Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Implikationen des Klimawandels für den Weinbau in Europa Hans R. Schultz, Geisenheim Hans R. Schultz, Campus Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Der Beweis der globalen Erwärmung Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Klimawandel: Wie lauten die Prognosen? Die wichtigsten! CO2-Anstieg, (vor allem) dadurch bedingt ein Temperaturanstieg Die Niederschlagsmenge g g und die Verteilung g wird sich ändern Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim CO2 – die stärksten Veränderungen fanden in den letzten 150 Jahren statt Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim ~380ppm pp Einige direkte CO2Effekte werden erwartet (Atmung, Wachstum, Wassernutzungsasse ut u gs effizienz) Hans R. Schultz, Geisenheim IPCC Report 2007 Forschungsanstalt Geisenheim Hans R. Schultz, Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim IPCC Report 2007 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Tatsächlich beobachtete Erwärmung Anstieg der Temperatur um ca. 3°C bi bis 2100 1998 2005 Hadley Centre NASA GISS Rahmstorf, Cazenave, Church, Hansen, Keeling, Parker and Somerville (Science 2007) Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Globale Entwicklung Verschiebung der W i b Weinbauregionen i (A (AprOkt, Okt-Apr) ¾Jahr 1999 ¾ Isotherme I th 12-22 12 22 °C ¾Zunahme NH, Abnahme SH National Center for Atmospheric Research’s Hans(2007) R. Schultz, Geisenheim Jones in preparation Community Climate System Model (CCSM) Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Globale Entwicklung Verschiebung der W i b Weinbauregionen i (A (AprOkt, Okt-Apr) ¾Jahr 2049 ¾ Isotherme I th 12-22 12 22 °C ¾Zunahme NH, Abnahme SH National Center for Atmospheric Research’s Hans(2007) R. Schultz, Geisenheim Jones in preparation Community Climate System Model (CCSM) Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Globale Entwicklung Verschiebung der W i b Weinbauregionen i (A (AprOkt, Okt-Apr) ¾Jahr 2099 ¾ Isotherme I th 12-22 12 22 °C ¾Zunahme NH, Abnahme SH National Center for Atmospheric Research’s Hans(2007) R. Schultz, Geisenheim Jones in preparation Community Climate System Model (CCSM) Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Aber: Es wird nicht nur der Anstieg der Temperatur alleine sein, der die Herausforderung darstellt (für die deutschen Weinbau-Gebiete war dies bisher positiv)! Die H Di Herausforderung f d fü für die di meisten i t Gebiete G bi t wird id die Temperaturvariabilität werden Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim T Temperaturvorhersage t h für fü Europa E Temperaturveränderung ((°C) C) Hans R. Schultz, Geisenheim Temperaturvariabilität (%) Schär et al. (2004) Nature 427, 332-336 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Die Temperaturvariabilität wird den hydrologischen Zyklus beeinflussen und wird massive Fluktuationen in den Niederschlägen hervorrufen Dies bedeutet höchstmögliche Flexibilität im Anbau Beispiel: Begrünung um Fluktuationen im Bodenwassergehalt zu puffern (um Erosion, Fäulnis etc. zu vermeiden), aber zur gleichen Zeit die Möglichkeit zu haben zu bewässern im Fall von ausgedehnten trockenen Perioden Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim 2007 Flut in England Sonnenbrand in Deutschland, Österreich …. Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Das Schlüsselwort ist Anpassung - Reaktion (Maßnahmen) auf steigende CO2 – Konzentration, steigende Temperaturen Temperaturen, steigende UV UV-Strahlung Strahlung und veränderte Niederschlagsverteilung • Leider sind viele Europäische p Weinberge g in einem Käfig gefangen Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Weinbausysteme in der Balance mit ihrer Umwelt („Terroir“). („Terroir ). Steht das auf dem Spiel? Anpassung? Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Traditionelle Regionen in Gefahr? Wenig Raum für Anpassung Bremmer Calmont Calmont, Mosel Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Traditionelle Regionen in Gefahr? Wenig g Raum für Anpassung p g Ö t Österreich, i h Wachau W h Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Regionale Typizität? Champagne, Frankreich Raggi Belussi, Venetien, Italien Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Traditionelle Regionen in Gefahr? Spanien Lanzarote Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Traditionelle Regionen in Gefahr? Douro, Portugal Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Problemfelder: 1.Regionen 2S t 2.Sorteneignung i 3 Phänologie (ca. 3.Phänologie (ca 10-14 Tage früher (71-00)) 4.Traubeninhaltsstoffe 5.Wasserverbrauch 6.Krankheiten Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim 27 Weinbauregionen 1950-2000 Tendenzen ¾ Vegetationsperiode, +1.3°C ¾ Winter, Wi t +1.4°C 1 4°C ¾ 18 der 27 Regionen zeigen bereits Zunahme der Variabilität (↑CV) ¾ Nord-Hemisphäre erwärmt sich stärker Bordeaux Champagne p g Loire Valley N. Portugal S. Portugal Rioja C. Washington E. Washington N. Oregon S. Oregon N. California C. California S. California Chile Jones et al (2005) Hans R. Schultz, Geisenheim Climatic Change Alsace Mosel Valley Rhine Valley N. Rhône Valley S Rhône Valley S. Burgundy-Beaujolais Burgundy-Côte D’Or Barolo Chianti South Africa Margaret River Hunter Valley Barossa Valley Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim „Weiin Qualität““ (sub bjektiv v ode er obje ektiv)) Die Entwicklung (Sorten und Regionen)! Zu kühl: Zucker Ð Aroma? Balance ? Optimum: Aroma Balance Jahrgangsuntersch. Zu warm: Zucker Ï Alkohol o o Ï überreif Balance? Plastizität: Wärmere Gebiete Ertrag Süd-Europas (US, Produktionssysteme Austral., SA?) Ex. Deutschland/Österreich: katastrophale Jahrgänge Oenologische Techniken rel. häufig bis in die späten 80er Hans R. Schultz, Geisenheim Klima Forschungsanstalt Geisenheim Reben/Klima / Reifegruppierung Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Durschnittliche Temp. Apr.-Okt. Apr. Okt. / Okt. Okt.-Apr. Apr. Vergangenheit und Z k ft ! Zukunft 2003 2006 2050 Einteilung nach Jones et al. 2005 Hans R. Schultz, Geisenheim 1971-2000 2050 klassische RieslingRiesling gebiete deutlich d tli h konsistentere k i t t Reifeperioden der l t t 15-20 letzten 15 20 J Jahre h 1885-1925 1885 1925 Rheingau Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Sorten-Eignung in der Zukunft C. Sauvignon Riesling Hans 2004 R. Schultz, Geisenheim Stock, Syrah based on the CRU data set, IPCC A1 Scenario S i & PCM Model Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim (regionalisierte Studien werden derzeit durchgeführt) Stock et al. (2007) PIK-Report 106 Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Äpfe elsäurre g/L L Traubeninhaltsstoffe Äpfelsäureabbau p ist gekoppelt g pp an die Temperatur p Länge der Vegetationsperiode? 1979 Sorteneignung? g g 2003 Hans R. Schultz, Geisenheim 2004 Jahrestag ca. 65 Tage Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Entwicklung d der Äpfe elsäure ((g/L) Prognostizierte Äpfelsäureentwicklung für Riesling in der Zukunft 5,0 kühles Szenario warmes Szenario 4,5 4,0 35 3,5 3,0 2,5 2000 2020 Hans R. Schultz, Geisenheim 2040 2060 Jahr 2080 2100 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Globale und regionale Veränderungen in der Ni d Niederschlagsverteilung hl t il Wichtig für bisher nicht bewässerte Regionen Wichtig für bewässerte Regionen (Wasser Ressourcen)) Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Vorhersagen in der Niederschlagsverteilung Hans R. Schultz, Geisenheim IPCC Report 2007 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Erosion in Weinbergen in Abhängigkeit von der Hangneigung und der Niederschlagsstärke Niederschlagsrate Neigung (Grad) B Begrünung ü Oberfläc O chenabffluss (m mm) Oberfläc O chenabffluss (m mm) Offener Boden Neigung (Grad) Der Anteil an nicht nutzbarem Wasser wird ansteigen Hans R. Schultz, Geisenheim nach Hoffmann 2004 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Kann Bewässerung helfen? Rüdesheimer Schloßberg, g 11.10.2002, Riesling g A: bewässert (insg. 26L/m2 = 4.9% des ges. Niederschlags) A B: unbewässert Herausforderung für die Zukunft: Wasser für viele Nutzer Hans R. Gruber, Schultz, Geisenheim Diss. Geisenheim B Wie beeinflusst eine Bewässerung das AlterungsForschungsanstalt Fachhochschule Wiesbaden verhalten von Weißweinen? (Jahrgang 115 Geisenheim Fachbereich2003, Geisenheim V k Verkoster) ) bewässert Kontrolle bewässert gealtert Kontrolle gealtert Künstlich gealtert, gealtert 3 Monate bei 27 27°C C (Schraubveschluß) 4,0 negative Aromaattribute 3,5 3,5 3,0 3,0 2,5 2,5 2,0 2,0 positive Aromaattribute sauer 1,5 1,0 0,5 sauer 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 4,0 0,0 0,5 0,0 0,5 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,0 negative Aromaattribute 1,0 0,5 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,0 0,5 0,0 0,5 1,0 1,0 1,5 1,5 , 2,0 , 2,0 2,5 2,5 3,0 3,0 3,5 3,5 4,0 4,0 bitter bitter Hans R. Schultz, Geisenheim positive Aromaattribute 1,5 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Pflanzenkrankheiten, die neue Herausforderung? E i fä l Essigfäule Esca Sonnenbrand Pierces disease Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Zusammenfassung 1 In vielen Fällen wird die Kulturführung geändert werden 1. müssen (Begrünung-Bewässerung, Unterlagen etc.) 2 Beschleunigte Phänologie: verlangsamen der Reife (z 2. (z.B. B Blatt-Fruchtverhältnis reduz.) (Klone? Anbauverfahren) 3. Sorteneignung: noch nicht in Gefahr Gefahr-allerdings allerdings wird sich der Weintyp ändern (Anpassungsspektrum der Sorte) 4. Traubenzusammensetzung: g Laubwandmanagement g (Exposition, Höhe, Entblätterung, nur ganz späte Ertragsregulierung machen) 5. Wasserverbrauch: (organisches Material, Unterlagen, Abdeckung) 6 K 6. Krankheiten kh it werden d zunehmen h Hans R. Schultz, Geisenheim Forschungsanstalt Der Wein ist Geisenheim ja ekelhaft! Dem ist wohl das Klima Ich nehm 2 Kartons nicht bekommen? Hans R. Schultz, Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Parker hat ihm 96 Punkte gegeben! Forschungsanstalt Geisenheim Fachhochschule Wiesbaden Fachbereich Geisenheim Anpassung: Es ist besser Dämme zu bauen als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt Mark Twain Vi l Dank Vielen D k fü für die di Einladung Ei l d und d ihre ih Aufmerksamkeit! Hans R. Schultz, Geisenheim