Wolken - Aero-Club Hamburg Motorflug eV

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Wolken, Übersicht der Grundformen
Die Entstehung dieses Artikels
Als gebürtiger Segelflieger wurde mir schon in jungen Jahren eine gewisse Zuneigung zu Wolken
anerzogen. Was uns Motorflieger in den Sommermonaten schon manchmal stört, ganz zu schweigen
von vollen Tüten unserer Fluggäste (ich spreche über das natürliche Auf und Ab unterhalb der
Cumulanten entlang unserer Flugstrecke), übte auf mich immer schon eine gewisse Bewunderung aus.
Aus dem Bereich Meteorologie weiß ich aber auch, dass gerade die Meteorologie ein recht
schwieriges Fachgebiet ist. Da wir als Motorflieger unsere Thermik mittels „Tiger im Tank“ immer
mit uns führen, beschränkt sich das Interesse meist auf das Erkennen von schlechtem Wetter. Gerade
hier hilft uns das Erkennen von Wolken eine ganze Menge. Der Eine oder Andere ist sicherlich
während seiner Prüfungsvorbereitung auf folgende Frage unseres amtlichen Prüfungsfragenkataloges
gestoßen:
Aus welcher Wolke fällt immer Regen?
a)
b)
c)
d)
x
y
z
Ns (Nimbostratus)
Genau; der fie se Nimbostratus (Nimbus, lat. für finstere Regen- und Sturmwolke; stratum, lat. für
die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete) ist die richtige Antwort.
Ich habe mir schon eine geraume Zeit überlegt, wie ich dieses doch recht komplexe Gebiet der
Illustration der Wolken einfach und anschaulich an den Flieger bringen kann. Geholfen hat mir dann
eine Web-Site des Schweizer Fernsehens, in der eine übersichtliche Grafik mich zu dieser
Zusammenfassung inspirierte.
Darstellung der Grundformen
oberes
Stockwerk
Ci
Cc
Cs
Cb
5 bis 7 km
mittleres
Stockwerk
Ac
Ns
2 bis 3 km
Bildquelle: Schweizer Fernsehen
As
Cu
Sc
St
unteres
Stockwerk
Unterteilte
Schichtwolken
Schichtwolken
Quellwolken
Wasserwolken: Stratocumulus (Sc), Stratus (St), Cumulus (Cu), Nimbostratus (Ns), Cumulonimbus (Cb)
Mischwolken: Altocumulus (Ac), Altostratus (As), Nimbostratus (Ns), Cumulonimbus (Cb)
Eiswolken:
Cirrus (Ci), Cirrocumulus(Cc), Cirrostratus (Cs), Cumulonimbus (Cb)
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© by Dieter Stoll
Wolken, Übersicht der Grundformen
Beschreibung der Grundformen
Cirrus (Ci)
(cirrus, lat. für Feder, Haarlocke) Eiswolken, faseriges und haarähnliches oder schleierartiges und bauschiges Aussehen mit
weissem, oft seidenartigem Glanz. Treten zwischen 8000 und 12000 m auf: Die höchste Wolkengattung.
Cirrocumulus (Cc)
(cirrus, lat. für Feder, Haarlocke; cumulus, lat. für Haufen) Dünne weisse Flöckchen, Bänke oder Schichten von Wolken
ohne Eigenschatten. Bestehen aus sehr kleinen bällchenförmigen oder bandähnlichen Elementen. Die meisten Elemente
haben eine scheinbare Grösse von weniger als einem Grad (= Breite des kleinen Fingers bei ausgestrecktem Arm). Cc tritt
zwischen 6000 und 10000 m auf.
Cirrostratus (Cs)
(cirrus, lat. für Feder, Haarlocke; stratum, lat. für die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete) Durchscheinende
oder durchsichtige weissliche Wolkenschleier mit faseriger, haarartiger oder glatter Struktur. Bedecken den Himmel ganz
oder teilweise. Oft sind Halo-Erscheinungen zu beobachten (wie im Bild). Cs tritt zwischen 6000 und 8000 m auf und besteht
nur aus Eiskristallen.
Altocumulus (Ac)
(Altus, lat. für hoch oder die Höhe des Himmels; cumulus, lat. für Haufen) Weisse oder graue Wolkenbänder oder
Wolkenflächen, im Allgemeinen mit Schattenwurf. Auch als Streifen, mehr oder weniger abgeplattete Ballen oder Walzen.
Altocumuli zeigen ein faseriges Aussehen, haben aber meistens keine Struktur. Die meisten Elemente haben eine scheinbare
Grösse von einem bis fünf Grad (entspricht etwa der scheinbaren Breite von drei Fingern bei ausgestrecktem Arm).
Altocumuli bestehen meist aus unterkühlten Wassertröpfchen und treten zwischen 3000 und 6000 m auf.
Altostratus (As)
(Altus, lat. für hoch oder die Höhe des Himmels; stratum, lat. für die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete)
Wolkenfeld oder Wolkenschicht mit einer grauen oder bläulichen Farbe und einem streifigen, faserigen oder glatten
Aussehen. Bedeckt den Himmel ganz oder teilweise. Einige Partien sind aber genügend dünn, so dass die durchschimmernde
Sonne wie durch ein Milchglas erkennbar bleibt. Es gibt keine Haloerschienungen. Ein As besteht aus Wassertröpfchen oder
Eiskristallen, neben denen auch Regentropfen oder Schneeflocken vorhanden sind. Zwischen 3000 und 6000 m.
Nimbostratus (Ns)
(Nimbus, lat. für finstere Regen- und Sturmwolke; stratum, lat. für die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete)
Graue, teilweise dunkle Wolkendecke mit unscharfen Konturen, aus der nahezu unaufhörlich Niederschlag fällt. Sie verdeckt
die Sonne vollständig, die Untergrenze ist unscharf. Der Nimbostratus besteht aus einer Mischung von festen und flüssigen
Teilchen und tritt zwischen 2000 und 5000 m auf.
Stratocumulus (Sc)
(stratum, lat. für die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete; cumulus, lat. für Haufen) Graue oder weissliche,
wattebauschartige Wolkenform mit meist unscharfen Rändern, in der fast immer dunklere Teile vorkommen. Überzieht den
Himmel mit einem Mosaik aus Ballen, Walzen oder Schollen, die verschmolzen sein können. Scheinbare Grösse der
einzelnen Elemente: Etwas mehr als fünf Grad (= scheinbare Breite von drei Fingern bei ausgestrecktem Arm). Stratocumuli
sehen gerne wie grosse Schäfchenwolken aus, haben im Gegensatz zum Cumulus keine blumenkohlartige sondern eine glatte
Oberfläche und treten zwischen 500 und 2000 m auf.
Stratus (St)
(stratum, lat. für die Decke auf dem Lager oder Sofa, das Hingebreitete) Im Allgemeinen trist wirkende, graue
Wolkenschicht mit gleichmässiger Untergrenze, aus der Sprühregen oder feiner Schnee fallen kann. Falls die Sonne
überhaupt zu erkennen ist, erscheint sie wie eine helle Scheibe mit klaren Umrissen. Keine Haloerscheinungen. Stratus
besteht gewöhnlich aus Wassertröpfchen, bei grosser Kälte aus Eiskristallen. Hochnebel ist Stratus. Tritt bis in eine Höhe von
etwa 2000 m auf und kann am Boden aufliegen (bei Sichtweite unter 100 m spricht man von Nebel).
Cumulus (Cu)
(cumulus, lat. für Haufen) Einzelne, allgemein dichte Wolken mit scharfen Umrissen, die sich nach oben in Form von
Köpfen, Kuppeln oder Türmen entwickeln und an Blumenkohlköpfe erinnern. Die von der Sonne beschienen Teile sind
meistens blendend weiss, die glatte, ebene Untergrenze ist wesentlich dunkler und nahezu horizontal. Cumuli bestehen fast
immer aus Wassertröpfchen, aus ihen fällt in den gemässigten Breiten kaum Regen. Höhe: 500 - 6000 m.
Cumulonimbus (Cb)
(cumulus, lat. für Haufen; nimbus, lat. für finstere Regen- und Sturmwolke) Gewaltige, dichte Wolke von beträchtlicher
Höhe. Infolge Vereisung verschwinden im Bereich ihrer Obergrenze die cumulusförmigen Umrisse. Häufig bildet sich der
obere Teil in Form eines Schirmes aus, der von der Seite betrachtet wie ein Amboss aussieht. Unter der dunkel- bis
schwarzgrauen Basis der Cumulonimben hängen isolierte oder miteinander verschmolzene niedrige Wolkenfetzen.
Cumulonimben kommen einzeln oder (bedrohlich) auch in Gruppen vor.
Gruß Dieter Stoll
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© by Dieter Stoll
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