Sperlingeneu4_bearb vBer 30042013

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 Sperlinge als Gebäudebrüter
Liebe Mieter, an Ihren Häusern befindet
sich eine der immer seltener werdenden
Brutkolonien des Haussperlings in der
Region.
Da der Sperling genau wie der Mauersegler
ein Kolonie- und Höhlenbrüter ist, benötigt
er genügend Hohlräume in Fenster- oder
Dachbereichen von Gebäuden, wo er
Möglichkeiten zur Nestablage hat und seine
Nestlinge nach dem Schlüpfen mit Nahrung
versorgen kann. Die Gesellschaft mit
Artgenossen ist ihm dabei besonders
wichtig. Eine reale Überlebenschance hat
unser
Sperling
deshalb
nur
im
Sozialverband.
seine Energie permanent in den Nestbau
investiert und ihm die Aufzucht seiner
Jungen verwehrt wird.
Wir bitten deshalb jeden Bewohner, das
Brutgeschehen der Sperlinge an Ihren
Häusern mit Ihrer Toleranz und Ihrer
Hilfe zu begleiten.
Lebensweise der Haussperlinge
Haussperlinge - auch Spatzen genannt - sind
Gebäudebrüter und nisten an Gebäuden. Als
Nistmaterial verwenden sie Federn, Stroh und
Gräser. Die Nistplätze befinden sich in einer
Höhe von ca. 3-10 m, in Abhängigkeit von
den vorhandenen Strukturen (Hohlräume) am
Gebäude.
Stehen zu wenig oder keine Quartiere für
diesen intelligenten Vogel zur Verfügung,
nutzt er u.a. auch die
Außenjalousie-und
Markisenkästen
Viele Mieter lassen während der Brutzeit
genügend
Achtsamkeit
walten
und
schränken die Nutzung von Jalousien stark
ein.
Ein ungehindertes Betätigen der Jalousien
jedoch kann für unsere kleinen gefiederten
Mitbewohner grausame Folgen haben:
Nicht nur die Gelege und Nester werden
immer wieder vernichtet, sondern auch
brütende Weibchen und Nestlinge werden
verletzt oder getötet. Auch Störungen
während des Nestbaues durch ständiges
Öffnen und Schließen der Markisen tragen
dazu
bei,
die
Populationen
des
Haussperlings weiter zu minimieren, da er
Das Bundesnaturschutzgesetz stellt im § 44
den Hausperling zusammen mit seinen
Nistplätzen, Gelegen und Jungen das ganze
Jahr über unter Schutz.
Ursachen für die Bestandsrückgänge sind vor allem:
•
•
•
•
Zerstörung von Nistplätzen durch
Sanierung und Abriss alter Gebäude
und Plattenbauten
Nahrungsmangel, insbesondere Insektenmangel (z.B. durch Pestizide
und intensive Grünflächenpflege)
Mangel an kleinen Sandflächen und
Wasserstellen
Immer weniger dichte einheimische
Hecken
und
Sträucher
als
Schutzgehölze
Die Hauptbrutzeit dauert von Mitte April bis
Ende August. Während dieser Zeit kann ein
Sperlingspärchen, das sich übrigens ein
Leben lang treu ist, bis zu 3 mal brüten. Die
Weibchen legen 4-5 Eier, die dann 11-14
Tage bebrütet werden. Wenn die Jungvögel
geschlüpft sind, dauert es weitere 12-18 Tage
bis diese flügge sind. Wichtige Aspekte für
einen guten Bruterfolg sind ein ausreichendes
Nahrungsangebot in der Umgebung sowie
das Vorhandensein von Wasser und
Sandflächen.
Denn auch die Staubbäder sind für die
Gefiederpflege wichtig.
Für die Versorgung seiner Nestlinge
benötigt er zu 90% tierisches Eiweiß in
Form von Insekten. Alttiere ernähren sich
hauptsächlich vegetarisch von Samen und
Körnern.
Der Haussperling braucht dringend
unsere Hilfe
• Schaffen Sie Nistmöglichkeiten durch
Einbau
und
Anbringung
von
Ersatzquartieren
• Hohle
Traufkästen
mit
mind.
5
Einfluglöchern (5 cm) sind gut als
Ersatzquartiere geeignet
• Wenn möglich, sollten Sie die Markisenoder
Jalousiekästen
während
des
Brutgeschehens nicht betätigen
• Extensive Wiesenpflege, das Pflanzen
heimischer Sträucher und die Anlage von
kleinräumigen
Sandund
Rohbodenflächen
und Wasserstellen
geben
unseren
Sperlingen
gute
Überlebenschancen
Informationen des Naturschutzinstitutes
Dresden zum praktischen Naturschutz
01/13
Vielen Dank für ihr Verständnis!
Haben Sie Fragen zum Thema?
Dann rufen Sie einfach an unter:
Naturschutzinstitut Region Dresden e.V.
Weixdorfer Str. 15, 01129 Dresden
Tel.:
0351-810 42 90
Fax.:
0351-802 00 34
[email protected]
www.naturschutzinstitut.de
Auch aus dem Nest gefallene Jungtiere werden von
Hand aufgezogen. In diesem Falle rufen Sie bitte
unsere Not-Telefon-Nr.: 01578-2333123 oder 01726454312 an.
Vielen Dank!
Wir bedanken uns bei der Karl
Kaus Stiftung ganz herzlich für die
Förderung des Projektes „Schutz
der gebäudebewohnenden Tierarten bei der Sanierung unserer
Städte“.
Impressum
Herausgeber: NSI Dresden e.V.
Verantw. i. S. des Pressegesetzes: Dr. Ulrich
Buntrock
Text: Marion Lehnert, Dr. Jan Schimkat
Fotos: Marion Lehnert, Dr. Klaus Fabian
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Gefiederte Mitbewohner
… Haussperlinge in Markisenkästen
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