Duale Reihe Duale Reihe Innere Medizin von Keikawus Arastéh, Hanns-Wolf Baenkler Neuausgabe Duale Reihe Innere Medizin – Arastéh / Baenkler schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thieme 2008 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 118162 6 Inhaltsverzeichnis: Duale Reihe Innere Medizin – Arastéh / Baenkler 206 A-13.3 A Kardiologie Papilläres Fibroelastom a b c a TEE-Befund eines papillären Fibroelastoms der Mitralklappe. Der Gewebedopplermodus veranschaulicht eindrucksvoll die Mobilität des gestielten Herzklappentumors (LA: linker Vorhof, LV: linker Ventrikel, MV: Mitralklappe). b Autoptischer Befund. c Makroskopisch wird das papilläre Fibroadenom häufig mit einer Seeanemone verglichen. Diese weist jedoch in Bezug auf ihren Kopf einen wesentlich dickeren Stiel als der Herztumor auf. 13.1.3 Rhabdomyom 13.1.3 Rhabdomyom Epidemiologie: Das Rhabdomyom ist der häufigste kardiale Tumor bei Kindern, meistens in den Ventrikeln lokalisiert und multipel. Ätiopathogenese: Bis zu 50 % der Patienten haben eine tuberöse Sklerose. Ein Rhabdomyom stellt keine Neoplasie dar, sondern ist ein Hamartom. Epidemiologie: Das Rhabdomyom ist selten, aber mit 50 % der häufigste kardiale Tumor im Kindesalter. Rhabdomyome sind zu 90 % in den Ventrikeln lokalisiert und multipel auftretend. Klinik: Rhabdomyome wachsen intramural und können sich in die Herzkammer vorwölben. Die mechanische Behinderung der Ventrikelfüllung und/oder die Verlegung der Ausflussbahn sind für das häufigste Symptom, die Herzinsuffizienz, verantwortlich. Es finden sich Rhythmusund Reizleitungsstörungen. Die Prognose ist gut. Klinik: Rhabdomyome wachsen intramural und können sich in das Cavum der jeweiligen Herzkammer vorwölben. Weniger die Verdrängung von Herzmuskelgewebe durch den Tumor als die mechanische Behinderung der Ventrikelfüllung und/oder die Verlegung der Ausflussbahn sind für das häufigste Symptom, die Herzinsuffizienz, verantwortlich. Weiterhin finden sich supraventrikuläre und ventrikuläre tachykarde Rhythmus- sowie Reizleitungsstörungen bis zum kompletten AV-Block. Die Prognose des kardialen Rhabdomyoms ist als gut zu bezeichnen, Rezidive werden nicht berichtet. Therapie: Konservativ unter Befundkontrolle, in 80 % spontane Rückbildung. Therapie: Weil sich 80 % der Rhabdomyome bis zum 6. Lebensjahr zurückbilden, ist ein konservatives Vorgehen unter Befundkontrolle angezeigt. Ein operativer Eingriff mit Entfernung des Tumors ist lediglich im Fall einer relevanten Ausflusstraktobstruktion oder der Entwicklung schwerwiegender kardialer Arrhythmien indiziert. 13.1.4 Lipom 13.1.4 Lipom Epidemiologie: In 70 % der Fälle findet sich eine lipomatöse Hypertrophie des Vorhofseptums (Abb. A-13.4), in 30 % sind die übrigen Herzräume befallen. Epidemiologie: Lipome treten in jedem Alter ohne Geschlechtspräferenz auf. In 70 % der Fälle findet sich eine lipomatöse Hypertrophie des Vorhofseptums (Abb. A-13.4). In 30 % sind die übrigen Herzhöhlen betroffen, wobei der linke Ventrikel als Prädilektionsort angegeben wird. Die meisten Lipome finden sich im subendo- und subepikardialen Raum. Pathogenese: Sie ist unklar. Pathogenese: Die Pathogenese ist unklar: Hamartom, Neoplasie. Ätiopathogenese: Bis zu 50 % der Patienten mit Rhabdomyom haben eine tuberöse Sklerose (die Hälfte davon geht auf die autosomal-dominante neurokutane Dysgenesie mit Hirnrindenknoten, Naevi albi und Verkalkungsneigung zurück). Ein Rhabdomyom stellt keine Neoplasie dar, sondern ist ein Hamartom, das von den Myozyten ausgeht. aus: Baenkler u.a., DuR Innere Medizin (ISBN 9783131181626), © 2009 Georg Thieme Verlag KG 207 13 Herztumoren A-13.4 Lipomatöse Hypertrophie des Vorhofseptums a TEE-Befund mit massiver Auftreibung des Septum secundum (Pfeil). V. cava inferior und der Koronarvenensinus (CVS) werden durch das Lipom leicht eingeengt, die Fossa ovalis bleibt von der Lipomatose ausgespart (LA = linker Vorhof, RA = rechter Vorhof, RV = rechter Ventrikel, TV = Trikuspidalklappe, VCS = obere Hohlvene). b Anatomisches Präparat eines Patienten mit Lipomatose des Vorhofesptums. Die Lipome wölben sich prominent in den rechten Vorhof (RA) vor (LA = linker Vorhof). a b Klinik: Die Veränderung am interatrialen Septum kann mit supraventrikulären Rhythmus- und Reizleitungsstörungen assoziiert sein. Es kann zur oberen Einflussstauung kommen. Klinik: Supraventrikuläre Rhythmus- und Reizleitungsstörungen. Therapie: Meist symptomatische Therapie der Rhythmusstörungen. Nur bei sehr großen Tumoren mit Kompression ist eine operative Entfernung indiziert. Therapie: Meist symptomatische Therapie der Rhythmusstörungen. 13.2 Maligne primäre Herztumoren 13.2 Epidemiologie: Maligne primäre Herztumoren können in jedem Alter auftreten, meist zwischen dem 30.–50. Lebensjahr. Das rechte Herz ist der Prädilektionsort, Vorhof und Ventrikel sind gleich häufig betroffen. Epidemiologie: Maligne primäre Herztumoren können in jedem Alter auftreten, ihr Prädilektionsort ist das rechte Herz. Pathogenese: Alle malignen primären Herztumoren sind Sarkome, sie stammen von mesenchymalen Zellen ab. Sie können sich in Angiosarkome, Rhabdomyosarkome, Fibrosarkome und Lymphosarkome differenzieren. Pathogenese: Maligne primäre Herztumoren sind Sarkome. Klinik: Aufgrund des schnellen Wachstums der Tumoren stehen Kompression und Einengung des Cavums der entsprechenden Herzhöhlen mit Rechtsherzinsuffizienz, Obstruktion der Vena cava oder der Trikuspidal- oder Pulmonalklappe im Zentrum der Symptomatik. Die Erkrankung verläuft rasch, die Patienten versterben wenige Wochen bis zwei Jahre nach Beginn der Symptomatik. In 75 % der Erkrankungsfälle entwickeln sich Fernmetastasen. Klinik: Aufgrund des schnellen Wachstums der Herztumoren entwickeln sich Kompression und Einengung des Cavums der entsprechenden Herzhöhle. Typisch ist der rasche Verlauf. Therapie: Der Verlauf beeinträchtigt die therapeutischen Möglichkeiten. Die operative Entfernung des Tumors entspricht meistens nur einem palliativen Eingriff. Beim Lymphosarkom liegen Einzelberichte über Chemo- und Strahlentherapie vor. Therapie: Wegen des Verlaufs gibt es weitgehend keine kurative Therapie. Maligne primäre Herztumoren aus: Baenkler u.a., DuR Innere Medizin (ISBN 9783131181626), © 2009 Georg Thieme Verlag KG