2 Herz 2 zeigt (jetzt nur bitte die Richtung der Herzachse nicht vergessen). Bevor du jetzt ganz verknotet dastehst, kannst du ja mal einen Blick auf Abb. 8, S. 23 werfen. Bei korrekter Positionierung der Hände liegt nun der linke Handrücken am weitesten dorsal (der linke Vorhof). Der linke Vorhof grenzt an den Ösophagus und ist nur durch den Herzbeutel von diesem getrennt. Etwas weiter dorsal liegt die Aorta thoracica. Am weitesten rechts liegt der rechte Handrücken (der rechte Vorhof), d. h. der rechte Vorhof grenzt an den Mittel- und Unterlappen der rechten Lunge. Am weitesten unten liegen die Finger der linken Hand (die linke Kammer), diese hat daher enge topografische Beziehung zum Zwerchfell. Da die linke Hand mit den Fingerspitzen nach links zeigt, siehst du hier, dass auch eine topografische Beziehung zum Unterlappen der linken Lunge besteht (Achtung: NICHT dagegen zum Mittellappen, da dieser links nicht vorliegt). Am weitesten nach ventral zeigen die Fingerspitzen der rechten Hand (der rechte Ventrikel). Der rechte Ventrikel grenzt also an das Sternum. Im Röntgenbild des Thorax zeigt sich die Lage des Herzens folgendermaßen: Bei einer Röntgenübersichtsaufnahme des Thorax im anterior-posterioren Strahlengang wird der „linke Herzrand“ gebildet durch –– Arcus aortae, –– Truncus pulmonalis, –– Vv. pulmonales sinister, –– Atrium sinistrum und –– Ventriculus sinister. Die Aorta ascendens liegt ventral des Herzens und ist daher NICHT zu sehen! Der „rechte Herzrand“ wird gebildet von –– V. cava sup. et inf. (die V. cava allerdings nur sehr wenig) –– rechtem Atrium –– A. pulmonalis dexter und –– Vv. pulmonales dexter. Der rechte Ventrikel wird zu einem großen Teil vom Sternum überdeckt und lässt sich gegenüber dem Zwerchfell nur schwer abgrenzen. Er 24 ist in der seitlichen Thoraxaufnahme viel besser zu beurteilen (ebenso das linke Atrium). 2.2 Makroskopischer Aufbau Das Herz unterteilt man in einen rechten und linken Vorhof (Atrium dextrum et Atrium sinistrum) sowie in eine rechte und linke ­ ­Kammer (Ventriculus dexter et ­sinister, s. IMPP-Bild 2, S. 53). Als ­trennende Strukturen liegen im ­Herzen die Herzklappen vor. Alle Herzklappen befinden sich im Bereich des Herzskeletts. Übrigens … Das Herzskelett heißt so, weil hier beim Rind tatsächlich ein Knochen vorliegt. Das Herzskelett ist eine bindegewebige Struktur, die den Vorhof von der Kammer trennt und somit ein Übergreifen der Erregung von den Vorhöfen auf die Kammern verhindert. Die Weiterleitung der Erregung ist also NUR im Bereich des AV-Knotens möglich. Da optisch gesehen alle Herzklappen auf einer Ebene liegen, bezeichnet man diese auch als Ventilebene. Die Ventil­ ebene ist jedoch im Gegensatz zum Herzskelett nur eine gedachte theoretische Ebene und kann deshalb, ebenfalls im Gegensatz zum Herzskelett, die Erregungsausbreitung vom Vorhof zur Kammer NICHT verhindern. Auch dann nicht, wenn das die Antwortmöglichkeiten des schriftlichen Examens mal wieder behaupten sollten. Die Ventilebene projiziert sich auf eine Linie vom Sternalansatz der 6. Rippe rechts zum Sternalansatz der 3. Rippe links. Die Klappen, die die Vorhöfe von den Kammern trennen, bezeichnet man als Segelklappen. Segelklappen zeichnen sich dadurch aus, dass ihr freier Rand durch Sehnenfäden – die Chordae tendineae – mit den Musculi papillares der Kammer verbunden ist (s. Abb. 9, S. 26).