news Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes 03-04 / 2010 Einzelpreis: € 2,50 Die Messe „La Donna“ in der Wiener Stadthalle vom 29. September bis 3. Oktober 2010 Mag. Maria Luise Mathis Die Gewerblichen Astrologen von Wien konnten mit ihrem nach modernsten Richtlinien gestalteten Messestand auf der Messe „La Donna“ einen großen Erfolg verbuchen. Peter Fraiss, dem Vorsitzenden der Berufsgruppe der Astrologen, ist es gelungen, dass die erheblichen Kosten für den Standaufbau dankenswerter Weise von der Fachgruppe der Dienstleister der Wirtschaftskammer Wien übernommen wurden. über professionelle Astrologie zu informieren und zu beraten. Mag. Maria Luise Mathis hielt einen Vortrag über Partnerschaftsastrologie unter dem Titel: „Wenn die Venus mit dem Mars tanzt.“ Eva Kamhuber referierte zum gleichen Thema mit der Überschrift: „Neuer Wind in Beziehungen.“ Partnerschaftsastrologie dem teilnehmenden Publikum - d.h. überwiegend den Frauen, aber auch einigen neugierigen Männern näher gebracht. Die Messe „La Donna“ war sehr gut besucht und so konnte einmal mehr die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der professionellen Astrologie aufgeklärt werden. Zahlreiche Astrologen und Astrologinnen nutzten die Gelegenheit, in diesem Ambiente, mit astrologischen Beratungsgesprächen und Werbefoldern Werbung für Ihre Dienstleistung zu machen. Mag. Martina Groer sorgte für den reibungslosen Ablauf der Standbetreuung. H. Dörfler, K. Dotter, G. Günsberg, P. Fraiss, M. Fritsch, B. Kafai, E. Kamhuber, M. Kovarik, Mag. M. L. Mathis, C. Pogats, W. OpielaMartinek, M. Rausch, N. Starkel und B. Tesar, wechselten einander ab, um die interessierten Messebesucher und Messebesucherinnen Foto © Mag. Maria Luise Mathis Beide damit ihre reichen von links: haben Besucherin, Eva Kamhuber, Mag. Martina Groer, Mag. Maria Luise Mathis Erfahrungen auf dem Gebiet der express *** express *** express *** express *** express *** express Seite 4-5: Dr. Peter Schlapp - Der sinnliche Tierkreis Seminar-Rückblick von Dr. Michael MartzakGörike Seite 8-9: Ist Astrologie Kunst oder Wissenschaft? Eine philosophische Betrachtung von Dr. Edith Altmann Seite 10-12: Iss was dir die Sterne weisen… Richtige Ernährung mit Hilfe des Horoskops Ursula Jacoby-Daul Seite 13-14: Mitunter erscheint nichts ferner als die Nähe - Künstlerische Fotografie Regine Haunschmidt Abo-Service: 2344 Maria Enzersdorf, Tel. +43 (0)676 930 4135, E-Mail: [email protected] 2 news 03-04 / 2010 aktivitäten Wellness & Life Style Messe in der „Arena Nova“ vom 17. bis 19. September 2010 in Wiener Neustadt Mag. Maria Luise Mathis Wieder einmal hatten die NÖ Gewerblichen AstrologInnen einen gemeinsamen Auftritt bravourös gemeistert. Der Messestand befand sich in bester Lage, und die großen Darstellungen des Fixsternhimmels informierten schon von weitem, dass es hier um die Sterne und deren Bedeutung ging. Zahlreiche Kolleginnen nutzten die gute Gelegenheit, sich für die Information der Öffentlichkeit über professionelle Astrologie einzusetzen. Die meisten von ihnen führten nonstop die sehr gefragten Kurz-Beratungen durch. Auffallend viele Messebesucher äußerten sich lobend über die Professionalität der Gespräche und waren erstaunt, wie erhellend und hilfreich selbst sehr kurze astrologische Beratungen sein können. v.l.: Erika Racky, Susanne Eder, Dr. Evelyn Felder, Sandra Bohac, Mag. Maria Luise Mathis über: „Astrologie in 5-SterneQualität“. „Herbst: Tag- und Nachtgleiche - die Balance“ war das Thema von Karoline Plasonig. „Horoskope und Prognose“ war Erika Racky ein Anliegen und schließlich trug Mag. Gabriela Steiner „Astrologie und Familienstellen“ vor. Die Standbetreuung durch Sandra Bohac, Susanne Eder, Dr. Evelyn Felder, Mag. Maria Luise Mathis, Karoline Plasonig, Erika Racky, Ingeborg Schiessler und Mag. Gabriela Steiner funktionierte bestens. Es machte allen Beteiligten Spaß am Erfolg eines gemeinsamen Auftrittes der Gewerblichen AstrologInnen mitzuwirken. v.l.: Mag. Gabriela Steiner u. Besucherinnen Zusammenfassend kann man sagen, dass sehr viele Interessenten den Messestand der NÖ Gewerblichen AstrologInnen besuchten und ansprechendes Werbematerial mitgenommen haben. Ebenso trugen verschiedene Vorträge dazu bei, über die Arbeit der Gewerblichen AstrologInnen zu informieren. Susanne Eder sprach über: „Zeitungshoroskop - wie wird das gemacht? Wo liegt der Unterschied zum persönlichen?“ Mag. Maria Luise Mathis referierte v.l.: Erika Racky u. Karoline Plasonig Wir danken der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für die großzügige Unterstützung. Impressum: News des Österreichischen Astrologenverbandes, Erscheinungszeitraum: vierteljährlich Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, vertreten durch Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner; eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806 2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4, Tel.: +43 (0)676 930 41 35 Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at Chefredaktion: Mag. Erwin Frank Layout: Inge Schiessler Autoren: Dr. Edith Altmann, Regine Haunschmidt, Ursula Jacoby-Daul, Dr. Michael Martzak-Görike, Mag. Maria Luise Mathis, Wolfgang Peterat, Mag. Gabriela Steiner Die Artikel und Berichte sind persönliche Sichtweisen und Erfahrungswerte und liegen im Verantwortungsbereich des jeweiligen Autors. Die jeweiligen Quellen wurden bei den Fotos vermerkt. Sollten sich Personen in ihrem Urheberrecht verletzt sehen, bitten wir um Kontaktaufnahme unter [email protected]. köpfe Das news 03-04 / 2010 3 -Team stellt sich vor: Helene Hausmann - Weltoffen und kommunikativ Vertretung des Kassiers Mag. Gabriela Steiner Um eine Kontinuität der Kassaführung beim Österreichischen Astrologenverband zu gewährleisten, hilft ein wahrhaft „guter Geist“ seit einigen Monaten als Unterstützung der beiden beruflich sehr engagierten Kassiere tatkräftig mit. Es bedurfte einer verlässlichen und genauen Persönlichkeit, die wir mit Helene gefunden haben: Mit Mond im Zeichen Stier kann man sich immer auf sie verlassen - der Bezug zu den Finanzen ergibt sich aber auch aus ihrem KrebsAszendenten. Da sowohl der Mond als auch die Venus dem Geld zugeordnet werden können, wundert es wohl nicht, dass auch eine dreifache Waage-Besetzung in der Verbandsbuchhaltung für wahrheitsgetreuen Ausgleich der Soll- und Haben-Stände sorgt. Sowohl Krebs-Aszendent als auch Mond in Stier legen die Vermutung nahe, dass ein ausgeprägter Familiensinn vorhanden ist, und tatsächlich: Schon sehr früh in ihrem Leben widmete Helene ihre ganze Zeit und Kraft ihrem Ehemann und den 3 Kindern. Und auch die Gartenarbeit hat der naturverbundenen Helene immer viel Spaß bereitet. Erst nachdem ihre Kinder allmählich erwachsen wurden, stieg sie nach einer Buchhaltungsausbildung ins Finanzwesen ein und unterstützte zunächst tatkräftig ihren Mann in seiner eigenen Firma. Helene ist immer noch fit wie ein Turnschuh, denn, so meint Helene: „ein bisschen Sport und Nordic Walken, das muss einfach sein!“ Ansonsten ist sie vor allem mit Kunst, Kultur und der Musik beschäftigt. Sofern sie nicht gerade OmaPflichten für ihre 3 Enkelinnen übernimmt, findet man sie auf Ausstellungen oder Bildungsreisen, wie etwa letztes Jahr zu den Loire-Schlössern. Auf ihren Italienreisen meidet sie ausgetretene Pfade und bewegt sich gerne abseits des Massentourismus. Foto © Helene Hausmann Weltoffen und kommunikativ, wie sie ist, findet sie überall Gesprächsstoff. Das braucht sie auch, denn die nach eigenen Worten - seit 21 Jahren „erfolgreich“ geschiedene Single-Frau war schon immer sehr freiheitsliebend. „Geistige Freiheit ist ein hohes Gut“, meint sie, und schaut sich im Fernsehen ausschließlich Dokumentationen zu interessanten Themen an. Die Astrologie ist bis heute ihr Steckenpferd geblieben: Mit einer fundierten Ausbildung im Hintergrund hilft sie gerne, mit einem Blick ins Horoskop, Freunden und Bekannten bei diversen Lebensfragen weiter. Von Anfang an ist Helene für unser beruflich viel beschäftigtes oeavTeam eine wertvolle Ergänzung und Konstante. Die nächsten Veranstaltungen WIEN WEIHNACHTSFEIER des oeav mit Rahmenprogramm 16. Dezember 2010, 19:00 Uhr Don Bosco-Haus, St. Veit-Gasse 25 1130 Wien Freier Eintritt ! Vortrag von Mag. Maria Luise Mathis SINGLE-DASEIN – freiwillig oder ungewollt? Viele Menschen scheinen sich für das Single-Dasein zu entscheiden. Fördert das gesellschaftliche Umfeld diese Beziehungsform? Anhand einiger Beispiele wird aufgezeigt, dass aus dem Horoskop die möglichen Ursachen dafür zu erkennen sind. GRAZ 7. Jänner 2011, 19:00 Uhr WIEN 12. Jänner 2011, 19:30 Uhr „Kutscherhof“, Ziehrerstraße 68, 8041 Graz Vortrag von Mag. Gabriela Maria Steiner BURNOUT – Nichts geht mehr! Österreichischer Naturheilverein, Esterhazygasse 30, 1060 Wien Vortrag von Mag. Silvia Irene Schachner GESUNDHEIT und LEBENDIGKEIT beginnt im Geist Immer mehr Menschen geraten in die modernste und zugleich tückischste Falle unserer Zeit: Die rasende Beschleunigung unseres Lebens, wachsender Druck in wirtschaftlich instabilen Zeiten und Perfektionszwang übersteigen das natürliche Anpassungspotential. Wer ist ein Kandidat für Burnout? Wo im Horoskop finden sich die Ressourcen für den Weg zurück in ein besseres Leben? Tägliche kleine Entscheidungen führen zu unserem Leben im Morgen. Doch ohne Handlungen verhallt der beste Plan im Nichts. Wo werde ich sein, in einem, in fünf, in zehn Jahren? Unsere Lebensmuster, unsere Taten von Heute werden es entscheiden. Was glauben wir zu wollen und was tun wir wirklich? Begeben Sie sich in diesem Vortrag auf eine spannende Reise in den Geist. 4 rückblick news 03-04 / 2010 Dr. Peter Schlapp „Der sinnliche Tierkreis“ Seminar vom 29. Mai 2010 Dr. Michael Martzak-Görike Und als dann das ganze noch in Verbindung mit einem gewöhnlichen Stuhl demonstriert wird, können wir uns vor Lachen kaum noch halten. Selbst der anwesende Hund spürte mitunter die tieferen Zusammenhänge... oben: Beatrix Wendt, unten: Edda Neuberger Dr. Michael Martzak-Görike Gleich vorweg: Ich habe noch nie in einem Astro-Seminar so herzlich gelacht und mich so köstlich amüsiert wie bei Peter Schlapps SINNLICHEM TIERKREIS am 29. Mai 2010 in Mödling bei Wien. Dr. Peter Schlapp, aus Frankfurt/ Main, astrologisches Urgestein, Autor des 1996 erschienenen Kultbuches Astrologische Prognosen zur Jahrtausendwende (1. Aufl. 1996, Freiburg/Breisgau, EbertinVerlag) ist nicht nur Astro- bzw. Eso-Philosoph, sondern auch Schauspieler und Regisseur. Und das macht die ganze Sache natürlich besonders interessant und spannend. Deswegen ist es wohl auch so überaus amüsant, ihm bei seiner Arbeit zuzusehen. Elegant, schlank und barfuss zeigt er uns absolut perfekt und kompetent, wie sich die einzelnen Urprinzipien mehr oder weniger stellen - stehen - sich bewegen oder - unbewusst präsentieren und wie das körpersprachlich geübte Auge sie unter Umständen ganz leicht erkennen kann... Dr. Peter Schlapp, Mag. Maria Luise Mathis Wir Teilnehmer dürfen meistens Vorschläge machen, an deren Anschluss er uns dann äußerst charmant die körperlichen Erfahrungen bzw. Erinnerungen der Zeichen von Widder bis Fische aus seiner Sicht vermittelt. Und bei unseren Übungen werden wir ständig von ihm angehalten, auch immer ganz genau hinzuschauen. Reinste Theater-Regiearbeit auf jenen Brettern, die unter Umständen für uns Astrologen die Welt bedeuten... Das Geheimnis der Urprinzipien liegt dann im Appell an unser Körpergefühl und in der Reduktion auf die einfachste, wesentliche Form... rückblick Ja, und falls wir völlig daneben liegen, was auch oft genug passiert, demonstriert uns Peter Schlapp - äußerst gekonnt und spielend leicht - die „Ideal-Figur“. news 03-04 / 2010 5 Nun, am besten sollte man dieses Seminar natürlich in Form eines Videos präsentieren... noch besser wäre freilich bei nächster Gelegenheit selbst dieses Seminar zu besuchen. Peter Schlapps teilweise beunruhigende Prognosen bis 2050 sind nämlich tatsächlich bereits voll eingetroffen. Was soll man denn auch anderes erwarten... von einer Sonne im 11. Haus, Jupiter in den Fischen und Uranus gradgenau am MC...!? alle Fotos © Mag. Maria Luise Mathis rechts: Dr. Peter Schlapp, Gertraut Mezei stellt einen in die Tiefe grabenden Skorpion dar Im Laufe des Seminars hält er uns dazu an, uns zu jeder beliebigen Situation stets zu überlegen, wie das jeweilige Zeichen reagieren könnte. Fachmitglied werden beim Mitte: Irena Mihajlovic - stellt eine schwungvolle oder bewegte Waage dar unten: Dr. Peter Schlapp mit Johanna Payerl, Beatrix Wendt, Dr. Michael Martzak-Görike ! Die ersten Fachmitglieder des Österreichischen Astrologenverbandes sind bereits auf der Homepage des oeav gelistet. Nützen auch Sie die Gelegenheit, auf diese Weise Ihr Know-How und Beratungsangebot einem breiten Publikum zu präsentieren. Der Weg dahin ist denkbar einfach: Info-Material unter [email protected] oder Tel. 0676 930 41 35 anfordern oder direkt von der Homepage herunterladen. Schicken Sie alle Unterlagen an: Österreichischer Astrologenverband, Riemerschmidgasse 5a/4, 2344 Maria Enzersdorf – und schon sind Sie dabei! 6 planetenzyklen news 03-04 / 2010 Zeiten der Wende 4. Teil - Die Essenz des Epochenhoroskops Mag. Maria Luise Mathis Ein weiteres Datum, der 30.7.2010, ist spannend. Die kardinale Klimax, die schon besprochen wurde (oeav-news 01/2010), findet ziemlich genau auf Saturn progressiv statt. Zusätzlich wird sie durch Mars und Jupiter im Transit aufgeheizt. Auch der progressive Mars quadriert den Neumond in Stier. Jupiter in Widder heißt seinen Willen und seine Überzeugungen um jeden Preis durchzusetzen, wenn notwendig auch mit Gewalt. Foto © Mag. Maria Luise Mathis Und unser Leitmotiv hieß bislang: Umsatzsteigerung und Gewinnoptimierung. Im Horoskop, mit Die Frage ist leicht zu beantworten: Wir erleben es ja täglich - es kommt zum Stau. Es kommt zur Umweltverschmutzung, g1 e0 zum Klimawandel, zu WetterMenschheitshoroskop katastrophen und in Folge zu 26.4.1892 08° 06° 29° 22:51:34 LMT g b c 00° 23° Hungersnöten… Und dabei a m Wien 02° F fahren noch lange nicht alle 05° h G E mit dem Auto! Von 100 10° n g Progressiv o ) Amerikanern haben 50 ein n 30.07.2010 17° m h 21°19° 24° d 12° Auto, von 100 Chinesen o 03° 16° haben jedoch nur 2 ein Auto. 9 8 10 11 Was passiert, wenn nun jeder 7 ( 20° 12 22° d ( 15° 6 1 l 20° 10. Chinese ein Auto haben 07° 5 j 11° i 07° 4 2 3 will? Dann sind wir mit den i 09° j 24° 07°16° 07° k l 06° bisherigen Rohstoffen sehr e 25° a 09° rasch am Ende. Ist es wirklich b c f ethisch vertretbar, dass wir k10° e 07° ) mehr von unseren Resf 13° 24° sourcen verbrauchen, als die Natur reproduzieren kann? i 28 h1 f3 Ein anderes Beispiel betrifft 5 44 13 00 264 R 55 49 3 05 R 29 6 56 2 R R 58 56 46 00 D 06 I 57 1 32 05 57 05 31 J 58 11 47 R 45 46 B R 12 R K R 9 58 L 8 37 34 32 Saturn (Herrscher des 2. Hauses) steht in diesem Horoskop für Geld, Besitz und unsere Werte. Er steht auch für das, was uns Sicherheit gibt. Da sich Saturn im 9. Haus befindet, geht es möglicherweise auch um unsere ethische Einstellung zu Geld. Es geht um unser Vertrauen in eine funktionierende Marktwirtschaft und um unser Vertrauen in den Staat. Können wir überhaupt noch Vertrauen haben? Gibt es noch eine Struktur an die man sich halten kann? Gibt es noch den weisen Alten, den man um Rat fragen kann? Gibt es noch die religiösen Grundsätze, an denen man sich orientieren konnte? Gibt es noch Politiker, deren ethische Grundhaltung uns überzeugen kann? Sind wir möglicherweise am Knackpunkt dieses Epochenhoroskops angekommen? Schütze-AC, Jupiter in Widder und Saturn im 9. Haus verraten uns die Essenz dieses Horoskops. Expansion ist das Schlagwort, das uns die letzten 120 Jahre leitete. A 7 j3 04 31 32 C Eine weitere Attacke auf unseren Besitz oder ähnliches könnte bevorstehen. Spätestens dann wird es notwendig sein, umzudenken. H R 29 R 48 10 11 Schütze-AC, spielt das 9. Haus die wichtigste Rolle. Und mit Saturn im 9. Haus drängt sich sofort die Frage auf: Sind diese unsere Glaubenssätze auch ethisch vertretbar? Unsere Werte-Ethik richtete sich jeweils nach dem System, in das wir hineingeboren wurden. Allein durch die Globalisierung, ebenfalls ein SchützeThema, prallen die verschiedensten Wertesysteme aufeinander - welches hat nun Gültigkeit? Nun kommt noch eine ganz andere Ethik zum Tragen: die Verantwortungs-Ethik! Bedenkt man nämlich, dass jede Handlung auch Folgen hat, und dass man für diese Folgen Verantwortung trägt, dann müsste man unsere bisherigen Glaubenssätze in Frage stellen. Dazu ein einfaches Beispiel: Wenn eine Person allein in ihrem Auto von A nach B fährt, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, finden wir das ethisch doch in Ordnung. Im Sinne der Verantwortungsethik sollten wir uns jedoch die Frage stellen: Welche Folgen hat es, wenn dies alle tun? das Internet. Die Vorteile der weltweiten Kommunikation und Information sind unübersehbar. Aber die Folgen davon, dass jeder jede Information ins Netz stellen kann, und diese sich mit Windeseile über den Globus verteilt, sind unabsehbar. Denken wir z.B. an Google. Dieses Unternehmen, 1998 gegründet, schaffte es rasch zum Medienimperium. Es dauerte nur 10 Jahre, um selbst große Konzerne wie IBM oder Coca Cola, ja selbst die Bank of Amerika oder den weltgrößten Automobilhersteller Toyota ökonomisch zu überholen. Das Ziel des Unternehmens, die Informationen der Welt zu organisieren und nutzbar zu machen, klingt ethisch sehr gut. Aber mittlerweile ist Google weit mehr als eine Suchmaschine. Google hat z.B. im Bereich der Onlinewerbung einen Marktanteil von 80 Prozent. So mancher Meinungsforscher (wie z.B. Gerald Reischl) bezeichnet Google als eine „Datenkrake“, als eine unkontrollierte Weltmacht im Internet. planetenzyklen Zu Saturn in der Jungfrau fällt mir das Stichwort Spezialisierung ein. Wenn jeder das macht, was er am besten kann, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Im Sinne der Gewinnmaximierung wird dort gemacht - sprich gearbeitet, wo es am billigsten ist. Damit verbunden ist auch eine gewisse Unlust, selbst zu arbeiten - das kann man doch an Billiglöhnländer delegieren. Jeder will Chef sein. Welche Folgen hat es, wenn es alle tun? Eine der Folgen davon ist, dass es bald nur noch Häuptlinge, aber keine Indianer mehr gibt. Und weitere Folgen davon: Wenn wir in Billiglohnländern produzieren lassen, bringt der weltweit steigende Transport der Güter entsprechende Umweltbelastungen und selbst finden wir keine Arbeit mehr. Man müsste sich also auch fragen: Welchen Preis hat unser Wohlstand? Und natürlich müssten wir auch fragen: Wer zahlt den Preis dafür? Soll die Antwort wirklich so lauten - ein anderes Land, ein anderes Volk oder eine andere Generation? Ende Juli 2010 ist Jupiter, einer der Hauptakteure des Menschheitshoroskops, an der kardinalen Klimax beteiligt. Was mag das bedeuten? Die Uranus-JupiterKonjunktion sollte Mitte 2010 neuen Ideen zum Durchbruch verhelfen. Ich denke dabei an neue Energieformen. Immerhin findet diese Konjunktion in Widder, einem feurigen Zeichen, statt. Ich denke dabei an den geplanten Einsatz der Elektroautos. Das Elektroauto gibt es ja schon länger, aber die Reichweite der Batterien bzw. die Infrastruktur der Ladestationen scheinen derzeit noch problematisch. Angeblich dauert es noch 10 Jahre bis diese technische Errungenschaft in größerem Stil eingesetzt werden kann. Widder entspricht auch dem Kopf und somit auch dem Gehirn. Möglicherweise sind die Ergebnisse der Gehirnforschung von großem Einfluss auf unsere Gesellschaft. Bekanntlich sollen wir derzeit nur 10 % unserer Kapazitäten nutzen. Stellen Sie sich vor, wenn wir durch die neuesten Erkenntnisse in der Lage sein könnten uns z.B. gesund zu denken - das sind dann ja durchaus positive Aussichten. 4 Im April 2011 finden wir ebenso eine spannungsgeladene Konstellation. Pluto-Mars-Eineinhalbquadrat und Jupiter-Mars-Quadrat und Mars Quadrat Sonne-Mond bleiben erhalten. Während Neptun, der Planet des Kollektivs, in sein eigenes Zeichen, das Zeichen der Fische, eintritt, geben sich Mars und Uranus ein Stelldichein auf 1 Grad Widder. Dabei wandert Neptun durch das 2. Haus des Menschheitshoroskops. Zu dieser Zeit könnte unser bisheriges Sozialsystem eine bedeutende Wende erfahren. Möglicherweise treten für unsere Sozialleistungen derartige Finanzierungsprobleme auf, dass wir darauf teilweise verzichten müssen. Vielfach können wir uns ja schon jetzt unsere medizinischen Errungenschaften nicht mehr leisten. Verunsicherung, Angst, Chaos und die Flucht in virtuelle Scheinwelten sind ebenfalls mögliche Entsprechungen von Neptun in Fische. Wenn der Selbstbehalt bei medizinischen Leistungen steigt, werden wir alternierend andere Ärzte aufsuchen als bisher. Ganzheitliche Heilmethoden könnten mehr an Bedeutung gewinnen. Solange sich Neptun noch in Wassermann befindet, besteht eine Neigung zu übertriebenen Bestrebungen nach Individualität und 4 Unabhängigkeit. „Jeder darf alles“ oder „Auffallen um jeden Preis“ scheint die Devise zu sein. Je ausgefallener und abnormer die Themen und die Gäste einer Talkshow sind, umso höher sind die Einschaltquoten. Intimste Lebensäußerungen werden via Fernsehen veröffentlicht. Der Aufenthalt in virtuellen Welten ist für immer mehr Menschen Alltag. Es ist kaum zu glauben, dass man im Internet einen virtuellen Bauernhof erstehen und virtuell Felder bebauen, säen und ernten kann. Man kann sogar Pferde züchten (www.virtuellerreiterhof.at). Virtuelle Pferdezüchter haben dann kaum noch Zeit, reale Freunde zu treffen, schließlich bekommt eines ihrer Pferde gerade ein Junges - im Internet - versteht sich. Dabei sitzt so ein „Spieler“ ganz alleine vor seinem PC. Mit Neptun in Fische könnte ein Erwachen notwendig sein, könnte uns die Realität einholen. Peter Schlapp, Astrologische Prognosen zur Jahrtausendwende, Ebertinverlag news 03-04 / 2010 7 Womöglich erkennen wir dann die Täuschung, die uns täglich via Fernsehen ins Haus gespielt wird. Wir sind als kollektive Wesen gedacht und daher auf das Miteinander und die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen. Es sollte uns bewusst werden, dass nach Bellsches Theorem alles mit allem verbunden ist. Diese ist nur eine der Grundaussagen der Quantenphysik, die maßgeblich für unsere Epoche ist. Gleichzeitig stehen Jupiter und Saturn in Opposition. Die aufsteigende, mit Wachstum in Verbindung stehende, Zyklushälfte ist vorüber. Ein bis dahin herrschender Optimismus könnte in Pessimismus umschlagen. Das Gebot der Stunde heißt aber Realismus. Wir sollen uns fragen: Wie authentisch ist unser Leben? Tun wir das, was uns entspricht? Haben auch wir einen Kredit genommen, um etwas zu haben, was wir uns nicht leisten können? Am 16.11.2011 erreicht der progressive Mond den Saturn des Menschheitshoroskops. MondSaturn heißt Knappheit der Mittel, heißt Nüchternheit. Mond (Herrscher von 8) und Saturn (Herrscher von 2) bedeutet unter Umständen, dass Schulden nicht mehr zurückgezahlt werden können. Uranus im Transit befindet sich noch immer in Opposition zu Saturn und der laufende Saturn quadriert Mars - alles zusammen keine erfreulichen Konstellationen. Aus diesem Grunde scheint es vorteilhafter zu sein, anstelle von Papierwerten auf reale Werte zu setzen. Als letzte Progression des Menschheitshoroskops möchte ich den 21.12.2012 beleuchten. (Grafik S.12) An den Progressionen von Pluto, Jupiter und Mars hat sich nichts geändert. Aber der progressive Mond, auf 8 Grad Waage, bildet ein Trigon zur Neptun-Pluto-Konjunktion und läuft in die Opposition zu Jupiter hinein. Jupiter im Transit, auf 8 Grad Zwillinge, ist ebenfalls auf dieser EpochenKonstellation gelandet. Weiters befinden sich Saturn auf 8 Grad Skorpion und Pluto auf 8 Grad Steinbock. Die Tatsache, dass sich 4 Planeten – Mond, Jupiter, Saturn Fortsetzung auf Seite 12 8 news 03-04 / 2010 wissen ASTROLOGIE als Geisteswissenschaft eine Spurensuche! Ist Astrologie Kunst oder Wissenschaft? Dr. Edith Altmann „Astrologie ist eine höchst kreative, der Philosophie und dem Geiste des Humanismus verbundene Kunst“, schrieb ich im Jahre 2005 in einem Aufsatz, um auf die Wurzeln der Astrologie aufmerksam zu machen. Unter dem Titel „Über die Liebe zur Weisheit, philosophisch - astrologische Reminiszenzen“ wurde auf wichtige geistesgeschichtliche Entwicklungen hingewiesen: Astrologie im Geiste des Humanismus („uomo universale“), über das Staunen (Platons Werk als Grundlage), der Kosmologische Beweis einer Gottesexistenz (Nicolaus Cusanus, Nikolaus Kopernikus, 1 Giordano Bruno). Am 5.11.2010 lud die Stiftung Astrologie und Erkenntnis (SAE) in Hannover zu einem Astrologischen Forschungstag ein, der „Astrologie als Geisteswissenschaft – eine 2 Spurensuche!“ thematisiert. Astrologie sei wissenschaftlich nicht beweisbar - lautet die Antwort auf bisherige statistische Versuche (Gauquelin, Niehenke). Und selbst Wissenschaftler, die sich von wissenschaftstheoretischen Methoden distanzierten, blieben in ihrer Vorgangsweise naturwissenschaftlich (Paul Feyerabend, Dieter Koch). Auf die Frage, warum Astrologie nicht als Geisteswissenschaft theoretisch untersucht werde, kam die Antwort, dass Astrologie dann ähnlich kritisiert werden würde, wie dies heute der Gesellschaft der Geisteswissenschaften widerfährt. In der Astrologie-Szene gibt es nicht wenige kompetente Astrologen, die sich dieser Debatte dadurch entziehen, dass sie Astrologie als Kunst praktizieren wollen und letztlich sich mit theoretischen Überlegungen nicht abgeben. Ist Astrologie nun Kunst oder 3 Wissenschaft? 1 2 3 4 Wie die Universitätsgeschichte zeigt, schließt Wissenschaft, die Kunst nicht aus, außerdem waren Musik - Astronomie - Geometrie und Arithmetik Fachgebiete der „Artes Fakultät“, in der bis ins 16. Jhd. die „7 freien Künste“ („septem artes liberales“) gelehrt wurden, zu denen auch Rhetorik - Grammatik Dialektik gehörten. Die Aufteilung der Studienfächer gibt Aufschluss über den geistigen Hintergrund und bis zur Hochrenaissance sah sich der Mensch als Teil des Kosmos. Der akademische Ausschluss des „Astronomus“ (die ursprüngliche Auffassung des Faches Astronomie, hat mit der heutigen gar nichts gemeinsam) bedeutet noch lange nicht, dass die kosmischen Gesetze aus dem Gedächtnis der Künstler verschwunden wären. Diesbezüglich möchte ich von einem wundervollen persönlichen Erlebnis kurz berichten: „Es gehört zum Wesen der Kunst, dass sie einen geheimen SINN der NATUR enthüllt, den zu finden dem Menschen ein uraltes Bedürfnis ist“ schrieb Hermann Hesse, dessen Werk als „Dichter und Maler“ im Frühjahr 2007 das Leopold Museum in Wien eine Ausstellung widmete. In einer Filmdokumentation hörte ich den norwegischen Übersetzer Trond Winje sagen: „Hermann Hesse trifft mit seiner Sprache immer ein und dieselbe Atmosphäre, sie entspricht der Tonart „H-Moll“. Dies notierte ich in meinem Notizbuch. Wenige Tage später hörte ich im Wiener Konzerthaus bei „Tonarten und Sternzeichen“ einem Klavierabend mit Stefan Mickisch - dann folgendes: „Das Sternzeichen Zwillinge drückt sich in H-Moll aus; das typisch Wählerische vom Zeichen Zwillinge hat J. S. Bach in seiner H-Moll Messe in Religiosität umgepolt.“ Foto © Dr. Edith Altmann Weder der Übersetzer noch der Pianist haben sich mit dem Horoskop von Hermann Hesse befasst, aber beide sind sich einig gewesen, wodurch sich H-Moll ausdrückt. Selbstverständlich zeigt sich in Hesses Horoskop (geb. am 2.7.1877, Calw, 18.30h) eine Zwillinge Betonung durch eine 3. Haus Besetzung und dies im Tierkreiszeichen Fische, womit astrologisch die Religiosität und Spiritualität, die sich durch sein Werk 4 zieht, nachvollziehbar ist. Der Astrologische Forschungstag wirft wichtige Fragen auf, die einladen sich mit der Zugehörigkeit der Astrologie, der Geschichte von Wissen und der daraus erfolgenden Entwicklung zur Wissenschaft intensiver zu befassen. Die Einordnung der Astrologie in einen universitären Rahmen gehört schon lange der Vergangenheit an. Immerhin wurde am 5.1.1586 in der Bulle „Coeli et terrae creator“ die Ausübung der Astrologie von Papst Sixtus V. vollends verboten. Astrologie setzt naturwissenschaftliche Beobachtungen (Astronomie, Biologie, Physik, Mathematik, Relativitäts- und Chaostheorie) voraus und versucht diese in einen geisteswissenschaftlichen Kontext einzufügen (Philosophie, Theologie, Jurisprudenz). Die der Astrologie innewohnenden universellen Gesetzmäßigkeiten äußern sich auch in der bildenden Kunst oder Musik. Astrologische Kenntnisse könnten auch für die universitär etablierte Kunstgeschichte, die zu den Geisteswissenschaften zählt, zukünftig bedeutsamer werden. Sind doch vor allem Kunstwerke bis zur Hochre- Altmann Edith, Über die Liebe zur Weisheit, philosophisch-astrologische Reminiszenzen; Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes (oeav news) 02/2005, 03/2005, 01/2006 Informationen und Anmeldung: www.astrologie-zentrum-hannover.de Schendel-Schmale Bianca, Schendel Volker H., Astrologie als Geisteswissenschaft; Meridian 2010/4, S. 52 -53 Altmann Edith, Ton-Arten und Stern-Zeichen, Zwei Klavierabende voller kosmischer Dimensionen; Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes 02/2007, S. 3 ff. wissen naissance inhaltlich nur mit diesem Hintergrundwissen zu verstehen. Kunstgeschichte ist eine „junge Wissenschaft“ (seit 1860, Universität Bonn) - und wird im Übrigen auch als Grenzwissen5 schaft bezeichnet. Was ist Wissenschaft? Die Ursprünge europäischen Denkens liegen in der frühgriechischen Philosophie und von dort leiten sich die Grundlagen für Wissenschaft und Humanismus ab. Insbesondere zählt die Vorsokratische Kosmologie zu den tragenden Säulen westlichen Denkens. Ihre Fundamente sind in den Forschungsprogrammen der Astronomie, Biologie und Philosophie der letzten 2500 Jahre deutlich zu 6 erkennen. Alle ernsthaften Denker vor Aristoteles machten eine scharfe Trennung zwischen Wissen, wirklichem Wissen, gesicherter Wahrheit (die göttlichen Ursprungs und nur den Göttern zugänglich ist) und Meinung (die den Sterblichen zugestanden wird), die manchmal auch mit Vermutung gleichgesetzt werden kann. Der erste Denker, der diese Auffassung nicht teilte, war wohl Protagoras, der meinte: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Er bekannte sich dazu, nichts über die Götter zu wissen und dass es unmöglich sei, irgendwelche göttlichen Maße oder Bewertungen göttlichen Ursprungs anzugeben. Und so muss das menschliche Wissen unsere Richtschnur, unser Maßstab sein. „Naturwissenschaft“ erklärt Platon (im Timaios), sei bestenfalls wie die Wahrheit (verisimilitudo), weswegen es dem Wort „wahrscheinlich“ am Nächsten komme. Platon benutzt den Begriff „ähnlich“, manchmal auch „abbildhaft ähnlich“. Nach seiner Meinung können Menschen nur diese Art von Wissen besitzen. Wie die Lehre vom „beweisbaren Wissen“ entstand: Der entscheidende Umschwung kommt mit Aristoteles. news 03-04 / 2010 9 Was bei Platon eine wissenDie Naturphilosophie, die Theorie der Natur, die ursprünglichen Entschaftliche Hypothese ist, wird bei Aristoteles beweisbares Wissen. würfe einer Kosmologie brachen nach Aristoteles zusammen. Die Aristoteles ist ein guter Logiker und Hauptursache war die Erkenntniskommt zur Schlussfolgerung, dass theorie, die Beweisbarkeit verseine These vom beweisbaren langte. Die Geschichte hat gezeigt, Wissen in einen Regress ins dass die besten Ideen mit BeUnendliche führt und löst dieses obachtung nichts zu tun haben, wie Grundsatzproblem mit Hilfe der „Theorien über die Form und Doktrin, dass die ursprünglichen Position der Erde“ zeigten, wobei realen Prämissen „behauptete ich insbesondere an die Theorie Definitionen“ seien. 8 von Anaximander von Milet denke. Popper schreibt, dass Aristoteles Über die „Zukunft der Geisteswishierbei einem gespaltenen Besenschaften - eine humanistische wusstsein oder einer sich selbst Perspektive“, referierte Julian Nidawidersprechenden Argumentation 9 Mit der Betonung Rümelin. erliegt. Denn Definitionen verleihen „Humanitas“ ist gemeint (laut Wörtern eine Bedeutung, die auf Cicero) menschliche Fähigkeiten Konventionen beruhen und sind zur vollen Entfaltung zu bringen deshalb sicher (analytisch, tautound zwar: kognitiv (auf Erkenntnis logisch). Wenn sie also auf bezogen), pragmatisch (auf HanKonventionen beruhen und desdeln bezogen) und ästhetisch. wegen sicher sind, dann müsste die gesamte „episteme“ (ist ErIm Zentrum der Geisteswissenkenntnislehre, Lehre vom Wissen) schaften stehe die menschliche eine Wahrheit aufgrund von Intentionalität. Konventionen sein. In der Praxis Diese naturalistisch aufzufassen, wird zuerst von der Einzelsei zum Scheitern verurteilt. Leider beobachtung ausgegangen, erst geschehe dies in der analytischen dadurch kommt es zu allgemeinen Philosophie. Schlussfolgerungen - dieser Vor7 Die Philosophie wäre prädestiniert gang wird Induktion genannt. zur Entwicklung des wissenschaftAristoteles erkannte, dass es unlichen Weltbildes beizutragen und möglich ist, alle denkbaren Einzelfälle durch Beobachtung zu erfasnaturwissenschaftliche Ergebnisse sen, deshalb versucht er der Inzusammenzuführen, auch wenn sie duktion einen höheren Grad von diese Aufgabe in letzter Zeit verGewissheit zu geben. Er findet ihn nachlässigte. darin, dass er bei einem bestimmten Satz untersucht, wie viele Gelehrte vor ihm diesen für richtig gehalten haben, wodurch diesem dann Autorität zukomme. Dieses Verfahren hat Grenzen: Induktion als Methode der Naturforschung kann nur für denjenigen Wert haben, der der Erfahrung durch die Bild: Philosophenschule von Athen, Raffael, 1510-1511, Stanza della Segnatura, Vatikan Sinne vertraut. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schule_von_Athen 5 6 7 8 9 Dilly Heinrich, Kunstgeschichte als Institution, Studien zur Geschichte, Frankfurt am Main 1979. Es handelt sich um eine Fallstudie zur Wissenschaftsentwicklung; seine Arbeit konzentriert sich auf den Prozess der akademischen Anerkennung des Faches Mittlere und Neuere Kunstgeschichte in der Zeit zwischen 1760 und 1870 und um die Suche nach neuen Perspektiven in der Kunstforschung. Popper Karl R., Die Welt des Parmenides, Der Ursprung des europäischen Denkens, München 2001 Induktion ist das Verfahren einen Satz dadurch zu erhärten, dass seine tatsächliche Geltung an möglichst vielen Einzelfällen aufgezeigt wird. Zum Beispiel könnte statt „Metalle sind schwerer als Wasser“, auch Gold oder Silber eingesetzt werden. Aber für das Metall „Kalium“ ist der Satz falsch, denn Kalium ist leichter als Wasser; ob dieser Entdeckung verliert der Satz an allgemeiner Gültigkeit. Anaximander (ca. 200v.Chr.) verbindet mit Thales von Milet die Frage, wie alles Sein sich auf einen einzigen Ursprung zurückführen ließe. Was ist der Ursprung der Erde, des Wassers und der Gestirne? Nida-Rümelin Julian, Zur Zukunft der Geisteswissenschaften - eine humanistische Perspektive, Tonband Mitschrift, European Institute for International Affairs, 30.1.2003, Heidelberg; www.nida-ruemelin.de/docs/zuk_gei.pdf 10 vortrag news 03-04 / 2010 Iss, was dir die Sterne weisen…. Vortrag vom 6. Oktober 2010 Ursula Jacoby-Daul „Lasst Eure Nahrungsmittel Eure Heilmittel sein und Eure Heilmittel Eure Nahrungsmittel“ empfahl der griechische Arzt Hippokrates und unterstrich damit bereits 400 v. Chr. die überragende Bedeutung der täglichen Ernährung für die Gesunderhaltung des Menschen. Um diesem Rat folgen zu können, müssen wir wissen, welche der unzähligen Nahrungsmittel in welcher Form, Zubereitung und Kombination tatsächlich zu unseren Heilmitteln werden können. Die Jahrtausende alten Ernährungslehren des Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sehen den Menschen als Körper-Geist-Seele-Einheit, die je nach Konstitution und derzeitigen Lebensumständen einer individuellen Ernährung bedarf, um Lebenskraft und Lebenssaft zu erhalten. Sie besteht einerseits aus einem Potential an Säften, Blut, Substanz, also YIN, andererseits aus einem Potential an Wärme, Aktivität und Energie, also YANG. YIN und YANG unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften: YIN ist kalt, schwer, dunkel, passiv, nach unten sinkend, YANG hingegen heiß, leicht, hell, aktiv, aufsteigend. Diese vorgeburtliche Energie haben wir von unseren Eltern im Moment der Befruchtung mitbekommen. Sie stellt den Grundstock an Energie für alle Lebensvorgänge dar und entspricht unserer individuellen Grundkonstitution, wie aus dem Horoskop erkennbar. Ist diese Energie verbraucht, stirbt der Mensch. Eine kleine Menge dieser kostbaren Energie verbrauchen wir Ursula Jacoby-Daul täglich. Jede Form von Raubbau, sei es durch Stress, Überarbeitung, Schlafmangel, Drogenkonsum etc. erhöht den Verbrauch. Aber es gibt eine Möglichkeit, den Verbrauch an vorgeburtlicher Energie möglichst gering zu halten: über die nachgeburtliche Energiegewinnung im MITTLEREN ERWÄRMER. Das Wärmepotential der vorgeburtlichen Energie nährt unser Verdauungsfeuer. Die Organsysteme Magen, Milz/ Bauchspeicheldrüse und Gallenblase bilden den MITTLEREN ERWÄRMER. Er gleicht einem Kochtopf, in dem der gut gekaute und eingespeichelte Nahrungsbrei mit Hilfe des Verdauungsfeuers weiter In diesen östlichen Ernährungslehren spielt die energetische Wirkung der Nahrungsmittel, die sich im Geschmack und den Eigenschaften widerspiegelt, eine wichtige Rolle. Wie der Einzelne die Wirkung der aufgenommenen Nahrungsmittel nützen kann, hängt von der jeweiligen Verdauungskraft ab, die durch die individuelle Konstitution, wie sie das Horoskop widerspiegelt, bestimmt ist. DER DREIFACHE ERWÄRMER Die chinesische Medizin hat ein sehr anschauliches Modell entwickelt, mit dessen Hilfe funktionelle Abläufe im Körper - vor allem die des Verdauungstraktes beschrieben werden können (siehe Abb.1). Er reguliert die Wärmeverteilung, d.h. die Bewegung der Körperflüssigkeiten und der Energie (Qi), im gesamten Organismus. Der UNTERE ERWÄRMER umfasst die Organe Nieren, Leber, Blase und Darm. Er wird auch als Sumpf oder Drainagegraben bezeichnet, denn hier finden die Ausscheidungsprozesse des Körpers statt. Außerdem ist hier die vorgeburtliche Energie gespeichert: 3 FACH ERWÄRMER Abbildung 1 vortrag news 03-04 / 2010 11 verarbeitet wird (= Gärkammer). Brauchbare und nicht brauchbare Nahrungsbestandteile werden immer wieder voneinander getrennt, bis die Milz und Bauchspeicheldrüse die Nahrung so weit verfeinert hat, dass sie in Form von Dampf (= Energie) in den OBEREN ERWÄRMER aufsteigen kann. Der OBERE ERWÄRMER mit den Organen Lunge, Herz, Herzbeutel, Kopf und Kehle ist der symbolische Deckel zu dem Kochtopf, an dem der aufsteigende Dampf kondensiert. Von hier aus wird der feine Nebel über die Haut verteilt. Die Lunge befeuchtet den ganzen Körper mit Blut und Säften. Im OBEREN ERWÄRMER verbindet sich außerdem Nahrungsenergie mit der Atemenergie zum normalen Qi, das in alle Bereiche des Körpers eindringt und sie erfüllt. Sind die Nahrungsmittel überwiegend erfrischend und kalt, muss das Nierenfeuer stark anheizen, um den Nahrungsbrei im Kochtopf des MITTLEREN ERWÄRMERS zum Köcheln zu bringen. Wer von seiner Konstitution aus ein starkes Verdauungsfeuer besitzt, kann auch solche Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum ohne Energieverlust verarbeiten. Im Falle eines schwachen Verdauungsfeuers kommt es bald zu Erschöpfung, Kältegefühlen, Verdauungsbeschwerden usw. Neutrale bis warme Nahrungsmittel hingegen, evtl. kombiniert mit erfrischenden Nahrungsmittel, erfordern viel weniger Energie, um verarbeitet, im Magen „weitergeköchelt“ zu werden. Dies äußert sich auch darin, dass man nach dem Essen nur ca. 10-15 Min. müde und träge ist, danach aber bereits neue Energie verspürt. Bei großen Mengen heißer Nahrungsmittel über längere Zeit werden die Säfte angegriffen, weil das Feuer zu stark brennt. Wir können uns das ähnlich vorstellen, wie einen heißen Topf auf der Herdplatte, in den kochendes Wasser geschüttet wird. Zu starkes Feuer kann allgemeine Trockenheit, Nervosität, Schlafstörungen etc. verursachen. Gestörtes Verdauungsfeuer führt dazu, dass im Kochtopf des Mittleren Erwärmers der Nahrungsbrei nicht vollständig verköchelt wird, sondern unverdaut im Kochtopf liegen bleibt. Abbildung 2 Feuchtigkeit verdichtet sich infolge der Körperwärme zu Schleim - in der westlichen Medizin auch als Schlacken bezeichnet, der schwer zu transportieren ist (siehe Abb. 2), sich leicht festsetzt und zu verschiedenen Krankheiten führen kann (Ablagerungskrankheiten wie Rheuma, Arteriosklerose, Gicht usw., sogar bis hin zu Tumorerkrankungen). Eine ausgewogene Verdauung ist außerdem stark abhängig von den Organsystemen Leber und Gallenblase: Das Organsystem Leber übernimmt die Aufgabe, die Energie und das Blut im Organismus gleichmäßig zu verteilen. Leber und Gallenblase sind sehr energiereiche, kraftvolle Organsysteme, die gegenüber unbekömmlicher Nahrung (bzgl. Qualität, Menge, Essverhalten), Anspannung durch emotionalem oder zeitlichem Druck und Bewegungsmangel sehr empfindlich sind. Es kommt zu einer Blockade im Energiefluss, die sich auch in vielfältigen Beschwerden nicht nur rund um die Verdauung äußert. Alles um uns beeinflusst uns gemäß seiner Eigenschaften und den damit verbundenen Wirkungen. Je nach Intensität und Dauer des Einflusses nehmen wir die Eigenschaften in uns auf und reichern sie an. Einseitigkeit verstärkt die Wirkung zusätzlich. Ein Beispiel: lang andauernde Kälte und Trockenheit erhöht die Eigenschaften kalt und trocken in uns, was je nach Konstitution als angenehm und vitalitätserhöhend empfunden wird oder als schwächend. Verzehren wir über längere Zeit nur Rohkost, so erhöhen sich die Eigenschaften der Rohkost - bitter, kalt, trocken, schwer verdaulich, gasbildend - in unserem Organismus, was wieder je nach Konstitution als mehr oder weniger störend bzw. schwächend empfunden wird. Die einzelnen Eigenschaften der aufgenommenen Nahrungsmittel beeinflussen unser körperliches und geistiges Gleichgewicht. Wichtig ist dabei: Ähnliche Eigenschaften nicht anzuhäufen, sondern durch gegensätzliche Eigenschaften einen Ausgleich zu schaffen. Beispiele für sich ausgleichende Nahrungsmittel mit gegensätzlichen Eigenschaften: heiß <- -> gegrilltes Fleisch schwer <- -> Topfen scharf Chili kalt Gurkensalat leicht Knäckebrot <- -> mild Melisse 12 vortrag news 03-04 / 2010 Der Geschmack eines Nahrungsmittels beeinflusst die Intensität des Verdauungsfeuers: süße/ neutrale und bitter-herbe Nahrungsmittel dämpfen das Verdauungsfeuer, während scharfe, saure und salzige Nahrungsmittel das Verdauungsfeuer anheizen. Dabei spielt nicht nur die Zusammensetzung der Mahlzeiten nach Eigenschaften und Geschmack der Zutaten, sondern auch die Wahl der Zubereitung (kochen, dämpfen, anbraten, rösten, roh verzehren etc.) eine wichtige Rolle. nissen und Wünschen so angepasst werden, dass sie einen wichtigen Beitrag zum körperlich geistigen Gleichgewicht liefert. Ausgehend vom Geburtshoroskop, das die Grundkonstitution (siehe vorgeburtliche Energie) widerspiegelt, kann über die Direktionen und das Solar die aktuelle Situation betrachtet werden, die evtl. eine individuelle Ernährungsumstellung erfordert. Bei der Betrachtung der Grundkonstitution bzgl. des Ernährungsverhaltens und der Verdauungskraft hat folgendes eine überragende Bedeutung: Je nach der persönlichen Konstitution und der momentanen Situation kann die tägliche Ernährung den individuellen Bedürf- Zeiten der Wende 29 5 15 h 05° 10° o n G R n F h 21°19° 03° 58 56 16° 06 10 11 12 9 2 J 58 1 7 1 7 e 8 3 4 45 K e 07° 9 38 07° 25° ) 15° 46 j i k a ( 17°28 i11° 13 j09° 47 R cb R f L e26 R 07° 07° B 09° 8 37 34 05 57 05 07°16° 31 24° d 22° 31 6 5 C 20° 32 20° 32 l d Progressiv 21.12.2012 2 33 19° 12° 00 57 ( m 24° 46 3 E D R j8 15 m g ) R o I 02° 24° ca R H 6 454 03° R bg 02° 21 08 Menschheitshoroskop 26.4.1892 22:51:34 LMT Wien 50 29° f8 12 l11° k10° R A g8 Über die Autorin: Ursula Jacoby-Daul ist Dipl. Biologin, Ernährungsberaterin nach TCM / Ayurveda und Astrologin. Kontaktdaten: 0699/108 54 049, [email protected] - Fortsetzung von Seite 7 08° 54 Das Temperament (Feuer-WasserErde-Luft-Zuordnung), das Tier- kreiszeichen (TKZ) des AC, die Planeten, die in Konjunktion mit dem AC stehen und der Mond, im TKZ und Häuserzuordnung. Ebenso die Aspekte, die der Mond mit anderen Planeten bildet, und auch welche Planeten im 4. bzw. 10. Haus stehen und welche Aspekte sie zu anderen Planeten bilden, spielen dabei eine wichtige Rolle. f 24° R 59 08 43 10 i0 und Pluto auf 8 Grad befinden und 4 wichtige Planeten des Menschheitshoroskops wie Sonne, Mond, Pluto und Neptun ebenfalls auf 8 Grad stehen, ist ein Hinweis auf die Bedeutung des Augenblicks. Es wird notwendig sein, dass wir noch mehr an friedlichen Lösungen (Mond in der Waage) arbeiten, um 11 h4 unsere Wirtschaftskrise zu überwinden. Transit-Saturn im Halbsextil zu Mond progressiv bei gleichzeitiger Opposition zur NeumondKonstellation sehe ich als einen Auftrag zur Reduktion, zur Entwicklung von mehr EigenVerantwortung sowie den Sinn für die Realität zu schärfen. Pluto im Quadrat zum progressiven Mond betrachte ich als Chance sich aus Abhängigkeiten zu lösen und Autarkie zu entwickeln. TransitJupiter im Trigon zum progressiven Mond und in Konjunktion zu der Pluto-Neptun-Konjunktion weist auf einen hoffnungsvollen Weg hin. Wir werden die geistigen Erkenntnisse dieser Epoche endlich zum Wohle aller Menschen einsetzen können. Es scheint wichtig, das rein mechanistische Weltbild, mit seiner Forderung nach stetigem und unbegrenztem Wachstum, zu verabschieden. Es gilt, uns noch stärker in Sachen Umweltbewusstsein zu informieren und zu entwickeln, ökologische Gesetzmäßigkeiten zu berücksichtigen, uns gegen gentechnologische Veränderungen zur Wehr zu setzen, unsere Wohlstandsgewohnheiten zu überdenken und vor allem eine Verantwortungsethik zu entwickeln. Wenn wir verantwortlich, autark, liebevoll und würdevoll handeln, können wir aus den Abhängigkeiten des Systems aussteigen und selbst zum Steuermann werden. Schließen möchte ich mit einem Zitat von Gerhard Cromme: „Es kommt selten so gut wie erhofft, aber auch selten so schlecht wie befürchtet.“ motivgestaltung news 03-04 / 2010 13 Mitunter erscheint nichts ferner als die Nähe Künstlerische Fotografie - Projekt Nahaufnahme Regine Haunschmidt Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Auseinandersetzung mit diesem Thema auf meiner Reise durch Australien. Dort wo unendliche Weite herrscht, habe ich Nähe gesucht. In der Wüste wird einem einsam. Mein Blick suchte Halt, ruhte auf Überschaubarem und fiel auf Details. Es ist das Mysteriöse, das mich antreibt, es immer wieder dort zu suchen, wo man es nicht vermuten würde. Ich entdeckte bizarre Einzelheiten und war erstaunt über die Vielfalt, die ich darin finden konnte. Ich war überrascht, wie fremd und abstrakt die Dinge aus der Nähe betrachtet aussehen. Welch Fülle an Formen, Farben und Strukturen bloße Steine, Pflanzenwerk und Wasserpfützen hergaben. Ich nehme Gewohntes aus seinem ursprünglichen Kontext und gebe es neu wieder. Meine Fotografien sind unmanipulierte Abbilder realer Landschaften und Objekte. Und doch geben sie Rätsel auf, laden ein, einen Blick hinter das Offensichtliche zu werfen. Es ist doch verblüffend, dass die Spiegelung eines Bootes im unruhigen Wasser wie eine Küstenlandschaft aus der Vogelperspektive aussehen kann und simple orangerote Flechten wie tanzendes Feuer erscheinen. Nach diesen ersten Entdeckungen begann ich ein Auge für Details zu entwickeln, für Objekte, die am Rande der Wahrnehmung liegen. Das erfordert Konzentration und gleichzeitig eine entspannte Offenheit, ich kann nichts erzwingen. Das Große, das Offensichtliche, das einem förmlich entgegen springt, lasse ich weg und werde belohnt mit neuen Welten. Es wohnt ihnen eine geheimnisvolle Kraft inne, ein Leuchten, eine Stärke, die man nie gesehen hätte, würde man sich nicht näher mit ihnen befassen. Albert Einstein sagte: „Es gibt nichts Schöneres als das Mysteriöse. Aus ihm entspringt alle wahre Kunst und Wissenschaft...“ Ich betrachte meine Arbeiten als das Eingehen auf das Unscheinbare, während ich das Augenscheinliche unberücksichtigt lasse. Es liegt im Auge des Betrachters, im Geiste des Einzelnen. Ich mache sozusagen aus dem was mich umgibt eine Nahaufnahme, unabhängig von der Brennweite des Objektivs. Vielleicht ist es aber auch nur der Versuch, die Phantasie meiner Kindertage stückweise zurückzuerobern, nämlich in allem etwas Besonderes zu sehen. Ein Gesicht Foto © Regine Haunschmidt eine Geschichte, ein Geheimnis und vor allem etwas Lebendiges. Wenn ich auf Motivsuche bin, freue ich mich jedes Mal wie ein Kind, etwas entdeckt zu haben, das mich fesselt. Ich halte inne, mache kurz die Augen zu und gleich wieder auf, nur um den Augenblick nicht zu verlieren und bete, dass das Licht hält bis ich meine Aufnahme gemacht habe. Ich fotografiere draußen, bin abhängig vom Tageslicht. Die Arbeit mit der Symbolik der Tierkreiszeichen, die sich aus einigen wenigen sehr aussagekräftigen Einzelsymbolen zusammensetzt, ist faszinierend und schöpferisch zugleich. 14 news 03-04 / 2010 motivgestaltung nehme, greife ich hier selbst in den Prozess der Motivgestaltung ein. Ich wollte Nahaufnahmen erschaffen, die ein bestimmtes Gefühl vermitteln, das von diesen Symbolen ausgeht. Der Widder strebt nach oben wie ein Springbrunnen und ist dabei feuerrot. Zwillinge spiegeln sich im Himmel Es gibt eine Unzahl von Interpretationen dieser Symbole, diese Bilder sind meiner Vorstellung entsprungen und es hat Spaß gemacht. Anders als bei meinen Nahaufnahmen, die ich aus der Natur ent- Schon die Auseinandersetzung mit diesem Thema, das Wissen darüber in die Bewusstheit führen, um es beim Fotografieren wieder zu vergessen und es einfach geschehen zu lassen, ist in hohem Grade spannend. Plötzlich ist die Welt in ein Meer von Farben getaucht - wunderbare kräftige Farben. Lassen Sie sich durch die Betrachtung der Bilder in diese Welt entführen. Künstlerische Fotografin Der Löwe, der im weiten Bogen seine schöpferische Kraft ausdehnt, liegt im sonnigen Orange. Es lebe das Leben! Ursula Haunschmidt • Geboren am 11. Mai 1966 in Wien. • Künstlerische Ausbildung an der Kunstschule Wien und später Ausbildung zur Werbedesignerin mit technischen Grundlagen zur Fotografie. Sehen gelernt ausschließlich durch die Natur. • Die Arbeiten umfassen künstlerische Objekt- und Landschaftsfotografien auf Leinwand und Acrylglas. Der künstlerische Aspekt der Fotos besteht im Erkennen und Hervorheben von Details. Dadurch entstehen außergewöhnliche Motive, die losgelöst vom Objekt ein faszinierendes Eigenleben entwickeln. • Ausstellungen und Messen in Österreich, Deutschland, Schweiz. Das Fische-Symbol badet im taunassen bläulich-weißem Glas. • 2009 Gründung von Azur - Kunst &Technik • Erweiterung der Nahaufnahmen zu Klangbildern • Entwicklung von Produkten, die Kunst, Design und Funktionalität vereinen. • 2004/2005 Ausbildung zur Astrologin im Kepler-Institut Wien. • 2010 entstand die Idee, sich mit astrologischen Symbolen auf künstlerisch-fotografischem Weg zu beschäftigen. Projekt Nahaufnahme Der Skorpion brodelt in kräftigen Blautönen. 0676/454 83 66 [email protected] www.nahaufnahme.at vortragsreihe news 03-04 / 2010 15 Wassermann und Fische - aus der Reihe „Das Theater des Lebens“ Vortrag vom 17. November 2010 Mag. Maria Luise Mathis Die „symbolon-Astrologie“ hat im Laufe von 3 Jahrzehnten eine einzigartige Denkweise entwickelt: Die Tierkreiszeichen und Planeten nicht mehr nur als abstrakte Themen, sondern als lebendige Wesenheiten im Inneren des Menschen mit bestimmten Aufgabenstellungen zu sehen. Und so war der Vortrag von Dr. Peter Orban über die letzten zwei Teilpersonen aus der Reihe „Das Theater unseres Lebens“ wieder restlos ausgebucht. weitere Personen unseres inneren „Theater-Ensembles“ lebendig: Zwillinge - der „Götterbote“ als Überbringer von Botschaften - und Krebs - der gefühlvollen und Geborgenheit suchenden Wunschnatur, die Mutter und Kind in einer Person ist. In der Folge kamen Löwe - seine Majestät, das Ego, mit geballter Lebenskraft - und Jungfrau - die unser Leben mit Vernunft und Ratio in züchtige, angepasste Bahnen lenkt. Weiter spannte sich der Bogen von Dr. Peter Orban mit den symbolon-Karten Widder bis Steinbock diese Personen, diese Kräfte in mir, wie setzen sie sich durch und was kann ich tun, damit ich mich in meinem Inneren mit ihnen versöhnen (oder vertöchtern) kann? Sie haben den einen oder anderen Vortrag versäumt? Kein Problem: Wir haben Mitschnitte von allen Vorträgen, die Sie beim oeav (www.astrologenverband.at) erwerben können. Ab dem Frühjahr 2011 starten wir mit einer neuen sechsteiligen Vortragsserie mit dem Titel: „Grundlagen der symbolon-Astrologie“. Beim ersten Abend, am 27. April 2011, geht es um die „Dialektik des Symbolon“, d.h. um die Verzauberung, den Weg durch dein Leben und um die Erlösung. Am zweiten Vortragsabend, am 7. September 2011, werden die „Arten der Verzauberung“ als Gang durch die 12 Aszendenten - mit ihren spezifischen Verwünschungen erläutert. Mit grandioser Darstellungskunst und lebendigen Geschichten hat uns Peter Orban letztlich die schwierigsten „inneren Personen“ des Tierkreises nahe gebracht: Wassermann - der für die Befreiung aus Bindungen, aus Meinungen und aus lieb gewonnenen Gewohnheiten sorgt, und Fische - der Engel, der uns aus der Gefangenschaft der Illusionen und Lügen erlösen soll. Damit sind wir an sechs Abenden, in drei Jahren, durch den gesamten Tierkreis gewandert. Begonnen haben wir diese Vortragsserie im April 2008 mit Widder - seiner phallischen Kraft des Täters - und Stier - der anziehenden, attraktiven und sinnlichen Kraft der Geliebten. Beim nächsten Vortrag wurden zwei Waage - die einen Teil von sich nach Außen projiziert und dort die so genannte „bessere Hälfte“ sucht - zum verführerischen Skorpion der den Menschen eine Vorstellung vorgaukelt, wie das Leben eigentlich zu sein hätte (wie es aber nicht ist!). Dann entstanden vor unserem inneren Auge der Schütze - der Brückenbauer zwischen den Göttern und der Welt - und schließlich der Steinbock - als Macht des Schicksals, die auffordert Verantwortung zu übernehmen, für das was der Mensch tut und was ihm geschieht. Bei den Vorträgen ging es aber vor allem nicht nur darum, die inneren Personen zu beschreiben, sondern es wurden die viel wichtigeren Fragen beantwortet: Wie stark sind In der Folge werden „Die verschiedenen Wege durch dein Leben“ durch die Verhaltensebenen der 12 Sonnenstände, wie auch „Die Arten der Erlösung“ als Gang durch die verschiedenen Lösungen des MCs näher gebracht. Dann kommt es in „Die Zusammenschau“ zur Beschreibung von Anlage - Weg - Ziel - als Teil deines Märchens. Am sechsten und letzten Abend dieser Vortragsreihe wird an konkreten Beispielen aus dem Zuhörerkreis dieser Dreischritt angewandt. Wir sind hoch erfreut, dass wir mit den bisherigen sechs Abenden und den nun geplanten weiteren sechs Abenden eine großartige Einführung in die symbolon-Astrologie geben konnten bzw. werden. 16 news 03-04 / 2010 astrologiesoftware Von der „Steinzeit-Computerei“ zur modernen Astro-Software 2. Teil: Effektives astrologisches Arbeiten Wolfgang Peterat Dass eine Astrologiesoftware ein Radix exakt berechnen kann, ist ja normal. Astrologische „Grundrechnungsarten“ wie Combine, Solare, diverse Progressionen, etc. sind auch Standard. Fein allerdings ist es, wenn man aus einem großen Methodenreichtum schöpfen kann und genau die Methoden in der Software enthalten sind, mit denen man auch gerne arbeitet. Sehr empfehlenswert sind natürlich astrologisch gut durchdachte Programme, damit man bei der astrologischen Arbeit nicht unnötig vom Programm und dessen Eigenheiten abgelenkt wird. So gibt es immer noch Programme, bei denen man das Geschlecht eintragen muss (!), wobei es die Software selbst bestimmen bzw. vorschlagen könnte (das ist nur eine ganze Zeile Programmieraufwand). 10 unnötige Mausklicks sind bei 10 Horoskopen 100 x Zeitverschwendung und so kann schnell das Gefühl entstehen, dass die Software bestimmt, was der Astrologe/die Astrologin tun soll – dabei sollte es ja genau umgekehrt sein. Eine gute Astrologiesoftware ist in der Lage, den Anwender richtiggehend zu verwöhnen. So z.B. auch bei der Prognose oder der Geburtszeitkorrektur - und natürlich bestmöglich bei beidem zugleich. Folgendes Szenario aus dem Astrologiealltag erklärt das sehr anschaulich: Sie haben ein Radix vor sich und sind es gewöhnt, z.B. die Transite, das Solar und die Progressionen zu verwenden. Idealerweise natürlich alle Methoden zugleich und schön übereinander gereiht. In Astroplus gibt es dafür den Menüpunkt „Prognosecenter“. Hier werden Ihre bevorzugten Prognosemethoden übersichtlich über dem Radix gezeichnet. Man sieht somit sofort die langfristigen Themen der Progression und kann mit einfachem Klick in der „Zeitnavigation“ z.B. Transitauslösungen exakt dazupassend timen. Oftmals passiert es, dass die Geburtszeit nicht wirklich stimmt. Nun beginnt die Recherche. Man vergleicht Ereignisdaten mit dem Radix, etc. etc., äußerst mühsam... Stellen Sie sich nun vor, wie das bequemer ablaufen könnte: Sie Foto © Wolfgang Peterat tragen in der „Zeitnavigation“ ein Ereignisdatum ein und sehen, dass z.B. der transitierende Saturn nur ein paar Grad vom Radix-AC entfernt ist - das wäre ja ein willkommener Hinweis. Statt mühsam das Radix ein paar Minuten abzuändern, könnte doch ein einziger Mausklick reichen, oder? Bei Astroplus gibt es genau dafür eine Zeitleiste von 00-24 Uhr und die angenommene Geburtszeit ist da auch bereits markiert. Klickt man hier auf eine andere Zeit, ändert sich das Radix samt verwendeter Prognosemethoden entsprechend. Wer diese Einfachheit und Effektivität in der Praxis erlebt hat, möchte sie wirklich nicht mehr missen. Ein weiteres Plus für den astrologischen Alltag: Uranus nähert sich der Radix-Sonne, schätzungsweise ist die Konjunktion in 5 Monaten exakt. Nun kann man in den Ephemeriden blättern - oder, wenn man eine Astro-Software mit bequemer Zeitnavigation hat, sich zum genauen Zeitpunkt „durchklicken“. Oder - noch bequemer: Man zieht in Astroplus bei gedrückter AltTaste mit der Maus eine einfache Linie vom Transit-Urans zur Radix-Sonne und das Programm liefert sofort den genauen Zeitpunkt bzw. bei Rückläufigkeiten die exakten Zeitpunkte. Fortsetzung folgt