„AFTER THE FALL. EUROPA NACH 1989“: Neue Stücke zum gesellschaftlichen Wandel in Europa 20 Jahre nach dem Fall der Mauer Wie steht es um Europa heute, 20 Jahre nach dem Fall der Mauer? Sieben (muss es hier dann auch acht heißen, siehe nächster Absatz?) aktuelle Diagnosen europäischer Dramatiker aus Dänemark, Deutschland, Polen, der Republik Moldau, Rumänien, Schweden und Serbien sind vom 31. Oktober bis 8. November 2009 bei einem „Zwillingsfestival“ in Dresden und Mülheim an der Ruhr zu sehen. Begleitet werden die Aufführungen von Gesprächen mit dem Autor des polnischen Stückes, Andrzej Stasiuk, dem Journalisten Jens Bisky, dem Soziologen Heinz Bude und anderen. 17 Dramatiker aus 15 europäischen Ländern haben im Auftrag des Goethe-Instituts Theaterstücke geschrieben, die sich mit den Auswirkungen des Mauerfalls auf ihre Heimatländer befassen. Ein Kaleidoskop von Gesellschaftsbildern ist entstanden, das die unterschiedlichen Entwicklungen in Europa nach der Zeitenwende von 1989 beleuchtet. Uraufgeführt werden die Stücke seit November 2008 in Zusammenarbeit mit Partnertheatern vor Ort in der Republik Moldau (Chişinău), Ungarn (Budapest), Großbritannien (Hull), Bosnien und Herzegowina (Sarajevo), Rumänien (Ploieşti), Serbien (Belgrad), Polen (Krakau), Dänemark (Kopenhagen), Tschechien (Prag) und Linköping (Schweden). Weitere Uraufführungen in Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Irland, Polen und Belgien folgen bis Mai kommenden Jahres. Vom 31. Oktober bis 8. November 2009 laden das Goethe-Institut, das Staatsschauspiel Dresden und das Theaterbüro Mülheim an der Ruhr acht der insgesamt 17 neuen Produktionen zu einem europäischen Theaterfestival ein. Eröffnet wird es in Dresden mit der Deutschlandpremiere des neuesten Stückes der moldauischen Theatermacherin Nicoleta Esinencu, „Gegenmittel“ (Antidot), und der Uraufführung von Dirk Lauckes „Für alle reicht es nicht“. Begleitend zu den Gastspielen veranstaltet die Bundeszentrale für politische Bildung eine Vortragsreihe. Jens Bisky, Heinz Bude, Friedrich Dieckmann, Klaus Dörre, Hilal Sezgin und andere sprechen darüber, wie von einer Revolution zu erzählen ist, welche sozialen Spaltungen in Europa seit 1989 zu beobachten sind, wie sich Mauerfall und Einheit auf die in Deutschland lebenden Migranten ausgewirkt haben, oder was das Ende des Kalten Krieges für die Entwicklungsländer bedeutete. Schulworkshops und ein eintägiges Symposium in Dresden zur internationalen Zusammenarbeit im Theater vervollständigen das Programm. Eine ausführliche Dokumentation des Theaterprojekts „After the Fall“, darunter Porträts der Theater und Autoren, Hintergrundinformationen über die Theaterszenen der beteiligten Länder, Interviews und Textauszüge sowie Online-Filmreportagen und Programmankündigungen unter www.after-the-fall.eu . Alle Stücke, alle Autoren, alle Theater: Amsterdam/Niederlande: Marjolijn van Heemstra: „2012“ / Frascati Theater, Belgrad/Serbien: Goran Marković: „Der Fäscher“ (Falsifikator) / Beogradsko Dramsko Pozorište, Bromberg/Polen: Artur Palagya „Transformation“ (Transformacje) / Teatr Polski W Bydgoszczy, Brüssel/Belgien: Pieter de Buysser „Die Mauer“ (Muur) / Beursschouwburg, Budapest/Ungarn: László Márton und Anna Lengyel: Wettbewerb für Nachwuchsdramatiker / Nemzeti Színház, Chişinău/Republik Moldau: Nicoleta Esinencu: “Gegenmittel” (Antidot)/ Mobile European Trailer Theatre , Dresden/Deutschland: Dirk Laucke: „Für alle reicht es nicht“ / Staatsschauspiel Dresden, Dublin/Irland: Stacey Gregg: “N.N.” / Abbey Theatre, Espoo/Finnland: Juha Siltanen: “Kabarett der Wut” (Raivokabaree) / Espoon Kaupunginteatteri, Hull/England: Sarah-Jane Dickenson: “Noch Nicht” (Not Yet) / Donald Roy Theatre der University of Hull, Kopenhagen/Dänemark: Christian Lollike „Die Geschichte der Zukunft“ (Fremtidens Historie) / Det Kongelige Teater, Krakau/Polen: Andrzej Stasiuk: „Warten auf den Türken“ (Czekając Na Turka) / Stary Teatr , Norrköping/Linköping /Schweden: Åsa Lindholm: „WennMädchentötenkönnten“ (Omflickorkundedöda) / Östgötateatern, Prag/Tschechien: Barbora Vaculová: “Mauerschau” (Zazděna) / Divadlo Letí, Ploieşti/Rumänien: Theodora Herghelegiu “Die Mauer” (Zidul) / Teatrul Toma Caragiu, Sarajevo/Bosnien&Herzegowina: Almir Imširević: “Mousefuckers” / Sarajevski Ratni Teatar „After the Fall“ ist ein europaweites Theaterprojekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel Dresden, dem Theaterbüro Mülheim an der Ruhr und der Bundeszentrale für politische Bildung. Medienpartner: ZDFtheaterkanal. Partner: RUHR.2010. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.