2 Reformen statt Revolution (Schülerbuch S. 50/51)

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2 Reformen statt Revolution
(Schülerbuch S. 50/51)
Mögliche Unterrichtsgestaltung
Zusatzinformationen zu den Materialien
Q1 Reichsfreiherr von und zum Stein wurde 1757 in
Nassau an der Lahn geboren. Als reichsunmittelbarer
Adliger unterstand er nur dem Kaiser. 1780 trat er aus
Bewunderung für Friedrich den Großen in den preußischen Staatsdienst ein. 1804 wurde Stein Minister, 1807
im Streit von Friedrich Wilhelm III. entlassen. In seiner
„Nassauer Denkschrift“ legte er im Juni 1807 ein Reformprogramm vor: Umbau der Staatsspitze nach Fachgebieten, Selbstverwaltung für Provinzen, Kreise und Gemeinden, tätiger Anteil der Bürger am Staatsleben. Nach dem
Frieden von Tilsit zurückberufen und als „leitender
Minister“ eingesetzt, begann Stein mit dem Reformwerk,
das Preußen den Wiederaufstieg ermöglichte. Wegen
seiner antifranzösischen Politik musste Stein im November 1808 auf Druck Napoleons entlassen werden.
Einstieg: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.
Betrachtung der Karte D1 (links). Vergleich zwischen
Deutschland und Frankreich.
Mögliche Fragestellungen: Wie lässt sich die deutsche
Staatenkarte beschreiben? Welche verschiedenen Herrschertitel sind erkennbar? Warum konnte ein solches Staatsgebilde um 1800 nicht mehr mit Frankreich konkurrieren?
Erarbeitung 1: Deutschland und die Französische
Revolution.
Lesen von VT 1. und 2. Abschnitt und Betrachtung von
D1 (rechts). Wesentliche Veränderungen der napoleonischen Zeit: Verlust aller Reichsgebiete links des Rheins,
„Bereinigung“ der deutschen Staatenkarte durch Säkularisierung und Mediatisierung, Gründung des Rheinbundes und Ende des Reiches, z. T. Übernahme französischer
Errungenschaften (Verfassungen, Code civil, Abschaffung der Zünfte)
Zu den Arbeitsvorschlägen und Fragen
1 Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erscheint
wie ein bunter Flickenteppich. Nach der Neuordnung
Deutschlands dominieren immer noch die Klein- und
Mittelstaaten, doch es sind politisch lebensfähigere Gebilde entstanden. Für die zukünftige staatliche Entwicklung
Deutschlands hat sich damit die Ausgangslage verbessert.
2 Die Niederlage von 1806/07 wurde als Schmach empfunden, und der Frieden von Tilsit halbierte Preußens
Territorium und Bevölkerungszahl.
4 In Frankreich stürzte das Volk die absolute Monarchie.
In Preußen bewahrten Reformen die Monarchie vor
einer Revolution, indem der absolutistische Ständestaat
durch die königliche Regierung in einen Volksstaat mit
monarchischer Spitze überführt wurde.
Erarbeitung 2: Preußische Reformen. Lesen von VT
3. Abschnitt, Q1, Q2 und D2. Fragestellung: Wodurch
wurden die preußischen Reformen ausgelöst? Welche
Ziele verfolgten die Reformer? In welchen Bereichen kam
es zu Reformen? Was beinhalteten sie?
Vertiefende Diskussion: Veränderung durch Reform oder
Revolution – worin liegt der Unterschied?
Preußische Reformen
glanzvoller
Sieg
Wie kann der Rückstand zu Frankreich
aufgeholt und der Staat gestärkt werden?
schmachvolle
Niederlage 1786
1789
Frankreich
(Rache-)
Krieg gegen
Frankreich
vorbereiten
Lehrerhandreichungen
Preußen
(= moderner Staat)
Ziele:
– aus Untertanen Staatsbürger machen (Nationalbewusstsein entwickeln)
– Wehrkraft und
Kampfwille stärken
+ Friedrich II.
(= veralteter Staat)
Reformmaßnahmen:
• Abschaffung der Leibeigenschaft
• Selbstverwaltung der Städte
• Gewerbefreiheit durch Abschaffung der Zünfte
• allgemeine Wehrpflicht als Ehrendienst
• Judenemanzipation
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Neugestaltung – Restauration – Revolution
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