzungsmöglichkeiten liefern die Autoren eine Menge
Möglichkeiten, etwas differenzierter auf das Phänomen Angst zu schauen. Dadurch erhält der
Leser Abstand zum Problem, was innerhalb der Bibliotherapie ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist.
Das Buch stellt nicht die Symptome in den Vordergrund (wenngleich sie auch genannt werden).
Vielmehr wird sich der Leser immer wieder die Frage stellen: Welches Gefühl steckt denn genau
hinter meinen Symptomen ? Und welche Ursachen führen dazu, dass ich so fühle ? Der
Ratgeber aus dem Balance Verlag ist keine Anleitung für die Eigenarbeit nach
verhaltenstherapeutischen Mustern. Die Checkliste Angst oder das Wochenprotokoll wirken
daher auch nicht wie der karge Versuch einer Selbsthilfe. Die besondere Bedeutung des Buches
liegt darin, dass der Leser kompetent zur Diagnostik beitragen kann, indem er sein Gefühl
differenzierter anschaut und selbst eine Bestandaufnahme wagt. Gegen Ende des 100-seitigen
Buches wird die wichtige Aussage zusammengefasst:
Nicht jeder Mensch, der Angst hat, ist krank.
Damit wird dem Leser der Weg geebnet, sich anderen Menschen (und womöglich seinem Arzt)
anzuvertrauen. Denn die Angst davor, psychisch krank zu sein, ist eine weitere Hürde auf seinem
Weg zur Problemlösung.
Der leicht verständliche und knappe Ratgeber von Bettina und Hans-Ulrich Wilms macht
Betroffenen Mut, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen und sich nach wie vor
handlungsfähig zu fühlen: „Niemand profitiert langfristig davon, wenn zum Beispiel ein Vater
von Ehefrau und Kindern im Alltag nicht mehr als Vater und Ehemann, sonder als Patient
wahrgenommen wird“. Der Leser wird nicht Behandelter, sondern bleibt Handelnder.
COACHING I BERATUNG I TRAINING
Der Autor: Horst Lempart, geb. 1968, arbeitet seit 16 Jahren in der Werbebranche. Seit 2006 ist er
nebenberuflich als Coach und psychologischer Berater tätig. Zu seinen Klienten zählen sowohl
Einzelpersonen als auch Paare. Betrieblich ist er als Organisationsberater und systemischer Coach aktiv.
Er ist außerdem bekannt als Autor zahlreicher Fachaufsätze und Seminar-Veranstalter. Südallee 60,
56068 Koblenz, Tel. 0179/4731956 www.spectrumcoaching.de
Horst Lempart leitet die Regionalgruppe Koblenz des WBK.
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Who is Who?
Vorgestellt: Dr. Wolfgang Looss
(Foto: DBVC e. V.)
Dr.
Wolgang
Looss
arbeitet
seit
25
Jahren
als
Organisationsberater,
Personalentwickler, Coach, Supervisor, Trainer sowie in anderen Beratungsfeldern. Auf
seiner Website schreibt Wolfgang Looss: „Ich bin gelernter Betriebswirt, habe quer
durch ziemlich alle Fakultäten studiert, viel gelernt und viel verlernt.“ Das
Beratungsgeschäft habe er in den unterschiedlichsten Formationen betrieben, zuletzt
15 Jahre als Gründungsgesellschafter der Beratungssozietät Lanzenberger Dr. Looss
Stadelmann Barz in Darmstadt-Berlin-München. In dieser Zeit habe er viele
BeraterInnen aus-
und fortgebildet, viel erlebt und gesehen. Jetzt ziehe er sich
langsam aus dem intensiven Tagesgeschäft zurück und betreibe in eigener Praxis nur
noch ausgewählte Projekte, solche, die ihm - inhaltlich oder wegen der beteiligten
Menschen bzw. Organisationen - sinnvoll erscheinen.
QUELLE: http://www.looss-consult.de
Dr. Looss gehört zu den Personen, die das Business-Coaching aus den USA nach
Deutschland gebracht haben. Hierzu hat sein Buch „Unter vier Augen“ wesentlich
beigetragen:
Dr. Wolfgang Looss: Unter vier Augen, Coaching für Manager, 1.
Aufl. 1991, 6. Aufl. München (moderne industrie), 2001
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Nachgedacht! – Kontroverses und „Neues“
Coach Buddha? Anwendung buddhistischer Spiritualität
in Coachingprozessen.
Von Jan Veninga, M.A.
Wie Jesus war auch der Buddha jemand, der Menschen gerne durch seine Weisheit
dabei half, ein besseres Leben zu führen: Leben ist Leiden, sagte der Buddha, aber
auch: Es gibt einen Weg aus dem Leiden heraus: den sogenannten Achtfachen Pfad,
eine Art Anleitung zur Selbsthilfe, den der tibetische Lehrer Dzongsar Jamyang
Khyentse als 'einen Pfad mit Zehntausenden von Methoden, von einfachen Praktiken
wie der Opferung von Räucherwerk, dem aufrechten Sitzen und dem Beobachten des
Atems bis hin zu komplexen Visualisierungen und Meditationen' beschreibt (Jamyang
2008:122), der Menschen 'aus der Unwissenheit zur Abwesenheit von Unwissenheit'
führe (Jamyang 2008:94-95).
Weibliche und männliche religöse Lehrer, Pastoren, Priester, Heiler, Hexen und
Schamanen sind traditionelle Vermittler religiöser Weisheit. Heute ist der religiöse
Markt der Möglichkeiten so dynamisch, vielschichtig und unübersichtlich wie noch
nie, wie regelmäßig von der Bertelsmann Stiftung durchgeführte weltweite
Befragungen zeigen (www.religionsmonitor.de). Und auch der Markt für Lebenshilfe
ist sehr in Bewegung, äußerst divers, und wie in der heutigen religiösen Kultur scheint
auch hier Eklektizismus weit verbreitet zu sein: Die Vertreter der verschiedenen
Strömungen in der Psychotherapie zum Beispiel zeigen untereinander immer weniger
Berührungsängste, und zeigen sich auch dem therapeutischen Wissen der Religionen
gegenüber immer offener (Westerhoff 2010). So kann es durchaus sein, dass ein
kassenzugelassener
tiefenpsychologischer
Psychotherapeut
nebenbei
Schwitzhüttenrituale oder Achtsamkeitskurse anbietet, und auch gerne mal einen
Patienten zum Verhaltenstherapeuten überweist.
Coaching ist eines der Lebenshilfe-Angebote im Kommen neben der Psychotherapie,
und wird von Björn Migge definiert als 'gleichberechtigte, partnerschaftliche
Zusammenarbeit eines Prozessberaters mit einem Klienten. Der Klient beauftragt den
Berater, ihm behilflich zu sein: bei einer Standortbestimmung, der Schärfung von
Zielen oder Visionen sowie beim Entwickeln von Problemlösungs- und
Umsetzungsstrategien: Die Klienten sollen durch die gemeinsame Arbeit an Klarheit,
Handlungs- und Bewältigungskompetenz gewinnen' (Migge 2005:22). Auch die
Coaching-Szene wird von einer starken Vielfältigkeit geprägt; die Angebote gehen von
Coaching mit Pferden für Führungskräfte bis Flirtcoaching für einsame
Großstadtsingles und christlich orientiertes Wertecoaching für Unternehmer. Ist das
schlimm? Ich meine nicht, solange die Angebote qualitativ und ethisch hochwertig
und vor allem für den Coachee effektiv sind. Nachdem Björn Migge in Heft 2 des
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Coaching-Barometers den Menschensohn Jeshua in seiner Qualität als Coach, als
Inspirator für menschliche Entwicklung und Transformation vorgestellt hat, möchte
ich nun darstellen, wie buddhistische Weisheit in Coachingprozesse einfliessen kann,
auch wenn der Coachee sich eigentlich als Christ, Agnost, Moslim, Atheist, Hindu,
Heide oder einfach anders-spirituell bezeichnet.
Der vollständige Mensch: Arbeit und Spiritualität als Themen im Coaching
In meiner Coachingpraxis geht es um die Themen Leben und Arbeiten in Balance,
Bewältigung von Burnout und Sinnfindung im Beruf. Ich beziehe schon deswegen
auch gerne die spirituelle Dimension dieser Themen in meine Coachings mit ein, weil
Arbeit mehr ist als bloßer Broterwerb; sie gibt unserem Leben Struktur und Sinn und
ist ein primäres menschliches Ausdrucksmittel. Schon in der biblischen
Schöpfungsgeschichte zeigt sich die menschliche Auseinandersetzung mit dem Thema
Arbeit: Gott gönnt sich dort am siebten Tag nach getaner Arbeit erstmal seine Ruhe.
Und laut Genesis ist es nach der Vertreibung aus dem Paradies Gottes Wille, dass die
Menschen mit Schweiß ihr Brot verdienen und den Ackerboden bearbeiten, aus dem
sie genommen wurden. Das kann laut der Theologin Dorothee Sölle allerdings
theologisch auch so gedeutet werden, dass der Mensch ein schöpferisches Wesen ist,
das sich selbst durch seine Arbeit zu erkennen gibt, aber: 'Das kann natürlich nur dort
gelingen, wo möglichst alle unsere Fähigkeiten und Kräfte am schöpferischen Prozess
beteiligt sind, wo wir uns also selber lernend entwickeln...' (Sölle 1983:41).
Die Beschäftigung mit Impulsen aus den religiösen Traditionen dieser Welt kann für
Coachees eine Möglichkeit sein, sich auf persönliche Werte und Strategien für ein
gesundes Arbeitsleben zu besinnen. Verschiedene Autoren haben bereits die
zunehmende Bedeutung von Spiritualität in der modernen Arbeitswelt festgestellt,
wie zum Beispiel der Theologe Anton Bucher, der in seinem Buch 'Psychologie und
Spiritualität' Studien anführt, nach denen die Integration von Arbeit und Spiritualität
mehr Zielgerichtetheit, Ganzheit und Verbundenheit mit der Arbeit zur Folge hat. In
einem 'spirituellen' Betrieb werden diesen Studien zufolge Werte wie Wohlwollen,
Generativität,
Humanismus,
Integrität,
Gerechtigkeit,
Gegenseitigkeit,
Empfänglichkeit, Respekt, Verantwortung und Vertrauen verwirklicht (Bucher
2007:120).
Und Sesto Giovanni Castagnoli, der Präsident des World Spirit Forum, das sich jährlich
mit Fragen der Spiritualität in der Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
beschäftigt (www.worldspiritforum.org), stellt folgendes fest: 'Viele Jahre lang
tauchte der Begriff 'Spiritualität' in der Geschäftswelt praktisch nicht auf.
Unternehmer und Manager benutzten Begriffe wie 'Geist' oder 'Spiritualität' nur sehr
zögerlich. Das ist anders geworden. Veranstaltungen und Konferenzen überall in der
Welt geben zu erkennen, dass die Business-Welt die Angst vor diesen Begriffen
verliert. Das hat damit zu tun, dass der Begriff Spiritualität heute weiter verstanden
wird und sich die Einsicht durchsetzt, dass Spiritualität Leben ist! Spiritualität ist, was
uns täglich begegnet: unsere Lieben am Frühstückstisch, Menschen auf dem Weg zur
Arbeit, Vögel in der Luft, die Sonne. Spiritualität bedeutet, achtsam dem Leben zu
begegnen und zu erkennen, dass alles mit allem verbunden ist. Wir sind alle eins - eins
mit der Natur und dem Universum' (Castagnoli 2007:60).
Ich glaube, dass eine gesunde Spiritualität Menschen dabei helfen kann, sich
vollständig, autonom und frei zu fühlen und durchs Leben zu bewegen, etwa im Sinne
des Theologen, Psychologen und Begründers der klientzentrierten Psychotherapie
Carl Rogers: 'he is able to experience all of his feelings, and is afraid of none of his
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feelings. He is his own sifter of evidence, but is open to evidence from all sources; he is
completely engaged in the process of being and becoming himself, and thus discovers
that he is soundly and realistically social; he lives completely in this moment, but
learns that this is the soundest living for all time. He is a fully functioning organism,
and because of the awareness of himself which flows freely in and through his
experiences, he is a fully functioning person' (Rogers 1963:22).
In der christlichen Spiritualität übersetzt sich die Annahme, dass Menschen an sich
vollständig und gut sind, in der Vorstelllung, von Gott angenommen, ein Kind Gottes
zu sein: 'Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!' (Jesaja 43,1). Eine
Herausforderung nach der christlichen Spiritualität könnte sein, sich und andere als
Ebenbild Gottes zu erkennen und entwickeln: 'Du tust mir kund den Weg zum Leben:
Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich' (Psalm 16.11), und:
'Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob'
(Römer 15,7). Es klingt irgendwie ähnlich, wie wenn der Coach und
Transaktionsanalytiker Dr. Werner Vogelauer bezogen auf Coachingprozesse sagt: 'Es
geht mir darum, die Autonomie des Kunden zu unterstützen und zu fördern. Dazu
gehört auch seine emotionale Eigenständigkeit sowie seine Flexibilität und
Spontanität. Wir Transaktionsanalytiker sagen ja: Ich bin ok, Du bist ok. Der Kunde soll
sich frei entscheiden können. Und er kann sich entwickeln. Die Potenziale sind in ihm'
(Webers 2010:13). Ähnlich auch wie wenn der tibetische Lehrer Yongey Minguyr
Rinpoche (www.mingyur.org) den Buddhismus als eine praktische Religion beschreibt,
in der es weniger um ein aktives Streben, sondern eher um ein Erkennen geht: 'The
essence of buddhist practice is not so much an effort at changing your thoughts or
your behaviour so that you can become a better person, but in realizing that no
matter what you might think about the circumstances that define your life, you're
already good, whole and complete. It's about recognizing the inherent potential of
your mind' (Mingyur 2007:11). Yongey Minguyr Rinpoche sagt, es gehe darum, die
Worte Buddhas zu überdenken und im eigenen Leben anzuwenden. Auf diese Weise
würden Veränderungen in der Struktur und den Funktionen des Gehirns entstehen,
durch die man letztendlich selbst die 'freedom the Buddha experienced' ebenfalls
erfahren würde (Mingyur 2007:17).
Der Buddhismus als lebenspraktische 'Religion für alle' und Quelle religiöser
Kompetenz
In einer Zeit, in der viele Menschen in westlichen Ländern sich immer freier fühlen,
sich ihre eigenen religiösen Vorstellungen zu machen und diese zu praktizieren,
sickert buddhistisches Gedankengut durch den Boden einer ursprünglich christlich
geprägten Kultur. Die hiesige Arbeitskultur orientiert sich durchaus an jüdischchristlichen Werten, was sich zum Beispiel an der Sonntagsruhe bemerkbar macht.
Die Auseinandersetzung mit dem Sabbathsprinzip als Anregung zu einem
nachhaltigen Umgang mit den eigenen gesundheitlichen Ressourcen wird in meinen
Coachings häufig als wertvoller Impuls für eine gesunde Work-Life-Balance
empfunden. Gerade auf 'christlichem Boden' gedeihen aber auch buddhistische
Vorstellungen immer besser, wie sich an der Popularität von buddhistischen Lehrern
wie dem Dalai Lama und Thich Nhat Hanh sowie von im Westen verlegten
Ratgeberbücher mit mehr oder minder explizit buddhistischem Inhalt zeigt. Dabei ist
die Botschaft oft, dass der Buddhismus den Menschen die notwendigen
Kompetenzen vermittelt, um selbst ihr eigenes Glück zu erlangen. Oder dass, trotz
oder gerade wegen des 'gottlosen' Charakters des Buddhismus, die buddhistische
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Lehre auch für Anhänger anderer Religionen praktikabel ist. Gerade der
vietnamesische Buddhismus-Lehrer und Bestseller-Autor Thich Nhat Hanh
(www.plumvillage.org) gibt sich als ein leidenschaftlicher Befürworter des religiösen
Eklektizismus, was aber voraussetze, dass die Menschen sich etwas von den
Ideologien ihrer eigenen Traditionen lösen (Hanh 2007 I:90). Als eine Kernaussage des
Buddhismus wird von ihm die These vermittelt, dass alle Phänomene dieser Welt,
auch die Religion selbst, letztendlich bloße Konzepte seien. Vermittlung und Nutzung
buddhistischen Wisssens in Ratgeberliteratur, Workshops, Psychotherapien oder auch
Coachings erscheint aus buddhistischer Sicht nicht als ethisch bedenkenswert,
sondern eher als erwünscht und sogar als eine dharmische Pflicht. Buddhismus ist
immer Mittel zum Zweck, oder, wie der Buddha selbst in Alagaddūpama Sutta, dem
Schlangengleichnis, sagt: 'Als Floß, ihr Mönche, will ich euch die Lehre weisen, zum
Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten' (Majjhima Nikāya 22).
Der vom amerikanischen Soziologen Paul Ray identifizierte soziologische Typus des
'kulturell kreativen' westlichen Professionals, der nach seinen Forschungen etwa ein
Viertel der amerikanischen Bevölkerung ausmacht, scheint genau das zu machen,
wofür Thich Nhat Hanh plädiert: oftmals christlich sozialisiert, stehen die diesem
Typus entsprechenden Menschen anderen religiösen Traditionen aufgeschlossen
gegenüber. Spirituelle Techniken wie Retreats, Achtsamkeit, Meditationen und
Imaginationen werden dabei aktiv für die eigene Persönlichkeitsentwicklung
eingesetzt (Ray et al. 2000). Die Ergebnisse des Bertelsmann Religionsmonitors
scheinen darauf hinzuweisen, dass es auch in Deutschland viele Menschen gibt, die
als 'Religionskomponisten' bezeichnet werden können, was vor allem die private
religiöse Praxis und Erfahrung betrifft (Huber 2007:25). Der Münchener Soziologe
Armin Nassehi spricht von einer 'erheblichen religiösen Kompetenz' in der
Bundesrepublik Deutschland, was für ihn heißt, dass die Menschen in der Lage sind,
religöse Inhalte praktisch auf ihr Leben zu beziehen (Nassehi 2007:113). Nassehi stellt
dabei vor allem die Popularisierung der buddhistischen Tradition in der Form eines
'Buddhismus light' fest (Nassehi 2007:125).
Der kulturell und religiös multi-kompatibele Selbsthilfe-Charakter des Buddhismus
prädestiniert dessen Lehren, Methoden und Techniken meiner Meinung nach für
Anwendung in Coachingprozessen. Anhand der Themenbereiche 'Arbeit als Beruf
oder Berufung', 'Arbeit an beruflichen Beziehungen' und 'Arbeit als
Gesundheitsfaktor' möchte ich nun darstellen, auf welche Weise buddhistische
Selbsthilfekompetenzen bezüglich des Umgangs mit arbeitsbedingten Lebensthemen
in Coachings vermittelt werden können. Dabei sollen Coachees nicht missioniert,
sondern autonomer und freier werden, anhand von nachprüfbaren Methoden
Lebenskompetenzen entwickeln und im Sinne Carl Rogers zu 'fully functioning
persons' werden. Dabei möchte ich noch anmerken, dass ich selbst kein Buddhist bin,
sondern eher ein 'religiös kreativer' Mensch der sich von vielen religiösen Traditionen
dieser Welt inspirieren läßt, auch von meiner eigenen, christlichen Tradition.
Arbeit als Beruf oder Berufung? Buddhistische Zugänge zur beruflichen Sinnfindung
Ein häufiges Thema in meinen Coachings ist die Fragen nach dem Sinn im Beruf, oder
auch nach einer Berufung im Arbeitsleben. Thich Nhat Hanh dazu in den
Lebensregeln seines Ordens: 'Do not live with a vocation that is harmful to humans
and nature. Do not invest in companies that deprive others of their chance to live.
Select a vocation that helps you realize your ideal of compassion' (Hanh 2007 II:129).
Bietet diese auf dem Prinzip des rechten Lebenserwerbs basierende Regel eine
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ziemlich direkte Orientierung für die berufliche Sinn- und Zielfindung, so können auf
indirekte Weise auch die anderen Elemente des Achtfachen Pfades für das
Arbeitsleben bedeutsam sein. Rechte Einsicht, rechte Einstellung, rechtes Handeln,
rechte Rede, rechter Lebenserwerb, rechtes Bemühen, rechte Achtsamkeit und rechte
Sammlung sind dabei nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern, wie die
buddhistische Lehrerin Sylvia Wetzel schreibt, als Speichen eines Rades, die sich
gegenseitig bedingen und miteinander zusammenhängen: 'Die Speichen müssen in
etwa gleich stark sein, damit die Kutsche unseres Lebens auch in Richtung Freiheit
rollt. Sind einige Speichen dünn wie Streichhölzer oder fehlen sie ganz, läuft das Rad
nicht recht oder bricht leicht zusammen. Jede einzelne der acht Übungen unterstützt
und stärkt also die anderen' (Wetzel 2007:172). Sylvia Wetzel betrachtet die
Heilsamkeit unserer Arbeit im weitesten Sinne als ein gutes Kriterium für eine auf
buddhistischer Ethik fundierte Berufswahl. Coachees können, wenn sie ein
Bewusstsein dafür entwickeln was Arbeit für sie und andere heilsam macht, ihren
berufliches Weg so ausrichten, dass dieser sich sinnerfüllend und stimmig anfühlt:
'Der empfohlene Lebenserwerb orientiert sich daran, wieviel Heilsames für uns und
andere daraus entsteht. Ist er ein geeigneter Kanal für unsere Lebensenergie? Fördert
er unsere Fähigkeiten und guten Eigenschaften? Müssen wir zeitweise eine ungünstige
Arbeitssituation hinnehmen, dann können wir immer noch unsere Freiräume nutzen,
um offener, klarer und feinfühliger zu werden' (Wetzel 2007:174).
Auch der Dalai Lama beschäftigt sich in 'Glücksregeln im Alltag; Happiness at Work'
mit dem Glück bei der Arbeit. Dieses zu erreichen, sei weniger eine Frage der äußeren
Arbeitsbedingungen, als vielmehr eine Frage der Einstellung diesen gegenüber (Dalai
Lama et al. 2003:28). Der Benediktiner-Mönch und Zen-Meister Willigis Jäger
schildert in einem Interview ebenfalls, dass das Empfinden von Sinn in der Arbeit
jenseits des reinen Broterwerbs vor allem eine Einstellungssache ist: 'Es kommt
darauf an, wie ich meine Arbeit sehe. Vielleicht kennen Sie die Geschichte, in der ein
Arbeiter gefragt wird: Was machst Du? Seine Antwort war, ich behaue Steine. Es
wurde ein anderer der Bauhütte gefragt: Was machst du? Seine Antwort: Ich baue
Mauern. Man fragte einen Dritten. Seine Antwort war: Ich baue an einem Dom. Jede
Arbeit kann ein „Dombau“ sein.' (Otten 2008). Coachees können sich durch
Konfrontierung mit solchen Impulsen eventuell aus einer Opferhaltung befreien und
ihre Ohnmacht überwinden. Die dadurch gewonnene Lebenskompetenz wäre,
widrigen Umständen gelassener gegenüber zu stehen und aus diesem Gefühl heraus
dennoch handlungsfähiger zu werden.
Eine systematische Introspektion, so wie es einer buddhistischen Lebenshaltung
entspricht, kann hilfreich bei der beruflichen Sinn- und Zielfindung sein. Die
buddhistische Praxis der regelmäßigen, nicht-wertenden Beobachtung der
Empfindungen des Körpers und des Geistes, indem Coachees sich zum Beispiel immer
wieder nach ihrer Befindlichkeit auf der Arbeit und ihrer Arbeitsmotivation fragen, ist
dem Selbsterkenntnisprozess der modernen Psychotherapie und meiner Meinung
auch des Coachings ziemlich ähnlich. Der US-amerikanische Zen-Lehrer Lewis
Richmond dazu: 'The spiritual practices of Buddhism predate psychotherapy by two
millennia, but some of them resemble the therapeutic dialogue. When we ask
ourselves the question 'How do I feel?' we are on the same path of self-discovery as
the Buddha' (Richmond 1999:135).
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Arbeit an beruflichen Beziehungen, und: Beziehungsarbeit als spirituelle Aufgabe
Auch die Arbeit an beruflichen Beziehungen ist ein geläufiges Thema in meinen
Coaching-Sessions. Gerade Reibungen zwischen den verschiedenen hierarchischen
Ebenen in Organisationen sind eine häufige Quelle von Stress und Effektivitätsverlust.
Mitarbeiter können die Anweisungen ihres Chefs boykottieren, weil sie ihn nicht
ausstehen können oder ihn für inkompetent halten, Vorgesetzte können ihre Macht
missbrauchen oder sich schlichtweg einsam fühlen an der Spitze. Welche
buddhistisch inspirierten Selbsthilfekompetenzen können Coachees nun bezüglich
ihrer beruflichen Beziehungen vermittelt werden?
Einige Impulse finden sich im Dhammapada, einer Sammlung mit Aussprüchen des
Buddha. Dort heißt es zum Beispiel in Dhammapada 260-261 (Übersetzung von
Schenpen Sangmo auf www.dhammapada.de):
'Wenn man ein graues Haupt hat, bedeutet das nicht, daß man ein 'Ehrwürdiger' ist.
Man ist in die Jahre gekommen und wird ein alter Depp genannt. Aber jemand mit
Wahrhaftigkeit, Zurückhaltung, Rechtschaffenheit, Freundlichkeit, Selbstkontrolle - er
wird als 'Ehrwürdiger' bezeichnet, der seine Unreinheiten ausgespien hat, erleuchtet
ist.'
In dem Ratgeberbuch 'What Would Buddha Do at Work?' interpretieren die Autoren
Franz Metcalf und Gallagher Hateley diese Verse dahingehend, dass eine gute
Führung Disziplin, Selbstreflexion und Ehrlichkeit erfordert. Das graue Haupt, oder
eben der reine Titel eines Managing Directors oder CEO's reicht nicht, um eine gute
Führungskraft zu sein; vielmehr braucht es dazu eine authentische, auf heilsame
Werte orientierte, vom eigenen Ego losgelöste Haltung. Bezogen auf die passive Seite
der Führung, nämlich geführt zu werden, betrachten Metcalf et al. Feedback von
Führungskräften als wichtige Bedingung für die berufliche Entwicklung ihrer
Mitarbeiter und zwar aus buddhistischer Sicht aufgrund Dhammapada 76-77 (Metcalf
et al. 2001:61):
'Betrachtet ihn als jemanden, der Schätze zeigt, den Weisen, der, wenn er eure Fehler
sieht, euch zurechtweist. Bleibt bei solchen Weisen. Für jemanden, der bei einem
solchen Weisen bleibt, wird alles besser, nicht schlechter. Laßt ihn euch ermahnen,
belehren, wegführen von schlechten Umgangsformen. Er ermuntert zum Guten, nicht
zum Schlechten.'
Konstruktive Kritik von Vorgesetzten kann ein Ausdruck von Liebe und Fürsorge für
die Mitarbeiter sein, dies setze aber eben, wie oben bereits erwähnt, voraus, dass die
jeweiligen Chefs sich weitgehend von ihrem Ego gelöst haben und entsprechend
selbstkritisch sind, denn, so Dhammapada 63 (Metcalf et al. 2001:62):
'Ein Narr, der spürt, daß er ein Narr ist, ist - zumindest was das betrifft - weise.
Ein Narr jedoch, der sich für weise hält, wird zu Recht ein Narr genannt.'
Donna Witten, Management Consultant bei Ernst and Young, weist in ihrem Buch
'Enlightened Management' auf die Neigung vieler berufstätiger Menschen hin, ihre
beruflichen Beziehungen für ihre Unzufriedenheit auf der Arbeit verantwortlich zu
machen, durch Gedanken wie 'wenn nur meine Kollegen ein bisschen netter zu mir
wären', 'wenn nur mein Chef ein bisschen kompetenter wäre', 'wenn nur meine
Studenten schlauer wären', usw. Sie veranschaulicht diese Haltung anhand der
Geschichte eines steinigen Wegs. Die meisten Menschen würden diesen Weg am
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liebsten mit Leder auskleiden, statt sich ein paar Lederschuhe schustern zu lassen. Die
Übung von Dharma sei mit dem Schustern solcher Schuhe vergleichbar; sie führe zu
der Einsicht, dass die Welt uns eher widerspiegelt als bestimmt. Dadurch würden die
Menschen nicht mehr ihre beruflichen Beziehungen, sondern nur noch sich selbst für
ihr berufliches Glück verantwortlich machen, was wiederum den Weg für mehr
Mitgefühl im Arbeitsleben ebnen könnte: 'Taking responsibility for your own
happiness is the first step in working compassionately with other people. Once
colleagues are freed from the burdens of making you happy, they are freed of an
enormous burden. When work is seen not as a matter of what is being gained or lost
but rather in terms of what can be experienced for mutual benefit, opportunities are
created for everyone to find their own happiness' (Witten 1999:15-16).
Der amerikanische Coach und Consultant Michael Carroll (www.awakeatwork.net)
behauptet, dass eine buddhistische Arbeitshaltung schon deswegen von Respekt und
Dankbarkeit den Kollegen - und auch den Kunden, Klienten und Vorgesetzten gegenüber geprägt sein soll, weil diese alle potentielle Lehrer sind. Welcome the
tyrant ist die Devise Carrolls zum Umgang mit unliebsamen Mitmenschen auf der
Arbeit, denn solche scheinbaren Tyrannen seien in Wirklichkeit oft nur der Spiegel
unserer eigenen Unsicherheiten und Ängste. Ihnen offen und vorbehaltslos zu
begegnen, sei ein wichtiger Wert in der buddhistischen Tradition, was nicht unbedingt
heißt, so Carroll, ihnen nach jahrelangem Schweigen endlich unverblümt die Meinung
zu sagen oder sie gar auf einmal mit unserem angestauten Frust zu überschütten. Es
würde schon reichen, einen Moment lang die jeweilige Person ohne Vorurteile zu
betrachten: 'By welcoming the tyrant in this way over and over again, we gradually
become relaxed with dropping our insecurities about those who irritate us. We
discover that much of what bothers us is of our own making. The colleague who
doesn't say "good morning" is not insulting us. We look closer and find that his
personal life has unraveled and he is soon to be divorced. He comes in sad and
withdrawn - not rude and insulting. The new employee who interrupts us at meetings
is not disrespectful. We look closer and find that she is just nervous and awkwardly
trying to fit in. We begin to see that many of the workplace's perceived slights are not
slights at all' (Carroll 2004:105).
Sylvia Wetzel betrachtet ebenfalls Konflikte in Beziehungen als eine mögliche Chance
für spirituelles Wachstum und beschreibt eine Übung, bei der man auf eine
schwierige Beziehung oder einen Streit zurückblickt und sich dann folgende Fragen
stellt: 'Womit setze ich die andere Person unter Druck? Wie reagiert sie darauf?
Aggressiv oder defensiv? Mit Angriff oder Rückzug? Trägt sie mir den Konflikt nach?
Wie lösen sich Konflikte wieder auf? Fragen Sie weiter: Womit lasse ich mich unter
Druck setzen? Wie reagiere ich auf Druck? Bin ich nachtragend? Lassen Sie den Satz
auf sich wirken: Helft euch zu wachsen!' (Wetzel 2007:86).
Eine Auseinandersetzung mit buddhistischen Ansichten kann Coachees meiner
Meinung nach helfen, ihre beruflichen Beziehungen effektiver, befriedigender und
autonomer zu gestalten. Oft orientieren diese Ansichten sich an
kommunikationspsychologischen Prinzipien wie gegenseitige Achtung, gegenseitiges
Zuhören, das sich in andere Reinversetzen. Der Coachee soll solche Prinzipien nicht
stumpf anzuwenden, sondern selbst erfahren ob sie ihm in einer aktuellen
Problemlage etwas bringen. Dadurch könnte nicht nur ein aktuelles Problem gelöst,
sondern generell eine Stärkung und Erweiterung von Beziehungskompetenzen
innerhalb und außerhalb des Berufs erreicht werden, als mögliches Ziel eines
Coachingprozesses.
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Arbeit als Gesundheitsfaktor: Achtsamkeit und Meditation als Weg zu (beruflicher)
Gesundheit
Ein sinnvoller Ansatz bei der Vermittlung buddhistischer Selbsthilfekompetenzen ist
die Übung von Achtsamkeit im (Arbeits-)Alltag als informale Meditationsform sowie
die Entwicklung und Ausübung einer formalen meditativen Praxis. Ein Beispiel: Ein
wichtiger Stressfaktor bei der Arbeit ist das ständige Klingeln des Telefons, weil es
unseren Arbeitsablauf stört und Unruhegefühle auslösen kann. Thich Nhat Hanh
schlägt deshalb in 'Peace is Every Step: The Path of Mindfulness in Everyday Life' vor,
die Konnotation des als lästig empfundenen Klingelns zu verändern, indem es als ein
'bell of mindfulness' genutzt wird, ähnlich wie die Glocke in einem buddhistischen
Tempel. Man brauche keine Glocke mit ins Büro oder in die Fabrik zu bringen, denn
jeder Ton könne genutzt werden als Erinnerung daran, innezuhalten, achtsam zu
atmen und den gegenwärtigen Moment zu genießen (Hanh 2007 II:19).
Yongey Mingyur Rinpoche betrachtet es als Ziel der Meditation, den sogenannten
'natural mind' in sich selbst zu erkennen, einen Zustand tiefen Friedens, den er mit
der folgenden, der Arbeitswelt entliehenen Metapher veranschaulicht: 'You've
probably experienced something similar after finishing a long and difficult job,
whether it involved physical labor or the type of mental effort involved in writing a
report or completing some sort of financial analysis. When you finish the job, your
mind and body naturally come to rest in a state of happy exhaustion' (Mingyur
2007:55). Die menschliche Existenz sei, so Yongey Mingyur Rinpoche, ob man sie nun
als kosmischen Unfall, als karmische Lektion oder als das Werk eines göttlichen
Schöpfers betrachte, mit all ihren Freiheiten und Möglichkeiten etwas Kostbares.
Trotz unserer grundsätzlichen Freiheit im Denken und Handeln hafteten wir dennoch
häufig an negativen Verhaltungsmustern, auch im Berufsleben: 'Or you can look at
your professional life. You start a new job thinking, 'This time I'm not going to end up
spending hours and hours working late, only to get criticized for not doing enough'.
Yet three or four months into the job, you find yourself canceling appointments or
calling friends to say, "I can't make dinner tonight. I have too much work to do."
Despite your best intentions, you find yourself repeating the same patterns while
expecting a different result' (Mingyur 2007:124). An dieser Stelle setze die Meditation
an, weil sie uns die Erkenntnis ermögliche, dass nicht äußere Bedingungen, sondern
vielmehr unser Mind unsere Realität schaffen würde (Mingyur 2007:125). Eine
regelmäßige Meditationspraxis sei auch für arbeitende Menschen praktikabel. Zwar
seien formale Meditationsformen wünschenswert, 'but most of the Buddha's early
students were farmers, shepherds, and nomads. Between taking care of their crops or
animals and looking after their families, they didn't have a lot of time to sit down
nicely with their legs crossed, their arms straight, and their eyes correctly focused for
even five minutes of formal practice. There was always a sheep bleating somewhere,
or a baby crying, or someone rushing into their tent or hovel to say that a sudden rain
was about to ruin their crops' (Mingyur 2007:150). Die informale Meditation, wie zum
Beispiel Achtsamkeitsübungen, sei dagegen auch im Arbeitsalltag gut anwendbar.
Ein Beispiel für einen Ratgeber, in dem die buddhistische Achtsamkeitspraxis auf sehr
anschauliche und zugängliche Weise als Selbsthilfe-Technik im Arbeitsleben vermittelt
wird, ist 'Five good minutes at work' des amerikanischen Mediziners und
Achtsamkeitstrainers Jeffrey Brantley und der Journalistin Wendy Millstine. In einer
Einführung zu den vorgestellten Übungen schreiben die Autoren: 'This is a book that
depends upon learning by doing. The 100 different practices are to be experienced,
not just read. It is in those experiences that you will find all the benefits that are
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possible. By actually doing (not just reading about) the practices based on skills of
being present, setting intention, and acting wholeheartedly, you will open the
doorway to possibilities and understandings about yourself and work that exist now
only as potentials' (Brantley et al. 2007:14).
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal den von Armin Nassehi benutzten Begriff der
religiösen Kompetenzen aufgreifen. Menschen in Deutschland scheinen, so Nassehi,
'in der Lage zu sein, religiöse Kompetenz nicht nur reflexiv zu identifizieren, sondern
auch praktisch auf ihr Leben zu beziehen' (Nassehi 2007:113). Achtsamkeit und
Meditation könnte man als religiöse Kompetenzen im Sinne Nassehis betrachten, als
Methoden, die Menschen unabhängig von ihrer individuellen religiösen Zugehörigkeit
bewusst in gewissen Lebenslagen oder in ihrem (beruflichen) Alltag für sich nutzen
können.
(Buddhistische) Spiritualität in Coachingprozessen: Soll und darf das denn sein?
Der Philosoph Alfred North Whitehead ist der Meinung, dass Religionen im
dynamischen Prozess ihrer fortwährenden Entstehung eine Balance zwischen
Authentizität und Effektivität bewahren sollten (Whitehead 1996). Wie aber diese
Balance gehalten werden soll und wie diese genau aussieht, ist eine schwierige und
letztendlich wohl nicht zu beantwortende Frage. Religionen können als Systeme
betrachtet werden, die Informationen in symbolischen Formen, wie Texten, Ritualen,
Lehrern und Institutionen, kodieren, die sich durch veränderte technische und
kulturelle Bedingungen ständig verändern (Waterhouse 2001:117). Spiritualität im
Coaching wäre ein Beispiel für eine neue Art der Kodierung religiöser Informationen.
Björn Migge dazu: 'Das Spirituelle kann Halt und Orientierung geben, kann Denken
und Handeln in einem ganz anderen Licht von Wichtigkeit erscheinen lassen. Aus
diesem Grund sollte das Religiöse als wichtiges Mittel der Orientierung und als
Kraftquelle auch im Coaching nicht ausgespart werden. Sie verlassen damit zwar das
gewohnte Terrain einer Führungskraft oder eines Ratsuchenden, bringen ihn aber
wieder in Kontakt mit seinem tiefsten Glauben' (Migge 2005:419).
In Coachings vermittelte buddhistische oder buddhistisch orientierte
Selbsthilfekompetenzen passen vielleicht einfach gut in das Streben 'kulturell
kreativer' Menschen im Westen, ein glücklicheres (Arbeits-)Leben zu erreichen. Sie
engen nicht ein, sondern erweitern die Möglichkeiten menschlichen Denkens,
Fühlens und Handelns und können Menschen autonomer und freier machen. Genau
wie die alten Religionen befindet auch die junge Methode des Coachings sich in
einem permanenten Entstehungsprozess. Austausch mit anderen Formen der
Lebenshilfe, wie zum Beispiel der Psychotherapie oder eben den religiösen
Traditionen dieser Welt, bleibt nicht aus und ist, denke ich, sogar erwünscht. Coaches
werden von ihren Klienten dazu engagiert, ihnen bei der Entwicklung von Lösungen
und Lebenskompetenzen behilflich zu sein. Die vielfältigen religiösen Traditionen
dieser Welt sind unter anderem Ausdruck menschlicher Auseinandersetzung mit
universellen Lebensthemen aus allen Zeiten. Coaches mit der Fähigkeit, religiöse
Weisheit als Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln, bieten ihren Klienten, vorausgesetzt,
dass diese dafür offen sind, einen ganz bestimmten Mehrwert. Religiöse Impulse, egal
aus welcher Tradition, können Klienten im Coachingprozess dabei helfen, sich und
andere auch in ihrem Arbeitsleben als freie, vollständige Menschen zu erkennen.
Quellen: übernächste Seite.
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Ich bin Jan Veninga und wurde 1967 in der schönen
niederländischen Stadt Groningen geboren. Neben
meiner Coaching-Praxis betreibe ich das Büro für
deutsch-niederländische
Kommunikation
idntext.com, das sich auf die Übersetzung von
Werbetexten
sowie
die
Kommunikationsunterstützung
im
juristischen
Bereich spezialisiert hat. Außer einem Jura-Studium
habe ich ein Studium der Sozialpädagogik und
Religionswissenschaft absolviert, in dem ich mich
schwerpunktmäßig mit den Themenbereichen Mensch & Arbeit, Entwicklung von
Gesundheitskompetenzen sowie Psyche & Spiritualität beschäftigt habe. In meinen
Outdoor-Coachings mit Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen beziehe ich
gerne auch mal Weisheiten aus der Natur oder aus den spirituellen Traditionen dieser
Welt ein, als Inspiration für die Entwicklung eigener Werte und Strategien für ein
gesundes Arbeitsleben.
Jan Veninga M.A.
Römerstraße 25
28203 Bremen (D)
T +49 (0)421 794 73 03
F +49 (0)421 794 73 07
M +49 (0)177 248 23 65
http://www.inspirance.de/
Jan Veninga:
Mit Buddha an die Arbeit? - Vermittlung buddhistischer
Selbsthilfekompetenzen im Umgang mit arbeitsbedingten
Lebensfragen im westlichen Berufsalltag.
Erhältlich bei amazon.de
http://www.amazon.de/Buddha-Arbeit-buddhistischer-Selbsthilfekompetenzenarbeitsbedingten/dp/3640485505/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1286267990&sr=8-1
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Quellen:
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relieve stress & bring your best to work. New Harbinger Publications, Oakland 2007
Bucher, Anton: Psychologie der Spiritualität. Beltz Verlag, Weinheim, Basel 2007
Carroll, Michael: Awake at Work; 35 practical buddhist principles for discovering clarity and balance in
the midst of work's chaos. Shambhala Publications, Boston 2004
Castagnoli, Sesto Giovanni: Die kostbarste Quelle heißt Inspiration, in: Publik- Forum, Zeitung kritischer
Christen, Nr. 24, Dezember 2007. Publik-Forum Verlaggesellschaft, Oberursel 2007
Hanh, Thich Nhat: Living Buddha, living Christ. Penguin Group, New York 2007
Hanh, Thich Nhat: Peace is Every Step: The Path of Mindfulness in Everyday Life. Bantam Books, New
York 2007
Huber, Stefan und Klein, Constantin: Kurzbericht zu ersten Ergebnissen des RELIGIONSMONITOR der
Bertelsmann-Stiftung (Befragung in Deutschland). Internetdokument unter http://www.bertelsmannstiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-0A000F0A- 1C0244DD/bst/detailergebnisse_deutschland.pdf
Jamyang, Dzongsar Khyentse: Weshalb Sie (k)ein Buddhist sind. Windpferd Verlagsgesellschaft, Aitrang
2008
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Dilemmas. Ulysses Press, Berkeley 2001
Migge, Björn: Handbuch Coaching und Beratung. Beltz Verlag, Weinheim 2005
Minguyr, Yongey Rinpoche: The Joy of Living; Unlocking the Secret & Science of Happiness. Crown
Publishing Group, New York 2007
Nassehi, Armin: Erstaunliche religiöse Kompetenz. Qualitative Ergebnisse des Religionsmonitors, in:
Bertelsmann Stiftung Religionsmonitor 2008. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007
Otte, Jan Thomas: Jede Arbeit kann ein Dombau sein – Spiritualität gibt Arbeit Sinn. Interview mit
Willigis Jäger auf http://www.perspektive- mittelstand.de/Interview-Jede-Arbeit-kann-ein-Dombausein-Spiritualitaet-gibt- Arbeit-Sinn/management-wissen/1627.html, geladen am 23. Mai 2008
Ray, Paul H.; Anderson, Sherry Ruth: The Cultural Creatives: How 50 Million People Are Changing the
World. Harmony Books, New York 2000
Richmond, Lewis: Work as a Spiritual Practice; A Practical Buddhist Approach to Inner Growth and
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Sölle, Dorothee: Kleine Theologie der Arbeit, in: Mitarbeiter der
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Webers, Thomas: Interview mit Dr. Werner Vogelauer, in: Coaching Magazin 3/2010, Herausgeber:
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Westerhoff, Nikolas: Glaube, Hoffnung, Gelassenheit: Das therapeutische Wissen der Religionen, in:
Psychologie Heute 07/2010, Beltz Verlag, Weinheim 2010
Wetzel, Sylvia: Hoch wie der Himmel, tief wie die Erde; Meditationen zu Liebe, Beziehungen und
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Whitehead, Alfred North: Religion in the Making. Fordham University Press, New York 1996
Witten, Donna: Enlightened Management; Bringing Buddhist Principles to Work. Park Street Press,
Rochester (Vermont) 1999
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Szene
Wie wird man als Coach im
Internet gefunden?
Die Coach-Datenbank CoaMAX
Von Dr. Leif-Erik Wollenweber
Als Björn Migge mir vorschlug, für das CoachingBarometer einen Artikel über meine gerade neu
gestartete Coach-Datenbank CoaMAX zu schreiben, fielen
mir anfangs nur die klassischen Werbephrasen ein. Das
erschien mir aber unpassend und langweilig. Also
beschloss ich, Ihnen einfach von der Idee zu erzählen, die
ich mit CoaMAX verfolge.
Teil einer gründlichen Coaching-Ausbildung ist es, sich
auch Gedanken über die wirtschaftliche Seite der
späteren Tätigkeit als Coach zu machen. So war es auch
bei meiner Ausbildung bei Dr.-Migge-Seminare im Winter 2008/2009. Nur, ein guter
Coach zeichnet sich aus durch Sensibilität, Einfühlungsvermögen und durch die
Fähigkeit, sich selbst zurückzunehmen und dem Anderen Raum zu geben. Das sind
essentielle und sympathische Eigenschaften, aber eben nicht die besten
Voraussetzungen für einen Selbst-Marketer, der wohl auch einmal auf die Pauke
schlagen müsste.
Einige meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter, allesamt großartige Coachs, hatten
deshalb nicht nur Schwierigkeiten mit der Entwicklung ihrer Marketingstrategie,
sondern manchmal regelrecht eine Aversion gegen die Vorstellung, sich später
einmal „marktschreierisch feilzubieten“. Eine Einstellung übrigens, die meiner
Erfahrung nach unter Freiberuflern und –geistern nicht selten anzutreffen ist.
Der vorherrschende Wunsch wahrscheinlich jeden Coachs und Beraters ist es doch,
seine Kunden, Klienten, Mandanten oder Coachees mögen allein durch Mund-zuMund-Propaganda und seinen ausgezeichneten Ruf förmlich angesogen werden.
Aber wie sollen potentielle Kunden vom neuen Coach erfahren, wenn es noch keine
Coachees gibt, die von seiner Leistung berichten könnten?
Hierfür ist die Aufnahme in eine Coach-Datenbank mit geographischer Suchfunktion
eine gute Teillösung, und angesichts des bestehenden Wettbewerbs hätte es
eigentlich keines weiteren Angebots bedurft. Mit großem Abstand Marktführer ist die
Coach-Datenbank von Christoph Rauen, die allerdings seinem Coaching-Verband
DBVC sehr nahe steht und deshalb eine alleinige Fokussierung auf Business-Coaching
hat. Weitere Anbieter wie ManagerSeminare verfolgen die gleiche Ausrichtung.
Dieses Verständnis war und ist mir zu eng. Für mich ist Coaching ein universeller
Ansatz, der für ein weites Spektrum an Disziplinen und Einsatzfeldern wertvoll ist.
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Meiner Überzeugung nach ist Coaching nichts anderes als die moderne und
weiterentwickelte Ausprägung der antiken „Hebammenkunst“ – der Mäeutik – aus
der griechischen Philosophie. Schon für Ur-Coach Sokrates galt das Prinzip, keine
fremden Gedanken in einen Menschen hinein zu pflanzen, sondern ihm seine
eigenen Ressourcen und Energien bewusst zu machen.
Deshalb wollte ich mit CoaMAX eine gemeinsame Plattform für alle die
Beratungsberufe schaffen, die diese Grundhaltung, Ethik und methodischen Wurzeln
teilen. Nicht obwohl, sondern gerade weil ich selbst Unternehmensberater und BWLDozent bin, sollte vor allem keine künstliche Trennung von Business-Coaching und
Lebensberatung entstehen. Aus diesem Grund steht CoaMAX auch Coachs und
Beratern mit oder ohne Verband offen, verpflichtend sind allein eine profunde
Qualifikation und die Einhaltung von Ethik-Richtlinien.
Wenn Sie die Webseite unter www.coamax.de besuchen, werden Ihnen daher sieben
Spielkarten die mit entsprechenden Symbolen für die Felder Life-Coaching &
Lebensberatung, Mediation & Konfliktberatung, Interkulturelles Coaching, Karriere
Coaching, Selbstmarketing & PR, Managementberatung und Business-Coaching
gleichgewichtet entgegen leuchten. Klicken Sie auf eine der Karten, werden Ihnen alle
Coachs in einer Liste angezeigt, die für das betreffende Feld besonders qualifiziert
sind. Sie werden dabei feststellen, dass viele der Coachs bei Business-Coaching,
Mediation oder eben Lebensberatung zugleich erscheinen – und das ist auch gut so.
Außerdem finden Sie sowohl Newcomer als auch alte Hasen, die gleichberechtigt
nebeneinander stehen. Es gibt keine Differenzierung zwischen Coachs mit
langjähriger Erfahrung, die sich dann Master Premium nennen dürfen und
vermeintlichen Greenhorns. Denn, wer sagt, ob ein neuer Coach, der in anderen
Lebensbereichen viel gelernt hat, nicht manche „graue Eminenz“ blass aussehen
lässt?
Zugegeben, CoaMAX hat (noch) eine Unterteilung zwischen einem Basiseintrag und
einem Pro-Eintrag. Hiermit wird aber nichts über die Kompetenzvermutung
ausgesagt, sondern ich möchte einer anderen Beobachtung Rechnung tragen. Kaum
ein Coach lebt hauptberuflich von dieser Tätigkeit, bei manchen ist es ein kleinerer
Teil im Tätigkeitsportfolio, andere dagegen haben parallel einen hervorragenden
eigenen Marktauftritt.
Der günstigere Eco-Tarif ist, nomen est omen, für diejenigen gedacht, die CoaMAX als
zusätzliche Vertriebsplattform nutzen wollen. Für sie stehen alle wichtigen Felder zur
Verfügung, um ihr Coaching- und Beratungsprofil zu pflegen, bekannt zu machen und
von Kunden gefunden zu werden. Dies können Anbieter sein, die bereits eine eigene
Homepage haben, genauso wie solche, für die Coaching nur einen kleineren Teil ihrer
Arbeiten darstellt.
Der Pro-Eintrag ist ideal vor allem für zwei Betrachtungsweisen: Einmal für Coachs,
die sich mit einem ausführlichen Profil und einem umfassenden Auftritt auf dem
Coaching- und Beratungsmarkt etablieren wollen. Hierfür kann auf Wunsch CoaMAX
sogar als Marke einschließlich Logo, Visitenkarte und Briefbogen genutzt werden.
Und er bietet besondere Vorteile für Coachs, die von dem ausgezeichneten InternetRanking von CoaMAX und der Möglichkeit, sich über das Blog als Experte für
bestimmte Themenbereiche zu positionieren, profitieren wollen.
Womit wir zu dem spannenden Punkt kämen, wie der David CoaMAX dem Goliath
„DBVC-Datenbank“ Paroli bieten will. Dafür, dass es nun etwas technisch wird,
entschuldige ich mich, aber vielleicht kann der eine oder andere etwas für sein
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CB 3 Oktober 2010
eigenes Marketing herausziehen. Also, eine Vorbemerkung, und dann kommen wir zu
Pudels Kern.
Webseiten werden von Suchmaschinen anhand einer Reihe von Parametern
untersucht; es sind um die einhundert, aber die wichtigsten sind Codierung,
Aktualität, Alter, Auslesbarkeit, Schnelligkeit, Suchworte und relevante Inhalte. Diese
werden stetig weiterentwickelt, was eine regelmäßige Anpassung der Webseite
erfordert. Wichtig zu wissen ist noch, dass rund 90% aller Suchanfragen über Google
ablaufen, deshalb betrachten wir fortan nur noch die Datenfürsten aus Kalifornien.
Das Bestreben, eine Webseite möglichst Google-günstig zu gestalten, bezeichnet man
als Suchmaschinenoptimierung (SEO – Search Engine Optimization). Der
Vollständigkeit halber sei das Suchmaschinenmarketing (SEM) erwähnt, bei dem
bestimmte Suchworte gekauft werden und die Webseite dann oben oder seitlich in
farblich unterlegten Feldern erscheint. Die Methode ist einfacher, wird aber schnell
sehr teuer. Googeln Sie mal „Coach Datenbank“ und Sie sehen, was ich meine.
Da ich als Berater gerade für Marketing eng mit Internetagenturen zusammenarbeite,
kann ich eine aufwändige und – dauerhaft - suchmaschinenoptimierte CMS-Webseite
wie CoaMAX überhaupt erst realisieren. Meine günstigeren Kosten gebe ich übrigens
über die vergleichsweise geringe Jahresgebühr an die CoaMAX-Coachs und
Neumitglieder weiter, da es mir vor allem darum geht, CoaMAX quicklebendig in der
Coaching-Welt zu verankern.
Schon alleine dadurch, dass CoaMAX nun über wesentlich mehr Coachs, Unterseiten
und relevante Inhalte verfügt, erzielen wir in aller Regel ein besseres Ergebnis bei
Suchmaschinen als jede Homepage eines Einzelcoachs oder einer kleineren
Beratungsfirma. Und wer bei Google nicht auf Seite 1 oder 2 gefunden wird, wird
meist gar nicht erst weiter gesucht.
Nun ist es aber so, dass Google die besten Suchergebnisse für die Menschen
erreichen will, und nicht für die Maschinen. Deshalb geht es nicht nach der Größe,
sondern nach möglichst aktuellen, thematisch passenden Inhalten. Genau hier
kommt das Blog von CoaMAX ins Spiel. Mit jedem Blogeintrag gewinnt CoaMAX „an
Gewicht“, es kommen immer neue, interessante Beiträge, Diskussionen,
Ausarbeitungen und thematische Vertiefungen hinzu. Es lohnt sich, oft und öfter
vorbeizuschauen und zu verweilen. Es lohnt sich, das Blog zu abonnieren. Es lohnt
sich, für das Blog zu schreiben. Nichts macht eine Webseite attraktiver als ein gutes
Blog.
Sind Sie Expertin für Karriere Coaching? Dann schreiben Sie darüber. Dabei werden
Sie vielleicht Begriffe wie Karriereleiter, Burn out, Work Life- oder Life Work-Balance,
Lifestyle-Design, Life-hacking, Depression oder viel speziellere verwenden. Der
Effekt? Das nächste Mal, wenn jemand diese Begriffe oder eine Kombination daraus
sucht, wird nicht eine „große“ Webseite, sondern Ihr Blogeintrag bei Google auf der
Pole Position stehen. Sie werden angeklickt, kontaktiert und gebucht. So ziehen Sie
an allen anderen tausend Coachs vorbei, die nicht im Internet veröffentlichen.
Jetzt mag ein kritischer Geist einwenden: Wozu brauche ich CoaMAX? Ein Blog
schreiben kann ich doch selbst! Ja, nur ein Blog, der nicht wenigstens einmal im
Monat fortgesetzt wird, ist nicht aktuell und verliert rapide an Aufmerksamkeit – bei
seinen Lesern und bei Google. Je mehr und je qualifizierter jedoch geschrieben wird,
desto dynamischer steigt die Beliebtheit des Blogs und damit der ganzen Seite. Wenn
Sie nicht davon überzeugt sind, tatsächlich monatlich mindestens einmal einen guten
Artikel für Ihre Homepage zu schreiben, ist CoaMAX die ideale Lösung. Selbst wenn
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CB 3 Oktober 2010
nach Ihrem Eintrag dutzende weiter dazu gekommen sind, werden Ihre spezifischen
Inhalte unverändert gut gefunden. Übrigens, ein paar werbende Worte, zum Beispiel
wenn man als Coach neu bei CoaMAX ist, sind durchaus mal ok.
Deshalb finden Sie der folgenden Satz auf der Website: „CoaMAX lebt von seiner
starken Gemeinschaft“. Jeder der News, Termine oder Beiträge einstellt, nutzt sich
und allen anderen zugleich. Ganz abgesehen davon, dass jeder von dem Wissen, den
Methoden und Erfahrungen der anderen lernen kann.
Damit sich alle Coachs, Berater und Mediatoren auf CoaMAX von den Vorteilen ihrer
Mitgliedschaft überzeugen können, ist der Beitritt als „Pro“ für 2011 bereits im
Oktober und November dieses Jahres zum Eco-Tarif von 89,- Euro offen
(www.coamax.de/registrieren.html).
Über Zuwachs würde ich mich sehr freuen, gar nicht so sehr wegen meiner
Investition und der Deckung meiner Kosten, sondern weil, sobald Gewinn entsteht,
mindestens 20% von diesem gespendet werden. Ein Teil soll an den Stiftungsfonds
deutscher Coachs bei der Welthungerhilfe gehen, die weiteren an die Förderung von
Behinderten und an den Tierschutz. Das sind natürlich Themen, die mir sehr am
Herzen liegen. Wenn Sie als CoaMAX-Mitglied Vorschläge und Initiativen für weitere
Felder haben, immer herzlich gern (www.coamax.de/csr.html).
Also, schauen Sie sich auf CoaMAX gern um. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder
Kritik zu der Webseite oder auch zu diesem Artikel haben, schreiben oder mailen Sie
mir bitte unverblümt. Mir sind Dialog und Inter-Aktivität sehr wichtig. CoaMAX soll
sich dadurch auszeichnen, dass es bald von möglichst allen seinen Mitgliedern
gestaltet wird. Nehmen Sie mich gern beim Wort.
Ach ja, last but not least, CoaMAX hat den Slogan „get going“. Warum? Naja, ich
mag`s eben englisch-kurz frei nach Erich Kästner: “Es gibt nichts Gutes, außer: Man
tut es!”
Kontakt
Dr. Leif-Erik Wollenweber
Eigenheim 17
41747 Viersen
Email: [email protected]
www.coamax.de
27
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DFC-News:
Werteorientierung: Deutscher Fachverband Coaching (DFC) ist nun
Fördermitglied des Forums für Werteorientierung in der
Weiterbildung e. V. geworden und übernimmt damit die
umfangreiche Ethik und das Weiterbildungsverständnis des Forums
für Coaching, Training und Beratung.
Website: www.forumwerteorientierung.de
DFC-Kongress: Der DFC veranstaltet am 24. und 25. Juni 2011 einen WorkshopKongress für alle Mitglieder und Teilnehmer/innen von Peergruppen des
Weiterbildungskreises Coaching (WBK). Vermutlicher Ort: NRW. Mehr
Informationen zum Ort, Programm u. a. im nächsten Barometer.
Peergruppen des WBK und DFC: Es gibt nun über 20 regionale angeleitete
Peergruppen in Deutschland, die ein umfangreiches Übungs- und
Diskussionsangebot bieten. Termine und Themen der Peergruppen auf der Website
www.wk-coaching.de oder direkt auf diesem PDF-Dokument:
http://www.wiwl.de/infos/wbk-termine.pdf
Infos:
DFC: www.deutscher-fachverband-coaching.de
WBK: www.weiterbildungskreis-coaching.de
Welthungerhilfe und DFC: www.coaching-stiftung.de
Kurzinfo: Workshop der Coaching- und Psychotherapie-Tutoren und -Trainer/innen
der Fernschulen und Fernhochschulen – 18. September 2010
Auf der Arbeitstagung wurde besprochen, wie die tutorielle Betreuung und die Seminare für die
Studierenden in den Verbundstudien PCoa, PBCo und PsHP verbessert werden können. Grundlage für
Verbesserungen sind auch Anregungen, Feedbacks und Tipps von Studierenden, die im letzten Jahr
gesammelt wurden. Der Fernkurs Personal Coaching PCoa (neu: PBCo) wurde vollständig aktualisiert
und teilweise umgeschrieben. In einer erweiterten Version, mit 200 Seiten mehr Umfang, wird er nun
auch als Fernkurs „Personal- und Business-Coach“ angeboten. Der Fernkurs Psychotherapie PsHP wird
im Frühjahr 2011 modernisiert werden. Die eintägige Tagung fand in einer „familiären“ Atmosphäre
statt. Die Tutoren und Trainer treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, zu Intervisionen und
Fortbildungen.
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Coachingtage 2010
Der Coachingkongress bei München
19. bis 20. November 2010
Infos & Anmeldung: http://www.wiwl.de/infos/folder-coachingtage_1207_1.pdf
Dieser Links ist bis zum 30. November 2010 aktiv.
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Plauderkiste
Die Peergroup Bayern goes on stage
Von Georg-W. Moeller
Nachricht an Schorsch Moeller: „Gründe mal eine Peergroup in Bayern“.
Selbst gerade den „Lehrlingsschuhen“ entwachsen, entwickelte sich schon ein
mulmiges Gefühl, diesen Auftrag zwar „ganz in meinem Tempo… und so, wie es gut
für mich ist“ in Angriff zu nehmen. Das erste Meeting im April schien bereits alle
Befürchtungen zu bestätigen.
Gerade einmal zu viert saßen wir uns gegenüber. Ausgerechnet die „Glaubenssätze“
mussten nun auf der Agenda stehen. „Symbolik“ oder Zufall? Getragen von
Sympathie und gegenseitigem Vertrauen verabredete das Peergrüppchen die
„Geschäftsbedingungen“ für unsere zukünftigen Treffen. Sofort erzielten die
Teilnehmer Einigkeit, den üblichen Unkostenbeitrag für die Peergroupteilnahme
„Kindern in Not“ zu spenden. Eine eigens angeschaffte Spardose mit Biene Maja als
Label lässt die Gruppe nunmehr emsig sparen, damit am Jahresende ein kleiner
Scheck den „Kindern in Not“ zukommen kann. Björn Migges anfänglicher Blick in die
„Kristallkugel“ sollte sich schon bald bewahr- heiten, dass aus den ursprünglich vier
nunmehr schon 12 Peergroupteilnehmer geworden sind (Mitte September 2010).
Die Tendenz ist steigend. Mit jeder Anmeldung zum nächsten Peergrouptreffen,
jeweils am 1. Dienstag im Monat (terminliche Ausnahmen werden schnell und
unbürokratisch akzeptiert) haben die Teilnehmer die Möglichkeit ein „Lieblingstool“,
ein eigenes Anliegen auf die Agenda setzen zu lassen, damit dieser Wunsch in der
Gruppe realisiert wird. Eine Nähe zur Realität und den Gruppenteilnehmern ist
gegeben. Jedes Meeting ist getragen von Empathie und zwischenzeitlich großer
Nähe, sodass es eine Freude ist, unsere Coachingerfahrungen bzw. die
Coachinglernerfahrungen zeitnah mit einander zu teilen.
Georg-W. Moeller
Business-Coach IHK
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Kolummne – Locker “gesprochen”
Von Georg “Schorsch” W. Moeller, München
Der Coach sucht seine Klienten
Die Ausbildung zum Coach ist geschafft, die Website professionell gestaltet, das
Suchmaschinenmarketing optimiert, die bekannten Kontakte sind geschärft. Ein ganz
ansprechender Flyer zum eigenen Coachauftritt liegt druckfrisch zur Verteilung, gar
für größere Mailings bereit. Auch die ersten Seminare bei der heimischen
Volkshochschule sind erfolgreich durchgeführt worden, um dem jungen Coach zu
vergegenwärtigen, dass die gelernten Tools, die erlebte Selbstwahrnehmung auch bei
potenziellen Klienten schon so ganz erfolgreich angewandt werden können. Gebannt
sitzt der frisch gebackene Coach nun vor dem Bildschirm oder Telefon und wartet auf
die Flut an Klientenanfragen. Doch: … Die Nachfragen kommen nur sehr zögerlich. Da
nun genügend Zeit zur Verfügung steht, darüber nachzudenken, wie der Coach
erfolgreich in den Coachingmarkt eintritt, stellt sich die Frage, welche Einzigartigkeit,
welches USP, unique selling preposition, für die Klientennachfrage wirklich
entscheidend sein kann. „Worin bin ich fit“, „was macht mich für meinen potenziellen
Klienten wertvoll“ oder „welche nachhaltige Aussage stützt meine Position als
Coach“, „welches ist meine Feldkompetenz“. Wenn klare Antworten auf diese Fragen
gefunden sind, geht der Coach zielbewusst in die Öffentlichkeit. Ohne eine
professionelle Betreuung durch einen unabhängigen PR-Berater geht der junge Coach
einen ungewissen Weg. Wenn der Coach denkt, er sei Alleskönner und könne auch
„zwischen Tür und Angel“ sein eigenes Coachprofil der Fachpresse in eigenen Worten
zur Verfügung stellen, wird sich bald die Erkenntnis zeigen, dass die Fachpresse die
unabhängige PR-Instanz quasi als Katalysator von irgendwelchen Allerweltsegomanen
bevorzugt. Diese Erfahrung wird gerne an den Coachnachwuchs weitergeben. Die
Einschaltung einer PR-Instanz ist nicht billig und bedarf eines längeren Atems, Erfolge
einfahren zu können. Doch bereits die ersten PR-Artikel in der jeweiligen Fachpresse
zeigen in der Außenwelt ihre Wirkung. Anrufe, Mails von interessierten Klienten
bestätigen diesen Weg, seine Coachingkompetenz im Markt zu installieren. Ist erst
einmal „der Knoten geplatzt“, dass zufriedene Klienten für den jungen Coach Mund
zu Mund-Werbung machen, rollt der Business-Zug immer schneller. Geduld ist
dennoch jedem von Herzen geraten.
Mit freundlichen Grüßen
Georg W. Moeller, Business-Coach IHK
Der Autor: Georg-W. Moeller („Schorsch“) ist Hotelinhaber bei
München und Business Coach (IHK). Außerdem nahm er an
umfangreichen Spezialseminaren im Personal Coaching teil. Er
studierte in Deutschland und den USA. In München und
Oberbayern berät er Geschäfts-führer. Herr Moeller leitet die
Regional- und Peergroup München und freut sich, sein Wissen
kollegial mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen in
freundschaftlicher Atmosphäre zu teilen.
Web: www.gwm-coaching.de
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CB 3 Oktober 2010
Redaktion
Call for Papers
Wenn Sie Studierende oder Studierender sind und in einem Spezialgebiet besondere
Kenntnisse haben, wenn Sie Peergroupleiter/in sind, wenn Sie bereits Zertifizierter
Coach sind, … senden Sie uns bitten einen Beitrag zu.
•
•
•
•
•
•
•
•
Geschafft!
Tool
Nachgedacht!
Print
Szene
Who is who?
Kolumne
Andere … ?
Mein Weg zum Coach
Methoden, Tipps, Tricks im Coaching
Kontroverses zur Diskussion
Zeitschriften, Bücher, Rezensionen
Kongresse, Meeting-Points
Wer macht Coaching-Landschaft?
Worüber wir immer schon einmal reden wollten
Hinweise zum Einreichen von Texten:
Bitte ohne viele Textformatierungen, bitte keine Absätze o. Ä. einfügen.
Bitte in Arial 12, einzeilig.
Bitte Fotos, Logos etc. gleich in den Text einfügen.
Bitte Kontaktdaten (Adresse, Web, Telefon) in den Text einfügen.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge! Für die nächsten Barometer ist noch Platz. Jedes
Barometer hat eine erstmalige Online-Auflage von ca. 3000 Exemplaren. Da die
Barometer in den Downloadbereichen stehen bleiben, wird jeder Artikel auch von
späteren Leser/innen gelesen; wir schätzen: In 10 Jahren von wenigstens 30.000
Leser/innen.
Die nächste Ausgabe des Coaching-Barometer erscheint
voraussichtlich im Januar/Februar 2011.
Impressum: Das Coaching Barometer (BC) ist eine exklusive elektronische Informationsschrift für die Studierenden des CoachingFernlehrgangs sowie für die Mitglieder des Deutschen Fachverbandes Coaching (DFC). BC erscheint unregelmäßig, etwa alle acht bis
zwölf Wochen mit einem Umfang von 10 bis ca. 30 Seiten und wird im Downloadbereich für die berechtigten Personen zur Verfügung
gestellt. Herausgeber: Weiterbildungskreis Coaching und Deutscher Fachverband Coaching (DFC). Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Die Autoren der jeweiligen Beiträge; ansonsten die Redaktionsleitung: Dipl.-Päd. Anke Strobel u. Dr. med. Björn Migge. Die
Meinungen und Ansichten der einzelnen Autoren geben nicht immer die Meinung der Redaktion, des Herausgebers oder der
Fernschule wieder! Kopie oder Verbreitung des Coaching-Barometers ist ohne die Einwilligung der Autoren oder der Redaktion nicht
gestattet. Copyright © bei den jeweiligen Autoren oder dem Herausgeber. Redaktion: Mail: office /et/ dfc-verband.de
Autoren der nächsten Ausgaben: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für die meisten Rubriken des Coaching Barometers nur
Beiträge von ehemaligen Studierenden annehmen, die es bereits „geschafft!“ haben. Schauen Sie, zu welcher Rubrik Sie etwas
beitragen können und senden Sie uns Ihren Beitrag bitte zu: Bitte fügen Sie möglichst wenige Textumbrüche und dergleichen ein. Bitte
lassen Sie den Text in „Rohform“. Wir behalten uns redaktionelle Kürzungen, kleine Anmerkungen oder kleinere Korrekturen vor.
Kollegiale regionale Coaching-Arbeitsgruppen für Studierende sowie Intervisionsgruppen für Coaches:
http://www.wk-coaching.de Menüpunkt: Regional | http://www.deutscher-fachverband-coaching.de Menüpunkt: Regional
Bitte wenden Sie sich mit allen Fachfragen zum Studium an Ihre Fernschule oder Ihre Studienleitung (bzw. die betreuenden Tutoren).
Die Redaktion / das Coaching-Barometer kann auf Fachfragen zum Studium nicht eingehen! Bitte haben Sie hierfür Verständnis.
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Regionale Peergruppen und Coaching-Übungsgruppen in Deutschland und Europa
Die Gruppen werden angeboten vom Deutschen Fachverband Coaching (DFC) und vom
Weiterbildungskreis Coaching (koordiniert von Dr.Migge-Seminare®). Teilnehmende: Studierende der
staatlich zugelassenen Fernlehrgänge und Hochschulkurse PCoa, PBCo, PCoaH, der SystemischIntegrativen Coach-Ausbildung ICA und des Hochschullehrgangs Business-Coach (FH) Schmalkalden. Auch
andere am Coaching interessierte Studierende und Lernende sind in den Gruppen in der Regel
willkommen! Einige Gruppen bieten auch kollegiale Beratung (Intervisionsgruppen) für erfahrene Coaches
in der Region an. STAND 2011
PLZ-Regionen der Peergroups:
01-03
Magdeburg, Halle, Dresden, Leipzig:
Barbara Knöfler.
Kontakt: barbara.knoefler (et) gmx.de
04-06
Magdeburg, Halle, Dresden, Leipzig:
Barbara Knöfler
Kontakt: barbara.knoefler (et) gmx.de
07-09
Dies sind die Themen und Termine der
einzelnen Peergroups in den nächsten
Monaten (PDF)
Mehr Infos: Bitte schauen Sie ganz
unten auf dieser Seite.
10-13
Berlin u. U.: Sabine und Siegbert
Lehmpfuhl. Kontakt:
anfragen (et) lehmpfuhl.info
14-16
Frankfurt Oder: Melitta Kraetke. Kontakt:
m.kraetke (et) web.de
17-19
20-23
Hamburg 1: Claudia Doodt-Jaiteh.
Kontakt: coaching (et) dojai.de
24-26
Lübeck: Brigitte Rosenthal. Kontakt:
rosenthal (et) rosenthal-coaching.de
27-29
Nordsee u. Cuxhaven: Ilka
Hakenbeck: Kontakt: ilka.hakenbeck
(et) t-online.de
34-36
37-39
In Planung Frühjahr 2012
In Planung Frühjahr 2012
40-43
Düsseldorf 1: Anja Tack. Kontakt:
anja.tack (et) schoko-finden.de
44-46
Dortmund: Sinah Piekarek. Kontakt:
sienah.piekarek (et) web.de
Düsseldorf 2: Frank Max. Kontakt:
info (et) chancenmanager.de
Essen: Dr. Till Reichert. Kontakt:
tillreichert (et) web.de
47-49
Osnabrück / Emsland:
Heidrun Deters. Kontakt:
info (et) blicknachvorn.de
Hamburg 2: Elana Arnold
Kontakt: arnold (et) coaching-mit-elan.de
30-33
OstWestfalenLippe / Nord-Ost-NRW:
Christine Hegerding. Kontakt:
coaching-wbk (et) web.de
s. 01-16
Region Hannover:
Hana Hahne. Kontakt:
info (et) hanahahne.de
Leverkusen / Wuppertal: Dirk Landeck.
Kontakt: info (et) landeckconsult.de
Münster 2 / Rheine / Lingen:
Britta Schmitz. Kontakt:
b.schmitz2603 (et) gmx.de
Münster 1: geschlossene Gruppe
Dipl.-Psych. Cécile Droste. Kontakt:
droste (et) coaching-fuertrauernde.de
50-53
Köln: Helena Rohm-Schnak. Kontakt:
helnorosch (et) t-online.de
54-56
Trier: Stephanie Wiesner. Kontakt:
stephanie.wiesner (et) web.de
zusätzliche Gruppe in Planung Anf. 2012
Koblenz: Horst Lempart. Kontakt:
info (et) spectrumcoaching.de
60-63
Darmstadt u. Frankfurt: Ute Lorenz.
Kontakt:
utelorenz.enlivin (et) googlemail.com
64-66
Saarland u. West-Pfalz: Dr. Wolfgang
Kreis. Kontakt:
wkreis (et) kreis-coaching.de
67-69
Luxemburg:
Simone Schilling-Bebing. Kontakt:
simone.bebing (et) gmail.com
70-73
74-76
77-79
s.66-69 oder 87-89
In Planung Frühjahr 2012
s. 66-69
80-83
München u. Oberbayern:
Georg-W. "Schorsch" Moeller. Kontakt:
84-86
87-89
Ulm: Sabine Fischer. Kontakt:
sabine.fischer (et) newtec.de
s. 80-83
57-59
Sauerland: Renate Betz. Kontakt:
renate.betz (et) t-online.de
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CB 3 Oktober 2010
gmoeller (et) gwm-coaching.de
90-93
Nürnberg: Birgit Wolfrum-Reichel.
Kontakt: info (et) gemeinsambewegen.de
94-96
Regensburg u. Ostbayern:
Dorothea Weber. Kontakt:
info (et) dorothea-weber.de
97-99
Benelux
Luxemburg: Simone Schilling-Bebing.
Kontakt: simone.bebing (et) gmail.com
Osterreich
Schweiz
s. 90-96
In Planung Frühjahr 2012
In der Tabelle oben finden Sie fachlich angeleitete Intervisions- und Peergroups für Coaching.
Informationen zu den regionalen Arbeitsgruppen - bitte sprechen Sie die Peergroupleitung darauf an!
•
•
•
•
•
•
Bitte berücksichtigen: Wie bereiten die Gruppen gut auf Prüfungen etc. vor?
http://www.drmigge.net/infos/Testing.pdf (PDF)
Peergroups und Intervisionsgruppen für Coaching des DFC:
http://dfc-verband.de/index.php?id=3
Wie funktionieren Peergroups? Und: PLZ-Liste der aktuellen Gruppen:
http://www.wiwl.de/infos/WBK-Regionalgruppen.pdf (PDF)
Themen und Termine der einzelnen Coaching-Peergroups in den nächsten Monaten:
http://www.wiwl.de/infos/wbk-termine.pdf (PDF)
Wie bereiten die Gruppen idealer Weise auf die Prüfungen vor?
http://www.drmigge.net/infos/Testing.pdf (PDF)
Möchten Sie selbst eine Peergroup oder Lerngruppe des DFC/WBK anbieten? Dann senden Sie uns bitte das
Bewerbungsformular zur Peergroupleitung zu: http://www.wiwl.de/infos/WBK-PGL.pdf (PDF)
Sie können sich auch gerne an unser Office wenden, um sich zu informieren: office (et) dfc-verband.de
PLZ-Landkarte Deutschland:
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CB 3 Oktober 2010
Regionale Übungs- und Peergroups im DFC
Auf den ersten Seite finden Sie die Kontaktdaten von Coaches, die eine Lern- und Austausch-Gruppe "auf Augenhöhe" (und
darüber) anbieten. Die einladenden Kolleginnen und Kollegen sind in dieser Rolle keine Trainer oder Dozenten. Sie verstehen sich
als Einladende und Kolleginnen, die bereits mehr Seminare besucht haben und mehr Erfahrung im Coaching haben. Termine,
Optionen, ggf. auch kleine Unkostenumlage (z.B. für Raum, Getränke, Zeit etc.) sind bei den genannten Personen zu erfragen. Bitte
lesen Sie auch die Hinweise ganz unten auf der Seite.
Studierende und Coaches, die an Peergroups teilnehmen, müssen NICHT Mitglied im DFC sein. (können sie aber)
Der WBK ist ein Weiterbildungskreis im Deutschen Fachverband Coach (DFC), der von Dr.Migge-Seminare® in Kooperation mit den
Fernschulen und beteiligten Bildungsinstitutionen koordiniert wird und den Dr.Migge-Seminare® empfiehlt. Es gibt keine WBKMitgliedschaft.
Die Peergroupleiter/innen nehmen in der Regel pro Übungsabend (oft 2-3 Stunden) eine geringe Kostenpauschale von ca. 10 bis 20
Euro. Den genauen Investitionsbetrag müssen Sie bitte vor Ort direkt erfragen.
In der Liste oben finden Sie sowohl Mitglieder verschiedener Roundtable-Verbände als auch verbandsunabhängige "Einladende"
aufgelistet. Ab Mitte 2012 sind alle WBK-Peergroupleiter Mitglieder des DFC. Doppelmitgliedschaften in anderen Verbänden sind
möglich. Alle stehen der Philosophie und Ethik nahe, wie sie auf den Websites des Deutschen Fachverbandes Coaching (DFC)
veröffentlicht sind und sicherten zu, dass sie das Ethik- und Qualitätsverständnis von Dr.Migge-Seminare teilen und auch die Ethik
des DBVC anerkennen. In diesen Ethiken ist eine Antisektenerklärung enthalten und die Verpflichtung im wirtschaftlichen Sinne
ehrbar zu handeln. Bitte erfragen Sie ggf. den Hintergrund und die Motivation der Einladenden. Dr.Migge-Seminare kann keine
Haftung für Qualität, Inhalte, Geschäftsgebaren übernehmen. Doch wir kennen die Kolleg/innen aus unseren Ausbildungen von
früher persönlich und schätzen sie. Sofern es in Peergroups einmal Meinungsverschiedenheiten gibt, stehen wir zur Klärung und
Schlichtung gerne zur Verfügung. Wir nehmen auch Kritik, Verbesserungsvorschläge u. Ä. entgegen.
Wir freuen uns über Rückmeldungen: War es gut und lehrreich in der Gruppe? Sollten wir den Kontakt hier lieber wieder
entfernen? Können Sie die regionale AG empfehlen? Was haben Sie an Tools und Haltung gelernt? Ist die Atmosphäre
wertschätzend? usw.
Hier finden Sie die Termine für Ihre Peergroup:
http://www.drmigge.net/infos/wbk-termine.pdf
Ihr Beratungsteam: Haben Sie nicht die
passende Peer- oder Übungsgruppe
gefunden? Bitte fragen Sie uns.
Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Deutscher Fachverband Coaching (DFC)
Portastraße 41
D - 32457 Porta Westfalica
Tel. 0571-974-1975
Fax. 0571-974-1976
Mail: office(et)dfc-verband(dot)de
Christine Migge
Anerkannte Fallbesprechungen können Sie hier durchführen lassen:
Supervision:
www.DGSv.de (> Supervisor DGSv), www.BDP-Verband.de > Suchen Sie dort jeweils nach Adressen
von Supervisor/innen. Sie können auch über Google suchen: „Supervision Ihre Stadt DGSv [oder
BDP]“; außerdem: Dipl.-Psych. Monika Salomo (s. u.). Das Honorar für Einzelfall-Supervision beträgt
i.d.R. 75 bis 150 Euro pro Stunde.
Sowie als Fall-Mentoring bei Lehr-Coaches, die hier genannt sind:
http://www.coach-netz.de (Bild rechts)
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Zugehörige Unterlagen
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