INVESTITIONEN MIT BISS BETEILIGUNGSKAPITAL IN DER ERNÄHRUNGSBRANCHE INHALT 3 WACHSTUM MIT BETEILIGUNGSKAPITAL Editorial / Ulrike Hinrichs 4 Ausgewählte Private-Equity-Beteiligungen in der Ernährungsbranche 5 DIE ERNÄHRUNGSINDUSTRIE – EINE VERLÄSSLICHE BRANCHE Grußwort / Christoph Minhoff 8 SAUERKRAUT UND GÜRKCHEN RUND UM DEN GLOBUS Hengstenberg GmbH & Co. KG 10 MENÜAUSWAHL VOM STERNEKOCH Hofmann Menü-Manufaktur GmbH 12 RENAISSANCE DES REFORMHAUSES 14 MIT PRIVATE EQUITY ZURÜCK IN DIE EIGENSTÄNDIGKEIT Bacher GmbH & Co. KG Geti Wilba GmbH & Co. KG 16 FÜR JEDEN MARKT DAS PASSENDE PRODUKT Condio GmbH 18 DER 7. HIMMEL FÜR KÄSELIEBHABER Schönegger Käse-Alm GmbH 20 22 24 26 28 30 32 BIO PUR MIT BETEILIGUNGSKAPITAL Westhof Bio-Gewächshaus GmbH & Co. KG MIT BETEILIGUNGSKAPITAL ZUM SPEZIALISTEN FÜR NUSS- UND TROCKENFRÜCHTE Fruitwork Handelsgesellschaft mbH MIT PRIVATE EQUITY ZUM GROSSKONZERN ENTWICKELT Unser Heimatbäcker GmbH AUF DER SUCHE NACH DEM PERFEKTEN STÜCK ERDE Kleffmann GmbH BIOLOGISCHE BABYKOST AUS BADEN Sunval Nahrungsmittel GmbH Übersicht der Beteiligungsgesellschaften Impressum Wachstum mit Beteiligungskapital Editorial Beteiligungskapital hat für Gründer und mittelständische Unternehmer in den letzten Jahren an Bedeutung und Akzeptanz gewonnen. Es ist in vielen Branchen eine willkommene, alternative Finanzierungsform zu traditionellen Formen der Unternehmensfinanzierung. Eine dieser Branchen ist die Ernährungsindustrie, wo Beteiligungsgesellschaften in ganz unterschiedliche Unternehmen investiert haben: im Bereich Lebensmittel zum Beispiel beim Backwarenverkäufer Dahlback, dem Sauerkrauthersteller Hengstenberg oder dem Bio-Babynahrungsproduzenten Sunval. Aber auch bei dem Agrarmarktforschungsinstitut Kleffmann Group oder der Reformhauskette Bacher sind Beteiligungsgesellschaften mit an Bord. So vielseitig wie die Ernährungsbranche ist, sind auch die Beteiligungen, die wir Ihnen in der vorliegenden Broschüre vorstellen. Die heimische Ernährungsbranche ist geprägt von mittelständischen Unternehmen. Nicht nur hier ist der deutsche Mittelstand der Wachstumsmotor der Wirtschaft – und dieser braucht Kapital, um vorwärts zu kommen. Bei kleinen und mittleren Unternehmen sind Beteiligungsgesellschaften die richtigen Partner, um die Expansion eines Unternehmens mit Know-how und Kapital zu begleiten. Mit einer Beteiligungsgesellschaft an der Seite kann ein Unternehmen seine Eigenkapitalbasis stärken, sich vergrößern, Produktlinien erweitern oder den internationalen Markt ins Auge fassen. Auch bei der Unternehmensnachfolge stehen Beteili­gungsgesellschaften den Unternehmen zur Seite. Beteiligungsgesellschaften verfügen durch ihre vielfältigen Erfahrungen über die entsprechende Expertise, um die Unternehmer bei ihren Plänen zu unterstützen. So gelang es unter anderem der Hofmann Menü-Manufaktur unterstützt durch Beteiligungs­kapital ihr Produktangebot zu erweitern und eine für den neu geschaffenen Bereich spezialisierte Vertriebsmannschaft einzustellen. Beteiligungskapital schafft damit nicht nur neue Geschäftsbereiche, sondern auch Arbeitsplätze. Circa eine Million Beschäftigte sind in Unternehmen tätig, die mit Beteiligungskapital finanziert werden. Allein im Jahr 2012 flossen fast 6,5 Mrd. Euro Beteiligungskapital in circa 1.200 deutsche Unternehmen. Elf davon samt ihrer Unternehmens- und Finanzierungsgeschichte finden Sie auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! Ulrike Hinrichs Geschäftsführerin des BVK Die Ernährungsindustrie – eine verlässliche Branche Ausgewählte Private-Equity-Beteiligungen in der Ernährungsbranche Die folgende Übersicht gibt beispielhaft einen Überblick über die vielfältigen Investitionen von Beteiligungsgesellschaften in der deutschen Ernährungsbranche. Grußwort UNTERNEHMEN BRANCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT AQUA VITAL Quell- und Mineralwasser GmbH Getränke Halder Beteiligungsberatung GmbH Bäckerei Wilhelm Middelberg GmbH Backwaren DPE Deutsche Private Equity GmbH Bayerische Milchindustrie eG Molkerei BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH CeralPAN GmbH Lebensmittel MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH De Mäkelbörger Backwaren GmbH Backwaren NORD Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH DE-VAU-GE Gesundkostwerk Deutschland GmbH Lebensmittel One Equity Partners Europe GmbH Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH & Co. KG Getränke Süd Beteiligungen GmbH eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH Tiefkühlprodukte Gilde Buy Out Partners AG elmi GmbH & Co. KG Backwaren Silver Investment Partners GmbH & Co. KG frostkrone Tiefkühlkost GmbH Tiefkühlprodukte Ardian (vormals AXA Private Equity Germany GmbH) Goldeck Süßwaren GmbH Süßwaren VR Equitypartner GmbH Kamps GmbH Backwaren ECM Equity Capital Management GmbH Karl Kemper Convenience GmbH Convenient-Lebensmittel BPE Unternehmensbeteiligungen GmbH Sauerländer Landbäckerei Friedrich W. Sommer GmbH Backwaren Silver Investment Partners GmbH & Co. KG Metzgerei Zeiss GmbH Fleischereikette Aheim Capital GmbH Otto Maier GmbH Fischgroßhandel ARCADIA Beteiligungen Bensel Tiefenbacher & Co. GmbH Pastarie GmbH Lebensmittel bm-t beteiligungsmanagement thüringen Gmbh Perger eG Getränke BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH Prolupin GmbH Nahrungsergänzungsmittel Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., MVP Management GmbH, V + Beteiligungs 2 GmbH WILD Flavors GmbH Aromastoffe Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. SCHNEEKOPPE GmbH & Co. KG Lebensmittel Change Capital Partners (CCP) Wback GmbH Backwaren Halder Beteiligungsberatung GmbH Quelle: BVK Die Ernährungsindustrie steht im Fokus wie kaum eine andere Branche. Essen und Trinken geht uns alle an. Täglich gibt der Verbraucher sein „Votum“ über die Branche ab – sei es beim Einkauf im Supermarkt, im Restaurant oder beim Kochen zu Hause. Das Medieninteresse bei Lebensmitteln ist groß, Verbrauchertrends und Ernährungsthemen sorgen für konstant hohe Auflagen und Einschaltquoten. Und in der Politik steht das Thema Lebensmittel nicht erst seit Pferdefleisch und Veggie-Day ganz oben auf der Entscheideragenda. Das Lebensmittelangebot ist hierzulande so hochwertig, sicher und reichhaltig wie nie zuvor. Die deutschen Unternehmen erfüllen heute höchste Anforderungen an die moderne Lebensmittelherstellung. Die Ernährungsindustrie ist mit einem Umsatz von 169 Milliarden Euro, rund 6.000 Betrieben und mehr als 555.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und ein Garant für Stabilität, Wohlstand und Beschäftigung. Die Branche ist durch viele kleine und mittelständische Unternehmen geprägt und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor insbesondere im ländlichen Raum. Zu den größten Branchen der Ernährungsindustrie zählen die Fleisch- und Fleisch verarbeitende Industrie, die Milchindustrie, die Süß- und Backwarenindustrie sowie die Getränkewirtschaft. Insgesamt sorgen in der Lebensmittelbranche – von der Landwirtschaft über die Ernährungsindustrie bis zum Einzelhandel – über vier Millionen Beschäftigte für das Wohl von 80 Millionen Konsumenten in Deutschland. Um den Wünschen der Verbraucher noch stärker gerecht zu werden, müssen die Unternehmen agil bleiben. Die Diversifizierung bietet neue Einkommensmöglichkeiten und sichert damit die Existenz vieler Betriebe – sie verlangt aber von den Unternehmern auch einiges ab. Um ihre Produktionslinien auszubauen, weiter zu wachsen und sich neuer Geschäftszweige anzunehmen, brauchen die Unternehmen Kapital und Know-how. Mit den richtigen Sparringspartnern an ihrer Seite gelingt den Unternehmern der Weg in die Zukunft. Beteiligungskapital kann hier zu einem wichtigen Standbein werden. Beteiligungsgesellschaften bringen Erfahrungen mit, von denen die Unternehmer profitieren können und stellen die nötigen finanziellen Mittel bereit, sodass sich die Unternehmen gestärkt ihren neuen Aufgaben widmen können. Erfolgsbeispiele aus der Ernährungsbranche, die sich mit Beteiligungskapital hervorragend entwickelt haben, finden sich in der vorliegenden Broschüre. Diese Unternehmen können als Vorreiter vorangehen und deutlich zeigen: Vielfalt braucht die Ernährungsindustrie nicht nur bei ihren Produkten, sondern auch in der Finanzierung. Viel Spaß beim Lesen! Christoph Minhoff Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) 14 | 15 Hengstenberg GmbH & Co. KG SAUERKRAUT UND GÜRKCHEN RUND UM DEN GLOBUS Nur wenige Unternehmen können auf eine über 135-jährige Familientradition zurückblicken. Hengstenberg kann es. Angefangen hat alles 1876 – und zwar mit einer Unterschrift. Der Gründer Richard Alfried Hengstenberg besiegelte damit seine Teilhaberschaft an einer Essigfabrik in Esslingen. Heute ist das Unternehmen in ganz Deutschland bekannt für Essig, Sauerkraut, Rotkohl, Gurken und Senf. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland, exportiert wird in über 40 Länder weltweit. 8|9 Hengstenberg ist nach wie vor in Familienbesitz. Mit Steffen und Philipp Hengstenberg ist inzwischen die fünfte Generation in der Geschäftsleitung. Als Vorsitzender der Geschäftsführung hat sich das Unternehmen 2010 mit dem Diplomkaufmann Dr. Werner Hildenbrand einen externen Lebensmittelexperten ins Unternehmen geholt. Durch die Weitergabe des Unternehmens von Generation zu Generation ist es gesund gewachsen und hat sich nach und nach entwickelt. Mittlerweile findet sich Hengstenberg an den Standorten Esslingen, Bad Friedrichshall und Fritzlar bei Kassel. Neue Produkte der jüngeren Vergangenheit sind u. a. Tomaten Sugos unter der Marke „ORO di Parma“ sowie die Convenience -Linie „Mildessa 3 Minuten“ für alle, die wenig Zeit zum Kochen haben. Wachstum braucht Finanzierungen – manchmal eben auch von außen. „Zu Beginn der 2000er Jahre waren Standard -Mezzanine-Produkte wie Equinotes eine klassische Finanzierungsform“, sagt Dr. Werner Hildenbrand. Damit, so der 61-jährige Vorsitzende der Geschäftsleitung, finanzierte Hengstenberg einen Teil seines Wachstums und stärkte gleichzeitig sein Eigenkapital. Zwischen 2004 und 2007 nutzten rund 500 deutsche Unternehmen insgesamt 3,72 Mrd. Euro verbrieftes Mezzaninekapital. Seit 2011 werden diese Finanzierungen fällig; die letzten werden 2014 auslaufen. Die so finanzierten Unternehmen müssen ihre endfälligen Papiere am Ende der Laufzeit vollständig zurückzahlen. Hengstenberg kümmerte sich rechtzeitig um dieses Thema. „Wir überlegten, ob wir ersetzen oder zurückzahlen, haben uns jedoch für ersetzen entschieden, weil wir weiterhin unser Eigenkapital stärken wollen“, erläutert Hildenbrand. Hengstenbergs Hausbank brachte die MBG Baden-Württemberg ins Spiel – und damit eine Beteiligung als einer von mehreren Finanzierungsbausteinen für die Anschlussfinanzierung. Wie die Verhandlungen liefen? „Völlig unproblematisch und kooperativ“, sagt der HengstenbergVorsitzende im Rückblick. Zudem, so Hildenbrand, sei ein Gespräch mit externen Investoren immer ein guter Test, ob die Unternehmensstrategie nachvollziehbar sei. „Unsere Strategie heißt Wachstum, und das unterstützt auch die MBG Baden-Württemberg.“ Ob die Strategie stimme, kontrolliere in einem Familienunternehmen neben externen Geldgebern immer auch die Familie. „Eine Generation ist in der Verantwortung und operativ tätig, die vorhergehende sitzt meist in den Aufsichtsgremien“, erläutert Hildenbrand. Um familiäre Gesprächssituationen zu neutralisieren, würden wichtige Entscheidungen ausschließlich im Unternehmen diskutiert. Natürlich gebe es da auch immer das familiäre Verhältnis, räumt er ein. „Das drückt sich meist dahingehend aus, dass die operativ Tätigen wesentlich mehr Verantwortung empfinden.“ www.hengstenberg.de UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Baden-Württemberg GRÜNDUNGSJAHR / 1876 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 500 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / ca. 120 Mio. € INVESTOREN / MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2011 Hofmann Menü-Manufaktur GmbH Menüauswahl vom Sternekoch Nicht jeder kann oder will sich selbst um sein Essen kümmern. Aber jeder legt Wert auf eine gesunde, schmackhafte und abwechslungsreiche Ernährung – ob im Krankenhaus, im Kindergarten oder in der Kantine. Dafür sorgt die Menü-Manufaktur Hofmann (MMH), ein in Deutschland führender Anbieter von Verpflegungskonzepten. Die 1960 gegründete Menü-Manufaktur Hofmann bietet individuelle Verpflegungskonzepte und moderne Gemeinschaftsverpflegung für Betriebe und Sozialeinrichtungen an. Sie stellt frische Menüs und Komponenten in betriebseigenen Küchen her und liefert sie anschließend tiefgefroren an ihre Kunden. Dabei wird großer Wert auf 10 | 11 höchste Qualität und traditionell-handwerkliche Verarbeitung gelegt. Das speziell schonende Verfahren der Schockfrostung wird angewendet, um die Konsistenz, die Aromaentwicklung und die Struktur von Inhaltsstoffen (z. B. Vitaminen) zu erhalten. Da die Produkte sich problemlos lagern lassen, können die Kunden vor Ort ihre Menüs ofenfrisch aufbereiten. Damit haben auch kleine Kantinen die Möglichkeit, jedem Gast eine breitgefächerte Auswahl an Mahlzeiten anzubieten. Mit Gilde Buy Out Partners hat die MMH 2007 einen neuen Mehrheitsgesellschafter gefunden, der seine gesammelten Erfahrungen aus der Lebensmittelindustrie einbringen konnte. „Wir sind bereits seit Jahrzehnten mit verschiedenen Investments in der Lebensmittelindustrie engagiert und waren von Anfang an vom Konzept der MMH überzeugt. Gerade Betriebe bemühen sich immer mehr, ihren Arbeitnehmern eine hochwertige und abwechslungsreiche Verpflegung anzubieten. Im Sozialbereich haben wir das bestehende Potenzial erkannt und die Entwicklung entsprechend fokussiert und investiert“, so Ralph Wyss von Gilde Buy Out Partners. Gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft erweiterte die MMH ihr Produktangebot und baute eine für den Sozialbereich spezialisierte Vertriebsmannschaft zur Gewinnung neuer Kunden auf. Mit Erfolg: Über 200 Neukunden wurden gewonnen, u. a. einer der bedeutendsten Anbieter von Patientenversorgung. Der Umsatz mit System-Menü, die Produktlösung für Sozialeinrichtungen, verzeichnete zwischen 2006 und 2012 ein jährliches Wachstum von fast 10 Prozent und bei Schulen und Kitas konnte der Umsatz um 8 Prozent pro Jahr gesteigert werden. Auch in der Betriebsverpflegung konnte die MMH kontinuierliche Erfolge verzeichnen und neue Kunden gewinnen. Im Jahr 2008 erfolgte zudem durch eine Zusatzakquisition der Eintritt in den österreichischen Markt. Insgesamt konnte der Umsatz von circa 96 Mio. Euro auf über 126 Mio. Euro gesteigert werden, während sich die Anzahl der Mitarbeiter von 970 auf über 1.100 erhöhte. Immer mehr Betriebe im Sozialbereich gliedern mittlerweile ihre Verpflegungsleistungen aus, da diese nicht zu deren Kernaufgaben gehören. Dies bringt ein erhebliches Wachstumspotenzial für die MMH mit sich, die sich in diesem äußerst attraktiven Wachstumsmarkt herausragend positioniert hat. Insbesondere im Gesundheitswesen ist mit einer stärkeren Zunahme der Privatisierung von Leistungen zu rechnen. Um den damit einhergehenden Herausforderungen gerecht zu werden, hat die MMH das Produktangebot erweitert und vor kurzem verstärkt in die neue Produktlinie „Hofmann Komponenten Menü“ investiert. Hierdurch wird für den wachsenden Bereich der Seniorenheime, Kitas und Schulen ein maßgenaues Verpflegungssystem angeboten, welches eine einfache Anpassung an die jeweilige Anzahl „Esser“ ermöglicht sowie ungenutzte Reste und somit Mehrkosten für die Einrichtung vermeidet. Des Weiteren hat sich die MMH einen Sternekoch mit in die Küche geholt: „Wir entwickeln uns immer weiter und öffnen uns für neue Ideen. Mit dem Sternekoch konnten wir unser Sortiment nochmals aufstocken und möchten uns künftig weiter als führender Anbieter von qualitativ hochwertigen Verpflegungen behaupten und den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortführen“, freut sich Johannes Ulrich, Geschäftsführer der MMH, über die Zusammenarbeit mit der Beteiligungsgesellschaft. www.die-menue-manufaktur.de UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Baden-Württemberg GRÜNDUNGSJAHR / 1960 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / > 1.100 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / > 120 Mio. € INVESTOREN / Gilde Buy Out Partners und das Management der Hofmann-Menü-Gruppe BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2007 Bacher GmbH & Co. KG Renaissance des Reformhauses Eine neue Laden-Generation sorgt für Aufbruchstimmung: 125 Jahre nach ihrer Gründung wandelt die Reformhausbranche ihr angestaubtes Image hin zu Genusstempeln mit Wellnessfaktor. So auch die Reformhauskette Bacher. „betterlife“ heißen die neuen Filialen nach modernem Konzept. Die derart umgestaltete Filiale im Düsseldorfer Zoo-Viertel wurde sogar als „Reformhändler des Jahres 2013“ ausgezeichnet. 12 | 13 Das seit 1927 bestehende Traditionsunternehmen Bacher gilt heute mit 75 Filialen in sechs Bundesländern als richtungsweisend für die gesamte Branche. Seit 2010 mischt es mit der neuen Ladengeneration „betterlife“ den Markt auf. „Ziel war es, einen neuen Reformhaustyp zu etablieren, der den Reformhausgedanken ins neue Jahrtausend führt. ‚betterlife‘ spricht deshalb vor allem ein urbanes Publikum an, das bei seinem Einkauf besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt“, beschreibt Peter Schürmann, Geschäftsführer des Reformhauses Bacher, die Idee. Der erste „betterlife“-Shop wurde in Leverkusen eröffnet. Aufgrund der positiven Resonanz folgten weitere in Köln, Düsseldorf, Bremen und Hannover. Inzwischen firmieren zwölf Filialen unter dem modernen Markendach – weitere sind in Planung. schaften die entsprechenden Filialen bis zu 15 Prozent mehr Umsatz. Mit eigenen „betterlife“Produkten sowie der eigenen Webseite baut Schürmann die Premiummarke derzeit weiter aus: „Die Branche braucht neue Konzepte, die mit gesellschaftlichen Veränderungen nicht nur Schritt halten, sondern Markt machen.“ Das Sortiment für ein „besseres Leben“ umfasst rund 4.000 Artikel aus den Bereichen Naturkost, Naturkosmetik und Naturheilmittel und unterscheidet sich auf den ersten Blick nur wenig vom bekannten Reformhausangebot. Allerdings kommt es in einem modernen Gewand daher: „betterlife“ präsentiert Genuss und Lebensqualität auf einem neuen Niveau. „Auf diese Weise können wir neben den traditionellen Reformhauskunden auch jüngeres Publikum ansprechen“, so Schürmann. Gleichzeitig sei das neue Ladenformat ein hervorragendes Modell, um neue Trendartikel für das gesamte Unternehmen zu testen. Die NRW.BANK hat die Reformhaus Bacher GmbH & Co. KG in ihren unterschiedlichen Unternehmensphasen mit Beteiligungskapital unterstützt. Im Jahr 2009 begleitete die NRW.BANK gemeinsam mit dem Altgesellschafter Peter Schürmann und einem weiteren Investor den Gesellschafterwechsel durch Übernahme einer Minderheitsbeteiligung. Die Investoren übernahmen die Anteile des ausscheidenden Bruders von Schürmann. „betterlife“ ist ein Premium-Ladenkonzept mit einer Mischung aus umfangreicher Produktinformation und emotionalem Mehrwert. „Das klassische Reformhaus wird von vielen jungen Kunden als nicht mehr zeitgemäß empfunden. In modernen Biosupermärkten fehlt hingegen oft die fachliche Beratung. Genau dort setzt ‚betterlife’ an“, erklärt der Geschäftsführer. Mit dem stärkeren Herausstellen vegetarischer, veganer, fair gehandelter sowie regionaler Sortimente positioniere sich das neue Ladenkonzept stärker für die junge Zielkundschaft. Und die Idee des Reformhändlers scheint aufzugehen. Seit der Umstellung auf „betterlife“ erwirt- Neben der Finanzierung dieser Nachfolgelösung wurde gemeinsam mit dem Unternehmen die notwendige strategische Neuausrichtung der Reformhauskette angestoßen. Obwohl jahrelang erfolgreich am Markt, durchlief das Unternehmen auch schwierige Zeiten, die eine Stärkung der Kapitalbasis und eine veränderte Unternehmenspositionierung notwendig machten. Mit der NRW.BANK als langfristig ausgerichtetem unternehmerisch denkendem Eigenkapitalpartner ist der Altgesellschafter Peter Schürmann sehr zufrieden: „Mit einem Partner wie der NRW.BANK habe ich den Rückhalt und die Verlässlichkeit, die ich für die Weiterentwicklung des Unternehmens brauche.“ www.betterlife.de UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Nordrhein-Westfalen GRÜNDUNGSJAHR / 1927 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 409 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 36 Mio. € GETI WILBA GmbH & Co. KG Mit Private Equity zurück in die Eigenständigkeit Hühnerfrikassee, Hirschtopf oder Rehgeschnetzel­tes – auf die Frage: „Was essen wir heute?“ kennt der Tiefkühlkostproduzent Geti Wilba GmbH & Co. KG viele Antworten. Als Spezialist für tiefgekühltes Hühnerfleisch, Wild und Tiefkühlfertiggerichte aller Art gehört Geti Wilba zu den größten Betrieben dieser Art in Deutschland. Auf über 20.000 Quadratmetern befinden sich im Hauptsitz Bremervörde die Produktionshallen, die riesige Kochtöpfe und Spezialmaschinen beherbergen. Von dort aus werden die Produkte europaweit an Heimlieferdienste, Großverbraucher und Handelsketten geliefert. Im Nischenmarkt der Wildhasenprodukte und bei der Herstellung tiefgekühlter Spezialprodukte aus Hühnerfleisch ist das mittelständische Unternehmen europäischer Marktführer. 14 | 15 Geti Wilba blickt auf eine ereignisreiche Firmengeschichte zurück: 1984 entstand das Unterneh- men aus einer Fusion der beiden Familienunternehmen Geti-Feinkost und Wild-Bargmann. Als sich die Gründerfamilien 1990 zurückzogen, übernahm die Südzucker AG die Mehrheit. Fünf Jahre später erfolgte der Verkauf an die Schöller Holding, die wiederum 2002 an Nestlé überging. Im Rahmen eines Management-Buy-Outs unterstützte die Beteiligungsgesellschaft HANNOVER Finanz Gruppe das Unternehmen auf dem Weg zurück zum eigenständigen Mittelständler. „Durch die Zusammenarbeit mit der HANNOVER Finanz konnten wir unsere Unabhängigkeit zurückgewinnen und durch Zukäufe weiter wachsen. Damit ging ein Schub durch unser Team. Neue kreative Energie und der Geist des Familienunternehmens, das wir innerlich nie aufgehört haben zu sein, beflügeln uns“, zieht die Geschäftsführung Bilanz. Seit der Beteiligung durch die HANNOVER Finanz wächst Geti Wilba durch die Einführung neuer Produkte sowie gezielte Akquisitionen. 2009 übernahm der Mittelständler den Wildverarbeitungsbetrieb Brodersen & Köver und stärkte damit die Marktposition im Bereich der klassischen Wildarten Hirsch, Reh und Wildschwein. 2011 schloss sich das Unternehmen dann mit der Josef Meier GmbH & Co. KG zusammen und baute den Bereich Wild weiter aus. Auch die Fertiggerichteproduktion verfolgt Geti Wilba stringent. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf Qualität: „Wir haben unsere Standards ständig weiterentwickelt. Auch als Hersteller von Babynahrung wissen wir um die Bedeutung eines besonderen Sicherheitskonzepts, das bei uns zur Unternehmenskultur gehört“, so die Geschäftsführung. Das bestätigen auch die zahlreichen Auszeichnungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG), die das Unternehmen immer wieder erhält. In der Geflügelsparte erreichte das Unternehmen in den letzten Jahren Umsatzsteigerungen, auch profitierte Geti Wilba von der verstärkten Nachfrage nach Huhnfleisch europäischen Ursprungs und baute sein Geschäft mit pasteurisierten Produkten aus. 2012 erzielte das Unternehmen 140 Mio. Euro Umsatz und steigerte damit seinen Erlös seit dem Einstieg der HANNOVER Finanz fast um das Doppelte. Auch hat der Tiefkühlspezialist durch sein stetiges Wachstum weitere Standorte in Deutschland erschließen können und zählt mittlerweile knapp 800 Mitarbeiter. UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Niedersachsen GRÜNDUNGSJAHR / 1952 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 800 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 140 Mio. € INVESTOREN / H ANNOVER Finanz GmbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2008 2012 ging der langjährige Geschäftsführer des ursprünglich inhabergeführten Unternehmens Armin Loell nach 21 Jahren in den Ruhestand. Martin Thörner, Rainer Riggers sowie Thomas Maier, der durch die Fusion mit Wildverarbeiter Josef Meier GmbH & Co. KG zu Geti Wilba kam, haben seither die Unternehmensführung in der Hand. Für die Zukunft hat sich Geti Wilba vorgenommen, mit neu entwickelten ConvenienceProdukten noch mehr zu wachsen. www.geti-wilba.de CONDIO GmbH Für jeden Markt das passende Produkt Ob die Tomaten für Ketchup aus Italien, Spanien oder der Türkei kommen, kann geschmacklich schon einen Unterschied machen. Doch damit der Ketchup immer die gleiche Konsistenz und Viskosität hat, entwickelt der Lebensmittelzusatzstoffeproduzent Condio den passenden Stabilisator auf natürlicher Basis. Für seine speziellen Rezepturen und Zusatzstoffe ist das Brandenburger Unternehmen international bekannt und liefert bis nach Spanien, Russland, Asien, Afrika und in den Nahen Osten. 16 | 17 Produzenten aus der Milchwirtschaft, der Fleischverarbeitung oder auch der Feinkostbranche wollen mithilfe von Condio ihre Produkte verbessern. Das Unternehmen optimiert Rezepturen und Technologien, damit Mayonnaise cremiger, Saucen sahniger und Wurstwaren stabiler werden. Auch mit innovativen Ideen überzeugt Condio seine Kunden: Für den spanischen Markt hat das Unternehmen Milch mit Frucht versetzt und für den Nahen Osten salzigen Joghurt mit Gemüse entwickelt. Alle Zutaten und Zusatzstoffe, die Condio entwickelt und verwendet, sind auf natür- licher Basis hergestellt. In Werder hat das Unternehmen ein eigenes Labor und ein Technikum, in dem die Produkte und Verfahren getestet werden. In Südafrika gibt es mittlerweile eine Zweigstelle von Condio, ebenfalls mit eigenem Labor und allen Maschinen, die es für die Herstellung der Produkte für die Lebensmittelindustrie braucht. Condio startete 1996 mit vier Mitarbeitern und erstellte zu Beginn Rezepturen und Stabilisatoren für ausschließlich deutsche Kunden. Heute beschäftigt es 49 Mitarbeiter in Werder und weitere 20 im Ausland. Mit Standbeinen in Südafrika, Russland und Spanien wird mittlerweile auf dem internationalen Markt der Hauptabsatz erzielt. Condio zählt über 100 Kunden in 17 Ländern. Ein Viertel davon sitzt in Deutschland, doch auch hier sieht das Unternehmen dank der starken Kundenbindung weitere Wachstumschancen. Seit 2006 wird Condio bei seinen Plänen finanziell von der Bürgschaftsbank Brandenburg unterstützt. Die Internationalisierung explodierte in den darauffolgenden Jahren und das starke Wachstum hat das Unternehmen überwiegend aus Eigenkapital finanziert, das aus den laufenden Einnahmen stammte. Damit der Betrieb in Werder bei den Wachstumsplänen keine finanziellen Notstände erleben muss, hat sich Condio für einen weiteren Partner entschieden: Seit 2012 ist die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg mit an Bord. Mit ihrer Hilfe wird Condio weiter expandieren. Als nächste Ziele stehen Niederlassungen in Nordafrika, der Türkei und im arabischen Raum auf dem Plan. „Wir verstehen andere Länder und Märkte und entwickeln dafür andere Produkte – das ist unser Erfolgsgeheimnis. Mit dem Beteiligungskapital können wir unsere Kapazitäten erweitern und im Ausland weiter wachsen“, zeigt sich Geschäftsführer Paul Ingenpass zufrieden mit seinem Partner. Das Unternehmen erzielt heute einen Umsatz von 25 Mio. Euro pro Jahr und plant, sich künftig weiter verstärkt im Ausland zu engagieren – auch mit neuen Unternehmenssitzen. Hierfür baut Condio gezielt seine eigenen Mitarbeiter auf und sucht nach Bewerbern aus dem Ausland, die in Werder Erfahrungen sammeln und dann in ihrem Heimatland den Markt für Condio ebnen. Doch nicht nur die finanziellen Mittel, auch das Know-how der Beteiligungsgesellschaft ist gefragt. Die MBG Berlin-Brandenburg unterstützt das Team in Werder bei der Zukunftsplanung. „Wir unterstützen Condio sowohl mit Kapital als auch mit unserer Erfahrung. Das Unternehmen ist offen für neue Ideen, sodass wir gemeinsam aus Condio ein weltweit agierendes Unternehmen machen können, das mit Kreativität weiterhin qualitativ hochwertige Produkte entwickelt. Besonders positiv ist an dem mittelständischen Unternehmen, dass die ganze Eigentümerfamilie mit an Bord ist und alle an einem Strang ziehen“, so Dr. Milos Stefanovic, Geschäftsführer der MBG Berlin-Brandenburg. www.condio.com UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Brandenburg GRÜNDUNGSJAHR / 1996 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 49 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 24,5 Mio. € INVESTOREN / Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2012 Schönegger Käse-Alm GmbH Der 7. HIMMEL für käseliebhaber Kaum hatte Sepp Krönauer mit 24 Jahren sein Diplom als Molkereimeister in der Tasche, eröffnete er 1988 seinen ersten Käseladen auf dem elterlichen Bauernhof. Um den Hofladen schneller bekannt zu machen, fuhr der pfiffige Jungunternehmer zunächst über Land und verkaufte seinen Käse auch von Tür zu Tür. Der Käseladen auf dem Hof war der erfolgreiche Grundstein zu Krönauers mittelständischem Käseimperium. Bereits Anfang der 90er Jahre wuchs die Nachfrage nach den Käsespezialitäten so stark, dass die bestehenden Produktions- und Liefermöglichkeiten ausgereizt waren. Krönauer erkannte die 18 | 19 nachhaltigen Marktchancen seiner Produkte und eröffnete 1992 die erste große Produktionsstätte in Sellthürn. Krönauer, dem Käsehersteller aus Leidenschaft, war von Beginn an wichtig, Käse nur aus kontrolliert gentechnikfreier, tagesfrischer Heumilch herzustellen. Die Milch wird von 280 Allgäuer, Vorarlberger und Tiroler Bauern bezogen, die ihren Tieren ausschließlich frisches Grünfutter oder Heu füttern. Die Milcherzeugung wird damit aufwendiger und teurer, aber die Milchqualität ist schmeckbar besser. Um die Finanzierung seines Unternehmens zu sichern, entschied sich Krönauer 1994 dazu, die Beteiligungsgesellschaft BayBG als Minderheitsgesellschafter mit an Bord zu holen. „Beim Ausbau des Unternehmens konnten wir Schönegger Käse-Alm mit finanziellen Mitteln unterstützen, sonst hätte es nicht so schnell und strukturiert wachsen können“, so Sonnfried Weber, Sprecher der Geschäftsführung der BayBG. Käseläden, Produktion, Reifelager, Versandabteilung und Bäckerei erforderten Investitionen in Millionenhöhe. Die Hausbanken konnten den steilen Expansionskurs mit Krediten alleine nicht finanzieren. Mit insgesamt drei stillen Beteiligungen ist die BayBG langfristiger Partner von Schönegger Käse-Alm. Zuletzt war die mittelständische Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2007 beim Bau des Reifelagers für 120.000 Käselaibe in Steingaden mit von der Partie. „Die Zusammenarbeit mit der BayBG ist für uns ein absoluter Gewinn, da wir mit der Beteiligungsgesellschaft einen langfristigen Investor an der Seite haben, der von unserer Arbeit, unseren Nischenprodukten und Ideen überzeugt ist“, zeigt sich Krönauer zufrieden. Mittlerweile produziert das Unternehmen 50 Käsesorten und die Käsemeister der Schönegger KäseAlm tüfteln regelmäßig an neuen Rezepturen. Schönegger hat inzwischen auch die Marken Käserebellen und Bio-Käserebellen im Angebot. „Käserebellen“ sind eine zweite Marke, die von Schönegger hergestellt und überwiegend in den Käsetheken von Lebensmittelketten verkauft wird. Rund 30 Mio. Euro setzte Krönauer im Jahr 2012 mit seinen Käsespezialitäten um. In die Entwicklung neuer Geschmacksrichtungen müssen bis zu drei Jahre investiert werden. Um die 450.000 Käselaibe zu erzeugen, werden 28 Mio. kg Milch verarbeitet. Beliefert werden deutschlandweit die Käsetheken von Feinkostgeschäften, Metzgereien und des Einzelhandels. Außerdem gibt es inzwischen 25 Schönegger-Käsealm-Läden im süddeutschen Raum und der Käse ist für alle Liebhaber der Allgäuer Spezialitäten auch im Online-Shop deutschlandweit erhältlich. Für die nächsten Jahre ist ein „Käse-Museum“ mit eigener Schaukäserei in Schönegg, am Gründungsort der Schönegger Käse-Alm, geplant. UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Bayern GRÜNDUNGSJAHR / 1988 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 130 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / ca. 30 Mio. € INVESTOREN / BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 1994 in 3 Tranchen www.schoenegger.com Westhof Bio-Gewächshaus GmbH & Co. KG Bio pur mit Beteiligungskapital Seit 1992 vertreibt Carstens Bio-Gemüse. Angebaut wurden damals hauptsächlich Getreide, Kartoffeln, etwas Gemüse und Erdbeeren. Der Westhof wuchs sukzessive auf eine Größe von 110 ha an. Die Nachfrage wurde immer größer, so dass man bald auch Produkte benachbarter Bio-Höfe mitvermarktete. 1998 gründete Carstens ein Bio-Frost-Unternehmen. Im Jahr 2002 folgte der Zusammenschluss mit seinem Nachbarn PaulHeinrich Dörscher. Auf einer biologisch bewirtschafteten Gesamtbetriebsfläche von mittlerweile mehr als 700 ha bauen die beiden Geschäftsführer seither Gemüse an. Rundum Bio – das findet man bei der Unternehmensgruppe Westhof Bio: Möhren, zahlreiche Kohlsorten, Erbsen und vieles mehr werden nach geltenden Bioland-Richtlinien angebaut. Im größten Bio-Gewächshaus Deutschlands wachsen zudem Tomaten, die in Zukunft mit dem eigens hergestellten Bio-Dünger gepflegt werden. Den Strom und den Bio-Dünger für den Bio-Gemüseanbau bezieht der Westhof aus der eigenen Biogas-Anlage. Daneben betreibt die Gruppe Deutschlands einzige reine Bio-Frosterei und hat zudem eine eigene Finanzdienstleistungsgesellschaft gegründet. 20 | 21 Westhof Bio hat sich in Friedrichsgabekoog und Wöhrden an der Nordsee dem ökologischen Landbau verschrieben. Die Erhaltung der Umwelt steht ebenso auf dem Programm wie die Produktion gesunder und hochwertiger Nahrungsmittel, die ressourcenschonend und klimafreundlich hergestellt werden. Der Westhof ist seit 1972 im Besitz der Familie Carstens. Rainer Carstens übernahm den Betrieb 1978 mit 60 ha Eigenland und pachtete Ländereien in der Nähe des Westhofs hinzu. Die Expansionspläne der beiden weiteten sich stetig aus. Um diese auch in die Realität umzusetzen, entschieden sich die Unternehmer dafür, neben Krediten bei den öffentlichen Banken auch eine Beteiligungsgesellschaft mit an Bord zu holen. In der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft MBG Schleswig-Holstein fand die Westhof Bio-Gruppe einen Partner, der das Innovationspotenzial erkannte und im Mai 2012 einstieg. Mit den neuen Mitteln konnte ein vier Hektar großes Gewächshaus fertiggestellt werden. Dort wachsen heute an die 70.000 Tomatenpflanzen. Auch die Anschaffung eines Blockheizkraftwerkes, mit dem Wärme für das Gewächshaus produziert wird, konnte die MBG SchleswigHolstein ermöglichen. „Das Rundum-Konzept der beiden Geschäftsführer hat uns überzeugt. Als Landwirte bringen beide das Handwerkszeug mit und kennen sich in ihrem Metier bestens aus. Das gibt uns die Sicherheit, dass Westhof Bio ein Erfolgsbeispiel ist und bleibt“, zeigt sich Dr. Gerd-Rüdiger Steffen von der MBG SchleswigHolstein zufrieden. Und auch Geschäftsführer Carstens ist froh über die Beteiligung durch die MBG: „Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft hat es uns ermöglicht, unsere Finanzierung auf mehrere Säulen zu stellen. Somit sind wir unabhängiger von den Banken und gewinnen dort auch mehr Vertrauen für unsere Projekte, seit die MBG uns als Partner zur Seite steht.“ Die Westhof-Gruppe kann von Windkraft über Photovoltaik bis zu Biomasse verschiedene natürliche Energiequellen einsetzen, um Strom und Wärme besonders umweltverträglich anzubieten. Das nächste große Ziel ist, bis 2015 energieneutral zu wirtschaften. UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Schleswig-Holstein GRÜNDUNGSJAHR / 1978 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 100 + ca. 100 Saisonkräfte UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / ca. 26 Mio. € Westhof Bio umfasst mittlerweile sechs Unternehmen: Neben dem Anbau und Vertrieb von BioGemüse aus Acker- bzw. Gewächshausanbau, der Energieproduktion und dem Tiefkühlgeschäft, hat sich die Westhof-Gruppe mit einer Finanzdienstleistungsgesellschaft ein weiteres Standbein geschaffen: Die Westhof-Genussrechte bieten eine Beteiligung an der Unternehmensgruppe Westhof Bio an und geben damit die Möglichkeit, von den Chancen der Wachstumsmärkte Bio-Gemüse-Produktion und erneuerbare Energien zu profitieren. www.westhof-bio.de INVESTOREN / MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2012 Fruitwork Handelsgesellschaft mbH Mit Beteiligungskapital zum Spezialisten für Nuss- und Trockenfrüchte Als kleine, gesunde Knabberei zwischendurch, als Powernahrung nach dem Sport, als Tourenproviant oder einfach als Zutat fürs Müsli: Trockenfrüchte und Nüsse sind lecker – und dabei gesund. Immer mehr Menschen erkennen den besonderen gesundheitlichen Mehrwert von getrockneten Datteln, Ananas, Aprikosen und Co. Fruitwork hilft dabei, dem Verbraucher den Zugang zu diesen gesunden Produkten zu verschaffen. Das Unternehmen ist Spezialist für die Beschaffung, die Verarbeitung und die Distribution von Nüssen, Samen und Trockenfrüchten in Deutschland. Die Kunden von Fruitwork, zu denen sämtliche LEH-Ketten gehören, vermarkten ihre Produkte unter eigener Marke oder der Marke von Fruitwork deutschlandweit. Die Erfolgsgeschichte beginnt im Jahr 1999, als sich die beiden Gründungsgesellschafter auf die Versorgung des Handels mit Nüssen und Trockenfrüchten für das Weihnachtsgeschäft konzentrierten. Der Handel hatte schnell erkannt, dass sie hier einen Partner vorfanden, der in der Lage war, in diesem Spezialsegment große Volumina in kurzer Zeit zu beschaffen, zu verarbeiten und an die Lager zu liefern. So ist heute alleine für das Walnussgeschäft im Zeitraum September bis Anfang Dezember die Hälfte des deutschen Gesamtbedarfes an Walnüssen aus Übersee zu beschaffen, zu reinigen, zu verpacken und an die Kunden auszuliefern. Die Menge aller Walnüsse in diesem Zeitraum entspricht mehr als 300 Überseecontainern. Hinzu kommen z. B. für den Jahresbedarf an Erdnüssen zusätzlich über 350 Überseecontainer, die verarbeitet und verpackt werden müssen. Die Menge an verpackten Erdnüssen entspricht dann mehr als 600 LKW-Ladungen bzw. 20.000 Paletten. bereiche zu konzentrieren. Wir haben unsere Abläufe überdacht und optimiert und konnten auch neue Kontakte knüpfen“, so der Gründungsgesellschafter Armin Griese. Und auch capiton ist zufrieden mit den Entwicklungen von Fruitwork: „Wir haben uns für eine Beteiligung bei Fruitwork entschieden, weil das Unternehmen in der Lage war, sich aus einer komfortablen Marktposition heraus zu einem wesentlichen Lieferanten und Partner für den Lebensmittel- und Einzelhandel in Deutschland zu entwickeln. Fruitwork ist heute ein hervorra­gender Ausgangspunkt für die weitere Konsolidierung des europäischen Marktes“, begründet Christoph Karbenk von capiton die Entscheidung für Fruitwork. Im Jahr 2008 wurde die Beteiligungsgesellschaft capiton an Bord geholt, um das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Das Saisongeschäft wurde weiter ausgebaut. Zudem hat Fruitwork die Produktion von Snackartikeln aus Nüssen und Trockenfrüchten begonnen. Dieses Ganzjahresgeschäft ist heute so erfolgreich, dass Fruitwork oft einziger Lieferant und Hersteller für die Eigenmarkenprodukte diverser Lebensmittelund Einzelhandelsketten in Deutschland ist. Die Bandbreite reicht von einfachen Produkten bis hin zu Premium-Qualitäten. Strategisch konzentriert sich Fruitwork voll und ganz auf die Bedienung des Kunden mit Nussund Trockenfruchtprodukten. Andere Aktivitäten, wie der Handel mit frischen Bio-Bananen und anderen Frischfrüchten, wurden eingestellt bzw. verkauft. Fruitwork plant im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von über 60 Mio. Euro im Nuss- und Trockenfruchtbereich, nach 44 Mio. Euro im Einstiegsjahr 2008. „Ein Umsatz im Bereich von 80 – 90 Mio. Euro ist in den kommenden Jahren ohne Zukäufe oder Expansion ins Ausland möglich“, blickt Gründungsgesellschafter Armin Griese optimistisch in die Zukunft. Als drittes Standbein arbeitet Fruitwork derzeit daran, das Geschäft mit Weiterverarbeitern aufzubauen. Typische Kunden sind hier die GroßBäckereien, Schokolade- und Marzipanhersteller oder Backzutatenproduzenten. 22 | 23 „Die Beteiligung von capiton ermöglichte es uns, zu expandieren und uns auf neue Produktions- www.nutwork.de UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Hamburg GRÜNDUNGSJAHR / 1999 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 15 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 58 Mio. € INVESTOREN / capiton AG BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2008 Unser Heimatbäcker GmbH Mit Private Equity zum GroSSkonzern entwickelt 24 | 25 Lila – das ist die Farbe, die einem beim Betreten der Dahlewitzer Landbäckereien als Erstes ins Auge springt. Sogleich entdeckt man die Vielfalt an frischen Brötchen, leckeren Kuchen, fruchtigem Gebäck und Broten, die sich hinter der dekorierten Theke befinden. Die Dahlewitzer Landbäckereien stehen für Heimatverbundenheit – dabei wurde die einst kleine Regionalkette zu einem der größten Bäckereikonzerne Deutschlands ausgebaut. In den vergangenen sieben Jahren hat sich der Umsatz der Bäckereikette mehr als verdreifacht. Dahlback seiner Heimatverbundenheit und dem Qualitätsstandard treu. Heute zählt die Dahlewitzer Landbäckerei 360 Filia­len und gehört zu den fünf größten Filialbäckereien Deutschlands. Dies erzielte Dahlback vor allem durch die Unterstützung der Beteiligungsgesellschaft Steadfast Capital. Bevor sich Steadfast Capital 2005 an der Bäckereikette beteiligte, rangierte das Unternehmen noch um den 50. Platz. Als vor sieben Jahren der langjährige Privatinvestor aus Altersgründen ausschied, übernahm Steadfast Capital die Mehrheit der Dahlewitzer Landbäckerei. Im Jahr 1974 wurde Dahlback als volkseigener Betrieb gegründet und ist seither durch Filialerweiterungen und Unternehmenszukäufe stetig gewachsen. Die Besonderheit der Landbäckerei liegt darin, dass Dahlback die ausschließlich selbstbetriebenen Filialen selbst beliefert: Von den eigenen Produktionsstätten in Dahlewitz bei Berlin sowie in Pasewalk und Gägelow in Mecklenburg-Vorpommern gelangen die Backwaren nach Berlin und bis zur Ostseeküste in Teile von Schleswig-Holstein. Damit bleibt sich Im Dezember 2010 gelang der Zusammenschluss von Dahlback mit der regional benachbarten Bäckerei „Unser Heimatbäcker“ (UHB). Hierdurch profitierte Dahlback nicht nur von den zusätzlich gewonnenen Filialen (die Filialzahl stieg auf > 300), sondern übernahm auch branchenführende Prozesse und Konzepte sowie ein weitestgehend komplementäres Filialnetz der UHB. Durch die Akquisition konnte sich Dahlback optimal im hart umkämpften Markt der Filialbäckereien positionieren, die Unternehmensgröße mehr als verdoppeln und erhielt Zugang zu den Märkten in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. „In einem Bäckereimarkt, der durch starke Konsolidierung und vielschichtige Veränderungen auf sich aufmerksam macht, ergab sich durch den Zusammenschluss für Dahlback und Unser Heimatbäcker die Chance, den Markt aktiv mitzugestalten, den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen und die Kunden mit neuen Angeboten zu überzeugen“, resümiert Nick Money-Kyrle die Transaktion. Money-Kyrle ist Gründungsgesell- schafter von Steadfast Capital und seit 2010 Vorsitzender des Beirats bei Dahlback. Die Prozesse der Bäckerei wurden mit UHB verglichen – die jeweils besseren Ideen und Prozesse setzten sich dabei durch. Auch die Logistik wurde gestrafft und die Verwaltung konzentriert. Das Unternehmen erhielt ein neues Gesicht, Sortiment und Produktionsprozesse wurden vereinheitlicht. Hierfür investierte das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag. Aber die Investition hat sich gelohnt – durch die Expansion in den gesamten Nordosten ist Dahlback mittlerweile um sein Dreifaches gewachsen, neue Kunden kommen und der Umsatz steigt. „Wir erwarten, dass der Umsatz 2013 auf mehr als 98 Mio. Euro steigen wird“, zeigt sich Kay Buschmann, Partner bei Steadfast Capital, zufrieden mit der Beteiligung an Dahlback. Heute zählt das Unternehmen mehr als 360 Filialen und ca. 1.900 Mitarbeiter – viermal so viele wie noch im Jahr 2005. www.lilabaecker.de UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Brandenburg GRÜNDUNGSJAHR / 1974 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 1.900 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 95 Mio. € INVESTOREN / Steadfast Capital BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2005 Kleffmann GmbH Auf der Suche nach dem perfekten Stück Erde Welche Gemüsesorten werden angebaut? Wie ertragreich ist die Ernte? Gibt es Insektenbefall, der überhandnimmt? Diese und andere Fragen zu den Themen Saatgut, Pflanzenschutz und Technik stellen die Mitarbeiter der Kleffmann Group Landwirten in über 65 Ländern und gewinnen daraus umfangreiches Datenmaterial für ihre Studien und Datenbanken. Mit ihren innovativen Methoden und individuellen Marktforschungslösungen ist die Kleffmann Group zum weltweit führenden Marktforschungsunternehmen im Bereich Agribusiness und Landwirtschaft avanciert. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1990 geht es mit der Kleffmann Group stetig bergauf. An über 17 Standorten ist das Unternehmen global vertreten und erhebt in Telefon-, Online- und face-to-face-Interviews mit Landwirten Daten über eine Vielzahl von Marktfruchtkulturen und Landmaschinen. Der Markt­forscher ist fokussiert auf die Produkte Panelforschung und kundenindividuelle Ad-hoc-Forschung und hat Tochtergesellschaften unter anderem in Brasilien, China, Russland, Australien und den USA. Um den internation­alen Markt noch stärker zu erreichen, fiel im Unternehmen 2012 die Entscheidung, die Beteiligungsgesellschaft NORD Holding im Rahmen einer Mehr­­heits­beteili­gung mit an Bord zu holen. 26 | 27 Asien und Afrika sind Ziele, die sich die Kleffmann Group damals gesteckt hatte. Auch sollte die Unternehmensgröße in den bestehenden Märkten erhöht werden. „Für die Umsetzung dieser Strategie haben wir mit der NORD Holding einen Mehrheitsgesellschafter gefunden, der mit seinem partnerschaftlichen Ansatz zum Mittelstand passt und unsere Sprache spricht“, zeigt sich Burkhard Kleffmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kleffmann Group, von der Zusammenarbeit begeistert. Und auch Matthias Kues, Sprecher der Geschäftsführung der NORD Holding, ist überzeugt von der Beteiligung: „Wir haben bewusst in den Agrarsektor investiert. Er ist einer der interessantesten Zukunftsmärkte. Eine weiter professionalisierte Ernährungswirtschaft kann einen zentralen Beitrag zur Lösung des Welternährungsproblems leisten.“ Namhafte internationale Konzerne aus dem Agribusiness zählen zur Kundschaft des Marktforschungsunternehmens. Dank der langjährigen Marktkenntnisse und einer Fokussierung auf den Agrar- und Ernährungssektor kann die Kleffmann Group umfassende Datenanalysen für die strategische und operative Entscheidungsfindung liefern. Über 350 Mitarbeiter, darunter 50 in Deutschland, beschäftigt die Kleffmann Group. Weitere 2.000 Experten führen jährlich bis zu 500.000 Interviews. 2012 konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr weiter steigern und erzielte mit ca. 23 Mio. Euro die höchsten Umsatzerlöse der Firmengeschichte. Darüber hinaus konnte sich die Kleffmann Group erneut unter den Top 10 der umsatzstärksten deutschen Marktforschungsinstitute platzieren. Schrittweise vergrößerte das Unternehmen 2012 sein chinesisches und südostasiatisches Team, erweiterte sein Angebot und baute die Marktposition aus – ein Erfolg, den die Kleffmann Group dank der Unterstützung der NORD Holding erreichen konnte. „Insbesondere die Konzentration auf die weitere Expansion in China und Südostasien hat sich ausgezahlt“, freut sich Kleffmann über den Erfolg. Auch hat das Unternehmen sein europäisches Team am Hauptsitz Lüdinghausen erweitert, um die osteuropäischen und vorderasia­ tischen Märkte künftig noch intensiver betreuen zu können. Für 2013 hat der Marktforscher bereits weitere Investitionen in Asien und die Entwicklung eines innovativen Business Intelligence Tools auf den Weg gebracht, mit dessen Hilfe Marktforschungsdaten noch effizienter analysiert und individuelle Reports erstellt werden können. Auf der Marktführerschaft ausruhen wird sich das Unternehmen keinesfalls, denn der geschäftsführende Gesellschafter weiß: „Um unsere führende Position für die Zukunft zu sichern, ist es unerlässlich, Innovationen zu fördern.“ www.kleffmann.com UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Nordrhein-Westfalen GRÜNDUNGSJAHR / 1990 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 350 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 23 Mio. € INVESTOREN / NORD Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH BETEILIGUNGSZEITRAUM / seit 2012 Sunval Nahrungsmittel GmbH Biologische Babykost aus Baden Ob Babybrei, Apfelmus oder Karottensaft – eine gesunde Ernährung spielt schon bei den Kleinsten eine wichtige Rolle. Vor allem Fertiggerichte für Babys müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen und dazu auch gut schmecken. Die Sunval Nahrungsmittel GmbH hat sich auf biologische Babykost spezialisiert und gehört zu den größten Bio-Babynahrungsproduzenten Europas. Seit über 50 Jahren produziert Sunval im badischen Waghäusel Babykost. Als einer der ersten Fertiggerichteproduzenten stellte das Unternehmen von Dosen auf Glasverpackungen um – und galt bereits damals als Pionier in der Lebens- 28 | 29 mittelbranche. Dieses Vorreiter-Denken hat sich Sunval behalten und produziert heute für BioSupermärkte sowie führende Drogerie- und Handelsketten Babynahrung, die aus biologischem Anbau stammt und schonend verarbeitet wird. Das Unternehmen setzte sich schon früh für eine schonende Nutzung von Landwirtschaft, Rohstoffen und Energie ein, indem ausschließlich kontrolliert-biologische Rohwaren verarbeitet werden. Die Herstellung der Produkte erfolgt u. a. nach den streng kontrollierten Demeter-Richtlinien. Die enge Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern, Kinderärzten, Hebammen und engagierten Müttern sowie ein halbes Jahrhundert an Erfahrung haben zur Entwicklung eines kompletten Produktprogramms für Säuglinge ab dem vierten Monat beigetragen. Neben Glaskost stellt Sunval auch Instant Getreidebreie, Milchpulver, Kinderkekse, Fruchtschnitten und Säfte her. In den Produkten sind weder Kristallzucker noch Kochsalze enthalten. Außerdem wird auf Bindemittel, Aromen sowie Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet. Die Beteiligungsgesellschaft BWK stieg 2008 bei Sunval ein, nachdem sie das starke Wachstumspotenzial erkannte. „Sunval zeichnete sich aufgrund seiner führenden Marktpositionierung als ein sehr geeigneter Portfolio-Kandidat aus. Ein überdurchschnittliches Umsatz- und Ertragswachstum war zu erwarten. Die Tatsachen, dass die Nachfrage nach Bioprodukten stetig steigt und es einen Trend hin zu gesunder Ernährung gibt, spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle“, resümiert Marc Schrade, Mitglied der Geschäftsleitung der BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft. Die gemeinsam entwickelte Wachstumsstrategie von Management und BWK wurde erfolgreich umgesetzt, wie die beachtliche Umsatzsteigerung während der vierjährigen Beteiligung belegt. So stieg der Umsatz von rund 15 Mio. Euro (2008) auf rund 35 Mio. Euro (2012). Dies entspricht einem jährlichen Plus von durchschnittlich 36 Prozent. Sunval konnte seine Position als führender Anbieter von hochwertiger Babynahrung deutlich ausbauen. „Mit unserem Einstieg 2008 haben wir den Expansionskurs erfolgreich unterstützt. Durch unsere Beteiligung ist Sunval sehr gut aufgestellt“, sagt Marc Schrade über die Zusammenarbeit mit Sunval. Die BWK begleitete als langfristig orientierter Partner das Unternehmen, bis Sunval 2012 an DMK Deutsche Milchkontor veräußert wurde. UNTERNEHMEN BUNDESLAND / Baden-Württemberg GRÜNDUNGSJAHR / 1951 MITARBEITERZAHL (AKTUELL) / 150 UMSATZ LETZTES GESCHÄFTSJAHR / 35 Mio. € INVESTOREN / BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft BETEILIGUNGSZEITRAUM / 2008 –2012 www.sunval.de Übersicht der Beteiligungsgesellschaften 30 | 31 BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH Königinstraße 23 80539 München Tel.: +49 89 12 22 80-100 E-Mail: [email protected] Internet:www.baybg.de BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft Thouretstraße 2 70173 Stuttgart Tel.: +49 711 22 55 76-0 E-Mail:[email protected] Internet:www.bwku.de capiton AG Bleibtreustraße 33 10707 Berlin Tel.: +49 30 3159 45-0 E-Mail: [email protected] Internet:www.capiton.de Gilde Buy Out Partners Seefeldstrasse 40 8008 Zürich Schweiz Tel.: +41 432 68 20 30 Internet:www.gilde.com HANNOVER Finanz GmbH Günther-Wagner-Allee 13 30177 Hannover Tel.: +49 511 280 07-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.hannoverfinanz.de Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH Schillstraße 9 10785 Berlin und Schwarzschildstraße 94 14480 Potsdam Tel.: +49 30 3110 04-0 +49 331 649 63- 0 E-Mail:[email protected] [email protected] Internet:www.mbg-bb.de MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH Werastraße 13-17 70812 Stuttgart Tel.: +49 711 16 45-703 E-Mail: [email protected] Internet:www.mbg.de MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH Lorentzendamm 21 24103 Kiel Tel.: +49 431 667 01-35 86 E-Mail:[email protected] Internet:www.mbg-sh.de NORD Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH Walderseestraße 23 30177 Hannover Tel.: +49 511 2704 15-0 E-Mail:[email protected] Internet:www.nordholding.de NRW.BANK Kavalleriestraße 22 40213 Düsseldorf Tel.: +49 211 91741-0 E-Mail:[email protected] Internet:www.nrwbank.de Steadfast Capital GmbH Myliusstraße 47 60323 Frankfurt Tel.: +49 69 506 85-0 E-Mail:[email protected] Internet:www.steadfastcapital.de impressum HERAUSGEBER Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften – German Private Equity and Venture Capital Association e.V. (BVK) Reinhardtstraße 27c 10117 Berlin Telefon + 49 30 30 69 82-0 Telefax + 49 30 30 69 82-20 www.bvkap.de [email protected] REDAKTION Janine Heidenfelder LEKTORAT Joachim Mallaun GESTALTUNG Christine Bokelmann BILDNACHWEIS Titel: F1online, S. 23 u. S. 27: iStockphoto.com, S. 27 agrar-press Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Unternehmen. 32 | REDAKTIONSSCHLUSS November 2013