Stuhlinkontinenz – Ein Tabuthema

Werbung
März 2016 | Gesundheitswesen
[ANZEIGE]
Park-Klinik
Stuhlinkontinenz – Ein Tabuthema
Erfolgreiche Methode an der Park-Klinik: Stimulation der Beckenbodennerven
Die Störung der kontrollierten
Stuhlentleerung betrifft viele Menschen. Während das Thema häufig
verschwiegen wird, gibt es Möglichkeiten der Behandlung. Seit
nunmehr 20 Jahren ist die Stimulation der Beckenbodennerven
(Sakrale Nerven Stimulation) durch
einen Schrittmacher als Therapiemöglichkeit in der Anwendung und
seit fast 10 Jahren an der Park-Klinik etabliert.
Es ist ein Thema, das Betroffene
oft peinlich berührt und lieber verschwiegen wird. Dabei leiden ca.
7 % aller „gesunden“ Menschen in
einem Alter über 65 Jahren an dem
Unvermögen, Stuhl zu halten bzw.
ihn kontrolliert zu entleeren. Hierfür
gibt es verschiedene Ursachen und
meist kommen mehrere Faktoren
zusammen. Unter anderem ist z.B.
eine Muskelschwäche des Beckenbodens bei Frauen verantwortlich,
die ein oder mehrere Kinder auf
„normalem“ Weg entbunden haben.
Die Stuhlinkontinenz kann aber auch
Folge einer ärztlichen Intervention sein, wie z.B. Operationen am
Schließmuskel oder am Dick- oder
Enddarm (insbesondere auch nach
Krebsoperationen).
Für den einzelnen Patienten bedeutet eine Stuhlinkontinenz eine massive Einschränkung der Lebensqualität
mit sozialer Isolierung. Diese entwickelt sich oft über Jahre, so dass der
Patient und sein Umfeld dieses nur
schleichend wahrnimmt. Der Patient
Abb. 1
Schema der endgültigen Implantation der
Sakralen Nerven Stimulation: Der Stimulator
und die Elektroden werden so unter die Haut
gepflanzt, dass sie von außen zu tasten, aber
nicht zu sehen sind. Die Steuerung erfolgt
über ein weiteres „handygroßes“ Zusatzgerät (Mit freundlicher Genehmigung der Fa.
Medtronic, Kerkrade, Niederlande).
hat sich an sein Leiden „gewöhnt“
und sein Leben danach ausgerichtet.
Abklärung der Ursachen
Vor einer möglichen Therapie der
Stuhlinkontinenz gilt es zunächst
strukturiert und gezielt zu untersuchen, welche Ursachen verantwortlich sind. Insbesondere die Abklärung von Durchfällen und deren
gezielte Behandlung führt bei vielen
Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden. Hierzu
sind u.a. eine proktologische Untersuchung mit Ultraschall und ggf.
eine Darm- und/oder Magenspiegelung notwendig.
In Abhängigkeit vom Schweregrad
der Stuhlinkontinenz können konservative-medikamentöse Verfahren und der Einsatz von Beckenbodengymnastik sowie Biofeed­back
mit guten Ergebnissen zur Anwendung kommen. Mit diesen Mitteln,
also ohne eine Operation oder einen
anderen Eingriff, kann der überwiegenden Mehrzahl der Patienten
geholfen werden. Entscheidend ist
die auf den einzelnen Patienten abgestimmte Diagnostik und Therapie.
Bei einem Scheitern der konservativen Therapie stehen auch operative
Verfahren zur Verfügung wie z.B. die
Reparatur eines Schließmuskelschadens.
Sakrale Nervenstimulation
Im Zentrum der operativen Behandlung der Stuhlinkontinenz steht der
Einsatz der sakralen Nervenstimulation (SNS).
Sehr erfolgreich wird dieses Verfahren seit etwa 20 Jahren bei der
Stuhlinkontinenz eingesetzt und erfolgt in zwei wesentlichen Schritten:
• Testphase
• Operation zur Implantation
In der Testphase wird im Rahmen einer Operation eine Elektrode an den
Beckenboden versorgenden Nerven
gebracht, in der Regel nur auf einer
Seite. Anschließend erfolgt die elektrische, allerdings kaum wahrnehmbare, Stimulation dieser Nerven
über ca. 2-3 Wochen mit einem kleinen am Hosenbund angebrachten
Gerät. Nach 4-5 Tagen ist der Patient
Abb. 2a
Abb. 2b
Abb. 2a: in Ruhe: Die einzelnen Glieder der Magnetkette umschließen den Analkanal und
halten diesen geschlossen.
Abb. 2b: Beim Durchtreten der Stuhlsäule weichen die Glieder der Magnetkette auseinander
und geben den Weg frei. Danach erfolgt durch die Magnetkraft unmittelbar wieder der „Ruhezustand“ = Abb. 2a (Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Torax Medical Inc, Shoreview, USA)
wieder zu Hause und testet unter
„Alltagsbedingungen“ den Effekt
der Behandlung.
Nach erfolgreicher Testung, d.h.
wenn der Patient durch die Behandlung wieder kontinent ist, erfolgt in einer zweiten Operation
die Implantation eines dauerhaften
Schrittmachers, vergleichbar einem Herzschrittmacher, nur für den
Schließmuskel (Abbildung 1). Auch
hier ist ein kurzer stationärer Aufenthalt von 3-4 Tagen notwendig.
Natürlich kann auch dieses Verfahren nicht allen Patienten helfen und
auch nicht alle Patienten können voll
davon profitieren. Dennoch ist die
sakrale Nervenstimulation mit dem
Vorteil verbunden, dass in dem Falle
des Scheiterns die Elektroden nahezu folgenlos wieder entfernt werden
können.
stimulation nicht erfolgreich war,
eine weitere Möglichkeit der Behandlung der Stuhlinkontinenz.
Die Proktologische Praxis Kiel mit der
Abteilung für Proktologie und Proktologische Chirurgie der Park-Klinik
Kiel behandelt seit über 30 Jahren
Patienten mit allen Formen der
Darm- und Enddarm­erkrankungen.
Zusammen mit Dr. med. Johannes
Jongen und Dr. med. Hans-Günter
Peleikis betreut Prof. Dr. med. Volker
Kahlke in der Park-Klinik schwerpunktmäßig auch Patienten mit einer Stuhlinkontinenz.
Magnet-Sphinkter (Fenix®)
Als jüngste Errungenschaft bei
der Behandlung der Stuhlinkontinenz kann der Einsatz eines Magnetsphinkters angesehen werden
(Abb. 2). Bei diesem System wird
um den Schließmuskel ein „Band“
mit kleinen Magneten (15-20 Einzelmagneten) individuell angepasst
im Rahmen einer Operation gelegt.
Dieses verschließt den Anus, so dass
zur Entleerung der geformte Stuhl
durch den Analkanal entleert werden kann, aber in der anderen Zeit
dieser verschlossen ist.
Dieses System eröffnet auch Patienten, bei denen die Sakrale Nerven-
Prof. Dr. med. Volker Kahlke
Proktologische Praxis Kiel
Beselerallee 67, 24103 Kiel
Tel.: 0431-56 23 56
www.proktologie-kiel.de
Park-Klinik Kiel
Abteilung für Proktologische
Chirurgie
Goethestraße 11, 24116 Kiel
Tel.: 0431-59 09 0
www.park-klinik.de
51
Herunterladen