1.9 C. Kohfahl, G. Massmann & A. Pekdeger 1.9 Fossiles und neues Grundwasser als Teil des Gesamtwassers CLAUS KOHFAHL, GUDRUN MASSMANN & ASAF PEKDEGER Fossil and juvenile groundwater as part of the global water: First we define groundwater and aquifers, factors influencing groundwater quantity and quality and its relevance as a resource. Groundwater is subsurface water which can be collected by wells, tunnels, or drainage galleries, or it can flow naturally to the earth‘s surface via seeps or springs. It forms by infiltration of rain or surface water underground. Groundwater forms more than 30% of the global freshwater resources and is therefore a precious natural resource and of great importance for the drinking water supply. The abstraction of groundwater instead of surface water has a number of clear advantages. Groundwater is filtered naturally by physical and microbiological processes in subsurface layers during its recharge which generally results in a better water quality;; nonetheless groundwater can be contaminated by geogene or anthropogenic factors. Depending on climate, morphology and geology the natural recharge varies between 2 and 50% of the annual precipitation. To guarantee sufficient freshwater supply for future generations sustainable management of groundwater resources in a quantitative and a qualitative sense is necessary. This requires monitoring strategies and research of water-­rock interaction, which provide a means to control the quantity and quality of available groundwater resources in different hydrogeological contexts. Important strategies to enhance the formation of groundwater are artificial recharge via surface water bodies or wells, which are becoming more important in the future with regard to global climate changes. F ossiles und neues Grundwasser stellen eine wichtige Ressource zur Deckung des globalen Trink-­ und Brauchwasserbedarfs dar. Die qualitative und quantitative Entwicklung dieser Ressource und deren Abhängigkeit insbesondere vom Klimawandel sind somit für die Menschheit von großem Interesse (UNESCO 2003). Grundwasser als Teil des Wasserkreislaufs Das Grundwasser ist Teil des globalen Wasserkreis-­ laufs, welcher durch die Komponenten Niederschlag N, Verdunstung V, Transpiration der Vegetation T, oberir-­ GLVFKHU $EÀXVV $R %lFKH )OVVH HWF XQG XQWHULU-­ GLVFKHU$EÀXVV$XQDFK*OHLFKXQJIUHLQHJHJHEHQH )OlFKH LQ )RUP HLQHU YHUHLQIDFKWHQ 0DVVHQELODQ] EH-­ VFKULHEHQZHUGHQNDQQVLHKH.DS0DUFLQHN 1 97$R$X Entstehung und Definition von Grundwasser Grundwasser ist das Wasser, das die Hohlräume im Gestein zusammenhängend ausfüllt und sich nur un-­ WHU GHP (LQÀX GHU 6FKZHUNUDIW EHZHJW (V HQWVWHKW GXUFK GLH 9HUVLFNHUXQJ YRQ 2EHUÀlFKHQZDVVHU XQG Niederschlagswasser in den Untergrund, der in eine ungesättigte und eine gesättigte Zone unterteilt wird. In der ungesättigten Zone sind die Porenräume mit Wasser XQG%RGHQOXIWJHIOOW'DV:DVVHUEH¿QGHWVLFKGLUHNW DQGHQ.RUQREHUÀlFKHQGHV6HGLPHQWPDWHULDOV6HGL-­ PHQWPDWUL[XQGLVWDXIJUXQGGHUDQGHQ*UHQ]ÀlFKHQ wirkenden Adhäsionskräfte nur eingeschränkt und in Abhängigkeit vom Wassergehalt beweglich. Bei den LQGLHVHU=RQHYRUNRPPHQGHQ)RUPHQXQWHULUGLVFKHQ Wassers unterscheidet man Kapillarwasser, Sickerwas-­ ser, Adsorptionswasser, Wasser in Einzelhohlräumen, und chemisch gebundenes Wasser. Die ungesättigte =RQHHUIOOWMHGRFKHLQHZLFKWLJH)XQNWLRQIUGLH9H-­ getation, welche die dort gespeicherten Wasserreserven nutzbar machen kann. Des Weiteren läuft in der unge-­ sättigten Zone eine Reihe natürlicher und z.T. mikrobi-­ ologisch katalysierter Reinigungs-­ und Abbauprozesse ab, welche die Qualität des Grundwassers erheblich verbessern und gegenwärtig gezielt für die Gewinnung von Trinkwasser genutzt werden. 'DV HLJHQWOLFKH *UXQGZDVVHU EH¿QGHW VLFK LQ GHU gesättigten Zone, wo die Poren-­ bzw. Hohlräume voll-­ ständig mit Wasser gefüllt sind. Ab einer bestimmten Porengröße wirken in der gesättigten Zone keine Adhä-­ sionskräfte des umgebenden Sedimentmaterials mehr XQG GDV *UXQGZDVVHU NDQQ VLFK XQWHU GHP (LQÀXVV der Schwerkraft gut bewegen Als Grundwasserleiter bezeichnet man dementsprechend ein Gestein mit zu-­ sammenhängenden und ausreichend großen Hohlräu-­ men, welches in der Lage ist, Grundwasser zu leiten. Deshalb wird es für den Menschen wirtschaftlich nutz-­ bar und kann mit geeigneten Brunnen und Pumpen ge-­ fördert werden. Gut geeignete Grundwasserleiter sind grobkörnige Lockersedimente (Mittelsande, Grobsande XQG.LHVHVRZLHDXFKYHUVFKLHGHQH7\SHQYRQ)HVWJH-­ steinen. Nicht geeignet sind feinkörnige Sedimente wie Schluffe und Tone. Sie haben zwar einen sehr hohen Aus: WARNSIGNAL KLIMA: Genug Wasser für alle? 3.Auflage (2011) Hrsg.: Lozán J. L., H. Graßl, P. Hupfer, L. Karbe & C.-­D. Schönwiese 90 1. LEBENSELIXIER WASSER – betrachtet aus der Sicht von Natur-­ und Gesellschaftswissenschaften Porenanteil, besitzen jedoch sehr kleine Porenhohlräu-­ me, so dass die Adhäsionskräfte der Sedimentmatrix die Wasserbeweglichkeit stark einschränken und somit eine wirtschaftliche Nutzung unterbinden. 1XUGHU7HLOGHVLQ¿OWULHUHQGHQ:DVVHUVGHUQLFKW am Sediment haften bleibt oder durch Verdunstung und Transpiration verbraucht worden ist, kann dem Grund-­ wasser zusickern und führt somit zur Grundwasserneu-­ bildung. Bezüglich ihrer Beteiligung am Umsatz des Was-­ serkreislaufs unterscheidet man zwischen konnaten Wässern, Tiefenwässern und meteorischen Wässern. Konnate Wässer sind fossile Grundwässer, die sich zeitgleich mit der Ablagerung ihres umgebenden Sedi-­ mentes gebildet haben. Wässer in mehr als 250 m Tiefe bezeichnet man in der Regel als Tiefenwässer. Konnate Wässer und Tiefenwässer zeichnen sich durch lange unterirdische Verweilzeiten über geologische Zeiträu-­ me aus und haben dort aufgrund der langen Kontaktzeit mit dem umgebenden Gestein viele Mineralien gelöst, so dass sie als Trinkwasser nur begrenzt geeignet sind, jedoch eine Heilwirkung haben können (Sohlwässer). Meteorische Wässer sind Grundwässer, die jährlich oder in mehrjährigen Perioden am Wasserkreislauf be-­ teiligt sind und sich aufgrund ihrer chemischen Rein-­ heit in der Regel am besten für die Trinkwassergewin-­ nung eignen. Grundwasserleitertypen Als Grundwasserleiter bezeichnet man einen Gesteins-­ körper, der aufgrund seines Gehaltes an Hohlräumen in der Lage ist, Grundwasser weiterzuleiten. Liegt der sich in einem Messrohr einer Grundwassermessstelle HLQVWHOOHQGH :DVVHUVSLHJHO *UXQGZDVVHUGUXFNÀlFKH oberhalb der geologischen Begrenzung des Grundwas-­ serleiters, so spricht man von einem gespannten Grund-­ wasser. Die geologische Begrenzung ist ein hydrau-­ lisch gering-­ oder undurchlässiges Gestein wie z.B. eine Tonschicht. Entspricht die Grundwasserdruck-­ ÀlFKH GHU *UXQGZDVVHUREHUÀlFKH VR KDQGHOW HV VLFK um einen freien Grundwasserleiter. Hinsichtlich der vorhandenen Hohlräume unterscheidet man Poren-­ und Kluftgrundwasserleiter. Porengrundwasserleiter sind in der Regel geologisch junge Lockersedimente, deren Körner noch nicht durch eine Matrix zementiert sind und somit über einen zusammenhängenden Porenraum YHUIJHQ%HLVSLHOHIU/RFNHUVHGLPHQWH¿QGHQVLFKLP gesamten Norddeutschen Becken, wo durch Gletscher transportierte Sedimentmassen in den letzten 2 Mio. Jahren teilweise Lockersedimente in einer Mächtigkeit YRQPHKUHUHQPDEJHODJHUWZXUGHQEHLERS Hinsichtlich der Grundwassergewinnung sind Poren-­ grundwasserleiter sowohl in Hinblick auf ihr Speicher-­ vermögen als auch bezüglich ihrer hygienischen und UHLQLJHQGHQ)XQNWLRQHQDOVRSWLPDODQ]XVHKHQ .OXIWJUXQGZDVVHUOHLWHU VLQG )HVWJHVWHLQH ZLH Sandstein, Granit, Kalkstein etc., deren Sedimentkör-­ ner durch eine feste, meist kalkhaltige oder silikatische Matrix miteinander verbunden sind und somit nur in geringem Umfang Porenhohlräume aufweisen. In die-­ sen Gesteinen erfolgt die Wasserbewegung zumeist an Bruchstellen oder Störungszonen und nur in geringe-­ rem Maße oder gar nicht in Porenräumen. Die wichtigsten Eigenschaften eines Grundwasser-­ leiters sind dessen hydraulische Leit-­ und Speicherfä-­ KLJNHLW XQG GHVVHQ 0lFKWLJNHLW 6LH EHHLQÀXVVHQ GLH Absenkbeträge bei der Grundwasserförderung sowie die Ausdehnung und Geometrie des Absenktrichters. Informationen über die hydraulische Durchlässigkeit des Sediments erhält man über die Analyse der Korn-­ größenzusammensetzung des Gesteins (BEYER sowie durch Pumpversuche, mit denen das Absen-­ kungsverhalten des Grundwassers bei der Wasserförde-­ rung mit Hilfe hydraulischer Gleichungen ausgewertet wird (KRUSEMANN & DE RIDDER ,QIRUPDWLRQHQ zur Mächtigkeit des Grundwasserleiters können eben-­ falls aus Pumpversuchen sowie aus Erkundungsboh-­ rungen gewonnen werden. Grundwasserneubildung Zur Ermittlung des verfügbaren Grundwasserdargebots PXVV GLH *UXQGZDVVHUQHXELOGXQJ TXDQWL¿]LHUW ZHU-­ den. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Methoden entwickelt (MATTHES & UBELL YRQ GHQHQ KLHU GLH ZLFKWLJVWHQ NXU] HUOlXWHUW VHLHQ (LQH KlX¿J DQ-­ gewandte Methode misst die Grundwasserneubildung direkt mit eigens dafür in den Boden eingearbeiteten Messbehältern, die als Lysimeter bezeichnet werden '9:.(LQHDQGHUH0HWKRGHLVWGLH(UPLWWOXQJ aus dem Bodenwasserhaushalt, bei der die Grundwas-­ serneubildung aus der Differenz des Niederschlags zur Verdunstung und zur Änderung des Bodenwasserge-­ KDOWHVEHUHFKQHWZLUGVRIHUQGHUREHULUGLVFKH$EÀXVV vernachlässigbar ist. Auch mathematische Grundwas-­ sermodelle ermöglichen die Bestimmung der Grund-­ wasserneubildung durch Anpassung von simulierten an gemessene Grundwasserstände. Ein weiteres Verfahren EDVLHUW DXI GHU 0HVVXQJ YRQ REHULUGLVFKHQ $EÀV-­ VHQ LQ 9RUÀXWHUQ )OVVHQ RGHU %lFKHQ 'DEHL ZLUG GLH7DWVDFKHJHQXW]WGDVVVLFKGHU$EÀXVVLQ%lFKHQ RGHU)OVVHQDXVGHU6SHLVXQJGXUFKGDVH[¿OWULHUHQGH Grundwasser (Basisspeisung), sowie aus kurzzeitigen Niederschlagsereignissen zusammensetzt. Hierbei lässt VLFK GHU %DVLVDEÀXVV DXV GHP *UXQGZDVVHU ZHOFKHU 1.9 C. Kohfahl, G. Massmann & A. Pekdeger der gesuchten Grundwasserneubildung entspricht, graphisch trennen (NATERMANN $OV ZHLWHUKLQ wichtige Verfahren sei zuletzt die Bestimmung der Grundwasserneubildung mittels Chlorid und Tritium-­ Konzentrationen des Wassers im Untergrund erwähnt. Die natürliche Grundwasserneubildung beträgt in gemäßigtem humiden Klima etwa 30–50%, im medi-­ WHUUDQHQ.OLPD±XQGLPDULGHQ.OLPD±GHV Niederschlags (BOUWER 2002). Ein sehr folgenschweres Beispiel für geogene Kon-­ WDPLQDWLRQ¿QGHWPDQLP*DQJHVGHOWDLQ%DQJODGHVK wo man dazu überging, die Trinkwasserversorgung von 2EHUÀlFKHQ DXI *UXQGZDVVHUI|UGHUXQJ XP]XVWHOOHQ Da die Sedimente des Gangesdelta sehr hohe geogene Arsenkonzentrationen aufweisen, kam es aufgrund mangelnder Qualitätskontrolle des Grundwassers zu Vergiftungserscheinungen hohen Ausmaßes in der Be-­ völkerung (NICKSONHWDO Grundwasserchemie $QWKURSRJHQH(LQÀXVVIDNWRUHQ Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Bewertung des Grundwassers ist neben den quantitativen und hydrau-­ lischen Gesichtspunkten seine hydrogeochemische Zusammensetzung. Diese ist generell begründet durch JHRJHQH QDWUOLFKH ZLH DQWKURSRJHQH )DNWRUHQ 'LH 8UVDFKH GHU JHRJHQHQ %HHLQÀXVVXQJ GHV *UXQGZDV-­ sers liegt in den Wasser-­Gestein-­Wechselwirkungen ZLH /|VXQJV XQG )lOOXQJVSUR]HVVHQ ,RQHQDXVWDXVFK und Redoxreaktionen. *HRJHQH(LQÀXVVIDNWRUHQ Die Intensität der geogenen Prägung ist im Wesent-­ lichen abhängig von der Kontaktzeit sowie der geoche-­ mischen Zusammensetzung des Grundwasserleiters. Lange Kontaktzeiten, wie sie bei Tiefenwässern und konnaten Wässern üblich sind, führen somit zu hohen Mineralisationsgraden. Sehr prägend auf die Beschaffenheit des Grund-­ wassers wirkt sich die Löslichkeit des Gesteinsmateri-­ als aus. Die beiden diesbezüglichen Endglieder bilden Eindampfungsgesteine ehemaliger Ozeane (Salzgestei-­ ne/Evaporite) mit extrem hoher Löslichkeit und haupt-­ sächlich aus Silikaten zusammengesetzte Gesteine, wie z.B. reiner Sandstein oder Granit mit sehr niedrigen Löslichkeiten und dementsprechend niedrig minera-­ lisierten Wässern. Aufgrund ihrer hohen Löslichkeit liefern Evaporite für die Trinkwasserversorgung nicht nutzbare und extrem hoch mineralisierte Salzwässer, die auch benachbarte nutzbare Trinkwasserreservoirs gefährden können, wenn sie in diese eindringen. Ver-­ salzungserscheinungen im Grundwasser können je-­ doch auch durch Intrusionen von Meerwasser in Süß-­ wassergrundwasserleiter hervorgerufen werden (Kap. 0DUWHQV:LFKPDQQZDVZHOWZHLWHLQJURHV Problem für die Trinkwasserversorgung in ariden küs-­ tennahen Regionen darstellt. Neben diesen beiden Extremfällen existieren zahlreiche Gesteinstypen, wie Kalksteine, metamorphe und magmatische Gesteine, deren geochemische Zusammensetzung sich ebenfalls charakteristisch auf das gespeicherte Grundwasser aus-­ wirkt. 92 :LFKWLJH DQWKURSRJHQH (LQÀVVH DXI GLH *UXQGZDV-­ serbeschaffenheit kommen vor allem aus der Rohstoff-­ gewinnung, aus landwirtschaftlicher Tätigkeit, aus der industriellen Produktion sowie aus urbanen Ballungs-­ UlXPHQ.DS=LPPHUPDQQ7LPP Beim Abbau von Rohstoffen kommt es durch das Eindringen von Luftsauerstoff zur Oxidation bestimm-­ ter Minerale, was zur Entstehung extrem saurer Gru-­ benwässer und zur Mobilisierung von Schwermetallen führt. Die im globalen Maßstab größte Sanierungsmaß-­ nahme, bei der diese Problematik zum Tragen kommt, sind die Rekultivierungen der ehemaligen Braunkoh-­ letagebaue im Bitterfelder und Lausitzer Revier in Deutschland. Die aus den Kippen austretenden Grund-­ wässer zeigen dabei teilweise pH-­Werte von 2–3 und H[WUHPKRKH)UDFKWHQDQ6XOIDWHQXQG6lXUHELOGQHUQ 'HU(LQÀXVVODQGZLUWVFKDIWOLFKHU$NWLYLWlWHQEHUXKW im Wesentlichen auf der Verwendung organischer und mineralischer Düngemittel, wodurch z.T. hohe Mengen von Nitraten und anderen Indikatoren wie DOC (gelös-­ te organische Kohlenstoffe), Kalium und Sulfat einge-­ tragen werden. Auch die Verwendung von Pestiziden und Insektiziden hat lokal zu einer Anreicherung dieser Substanzen im Grundwasser geführt. Durch die Industrialisierung und die Entstehung von urbanen Lebensräumen sind eine Vielzahl von anorganischen und organischen Stoffen und Mikroor-­ ganismen in den hydrologischen Kreislauf und somit auch ins Grundwasser gelangt. Diese stellen in Abhän-­ gigkeit von ihrer Mobilität, biologischen Abbaubarkeit sowie ihrer Toxizität die Trinkwasserversorgung z.T. vor ernsthafte Probleme. Weltweit ernste Schwierigkeit machen Mikroorganismen aus der Verschmutzung mit )lNDOLHQ ZLH SDWKRJHQH %DNWHULHQ XQG9LUHQ GLH PLW dem Wasser in die Tiefe transportiert werden und im Untergrund eine gewisse Zeit überleben können. Eine weitere verbreitete Kontaminationsquelle sind VFKZHUO|VOLFKH RUJDQLVFKH )OVVLJNHLWHQ DXFK 1$3/ (non aqueous phase liquid) genannt, welche man auf-­ grund ihrer unterschiedlichen Dichte in zwei Gruppen gliedert. LNAPLs (light non aqueous phase liquid) ha-­ ben eine geringere Dichte als Wasser und schwimmen 1. LEBENSELIXIER WASSER – betrachtet aus der Sicht von Natur-­ und Gesellschaftswissenschaften auf dem Kapillarsaum des Grundwassers. Hierzu gehö-­ ren Kraftstoffe (Benzin, Heizöl etc.). Die zweite Gruppe bilden die DNAPLs (dense non aqueous phase liquid), die eine höhere Dichte als Wasser besitzen und sich somit bis in größere Tiefen ausdehnen können. Hierzu gehört die Gruppe der halogenierten Kohlenwasser-­ stoffe, die als Lösungsmittel in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten für vielerlei Zwecke genutzt werden. Verunreinigungen des Untergrundes durch organische )OVVLJNHLWHQVWHOOHQLQ'HXWVFKODQGÀlFKHQPlLJGHQ weitaus höchsten Anteil an allen Kontaminationen. Die Sanierung solcher Schadensfälle sowie die hierbei ablaufenden Abbauprozesse im Untergrund wurden in den letzten Jahrzehnten intensiv erforscht und es konnte eine Vielzahl von Sanierungsmethoden entwickelt werden. Hierbei stehen Verfestigungs-­ und biologische Abbauverfahren zur Behandlung der Unter-­ grund-­Materialien, Verfahren zur Extraktion und Reini-­ JXQJGHU%RGHQOXIWVRZLHFKHPLVFKH)L[LHUXQJVXQG biologische Reinigungsverfahren für das Grundwasser zur Verfügung (ACKERERHWDO Untergrundpassage gereinigt wird. Somit stellt Grund-­ wasser eine wichtige Süßwasserressource da, deren Be-­ deutung für die weltweite Wasserversorgung in Zukunft noch steigen wird (STRUCKMEIER et al. 2003). Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung Man spricht dann von einer in Bezug auf die Quanti-­ tät nachhaltigen Nutzung, wenn innerhalb eines Zeit-­ raumes nicht mehr Grundwasser gefördert als natürlich neugebildet wird. Das natürliche Gleichgewicht wird nicht gestört und die Grundwasserressourcen werden geschont, da es langfristig nicht zu einer Verringerung GHV *UXQGZDVVHUYRUUDWV NRPPW )U HLQH GDXHUKDIWH Entnahme muss die Grundwasserneubildung mit Hilfe GHUREHQJHQDQQWHQ0HWKRGHQTXDQWL¿]LHUWZHUGHQ )U HLQH QDFKKDOWLJH 1XW]XQJ LVW ]XGHP QDWUOLFK auch die Erhaltung der Grundwasserqualität von Be-­ deutung. So werden im Einzugsgebiet eines Wasser-­ werks Schutzzonen errichtet, um eine Verschmutzung des Grundwassers zu verhindern. Außerdem werden Richtlinien und Gesetze erlassen, in Europa beispiels-­ Grundwasser als Ressource weise die EU Wasserrahmenrichtlinie, um den Schutz Grundwasser spielt weltweit eine bedeutende Rolle bei GHV*UXQGZDVVHU]XJHZlKUOHLVWHQ.DS der Gewinnung von Süßwasser als Trink-­ und Brauch-­ wasser sowie als Beregnungswasser für die Landwirt-­ Grundwasserübernutzung schaft. Vom gesamten Süßwasservorkommen der Welt Wird mehr Wasser aus dem Untergrund entnommen OLHJHQ0LRNPñDOV*UXQGZDVVHUYRU81(3 als neugebildet wird, nimmt die Grundwassermenge ZlKUHQGVLFKGHU$QWHLOYRQ2EHUÀlFKHQZDVVHU DE 'LH )ROJH VLQG IDOOHQGH *UXQGZDVVHUVSLHJHO GLH nur auf etwa 2% beläuft (Bouwer 2002). Der Anteil von dazu führen, dass immer tiefere Brunnen gebohrt wer-­ Grundwasser an den leicht verfügbaren Süßwasservor-­ den müssen, bis die Grundwasservorkommen schließ-­ kommen wird insgesamt sogar auf > 90% geschätzt. lich aufgebraucht sind oder aufgrund von qualitativen (UNEP 2002). Etwa 30% der Kontinente sind von Einschränkungen, z.B. durch Salzwasserintrusion, un-­ *UXQGZDVVHUOHLWHUQ XQWHUODJHUW XQG HWZD YHUI-­ brauchbar werden. gen über reichhaltige Grundwasservorkommen in geo-­ Auch in manchen semi-­ariden Gebieten mit gerin-­ logisch komplexen Gebieten (Abb. 1.9-­1;; STRUCKMEIER gen Grundwasserneubildungsraten, z.B. unter Teilen et al. 2003). der Sahara, lagern große Grundwasservorkommen, :HOWZHLWZHUGHQMlKUOLFK±NPñ:DVVHUDXV die in den früheren Jahrtausenden unter feuchteren kli-­ dem Grundwasser entnommen, was etwa 20% der ge-­ matischen Bedingungen entstanden (fossiles Wasser). samten global verbrauchten Wassermenge entspricht Werden die Wasservorkommen dieser »Grundwasser-­ :02 'HQ JU|WHQ$QWHLO DP JHVDPWHQ JOR-­ lagerstätten« abgebaut, so sind sie für die Menschen EDOHQ:DVVHUYHUEUDXFKKDWGLH/DQGZLUWVFKDIW unwiederbringlich verloren, da sie in absehbarer Zeit gefolgt von der Industrie (20%) und zuletzt von den nicht neugebildet werden können. Da die Vorgänge im privaten Haushalten (5%). Weltweit nutzen etwa ein Grundwasser sehr langsam ablaufen, wird eine Über-­ 9LHUWHO GHU 0HQVFKKHLW 0UG 0HQVFKHQ *UXQG-­ nutzung oft erst nach Jahrzehnten erkannt. wasser als Trinkwasser (UNEP 2002). In Deutschland Weltweit rechnet man im Jahresdurchschnitt mit ZHUGHQPHKUDOVGHV7ULQNZDVVHUYHUEUDXFKVDXV HLQHU HUQHXHUEDUHQ :DVVHUPHQJH YRQ NPñ Grundwasser gedeckt, in Indien sind es sogar mehr als (STRUCKMEIER et al. 2003). Theoretisch sind also die STRUCKMEIER et al. 2003) (Abb. 1.9-­2). weltweiten Wasserressourcen erneuerbar und ausrei-­ ,QGHQPHLVWHQ)lOOHQLVW*UXQGZDVVHUYRQEHVVHUHU chend. Es bestehen jedoch maßgebliche Unterschiede 4XDOLWlW DOV 2EHUÀlFKHQZDVVHU GD HV EHVVHU YRU9HU-­ in der tatsächlichen Verfügbarkeit in verschiedenen unreinigungen geschützt ist und zudem während der 7HLOHQGHU:HOW6ROHEHQ]%LQ$VLHQGHU:HOW-­ 93 1.9 C. Kohfahl, G. Massmann & A. Pekdeger Abb. 1.9-­1: Verteilung der weltweiten Grundwasservorkommen und deren Erneuerbarkeit (Bundesanstalt für Geowissen-­ schaften und Rohstoffe, BGR) (Mit freundlicher Genehmigung der BGR). 1. LEBENSELIXIER WASSER – betrachtet aus der Sicht von Natur-­ und Gesellschaftswissenschaften EHY|ONHUXQJZlKUHQGGRUWQXUGHVZHOWZHLWYHU-­ fügbaren Wassers vorhanden sind (UNESCO 2003). Hinzu kommt, dass sich die Weltbevölkerung in den OHW]WHQ-DKUHQYHUGUHLIDFKWHXQGGHU:DVVHUEHGDUI der Bevölkerung versechsfachte (WWC 2000). In mehr als 30 Ländern auf der Welt herrscht derzeit Wasser-­ knappheit (STRUCKMEIER et al. 2003). Durch eine Übernutzung wurden fallende Grund-­ wasserspiegel z.B. in China (ZAISHENG 2002) und Australien (GERGES et al. 2002), aber auch in Europa in Spanien (ESCALANTE & GUITIÉRREZ 2002) oder Ita-­ lien (LANDINI & PRANZINI 2002) beobachtet. ZAISHENG EHULFKWHWYRQJURUlXPLJPLWHLQHU5DWHYRQP pro Jahr fallenden Wasserspiegeln im dicht besiedelten )ODFKODQG1RUG&KLQDVLQVJHVDPWXPELV]XPLQ den vergangenen Jahrzehnten). Nahe der Stadt Adelai-­ de in Süd-­Australien bildete sich aufgrund intensiver Entnahme von Wasser aus einem gespannten Grund-­ ZDVVHUOHLWHUHLQELV]XPWLHIHU$EVHQNXQJVWULFKWHU (GERGES et al. 2002). Sollte es wie erwartet im Zuge eines Klimawandels zu einer Zunahme der Aridität in Gebieten mit ohne-­ hin geringen Niederschlägen kommen, so würde sich die Problematik der (Grund)wasserübernutzung noch verschärfen. Ein Ansatz zur Lösung des Problems eines zunehmenden Wasserbedarfs einer wachsenden Bevöl-­ kerung ist die künstliche Anreicherung von Grundwas-­ ser, die weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Künstliche Grundwasseranreicherung Man unterscheidet bei der künstlichen Grundwasser-­ DQUHLFKHUXQJ ]ZLVFKHQ LQGX]LHUWHU 8IHU¿OWUDWLRQ DQ natürlichen Gewässern und der künstlichen Grundwas-­ seranreicherung über angelegte Becken, Gräben oder )HXFKWZLHVHQVRZLHPLW+LOIHYRQ,QMHNWLRQEHU%UXQ-­ nen. Neben der Aufstockung des Grundwasservorrats können als weitere Ziele der Grundwasseranreicherung die Vermeidung von Salzwasserintrusion, die vorüber-­ gehende Speicherung von Wasser und die Verbesserung der Wasserqualität genannt werden (BOUWER 2002). Eine Qualitätsverbesserung und ein Rückhalt von po-­ tenziellen Schadstoffen werden vor allem durch die SK\VLNDOLVFKH )LOWHUXQJ GXUFK ELRFKHPLVFKHQ $EEDX und Sorptionsvorgänge erreicht. 8IHU¿OWUDWLRQLVWGLH,Q¿OWUDWLRQYRQREHULUGLVFKHP Wasser in das Grundwasser. Vorraussetzung für die 8IHU¿OWUDWLRQ LVW HLQ K\GUDXOLVFKHV 3RWHQ]LDOJHIlOOH YRP *HZlVVHU ]XU *UXQGZDVVHUREHUÀlFKH 'LHVHV kann natürlich bestehen oder durch die Wasserförde-­ rung mittels Brunnen in Gewässernähe hervorgerufen ZHUGHQLQGX]LHUWH8IHU¿OWUDWLRQBOUWER 2002). Wei-­ tere Vorraussetzungen für die erfolgreiche Bewirtschaf-­ WXQJ YRQ 8IHU¿OWUDWIDVVXQJHQ LVW HLQH DXVUHLFKHQGH Durchlässigkeit der Gewässersohle, die sich durch Kolmation (Selbstabdichtung) verringern kann. Nach Schätzungen von HISCOCK & GRISCHEK (2002) beläuft Abb. 1.9-­2: Wasserverbrauch von Landwirtschaft, Industrie und Haushalten auf der Welt von 1900 bis 2025 (Prognose). (nach STRUCKMEIER et al. 2003 und UNEP 2002) (Mit freundlicher Genehmigung der BGR). 95 1.9 C. Kohfahl, G. Massmann & A. Pekdeger Abb. 1.9-­3: 6FKHPDHLQHVNQVWOLFKDQJHOHJWHQ,Q¿OWUDWLRQVEHFNHQVLQ%HUOLQ.ROPDWLRQ 6HOEVWDEGLFKWXQJ VLFKGHU$QWHLOGHV8IHU¿OWUDWVDQGHUJHVDPWHQ:DVVHU-­ I|UGHUXQJLQGHU6ORZDNHLDXILQ8QJDUQDXI LQ'HXWVFKODQGDXIXQGLQGHQ1LHGHUODQGHQDXI ,Q%HUOLQZHUGHQVRJDUPHKUDOVGHV7ULQN-­ ZDVVHUVGXUFK8IHU¿OWUDWLRQXQGNQVWOLFKH*UXQGZDV-­ seranreicherung gewonnen (PEKDEGER & SOMMER-­VON JARMERSTEDTAbb. 1.9-­3). Eine künstliche Grundwasseranreicherung kann durch den Bau von Dämmen in vorübergehende oder dauerhafte Gewässer mit dem Ziel der Vergrößerung GHU*HZlVVHUREHUÀlFKHHUIROJHQ*lQJLJLVWDXFKGHU %DXYRQVSH]LHOOHQ,Q¿OWUDWLRQVV\VWHPHQZLH/DJXQHQ %HFNHQDOWHQ.LHVJUXEHQhEHUÀXWXQJVÀlFKHQSHUIR-­ rierten Rohren oder jeder denkbaren Einrichtung, die eine Wasserversickerung durch die ungesättigte Zone oder direkt in Grundwasser ermöglicht (BOUWER 2002). 'LH9RUWHLOHXQGGHU1XW]HQNQVWOLFKHU,Q¿OWUDWLRQVDQ-­ ODJHQYHUKDOWHQVLFKDQDORJGHU8IHU¿OWUDWLRQDQNQVW-­ lichen Gewässern. Aufgrund der meist fehlenden Strö-­ mung sind die Probleme mit der Kolmation und daraus IROJHQGHQ9HUULQJHUXQJGHU,Q¿OWUDWLRQVNDSD]LWlWPHLVW JU|HU ZHVKDOE GDV ]X YHUVLFNHUQGH :DVVHU KlX¿J vorbehandelt und die Sohlen der Anlagen regelmäßig regeneriert werden. Die künstliche Grundwasseranreicherung durch Injektion von Wasser in Schluckbrunnen (auch ASR, aquifer storage and recovery) wird vor allem in tro-­ ckenen Gebieten in der Welt praktiziert (PYNE $XFKZHQQGXUFKOlVVLJH%|GHQRGHU/DQGÀlFKHQQLFKW verfügbar sind oder wenn die Grundwasserleiter sehr tief oder gespannt sind, bietet sich die Verwendung von Injektionsbrunnen an. Neben dem Ziel der sai-­ sonalen Speicherung von Wasser können als weitere Nutzen die Verringerung der Salinität, das Verhindern von Salzwassereinträgen, die Verbesserung der Grund-­ wasserqualität, die Speicherung von Wärme sowie die 9HUPHLGXQJ YRQ (UGVHQNXQJ XQG hEHUÀXWXQJHQ VHLQ (DILLON & PAVELIC:HQQHVYHUIJEDULVWZLUG überschüssiges Regenwasser oder geklärtes Abwasser in Grundwasserleiter gepumpt, um in Zeiten von Was-­ serknappheit wieder herausgepumpt zu werden (BOU-­ WER 1 (LQ JURHU9RUWHLO GHU:DVVHUVSHLFKHUXQJ LP8QWHUJUXQGLP9HUJOHLFK]XUREHUÀlFKOLFKHQ6SHL-­ cherung ist auch in den verschwindend geringen Was-­ serverlusten durch Verdunstung zu suchen. Schlussbetrachtung Grundwasser, welches in Grundwasserleitern gespei-­ FKHUW YRUOLHJW XQG VLFK GXUFK ,Q¿OWUDWLRQ YRQ 1LHGHU-­ VFKODJV RGHU 2EHUÀlFKHQZDVVHU LQ GHQ 8QWHUJUXQG neubildet, stellt eine bedeutende Wasserressource dar. Da weltweit der Wasserbedarf der Bevölkerung wächst, wird die Bedeutung von Grundwasserressourcen als Grundlage der Wasserversorgung in Zukunft weiter ]XQHKPHQ )U HLQH QDFKKDOWLJH 1XW]XQJ GHV *UXQG-­ wassers sind sowohl quantitative als auch qualitative )DNWRUHQYRQ%HGHXWXQJ'LH4XDQWLWlWGHU*UXQGZDV-­ serressourcen wird durch Übernutzung (die natürliche Grundwasserneubildung übersteigende Entnahme) gefährdet. Eine Möglichkeit, der Grundwasserüber-­ nutzung lokal entgegenzuwirken, ist die künstliche Grundwasseranreicherung. Zudem kann die Grund-­ wasserqualität durch natürliche und anthropogene Ver-­ unreinigungen beeinträchtigt werden. Neben der fun-­ dierten Untersuchung und Bewertung der Prozesse im Grundwasser sollte deshalb der Schutz von Grundwas-­ servorkommen vor Übernutzung und Verunreinigung verbessert werden. 1. LEBENSELIXIER WASSER – betrachtet aus der Sicht von Natur-­ und Gesellschaftswissenschaften Literatur ACKERER P., G. BATTERMANN, U. BLOTENBERG, $ *58+1: .,1=(/%$&+: 6&+1(,'(5 $ 9266 6DQLHUXQJVYHUIDKUHQ IU *UXQGZDV-­ serschadensfälle und Altlasten -­ Anwendbarkeit und %HXUWHLOXQJ '9:. '9:.6FKULIWHQ %RQQ33DUH\SS %(<(5:=XU%HVWLPPXQJGHU:DVVHUGXUFKOlV-­ sigkeit aus Kiesen und Sanden aus der Kornvertei-­lung. :DVVHUZLUWVFKDIW:DVVHUWHFKQLN %28:(5 + ,VVXHV LQ DUWL¿FLDO UHFKDUJH :DW 6FL7HFK %28:(5+$UWL¿FLDOUHFKDUJHRIJURXQGZDWHU +\GURORJ\DQGHQJLQHHULQJ+\GURJHRO- %0=%81'(60,1,67(5,80)h5:,576&+$)7/,-­ CHE ZUSAMMENARBEIT UND ENTWICKLUNG) :DVVHU .RQÀLNWH O|VHQ =XNXQIW JHVWDOWHQ 0DWHULDOLHQSS ',//21333$9(/,&*XLGHOLQHVRQWKHTXDO-­ ity of stormwater and treated wastewater for Injec-­tion into aquifers for storage and reuse. 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