Vor der Xia-Dynastie (ab 2206 v.Chr.) gab es in China keine Königshäuser, sondern jeweils von allen Stämmen gewählte Einzelherrscher. Einer von ihnen war Huangdi, der mystische "gelbe Kaiser", den die Chinesen heute als ihren Stammesvater ansehen. Nach vielen Kriegen gründete er seine Hauptstadt in Youxing. Der fünfte Herrscher nach ihm, Yao, verlegte die Hauptstadt nach Pingyang und gründete den Staat Tang. Der Herrscher Yü errichtete danach die Xia-Dynastie und führte die Erbschaft der Königskrone ein. Xia-Dynastie 2205 - 1766 v.Chr. Aus dieser Zeit (auch Hia-Dynastie) gibt es keine schriftlichen Überlieferungen, wodurch exakte Datierungen erschwert werden. In der Xia-Dynastie entstand jedoch die erste, auf das Herrscherhaus zentralisierte chinesische Armee. Shang-Dynastie 1766 - 1123 v.Chr. Das Staatsgebiet umfaßte die heutigen Provinzen Honan, Shadong, Shensi, Hopeh und Hupeh, also das Gebiet um den Gelben Fluss. Ab dieser Zeit gibt es schriftliche Überlieferungen. Es wird inzwischen den "Hua" und "Yi" (Barbaren) unterschieden. Die Shang-Dynastie wird zum ersten Mal "Reich der Mitte" genannt. Sie besaß die höchstentwickelte Kultur, Politik und Wirtschaft des Kontinents. Es wurde eine starke Armee gegründet, das Beamtentum eingerichtet, das Strafrecht eingeführt und Gefängnisse gebaut. Westliche Zhou-Dynastie 1122 - 771 v.Chr. Auch Tschou-Dynastie; 800 Stammesfürsten schlossen sich zusammen und vertrieben den letzten ShangHerrscher. Wu wurde der neue König. Er stieß mit seinen Armeen gegen Osten vor und eroberte nahezu 50 Staaten, die er zu tributpflichtigen Vasallen erklärte. Gleichzeitig unterwarf er den Hochadel im eigenen Land, räumte ihm jedoch das alleinige Grundbesitzrecht ein. Ein feudalistisches System mit patriarchistischer Ordnung wurde gegründet. Literatur und bildende Künste gewannen eine starke Bedeutung. Die Hauptstadt wurde nach Hao verlegt, weswegen die Dynastie "westliche Zhou" genannt wird. Östliche Zhou-Dynastie 770 - 221 v.Chr. Die Zeit der streitenden Reiche, war geprägt von inneren Auseinandersetzungen der sieben mächtigen Fürsten, durch die die Autorität des Herrscherhauses vollkommen untergraben wurde. Durch mehrere Angriffe der Hunnen war die Zentralarmee sehr geschwächt und musste wegen materieller Verluste verkleinert werden. Die sieben mächtigsten Fürsten des Reiches kämpften um die Vorherrschaft, wodurch die Macht der Zentralregierung mehr und mehr zerfiel und die Lehnsherren an Macht gewannen. Die feudalistische Ordnung begann sich aufzulösen und damit auch das patriarchalische System. Diese Entwicklung führte zu starken militärisch-absolutistischen Lehnsstaaten, die weiter um die Vormacht rangen. Das Herrscherhaus verlegte den Sitz seiner Hauptstadt nach Loyi, weil Hao militärisch bedroht wurde. Im Reich erblühte der Handel, und durch das Aufkommen der Kaufleute wurde zum ersten Mal Geld als Zahlungsmittel verwendet. Das alleinige Privileg des Adels auf Bildung wurde beseitigt. Doch gleichzeitig verfielen Sitte und Ordnung. Dadurch wurden die Auswirkungen von Macht deutlich spürbar, und die Denker des Reiches begannen nach Auswegen aus dem Dilemma zu suchen. Es entstanden die "100 Schulen", unter ihnen auch die Schulen des Konfuzius und des Laozi. Die Kampfkünste gehörten zunehmend zu einer guten Bildung. Konfuzius forderte die Jugend auf, neben dem Studium der Klassiker auch die Kampfkünste zu üben. Das Bogenschießen (Wuyi) wurde damals geprägt und faßte alle Richtungen zusammen. In dieser Zeitepoche lebte auch Sunzi, der vermutlich bedeutendste Theoretiker der chinesischen Kriegskunst. Sein Klassiker "Die Kunst des Krieges" wird bis heute studiert. Er bezog sein Buch zwar auf die Taktik der Heerführung, es ist aber genauso auf dem Kampf Mann gegen Mann anwendbar. Qin-Dynastie 221 - 206 v.Chr. Auch Tsin-Dynastie; Fürst Zheng errichtete 221 v.Chr. das erste zentralisierte Kaiserreich Chinas, nachdem seine Vorgänger bereits zwischen 361 und 350 v.Chr. legalistische Reformen im Lehnsstaat Qin durchgeführt hatten, wodurch dieser an Macht gewann. Er nannte sich "Shihuangdi", der erste erhabene Kaiser, und errichtete ein 1 Verwaltungssystem mit Provinzen und Kreisen, die von der Zentralregierung kontrolliert wurden. Um das Reich auf "zehntausend Jahre" zu sichern, löste er die Grenzen aller anderen Lehenstaaten auf, sammelte alle Waffen und Kriegsgeräte ein und ließ sie vernichten. Durch den Bau der "Großen Mauer" und verschiedener anderer Großprojekte bewirkte er eine maßlose Ausbeutung der Arbeitskräfte, die 209 in einem Aufstand gipfelten, der dem Regime nach 15 Jahren ein Ende bereitete. Unter seiner diktatorischen Herrschaft wurden die Maße, die Gewichte, die Münzen, die Gesetzesstatuten, die Schriftzeichen, die Waagenspurweiten, die Kalender und die Kleidung vereinheitlicht. Bücher mit feudalistischen Ideen wurden verbrannt und etwa 46 kritische Literaten hingerichtet. 120.000 reiche Familien wurden gezwungen, sich in der Hauptstadt anzusiedeln, um hier ständig kontrolliert werden zu können. Zur Zeit der Qin-Dynastie war das Jiji sehr beliebt. Es gab vielen umherziehende Ritter, Berufssoldaten und damit auch Kampfkunstexperten, die ihre Dienste anboten. Trotzdem wurden die Kampfkünste damals nicht gefördert. Viele Kampfkunstbücher fielen den Bücherverbrennungen zum Opfer. Westliche Han-Dynastie 206 - 24 v.Chr. Die Dynastie wurde von einem der gegen die Qin aufständischen Führer gegründet. Seine Herrschaft blieb zunächst angefochten, bis es dem Kaiser Wudi (140 - 87 v.Chr.) gelang, seine zentrale Macht endgültig zu konsolidieren, indem er die Hunnen, die alte Bedrohung, besiegte und ihr Reich unterwarf. Dadurch hatten die Chinesen Zugang zu Innerasien. Kurz darauf wurde der auf das Kaiserhaus zentralisierte Beamtenstaat gegründet. Kaiser Wudi dehnte das Land durch Eroberungszüge aus. Er untermauerte seine Herrschaft ideologisch mit der Lehre des Konfuzius. Damit forderte er von seinen Bürgern unbedingte Treuepflicht, Pietät der Kinder gegenüber den Eltern und Zufriedenheit mit dem Dasein durch gesetzliche Erlasse. Alle anderen Schulen wurden verworfen, die konfuzianische Lehre wurde zur Staatsdoktrin. Die Seidenstraße wurde gebaut, die China über Afgahnistan, Persien und Kleinasien mit Europa verband. Östliche Han-Dynastie 25 v.Chr. - 220 Politische Machtkämpfe zerrütteten das Reich, bis Liu Xiu den Aufstand niederwarf und unter dem Namen "Guangwudi" Kaiser wurde. 184 begannen neue Aufstände, durch die regionale Militärmachthaber ihre Macht auszudehnen versuchten. Neue wirtschaftliche Reformen wurden durchgesetzt, die die Macht des Kaisers beeinträchtigten. Literatur und Philosophie erblühten. Der Buddhismus begann, Einfluß auf die chinesische Kultur zu nehmen, und die Wissenschaften erlangten einen großen Aufschwung. Medizin und Meteorologie machten bedeutende Fortschritte, und im Jahre 105 wurde das Papier erfunden. Ab 88 bestiegen jedoch häufig Kinder den Thron, was zu einem beständigen Kampf um den Einfluß auf politische Entscheidungen am Hof führte. Dies bewirkte eine totale politische Zersetzung und soziales Chaos im Reich. Aus diesen Auseinandersetzungen gingen die "Drei Reiche" hervor. Die Han-Dynastie beeinflußte das Selbstverständnis der Chinesen stark. Noch heute bezeichnen sie sich als "Kinder der Han", Shoubo und Jiqiao, Kampfsysteme mit bloßen Händen waren sehr beliebt. Im ersten Jahrhundert wurde die Kampfkunst Changshou (lange Hand) entwickelt, welche heute als Vorläufer des Shaolin-Quanfa gilt. Die Drei Reiche 220 - 280 Die drei mächtigen Provinzen, Wei im Norden, Shu im Westen und Wu im Südosten, begannen über die gesamte Zeit ihrer Existenz um die politische Vorherrschaft zu kämpfen. Die Wirtschaft nahm jedoch ungeachtet dieser Kämpfe einen mächtigen Aufschwung. Auch das Geistesleben entfaltete sich, ganz im besonderen die Literatur, die Philosophie und die metaphysisch-naturalistische Richtung. Die Heldentaten dieser Zeit wurden später in Romanen, Novellen, Dramen, Geschichten und auf Bildern verewigt. Einer der berühmten Helden, Guan Yun, wurde in der Ming-Zeit sogar zum Kriegsgott erklärt. Er konnte meisterhaft mit der Hellebarde umgehen, die ihm zu Ehren Guandao genannt wurde. Die Kriegskünste, Waffen, Kriegstaktiken und Kampfkünste wurden stark gefördert und weiterentwickelt. Zur gleichen Zeit lebte auch Hua Tuo, der daoistische Arzt, der die Wuqinxi (Tierstile) entwickelte. Sie dienten zwar hauptsächlich der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, hatten aber auch einen starken Einfluß auf die Kampfkünste. Qin-Dynastie 256 - 420 Die Familie Sima aus Wei zerschlug die drei Staaten und gründete die Qin-Dynastie. Doch beständige Machtkämpfe führten in der Folgezeit zu 16 kurzlebigen Reichen. 316 griffen die Hunnen Loyang und Changan an und nahmen den Kaiser und seinen Sohn gefangen. Im Tal des Gelben Flusses entstanden Kämpfe zwischen Chinesen, den 2 Hunnen und den Mongolen. 317 konnte sich der neue Kaiser "Yüan" im Süden des Reiches neu festigen und gründete die "Östliche Qin-Dynastie" Nachdem er die Herrschaft aufgeben mußte, verlegte er die Hauptstadt nach Nanjing und beschränkte sich auf das Gebiet entlang des Flusses Yangzi. Die nördlichen Chinesen, auf ihrem Hauptterritorium von den Hunnen unterworfen, suchten ihr Heil im buddhistischen Glauben, der entgegen der konfuzianistischen Lehre seelischen Halt durch die Gunst der Götter versprach. Auch die vertriebenen, nun im Süden lebenden Chinesen wandten sich vom Konfuzianismus ab und folgten dem buddhistischen Götterglauben. Die südlichen Kaiser, die mit gewaltigen Problemen ihr Volk zu beherrschen suchten, tolerierten den Buddhismus und verwendeten ihn als Mittel zur Besänftigung der Massen. Der Buddhismus - nunmehr gezwungen seine philosophischen Lehren zu begründen - begann sich neu und systematisch zu reorganisieren. Durch das Aufleben des Buddhismus wurden viele Klöster und Tempel erbaut. Das Shaolin Si, das ShaolinKloster, war eines der wichtigsten. Südliche und Nördliche Dynastien 420 - 581 In den Wirren jahrhundertelanger Auseinandersetzungen mit den beständig angreifenden Hunnen und Mongolen entstanden in Folge mehrere Dynastien kurz aufeinander: auf die Song-Dynastie 420 - 479 folgte die Qi-Dynastie 479 - 502, die Liang-Dynastie 502 - 557 und die Chen-Dynastie 557 - 589. Im Norden gründeten die Mongolen auf dem chinesisch besetzten Gebiet die Wei-Dynastie, die jedoch später in die Westliche und in die Östliche WeiDynastie zerfiel. Aus der ersten wurde die Nördliche Zhou-Dynastie bis 581, aus letzterer die Nördliche Qi-Dynastie bis 577. Die gesamte Zeit war geprägt von Aufständen der Chinesen gegen die Besetzer. Dennoch kam es zu einer Assimilierung aller eingedrungenen Nomadenvölker. Durch einsetzende Völkerwanderungen aus dem hochkultivierten besetzten Nomaden in das Gebiet des Yangzi kam es zur Kultivierung und Erschließung des südlichen Landes. Während der Liang-Dynastie kam Bodhidharma aus Indien nach China. Er gründete im Shaolin-Tempel die ZenSchule, die einen enormen Einfluß auf Kunst und Kultur nahm. Zen machte die Kampfkünste zu einem Mittel der geistigen Vervollkommnung. Bodhidharma entwickelte auch verschiedene Gymnastik- und Atemübungen, die er in zwei Werken, dem Yijinjing (Abhandlungen über die Bewegung von Sehnen) und dem Xisuijing (Abhandlung über die Wäsche des Knochenmarks) beschrieb. Weiter schreibt man ihm auch die Shiba luohan shou (18 Hände der Buddaschüler) zu. Dies waren Kampftechniken mit der offenen Hand. Auch Yoga wurde im Shaolin-Kloster eingeführt, und das Studium der Kampfkünste wurde fester Bestandteil des Klosterlebens. Sui-Dynastie 581 - 618 Der chinesische General Yang Jian, später Kaiser Wen, usurpierte den Thron der Nördlichen Zhou und vereinte das Reich. Dies brachte eine Synthese der südlichen und nördlichen Kulturen und führte zu neuen geistigen Impulsen. Der Buddhismus gewann seinen größten Einfluß, und die Wirtschaft übertraf bald die Leistungen der Han-Dynastie. Neben der westlichen Hauptstadt Changang ließ Wen Nachfolger Yang die Städte Louyang als seine östliche und Yangzhou als seine südliche Residenz ausbauen. Doch die durch Militärdienst, Abgaben, Kriege und Naturkatastrophen geknechteten Bauern erhoben sich und stürzten nach nur 29 Jahren die Sui-Dynastie. Tang-Dynastie 618 - 907 Der erste Kaiser der Tang-Dynastie, Li Yuan, errichtete seine neue Hauptstadt in Changan. Auf dem Höhepunkt der Machtausdehnung der Tang-Dynastie erstreckte sich das Reich im Norden bis zur Mongolei, im Westen bis nach Xinjiang, im Osten bis Nordkorea und im Süden bis zum nördlichen Vietnam. Die Wirtschaft blühte. Ein System der Staatsprüfung schuf eine Elite für Führungspositionen. Kunst und Wissenschaft erlebten eine neue Hochblühte. Doch mit dem Aufstand der Feldherrn der Grenzschutztruppen, an Lu Shan und Shi Si Ming (755 - 763), die eine Zeitlang die Hauptstadt besetzten, begann ein allmählicher Niedergang der Tang-Zeit, der sich im dritten Abschnitt noch steigerte (820 - 907). Die letzten 33 Jahre dieser Periode waren von anhaltenden Aufständen gekennzeichnet, die letztendlich die Tang-Dynastie stürzten Während der Tang-Dynastie wurden die Kampfkünste sehr populär und erreichten ein hohes technisches Niveau. Mönche des Shaolin-Klosters halfen erstmals dem Monarchen bei der Kriegführung und errangen für ihn einige Siege. Der Name "Shaolin" wurde in ganz China bekannt. Die Fünf Dynastien 907 - 960 Die Desorganisation des Staatswesens der späteren Tang-Dynastie führte zu einer beständigen Ablösung der Herrscherhäuser: 907 bis 960 regierten die späte Liang-Dynastie (907-923), die späte Tang-Dynastie (923-936), 3 die späte Jin-Dynastie (936-947) die späte Han-Dynastie (947-950) und die späte Zhou-Dynastie (951-960). Außerdem bestanden noch zehn Königreiche. Das im Norden entstandene Kitan-Reich begann in das chinesische Reich vorzustoßen und bildete eine ständige Gefahr. Nördliche Song-Dynastie 960 - 1127 General Zaho Kuang Yin einte das geteilte Reich und gründete die Song-Dynastie. Er versuchte, die Macht erneut zu zentralisieren, doch es gelang ihm nicht, den Eindringlingen aus dem Norden, den Kitan, zu widerstehen. Auch die Si Hia Mongolen störten durch ständige Einfälle. Ab 1004 mußte der Staat an die Kitan Tribut zahlen. Danach verbündeten die Chinesen sich mit den Jin (Dschurdschen in der Mandschurei) und warfen die Kitan nieder. Die Nüchen nahmen jedoch kurze Zeit später den Kaiser mit 3.000 seiner Angehörigen gefangen, womit die Nördliche Song-Dynastie ihr Ende fand. Die Zeit war geprägt von Korruption und Verfall. Dennoch erlebten die Wissenschaften einen Aufschwung, besonders auf technischen Gebieten. Das Taijiquan wurde gegründet. Die Südliche Song-Dynastie 1127 - 1279 Der Bruder des gefangenen Kaisers stellte im Süden des Landes die Herrschaft der Song wieder her. Doch neben der Bedrohung durch die Nüchen tauchte bald eine neu große Gefahr aus dem Norden auf. 1234 warfen die Mongolen zuerst die Nüchen nieder und fielen dann 46 Jahre lang immer wieder in China ein. Der mongolische Herrscher Kublai Kahn (Dschingis Kahn) eroberte 1249 das gesamte chinesische Reich. Der berühmteste Kampfkunstexperte dieser Zeit war Yue Fei. Er war gleichzeitig ein bedeutender General, der den Mongolen lange Zeit Einhalt gebot. Doch er wurde von seinem Premierminister verraten und ermordet. Yue Fei gründete die Baduanjin und das Yuejiaquan. Yuan-Dynastie 1279 - 1368 Nach Errichtung der mongolischen Yuan-Dynastie durch Kublai Kahn durften nur noch Mongolen wichtige Staatsämter bekleiden. Nach Kublai Kahns Tod bestiegen in 26 Jahren acht Herrscher den Thron. Doch keiner erreichte die Machtfülle des Kublai Kahn. Die gesamte Zeit war gekennzeichnet von Aufständen der Chinesen gegen die Mongolen. Die druckten Papiergeld in großen Mengen und bewirkten so die Destabilisierung der Werte. Dennoch entstand unter der mongolischen Herrschaft eine deutliche Verbesserung des Nachrichtendienstes. Bis nach Europa wurden Verbindungswege geschaffen. (Marco Polo kam so nach China). 1351 begannen Aufstände, die die Yuan-Dynastie stürzte. Während dieser Zeit soll der daoistischen Eremit Zhang San Feng gelebt haben, der in Legenden als Begründer des Taijiquan genannt wird. Ming-Dynastie 1368 - 1644 Der Anführer der Mongolenrevolution, Zhu Yuan Zhang, gründete diese Dynastie und erhob sich als Kaiser auf den Thron. Von Nanjing aus wechselte er dann wieder nach Peking. Er schuf ein stark zentralisiertes, autokratisches System, das straff organisiert war. Die "Geheimpolizei" hatte die Macht, der Kaiser jedoch absolute Entscheidungsgewalt in allen Angelegenheiten. Es erblühte eine vollkommen neue Methode des Handels. Mit China konnte nur derjenige Handel treiben, der seine Güter in Form von Tribut nach China brachte. Der Gegenwert war ein Geschenk oder eine entsprechende Bezahlung. Östlich von China zahlten Korea, Okinawa und Japan und südlich weitere 51 Länder ihren Handelstribut. 1516 kamen die Portugiesen, 1557 die Spanier, 1606 die Holländer und 1637 die Engländer nach China. Die Naturwissenschaften entwickelten sich rasch, die Kultur und die Technik erlebten eine neue Hochblühte. Doch nach Zhu Yuan Zhang kann sein vierter Sohn Zhu Di durch einen Staatsstreich an die Macht. Bald setzte der Niedergang des Reiches ein. 1628 brachten Aufstände aus. Einer ihrer Führer, Zhang, marschierte 1644 nach Sichuan und ein anderer, Li, besetzte im selben Jahr Peking. Doch Li konnte Peking nicht gegen die angreifenden Truppen der Mandschus halten. Die Mandschus, verwand mit den Dschurden (Nüchen-Tataren), hatten bereits 1616 das Reich Kin gegründet. Zu dieser Zeit wurde das Meihuaquan (Kampfkunst der Pflaumenblüte), im Shaolin wurden die Tierstile neu entwickelt und nach Okinawa gebracht, wo das Karate entstand. Qing-Dynastie 1644 - 1911 und Neuzeit Der Sohn des Mandschu-Kaisers erklärte sich nach der Einnahme Pekings selbst als Kaiser Shunzhi zum Herrscher des riesigen Reiches. Der Shaolin-Tempel wurde von den Mandschus niedergebrannt. Einige Mönche konnten 4 fliehen und in Südchina ein neues Kloster aufbauen, das aber auch zerstört wurde. Viele bedeutende Werke wurden so vernichtet. Die Meister zerstreuten sich im ganzen Land. Der Name "Shaolin" wurde abgelegt, da er verfolgt wurde. Man organisierte Geheimbünde und nahm nur nach strengen Prüfungen Schüler auf. Es entstanden "nördliche" und "südliche" Richtungen. Zwischen 1736 und 1796 führte China unter dem Mandschu Kaiser Qian Long Eroberungskriege und dehnte seine Gebiete aus. Im bekannten Opiumkrieg (1840 - 1842) wurde China gezwungen, seine wichtigsten Häfen zum Handel mit Europa zu öffnen. 1894 brach der japanisch-chinesische Krieg aus. China unterlag und verlor Korea und Taiwan an Japan. 1899 - 1901 erfolgte der "Boxeraufstand" in China, der sich gegen die europäischen Besetzer richtete. Die europäischen Mächte schickten Truppen und schlugen den Aufstand nieder. Zwischen 1904 und 1905 wurde auf chinesischem Territorium der russisch-japanische Krieg ausgetragen. 1911 wurde der letzte Mandschu-Kaiser von dem General Chiang Kai Shek abgesetzt und China wurde zur Republik erklärt. 1916, nach dem Tod des diktatorisch regierenden Yuan zerfiel das Reich in von Militärmachthabern beherrschte Regionen, die sich gegenseitig bekämpften. 1921 wurde in Shanghai die Kommunistische Partei Chinas nach sowjetischen Vorbild gegründet; 1935 Mao Zedong zum Führer der KP gewählt. 1937 erfolgte ein massives Vorrücken japanischer Truppen nach China, der den Beginn des Zweiten Weltkrieges in Ostasien bedeutete. Am 1.10.1949 rief Mao die Volksrepublik China aus. 1959 wurde der Aufstand in Tibet gewaltsam niedergeschlagen; der Dalai Lama floh nach Indien. 1972 besuchte der US-Präsident Nixon China. Dadurch kam die Wende in der Chinapolitik und Chinas Öffnung zum Westen. 1976 starb Premierminister Zhou Enlai und später Mao Zedong. 1989 demonstrierten im ganzen Land Hunderttausende gegen die Korruption in der KP und für die Demokratie. Der Platz des Himmlischen Friedens wurde von tausenden Pekingern besetzt. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 ließen Ministerpräsident Li und Deng Xiaoping den Platz gewaltsam räumen, wobei Tausende von Menschen ums Leben kamen. Seit dem 30. Juni 1997 gehört Hongkong offiziell wieder zu China. Quelle: CHINA Polyglott, München 5