Roloff | Bärtels Flora der Gehölze N = NNarbe = Narbe Blüte B = BStaubbeutel = Staubbeutel G = GGriffel = Griffel S = Staubfäden S = Staubfäden P = Kronblätter P = Kronblätter (Petalen) (Petalen) F = Fruchtknoten F = Fruchtknoten 105 106 end­- achselständig ständig 107 Blütenaufbau 111 becherförmig 116 schmetterlingsförmig K = KKelchblätter = Kelchblätter (Sepalen) (Sepalen) 112 glockig 113 krugförmig 117 stieltellerförmig durchscheinend (104): gegen das Licht mit durchscheinenden Punkten oder Rändern gewölbt: löffelartig papillös: mit lokalen warzenförmigen Verdickungen oder Vorsprüngen runzelig: mit kleinen Einwölbungen und Ausstülpungen Blüte achselständig (106): in den Achseln von Seitentrieben Antheren: Staubbeutel becherförmig (111): Kronröhre gleichmäßig breit nach außen strebend bilateral s. disymmetrisch Brakteen s. Deckblätter Deckblätter: Tragblätter einer Blüte Diskus: ring- oder scheibenförmiger Wulst im Grund von Blüten disymmetrisch (109): mit 2 Symmetrieebenen eingeschlechtig: männliche oder weibliche Bestandteile fehlend einhäusig: männliche und weibliche Blüten auf demselben Individuum endständig (105): am Ende von Trieben glockig (112): Röhre erweitert sich nach vorne glockenartig geschwungen 20 108 109 110 polysymmetrisch disymmetrisch monosymmetrisch 114 radförmig 118 trichterförmig 115 röhrig 119 zweilippig Hochblätter: meist farblich und in der Größe abgewandelte Blätter im Blüten­ ­ bereich Kelch: äußere Hülle einer Blüte mit Kelchund Kronblättern kreiselförmig: Röhre wie ein Kreisel mittig ausgebaucht krugförmig (113): basal birnenförmig, vorne verengt Micropyle: kleine Öffnung der Samenanlage mittelständiger Fruchtknoten (121): Fruchtknoten auf Ebene des Blütenbodens monosymmetrisch (110): mit 1 Symmetrieebene oberständiger Fruchtknoten (120): Fruchtknoten oberhalb des Blütenbodens Perianth: Blütenhülle; entweder aus gleichartigen Blütenhüllblättern (Perigon) bestehend oder in Kelch und Krone gegliedert Perigon: Blütenhülle, wenn Kelch und Krone nicht unterscheidbar Petalen (107): Kronblätter polygam: zwittrige und eingeschlechtige Blüten gleichzeitig aufweisend polysymmetrisch (108): mit mehr als 2 Symmetrieebenen radförmig (114): Röhre kurz, Saum flach ausgebreitet radiär s. polysymmetrisch Fruchtknoten 120 oberständig 121 mittelständig 122 unterständig Blütenstand 123 Ähre 124 Dolde 125 Kätzchen 126 Köpfchen röhrig (115): verwachsene Kronblätter bilden eine enge Röhre schalenförmig: Krone ausgebreitet mit hochgebogenem Rand schmetterlingsförmig (116): Krone freiblättrig, mit einem aufwärts gestellten Kronblatt (Fahne), 2 seitlich stehenden (Flügel) und 2 meist miteinander verwachsenen unteren Kronblättern (Schiffchen) Sepalen (107): Kelchblätter Stamina (107): Staubblätter (mit Staubbeutel und Staubfaden) Staminodien: sterile Staubblätter (ohne Nektar), oft kronblattartig Staubblätter: s. Stamina stieltellerförmig (117): Röhre lang und eng, Saum flach ausgebreitet Tepalen: Blütenhüllblätter, wenn Kelch und Krone nicht unterscheidbar (s. Perigon) Tragblätter: Blätter, aus deren Achsel ein Seitenspross hervorgeht trichterförmig (118): Röhre erweitert sich gleichmäßig nach vorne unterständiger Fruchtknoten (122): Fruchtknoten unterhalb des Blütenbodens urnenförmig: ähnlich glockig (112) oder trichterförmig (118), aber vorne etwas verengt walzenförmig: verwachsene Kronblätter bilden eine weite Röhre zweihäusig: Gehölz nur mit männlichen 127 Rispe 128 Thyrse oder weiblichen Blüten auf einem Individuum zweilippig (119): verwachsene Krone, die (mehrere) obere und untere Zipfel aufweist zwittrig: beide Geschlechter in einer Blüte gemeinsam vorhanden zygomorph s. monosymmetrisch Blütenfarbe Bei den Beschreibungen wird in der Regel von Blütenfarbe gesprochen. Dies ist eindeutig, wenn die Blütenhülle (Perianth) ein Perigon ist. Bei Arten mit einer Blütenhülle, die in Krone und Kelch gegliedert ist, handelt es sich um die Farbe der Krone bzw. Kronblätter (Petalen). Wenn der Kelch nicht grün ist, sondern andersfarbig, wird seine Farbe bzw. die der Kelchblätter (Sepalen) zusätzlich angegeben. Dies trifft auch für auffällig gefärbte andere Blütenorgane zu, z. B. Staubblätter (Stamina). Blütenstand Ähre (123): Blüten ungestielt an unverzweigter Hauptachse sitzend Dolde (124): Blüten alle in einer (evtl. etwas gewölbten) Ebene und Blütenachsen alle von einem Punkt entspringend 21 Blütenstand 129 Traube 130 Trugdolde 131 Zapfen 132 zusammengesetzte Dolde 133 Zyme Frucht 134 Apfelfrucht (Malus) 135 Balgfrucht (Gymnocladus) Kätzchen (125): zahlreiche Blüten einzeln oder dicht gedrängt an einer biegsamen Hauptachse sitzend, oft hängend und/oder mit plüschiger Behaarung Köpfchen (126): Blüten dicht am Ende der verdickten Hauptachse sitzend Rispe (127): gestielte Blüten an mehrfach verzweigten Seitenachsen sitzend Thyrse (128): Rispe mit maximal 2 Verzweigungen jeder Seitenachse (auch höherer Ordnungen) Traube (129): gestielte Blüten an unverzweigter Hauptachse sitzend Trugdolde (130): Blüten wie bei Dolde in einer Ebene, aber Blütenachsen nicht alle von einem Punkt entspringend, z. T. verzweigt Zapfen (131): verholzender Blütenstand (meist Ähre) zusammengesetzte Ähre/Dolde (132): Ähre/Dolde mit wiederum Ähren/Dolden anstelle von Einzelblüten Zyme (133): Blütenstand mit Endblüte, die von der/den oberen Seitenachse(n) übergipfelt wird, an welcher/welchen sich dieses Prinzip wiederholt Dichasium: mit 2 Seitenachsen Monochasium: mit 1 Seitenachse) Pleiochasium: mit mehr als 2 Seitenachsen je Verzweigung 22 136 Beere (Ribes) 137 Bruchfrucht (Coronilla) 138 Flügelnuss (Betula) Frucht Apfelfrucht (134): Sammelfrucht, bei der die Fruchtblätter in die fleischige Blütenachse eingesenkt und mit ihr verwachsen sind Arillus: fleischiger Samenmantel, der den reifen Samen ganz oder teilweise einhüllt Balgfrucht (135): aus 1 Fruchtblatt entstandene Streufrucht, öffnet sich nur an der Verwachsungsnaht Beere (136): Saftfrucht (Schließfrucht), Fruchtwand fleischig, Samen in Fruchtfleisch eingebettet Bruchfrucht (137): reif quer zerbrechend Einzelfrucht: aus 1 Blüte mit 1 Fruchtknoten Endokarp: innere Fruchtwandschicht Exokarp: äußere Fruchtwandschicht Flügelnuss (138): Nuss mit Flügel als Flugorgan Hülse (139): aus 1 Fruchtblatt entstanden, sich an Bauch- und Rückennaht öffnend Kapsel (140): Streufrucht, aus mehreren Fruchtblättern entstanden Kupula: Fruchtbecher, in dem sich die Früchte befinden Mesokarp: Mittelschicht der Fruchtwand Nuss (141): Fruchtwand trocken (verholzt oder ledrig), enthält meist nur 1 Samen (Schließfrucht) Frucht 139 Hülse (Laburnum) 140 Kapsel (Aesculus) 143 Spaltfrucht (Acer) Perikarp: Fruchtwand Saftfrucht: Fruchtwand (wenigstens teilweise) fleischig Sammelfrucht: aus mehreren freien Fruchtblättern bestehend Scheinfrucht: nicht allein aus Blütenbestandteilen entstanden Schließfrucht: bei Reife als Ganzes abfallend (Einzelfrucht) Schote (142): aus 2 Fruchtblättern entstanden, sich an Längsscheidewand öffnend (Streufrucht) 141 Nuss (Corylus) 144 Steinfrucht (Prunus) 142 Schote (Alyssum) 145 Zapfen (Pinus) Spaltfrucht (143): bei Reife Längsspaltung (Zerfallfrucht) Steinfrucht (144): äußere Fruchtwandschicht fleischig, innere verholzt (Stein, „Kern“) (Schließfrucht) Streufrucht: öffnet sich bei der Reife an der Mutterpflanze Zapfen (145): verholzter Samen- oder Fruchtstand Zerfallfrucht: zerfällt bei der Reife (öffnet sich nicht) 23 4 Hinweise zur Gehölzverwendung Unter Mitarbeit von Peter A. Schmidt 4.1 Winterhärtezonen (Karten auf den Einband-Innenseiten des Buches) Unsere Garten-, Park- und Forstgehölze stammen überwiegend aus verschiedenen Klimazonen der nördlichen Halbkugel (aus der südlichen können wir nur wenige kultivieren). Vor allem dank ihrer unterschiedlich hohen Frostresistenz sind sie dem Klima dieser Zonen angepasst. Grundlage der hier behandelten Winterhärtezonen sind die mittleren jährlichen Minima der Lufttemperatur. Die Gründe dafür werden von Heinze und Schreiber (1984) ausführlich dargelegt. Sie führen u. a. aus, dass die absoluten Minima der Lufttemperatur ein recht uneinheitliches Bild von Einzeldaten ergeben, das sich schwerer zu Zonen zusammenfassen lässt als die mittleren Minima, und dass vor allem die in den USA für die USA und Kanada vorgenommene Kartierung ebenfalls die mittleren jährlichen Minima zur Grundlage hat, wodurch sich Vergleichsmöglichkeiten ergeben. Die Karte weist zehn Zonen auf, von denen die Zonen 2 bis 10 in Halbzonen a und b unterteilt sind. Mit Ausnahme der Zonen 1 und 10 umfassen alle anderen Zonen gleichmäßig 10 °F (= 5,5 °C). Erst 1984 haben Heinze und Schreiber für den europäischen Raum wirklich geeignete Winterhärtezonen-Karten entwickelt. Darin werden die Temperaturgrenzen der Zonen der USDA Map übernommen, die Temperaturgrade allerdings von Fahrenheit in Celsius umgerechnet. Die Übernahme der amerikanischen Zoneneinteilung erlaubt hinsichtlich der Winterhärte von Gehölzen Vergleiche zwischen Nordamerika und Europa. Den zehn Zonen der USDA Map wurde eine elfte Zone hinzugefügt (siehe Tab. 2), weil auf Malta, Lampedusa, den Azoren und Madeira die mittleren jährlichen Minima der Lufttemperatur höher liegen als +4,4 °C (= +40 °F), die zehnte Zone der nordamerikanischen Einteilung aber bei +40 °F aufhört. 24 Das für die Karten als Maßzahl zugrunde gelegte „mittlere jährliche Minimum der Lufttemperatur“ wird folgendermaßen errechnet: Die in den Wetterhütten der einzelnen Stationen 2 m über – soweit vom Klima her möglich – rasenbedecktem Boden im Laufe langfristiger Messperioden gemessenen alljährlichen Tiefsttemperaturen (absolute Minima der einzelnen Jahre) werden summiert und durch die Anzahl der Beobachtungsjahre dividiert. Diese Mittelwerte werden mit tmin J bezeichnet. In der Europakarte umfassen die Temperaturbereiche der Winterhärtezonen jeweils 5,5 °C; für Mitteleuropa sind diese Zonen in Halbzonen a und b unterteilt (siehe Tab. 3). In Europa, von Nordrussland bis zu den Azoren, kommen alle elf Winterhärtezonen vor, in Mitteleuropa nur die Zonen 5 bis 8. Ihre Unterteilung in Halbzonen (auf der Mitteleuropakarte durch eine gestrichelte Linie kenntlich gemacht) berücksichtigt die regional differenzierten mitteleuropäischen Bedingungen und ermöglicht besser abgestufte Aussagen über die Anbaufähigkeit von Gartengehölzen in einer bestimmten Region. Bei Heinze und Schreiber (1984) wird die Abgrenzung der Zonen eingehend besprochen, wobei unter anderem auch die Gründe für die Ausweisung einer größeren Anzahl kleinräumiger Exklaven dargelegt werden, obwohl in den Karten nicht alle lokalklimatischen Besonderheiten berücksichtigt werden konnten. Bei der Auswertung der Klimadaten bestätigte sich unter anderem, dass Stadtstationen in der Regel eine Halbstufe wärmer einzustufen sind als deren weitere Umgebung und dass sich Wasserflächen – falls sie während strenger Winter nicht zufrieren – ebenso günstig auswirken wie warme Hangzonen, Kuppen und Rücken, während in Mulden und Tälern ungünstigere Bedingungen herrschen. Außerdem wurde nördlich der Alpen keine wesentliche Höhenabhängigkeit der Winterhärtezonen festgestellt: bis 1500 m über NN herrscht hier einheitlich die Zone 6b. Der Südabfall der Alpen