FO R SC HE N Warum manche Sterne so schön sterben Die prachtvollsten Objekte im Weltall Foto: NASA/ESA & Valentin Bujarrabal (Observatorio Astronomico Nacional, Spanien) Am Ende ihres Lebens verwandeln sich Sterne zu den wohl schönsten Objekten im Weltall: Um ihren ausgebrannten Kern formieren sich bizarre Wolken aus leuchtendem Gas, die so genannten planetarischen Nebel. Völlig ungeklärt war bislang die Frage, wie diese symmetrischen Gebilde entstehen. 5Der Calabash-Nebel: So könnte IRAS 15445 in einigen hundert Jahren aussehen. Astronomen der Universität Bonn haben nun zusammen mit Kollegen aus Schweden und Australien eine mögliche Antwort vorgelegt: Demnach scheinen gewaltige Magnetkräfte der Grund dafür zu sein, dass die Sterne in Schönheit sterben. Die Wissenschaftler hatten einen 230.000 Lichtjahre entfernten Stern unter die Lupe genommen. Der Himmelskörper mit dem prosai- schen Namen IRAS 15445-5449 ist momentan im Begriff, sich in einen planetarischen Nebel zu verwandeln. Bei ihren Beobachtungen machten die Astronomen eine überraschende Entdeckung: „In unseren Daten finden wir klare Anzeichen für einen Jet aus äußerst schnellen Gaspartikeln“, erläutert Andrés Pérez Sánchez, der an der Universität Bonn promoviert. Ein Jet ist ein gerichteter Gasstrom, der wie eine Nadel vom Himmelskörper weg weist. Der gefundene Jet ist extrem energiereich – die Partikel in ihm bewegen sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit. Es ist das erste Mal, dass ein solch energiereicher Jet bei einem alternden Stern von der Größe der Sonne beobachtet wurde. Nach der Geschwindigkeit der Gaspartikel zu schließen, müssen gewaltige Kräfte am Werke sein: „Die Teilchen in dem Jet bewegen sich auf einer spiralförmigen Bahn durch ein äußerst starkes Magnetfeld“, erklärt Dr. Wouter Vlemmings vom Onsala-Observatorium in FRANK LUERWEG Schweden. Konsumenten greifen zu großen Portionen Wie sich Essensrationen genauer einschätzen lassen Experimente eines internationalen Forscherteams ergaben, dass die Probanden die Portionen teils nur halb so groß wahrnahmen wie sie tatsächlich waren. Wenn die Testpersonen dagegen die angebotenen Speisen verlockend fanden, aber gleichzeitig wussten, dass diese ungesund sind, kam es zu deutlich besseren Schätzungen der Essenrationen. Die Wissenschaftler führten drei verschiedene Experimente mit Probanden unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Gesundheitseinstellungen durch. An einem Online-Experiment nahmen insgesamt 84 Grundschüler teil. Auf Fotos wurden ihnen zunächst Teller mit Schokoladenstückchen und kleinen Karotten präsentiert, deren Anzahl ihnen mitgeteilt wurde. Die nächsten Bilder zeigten dann zunehmende Mengen, die die Kinder schätzen sollten. 20 forsch 4/2013 universitätbonn „Je größer die Rationen wurden, desto mehr unterschätzten die Grundschüler die Schokoladen- und Karottenmengen“, berichtet Prof. Dr. Bernd Weber, Leiter der NeuroImaging- Forschungsgruppe am Life & Brain Zentrum. Die derzeitige Strategie, durch Hinweise auf die Folgen ungesunder Ernährung einseitig auf Abschreckung zu setzen, funktioniere demnach nicht. Es sollten nicht nur die negativen Folgen zu süßer und zu fetthaltiger Lebensmittel hervorgehoben werden, sondern auch das positive Gefühl, wenn gesunde Lebensmittel JOHANNES SEILER schmecken. Foto: Marius Graf, fotolia.com Warum essen Menschen häufig zu viel? Ein Grund ist, dass sie die Portionsgrößen unterschätzen.