Neues junges Planetensystem entdeckt Forschungsteam um

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URL: http://www.uni-jena.de/Forschungsmeldungen/FM160614_Exoplaneten.pdf
Neues junges Planetensystem entdeckt
Forschungsteam um Astronomen der Universitäten Hamburg und Jena
nutzt zwei Nachweismethoden
Foto: ESO
Der Exoplanet CVSO 30c ist der schwache Punkt links oberhalb des Sterns, die helle Quelle in der
Bildmitte ist der Mutterstern.
Unsere Sonne wird außer von der Erde noch von sieben weiteren Planeten umkreist. Bis auf
Neptun können Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und Uranus unter günstigen Bedingungen
sogar mit bloßem Auge erkannt werden. Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, sogenannte
Exoplaneten, sind weitaus schwieriger zu entdecken.
Einer Forschergruppe um Dr. Tobias Schmidt von der Hamburger Uni-Sternwarte und Dr. Stefanie
Raetz von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA in Nordwijk ist es jetzt gelungen, bei einem
sehr jungen Stern sowohl einen engen Planeten per Transit-Methode als auch einen weit außen
kreisenden Planeten mit der Direct Imaging-Methode zu entdecken. Dies berichtet die
Forschergruppe in den aktuellen Ausgaben der Fachzeitschriften "Astronomy and Astrophysics"
Neues junges Planetensystem entdeckt
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und "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".
Beobachtungen mit dem 90-cm-Teleskop in Großschwabhausen
Schmidt und Raetz haben beide an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert und wurden dort
auch promoviert. Bei ihren Doktorarbeiten haben sie mit diesen Studien begonnen. An beiden
Arbeiten und Publikationen sind außerdem Forscher der Uni-Sternwarte Jena direkt beteiligt. Bei
den Beobachtungen mit der Transit-Methode wurde im Wesentlichen das 90-cm-Teleskop der
Uni-Sternwarte Jena in Großschwabhausen genutzt, für die Direktaufnahme des weiten Planeten
das Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile.
Wenn ein Exoplanet z. B. vor dem hellen Stern vorbeizieht, den er umkreist, und dessen Licht
geringfügig abschwächt, kann diese Helligkeitsschwankung registriert und damit die Existenz eines
Planeten nachgewiesen werden - dies wird als Transit-Methode bezeichnet. Diesen Planeten
haben in letzter Zeit auch andere Wissenschaftlerteams ins Visier genommen. Bei der direkten
Beobachtung wird der Exoplanet mit einem Teleskop im infraroten Spektralbereich direkt
abgebildet.
Umkreisungen in Tagen und in Jahrtausenden
Das Forschungsteam hat bei dem jungen sog. T Tauri-Stern namens CVSO 30 nun gleich zwei
Planeten entdeckt. Das neue Planetensystem ist ca. 1.200 Lichtjahre von der Erde entfernt,
nordwestlich des Orion-Gürtels. Der Transit-Planet umkreist seinen Stern in weniger als einem
Tag, während der außen liegende Planet dafür Jahrtausende braucht.
Der beobachtete Stern ist der erste, betonen die Astronomen, bei dem gleichzeitig ein sehr naher
Exoplanet durch Transitbeobachtungen und ein sehr weit entfernter Exoplanet durch direkte
Abbildung nachgewiesen werden konnten. Derzeit ist noch unklar, wie ein solch exotisches System
entstehen konnte. Möglich ist, vermuten die Forscher, dass sich beide Planeten z. B. in der
Vergangenheit zu nahe kamen, sich dabei gegenseitig gestört haben und so zu ihren extremen
Orbits um den Stern fanden.
Original-Publikationen:
• Tobias Schmidt et al.: lanl.arxiv.org/abs/1605.05315 (Astronomy & Astrophysics, im Druck)
• Stefanie Raetz et al.: lanl.arxiv.org/abs/1605.05091 (Monthly Notices of the Royal
Astronomical Society, im Druck)
Kontakt (in Jena):
Dr. Markus Mugrauer
Astrophysikalisches Institut mit Sternwarte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Schillergässchen 2-3
07745 Jena
Tel.: 03641 / 947514
E-Mail: [email protected]
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