Medikamentöse Tumortherapie (Chemotherapie)

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Medikamentöse
Tumortherapie
(Chemotherapie)
Ein Ratgeber der Krebsliga
für Betroffene und Angehörige
Impressum
Herausgeberin:
Krebsliga Schweiz
Effingerstrasse 40, Postfach 8219, 3001 Bern
Tel. 031 389 91 00
Fax 031 389 91 60
E-Mail: [email protected]
www.swisscancer.ch
Autorinnen:
Dr. Agnes Glaus und Dr. Anne Durrer
Redaktion:
Nicolas Broccard, Susanne Lanz, Martin Leutenegger
Layout und Satz:
Typopress Bern AG, Bern
Druck:
Imprimerie St-Canisius SA, Fribourg
Copyright:
1999, 2002, Krebsliga Schweiz, Bern
Diese Broschüre ist auch in französischer und italienischer
Sprache erhältlich.
Hinweis zur Schreibweise:
Wird im Text abwechselnd die weibliche und männliche Form
verwendet, gilt sie jeweils für beide Geschlechter.
KLS/5.2002/46 000 D/2. Auflage/1101
Medikamentöse
Tumortherapie
(Chemotherapie)
Inhalt
Zu dieser Broschüre
4
Was ist Krebs?
6
Therapie nach Mass
10
Welche Medikamente? Wie wirken sie?
14
Wie verläuft eine Chemotherapie?
22
Unerwünschte Wirkungen
24
Was tun gegen…
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
Haarausfall
Müdigkeit
Entzündungen im Mundbereich
Übelkeit und Erbrechen
Verdauungsprobleme (Verstopfung, Durchfall)
Appetitverlust
Niedrige Blutwerte
Venenprobleme bei Infusionen
Störungen der Nerven- und Muskelfunktionen
Hautreaktionen
Störungen im Hormonhaushalt
27
29
31
32
33
33
34
36
36
37
37
Das Leben geht weiter – aber wie?
■
■
■
■
■
Essen und Trinken
Arbeit
Sexualität
Frauen
Männer
Alkohol und Nikotin
Andere Medikamente
38
40
40
41
42
43
44
Komplementäre Behandlungsmethoden
45
Lassen Sie sich beraten
47
Anhang
48
Persönliches Merkblatt «Unerwünschte Wirkungen»
52
Zu dieser Broschüre
Liebe Leserin, lieber Leser
Sie befinden sich zurzeit in einer schwierigen Situation. Sie
haben eine belastende Diagnose erhalten und möchten wissen, wie die Krankheit am besten bewältigt und behandelt
werden kann. Zwischen Angst und Hoffnung hin und her
schwankend, möchten Sie trotzdem die Gedanken ordnen
und die für Sie richtigen Entscheidungen treffen.
Vielleicht haben Sie schon Verschiedenes über die Chemotherapie gehört. Dies hat bei Ihnen womöglich negative
Gefühle hervorgerufen. Leider ist die Chemotherapie meist
nicht frei von unerwünschten Wirkungen. Aber die medizinischen Fortschritte ermöglichen heute eine Behandlung,
die wirksamer und verträglicher ist als früher.
Diese Broschüre erklärt, was eine Chemotherapie ist, warum
sie nötig sein kann und wie sie wirkt. Damit können Sie und
Ihre Angehörigen sich ein Bild über Möglichkeiten und Grenzen machen. Gut informiert, wird es Ihnen leichter fallen, zusammen mit Ihrem Arzt und den Pflegenden die nächsten
Schritte zu gehen.
Eine Broschüre ersetzt niemals das Gespräch mit dem
Behandlungsteam, das Sie durch die Therapie begleitet.
Scheuen Sie sich nicht, alle Fragen zu stellen, die Sie beschäftigen. Im Anhang finden Sie ein Merkblatt. Hier können
Sie jene unerwünschten Wirkungen eintragen lassen, mit
denen Sie möglicherweise zu rechnen haben. Dies erlaubt
4
Ihnen, sich darauf vorzubereiten und vorbeugende Massnahmen zu ergreifen. Im Kapitel «Was tun gegen…» (ab Seite
27) finden Sie entsprechende Hinweise. Wenn Sie Rat und
Hilfe brauchen, stehen Ihnen verschiedene Kontaktstellen
offen, an die Sie sich wenden können (siehe Anhang).
Wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute.
Ihre Krebsliga
5
Was ist Krebs?
Wie entsteht ein Tumor?
Die kleinste Einheit eines lebendigen Organismus ist die
Zelle. Zellen vermehren sich durch Teilung und gruppieren
sich zu Geweben. Aus diesen formen sich die verschiedenen
Organe. Normale, gesunde Zellen sind aufeinander abgestimmt und funktionieren harmonisch.
Bei Krebserkrankungen haben sich normale Zellen in Krebszellen umgewandelt und teilen sich unkontrolliert. Manchmal
kann das natürliche Abwehrsystem des Körpers die wuchernden Zellen zerstören. Sonst aber teilen sich die Krebszellen
immer weiter und bilden schliesslich eine örtlich begrenzte
Geschwulst (Tumor).
Noch ist weitgehend ungeklärt, warum gewisse Zellen im
Körper sich plötzlich unkontrolliert vermehren und einen
bösartigen Tumor bilden können. Von gewissen Lebensweisen wie Rauchen, Ernährung und mangelnde Bewegung
ist zwar bekannt, dass sie der Gesundheit schaden. Bei der
Entstehung einer Krebskrankheit spielen aber verschiedene
Gründe eine Rolle. Meist bleibt unklar, weshalb eine Person
an Krebs erkrankt. Nach heutigem Wissensstand jedoch liegt
den meisten bösartigen Tumoren ein Defekt der Gene zugrunde. Dieser führt zu einer Störung des natürlichen Ablaufs
zwischen Wachstum, Teilung und Absterben der Zellen.
«Der» Krebs existiert nicht. In Wirklichkeit gibt es über hundert Krebserkrankungen. Einige entwickeln sich sehr schnell:
Werden sie nicht behandelt, breiten sich die Krebszellen zu6
sätzlich über die Blut- und Lymphbahnen im Körper aus. Auf
diese Weise bilden sich Metastasen (vom ursprünglichen
Tumor entfernte Ableger). Andere Tumoren wachsen langsam und bleiben lokal, das heisst auf den Entstehungsort
begrenzt. Ausserdem kann die gleiche Krankheit – zum
Beispiel Brust- oder Prostatakrebs – bei verschiedenen
Personen unterschiedlich verlaufen.
Weshalb gerade ich?
Angesichts einer Krankheit wie Krebs ist diese Frage völlig
berechtigt. Wer würde diese Frage nicht stellen? Sicher
haben Sie diese schon oft aufgeworfen. Doch langes Grübeln
endet meistens in einer Sackgasse und zehrt überdies an
den Kräften. Das Schicksal, den Zufall, Gottes Wille oder gar
sich selbst für die Krankheit verantwortlich zu machen, bringt
kaum eine Antwort auf diese Frage. Auch Selbstbeschuldigungen tragen nichts zur Lösung des Problems bei.
Oft machen sich Betroffene jedoch Gedanken über den Sinn
ihrer Krebserkrankung. Sie entdecken, wie durch die Krankheit viele Dinge in ihrem Leben an Bedeutung gewinnen.
Was einem im Leben wichtig ist, lässt sich jetzt besser von
den nebensächlichen Dingen trennen. Was jemand zuvor
kaum beachtete, wird plötzlich kostbar. Dies ist aber eine
ganz persönliche Erfahrung. Kein Aussenstehender darf sich
anmassen, eine krebskranke Person aufzumuntern mit der
Bemerkung, Krebs sei ja auch eine Chance.
7
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten
Wie es unterschiedliche Krebskrankheiten gibt, so weichen
auch die Möglichkeiten der Therapie voneinander ab. Heute
können mehrere Krebsformen geheilt oder über Jahre hinweg in Schranken gehalten werden. Die Betroffenen führen
zum Teil ein normales Leben mit relativ wenigen Beschwerden. Andere Krebsarten sind weiterhin unheilbar.
Die Hauptformen der Behandlung sind heute
■ die Chirurgie (Operation),
■ die Radiotherapie (Bestrahlung)
■ Medikamentöse Therapien
Dazu gehören u.a. die Chemotherapie (mit Zytostatika, siehe
Seite 14ff.), die (Anti-)Hormontherapie (siehe Seite 16) und
die Immuntherapien (siehe Seite 18).
Diese Behandlungsmöglichkeiten können einzeln oder kombiniert, gleichzeitig oder nacheinander angewandt werden.
Entscheidend für die Therapie ist die Art der Erkrankung.
Das Ziel der Behandlung ist oft eine Heilung oder eine längerfristige Stabilisierung. In anderen Fällen ist das Ziel eine
Linderung von Schmerzen und anderen Krankheitsfolgen.
Mehr wissen
Zögern Sie nicht, Ihren Onkologen, Ihre Onkologin darauf anzusprechen: Wie steht es genau um Sie? Welche Therapien
kommen infrage, und warum? Welche Alternativen gibt es?
So sind Sie über Ihre Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten besser im Bild. Weitere Informationen finden
8
Sie auch im Internet. Hier gilt es jedoch zu unterscheiden
zwischen zuverlässigen Informationen und solchen, die unrichtige Angaben enthalten und falsche Hoffnungen wecken.
Das Krebstelefon und die Beratungsstelle Ihrer regionalen
Krebsliga stehen Ihnen gerne zur Seite (siehe Anhang).
9
Therapie nach Mass
Der Chirurge, die Onkologin oder der Onkologe (Fachperson
für medikamentöse Krebsbehandlung) sowie Fachleute der
Radioonkologie stellen gemeinsam mit Ihnen einen auf Ihre
Person und Krankheit zugeschnittenen Behandlungsplan auf.
Zusammen mit dem Pflegepersonal wird dieses Team Sie
während der Therapie begleiten. Verspüren Sie das Bedürfnis
nach zusätzlicher Information, fragen Sie ohne Zögern. Wollen
Sie mehr wissen über die Auswirkungen der Therapie? Sind
Sie unsicher, inwiefern Sie diese Auswirkungen ertragen
können oder wollen? Sie haben ein Recht auf umfassende
Information. Auch haben Sie das Recht, mit Ihrer Ärztin über
den Behandlungsplan zu diskutieren und diesen nach reiflicher Überlegung sogar abzulehnen. Ausserdem können Sie
einen weiteren Arzt aufsuchen und ihn um eine Zweitmeinung
bitten.
Die Wahl der Behandlungsmethode
Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von vielen Umständen ab, die individuell zusammen mit Ihnen abgewogen
werden:
■ der Art des Tumors, an dem Sie leiden,
■ der Grösse und der Lage des Tumors,
■ der Frage, ob der Tumor schnell oder langsam wächst,
■ der Frage, ob die Lymphbahnen in der Umgebung des Tumors befallen sind oder nicht,
■ eventuell vorhandenen Metastasen,
■ Ihrer persönlichen Verfassung wie Allgemeinzustand und
Alter. Dabei spielt nicht allein Ihre körperliche Fitness eine
Rolle. Wichtig sind ebenso Ihre psychische Befindlichkeit
10
sowie Ihre Einstellung der Krankheit und der Therapie gegenüber.
Bei der Wahl der für Sie geeigneten Therapie kommen zwei
weitere Gesichtspunkte hinzu:
■ Nicht alle Krebszellen reagieren gleich auf ein Medikament. Die kranken Zellen können auf das eine Krebsmedikament schlecht, auf ein anderes gut ansprechen. Wie
bei den Antibiotika können kranke Zellen ausserdem
gegen das Medikament resistent sein oder resistent
werden; dieses wirkt in dem Fall nicht mehr. Aus diesen
Gründen braucht es manchmal eine Änderung der Therapie.
■ Eine medikamentöse Therapie verfolgt entweder ein «kuratives» oder ein «palliatives» Ziel. Bei einer kurativen
Behandlung geht es darum, die Krankheit zu heilen oder
zumindest den Gesundheitszustand auf lange Sicht zu stabilisieren (Fachleute sprechen in dem Fall von Remission).
Wie der Verlauf einer Krebskrankheit nicht mit Sicherheit
vorausgesagt werden kann, lässt sich auch der Erfolg einer
Therapie nicht garantieren. Viele Patientinnen und Patienten möchten jedoch alles für eine Heilung unternehmen
und sind bereit, damit verbundene Auswirkungen zu ertragen (Therapie mit kurativem Ziel).
Linderung als Ziel
Ist aber die Krankheit schon weit fortgeschritten und besteht
keine Aussicht auf Heilung mehr, erlaubt die Chemotherapie,
Schmerzen und andere schwere Krankheitsfolgen einzudäm11
men und eine gewisse Lebensqualität zu erhalten (Therapie
mit palliativem Ziel).
Auch in dieser Situation gelangen weitere Behandlungen
wie Medikamente gegen Schmerzen oder Bestrahlung zum
Einsatz (siehe die Hinweise auf die entsprechenden Broschüren auf Seite 48).
Hoffnung auf die Forschung
Ärztinnen und Ärzte suchen laufend nach neuen und besseren
Behandlungen. Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen
einer Behandlung überprüfen sie anhand klinischer Studien
(Therapieprotokolle). Alle heute erprobten Behandlungen
beruhen auf Erkenntnissen früher gemachter Studien. Klinische Studien sollen unter anderem folgende Frage beantworten: Erhöht eine neue Methode die Wirksamkeit einer
Therapie? Zentral ist ausserdem die Frage, ob eine bestimmte Behandlung die Lebensqualität der Krebskranken
verbessert.
In diesen Studien wird entweder die Wirksamkeit eines
neuen Medikaments überprüft oder eine erprobte Behandlung mit einer neuen verglichen, die mehr Erfolg verspricht.
Der Unterschied kann in der Zugabe eines neuen Medikaments bestehen, einer veränderten Dosierung oder einer
neuen Kombination von Medikamenten. Zuerst muss eine
ethische Kommission grünes Licht geben, bevor eine wissenschaftliche Studie an Krebskranken durchgeführt werden
darf.
12
Behandlung im Rahmen einer Studie?
Es kann sein, dass der Arzt oder die Ärztin Ihnen eine
Behandlung im Rahmen einer klinischen Studie vorschlägt.
Ob Sie daran teilnehmen wollen oder nicht, ist Ihr freier
Entscheid. Unbedingt sollten Sie sich vorher ausführlich über
den Behandlungsplan sowie alle Vor- und Nachteile informieren lassen. Auch müssen Sie Ihre ausdrückliche Einwilligung geben. Falls Sie mitmachen, haben Sie das Recht, sich
jederzeit aus der Studie zurückzuziehen.
Es gibt verschiedene Gründe, sich an einer Studie zu beteiligen. Viele Betroffene erhoffen sich eine beschleunigte
Besserung oder gar eine Heilung der Krankheit. Andere
möchten ihren Teil zur Forschung beitragen und denken vor
allem an den möglichen Nutzen für künftige Krebskranke.
Wenn Ihnen die Teilnahme an einer solchen Studie vorgeschlagen wird, aber Sie sich Ihrer Sache nicht sicher sind,
sollten Sie ohne Scheu die Meinung einer zusätzlichen
Fachperson einholen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in
der kostenlosen Broschüre «Krebsbehandlung im Rahmen
einer klinischen Studie» (siehe Seite 48).
13
Welche Medikamente?
Wie wirken sie?
Gleichzeitig mit den operativen Eingriffen und Bestrahlungen haben sich in den letzten zwanzig Jahren auch die Krebstherapien mit Medikamenten stark verbessert. Dazu gehören
in erster Linie Zytostatika und Hormone. Deren Einsatz erfolgt nach präzisen Kriterien (vgl. unten und Seite 10).
Zytostatika
Zytostatika sind Medikamente, die die Teilung von Tumorzellen hemmen. Im besten Fall zerstören sie überall im Körper die Tumorzellen. Onkologen verfügen zurzeit über mehr
als 100 solcher Medikamente. Die Anwendung erfolgt
■ entweder allein, sei es als einzelne Substanz (Monochemotherapie), sei es als Zusammenstellung mehrerer Substanzen (Kombinationschemotherapie)
■ oder zusammen mit einer Radiotherapie (kombinierte
Radio-Chemotherapie).
Zytostatika werden eingesetzt, um eine Rückbildung des Tumors zu erzielen und eine Tumorkrankheit zu heilen (kurative Chemotherapie).
■ Vor einer Operation können Zytostatika verschrieben werden in der Absicht, die Grösse des Tumors zu verkleinern.
Dies ermöglicht einen kleineren Eingriff, und die Funktion
des erkrankten Organs kann eher erhalten bleiben (neoadjuvante Chemotherapie).
■ Nach einer Operation, bei welcher der Tumor entfernt worden ist, können Zytostatika verabreicht werden, um einen
Rückfall zu verhindern (adjuvante Chemotherapie).
14
Zytostatika kommen aber auch zum Zug, wenn bereits
Metastasen vorliegen und eine Heilung nicht mehr möglich
ist (palliative Chemotherapie).
Hochdosis-Chemotherapie
Zytostatika können auch in hohen Dosen verabreicht
werden. Die Hochdosis-Chemotherapie kann die Chancen
einer vollständigen Rückbildung des Tumors (Non-HodgkinLymphom), einer Leukämie oder unter anderem eines
Myeloms erhöhen.
Hochdosis-Chemotherapien führen zu einem Knochenmarkversagen. Deshalb muss anschliessend das Knochenmark
ersetzt werden. Dies geschieht mittels Transplantation von
Stammzellen. Im einen Fall werden vor der Behandlung aus
dem eigenen Blut oder Knochenmark die entsprechenden
Zellen entnommen, konserviert und nach der Chemotherapie
wieder ins Blut zurückgeführt (autologe Transplantation). Im
andern Fall sind es passende Zellen eines blutsverwandten
oder eines fremden Spenders (allogene Transplantation).
Nach der Transplantation beginnen Abwehrsystem und
Blutzellen des Patienten oder der Patientin wieder wie vorher zu arbeiten. Hochdosis-Chemotherapien werden nur in
bestimmten Zentren durchgeführt. Dort erhalten Sie auch
entsprechende Unterlagen und Informationen über Ablauf,
Wirkung und Nebenwirkungen solcher Therapien.
15
Bei der Behandlung mit Zytostatika werden gesunde Zellen
ebenfalls geschädigt. Die Medikamente wirken nicht nur
auf kranke Zellen, sondern verhindern zeitweise auch die
Vermehrung besonders der schnell wachsenden, gesunden
Körperzellen, zum Beispiel
■ der Zellen des Knochenmarks, aus denen sich die weissen
und roten Blutkörperchen sowie die Blutplättchen bilden,
■ der Zellen der Schleimhaut (Mund, Magen, Genitalbereich),
■ der Zellen der Haarwurzeln, aus denen das Kopfhaar, die
Wimpern und andere Körperhaare entstehen.
Folgen der vorübergehenden Schädigung gesunder Zellen
sind unerwünschte Wirkungen beziehungsweise Nebenwirkungen (siehe Seite 24). Während sich die gesunden
Körperzellen wieder erholen, sterben die Krebszellen jedoch ab.
(Anti-)Hormontherapie
Das Wachstum gewisser Krebsarten kann hormonabhängig
sein. Dies trifft vor allem auf Brust-, Gebärmutter- und Prostatakrebs zu.
Der menschliche Körper produziert auf natürliche Weise
Hormone. Diese binden sich an Rezeptoren von Zellen bestimmter hormonabhängiger Organe. Stellen Sie sich ein Hormon wie einen Schlüssel vor: Sobald dieser ein passendes
Schloss (Rezeptor) findet, öffnet er eine Türe, mit anderen
Worten, das Hormon regt das Wachstum der entsprechenden
16
Zellen an. Zum Beispiel führt das männliche Geschlechtshormon Testosteron zur Vermehrung von Prostatazellen.
Dasselbe gilt für das weibliche Geschlechtshormon Östrogen,
das die Bildung der Zellen der weiblichen Brust fördert.
Diese Hormone können aber auch das Wachstum von Krebszellen anregen. Eine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten (Antihormonen) kann das Wachstum hormonabhängiger Tumoren einschränken oder zu deren Rückbildung
beitragen.
Bei einer (Anti-)Hormontherapie verschreibt die Ärztin also
Medikamente, die die Wirkung eines Hormons unterbinden:
■ Gewisse Medikamente «besetzen» die Rezeptoren; das
heisst, das Hormon kann sich dort nicht mehr festmachen.
■ Andere Medikamente verunmöglichen die Bildung eines
bestimmten Hormons im Körper. Sie wirken auf das entsprechende Organ ein, beispielsweise auf die Hoden, die
das Testosteron produzieren. Sie beeinflussen aber auch
zwei Drüsen im Gehirn, den Hypothalamus und die Hypophyse, die beide die Hormonproduktion steuern.
■ Gewisse Medikamente wiederum vermindern die Menge
eines Hormons im Blut.
Ärzte setzen diese Therapie entweder allein ein oder zusätzlich zu anderen Therapien. Die unerwünschten Wirkungen
sind weniger ausgeprägt als bei einer Behandlung mit
Zytostatika und bestehen etwa in Hitzewallungen, Kopfweh
oder Schlafstörungen; sie gehen im Verlauf der Therapie, die
häufig Monate oder gar Jahre dauert, meistens zurück.
17
Immuntherapien
Eine Immuntherapie auf der Basis von Zytokinen (Eiweissmolekülen von Immunzellen) regt das Abwehrsystem an,
gegen Krebszellen vorzugehen und diese ausser Gefecht
zu setzen. Noch können Tumorzellen durch diese Immuntherapie nur beschränkt zerstört werden. Dieser viel versprechende Ansatz wird bislang erst bei einigen wenigen
Krebsarten eingesetzt.
Dasselbe gilt auch für die Impftherapie gegen gewisse
Krebsarten. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine
Immuntherapie und nicht um eine vorbeugende Impfung,
wie sich aufgrund des Wortes «Impfung» vermuten liesse.
Diese Immuntherapien verursachen zum Teil starke unerwünschte Wirkungen (Fieber, Schüttelfrost, grippeähnliche
Symptome).
Seit Mitte der 90er Jahre sind Medikamente auf der Grundlage von monoklonalen Antikörpern verfügbar. In gewissen
Fällen können diese eine Chemotherapie ergänzen oder
ersetzen. Ein Antikörper ist ein Bestandteil des Abwehrsystems. Er hat die Aufgabe, ein bestimmtes Antigen zu
suchen. Antigene sitzen auf der Oberfläche einer Zelle wie
die Stacheln auf einem Igel. Der Antikörper bindet sich am
Antigen fest. Dank des Antikörpers erkennt nun auch das
Abwehrsystem diese Zellen und kann sie zerstören oder
blockieren.
18
«Monoklonal» bedeutet, dass alle Antikörper von ein und
derselben Zelle abstammen, also vollkommen identisch
sind. Grundsätzlich können solche Antikörper benutzt
werden, um Krebszellen mit einem bestimmten Antigen auf
der Oberfläche ausfindig zu machen. Behandlungen mit
monoklonalen Antikörpern gibt es heute unter anderem für
gewisse Lymphomarten, einige Formen von fortgeschrittenem Brustkrebs und zunehmend auch für andere Tumorarten.
Diese Behandlungsart ist viel versprechend und Gegenstand
zahlreicher klinischer Studien.
Die Radioimmuntherapie ist eine Weiterentwicklung der
Therapie mit monoklonalen Antikörpern, deren Prinzipien
mit der Radiotherapie kombiniert werden.
Der Antikörper wird zusätzlich mit einem strahlenden
Element bestückt. Diese Strahlenquelle wird mit dem Antikörper gezielt an die Krebszellen herangetragen und kann
diese durch Bestrahlung zerstören. Diese Therapie ist erst
für wenige Indikationen (gewisse Lymphomarten in fortgeschrittenem Stadium) zugelassen; die Durchführung muss in
jedem einzelnen Fall bewilligt werden.
Zukunft
Forschungsarbeiten (siehe auch Seite 13) und Fortschritte
ermöglichen es der Wissenschaft, die Eigenarten von Krebszellen immer besser kennen zu lernen. Man arbeitet an
der Entwicklung von Therapien, die völlig anders als die
«traditionellen» Zytostatika wirken, weil sie sich die Unter19
schiede zwischen gesunden und kranken Zellen zunutze
machen.
Auch die Gentherapie ist ein Forschungsthema. Jede
Krebszelle weist kranke Gene auf, die für das bösartige
Verhalten verantwortlich gemacht werden. Bei der Gentherapie geht es darum, gesundes genetisches Material von
aussen in die Zelle einzuführen. Bis zum heutigen Zeitpunkt
konnten jedoch noch bei keiner Tumorerkrankung echte
Erfolge erzielt werden.
Tabletten, Spritzen, Infusionen
Chemotherapeutika oder andere Tumormedikamente können in Form von
■ Tabletten/Kapseln
■ Spritzen
■ Infusionen
verabreicht werden.
Über 90% der Tumormedikamente werden heute direkt in
die Venen (intravenös) verabreicht. Die Flüssigkeit fliesst
während einer bestimmten Zeit durch eine Kanüle in die
Vene (siehe auch S. 36).
Unabhängig von der Art, wie die Medikamente verabreicht
werden, gelangen die Wirkstoffe schliesslich ins Blut:
■ auf direktem Weg, wenn sie in die Vene gespritzt oder
über eine Infusion abgegeben werden,
20
■
■
über die Darmschleimhaut und die Leber, wenn die Medikamente durch den Mund eingenommen werden,
über die Haut, wenn die Injektion unter die Haut erfolgt.
Befindet sich der Wirkstoff einmal im Blutkreislauf, verteilt er
sich im ganzen Körper und erreicht den Tumor und seine
Metastasen.
Im gemeinsamen Gespräch lässt sich die Verabreichungsform
finden, die Ihnen am ehesten entspricht, ohne die Behandlung zu beeinträchtigen.
Das Spritzen unter die Haut können Sie oder eine nahe
stehende Person bei längerer Behandlung selbst lernen. So
sind Sie unabhängig von Spital und Arzt. Injektionen in den
Muskel oder in die Venen hingegen dürfen einzig ausgebildete Fachleute vornehmen (vgl. Seite 36).
21
Wie verläuft eine Chemotherapie?
Der Ablauf einer medikamentösen Krebstherapie ist von
Mensch zu Mensch verschieden. Er hängt in erster Linie ab
vom Behandlungsplan und der Art und Weise, wie Sie das
Medikament vertragen.
Therapiezyklen
In der Regel erfolgt eine Chemotherapie in Abständen von
drei bis vier Wochen während jeweils ein bis fünf Tagen. Aus
diesem Grund spricht man von «Therapiezyklen». Eine Behandlung umfasst vier bis sechs oder mehr Zyklen. Die Pause
zwischen zwei Zyklen dient vor allem den gesunden Zellen
zur Erholung. Weil die meisten Zytostatika die Blutproduktion im Knochenmark hemmen und dadurch die Zahl der
weissen Blutkörperchen und der Blutplättchen vorübergehend sinkt, sind die Blutwerte wöchentlich zu kontrollieren.
Haben diese einen bestimmten Grenzwert wieder überschritten, kann ein neuer Zyklus einsetzen.
Spitalaufenthalt oder ambulant?
Eine Behandlung kann ambulant oder im Spital beginnen.
Heute ist es möglich, gewisse Zytostatika mit Hilfe von
Medikamentenpumpen über Tage und Wochen ambulant zu
verabreichen. Die meisten Behandlungen sind ambulant
möglich. Gewisse Therapien erfordern jedoch einen Spitalaufenthalt und eine spezielle Überwachung.
Behandlungsziel und -ablauf
Der Onkologe informiert Sie über das Behandlungsziel und
den vorgesehenen Ablauf, er bespricht mit Ihnen den Zeit22
plan. Die regelmässigen Kontrollen der Blutwerte macht
in der Regel die Hausärztin. Geplante Abwesenheiten wie
Ferien sollten Sie Ihrem Behandlungsteam möglichst frühzeitig mitteilen. Erkundigen Sie sich vor einer Reise, ob Sie
am Ferienort unter Umständen die Therapie weiterführen
können.
23
Unerwünschte Wirkungen
Zusätzlich zur Krankheit kann auch die medikamentöse Tumortherapie Sie körperlich und seelisch belasten. Unerwünschte Wirkungen kommen häufig vor, weil diese Medikamente auch auf gesunde Körperzellen wirken (vgl. Seite
16). Solche Wirkungen hängen ab von:
■ der Art des Medikaments (ein Krebsmedikament kann
eine Reihe unerwünschter Wirkungen auslösen, aber niemals werden bei Ihnen alle auftreten),
■ der verschriebenen Dosis,
■ der individuellen Verträglichkeit des Medikaments,
■ Ihrem Allgemeinzustand.
Sind die unerwünschten Wirkungen für Sie zu stark, versucht
der Arzt entweder ein anderes Medikament einzusetzen
oder eine niedrigere Dosis anzuordnen. So wird die Therapie für Sie erträglicher. Doch sollte die gewünschte Wirkung
der Chemotherapie dadurch nicht geschmälert werden. Um
unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit vorzubeugen, erhalten Sie routinemässig zusätzliche Medikamente. Diese sind
unbedingt nach Vorschrift einzunehmen.
Wenn Sie einem kleinen Kind erläutern wollen, was eine
Chemotherapie ist, Sie aber nur mit Mühe die richtigen
Worte finden, können Sie auf das Buch «Der Chemo-Kasper
und seine Jagd auf die bösen Krebszellen» zurückgreifen.
Diese Geschichte macht mit viel Mitgefühl verständlich, wie
eine Chemotherapie wirkt und warum sich unerwünschte
Wirkungen einstellen.
24
Nutzen und Risiken abwägen
In den letzten Jahren haben sich medizinische Forschung
und Pflege bemüht, unerwünschte Wirkungen möglichst zu
verringern. Die Onkologin kann dadurch den Behandlungsplan viel besser dem persönlichen Krankheitsbild anpassen.
Aber sie kann kaum alle unerwünschten Wirkungen ausschliessen. Das Gespräch mit ihr wird Ihnen helfen abzuwägen, welchen Nutzen Ihnen eine medikamentöse Behandlung
bringen kann und welche Nachteile damit verbunden sind.
Das Vertrauen ist ausschlaggebend
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die innere Einstellung bis zu
einem gewissen Grad die Verträglichkeit einer Behandlung
beeinflussen kann. Manchmal löst bereits das Wort «Chemotherapie» Ängste aus, die teilweise durchaus berechtigt sind;
negative Gefühle entstehen aber auch aufgrund ungenauer,
falscher oder veralteter Informationen. Wenn solche Sorgen
Sie plagen, reden Sie unverzüglich mit Ihrem Behandlungsteam darüber. Sprechen Sie alle Ihre Befürchtungen aus.
Besonders wichtig ist, dass Sie Vertrauen in Ihr Behandlungsteam haben können. Vielleicht verspüren Sie auch das
Bedürfnis, Unterstützung von einer psychologisch geschulten
Fachperson zu erhalten. Denn Sie müssen nicht nur die
Therapie und deren Auswirkungen durchstehen. Auch die
ganze Situation, in der Sie sich aufgrund der Krankheit befinden, ist sehr belastend. Womöglich ist es sinnvoll, Ihre
Angehörigen in eine psychologische Begleitung einzubeziehen. Von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin bekommen Sie alle
25
nötigen Informationen. In dieser Situation können gewisse
komplementäre Methoden eine grosse Hilfe sein, zum Beispiel solche, die entspannen helfen. Das Krebstelefon und
die Krebsliga Ihrer Region (siehe Seite 50ff.) stehen Ihnen
ebenfalls für Informationen zur Verfügung.
Während der einzelnen Chemotherapien mag es Ihnen
leichter fallen, sich zu entspannen, wenn Ihnen eine nahe
stehende Person Gesellschaft leistet oder Sie sich eine Kassette mit Lieblingsmusik anhören.
Unerwünschte Wirkungen unverzüglich melden
In jedem Fall wird Ihr Arzt Sie über die möglichen unerwünschten Wirkungen informieren. Warten Sie im
Zweifelsfall nicht bis zur nächsten Sprechstunde,
sondern rufen Sie ihn sofort an. Das ist die beste Art,
Beschwerden rechtzeitig zu erkennen, bevor sie sich
verschlimmern. Auch bei den für Sie zuständigen
Pflegefachpersonen können Sie sich bezüglich Vorbeugung und Umgang mit unerwünschten Wirkungen
beraten lassen.
26
Was tun gegen…
Auf den nächsten Seiten gehen wir auf die unerwünschten Wirkungen ein, die bei einer medikamentösen Tumortherapie am
häufigsten auftreten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
akuten, verzögerten und späten (chronischen) Auswirkungen.
Die akuten Folgen (z.B. Erbrechen) stellen sich während der
Therapie ein, die verzögerten (z.B. Müdigkeit, Haarausfall,
Abfall der Blutkörperchen) in den darauf folgenden Wochen.
Hingegen können Spätfolgen erst Jahre danach auftreten.
Aber in keinem Fall werden Sie von allen erwähnten unerwünschten Wirkungen betroffen sein! Im Anhang finden Sie
das persönliche Merkblatt «Unerwünschte Wirkungen» (Seite
52). Lassen Sie es vom Behandlungsteam ausfüllen. Auf diese
Weise können Sie sich eine Vorstellung davon machen, was
möglicherweise auf Sie zukommen wird.
Haarausfall
Einige Zytostatika verursachen bloss einen geringfügigen
Haarausfall, der zwar sichtbar ist, aber keine Perücke erfordert. Andere bewirken einen starken Haarausfall, der meist
zwei bis drei Wochen nach dem ersten oder zweiten Therapiezyklus einsetzt. Innert vier bis acht Wochen fallen schubweise alle Haare aus; manchmal nicht nur auf dem Kopf, sondern ebenfalls an anderen Körperstellen.
Aber Ihre Haare werden immer wieder nachwachsen, in der
Regel zwei bis drei Monate nach Ende der Therapie. In den
ersten Monaten können sich die neuen von den alten Haaren
unterscheiden, indem sie etwa leicht gekräuselt sind. Betrof27
fene berichten zuweilen, dass die nachwachsenden Haare
«grauer» seien als früher. Dieser Eindruck kann entstehen,
weil die ausgefallenen Haare teilweise noch die ursprüngliche Farbe aufgewiesen haben; die neuen wären aber auch
ohne Therapie ergraut.
Bei einigen Zytostatika wird versucht, den Haarausfall durch
eine Abkühlung der Kopfhaut zu vermeiden. Das gelingt
nicht immer. Das Ergebnis kann individuell sehr unterschiedlich sein. Fragen Sie die Ärztin, ob eine Kopfhautabkühlung in Ihrem Fall sinnvoll sei.
Ist zeitweise eine Perücke nötig?
Erkundigen Sie sich frühzeitig, womit Sie zu rechnen
haben. Werden Sie Ihr Haar verlieren? Wie lange? In
welchem Ausmass? Ihre Coiffeuse oder Ihr Coiffeur kann
sich dann ein Bild von Ihrem natürlichen Haarwuchs
machen und eine Zweitfrisur nach Ihren Wünschen gestalten. Wenn Sie die gleiche Frisur wünschen, lassen
Sie die Perücke schon bei Therapiebeginn anfertigen.
Informieren Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, beim
Sozialdienst des Spitals oder bei der Beratungsstelle Ihrer
kantonalen Krebsliga, wer in Ihrem Fall einen Kostenbeitrag
an eine Perücke oder einen andern Haar-Ersatz (z. B. HairWeaving) leistet. In der Regel (bei Männern leider nicht
immer) bezahlt die IV pro Kalenderjahr max. Fr. 1500.–.
28
Haben Sie das AHV-Alter erreicht, übernimmt die AHV 75%
des Nettopreises einer Perücke, maximal Fr. 1000.– pro Jahr.
Statt eine Perücke zu tragen, ziehen es Frauen oft vor, sich
Kopftücher umzubinden oder einen Hut aufzusetzen.
Zuhause oder nachts bevorzugen viele einen bequemen
Frotteeturban. Die Beratungsstellen der Krebsliga informieren Sie gern über die verschiedenen Möglichkeiten
und geben Bezugsadressen bekannt. Die Broschüre «Die
Krebstherapie hat mein Aussehen verändert» (siehe Seite
48) vermittelt Ideen, wie sich ein Kopftuch geschickt umbinden und das Gesicht vorteilhaft schminken lässt, sodass der
Ausfall von Kopfhaar und Wimpern weniger auffällt.
Müdigkeit
Viele Patientinnen und Patienten beklagen sich während
einer Chemotherapie über Müdigkeit. Die Ursachen dafür
sind nicht nur die Therapie, sondern auch die Krankheit
selbst und die damit verbundenen Belastungen. Möglicherweise spielen auch Abbauprodukte des Tumors und
Reaktionen des Körpers auf den Tumor eine Rolle. Soweit
die Müdigkeit durch die medikamentöse Behandlung bedingt ist, lässt sie nach deren Abschluss wieder nach.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und trinken Sie
viel. Entspannen Sie sich wann immer möglich. Das erlaubt
Ihnen, erneut Energie zu tanken und sich wohler zu fühlen.
Eine andere Lösung besteht darin, die Arbeit zu reduzieren,
die man sich selber zumutet, sei es zuhause oder am
29
Arbeitsplatz. Vielleicht haben Sie sogar Anrecht auf eine
Haushaltshilfe: Ihre kantonale Liga gibt Ihnen gerne alle
nötigen Auskünfte, auch was Ihre Rechte gegenüber dem
Arbeitgeber betrifft.
Körperliche Aktivität
Eine individuell auf Sie und Ihre Möglichkeiten abgestimmte körperliche Betätigung gibt Ihnen das Vertrauen in Ihren Körper zurück und wirkt auch gegen
traurig machende Gedanken. Versuchen Sie deshalb,
sich fit zu halten ohne sich dabei zu viel zuzumuten.
In der Broschüre «Körperliche Aktivität bei Krebs»
(siehe Anhang) finden Sie zahlreiche Anregungen.
Es gibt keine allgemeinen Richtlinien für das richtige Mass
körperlicher Aktivität. Aber eines ist sicher: Bewegung tut
gut! Besonders die Bewegung an der frischen Luft wird Ihnen
wieder neue Energie geben und kann allfällige Schlafstörungen beheben, die mit Müdigkeit oft einhergehen. Hingegen können sich übermässige Schonung und Passivität
auf das körperliche Wohlbefinden und Ihre Moral ungünstig
auswirken. Sie selber spüren am besten, was Ihnen gut tut.
Manchmal lässt sich allerdings kaum etwas gegen die Müdigkeit tun. In dem Fall ist es wohl am besten, die Müdigkeit
anzunehmen und sich häufig längere Ruhepausen zu gönnen.
Sagen Sie «Ja» zur Hilfe, die Ihnen Angehörige oder weitere
30
Personen anbieten. Sparen Sie Ihre Energie auf für Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten. In der Broschüre «Rundum
müde» finden Sie viele wertvolle Hinweise (siehe Seite 48).
Entzündungen im Mundbereich
Die Zellen der Mundschleimhaut werden durch bestimmte
Medikamente besonders in Mitleidenschaft gezogen. Die
Therapie kann die Schleimhaut reizen und entzünden.
Mundtrockenheit macht sich bemerkbar, man verspürt ständig Durst, und der Geschmackssinn verändert sich oder fällt
ganz aus. Bei einer starken Schädigung der Mundschleimhaut
können sich schmerzende offene Stellen (Aphten) bilden.
Diese Störungen treten in der Regel – je nach Medikament
– einige Tage nach Therapiebeginn auf.
Verzichten Sie in dieser Zeit auf scharfe oder stark säurehaltige Nahrungsmittel. Diese reizen zusätzlich die Schleimhaut.
Diese unerwünschten Wirkungen können Sie durch eine gute
Mundhygiene verhindern oder zumindest mildern. Oft genügt
es, wenn Sie die Zähne mit einer sauberen, weichen Bürste
nach jedem Essen und vor dem Schlafengehen reinigen und
gründlich mit viel Wasser nachspülen. In schweren Fällen ist die
Anwendung eines besonderen Mundspülmittels angebracht,
das die Zahl der Bakterien reduziert. Aber auch das beste
Spülmittel ersetzt nie die sorgfältige Mundpflege. Vermeiden
Sie scharfe oder alkoholhaltige Mundwasser. Gute Ergebnisse
werden mit Kamille und Salbei erzielt; beide sind mild, gut verträglich und haben eine leicht desinfizierende Wirkung.
31
Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann die Speichelproduktion wohltuend anregen. Im Übermass genossen können künstlich gesüsste Bonbons und Kaugummis allerdings
zu Blähungen oder Durchfall führen. Doch auch von zuckerhaltigen Bonbons und Kaugummis ist abzuraten, da sie die
Karies fördern.
Benachrichtigen Sie unverzüglich das Pflegeteam bei Problemen mit der Mundschleimhaut, selbst wenn es sich bloss
um ein leichtes Brennen oder eine leichte Rötung handelt.
Auf diese Weise ist es möglich, rechtzeitig etwas dagegen zu
tun oder beim nächsten Therapiezyklus die Dosis zu ändern.
In der Broschüre «Ernährungsprobleme bei Krebs» finden
Sie manche nützliche Tipps bei Problemen im Mundbereich
(siehe Seite 48).
Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit und Erbrechen können auftreten, weil die Medikamente auf den für den Brechreiz zuständigen Bereich im
Magen-Darm-Trakt und im Gehirn einwirken und einen
Brechreflex auslösen. Dank intensiver Forschung sind neue
Medikamente gegen das Erbrechen entwickelt worden, die
heute Chemotherapien erträglicher machen. Diese Medikamente müssen aber genau nach Vorschrift genommen werden, damit sie ihre Wirkung voll entfalten. Auch hier gilt:
reichlich trinken. Falls trotz aller Massnahmen Übelkeit und
Erbrechen auftreten, sollten Sie mit Ihrem Behandlungsteam
unbedingt darüber sprechen.
32
Verdauungsprobleme (Verstopfung, Durchfall)
Gewisse Zytostatika, manchmal auch andere Medikamente,
können die Darmtätigkeit verlangsamen und zu einer Verstopfung führen. Ein guter Stuhlgang ist wichtig. Wenn sich
Ihr gewohnter Stuhlgang verzögert, können Sie es mit
Feigensirup oder Zwetschgensaft oder einem leichten
Abführmittel aus der Apotheke probieren (Quellmittel sind
ungeeignet). Essen Sie ausgewogen und trinken Sie vor
allem viel. Orientieren Sie das medizinische Personal, wenn
diese Massnahmen nichts nützen.
Andere Zytostatika können Durchfall zur Folge haben. Auch
bei Durchfall sollten Sie genügend trinken, am besten
in kleinen Mengen, aber häufig. Sehr empfehlenswert ist
Bouillon, diese behebt den durch Durchfall verursachten
Salzverlust. Meiden Sie Nahrungsmittel, die die Verdauung
anregen, wie Trauben oder Rohkost. Reichen diese Massnahmen nicht aus, wird Ihnen der Arzt ein Gegenmittel verschreiben. Orientieren Sie Ihr Behandlungsteam unbedingt
über das Auftreten von Durchfall.
Appetitverlust
Im Verlauf einer medikamentösen Behandlung kann der Appetit zurückgehen. Manchmal beruht der Appetitverlust auf
unerwünschten Begleiterscheinungen der Chemotherapie –
Übelkeit, Erbrechen oder einer Schleimhautentzündung im
Mund. Diese Beschwerden gehen vorüber und verschwinden
nach Abschluss der Behandlung gänzlich.
33
Lassen Sie sich von Ihren persönlichen Vorlieben leiten, dies
ist für Ihr Wohlbefinden wichtig: Essen Sie, was Ihnen
schmeckt, ziehen Sie kleine, aber häufige Mahlzeiten vor und
teilen Sie diese Momente mit Menschen, deren Gesellschaft
Ihnen Freude bereitet. Machen Sie einen grossen Bogen um
alle Gerüche, die Ihnen zuwider sind. Viele Betroffene bevorzugen während der Therapie leichte, frische und eher gesalzene Nahrungsmittel. Viele greifen gerne zu Cola-Getränken;
diese enthalten aber Koffein, das den Schlaf beeinträchtigen
kann. Wählen Sie das, was Ihnen am ehesten zusagt. Mehr
Informationen über die Ernährung finden Sie auf Seite 38ff.
Niedrige Blutwerte
Die weissen Blutkörperchen (Leukozyten) werden im Knochenmark gebildet. Sie reagieren besonders empfindlich auf
Zytostatika. Als Folge geht die Anzahl weisser Blutkörperchen zurück. Diese haben aber die Funktion, den menschlichen Körper vor Infektionen zu schützen. Nimmt ihre Anzahl
zu stark ab, steigt das Risiko für Infektionen. Aus diesem
Grund wird das Blut während der Therapie mindestens einmal pro Woche untersucht. Die wöchentlichen Blutkontrollen
können je nachdem auch bei Ihrem Hausarzt erfolgen.
Unterschreitet die Anzahl der weissen Blutkörperchen –
meist nur während einiger Tage – einen bestimmten Wert, ist
der Schutz gegen Infektionen unerlässlich. Sauberkeit und
Hygiene bilden die ersten und wichtigsten Massnahmen.
Meiden Sie während dieser Zeit grosse Menschenansammlungen sowie den Kontakt mit erkälteten Leuten. Verschie34
ben Sie zahnärztliche Eingriffe, die nicht dringend sind, auf
später.
Infektionen sind ernst zu nehmen
Wenn sich trotz aller Vorsicht eine Infektion entwickelt
(z.B. eine Erkältung, eine Blasenentzündung oder ein
Eiterherd) und wenn die Körpertemperatur über 37,5
Grad steigt, benachrichtigen Sie umgehend den Arzt.
Eine Infektion ist nicht auf die leichte Schulter zu
nehmen, wenn die Zahl der weissen Blutkörperchen
vermindert ist.
Auch die Blutplättchen (Thrombozyten) entstehen im Knochenmark. Sie sind zuständig für die Blutgerinnung. Während
einer Therapie kann ihre Anzahl sinken. Dadurch erhöht sich
das Risiko einer Blutung. Achten Sie darauf, möglichst nicht
anzustossen, um Blutergüsse und blaue Flecken zu vermeiden. Seien Sie vorsichtig im Umgang mit scharfen Gegenständen. Zahnärztliche Eingriffe oder Spritzen in den Muskel
sind in dieser Zeit zu unterlassen.
Wenn Sie bluten, ohne den Blutfluss stillen zu können, wie
etwa beim Nasenbluten, oder wenn Sie viele blaue Flecken
haben, sollten Sie die Ärztin aufsuchen. Auch ist es besser, in
dieser Zeit auf sportliche Aktivitäten zu verzichten, die mit
einer Verletzungsgefahr verbunden sind.
35
Venenprobleme bei Infusionen
Wenn Sie während der Medikamenten-Infusion oder später
zu Hause im Umfeld der Einstichstelle Schmerzen haben
oder wenn sich die Haut rötet, informieren Sie bitte unverzüglich Ihr Behandlungsteam, damit Massnahmen dagegen
ergriffen werden können.
Mit einem so genannten Port-a-cath®-System lassen sich
solche Komplikationen umgehen. Es handelt sich dabei um
ein Kästchen, das unterhalb des Schlüsselbeins unsichtbar
unter die Haut eingelegt (implantiert) und mittels Katheter
an eine grosse Körpervene angeschlossen wird. Die feinen
Armvenen müssen dann nicht mehr punktiert werden. Die
Tumormedikamente gelangen via Kästchen und Katheter
sicher in die Vene, ohne dass etwas davon ins Gewebe ausfliessen und Entzündungen verursachen könnte.
Dadurch lässt sich eine schmerzhafte und schlecht heilende
Einstichstelle vermeiden.
Störungen der Nerven- und Muskelfunktionen
Einige Zytostatika können zu einer zeitweisen Schädigung
der Nervenenden führen. Anzeichen dafür sind ein Kribbeln
an den Fingerenden oder Zehen, aber auch Ameisenlaufen
und Gefühllosigkeit in Händen und Füssen. Andere Medikamente können ein Gefühl der Muskelschwäche in den Beinen auslösen. Orientieren Sie das Behandlungsteam über
solche Beschwerden.
36
Hautreaktionen
In einer höheren Dosis können einige wenige Medikamente
eine vorübergehende Rötung, Schuppung oder Schwellung
der Haut verursachen. Dies betrifft vor allem Stellen wie
Ellbogen, Hände und Füsse. Solche Erscheinungen bilden
sich in der Regel innert ein bis zwei Wochen zurück. Selten
kommt es zu geringfügiger, jedoch bleibender Pigmentierung (Bräunung) gewisser Hautpartien oder Nägel.
Störungen im Hormonhaushalt
Einige Zytostatika beeinflussen die Bildung der Eizellen
bzw. Samenzellen. Bei der Frau kann dadurch die Monatsblutung vorübergehend oder – je nach Stärke der Therapie
und Alter der Frau – längerfristig oder vollständig ausbleiben. Lösen die Zytostatika oder die Hormontherapie vorzeitig die Menopause aus, kann es zu Wechseljahrbeschwerden
kommen. Beim Mann kann die Therapie die Samenbildung
einschränken (siehe auch Seite 40, Sexualität). Machen Sie
Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf derartige Beschwerden, die
individuell sehr unterschiedlich auftreten und entsprechend
auch unterschiedliche Massnahmen erfordern, aufmerksam.
37
Das Leben geht weiter – aber wie?
Eine medikamentöse Tumortherapie kann eine beschwerliche
Zeit sein, voll von Ungewissheit, Zwängen, Unwohlsein und
Müdigkeit… Trotzdem geht das Leben weiter. Verzichten Sie
nicht auf die vielen kleinen Dinge, die Ihnen Freude machen.
Essen und Trinken
Eine gute Ernährung erfreut den Gaumen und liefert dem
Körper die nötige Energie (Kalorien) sowie die notwendigen
Nährstoffe (Vitamine, Spurenelemente usw.). Achten Sie während einer medikamentösen Krebstherapie auf eine ausreichende und vielfältige Ernährung. So stärken Sie Ihren Organismus, der durch Krankheit und Therapie geschwächt ist.
In dieser Zeit steigt der Bedarf an Nährstoffen. Anderseits nimmt
der Appetit oft ab. Dadurch können Lücken in der Versorgung
mit Nährstoffen auftreten. Sorgen Sie deshalb für eine ausgewogene Ernährung: Fleisch, Fisch, Getreide, Tofu, Hülsenfrüchte,
Ölfrüchte wie Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne, Milchprodukte, Früchte und Gemüse sollten sich auf dem Speisezettel
abwechseln, entsprechend Ihren Gewohnheiten und Vorlieben.
Unterlassen Sie grosse Essen und nehmen Sie stattdessen
täglich mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich (5 bis 7). Fragen
Sie Ihre Ärztin oder den Ernährungsberater, ob es in Ihrem
Fall sinnvoll ist, mögliche Lücken durch Vitaminpräparate,
eiweisshaltige Drinks usw. zu schliessen.
Wenn eine Ernährungsberatung ärztlich angeordnet und
von einer von der Krankenversicherung zugelassenen Er38
nährungsberaterin durchgeführt wird, übernimmt die Grundversicherung die Kosten für eine beschränkte Anzahl von
Sitzungen. Klären Sie dies unbedingt vorher ab.
Die Ernährungsberatung hilft Ihnen, Menüs so zusammenzustellen, dass sie Ihrem Geschmack entsprechen und auch
dann bekömmlich sind, wenn Sie an Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Kau- oder Schluckbeschwerden leiden
sollten. In der Broschüre «Ernährungsprobleme bei Krebs»
(siehe Seite 48) finden Sie weitere nützliche Hinweise.
Während einer Chemotherapie sollten Sie viel trinken (zwei
bis drei Liter pro Tag), um gewissen Nebenwirkungen vorzubeugen. Das entspricht etwa drei bis vier Gläsern Wasser
oder Tee über Ihre üblichen Trinkgewohnheiten hinaus.
Muss ich eine Diät einhalten?
Eine eigentliche Diät ist nur selten nötig, höchstens
bei zu viel Kalzium im Blut oder wenn Sie ausserdem
an einer Nieren- oder Zuckerkrankheit leiden. Hungerkuren oder einseitige Diäten sind sogar schädlich.
Eine mangelhafte Ernährung schwächt Ihren Körper
und kann die Wirksamkeit der Therapie einschränken.
Behauptungen, wonach so genannte «Krebsdiäten» den
Krankheitsverlauf positiv beeinflussen oder den Krebs
«aushungern» würden, entbehren jeglicher Grundlage.
39
Verzichten Sie auf Speisen aus heiklen Nahrungsmitteln wie
rohen Eiern oder rohem Fleisch. Eine Infektion würde Sie
unnötig belasten. Achten Sie auf eine gute Hygiene in der
Küche.
Arbeit
Vielleicht fragen Sie sich, ob Sie trotz der Chemotherapie
arbeiten können. Dies hängt ab von der Stärke der Behandlung, der Art und Weise, wie Sie die Behandlung vertragen,
Ihrem Allgemeinzustand und der Tätigkeit, die Sie ausüben.
Unter Umständen unterbrechen Sie zu Beginn der Therapie
Ihre Tätigkeit und nehmen diese später wieder auf, gegebenenfalls nur teilweise. Häufig finden Menschen, die ganz
oder teilweise ihre Beschäftigung ausüben, rascher das seelische Gleichgewicht wieder.
Besprechen Sie mit Ihrem Onkologen, wie Sie persönlich die
Sache sehen und was für Sie das richtige Mass ist. Inwieweit
Sie Ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen über den Grund
Ihrer Abwesenheit informieren möchten, liegt in Ihrem Ermessen. Die kantonalen Ligen beraten Sie gerne über alle
Schritte, die hinsichtlich Lohnausfall usw. nötig sind (Adressen siehe Seite 50ff.).
Sexualität
Die Krankheit und die Begleitumstände der Therapie (Müdigkeit, Übelkeit usw.) können die sexuelle Lust vorübergehend
einschränken. Ihr Selbstvertrauen ist womöglich erschüttert,
vor allem auch dann, wenn Krankheit und Behandlung Ihr
40
Aussehen verändert haben. Zweifel steigen in Ihnen auf:
Bin ich noch attraktiv? Gerade in diesen Fällen erweist sich
das Gespräch mit der Partnerin oder dem Partner als sehr
wertvoll.
Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, auf sexuelle
Beziehungen zu verzichten. Weder beeinträchtigen diese die
Therapie noch begünstigen sie das Fortschreiten der Krankheit. Krebs ist nicht ansteckend, er kann nicht durch Sexualkontakte übertragen werden; Ihre Partnerin oder Ihr Partner
geht also kein Risiko ein.
Frauen
Während oder nach der Therapie verspüren Frauen manchmal Beschwerden, die Wechseljahrbeschwerden gleichen.
Beispielsweise kann eine trockene Scheide den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen. Gute Hilfe leisten hier befeuchtende, wasserlösliche Gleitmittel, die rezeptfrei in Apotheken,
Drogerien oder Warenhäusern erhältlich sind (im Umfeld
der Kondome). Die Anwendung wasserlöslicher Gleitmittel
ist überdies empfehlenswert, wenn Ihr Partner als Verhütungsmittel das Kondom benützt.
Obschon medikamentöse Krebstherapien die Bildung von
Eizellen verlangsamen, lässt sich eine Schwangerschaft nicht
ausschliessen. Eine Chemotherapie während der Schwangerschaft kann dem werdenden Kind schaden. Sie sollten also
während der ganzen Dauer der Chemotherapie und eine
gewisse Zeit darüber hinaus sicher verhüten. Besprechen
41
Sie die Art und Dauer der Verhütung unbedingt mit Ihrer
Ärztin, Ihrem Arzt. Sie können, sofern nichts dagegen spricht
(z. B. Thromboseneigung, hormonabhängiges Tumorwachstum), die Pille nehmen.
Wenn sich der Menstruationszyklus nach einer Chemotherapie erneut einstellt, kann eine Frau grundsätzlich wieder
schwanger werden und ein gesundes Kind gebären. Beraten
Sie sich vor einer allfälligen Schwangerschaft mit Ihrer
Ärztin.
Männer
Die Chemotherapie an sich macht nicht impotent. Doch kann
eine starke Chemotherapie, unter Umständen kombiniert
mit einer Bestrahlung, die Bildung der Samenzellen herabsetzen oder gar eine bleibende Sterilität bewirken. Junge
Männer können, zum Beispiel nach einer Behandlung
von Lymph- oder Hodentumoren, vielfach gesunde Kinder
zeugen. Einige Männer lassen vor der Behandlung ihren
Samen tiefgefrieren. Beschäftigt Sie eine zukünftige
Vaterschaft, sprechen Sie ohne Zurückhaltung mit Ihrem
Arzt darüber.
42
Das Gespräch ist unersetzlich
Welches auch immer Ihre Probleme sind: Entscheidend ist das Gespräch mit Ihrem Partner oder Ihrer
Partnerin. Wenn es Ihnen schwer fällt, offen miteinander zu reden, kann es sinnvoll sein, eine Paartherapeutin oder einen anderen Spezialisten beizuziehen.
Eine Fachperson weiss, wie Sie den Gesprächsfaden
wieder aufnehmen können. Gegenseitiges Schweigen
– selbst aus der guten Absicht heraus, die Partnerin
oder den Partner zu schonen – belastet eine Beziehung unnötig.
Alkohol und Nikotin
Die Therapie setzt die Abwehrkräfte des Körpers herab.
Alkohol kann die Abwehrkräfte zusätzlich vermindern, was
sich als gefährlich erweisen mag. Vom Alkoholgenuss ist folglich abzuraten. Wahrscheinlich schmeckt Ihnen während der
Therapie der Wein ohnehin nicht. Vorsicht geboten ist ferner
bei gewissen Medikamenten und Hausmittelchen, die viel
Alkohol enthalten. Zwischen zwei Therapiezyklen wird Ihnen
aber «einen guten Tropfen in Ehren» niemand verwehren.
Das Rauchen hat keinen direkten Einfluss auf die Behandlung, kann aber gewisse unerwünschte Wirkungen der Therapie verstärken. Der Tabakrauch reizt zusätzlich die Schleimhäute in Mund und Atemwegen. Wer auf das Rauchen
verzichtet, erweist sich selbst sicher einen guten Dienst.
43
Wenn Sie aufhören möchten, es allein aber nicht schaffen,
wenden Sie sich an Ihren Arzt; zudem gibt es viele Broschüren, in denen Sie praktische Tipps zum Rauchstopp finden
(erhältlich bei der Krebsliga Ihrer Region: siehe Adressen
Seite 50ff.). Lassen Sie sich aber von einem Rauchstopp nicht
unnötig stressen: Vorrang haben jetzt die Therapie und Ihr
Wohlbefinden. Nikotinhaltige Ersatzprodukte vermindern
die Entzugserscheinungen und erleichtern so das Aufhören.
Fragen Sie die Hausärztin, welches Produkt sich für Sie am
besten eignet.
Andere Medikamente
Bestimmte Arzneimittel vertragen sich schlecht mit einer
Chemotherapie. Bevor Sie sich andere Medikamente verschreiben lassen oder solche selber kaufen, informieren Sie
den Onkologen und die Apothekerin über die Medikamente,
die Sie bereits einnehmen. Überhaupt muss der Onkologe
wissen, welche Medikamente Sie sonst noch einnehmen.
Diese Empfehlung gilt auch für die so genannt natürlichen
Heilmittel (Pflanzen) oder jene Arzneien, die Sie im Rahmen
einer komplementären Behandlung bekommen (früher
Alternativmedizin genannt). Vergewissern Sie sich bei Ihrem
Onkologen, dass diese Mittel sich mit Ihrer Chemotherapie
vertragen und sich nicht schädlich auswirken.
44
Komplementäre
Behandlungsmethoden
Zu Recht verspüren zahlreiche Krebskranke das Bedürfnis,
selbst etwas zur Behandlung beitragen zu wollen. Etwa die
Hälfte von ihnen vertraut auf eine komplementäre Methode,
als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie. Es gibt eine
Vielzahl komplementärer Methoden, die in den Augen der
Betroffenen die Lebensqualität verbessern. Hingegen hat
bisher keine wissenschaftliche Studie nachgewiesen, dass
komplementäre Methoden eine Krebserkrankung heilen
können.
Hüten Sie sich demnach vor Therapeutinnen und Therapeuten, die behaupten, sie alleine könnten Ihre Krankheit
heilen. Solche Versprechen sind ohne seriöse Grundlage.
Gewisse «natürliche» Behandlungen und Heilmittel sind
nicht ohne Gefahr – abgesehen davon, dass sie falsche
Hoffnungen wecken und sehr teuer sein können. Anderseits
steigern verschiedene komplementäre Methoden zweifelsohne das allgemeine Wohlbefinden, was durchaus positiv ist.
Gewisse komplementäre Verfahren werden zumindest teilweise von der obligatorischen Krankenversicherung übernommen, falls von einer Ärztin oder einem Arzt verschrieben.
Haben Sie eine Zusatzversicherung abgeschlossen, trägt die
Krankenkasse weitere Kosten. Fragen Sie bei Ihrer Kasse
nach, welche Leistungen diese in Ihrem Fall bezahlt, bevor
Sie sich für eine komplementäre Behandlung entscheiden;
verlangen Sie von der Kasse eine schriftliche Antwort.
45
Erkundigen Sie sich ausserdem über das fachliche Können
des Therapeuten, dem Sie sich anvertrauen möchten. Lassen
Sie sich auf alle Fälle von Ihrem gesunden Menschenverstand leiten. Mehr Informationen zu einzelnen Verfahren erhalten Sie bei der Krebsliga oder vom Krebstelefon (siehe
Seite 50ff.).
46
Lassen Sie sich beraten
Ihr Behandlungsteam
… wird Ihnen gerne weiterführende Hinweise geben, was Sie gegen
krankheits- und behandlungsbedingte Schwierigkeiten tun können.
Scheuen Sie sich nicht, sich allenfalls zusätzliche (komplementäre)
Therapien verschreiben zu lassen, die Ihr Wohlbefinden stärken
können.
Ihre kantonale Krebsliga
… berät, begleitet und unterstützt Sie auf vielfältige Weise bei der
Bewältigung Ihrer Krankheit. Dazu gehören auch Kursangebote, die
Klärung von Versicherungsfragen, Vermittlung usw. (Adressen siehe
Anhang).
Das Krebstelefon 0800 55 88 38
Hier hört Ihnen eine Fachperson zu, informiert Sie über mögliche
Schritte und geht auf Ihre Fragen im Zusammenhang mit Ihrer
Krebserkrankung und -behandlung ein. Anruf und Auskunft sind
kostenlos. Sie brauchen Ihren Namen nicht zu nennen.
Andere Betroffene
Sie können Ihre Anliegen auch in einem Internetforum diskutieren.
Dazu empfehlen sich www.krebsforum.ch – eine Dienstleistung des
Krebstelefons – und www.forum.krebs-kompass.de.
Bitte beachten Sie dabei, dass vieles, was einem anderen Menschen
geholfen oder geschadet hat, auf Sie nicht zuzutreffen braucht.
Umgekehrt kann es aber Mut machen zu lesen, wie andere als
Betroffene oder Angehörige damit umgegangen sind.
Eine Selbsthilfeorganisation
Hier tauschen sich Betroffene über ihre Erfahrungen aus und informieren sich gegenseitig. Im vertrauten Kreis von Menschen, die
Ähnliches durchgemacht haben, fällt es manchmal leichter, Probleme
aller Art zur Sprache zu bringen und Lösungen zu finden (siehe
Anhang).
47
Anhang
Broschüren
Die Publikationen der Krebsliga können Ihnen helfen, mit Ihrer
Situation besser umzugehen. Sie werden Ihnen, sofern nichts anderes
vermerkt ist, von Ihrer kantonalen Krebsliga kostenlos zur Verfügung
gestellt – ein Service, der nur dank unserer Spenderinnen und
Spender möglich ist.
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Radio-Onkologie
Ernährungsprobleme bei Krebs
Leben mit Krebs, ohne Schmerz
Rundum müde
Körperliche Aktivität bei Krebs
Krebs trifft auch die Nächsten
Die Krebstherapie hat mein Aussehen verändert
Alternativ? Komplementär?
Familiäre Krebsrisiken
Lymphödem – Ratgeber für Betroffene
Krebs – von den Genen zum Menschen
Eine CD-ROM, die in Bild und Text (zum Hören und/oder Lesen)
einfach und klar Einblick in das komplexe Krebsgeschehen gibt
(Fr. 25.– plus Versandspesen).
Bestellmöglichkeiten
■ Krebsliga Ihres Kantons
■ [email protected]
■
■
Telefon 0844 85 00 00
www.swisscancer.ch
Auf www.swisscancer.ch finden Sie zudem das vollständige Verzeichnis aller bei der Krebsliga erhältlichen Broschüren sowie eine kurze
Beschreibung jedes Ratgebers.
Krebsbehandlung im Rahmen einer klinischen Studie
Kostenlose Informationsbroschüre, erhältlich beim Schweizerischen
Institut für angewandte Krebsforschung SIAK, Tel. 031 389 91 91,
www.siak.ch
48
Selbsthilfeorganisationen
von Krebsbetroffenen
ilco, Schweizerische
Vereinigung der regionalen Ileostomie-,
Colostomie- und Urostomie-Gruppen
Selbsthilfeorganisation für
Menschen mit einem
künstlichen Darm- oder
Urinausgang
Präsident:
Bruno Leiseder
Rothenburgerstrasse 10
6274 Eschenbach
Tel. 041 448 29 22
Mobile 079 317 49 65
Sekretariat:
Peter Schneeberger
Buchenweg 35
3054 Schüpfen
Tel. 031 879 24 68
[email protected]
www.ilco.ch
Kinderkrebshilfe Schweiz
Kontakt:
Marianne Würsch
Geschäftsleiterin
Sonnenrain 4
4534 Flumenthal
Tel. 032 637 30 85
Fax 032 637 30 16
[email protected]
www.kinderkrebshilfe.ch
Leben wie zuvor,
Schweizer Verein brustoperierter Frauen
Selbsthilfeorganisation für
Frauen nach einer
Brustkrebserkrankung
Kontakt:
Dr. h.c. Susi Gaillard
Geschäftsleiterin
Postfach 336
4153 Reinach 1
Tel./Fax 061 711 91 43
[email protected]
www.leben-wie-zuvor.ch
Union Schweizerischer
KehlkopflosenVereinigungen
Selbsthilfeorganisation für
kehlkopflose Menschen
Kontakt:
Claire Monney
Sekretariat
av. de la Piscine 18
1020 Renens
Tel. 021 635 65 46
Fax 021 635 65 61
[email protected]
www.kehlkopfoperiert.ch
ho/noho Schweizerische
Patientenorganisation
für Lymphbetroffene und
Angehörige
Rosmarie Pfau
Weidenweg 39
4147 Aesch
Tel. 061 421 09 27
[email protected]
www.lymphome.ch
Schweizer Selbsthilfegruppe für Pankreaserkrankungen SSP
Präsident:
Conrad Rytz
chemin du Chêne 10
1260 Nyon
Tel. 022 361 55 92
Fax 022 361 56 53
[email protected]
Kontakt:
Barbara Rubitschon
Zollikerstrasse 237
8008 Zürich
Tel. 044 422 72 90
www.pancreas-help.com
SFK, Stiftung zur
Förderung der Knochenmarktransplantation
Candy Heberlein
Vorder Rainholzstrasse 3
8123 Ebmatingen
Tel. 044 982 12 12
Fax 044 982 12 13
[email protected]
www.knochenmark.ch
Myelom Kontaktgruppe
Schweiz (MKgS)
Präsidentin:
Ruth Bähler
Grenzweg 5
4144 Arlesheim
Tel. 061 701 57 19
(nachmittags)
[email protected]
www.multiples-myelom.ch
49
Unterstützung und Beratung –
die Krebsliga in Ihrer Region
Krebsliga Aargau
Milchgasse 41
5000 Aarau
Tel. 062 824 08 86
Fax 062 824 80 50
[email protected]
www.krebsliga-aargau.ch
PK 50-12121-7
Krebsliga beider Basel
Mittlere Strasse 35
4056 Basel
Tel. 061 319 99 88
Fax 061 319 99 89
[email protected]
www.krebsliga-basel.ch
PK 40-28150-6
Bernische Krebsliga
Ligue bernoise
contre le cancer
Marktgasse 55
Postfach 184
3000 Bern 7
Tel. 031 313 24 24
Fax 031 313 24 20
[email protected]
www.bernischekrebsliga.ch
PK 30-22695-4
Ligue fribourgeoise
contre le cancer
Krebsliga Freiburg
Route des Daillettes 1
case postale 181
1709 Fribourg
tél. 026 426 02 90
fax 026 426 02 88
[email protected]
www.liguecancer-fr.ch
CCP 17-6131-3
50
Ligue genevoise
contre le cancer
17, bvd. des Philosophes
1205 Genève
tél. 022 322 13 33
fax 022 322 13 39
[email protected]
www.lgc.ch
CCP 12-380-8
Krebsliga Glarus
Kantonsspital
8750 Glarus
Tel. 055 646 32 47
Fax 055 646 43 00
[email protected]
PK 87-2462-9
Krebsliga Graubünden
Alexanderstrasse 38
7000 Chur
Tel. 081 252 50 90
Fax 081 253 76 08
[email protected]
www.krebsliga-gr.ch
PK 70-1442-0
Ligue jurassienne
contre le cancer
Rue de l’Hôpital 40
case postale 2210
2800 Delémont
tél. 032 422 20 30
fax 032 422 26 10
[email protected]
CCP 25-7881-3
Ligue neuchâteloise
contre le cancer
Faubourg du Lac 17
case postale
2001 Neuchâtel
tél. 032 721 23 25
[email protected]
CCP 20-6717-9
Krebsliga Schaffhausen
Kantonsspital
8208 Schaffhausen
Tel. 052 634 29 33
Fax 052 634 29 34
[email protected]
PK 82-3096-2
Krebsliga Solothurn
Dornacherstrasse 33
4500 Solothurn
Tel. 032 628 68 10
Fax 032 628 68 11
[email protected]
www.krebsliga-so.ch
PK 45-1044-7
Krebsliga
St. Gallen-Appenzell
Flurhofstrasse 7
9000 St. Gallen
Tel. 071 242 70 00
Fax 071 242 70 30
[email protected]
www.krebsliga-sg.ch
PK 90-15390-1
Thurgauische Krebsliga
Bahnhofstrasse 5
8570 Weinfelden
Tel. 071 626 70 00
Fax 071 626 70 01
[email protected]
www.tgkl.ch
PK 85-4796-4
Lega ticinese
contro il cancro
Via Colombi 1
6500 Bellinzona 4
tel. 091 820 64 20
fax 091 826 32 68
[email protected]
www.legacancro.ch
CCP 65-126-6
Ligue valaisanne
contre le cancer
Krebsliga Wallis
Siège central:
Rue de la Dixence 19
1950 Sion
tél. 027 322 99 74
fax 027 322 99 75
[email protected]
www.lvcc.ch
Beratungsbüro:
Spitalstrasse 5
3900 Brig
Tel. 027 922 93 21
Mobile 079 644 80 18
Fax 027 922 93 25
[email protected]
www.walliserkrebsliga.ch
CCP/PK 19-340-2
Ligue vaudoise
contre le cancer
Av. Gratta-Paille 2
case postale 411
1000 Lausanne 30 Grey
tél. 021 641 15 15
fax 021 641 15 40
[email protected]
www.lvc.ch
CCP 10-22260-0
Krebsliga
Zentralschweiz
Hirschmattstrasse 29
6003 Luzern
Tel. 041 210 25 50
Fax 041 210 26 50
[email protected]
www.krebsliga.info
PK 60-13232-5
Krebsliga Zug
Alpenstrasse 14
6300 Zug
Tel. 041 720 20 45
Fax 041 720 20 46
[email protected]
www.krebsliga-zug.ch
PK 80-56342-6
Krebsliga Zürich
Klosbachstrasse 2
8032 Zürich
Tel. 044 388 55 00
Fax 044 388 55 11
[email protected]
www.krebsliga-zh.ch
PK 80-868-5
Krebshilfe Liechtenstein
Im Malarsch 4
FL-9494 Schaan
Tel. 00423 233 18 45
Fax 00423 233 18 55
[email protected]
www.krebshilfe.li
PK 90-4828-8
Krebsliga Schweiz
Effingerstrasse 40
Postfach 8219
3001 Bern
Tel. 031 389 91 00
Fax 031 389 91 60
[email protected]
www.swisscancer.ch
PK 30-4843-9
Krebstelefon
Tel. 0800 11 88 11
Montag, Dienstag und
Mittwoch 10.00–18.00 Uhr,
Donnerstag und Freitag
14.00–18.00 Uhr
Anruf kostenlos
[email protected]
www.krebsforum.ch
Broschüren-Bestellung
Tel. 0844 85 00 00
[email protected]
Ihre Spende freut uns.
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Persönliches Merkblatt
«Unerwünschte Wirkungen»
Für Sie persönlich zutreffende Informationen
Mit dieser Behandlungsform sind möglicherweise folgende
unerwünschte Nebenwirkungen zu erwarten (Auflistung der
potenziellen unerwünschten Nebenwirkungen, und was Sie
dagegen tun können, Seite 27):
Unerwünschte Wirkung/Intensität
Ihre Beobachtungen (Datum/Art)
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Zur Behandlung Ihrer Krankheit erhalten Sie derzeit
folgende tumorhemmende Medikamente
Telefonnummer für Rückfragen
Kontaktperson
Stempel Praxis/Spital
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Überreicht durch Ihre Krebsliga:
Zugehörige Unterlagen
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