Die Präzisionsabformung Ein Leitfaden für Theorie und Praxis In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jakob Wirz, Basel und Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen 2 © 1999 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers 2. Auflage August 2002 3 Vorwort zur zweiten Auflage Beeindruckendes Echo aus der Praxis Als weltweiter Marktführer im Bereich Abformmaterialien möchte 3M ESPE die Anwender in Praxis und Lehre bei der Präzisionsabformung bestmöglich unterstützen. Im Mittelpunkt stehen dabei rationelle Lösungen, die mit einem zügigen Arbeitsfluss zum hochwertigen Ergebnis führen. Das überaus positive Praxis-Echo auf die erste Auflage unserer Handlingsbroschüre hat diese prozessorientierte Sicht eindrucksvoll bestätigt und uns gezeigt, dass wir damit ein echtes Kundenbedürfnis erfüllen. PentamixTM 2 mit Kartuschen Impregum Penta DuoSoft Abformmaterial TM TM ImprintTM II GarantTM Abformmaterial ExpressTM Abformmaterial Europaweit arbeiten bereits Zehntausende von Zahnärzten und ihre Teams mit dem Handbuch. Auch viele Universitäten und Ausbildungsinstitutionen setzen den Leitfaden für die Präzisionsabformung als Standardwerk ein. Zahlreiche Zahnärzte schätzen insbesondere die übersichtliche Gliederung und die Entlastung in der praxisinternen Aus- und Weiterbildung. Die vorliegende, zweite Auflage enthält diverse Neuentwicklungen und Aktualisierungen. Dazu gehören beispielsweise der automatische Öffnungsmechanismus der 3M™ ESPE™ Penta™-Produkte, PentaMatic™, alle Produktvarianten der beiden ASilikone 3M™ ESPE™ Express™ und 3M™ ESPE™ Imprint™ sowie die Polyether 3M™ ESPE™ Impregum™ Penta™ Soft und 3M™ ESPE™ Impregum™ Penta™ DuoSoft. Alle Mischund Abformtechniken der Materialklassen ASilikone und Polyether werden Schritt für Schritt ausführlich dargestellt. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 4 Vorwort zur zweiten Auflage Bebilderte Fallstudien ergänzen die bewährten Tipps und Tricks des praktischen Teils. Eine komplette Systemübersicht über alle Produkte, Techniken und Indikationen befindet sich am Schluss. Für weitere Fragen zur Abformung steht Ihnen unser Experten-Team gerne zur Verfügung. Wenden Sie sich an unsere Hotline. Wir freuen uns übrigens auch über Ihre eigenen Praxistipps, von denen künftig alle Kollegen profitieren können. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 5 Vorwort Die Präzisionsabformung – Ein Leitfaden für Theorie und Praxis Die Abformung ist maßgeblich für alle nachfolgenden Arbeitsschritte im Labor bis zur Eingliederung des passgenauen Zahnersatzes. Zugleich ist sie die einzige Referenz, an der die Genauigkeit im weiteren Bearbeitungsprozess überprüft werden kann. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an ihre Präzision. Mit praxisgerechten Innovationen für die Präzisionsabformung kommt 3M ESPE dem Bedarf der Zahnärzte entgegen. Dabei lässt sich unser Ziel ganz einfach und klar definieren: Fehlerquellen ausschalten und dem Zahnarzt größtmögliche Wahlfreiheit bieten mit Materialien für jede Technik und für alle Indikationen. Rationelle Präzision ist das Stichwort für die automatische Verarbeitung im Pentamix-Gerät, das heute weltweit in Tausenden von Praxen und Universitätskliniken im Einsatz ist. In der vorliegenden Handlingsbroschüre haben wir alle Informationen zur Präzisionsabformung mit 3M ESPE-Materialien praxisgerecht aufbereitet. Sie eignet sich sowohl zur vertiefenden Information als auch zum raschen Nachschlagen bei Problemen. Neben materialkundlichen Erläuterungen zu Polyethern und A-Silikonen enthält der theoretische Teil einen Beitrag von Prof. Dr. Jakob Wirz, Basel, über die Bedeutung des individuellen Löffels für die Abformpräzision mit Elastomeren. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 6 Vorwort In einem weiteren Beitrag befasst sich Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen, mit Abformtechniken und klinischen Einflussfaktoren. Der praktische Teil unserer Handlingsbroschüre demonstriert und erläutert die Anwendung Schritt für Schritt. Neben klinischen Tipps und Hinweisen finden Sie darin auch alle technischen und gerätespezifischen Angaben im Detail. Als wichtige Informationsquelle aus der Praxis sind zahlreiche Anregungen und Beurteilungen von Zahnärzten in dieses Handbuch mit eingeflossen. An dieser Stelle möchten wir uns darum bei Ihnen und Ihren Kollegen für Ihre Mitwirkung bedanken. Außerdem gilt unser herzlicher Dank all den Kolleginnen und Kollegen von 3M ESPE, die durch ihre tatkräftige Mitarbeit diese Broschüre ermöglicht haben. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 7 Inhalt THEORETISCHER TEIL 1. Materialkunde (Dr. B. Reusch, Dr. B. Weber) ........................11 1.1 Historie der Präzisionsabformung.....................11 1.2 Präzisionsabformmaterialien .........12 1.2.1 Vinyl Polysiloxane (A-Silikone) .........................12 1.2.2 Polyether..............................14 1.2.3 K-Silikone ............................16 1.2.4 Hydrokolloide ......................17 1.2.5 Polysulfide ...........................18 1.3 Literatur .......................................18 2. Klinische Bedeutung der Abformung (Prof. Dr. B. Wöstmann) ................................20 2.1 Klinische Parameter, die zum Erfolg führen ................................22 2.2 Abformtechniken ..........................28 2.3 Konsequenzen für die Praxis.........31 2.4 Literatur .......................................32 3. Individuelle Löffel (Prof. Dr. J. Wirz) ...........................................34 3.1 Die Bedeutung des individuellen Löffels .....................34 3.2 Materialanforderungen .................36 3.3 Herstellung ...................................38 3.4 Literatur .......................................43 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 8 Inhalt PRAKTISCHER TEIL 4. Material 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 5. Klinik 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 Abformtechniken und die entsprechenden 3M ESPE-Materialien ..................46 Kombinierbarkeit der Materialien ...................................47 Vorbereitung des Penta-Materials und des Pentamix 2 ......................48 Vorbereitung des Dispensers ....................................52 Handanmischung .........................54 Vorbereitung am Patienten ...........56 5.1.1 Reinigung der Präparation..........................56 5.1.2 Retraktion / Blutstillung / Einschränkungen ................57 Abformlöffel 5.2.1 Löffelauswahl ......................58 5.2.2 Vorbereitung des Löffels / Adhäsiv / Individualisierung..61 5.2.3 Befüllen des Löffels mit dem Pentamix / Pentamix 2 ..........................63 5.2.4 Befüllen der PentaElastomerspritze ..................63 Applikationen 5.3.1 Umspritzen der Präparation und Einsetzen des Löffels ....64 5.3.2 Löffelentnahme ...................66 Ausblocken ...................................67 Beschneiden der Primärabformung bei der Korrekturtechnik ..............67 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 9 Inhalt 6. Von der Abformung zum Modell 6.1 Reinigung/Desinfektion ................68 6.2 Rückstellung/Ruhezeiten ..............70 6.3 Entspannen ..................................71 6.4 Galvanisierung ..............................72 6.5 Gipse ............................................73 6.6 Lagerung.......................................74 6.7 Herstellung des Modells ...............75 6.8 Entnahme des Modells aus der Abformung .......................76 7. Sonstiges 7.1 Entsorgung ...................................77 7.2 Reinigung der verwendeten Instrumente und Geräte ...............77 8. Tipps und Tricks .........................................79 9. Übersicht über das Penta-System................95 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 10 THEORETISCHER TEIL Materialkunde – Historie der Präzisionsabformung 1. Materialkunde (Dr. B. Reusch / Dr. B. Weber) 1.1 Historie der Präzisionsabformung Mitte der dreißiger Jahre begann mit der Einführung der reversiblen Hydrokolloide ein neues Zeitalter in der Abformung, da nun erstmals die Darstellung von Unterschnitten möglich wurde. Mit den Polysulfiden, zu Beginn der fünfziger Jahre, wurde zum ersten Mal ein elastomerer Abformstoff in der Zahnheilkunde eingesetzt. Vor etwa 45 Jahren wurde eine Materialklasse, die K-Silikone (kondensationsvernetzend), in die Dentalwelt eingeführt, die ebenso wie die Polysulfide ursprünglich nicht für die orale Anwendung bestimmt war. Der große Nachteil dieser Produkte war und ist die systemimmanente Schrumpfung – sei es durch Verdunstung von Wasser bei den Hydrokolloiden und den Polysulfiden oder von Alkohol bei den KSilikonen (Kondensation bedeutet chemisch Abspaltung eines niedermolekularen Nebenproduktes). Im Jahr 1965 (siehe Abb. 1) wurde von ESPE der Polyether am Markt eingeführt. Dabei handelt es sich um ein additionsvernetzendes hydrophiles Abformmaterial, das bei den mechanischen Werten (z. B. Reißfestigkeit) den Hydrokolloiden und KSilikonen weit überlegen ist und nahezu keine Schrumpfung aufweist (hydrophil = „wasserliebend“. Im Wassermolekül besteht ein großer Polaritätsunterschied zwischen Wasserstoff und Sauerstoff, daher sind alle polaren Moleküle hydrophil!). Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 11 12 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien 1925 Hydrokolloide 1950 Polysulfide 1955 K-Silikone 1965 Polyether 1975 A-Silikone 2000 Polyether Soft Abb. 1: Historie der Präzisionsabformung Erst weitere 10 Jahre später wurden Silikone in ihrer weiterentwickelten Form, den additionsvernetzenden Silikonen (A-Silikone), als Abformmaterialien eingesetzt. Diese waren aber immer noch hydrophob (hydrophob = „wasserabstoßend“, Gegensatz zu hydrophil). Erst seit einigen Jahren gelingt es, die molekularchemisch bedingte Hydrophobie zu reduzieren. Durch Zusatz von seifenähnlichen Molekülen (oberflächenaktive Tenside) steigt die Hydrophilie des abgebundenen Materials. [1, 2, 3] 1.2 Präzisionsabformmaterialien 1.2.1 Vinyl Polysiloxane (A-Silikone) Bei den Polyvinylsiloxanen wird das Prinzip der Additionsvernetzung ausgenützt. Bei dieser Art von Reaktion werden keine Nebenprodukte freigesetzt, was eine Schrumpfung durch deren Verdunstung ausschließt. Bei A-Silikonen sind unterschiedliche monomere siliziumfunktionalisierte Kohlenwasserstoffketten (Hydrogen-Siloxan, Vinyl-Siloxan) und ein Platinkatalysator an der Reaktion beteiligt. Die Additionsreaktion von Hydrogen-Siloxan (-O-Si-H) an Vinyl-Siloxan (CH2=CH-Si-O-) zum Polyvinylsiloxan findet am Platinkatalysator statt. [2, 4, 6] Der Platinkatalysator ist eine Platinverbindung, die ausgehend von H2PtCl6 durch Reduktion eingestellt Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien wird, und dient als molekulare „Andockstation“ für die beiden Reaktionspartner, die anschließend aneinander gekoppelt die Platinverbindung wieder verlassen (siehe Abb. 2). A-Silikone sind von ihrer chemischen Natur her – es handelt sich um mehr oder minder apolare Kohlenwasserstoffketten – hydrophob. Durch geeignete Zusätze lassen sich die Materialien hydrophilisieren. Es handelt sich dabei aber immer um extrinsische Zusätze, eine echte intrinsische Hydrophilie wie bei den polaren Polyethermolekülen lässt sich bei diesen Molekülen nicht einstellen. Um die flüssigen Siloxanausgangsverbindungen pastös zu machen, werden den Pasten anorganische Füllstoffe beigemischt. Über entsprechende Füllstoffe lassen sich auch die thixotropen Eigenschaften der A-Silikone steuern. Die Farbe der Materialien wird durch Zugabe von Pigmenten eingestellt. Abb. 2: Polymerisationsmechanismus bei A-Silikonen Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 13 14 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien Basis Katalysator Hydrogensiloxan Silikonöl Füllstoffe ( z. B. Quarz) Pigmente Hydrophilierungsmittel Vinylsiloxan Vinylsiloxan Silikonöl Füllstoffe ( z. B. Silikate) Pigmente Platin-Komplex Tab. 1: Typische Zusammensetzung von A-Silikonen 1.2.2 Polyether Der in der Basispaste enthaltene, bereits längerkettige Polyether ist ein Copolymer aus Ethylenoxyund Butylenoxy-Einheiten. Die Kettenenden des Makromoleküls wurden zu reaktionsfreudigen Aziridino-Gruppen umgesetzt, welche durch den kationischen Starter der Katalysatorpaste zum vernetzten Endprodukt abreagieren. (Abb. 3 und 4) Abb. 3: Polyethermonomer Reaktiver Ring Polyether Polyether Kationischer Starter (Initiator) Abb. 4: Polymerisationsvorgang beim Abbinden des Polyethers Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien Der Reaktiver-Ring hängt wie erwähnt an einer veresterten Fettsäure. Der eigentliche Polyether besteht aus einer langen Kette von alternierenden Sauerstoffmolekülen und Alkylgruppen (O-[CH2]n). Die vielen Sauerstoffmoleküle innerhalb der langen Kette und der große Polaritätsunterschied zwischen Sauerstoff und Kohlenstoff (bzw. Wasserstoff) sorgen für die große Hydrophilie des Polyethers selbst. Der Reaktiver-Ring (N-CH2-CH2) – oder genauer: Ethylenimino-Ring des Oxyalkylen-Copolymers (Polyether-Grundmolekül) – wird durch ein Kation (R+) geöffnet (Abb. 4) und kann nun selbst als Kation weitere Ringe angreifen und öffnen (Dominoeffekt). Bei jeder Ringöffnung verbleibt das öffnende Kation am Stickstoffmolekül des ehemaligen Ethylenimino-Rings und führt somit zu einer Kettenverlängerung. [2] Polyether-Materialien sind neben den additionsvernetzenden Silikonen die wichtigsten Vertreter auf dem Gebiet der Hochpräzisionsabformmassen. Ihre natürliche, durch die Molekülstruktur bedingte Hydrophilie, in einem ständig feuchten Milieu wie dem Mund, kommt vor allem bei der Abformung im Sulkusbereich, z. B. bei subgingivaler Präparation, zum Tragen. [11] Durch seine Hydrophilie weist Polyether ein exaktes Anfließverhalten auf, dies erklärt auch die starke initiale Haftung der Polyetherabformung bei der Entformung. Die weiteren Inhaltsstoffe sind mitverantwortlich für die Eigenschaften des PolyetherAbformmaterials: Kieselgur und hochdisperse Kieselsäure als anorganische Füllstoffe bewirken die hohe Steifigkeit der Abformung und tragen zur Dimensionsstabilität nach der Entnahme des abgebundenen Polyether-Materials bei. Nicht zuletzt Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 15 16 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien Basis Katalysator Aziridino-Polyether (Oxyalkylen-Copolymer) Alkylsulfonium-Verbindung Füllstoffe (Kieselgur, hochdisperse Kieselsäure) Füllstoffe (Kieselgur, hochdisperse Kieselsäure) Weichmacher Weichmacher Pigmente Pigmente Aromastoffe Ester & Copolymere Tab. 2: Typische Zusammensetzung von Polyether steigert ihr Zusatz das thixotrope Verhalten der Mischung des Materials (Thixotropie: Standfestigkeit bei gleichzeitig sehr guten Fließeigenschaften unter Druck) (vgl. Tab. 2). Aufgrund der identischen chemischen Basis können alle Polyether-Konsistenzen beliebig miteinander kombiniert werden. Ein chemischer Verbund nach der Aushärtung ist gewährleistet. 1.2.3 K-Silikone Die Basiskomponente der K-Silikone besteht im Wesentlichen aus ölartigem Polydimethylsiloxan mit endständigen Hydroxylgruppen und Füllstoffen, wie z. B. Kieselgur, TiO2 und ZnO. Die Katalysatorkomponente enthält tetrafunktionelle Alkoxysilane, die in Gegenwart eines Katalysators, z. B. Dibutylzinndilaurat oder Zinkoktoat, mit den Hydroxylgruppen unter Abspaltung eines Kondensats, meist Alkohol, reagieren und die Vernetzung induzieren. Nach der Aushärtung führt die unvermeidliche Verdunstung des Alkohols zu einer Schrumpfung des Materials. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Materialkunde – Präzisionsabformmaterialien Ein weiteres Problem stellt die Schwierigkeit der korrekten Dosierung der Einzelkomponenten dar. Bei der üblichen Dosierung von K-Silikonen ist mit einer Abweichung von +/- 25 Prozent vom Sollwert zu rechnen. Dadurch kann die Verarbeitungs- und Abbindezeit des Materials variieren und sich somit indirekt auf die Qualität der Abformung auswirken [2, 3, 4]. 1.2.4 Hydrokolloide Wesentlicher Bestandteil der Hydrokolloide ist Wasser, das zusammen mit Agar-Agar, einem langkettigen Galactosepolysaccharid, abbindet. Man erhält so eine geleeartige Masse, die bei Zimmertemperatur in festem Zustand vorliegt. Durch Erwärmen der Masse kommt es zu einem sogenannten Sol-Gel-Übergang und die Masse verflüssigt sich. Da es sich dabei um einen reversiblen Prozess handelt, erstarrt die Masse beim Kühlen wieder. Erstarrungs- und Verflüssigungstemperatur werden unter anderem von der Reinheit des Agars und von weiteren zugesetzten Substanzen bestimmt. Hydrokolloiden werden Talkum, Kalk und Borax zugesetzt, welche die Fließfähigkeit beeinflussen. Richtig verarbeitet weisen Hydrokolloide eine hohe Abformgenauigkeit auf. Diese ist mit den anderen elastomeren Materialien vergleichbar, jedoch nicht überlegen. Die Verwendung von Hydrokolloiden hat sich inzwischen auf einen kleinen Anwenderkreis reduziert. Hydrokolloide haben bei weitem nicht mehr die Bedeutung, die sie vor der Einführung der Polyether und A-Silikone hatten. [2, 4] Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 17 18 Materialkunde – Literatur 1.2.5 Polysulfide (Thiokole) Die Polysulfide vernetzen durch eine Polykondensationsreaktion, bei der als Reaktionsprodukt Wasser entsteht. Zusätzlich zu den Reaktionspartnern enthalten Polysulfide vor allem organische Füllstoffe und Weichmacher. Hauptsächlich aufgrund des in der Reaktorpaste enthaltenen Bleidioxids gelten Polysulfide als toxische Substanzen. Heute sind Polysulfide vom Markt nahezu vollständig verschwunden. [2, 4] 1.3 Literatur [1] Meiners H., Lehmann K. M., Klinische Materialkunde für Zahnärzte, Carl Hanser Verlag München Wien, 1998 [2] Anusavice K. J., Phillips' Science of Dental Materials, 10th Edition, W. B. Saunders, Philadelphia, 1996 [3] Eichner K., Kappert H. F., Zahnärztliche Werkstoffe und ihre Verarbeitung, 6. Auflage, Hüthig Heidelberg, 1996 [4] Wöstmann B., Zum derzeitigen Stand der Abformung in der Zahnheilkunde, Habilitationsschrift, Quintessenz Verlags-GmbH, 1998 [5] Pospiech P., Wildenhain M., Zur Frage der Anmischung von Polyetherabformstoffen – Ein Vergleich zwischen Hand- und dynamischer Mischung, Dental Spiegel 5, 1998 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 19 Materialkunde – Literatur [6] Wöstmann B., Accuracy of impressions obtained with the PENTAMIX automixing system, J Dent Res, 76, 139, 1997 [7] Wirtz J., Jäger K., Schmidli F., Abformungen in der zahnärztlichen Praxis, Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart, 1993 [8] Lin Chang-Chi, Ziebert G. J., Donegan S. J., Dhuru V. B., Accuracy of impression materials for complete-arch fixed partial dentures, J Prosthet Dent, 59, 314-8, 03/1988 [9] Gerrow J. D., Schneider R. L., A comparison of the compatibility of elastomeric impression materials, Type IV dental stones and liquid media, J Prosthet Dent, 57, 337-40, 05/1987 [10] Clancy J. M. S., Scandrett F. R., Ettinger R. L., Long-term dimensional stability of three current elastomers, J Oral Rehabil, 10, 325-33, 07/1983 [11] Hembree H., Andrews J. T., Accuracy of a polyether impression material, Ark Dent J, 47, 10-1, 06/1974 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 20 Klinische Bedeutung der Abformung 2. Klinische Bedeutung der Abformung (Prof. Dr. B. Wöstmann, Justus-LiebigUniversität, Gießen) Aufgabe der Abformung präparierter Zähne ist deren formgetreue Darstellung in einem „Negativ“, das als „Gussform“ für ein Modell dienen kann. Aus der Tatsache, dass die Herstellung gegossener metallischer Restaurationen – von der Gussfüllung, dem „lnlay“, über die Krone als kleinste prothetische Einheit bis hin zu vielgliedrigen Brücken und Kombinationsersatz – ausschließlich indirekt, d.h. auf einem Modell im zahntechnischen Labor, möglich ist, folgt zwangsläufig, dass eine optimale Passgenauigkeit der erstellten Gussstücke nur dann vorliegt, wenn das Modell mit dem Originalzahn exakt übereinstimmt. Aufgrund zahlreicher werkstoffkundlicher Aspekte ist eine „identische Reduplikation“ des Originalzahnes mit den heute in der Zahnheilkunde verwendeten Materialien und Methoden jedoch nicht möglich. Vielmehr ist die Abformung stets eine „Gratwanderung“ zwischen zu klein und zu groß geratenen Lumina und damit zwischen über- bzw. unterdimensionierten Modellstümpfen. Diese finden ihrerseits Entsprechung im Lumen der Krone, die entweder zu groß oder zu klein ausfällt. Zu große Kronen haben nicht mehr tolerierbare Randspalten zur Folge, bei zu kleinen reicht der Kronenrand nicht bis an die Präparationsgrenze [1,2]. Im Laborversuch sind im Mittel Randschlussgenauigkeiten von etwa 40 bis 80 µm standardmäßig erreichbar (Abb. 1). Betrachtet man auf der anderen Seite Untersuchungen zur am Patienten realisierten Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 21 Klinische Bedeutung der Abformung [µm] 200 I +/- S Mittelwert Minimum Maximum 277 150 100 50 et al . G 19 elb 94 ard L Kr ehm au a th nn 1 u Fa 98 nd 4 19 ul 85 l et al . H o St m ac a hn un iss d 19 87 H 19 aas 88 e ta l. Sc un hr 19 d ad 90 Ko er rd aß Tj a 19 n 91 et al . Bi 19 ffa 91 r 0 Abb. 1: Erreichte Randschlussgenauigkeit im Laborversuch Randschlussgenauigkeit, so wird klar erkennbar, dass werkstoffkundlicher Standard klinisch keineswegs immer erreicht wird (Abb. 2). Für die aus den Abbildungen 1 und 2 erkennbaren Unterschiede der Passgenauigkeit müssen vorrangig klinische Faktoren verantwortlich sein. Werkstoffkundliche Faktoren scheiden weitgehend aus, da sich andernfalls im Laborversuch nämlich ähnliche Ergebnisse einstellen müssten. 1500 [µm] I +/- S Mittelwert Minimum Maximum 1200 900 (5341) 600 300 M 19 üll 95 er et al . 19 94 Fe rc ho 19 80 D i Er ed pe ric ns h te un in d 19 85 Sp 19 ie 86 ker m an n D Ro on th ath 19 un 87 d D üs te rh us Er dm an n 19 72 0 Abb. 2: Klinisch erreichte Randschlussgenauigkeiten Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 22 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Nach wie vor sind allerdings die biologischen Toleranzgrenzen für marginale Diskrepanzen nahezu unbekannt [3], obwohl der Zusammenhang zwischen Randschlussungenauigkeit (insbesondere bezüglich über- und abstehender Ränder) und parodontaler Schädigung hinreichend nachgewiesen ist [4, 5]. Der Randbereich einer jeden Restauration ist daher immer noch ihr Schwachpunkt. Solange jedoch durch klinische Forschung nichts Gegenteiliges erwiesen ist, muss davon ausgegangen werden, dass mit zunehmender Randschlussungenauigkeit auch das Risiko für Karies und Parodontopathien steigt. Die Erfassung der Präparationsgrenze durch die Abformung ist daher als notwendige Voraussetzung zur Erzielung einer akzeptablen Randschlussgenauigkeit anzusehen. Speziell in diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass der Erfolg einer Abformung in starkem Maße durch klinische Parameter beeinflusst wird, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll. 2.1 Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Wartezeit zwischen Präparation und Abformung Die Wartezeit zwischen Präparation und Abformung stellt einen für das Gelingen der Abformung außerordentlich wichtigen, bis heute aber weitgehend vernachlässigten Parameter dar. Insbesondere wenn es im Verlauf der Präparation zu einer Verletzung des marginalen Parodontes gekommen ist, sollte mindestens eine Woche bis zur Abformung gewartet werden, damit das Parodontium vollständig ausheilen kann. Das Risiko des Scheiterns der Abformung ist dann erheblich geringer (Abb. 3). Die größten Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 23 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Ungenauigkeiten sind zu erwarten, wenn bei infragingival präparierten Zähnen bereits an dem auf die Präparation folgenden Tag abgeformt wird. Denn beim Fadenlegen kommt es dann unweigerlich zu einer Traumatisierung des bereits entstandenen Granulationsgewebes mit meist schwer stillbaren Blutungen. Ist dagegen das Parodont nach Ablauf von etwa einer Woche vollständig abgeheilt, so gestaltet sich die Abformung in der Regel unproblematisch. Auch bei vollständig supragingival gelegenen Präparationen ist mit einer Verminderung der Misserfolgsquote zu rechnen, wenn die Abformung nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Präparation erfolgt [6]. Es kann deshalb aus diesen Gründen nur empfohlen werden, Abformungen – insbesondere mehrerer oder tief infragingival präparierter Zähne – frühestens eine Woche nach der Präparation vorzunehmen. Sondenmesswert 2 75 % Perzentil 25 % Perzentil 1 0 0 10 20 30 Tage nach der Präparation Abb. 3: Randschlussgenauigkeit in Abhängigkeit der Zeit, die vergangen ist, bis die Abformung erfolgte Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 24 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Vorbereitung des Parodontiums Unabhängig von der Wahl des Abformverfahrens bedarf das abzuformende Gebiet einer gewissen Vorbereitung. Eine Abformung kann nur dann erfolgreich sein, wenn die präparierten Zähne vollständig zugänglich sind. Bei supragingival gelegenen Präparationen ist die Darstellung und Trockenhaltung des abzuformenden Gebietes in aller Regel leicht möglich. Bei infragingival gelegenen Präparationen muss entweder die Präparationsgrenze durch Gingivektomie nach supragingival verlegt oder aber der Sulkus mit einem Retraktionsfaden geöffnet werden. Dieser sollte vorzugsweise bereits mit einem Vasokonstringenz vorimprägniert sein (Ausnahme: cardio-vaskuläre Risikopatienten). Löffelauswahl Als Abformlöffel sollten metallische Serienlöffel verwendet werden. Für Alginate sollten nicht perforierte Löffel bevorzugt werden. Bei der Verwendung von perforierten Löffeln könnten sich Retentionspilze bei der Entformung unbemerkt ein wenig aus den Perforationen herausziehen und so eine Verfälschung der Lumina hervorrufen. Knetbare Materialien (Silikone) dagegen werden vorteilhaft in perforierten Löffeln appliziert, da in diesem Fall die Retentionspilze aufgrund ihrer Festigkeit maßgeblich zu einer sicheren Fixierung der Abformung im Löffel beitragen, ohne dass die Gefahr von Ausrissen besteht. Die Verwendung flexibler Löffel – insbesondere im Zusammenhang mit knetbaren Massen – ist abzulehnen, da diese Löffel sich beim Einbringen der Abformung aufbiegen und die Abformmasse sich in diesem Zustand verfestigt. Nach der Entformung sind unkontrollierbare Verzerrungen des gesamten Negativs die unausweichliche Folge. Individuelle Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Abb. 4: Abformung mit Silikonen oder Polyethern erfordert die dreifache Unterschnittstiefe als Abstand vom Zahn zum Löffel. Abb. 5: Speziell für die Abformung des vollbezahnten Unterkiefers entwickelter Abformlöffel Abb. 6: Löffelsatz nach Schreinemakers Löffel oder Serienlöffel aus Kunststoff sind deshalb zur Vornahme einer Korrekturabformung nicht geeignet, da die Grundforderung nach hinreichender Starrheit und Verwindungssteifigkeit nicht erfüllt ist. Fast keine Abformung ist frei von Unterschnitten. Entweder finden sich Infrawölbungen an unbeschliffenen Zähnen oder die Zahnachsen der präparierten Zähne sind gegeneinander verkippt (zum Beispiel präparierte Molaren auf beiden Unterkieferseiten) oder der Alveolarfortsatz selbst ist unterschnitten. Aufgrund der Achsenneigung der Zähne liegen im Oberkiefer die Unterschnitte stets vestibulär, im Unterkiefer dagegen lingual. In jedem Fall wird die Abformmasse bei der Entnahme der Abformung komprimiert. Damit es deshalb beim Ablösen der Abformmasse von der Zahnreihe nicht zu deren bleibender Deformation kommt, ist ein ausreichender Abstand der Löffelwand von der Zahnreihe unbedingt erforderlich. Da Silikone höchstens auf zwei Drittel und Alginate sogar nur auf drei Viertel ihrer Ausgangslänge gestaucht werden dürfen, muss der Abstand der Löffelwand von der Zahnreihe mindestens die dreifache, besser die vierfache Tiefe des Unterschnittes aufweisen (Abb. 4). Insbesondere bei der Abformung vollbezahnter Unterkiefer führt diese Forderung immer wieder zu Problemen, da die meisten der auf dem Dentalmarkt vorhandenen Unterkieferserienlöffel unvorteilhaft dimensioniert sind: Bei ausreichender Länge des Löffels sind sie zu breit bzw. bei passender Breite zu kurz. Weitgehend unproblematisch gestaltet sich die Löffelauswahl dagegen, wenn entweder die speziell zur Abformung vollbezahnter Unterkiefer entwickelten Abformlöffel der Firma Aesculap (Abb. 5) oder der Löffelsatz nach Schreinemakers (Abb. 6) verwendet werden. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 25 26 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Anästhesie Abformungen, die unter Lokalanästhesie durchgeführt wurden, sind messbar häufiger erfolgreich als solche, bei denen auf eine Anästhesie verzichtet wurde [7]. Bei unterbliebener Anästhesie können dem Patienten Schmerzen im Verlauf des Abformungsprocederes in den meisten Fällen nicht erspart werden. Vor allem das Legen der Retraktionsfäden und die Trocknung der präparierten Pfeiler verursachen häufig Schmerzen. Die Reaktion des Patienten auf den Schmerz gibt dann nicht selten Anlass dazu, dass die Retraktionsfäden nicht sachgerecht gelegt oder die Zähne nur unzureichend getrocknet werden. In jedem dieser Fälle ist ein relativ schlechtes Abformungsresultat zu erwarten. Darüber hinaus enthalten die meisten Anästhetika vasokonstriktorische Zusätze, die zu einer Blutleere im anästhesierten Gebiet führen, dem Auftreten von Sulkusblutungen entgegenwirken und so ein positives Abformergebnis begünstigen. Zustand des Parodontiums und Mundhygiene Parodontal- und Mundhygienezustand des Patienten beeinflussen das Ergebnis einer Abformung. Bei einem parodontal erkrankten Zahn ist in jedem Fall mit einer erhöhten Blutungsneigung des entsprechenden Parodontiums zu rechnen. Da Parodontalerkrankung und damit Sulkusblutung untrennbar mit dem Mundhygieneverhalten des Patienten verbunden sind, ist die Herstellung guter Mundhygieneverhältnisse vor der prothetischen Therapie auch im Hinblick auf die Abformung von großer Wichtigkeit. Je schlechter die Hygieneverhältnisse, desto mehr Mißerfolge sind zu erwarten. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinische Bedeutung der Abformung – Klinische Parameter, die zum Erfolg führen Entnahme der Abformung aus der Mundhöhle Abb. 7: Um bleibende Deformationen der Abformmassen zu vermeiden, sollte die Abformung exakt in Richtung der Zahnachse des präparierten Zahnes entnommen werden (oben). Andernfalls kommt es zu erheblichen Deformationen der Abformmasse (unten). Selbst bei einer scheinbar so unkomplizierten Tätigkeit wie der Entnahme der Abformung aus der Mundhöhle sind gewisse Grundsätze zu beachten, damit es nicht durch ungeschickte Manipulationen zu einer bleibenden Deformierung des Abformmaterials kommt. Da die Zahnachsen auf beiden Seiten des Kiefers nicht parallel zueinander stehen, sondern entweder konvergieren (Unterkiefer) oder divergieren (Oberkiefer), muss die zu wählende Entnahmetechnik von der Lokalisation und Anzahl der präparierten Zähne abhängig gemacht werden. Grundsätzlich ist am präparierten Zahn nur dann keine bleibende Deformation der Abformmasse zu erwarten, wenn die Abformung exakt in Richtung der Zahnachse des präparierten Zahnes entnommen wird. Bei Präparationen im Unterkieferseitenzahnbereich lässt sich dies am besten erreichen, wenn die Abformung auf der Seite der präparierten Zähne gelöst wird, sodass sie um eine Auflage im kontralateralen Vestibulum rotiert (Abb. 7). Abformungen von im Oberkieferseitenzahnbereich präparierten Zähnen werden dagegen vorteilhaft auf der Gegenseite der Präparation zuerst gelöst. Sind Frontzähne betroffen, erfolgt die primäre Ablösung der Abformung beiderseits dorsal im Vestibulum. Wird anders verfahren (Abb. 7 unten), so können mitunter erhebliche Deformationen der Abformmasse zu Stande kommen, die deren bleibende Verformung nach sich ziehen. Müssen präparierte Zähne gleichzeitig auf beiden Seiten eines Kiefers abgeformt werden, so sind Deformationen der Abformmasse im Bereich der Präparationen freilich grundsätzlich nicht vermeidbar. In diesen Situationen gilt es daher, den Abformlöffel sorgsam auszuwählen und auf einen ausreichenden Überstand des Löffels im Bereich von Unterschnitten zu achten. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 27 28 Klinische Bedeutung der Abformung – Abformtechniken 2.2 Abformtechniken Zweizeitige Abformtechniken (Korrektur- bzw. Doppelabformung) Bei der üblicherweise mit A- oder K-Silikonen durchgeführten Korrekturabformung handelt es sich um das derzeit in der Bundesrepublik am weitesten verbreitete Abformverfahren. Die große Beliebtheit, derer sich die Korrekturabformung erfreut, dürfte nicht zuletzt in der einfachen Durchführbarkeit des Verfahrens begründet sein. Insbesondere bei infragingival gelegenen Präparationsgrenzen wird eine verbesserte Darstellung derselben erwartet, da der Staudruck beim Einbringen des Korrekturmaterials dieses in den Sulkus pressen soll. Der Erfolg des Korrekturverfahrens steht und fällt mit dem sorgfältigen Beschneiden der Erstabformung. Nur durch eine sorgfältige Beseitigung der Unterschnitte durch Ausschneiden oder Ausfräsen lassen sich die für die Korrekturabformung typischen, durch den Staudruck des Korrekturmaterials bedingten Verdrängungen der Erstabformmasse auf ein Minimum reduzieren. Fehlt die Abflussmöglichkeit für das Zweitmaterial, so staut es sich in der Erstabformung, verdrängt diese und bindet ab [8]. Nach der Entnahme aus dem Mund stellt sich die Erstabformmasse zurück und gibt die abgeformten Lumina verzerrt wieder, sodass zu kleine Modellstümpfe resultieren. Selbst bei sorgfältigem Ausschneiden sind die beschriebenen Verdrängungseffekte nicht vollständig zu vermeiden [9]. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinische Bedeutung der Abformung – Abformtechniken Einzeitig-zweiphasige Abformtechniken (Doppelmisch- und Sandwichverfahren) Um die bei den zweizeitigen Abformverfahren auftretenden Verdrängungseffekte zu vermeiden, kann man sich einer anderen Verarbeitungstechnik bedienen: Anstatt zunächst einen Vorabdruck zu nehmen, der dann im Weiteren zu präzisieren ist, wird hoch und niedrig visköses Material gleichzeitig angemischt und appliziert. Gegenüber dem Korrekturverfahren liefern einzeitig-zweiphasige Techniken im Laborversuch messbar genauere Abformungen [10]. Aufgrund des geringen Staudrucks bei der Abformung gelingt es allerdings selten, das Material in die Zahnfleischfurche zu pressen und so subgingival gelegene Zahnanteile abzuformen; im Gegenteil ist ein Anpressen der marginalen Gingiva an den Zahn durch das hochvisköse Material zu erwarten, die klinisch nicht selten zu gegenüber der Korrekturtechnik schlechteren Ergebnissen führen. Neben dem zu geringen Staudruck, der nicht ausreicht, um bei der Applikation des Löffels das Material in den Sulkus zu treiben, sind oftmals „Saugnasen“ im Bereich der Unterschnitte an den abgeformten Zähnen erkennbar, die stets in Richtung der Einschubrichtung des Löffels verlaufen. Die Entstehung dieser „Saugnasen“ kann wie folgt erklärt werden: Beim Einbringen des Löffels gleitet das zähplastische Material über den Überschnitt hinweg und fließt anschließend nur unzureichend in den Unterschnitt hinein. Der Überschnitt hat gewissermaßen die Funktion eines Vordaches im Regen. Die Masse, die dem Löffel und dem Zahn anhaftet und nur in den dazwischenliegenden Raum fließt, kann nur durch einen ausreichenden Staudruck in den Unterschnitt hineingetrieben werden. Dieser Staudruck ist um so größer, je geringer der Spalt zwischen Löffel und Zahn ist. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 29 30 Klinische Bedeutung der Abformung – Abformtechniken Hydrokolloidabformung Bei der Hydrokolloidabformung handelt es sich im Prinzip ebenfalls um ein Doppelmischverfahren. Als Abformmaterial wird anstelle von Silikonen oder auch Polyethern das reversibel thermoplastische Hydrokolloid eingesetzt. Eine wesentliche Einschränkung besteht in der Schwierigkeit, infragingivale Bezirke exakt abzuformen [11]. Einphasentechnik Bei der Einphasenabformung wird ein Abformmaterial mit einer Konsistenz verwendet, die gerade noch eine Verarbeitung in der Abformmassenspritze zulässt. Die Masse wird mit der Spritze am Zahn appliziert, während ein Helfer gleichzeitig den Löffel mit demselben Material, am besten – zur Vermeidung von Luftblasen – mit einer RAMITECSpritze (ESPE) beschickt. Da sich bei der Applikation des Materials mit einem Serienlöffel in der Regel kein ausreichender Staudruck erzielen lässt, empfiehlt sich zur Einphasenabformung die Verwendung eines individuellen Löffels. Meistens dient ein Polyether als Abformmaterial. Mit Hilfe der Einphasentechnik in Verbindung mit einem individuellen Löffel und Polyether lassen sich extrem genaue Abformungen erreichen. Schrumpfungsund Verdrängungseffekte wie auch endogene Spannungen treten nur noch minimal beziehungsweise nicht auf [12]. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinische Bedeutung der Abformung – Konsequenzen für die Praxis 2.3 Konsequenzen für die Praxis Die Abformung präparierter Zahnhartsubstanz erfordert ein differenziertes Vorgehen. Je nach klinischer Situation ist ein für die jeweilige Abformaufgabe geeignetes Verfahren auszuwählen. Vonseiten der Werkstoffkunde leisten die heute verfügbaren Abformmaterialien und Methoden Hervorragendes. Es sind allein die klinischen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen, die die Umsetzung des technisch Möglichen am Patienten limitieren. Die Vorstellung, insbesondere bei parabzw. infragingival lokalisierten Präparationsgrenzen eine Randschlussgenauigkeit von 50 µm durchgängig erreichen zu können, ist illusorisch. Möglich erscheint dagegen eine Annäherung des Kronenrandes auf weniger als 200 µm an den Zahn, wie es verschiedene klinische Untersuchungen gezeigt haben [13]. Die die Präzision einer Abformung limitierenden Faktoren betreffen gegenwärtig vornehmlich das klinische Umfeld der Abformung und weniger die primäre Dimensionsgenauigkeit oder Formstabilität der Abformmaterialien. Hinsichtlich der Wahl der Abformmethode ist unbedeutend, ob ein Korrektur,- Einphasen- oder Hydrokolloidverfahren gewählt wird. Lediglich Doppelmisch- und Sandwichtechnik können nicht als Routinetechniken zur Darstellung von Kronenpräparationen empfohlen werden. Sie sollten solchen Arbeiten vorbehalten bleiben, bei denen die gegebene anatomische Situation ihren Einsatz zulässt. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 31 32 Klinische Bedeutung der Abformung – Literatur 2.4 Literatur [1] Finger, W., Lockowandt, P., Abform- und Modellmaterialien, eine funktionelle Einheit, Dtsch Zahnärztl Z 27, 620-624, 1972 [2] Marxkors, R., Lehrbuch der zahnärztlichen Prothetik, Hanser München – Wien, 1991 [3] Geurtsen, W., Der Kronen- und Füllungsrand., Dtsch Zahnärztl Z 45, 380-386, 1990 [4] Felton, D. A., Kanoy B. E., Bayne, S. C., Wirthman, G. P., Effect of in vivo erown margin discrepancies on periodontal health, J Prosthet Dent 65, 357-364, 1991 [5] Silness, J., Periodontal conditions in patients treated with dental bridges, II., The influence of full and partial crowns on plaque accumulation, development of gingivitis and pocket formation, J Periodont Res 5, 219-224, 1970 [6] Wöstmann, B., Zum derzeitigen Stand der Abformung in der Zahnheilkunde, Quintessenz, Berlin, 1996 [7] Wöstmann, B., Klinische Bestimmungsvariablen bei der Abformung präparierter Zähne, Z Stomatol 93, 51-57, 1996 [8] Lehmann, K. M., Burgdorf, H. O., Untersuchung zu zweizeitigen Abformverfahren für Kronen und Brücken (Korrekturabdruck), Zahnärztl Welt 87, 430-433, 1978 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinische Bedeutung der Abformung – Literatur [9] Lehmann, K. M., Beitrag zur Verbesserung des Korrekturabdruckverfahrens, Zahnärztl Prax 30, 303-305, 1979 [10] Meiners, H., Abformgenauigkeit mit elastomeren Abformmaterialien, Hanser, München 1977 [11] Nichols, C. Woelfel, J. B., Improving reversible hydrocolloid impressions of subgingival areas, J Prosthet Dent 57, 11-14, 1987 [12] Wöstmann, B., Häufige Fehler in den Problemzonen der Brücke und ihre gezielte Vermeidung, Quintess Zahntech 15, 1283-1290, 1989 [13] Wöstmann, B., Dohle, A., Rettberg, S., Zur Frage der in vivo erreichbaren Abformgenauigkeit, Dtsch Zahnärztl Z, 679-692, 1994 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 33 34 Individuelle Löffel – Die Bedeutung des individuellen Löffels 3. Individuelle Löffel Prof. Dr. J. Wirz, Universität Basel 3.1 Die Bedeutung des individuellen Löffels Für die Anfertigung präziser Arbeitsmodelle mittels Elastomeren (Thiokolen, Siloxanen, Polyethergummi und Vinyl-Polysiloxanen) – darüber sind sich die kompetenten Fachleute heute einig – ist die Anwendung eines sogenannten individuellen Löffels unerlässlich. Mit ihm lässt sich insbesondere den Volumenveränderungen, verursacht durch den thermischen Expansionskoeffizienten und die Abbindeschrumpfung, wirksam entgegentreten. Die Abformmassen schrumpfen konzentrisch, sofern sie sich frei im Raume befinden, d. h. nicht am Abformlöffel haften. Dies hätte eine Verkleinerung der Negativform zur Folge. Ist der Abformstoff hingegen am Materialträger fixiert, so schrumpft er exzentrisch zu diesem hin, was eine Vergrößerung der Negativform und somit auch des Modells bewirkt (Abb. 1); je größer die Schichtdicke und je größer die gesamte Menge des Abformstoffes gegenüber dem Volumen des abzuformenden Körpers sind, umso größer ist auch die absolute Zunahme des Modellvolumens. Die Abb. 2 zeigt schematisch das unterschiedliche Kontraktionsverhalten mit individuellen und vorfabrizierten Löffeln bei der Abformung eines aus zwei parallelen Zylindern bestehenden Testkörpers (stilisierte Brückenpfeiler). Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Individuelle Löffel – Die Bedeutung des individuellen Löffels Damit Volumen- und Formveränderungen der Elastomere im Anschluss an die Abformung in tragbarem Rahmen gehalten werden und somit keine nennenswerten Verformungen von Modell und Werkstück auftreten können, sind geeignete Maßnahmen notwendig. Abb. 1: Schematische Darstellung der Materialschrumpfung im Kupferring oder Abformlöffel: A: Ohne Haftung am Löffelrand konzentrische Schrumpfung= Stumpfverkleinerung. B: Mit Haftung am Löffelrand exzentrische Schrumpfung= Stumpfvergrößerung. Abb. 2: Schematische Darstellung von Abformungen mit 2 verschiedenen Löffeltypen. A: Abformung mit einem individuell hergestellten Löffel. B: Abformung mit einem konfektionierten Löffel. Die unterschiedliche Schichtdicke des Abformmaterials bewirkt eine ungleichmäßig starke Schrumpfung; die Zylinderlumina erhalten dadurch im Querschnitt einen ovalen Durchmesser. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 35 36 Individuelle Löffel – Materialanforderungen So kann mit einem individuell angefertigten, dem Abformobjekt angepassten Löffel die Schichtdicke des Abformmaterials überall gleichmäßig und in gewünschter Dicke eingestellt werden. Endogene Spannungen werden dadurch vermieden. Zu große Schichtdicken verringern bei Elastomeren die Originaltreue des Modells. Die Schichtdicke darf aber auch nicht zu gering sein, sonst kann sich die elastische Eigenschaft des Abformstoffes, also die Rückstellfähigkeit nach einer Verformung, nicht voll auswirken. Im schlimmsten Fall kann das Abformmaterial bei einer zu geringen Schichtdicke von der Löffelwand abreißen. Für Elastomerenabformung mit individuellen Löffeln muss deshalb ein Kompromiss in Bezug auf die Schichtdicke angestrebt werden; die Schichtdicke, bei der ein Optimum von geringster Schrumpfung und größtmöglicher Rückstellung eintritt, liegt zwischen 2-4 mm. 3.2 Materialanforderungen Damit das Ziel eines Meistermodells mit höchster Präzision erreicht werden kann, muss neben dem Abformmaterial auch das Löffelmaterial und seine Verarbeitung hohen Anforderungen genügen. Ein individueller Löffel sollte sich nach heutigen Erkenntnissen durch folgende Eigenschaften auszeichnen [1,2]: • Form- und Volumenstabilität an der Luft und im feuchten Milieu, • zeitlich definierte und begrenzte Volumenveränderung (Nachpolymerisation), Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Individuelle Löffel – Materialanforderungen • Feuchtigkeitsresistenz, • Starrheit (hoher Elastizitätsmodul), • gleichmäßige, steuerbare Schichtdicke des Abformstoffes, • intensive und dauerhafte chemische und mechanische Haftung des Abformstoffes am Löffel über den Zeitpunkt der Modellherstellung hinaus. Die ersten vier Anforderungspunkte sind den Materialeigenschaften zuzuordnen, während die letzten beiden durch Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren sicherzustellen sind. Individuelle Löffel, aus thermoplastischen Materialien oder im Tiefziehverfahren hergestellt, können diese Anforderungen kaum erfüllen und von den autopolymerisierenden Kunststoffen verfügen lediglich einige wenige über annähernd genügend positive Eigenschaften [6], wobei letztere aber immer noch anfällig gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen (Galvanisierung) und Nachverformungen sind [3, 4, 5]. Die Einführung der Löffelkunststoffe auf Basis lichthärtender Werkstoffe (z. B. Multitray) brachte schließlich die Qualitätsverbesserungen, die überwiegend den Anforderungen genügen [2, 4, 7, 8, 9]. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 37 38 Individuelle Löffel – Herstellung 3.3 Herstellung Ein individueller Löffel wird in der Regel auf einem Erst- oder Studienmodell hergestellt. Wichtige Informationen wie Löffelrandverlauf, Auflagezonen und Stopps zur optimalen Löffelzentrierung sind vom Zahnarzt direkt mit wasserfesten Filzstiften am Modell einzuzeichnen (Abb. 3 und 4). Abb. 3: Das Einzeichnen des Verlaufes des Löffelrandes am Studienmodell hat durch den Zahnarzt selbst zu erfolgen. Oberkiefermodelle, zahnlos für die individuellen Abformlöffel oder Bissschablonen. Abb. 4: Eingezeichneter Verlauf des Löffelrandes für die Herstellung eines individuellen Abformlöffels für die Herstellung einer Brücke im Oberkiefer rechts. Gaumen wird frei belassen. Markierter Teil wird zum Gaumenstopp. Der Herstellungsablauf bei der Anfertigung von individuellen Löffeln mit lichthärtendem Material wird in den Abb. 5 bis 17 dargestellt. Sie ist außerordentlich einfach und kann ohne zusätzliche Geräte und Instrumente und ohne lästige Geruchsimmissionen durch Monomerflüssigkeit in jeder Praxis in kürzester Zeit mühelos durch die Helferin durchgeführt werden. Abb. 5: UK-Modell, Anbringen von Wachsplatten in definierter Schichtdicke als Platzhalter für die homogene Schichtdicke des elastomeren Abformstoffes. Abb. 6: Der Wachsplatzhalter wird mit Wachsmesser auf die eingezeichnete Löffelrandmarkierung gekürzt. Distale Stopps im Trigonum retromolare wurden ausgespart. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 39 Individuelle Löffel – Herstellung Abb. 7: Wachsplatzhalter im Oberkiefer, bereits auf Löffelrandmarkierung gekürzt. Gaumenstopp wird frei belassen. Abb. 8: Aufrotieren einer Alufolie mittels Zahnbürste als Isolationsschicht zwischen Wachsplatzhalter und Löffelkunststoff. Abb. 9: Gekürzte Alufolie im UK-Modell. Distale Stopps werden frei belassen. Abb. 10: Adaptierte Alufolie am OK-Modell. Gaumenstopp wird frei belassen. Bei der Erstellung des individuellen Löffels muss bei der Verwendung von Elastomeren, wie schon erwähnt, eine ideale Schichtdicke von 2 bis 4 mm (je nach Stärke der untersichgehenden Partien) mit einem in seiner Dicke definierten Platzhalter gefordert werden. Dieser Forderung kann mit plastischen Wachsplatten (1,25 mm Dicke) in verschiedenen Schichten nachgekommen werden (Abb. 5 bis 7). Abb. 11: Fertig ausgeformter OK-Löffel mit individuell angefertigtem Griff; beachte den Gaumenstopp. Abb. 12: Fertig ausgeformter UK-Löffel mit vorfabriziertem Plastikgriff Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 40 Individuelle Löffel – Herstellung Vor dem Auflegen der plastischen Kunststoffplatte wird zur Isolation eine feine Alu-Folie mit einem Zahnbürstchen aufrotiert und bis zur Löffelmarkierung gekürzt (Abb. 8 bis 10). Darauf wird die geschmeidige plastische Platte dem Modell angeformt. Der Verlauf des Löffelrandes kann durch Beschneiden oder durch Umlegen der Compositemasse gestaltet werden. Der Löffelgriff kann aus vorfabrizierten Plexiglasteilen einpolymerisiert oder aber aus dem Material selbst geformt werden (Abb. 11 u. 12). Nach der Formung des individuellen Löffels erfolgt die Polymerisation mittels eines Vakuumpolymerisationsgerätes (z. B. Visio Beta Vario) während weniger Minuten laut den Herstellerangaben. Unmittelbar im Anschluss an die Polymerisation können Platzhalter und Alu-Folie mühelos entfernt werden (Abb. 13 bis 15). Abb. 13: Nach der 4-6-minütigen Halogenlicht-Polymerisation kann der erstarrte Löffel von der Isolationsfolie leicht getrennt werden. Abb. 14: Fertig auspolymerisierter UK-Abformungslöffel mit 2 Stopps distal und einem incisal (Markierung). Eine 2. LichtPolymerisation nach Entfernung vom Modell ist ratsam. Abb. 15: Auspolymerisierter OK-Löffel. Abb. 16: Nach Entfernung von Platzhalter und Alufolie wird der Löffel auf dem Modell kontrolliert. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Individuelle Löffel – Herstellung Wird ein individueller Löffel sorgfältig modelliert, so entfällt in der Regel eine Nachbearbeitung nach der Erhärtung (Abb. 16 u. 17). Das Anbringen von Retentionslöchern würde bei den Penta Produkten (Impregum, Permadyne, Dimension) aus Haftungsgründen entfallen, da das Adhäsiv, auf das in keinem Fall verzichtet werden darf, auf das jeweilige Material abgestimmt ist und somit eine genügende Retention der Abformmassen erreicht wird. Der ganze Ablauf der Löffel- und Schablonenherstellung wird in der Checkliste nochmals schematisch dargestellt. Abb. 17: Fertiggestellter UKLöffel, noch ohne die Retentionslöcher für den Abformlöffel. Zur präzisen Steuerung des Volumenverhaltens der Abformstoffe wird ihre intensive Haftung an der gesamten Innenfläche des Löffels angestrebt. Die Haftung soll auf mechanischem und chemischem Weg erreicht werden. Ein Anrauen der Löffelinnenfläche vergrößert die Oberfläche. Das für jede Materialgruppe artspezifische Adhäsiv (Haftvermittler) sorgt für eine flächenhafte Retention an der ganzen Löffelinnenfläche. Die Adhäsive müssen eingefärbt sein, damit eine lückenlose Beschichtung leicht überprüft werden kann. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 41 42 Individuelle Löffel – Checkliste Checkliste Individueller Löffel, Bissschablone Elastomerenabformung (mit Platzhalter) Einzeichnen des Löffelrandes auf Situationsmodell mit wasserfestem Filzstift Ausblocken untersichgehender Stellen (Wachs, Knetmasse) Auftragen des Wachsplatzhalters (2-4 mm) in Form von 1-2 Wachsplatten. Kürzen bis zur Einzeichnung, Aussparen der Stopps Isolation der Wachsplatten mit aufrotierter (Zahnbürste) Alu- oder Zinnfolie (incl. Stopps) Aufpassen der plastischen Kunststoffplatte, kürzen auf die eingezeichnete Länge Anbringen „anatomischer“ Löffelgriffe (vorfabriziert oder modelliert) Polymerisation (oder Autopolymerisation) Entfernen vom Modell Zweite Polymerisation von der Schleimhautseite Nachbearbeitung (wenn nötig) Auftragen des Adhäsivs 43 Individuelle Löffel – Literatur 3.4 Literatur 1. Wirz, J., Schärer, P. und Kaufmann, P., Ausgewählte Acrylkunststoffe zur Herstellung von individuellen Abformlöffeln, Dent Labor 27, 573580, 1979 2. Wirz, J., Schmidli, F., Individueller Abformlöffel – neue Herstellungsverfahren für individuelle Abformlöffel, Schweiz Monatsschr Zahnmed 97, 1417-1422, 1987 3. Wirz, J., Die Bedeutung des individuellen Löffels bei der Abdrucknahme mit elastomeren Abformstoffen, Zahntechnik (Genève) 36, 2-8, 1978 4. Coca, I., Das Festigkeitsverhalten von Löffelmaterialien, Quintessenz 39, 859-867, 1988 5. Kaufmann, P., Physikalische Eigenschaften und Formverhalten von Kunststoffen auf PMA-Basis zur Herstellung individueller Abformlöffel, Med. Diss. Zürich, 1978. 6. Wirz, J., Jäger, K., Schmidli, F., Abformung in der zahnärztlichen Praxis, Gustav Fischer Verlag (Stuttgart, Jena, New York), 85-94, 1993 7. Wirz, J. und Schmidli, F., Materialien für individuelle Abformlöffel, Quintessenz 39, 1421-1430, 1988 8. Wirz, J., Jäger, K., Schmidli, F., Materials for custom impression trays, Int J Prosthod 3, 64-71, 1990 9. Wirz, J., Die Bedeutung des individuellen Abformlöffels, Quintessenz Zahntechnik 24, 9, 907-915, 1998 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 44 PRAKTISCHER TEIL Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 45 Vorwort Abformpraxis Schritt für Schritt Der nachfolgende Praxisteil umfasst alle Aufgaben im Rahmen einer Abformung, von der Mischung und Dosierung des Abformmaterials bis zur Erstellung des Modells. Damit Sie sich sofort zurechtfinden, haben wir die Informationen benutzerfreundlich strukturiert: Mittels einer Orientierungsleiste am Kopf jeder Seite sowie Kurztexten und Stichwortangaben am Seitenrand gelangt der schnelle Leser sofort zur gesuchten Information. Die Farbcodierung einzelner Textabschnitte kennzeichnet die jeweilige Materialklasse, auf die sie sich beziehen: grün für ASilikone, lila für Polyether. Besonders wichtige Tipps haben wir mit einer gekennzeichnet. Die Gliederung folgt weitgehend dem Ablauf einer Abformung. Entsprechende Hilfsmittel werden dort detailliert erläutert, wo sie zum Einsatz kommen, auch wenn ihre Anfertigung oder Vorbereitung real früher erfolgen muss, wie zum Beispiel die Herstellung eines individuellen Löffels. Im Anhang finden sich – getrennt nach Materialklassen – zahlreiche Tipps und Tricks für die tägliche Praxis. Selbstverständlich ist diese Handlingsbroschüre kein Ersatz für unsere Hotline. Bei allen Fragen zu Anwendungstechnik und Klinik stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Verfügung. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 46 Material – Abformtechniken und die entsprechenden 3M ESPE-Materialien 4. Material 4.1 Abformtechniken und die entsprechenden 3M ESPE-Materialien 3M ESPE Produktpalette Polyether Präzisionsabformung Monophasentechnik Doppelmischtechnik Automatische Impregum Penta Soft Anmischung „Neue Generation“ Soft Impregum Penta DuoSoft = Impregum Penta H DuoSoft + Impregum Garant L DuoSoft oder Impregum Penta L DuoSoft Automatische Anmischung „Klassisch“ Impregum Penta Permadyne Penta = Permadyne Penta H + Permadyne Garant 2:1 oder Permadyne Penta L HandmischVarianten „Klassisch“ Impregum F Permadyne Permadyne Fest + Permadyne Dünn 3M ESPE Produktpalette Vinyl Polysiloxan Präzisionsabformung Doppelmischtechnik HandmischVarianten Express STD Putty + Express niedrigviskos (normal-/schnellabbindend) oder Express mittelviskos Automatische Anmischung Express Penta H + Express niedrigviskos normalabbindend (grün) Automatische Anmischung Imprint II hochviskos niedrigviskos Imprint II Quickstep hochviskos/niedrigviskos Korrekturtechnik – Express Penta H Quick + Express niedrigviskos schnellabbindend (blau) oder Express niedrigviskos normalabbindend (grün) Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 – 47 Material – Kombinierbarkeit der Materialien 3M ESPE Produktpalette Vinyl Polysiloxan Situationsabformung Material zur Situationsabformung Automatische Position Penta Anmischung Position Penta Quick 3M ESPE Bissregistration Bissregistration Automatische Anmischung Ramitec Penta HandmischVarianten Ramitec Automatische Anmischung Imprint Bite 4.2 Kombinierbarkeit der Materialien Polyether-Abformmassen, Impregum und Permadyne, dürfen nur untereinander oder mit Abformmassen auf Polyetherbasis kombiniert werden. Die Kombination mit A-Silikonen, K-Silikonen, Alginaten, Hydrokolloidmaterialien und Polysulfiden führt zur Nichtaushärtung. A-Silikon-Abformmaterialien der DimensionExpress- und Imprint-Familie dürfen nur mit A-Silikonen kombiniert werden. Die Kombination mit Polyethern, K-Silikonen, Alginaten, Hydrokolloidmaterialien und Polysulfiden führt zur Nichtaushärtung. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 48 Material – Vorbereitung des Penta Materials und des Pentamix 2 4.3 Vorbereitung des Penta Materials und des Pentamix 2 Die folgenden Materialien von 3M ESPE stehen für den Einsatz im Pentamix 2 zur Verfügung: Impregum Penta Impregum Penta Soft Impregum Penta H DuoSoft Impregum Penta L DuoSoft Permadyne Penta H Permadyne Penta L Express Penta H Express Penta H Quick Position Penta Position Penta Quick Ramitec Penta Schlauchbeutel ungeöffnet in die richtigen PentaKartuschen einschieben Schieben Sie die PentaMatic Basispaste und den Katalysator Schlauchbeutel vollständig in die Penta Kartusche ein. Die Schlauchbeutel müssen nicht mehr von Hand aufgeschnitten werden, da die PentaMatic Aufsätze direkt auf dem Schlauchbeutel angebracht sind! Beim Aufsetzen der Kartuschenfronten sorgen die Einkerbungen für den richtigen Sitz auf der Kartusche. Nur Kartuschen in der richtigen Produktfarbe verwenden, um Verwechslungen zu vermeiden. Den Befestigungshebel durch Herunterdrücken verriegeln. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 49 Material – Vorbereitung des Penta Materials und des Pentamix 2 Zum Einlegen der Kartusche den Gerätedeckel öffnen. Durch Drehen am Kolbenhandrad im Uhrzeigersinn den Kolben ganz nach oben fahren, dort halten und die Kartusche einlegen. Mit der rechten Hand das Handrad gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis die Kolben Kontakt mit den Schlauchbeuteln bekommen. Das Sichtfenster am Gerät ermöglicht die Füllstandskontrolle der Schlauchbeutel. Gerät öffnen, Kolben hochfahren Haben die Kolben keinen Kontakt zu den Schlauchbeuteln, verzögert dies das Ausbringen des Abformmaterials erheblich. Zum Aufsetzen oder Wechseln einer Mischkanüle wird der Befestigungshebel gelöst und die alte Mischkanüle, falls vorhanden, entfernt. Die neue Mischkanüle zuerst auf den Sechskant der Antriebswelle setzen, dann die Öffnungen der Mischkanüle auf die entsprechenden Öffnungen der Kartuschenfronten stecken. Nur Penta Mischkanülen mit dem CEZeichen und einem farblos aufgedruckten 3M ESPE Logo verwenden. Schließen Sie den Gehäusedeckel des Pentamix. Das Mischelement muss sich bei der Betätigung des Startknopfes sichtbar drehen. Den Befestigungshebel durch Herunterdrücken verriegeln, wobei dieser hörbar einrasten muss. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 50 Anfahren eines neuen Schlauchbeutelpaares Material – Vorbereitung des Penta Materials und des Pentamix 2 Durch Betätigen des Startknopfes werden die Schlauchbeutel durch das PentaMatic System automatisch geöffnet (hörbares Beutelplatzen nach 10–15 Sek. beim Pentamix 2 und nach 15–25 Sek. beim Pentamix). Nach dem Einsetzen eines neuen Beutelpaares kann es vorkommen, dass die beiden Pasten nicht gleichmäßig vorströmen. Bis zu einer gleichmäßigen Einfärbung des Abformmaterials sollte deshalb etwa eine walnussgroße Menge verworfen werden. Befüllen der Penta Elastomerspritze direkt aus dem Pentamix 2. Beim Loslassen des Startknopfes kann ein Klacken zu hören sein, welches aber unbedenklich ist. Der Mischvorgang beginnt mit Betätigen des Startknopfes. Die Paste läuft beim Loslassen nicht nach. Beim Loslassen des Startknopfes kann ein Klacken zu hören sein, welches aber unbedenklich ist. Es rührt vom Lösen der Kraftübertragung her. Durch das Loslassen des Knopfes wird die Kupplung des Pentamix/Pentamix 2 Motors gelöst, der Druck auf die Schlauchbeutel gestoppt. Das verhindert ungewollten Pastennachlauf. Vor der vollständigen Entleerung eines Schlauchbeutelpaares sollte bereits eine zweite Kartusche vorbereitet werden. Weiterverwendung der Mischkanüle der leeren Kartusche während der Abformung. Wenn das Material nicht für eine vollständige Löffelbefüllung ausreicht, müssen Restmengen nicht verworfen werden. Vor der völligen Entleerung eines Schlauchbeutelpaares sollte bereits eine zweite Kartusche vorbereitet werden. Während der Befüllung des Abformlöffels tauscht man die Kartuschen einfach aus und befüllt den Löffel weiter. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 51 Material – Vorbereitung des Penta Materials des Pentamix 2 Für ein optimales Timing beim Kartuschenwechsel während der Abformung wird die Mischkanüle der leeren Kartusche gleich weiterverwendet und auf die volle Kartusche umgesteckt. Das Anfahren einer neuen Mischkanüle könnte eine zu große Zeitverzögerung mit sich bringen. Wurde eine Kartusche längere Zeit nicht benutzt, sollten die Kartuschenverschlüsse überprüft werden, bevor eine neue Mischkanüle aufgesetzt wird. Eventuell gebildete Pfropfen entfernen und etwas Material verwerfen (ca. 1-2 cm ohne Mischkanüle aus dem Pentamix ausdrücken). Erst danach die neue Mischkanüle aufsetzen. Die gebrauchte Mischkanüle immer als luftdichten Verschluss auf der Kartusche belassen! Das Abnehmen und erneute Aufstecken einer gebrauchten Penta- (oder Garant-) Mischkanüle kann zur Pastenverschleppung und zur Pfropfenbildung führen. Die befüllten, bereits benutzten Kartuschen sollten immer entweder in Penta Kartuschenhaltern oder liegend aufbewahrt werden. Bei stehender Lagerung kann es durch Lufteintritt zu einer Separierung der Inhaltsstoffe und damit zu einer Viskositätsänderung kommen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Vor der völligen Entleerung eines Schlauchbeutelpaares sollte bereits eine zweite Kartusche vorbereitet werden. Weiterverwendung der Mischkanüle der leeren Kartusche während der Abformung. Überprüfung auf Pfropfenbildung bei angebrauchten Materialien Gebrauchte Mischkanüle ist zugleich ein luftdichter Verschluss Kartuschen liegend lagern 52 Material – Vorbereitung des Dispensers 4.4 Vorbereitung des Dispensers Die folgenden Materialien von 3M ESPE stehen für die automatische Mischung im Garant System zur Verfügung: Permadyne Garant 2:1 Impregum Garant L DuoSoft Imprint II Heavy Body Imprint II Regular Body Imprint II Light Body Imprint II Quick Step Heavy Body Imprint II Quick Step Light Body Imprint II Quick Step Regular Body Imprint Bite Dispenser und Zubehör bereitlegen Für 3M ESPE Light Body (dünne Konsistenz) Abformmaterialien benutzen Sie den Garant 2 Dispenser 1:1 / 2:1. Die geeigneten Garant 2 Mischkanülen und Garant 2 Applikationsdüsen bereitlegen. Für ein optimales Mischungsergebnis ist es besonders wichtig, auf die richtige Farbkodierung der Mischkanülen und Applikationsdüsen für das jeweilige Material zu achten. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 53 Material – Vorbereitung des Dispensers Impregum und Permadyne: Nur Mischkanülen mit weißem Aufsatz und weißer Applikationsdüse verwenden Nur farblich passende Mischkanülen und Applikationsdüsen verwenden. Dimension und Imprint Produktfamilien: Nur Mischkanülen mit gelbem Aufsatz und gelber Applikationsdüse für Light Body (dünne Konsistenz) Materialien und die Mischkanülen mit grünem Aufsatz für Heavy Body (feste Konsistenz) und für Monophasen (mittlere Konsistenz) Materialien verwenden. Vor der Applikation prüfen, ob beide Kartuschenöffnungen frei sind. Ist dies nicht klar ersichtlich oder wurde die Kartusche über längere Zeit nicht benutzt, eine kleine Pastenmenge ausdrücken, bis Basis- und Katalysatorpaste gleichmäßig ausfließen. Kartuschenöffnungen prüfen, evtl. kleine Pastenmenge ausdrücken Die Garant-Mischkanüle montieren und gegebenenfalls die Austrittsöffnung der Garant-Applikationsdüse durch Kürzen mit einem Skalpell vergrößern. Die Penta-Elastomerspritze kann auch direkt aus der Mischkanüle befüllt werden. Achten Sie auf bereits abgebundenes Material in der Mischkanüle Schon abgebundenes Material in der Mischkanüle nicht gewaltsam auspressen, da Defekte an der Kartusche und/oder der Mischkanüle und damit Undichtigkeiten die Folge sein könnten. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 54 Material – Handanmischung 4.5 Handanmischung Die folgenden Materialien von 3M ESPE stehen für die Handanmischung zur Verfügung: Impregum F Permadyne Heavy Body Permadyne Light Body Ramitec Express STD Putty Mischung mit dem 3M ESPEElastomerspatel Die benötigten Mengen Basis- und Katalysatorpaste nebeneinander in gleichen Stranglängen auf dem Anmischblock dosieren. Die gleichen Stranglängen entsprechen ungefähr einem Gewichtsverhältnis Basispaste zu Katalysator von 7:1. Über- und Unterdosierung des Katalysators sind ohne Einfluss auf die Verarbeitungszeit, beeinträchtigen aber die Qualität der Abformung. Vermeidung von Blasen Die Pastenstränge mit dem 3M ESPE-Elastomerspatel zu einer homogenen Masse durchmischen, bis eine einheitliche Farbe entsteht. Durch wiederholtes Ausstreichen auf dem Anmischblock und Wiederaufnehmen mit dem Spatel lässt sich eine weitestgehend blasenfreie und homogene Mischung erreichen. Die Spatelflächen sollen dabei zwischendurch jeweils sorgfältig an der Kante des Anmischblocks abgestrichen werden, damit keine unvermischte Basisoder Katalysatorpaste am Spatel bleibt. Den Vorgang so oft wiederholen, bis die Masse homogen ist und eine einheitliche Farbe aufweist, allerdings max. 45 Sekunden mischen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 55 Material – Handanmischung Auf keinen Fall sollten die Pasten durch rührende Bewegungen angemischt werden. Dabei besteht Gefahr der Blasenbildung! Zum Anmischen von Putty Material dosieren Sie Putty Basispaste und Katalysator in gleicher Menge mit Hilfe der Putty Löffel, deren Farbkodierung erleichtert dabei die Zuordnung zu Basis- und Katalysatorpaste. Mischen Sie Basis- und Katalysatorpaste mit den Fingerspitzen bis eine einheitliche Farbe entsteht, allerdings nur max. 30 Sekunden. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 56 Klinik – Vorbereitung am Patienten 5. Klinik 5.1 Vorbereitung am Patienten 5.1.1 Reinigung der Präparation Rückstandslose Entfernung von Lösungsmitteln Wenn beschliffene Zähne vor der Abformung mit Orangenöl, Ethanol oder Chlorhexamed gereinigt werden, sollte man darauf achten, dass diese anschließend möglichst rückstandslos von der Präparation mit Wasserspray abgespült werden. Anschließend die Präparation mit Luft trocknen. Rückstände dieser Mittel können das vollständige Abbinden des Abformmaterials verhindern. Entfernung von Wasserstoffperoxid Wird die Präparation mit Wasserstoffperoxid gereinigt und desinfiziert, sollte darauf geachtet werden, dass das Wasserstoffperoxid nicht zu lange einwirkt oder sogar teilweise im Sulkus verbleibt. Es ist sorgfältig mit Wasserspray zu entfernen. Abformmaterialien reagieren ansonsten mit dem verbliebenen Wasserstoffperoxid und schäumen an dieser Stelle auf. Eine exakte Darstellung der Präparationsgrenze ist dann nicht möglich. Stumpfaufbauten mit CompositeMaterial: Entfernung der Schmierschicht vor der Abformung mit A-Silikonen Wurde zur Stumpfergänzung oder zum Stumpfaufbau ein Composite-Material verwendet oder das Provisorium aus Methacrylaten oder Compositen vor der Abformung mit A-Silikonen hergestellt, muss die entstandene Schmierschicht mit Alkohol unter Verwendung eines Wattepellets entfernt werden. Beschleifen reicht hier nicht aus! Das Abformmaterial härtet an den Kontaktstellen nicht aus. Dies hat Dimensionsveränderungen in der Abformung zur Folge. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Klinik – Vorbereitung am Patienten 57 5.1.2 Retraktion / Blutstillung / Einschränkungen Nach Entfernung der Retraktionsfäden sollten die Zähne nochmals leicht mit dem Luftbläser getrocknet und anschließend das Füllungsmaterial eingebracht werden. Da es bei Verwendung von Adrenalin (Epinephrin), Eisen-III-Sulfat oder 8-Hydroxychinolin-Sulfat-haltigen Retraktionslösungen zu Abbindeproblemen des Abformmaterials kommen kann, empfehlen wir die Verwendung von Epipak-Retraktionslösung. Retraktionsfäden oder -ringe werden damit getränkt und Überschüsse vor Einbringen in den Sulkus entfernt. Falls bei Verwendung anderer Retraktionslösungen Abbindeprobleme beim Abformmaterial im Sulkus auftreten, können diese durch vorsichtiges Spülen und anschließendes Wiedertrocknen des Sulkus vor Einbringen des Abformmaterials vermieden werden. Bei der Abformung mit zwei Fäden muss sichergestellt sein, dass vor der Abformung gut gespült wird. Der im Sulkus verbleibende Faden darf keine Reste von Retraktionsflüssigkeit speichern, da sonst die Abbindung des Abformmaterials behindert wird. Vor der Abformung die Präparation vorsichtig mit Wasserspray spülen, um ein Nachbluten zu vermeiden, anschließend trocknen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Abformung mit Retraktionsfaden im Sulkus 58 Klinik – Abformlöffel 5.2 Abformlöffel Sichere Haftung der Abformmasse Generell muss sichergestellt sein, dass Probleme, die während der Abformung und Entformung auftreten können, sofort sichtbar sind. Das partielle Lösen der Abformmasse während der Entformung vom Abformlöffel kann ein solches Problem sein. Wird dies nicht bemerkt, stimmen die Dimensionen zwischen Kiefersituation und Meistermodell nicht mehr überein. Um dem ungewollten Ablösen von Abformmaterial vom Abformlöffel vorzubeugen, sollte immer das entsprechende Adhäsiv verwendet werden. Anwendungsgerechte Löffelgröße Eine weitere häufig auftretende Fehlerquelle ist ein zu klein gewählter Löffel. Es muss immer sichergestellt sein, dass sich genügend Abformmaterial zwischen Zahnreihe und Löffel befindet, um eine verzugsfreie und dimensionsgetreue Abbildung der Situation zu erhalten. Beträgt eine untersichgehende Stelle ca. 1 mm, dann sollte die Wand des Löffels minimal 3 mm, besser 4 mm Abstand davon haben. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 ▲ ▲ Die Wahl des geeigneten Abformlöffels ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelungene Abformung. Es muss nicht nur die richtige Größe für den speziellen Fall gewählt werden, sondern auch der richtige Löffeltyp und das richtige Löffelmaterial. ▲ Größe, Typ, Material ▲ 5.2.1 Löffelauswahl 59 Klinik – Abformlöffel Die Deformation des Abformmaterials darf nicht mehr als 30% betragen. Es kommt sonst zu einer irreversiblen Kompression. Die größten Deformationsbereiche des Abformmaterials liegen im Unterkiefer meist lingual und im Oberkiefer meist vestibulär. Zur Auswahl stehen Metalllöffel mit und ohne mechanische Retentionen, perforiert und unperforiert. Die meistverbreiteten Materialien sind verchromtes Messing und Stahl. Empfehlenswert sind unperforierte Stahllöffel oder sehr massive Messinglöffel (Rim Lock) mit mechanischen Retentionen, da diese die höchste Verwindungssteifigkeit und damit Stabilität aufweisen. Metalllöffel mit und ohne mechanische Retention Werden individuelle Kunststofflöffel verwendet, müssen diese unbedingt verwindungssteif sein. Die Wandstärke des Löffels sollte ca. 1,5 mm betragen. Individuelle Kunststofflöffel Wird der individuelle Löffel aus Polymethylmethacrylat (PMMA) hergestellt, sollten zwischen der Herstellung und der Abformung mindestens 12 Stunden liegen, damit der Schrumpfungsprozess des PMMA abgeschlossen ist. Bei individuellen Löffeln aus lichthärtendem Material (z. B. Multytray) besteht diese Einschränkung nicht, weil diese in Vakuumpolymerisationsgeräten (z. B. Visio Beta Vario) vollständig durchpolymerisiert werden. Es verbleiben dann keine unpolymerisierten Bereiche oder Restmonomere. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 60 Klinik – Abformlöffel Rückstandslose Entfernung von Ausblockwachs Bei der Herstellung des individuellen Löffels sollten alle untersichgehenden Bereiche gut ausgeblockt werden. Beide Arten von individuellen Löffeln müssen vor der Abformung ausgeschliffen oder ausgestrahlt werden, damit weder Ausblockwachs noch die bei lichthärtenden Materialien entstehende Schmierschicht den Haftverbund zwischen Löffel und Abformmasse bzw. Adhäsiv beeinträchtigen. Retention durch Adhäsiv, abgestimmt auf Abformmaterial Die individuellen Kunststofflöffel müssen immer mit dem zur Abformmasse passenden Adhäsiv verwendet werden, da keine mechanischen Retentionen vorhanden sind. Eine Perforierung des Kunststoffes ist nicht indiziert. Sie stellt eine Materialschwächung dar, die zu Problemen, z. B. Löffelbruch oder einer stärkeren Verwindung während der Entformung führen kann. Zu geringes Elastizitätsmodul bei KunststoffEinweglöffeln Derzeit kann kein geeigneter KunststoffEinweglöffel empfohlen werden, da bei den auf dem Markt befindlichen Modellen das E-Modul zu gering ist. Das E-Modul eines Kunststoff-Einweglöffels beträgt nur 1/35 des E-Moduls eines Messinglöffels und nur 1/70 des E-Moduls eines Stahllöffels. Durch Verstärkung der Löffelwand mit Autopolymerisaten ist das zu geringe E-Modul nicht kompensierbar. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 61 Klinik – Abformlöffel 5.2.2 Vorbereitung des Löffels / Adhäsiv / Individualisierung Zur Vorbereitung und Individualisierung des Abformlöffels gehören die distale Abdämmung und das Anfertigen von individuellen Stopps mit • A-Silikon für A-Silikone, • thermoplastischem Wachs für Polyether und A-Silikone oder • Ramitec für Polyether. Bei Verwendung der Polyetherabformmassen, Impregum und Permadyne, muss darauf geachtet werden, dass keine A- oder K-Silikone zur Abdämmung oder für Stopps benutzt werden. Die Polyetherabformmassen zeigen dann ein verändertes Abbindeverhalten und bleiben an der Oberfläche schmierig. Material für Abdämmung und Stopps auf Abformmaterial abstimmen Bei Verwendung von A-Silikonen, Dimension und Position, muss darauf geachtet werden, dass keine Polyether oder K-Silikone zur Abdämmung und für Stopps benutzt werden. Die A-Silikonabformmassen zeigen dann ein verändertes Abbindeverhalten und bleiben an der Oberfläche schmierig. Eine gute und vollständige Haftung des Abformmaterials am konfektionierten oder individuellen Löffel ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelungene Abformung. Mechanische Retentionen reichen nicht immer aus. Untersichgehende Bereiche erfordern zusätzlich eine klebende Haftung am Löffel. Mit dem geeigneten Adhäsiv kommt es zu einem festen Haftverbund. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Ausreichende Haftung, speziell auch bei untersichgehenden Bereichen 62 Klinik – Abformlöffel Die Haftung am Löffel ermöglicht bei Polyethern das Polyether Adhäsiv. Das Polyether Adhäsiv muss dünn aufgetragen werden und vor der Abformung ausreichend trocknen: mindestens 30-60 Sekunden, im Idealfall 15 Minuten Die Haftung am Löffel ermöglicht bei A-Silikonen das VPS Tray Adhäsiv. Das Adhäsive muss dünn aufgetragen werden und vor der Abformung ausreichend trocknen: mindestens 5 Minuten, im Idealfall 15 Minuten Kennzeichen eines trockenen Adhäsivmittels Ausreichend trocken heißt: das Lösungsmittel ist vollständig verdunstet, die Oberfläche sieht trocken aus und bei Berührung mit dem Fingerrücken (ohne Latex-Handschuhe!) muss das Adhäsiv leicht haften, vergleichbar mit Tesafilm®. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 63 Klinik – Abformlöffel 5.2.3 Befüllen des Löffels mit dem Pentamix / Pentamix 2 Den Löffel in die rechte Hand nehmen und mit dem Befüllen am rechten hinteren Ende beginnen. Bei Linkshändern geschieht dies umgekehrt. Am Löffelboden beginnen. Die Mischkanüle die gesamte Zeit in die Abformmasse getaucht halten, um den Einschluss von Luftblasen zu vermeiden. Bei einem OK-Löffel zuerst den Zahnkranz und anschließend das Gaumendach befüllen. Gegebenenfalls mit einem Spatel die Abformmasse glattstreichen. Mischkanüle immer in die Abformmasse getaucht halten Das Befüllen des Löffels mit dünnen Strängen von Abformmaterial führt zu Lufteinschlüssen. Hieraus resultieren minderwertige Abformergebnisse. Lufteinschlüsse durch falsche Befülltechnik Monophasentechnik mit Impregum: Raumtemperaturen über 23°C beschleunigen die Abbindung und verkürzen damit die Verarbeitungszeit. Große Löffel verlängern die Füllzeit, dadurch reduziert sich die restliche Zeit bis zur Abbindung. In solchen Fällen zunächst den Löffel halb und dann die Penta-Elastomerspritze befüllen. Während des Umspritzens der Präparation den Löffel zu Ende befüllen und anschließend einbringen. Spritzen- und Löffelmaterial müssen beim Applizieren gleichermaßen fließfähig sein, anderenfalls kann es zu Fehlstellen in der Abformung kommen. Pen t am ix ® 2 5.2.4 Befüllen der Penta-Elastomerspritze Zum Befüllen wird der Kolben der Elastomerspritze entfernt. Die Spritze wird mit der hinteren Spritzenöffnung auf die Mischeröffnung aufgeschoben. Durch Betätigen des Startknopfes wird die Spritze automatisch befüllt. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Timing Monophasentechnik bei hoher Temperatur oder großem Löffel Befüllen der Elastomerspritze 64 Klinik – Applikationen 5.3 Applikationen 5.3.1 Umspritzen der Präparation und Einsetzen des Löffels Umspritzen Den Stumpf im Sulkus beginnend ohne Absetzen mit reichlich Material spiralförmig umspritzen, dazu den Stumpf als Führung benutzen. Dabei die Okklusionsflächen nicht vergessen. Die Spitze hierbei nicht aus dem Material ziehen, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Vermeidung von Luftblasen Die Spritze nicht direkt aus der aufgebrachten Abformmasse ziehen, sondern an einem anderen präparierten Stumpf oder einem Nachbarzahn abstreifen. So werden Luftblasen vermieden. Um sicherzustellen, dass das Abformmaterial bei subgingivalen Präparationen auch ausreichend weit in den Sulkus gelangt, kann man vorsichtig mit Druckluft auf das Abformmaterial blasen, um es tiefer in den Sulkus zu treiben. Löffel einsetzen Den befüllten Löffel in den Mund einbringen. Dazu erst das linke oder rechte Löffelende in den Mund einführen. Dann die andere Wangenseite abhalten und den Löffel vollständig einbringen, ohne mit der abzuformenden Zahnreihe in Kontakt zu kommen. Den Löffel in Präparationsrichtung ohne Druckeinwirkung langsam (in Zeitlupentempo) adaptieren und für die Dauer der angegebenen Abbindezeit am Ort halten. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 65 Klinik – Applikationen Wird die Strömungsgeschwindigkeit beim Einbringen zu groß, kann das Material nicht gleichmäßig (laminar) anfließen, sondern wird verwirbelt, und es kommt zu Fehlstellen in der Abformung, sogenannten Nasen oder Fahnen. Während der angegebenen Abbindezeit sollte der Löffel von ein und derselben Person gehalten werden. Die Hand, die den Löffel hält, bei einer OKAbformung am Kinn oder Jochbein des Patienten leicht abstützen. Dies verhindert ein Verwackeln der Abformung und die Bewegungen des Patienten können so mitvollzogen werden. Übermäßigen Druck vermeiden Halten des Löffels OK und UK Bei einer UK-Abformung den Löffel unter Zuhilfenahme des Unterkieferknochens abstützen. Bei einer UK-Abformung nach dem Adaptieren des Löffels den Mund leicht schließen lassen. Eine Verwindung des Unterkiefers und damit eine Verfälschung der Abformung können so vermieden werden. Durch die höhere Temperatur im Munde des Patienten bindet das zum Umspritzen der präparierten Zähne verwendete Material schneller ab. Die Verarbeitungszeit kann sich dadurch erheblich verkürzen. Der Beginn des Umspritzens ist so zu wählen, dass das Befüllen des Löffels und das Umspritzen der Zähne gleichzeitig beendet ist. Der Übergang von der plastischen in die elastische Phase darf erst nach Einbringen des Löffels stattfinden. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Timing von Löffelbefüllung und Umspritzen 66 Klinik – Applikationen 5.3.2 Löffelentnahme Kontrolle der abgeschlossenen Abbindung Vorteilhafterweise wird mit einer Sonde kontrolliert, ob die Abbindereaktion abgeschlossen ist. Wird keine bleibende Deformation mit der stumpfen Seite der Sonde mehr festgestellt, kann entformt werden. Dieser Test sollte (außer bei Monophasenmaterial) bei beiden Komponenten (H- und L-Material) erfolgen. Vorsicht: Dickere Materialschichten können im Inneren noch nicht ganz ausgehärtet sein. Material, das weiter von der Mundoberfläche (und damit der Mundtemperatur) entfernt ist, härtet langsamer aus. Richtung der Löffelentnahme Nach der vollständigen Abbindung sollte der Löffel möglichst in Richtung der Zahnachsen der präparierten Stümpfe entformt werden, da es sonst zu bleibenden Deformationen des Abformmaterials kommen kann. Lösen des Vakuums Um das Entformen zu erleichtern, sollte versucht werden, zuerst das entstandene Vakuum zu lösen. Am einfachsten geschieht dies durch Anlösen mit einem Finger am Rande der Abformung, sodass Luft unter die Abformung gelangen kann. Ebenso kann versucht werden, mit dem Luftbläser vorsichtig Luft zwischen Abformung und die abgeformte Zahnreihe einzublasen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 67 Klinik – Ausblocken / Beschneiden 5.4 Ausblocken Bei Polyether-Abformungen mit Impregum oder Permadyne sollten untersichgehende Bereiche großzügig ausgeblockt werden, z. B. eingesetzte Schwebebrücken oder stark konvexe Zähne. Bei A-Silikonabformungen mit Dimension, Position, Imprint oder Express sollten die stark unterschnittene Bereiche ausgeblockt werden. 5.5 Beschneiden der Primärabformung bei der Korrekturtechnik In der Korrekturtechnik muss die Primärabformung mit Dimension Penta Quick großzügig beschnitten werden. (Großzügiger, als man es bei K-Silikonen gewohnt war!). Ebenfalls wichtig ist es, ausreichend Abflusskanäle am Gaumendach einzuschneiden. Korrekturtechnik: Primärabformung großzügig beschneiden Das Bild zeigt eine zurückgeschnittene Primärabformung: Alle störenden Bereiche, wie z. B. Interdentalräume, wurden mit einem Skalpell herausgeschnitten, um ein problemloses Wiedereinsetzen zu ermöglichen. Nach dem Ausschneiden muss die Abformung mit reichlich Wasser (evtl. Alkohol) und Luft von überstehenden oder abgelösten Resten gründlich gesäubert werden. Korrekt beschnittene Primärabformung Als gutes Verfahren zum Erreichen schneller und präziser Korrekturabformungen hat sich die sogenannte Folientechnik erwiesen. Hierbei wird eine hochelastische, ca. 0,2 mm starke Kunststofffolie über den mit der Putty-Masse (Dimension Penta Quick) befüllten Löffel gelegt. Das nötige Beschneiden der Erstabformung wird dadurch deutlich reduziert. Folientechnik Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 68 Von der Abformung zum Modell – Reinigung / Desinfektion 6. Von der Abformung zum Modell 6.1 Reinigung/Desinfektion Empfehlung des DAHZ „Für die Desinfektion sollen nur nachweislich wirksame Verfahren angewendet werden. Da der dafür notwendig erachtete Wirkungsumfang bis heute nicht festgelegt ist, sollten z. Zt. nur Mittel eingesetzt werden, die den Anforderungen der DGHM an die Instrumentendesinfektion entsprechen und deren desinfizierende Wirksamkeit zusätzlich ... nachgewiesen wurde. Durch das Desinfektionsverfahren dürfen die in DIN-, CE- und ISO-Normen festgelegten und prüfbaren Werkstoffeigenschaften der Abformung (Formstabilität und Gipskompatibilität) nicht verändert werden.“ (DAHZ / Deutscher Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnarztpraxis) Impresept: Anwendungsbereich, Wirkspektrum Das Spezialdesinfektionsmittel Impresept erfüllt durch seine besondere Rezeptur die obengenannten Anforderungen. Es ist hochwirksam und gleichzeitig sehr materialverträglich. Das Desinfektionsmittel ist auf Glyoxal/PentandialBasis hergestellt. Dadurch ist es bei Alginaten, Polyethern und Silikonen gleichermaßen einsetzbar. Wirksam ist es gegen Bakterien und Viren, Sprosspilze, insbesondere gegen HBV, HIV und TBC. Die Desinfektionszeit sollte 10 Minuten im Impresept-Tauchbad nicht überschreiten. Das Tauchbad sollte geschlossen sein, um der Verdunstung des Desinfiziens und der Anreicherung in der Raumluft vorzubeugen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 69 Von der Abformung zum Modell – Reinigung / Desinfektion Längere Desinfektionszeiten, z. B. über Nacht, können zur Schädigung der Abformung führen. Nach der Entnahme aus dem Tauchbad sollte die Abformung mindestens 15 Sekunden mit fließendem Wasser abgespült werden. Desinfektionszeit einhalten Die Behandlung mit Impresept hat einen positiven Einfluss auf die Härte der Gipsoberfläche und Oberflächenrauigkeiten. Positiver Einfluss auf Modellqualität durch Impresept Impresept ist biologisch abbaubar und muss somit nicht als Sondermüll behandelt werden. Es kann direkt in das Abwasser gegeben werden. Zur Müllreduzierung wird Impresept in Folienbeuteln abgefüllt. Einfache Entsorgung Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 70 Von der Abformung zum Modell – Rückstellung / Ruhezeiten 6.2 Rückstellung / Ruhezeiten Lagerung von PolyetherAbformungen Mehrfaches Ausgießen von PolyetherAbformungen Versand an das Dentallabor Ausgießen von VPSAbformungen Bitte achten Sie auf die Einhaltung der Rückstellzeiten, insbesondere auch bei mehrfachen Ausgießen Die Abformungen mit Impregum oder Permadyne sollten frühestens 30 Minuten nach der Abformung mit Gips ausgegossen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine 98%ige Rückstellung der Deformation (durch die Entnahme aus dem Patientenmund) erfolgt. Bei korrekter Lagerung, nämlich trocken, dunkel und kühl, ist die Abformung bis zu 14 Tage lagerfähig. Bei mehrmaligem Ausgießen der Abformung, z. B. für ein Kontrollmodell, müssen die Rückstellzeiten jedesmal erneut beachtet werden. Zum Versand an das Dentallabor sollten Polyether- und Alginatabformungen nicht im gleichen Behältnis gelagert werden. Die überschüssige Feuchtigkeit des Alginates kann eine Quellung des Polyethers hervorrufen. Die Abformungen mit Dimension oder Position sollten frühestens 30 Minuten nach Entnahme aus dem Patientenmund ausgegossen werden. Dann ist die Rückstellung zu 99% erfolgt. Die Abformungen mit Imprint II können sofort nach der Desinfektion ausgegossen werden. Imprint II ist dimensionsstabil nach dem Einlegen in Desinfektionslösungen. Die Abformungen mit Quick Step und Express können 2 Stunden nach der Desinfektion ausgegossen werden. Die Abformungen mit Imprint Monophase können nach 30 Minuten ausgegossen werden. Bei sachgemäßer Lagerung besteht keine weitere zeitliche Begrenzung. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 71 Von der Abformung zum Modell – Entspannen Sollen mehrere Modelle mit einer Abformung erstellt werden, muss vor jedem erneuten Ausgießen der Abformung die Rückstellzeit von 30 Minuten abgewartet werden, um ein dimensionsgetreues Modell zu erhalten. Mehrfaches Ausgießen von VPSAbformungen 6.3 Entspannen Bei Verwendung des Desinfektionsbades Impresept wird die Oberfläche der Abformung durch die darin enthaltenen Tenside so vorbereitet, dass keine weitere Behandlung notwendig ist. Bei Abformungen mit Impregum und Permadyne dürfen keine Entspannungsmittel verwendet werden, da die Oberfläche der Polyetherabformung geschädigt wird. Um ein besseres Anfließen des Superhartgipses zu ermöglichen, kann man die Abformung direkt vor dem Ausgießen mit Wasser ausspülen und danach mit Druckluft sanft trocken blasen, bis keine Restpfützen mehr vorhanden sind. Die Oberfläche der Abformung ist dann so mit Feuchtigkeit gesättigt, dass der Gips gut anfließen kann und das Entformen leichter wird. Bei Abformungen mit Dimension, Position, Express und Imprint sind keine Entspannungsmittel notwendig, da sie hydrophilisiert sind. Vor dem Ausgießen mit Gips kann man die Abformung kurz mit fließendem Wasser abspülen und sanft trocken blasen. Reicht diese vorbereitende Maßnahme nicht aus, kann zusätzlich ein Entspannungsmittel nach Herstellerangaben verwendet werden. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Oberflächenbehandlung vor dem Ausgießen Oberflächenbehandlung Polyether Oberflächenbehandlung A-Silikone 72 Von der Abformung zum Modell – Galvanisierung 6.4 Galvanisierung Versilbern von Impregum- und PermadyneAbformungen Verkupfern und Versilbern Impregum- und Permadyne-Abformungen können nur versilbert werden. Eine Verkupferung ist nicht möglich. Eine Schwarzfärbung der Oberfläche der Abformung nach dem Versilberungsvorgang ist als normal zu erachten und hat keinen Einfluss auf die Qualität. Langzeitversilberung, z. B. über Nacht, schädigt Impregum- und PermadyneMaterialien. Dimension, Express- und ImprintAbformungen können sowohl versilbert als auch verkupfert werden. Beim Verkupfern und Versilbern ist darauf zu achten, dass die Produktinformationen der GalvanikBäder-Hersteller beachtet werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Kundendienstinformation: „Galvanisierung von Abformungen“. Diese erhalten Sie unter unserer HotlineTelefonnummer. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 73 Von der Abformung zum Modell – Gipse 6.5 Gipse Zur Herstellung von Situations-, Arbeits- und Meistermodellen können alle handelsüblichen Spezialhartgipse (Klasse-IV-Gipse) verwendet werden. Die Spezialhartgipse sind unterteilt in Naturgipse und Gipse synthetischer Herkunft. Beide Produktgruppen sind gleichermaßen gut verwendbar. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, sollten die Angaben der Gipshersteller eingehalten werden. Modelle aus Spezialhartgips Als Zwischenschritt kann die Abformung auch galvanisch vorbehandelt werden. Vinyl PolysiloxanAbformungen können auch sowohl versilbert als auch verkupfert werden. Bei Verwendung von Kunststoffen auf Epoxidbasis ist zu beachten, dass diese einer Erhärtungsschrumpfung unterliegen und nicht wie Gips beim Abbinden einer Expansion. Bei Epoxid-Materialien ist es wichtig, dass das Abformmaterial exakt dosiert und homogen gemischt ist. Polyether können mit einigen Epoxidkunststoffen verkleben. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Kunststoffmodelle aus EpoxidMaterialien 74 Von der Abformung zum Modell – Lagerung 6.6 Lagerung Lagerung von PolyetherAbformungen Lagerung von A-SilikonAbformungen Lagerung von Gipsmodellen Impregum- und Permadyne-Abformungen sind dimensionsstabil und zwei Wochen lagerstabil, wenn sie kühl und trocken gelagert werden, sodass die Eigenfeuchtigkeit des Polyethers bewahrt wird. Insbesondere dürfen sie nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden! Ebenso ist deren Lagerung in Wasser, unter Hygrophorbedingungen, aber auch bei extrem niedriger Luftfeuchtigkeit kontraindiziert. Bei der Lagerung von A-Silikon-Abformungen sind keine besonderen Maßnahmen zu beachten. Dimensionstreue und Lagerstabilität sind auch noch nach mehreren Wochen vorhanden. Bei längerer Lagerung der Gipsmodelle sollte darauf geachtet werden, dass der Gips nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, um Oberflächen- und Dimensionsveränderungen zu vermeiden. Ebenso wenig sollten die Modelle in feuchten Räumen gelagert werden, da auch der ausgehärtete Gips hygroskopisch ist und der Raumluft Feuchtigkeit entzieht. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Von der Abformung zum Modell – Herstellung des Modells 75 6.7 Herstellung des Modells Der Herstellung eines Meistermodells sollte das Zurückschneiden der Abformung vorausgehen. Dabei wird überschüssiges Abformmaterial, das zur Herstellung des Meistermodells „keine Information“ trägt, entfernt. Damit das Sägeschnittmodell nicht zu hoch wird, sollte das Abformmaterial auch in der Umschlagfalte zurückgeschnitten werden. Zurückschneiden der Abformung Je kürzer die zu bearbeitenden Sägestümpfe sind, desto passgenauer lässt sich eine Krone oder Brücke herstellen, da die Stümpfe dann eine geringere Beweglichkeit haben. Bei langen, dünnen Frontzähnen kann man vor dem Ausgießen untersichgehende Stellen entfernen, wenn diese zur Modellinformation nicht gebraucht werden. Mit der Herstellung des Meistermodells darf erst nach Beendigung der Rückstellung des Abformmaterials begonnen werden. Der Zahnkranz muss so stabil sein, dass er beim Entformen nicht zerbrechen kann. Bei Polyether-Abformungen können alle Bereiche mit Paraffin oder Vaseline eingestrichen werden, die keine Modellinformation beinhalten. Der Zahnkranz lässt sich dann einfacher entformen. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Herstellung erst nach vollständiger Rückstellung der Abformung Polyether: Vorbehandlung für leichtere Modellentnahme 76 Von der Abformung zum Modell – Entnahme des Modells aus der Abformung 6.8 Entnahme des Modells aus der Abformung Zeitpunkt der Entnahme Das Gipsmodell darf frühestens nach dem vom Gipshersteller angegebenen Zeitraum nach dem Ausgießen entformt werden. Anlösen mit einem Gipsmesser Zum Entformen sollte der Zahnkranz fest in die Hand genommen werden. Mit einem Gipsmesser wird der Zahnkranz rundherum leicht angelöst. Ähnlich dem Anlösen der Abformung im Patientenmund wird damit das entstandene Vakuum gelöst. Die Abformung sollte vorsichtig in Richtung der Frontzähne in einer fließenden Bewegung abgezogen werden. Zurücktrimmen des Zahnkranzes Nach dem Entformen kann der Zahnkranz in der Höhe zurückgetrimmt werden, um während der Herstellung der prothetischen Versorgung Misserfolge zu vermeiden. Modellentnahme bei Abformmaterialien mit hoher Endhärte Bei Abformmaterialien mit einer hohen Endhärte, wie z. B. Impregum oder Dimension Penta H Quick, kann, wenn möglich zunächst der Abformlöffel von der Abformmasse gelöst werden. Danach kann die flexiblere Abformmasse problemlos vom Gipsmodell gelöst werden. Leichtere Entformung bei Polyethern Zum leichteren Entformen (z. B. einer Polyetherabformung) kann der Löffel erwärmt werden, z. B. im Ausbrühgerät oder auf der Heizung. Die maximale Temperatur von 40–45°C darf hierbei aber nicht überschritten werden. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 77 Sonstiges – Entsorgung / Reinigung 7. Sonstiges 7.1 Entsorgung Die Entsorgung von Polyether- und A-Silikonmaterialien geschieht über den Restmüll. Polyether zersetzen sich bei Sonneneinstrahlung. Silikone bleiben stabil. Polyether und A-Silikone als Restmüll entsorgen 7.2 Reinigung der verwendeten Instrumente und Geräte Reinigung des Löffels: Das Abformmaterial kann durch vorsichtiges Anheben vom Löffel abgelöst werden. Wurde das Adhäsiv rechtzeitig vor der Abformung aufgetragen, löst es sich zusammen mit dem Abformmaterial vom Löffel, da die Verbindung zwischen Adhäsiv und Abformmaterial stärker ist als die Verbindung zum Metalllöffel. Rückstandslose Entfernung von Abformmaterial und Adhäsiv Verbleibt Adhäsiv auf dem Löffel, kann dieses mit Aceton oder einem anderen Lösungsmittel entfernt werden. Adhäsiv-Rückstände von vorherigen Abformungen beeinträchtigen neu aufgebrachtes Adhäsiv in seiner Wirkung. Reinigung der Penta-Elastomerspritze: Die Penta-Elastomerspritze sollte bis zum Ende ausgedrückt werden, sodass kein Material mehr im Spritzenkörper verbleibt. Nach der vollständigen Abbindung die Spitze abschrauben und den Materialzapfen aus der Applikationsdüse herausziehen. Die Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Material vollständig ausbringen, Innenseite reinigen, desinfizieren 78 Sonstiges – Reinigung der verwendeten Instrumente und Geräte Innenseite der Spritze mit der Elastomerbürste reinigen. Anschließend sollte die Penta-Elastomerspritze desinfiziert werden. Reste von nicht abgebundenem Material können mit Ethanol entfernt werden. Demontieren, Dispenserhandgriff und Kolbenstange einzeln sterilisieren oder reinigen, keine Desinfektionsmittel Reinigung des Garant 2-Dispensers: Der Garant-Dispenser sollte zum Reinigen demontiert werden. Den Dispenserhandgriff und die Kolbenstange einzeln sterilisieren oder mit handelsüblichen Reinigungsmitteln, die keine starken Lösungsmittel wie z.B. Alkohole enthalten, reinigen. Keine Desinfektionsmittel verwenden. Mit feuchtem Tuch oder mildem Mittel reinigen Reinigung der Penta-Kartusche: Nicht befüllte Penta-Kartuschen können mit einem feuchten Tuch oder einem milden Reinigungsmittel gereinigt werden. Reinigen mit weichem Tuch, evtl. mildem Mittel, keine Lösungsmittel, keine scheuernden Reiniger Reinigung des Pentamix / Pentamix 2: Die Reinigung aller Teile erfolgt mit einem weichen Tuch und ggf. mit einem milden Reinigungsmittel. Lösungsmittel oder scheuernde Reinigungsmittel sollten nicht verwendet werden, da diese die Kunststoffteile beschädigen. Es darf kein Reinigungsmittel in das Gerät gelangen. Zur Desinfektion können z. B. die folgenden Mittel verwendet werden: Pursept-A (Merz) und FD 322 (Dürr). Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 1: Hochwertige Abformung Fallbeispiel 1: Unzureichende Zeichnungsschärfe - Wiederholung der Abformung unter möglichst trockenen Bedingungen und richtige Retraktion - Einbringen des Löffels und Umspritzen der Präparation innerhalb der vom Hersteller empfohlenen Zeit - Wiederholung der Abformung - Einbringen des Löffels ohne Verwackeln - Wiederholung der Abformung mit ausreichenden dünnfließendem Material. Umspritzen der Nachbarzähne - Zeitspanne zwischen Anmischen des Material und Einbringen des Löffels zu groß - Einbringen von teilweise polymerisiertem Material - unzureichende Polymerisation - Verwackeln beim Einbringen des Löffels - Verrutschen des Löffels nach dem Einbringen - Unzureichende Abdeckung der Randbereiche mit dünnfließendem Material Lösungen - Kontamination durch Blut / Speichel - Unzureichende Retraktion 1. FALLBEISPIEL Ursache Tipps und Tricks – Fallbeispiele 79 8. Tipps und Tricks Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 2: Schmierige Oberfläche - Tragen von Vinylhandschuhen und Reinigen der betroffenen Stellen mit verdünntem Wasserstoffperoxid - Fertigung des Provisoriums nach der letzten Abformung - Zahnreihe mit Lösungsmitteln, z.B. Orangenöl, Ethanol und Wattepellet, reinigen - Abformmaterial nach dem Ablaufdatum nicht mehr verwenden - Kontakt mit Rückständen von Chair-side gefertigten Provisorien - Kontakt mit Methacrylaten (Komposite, Adhäsive, Stumpfaufbau-Material) - Abgelaufenes Abformmaterial Lösungen - Latexkontamination (Handschuhe, Kofferdamm) mit Vinyl-Polysiloxan - Pulver auf Zähnen, Zahnfleisch oder Retraktionsfäden 2. FALLBEISPIEL Ursache 80 Tipps und Tricks – Fallbeispiele Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 3: Durchdrücken der Zähne - Wiederholung der Abformung - Kontakt der Zähne mit dem Löffel vermeiden - Einbringen des Löffels ohne Verwackeln - Ggf. Individuellen Löffel anfertigen - Wiederholung der Abformung - Löffel mind. zu 2/3 befüllen - Wiederholung der Abformung und Befüllen mit genügend dünnfließendem Material. Umspritzen der Nachbarzähne - Löffel wurde nicht richtig eingebracht Lösungen - Falsche Löffelgröße / -form 3. FALLBEISPIEL Ursache Tipps und Tricks – Fallbeispiele 81 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 5: Fließfahnen Fallbeispiel 4: Schlierenbildung - Zu wenig Material dünnfließender Konsistenz benützt - Löffel wurde zu schnell / mit zuviel Kraft eingebracht 5. FALLBEISPIEL - Unzureichende Mischung des Materials - Basis- und Katalysatorpaste nicht im korrekten Mischungsverhältnis verwendet 4. FALLBEISPIEL Ursache - Wiederholung der Abformung - Umspritzen der Präparation - Löffel sanfter einbringen - Solange mischen bis eine einheitliche Farbe entsteht - Herstellerangaben beachten und Material im richtigen Mischungsverhältnis einsetzen Lösungen 82 Tipps und Tricks – Fallbeispiele Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 6: Zu eng sitzende Kronen - Nur verwindungsfreie Abformlöffel verwenden - Wiederholung der Abformung mit dem richtigen Löffel und Löffeladhäsiv - Verarbeitungszeiten des Herstellers für Material hoher und niedriger Konsistenz beachten - Kein Löffeladhäsiv wurde verwendet. Das Ablösen der Abformung vom Löffel führt zu großen Abformungsgenauigkeiten - Zeit zwischen Anmischen, Befüllen und Einbringen des Löffels zu lange - Unzureichende Polymerisation - Zu frühes Entfernen aus dem Mund - Wiederholung der Abformung und langsames Einbringen - Kontakt der Zähne mit dem Löffel vermeiden - Einbringen des Löffels ohne Verrutschen oder Verwackeln Lösungen - Falsche Löffelauswahl - Löffel wurde zu schnell / mit zuviel Kraft eingebracht - Verrutschen oder Verwackeln des Löffels während der Abformung 6. FALLBEISPIEL Ursache Tipps und Tricks – Fallbeispiele 83 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 7: Blasen an der Präparationsgrenze - Die Applikationsdüse immer ins Material eingetaucht halten und dabei kreisende Bewegungen durchführen - Aufziehen der Spritze durch Zurückziehen des Kolbens - Spülen und trocknen der Präparation und Wiederholung der Abformung - Kontakt mit Latex vermeiden - Blut-/Speichel-Verunreinigung um die Präparation - Ungenügende Retraktion des Sulkus - Latexkontamination Lösungen - Falsches Auftragen des dünnfließenden Materials - Lufteinschlüsse in der Spritze beim Befüllen der Spritze oder des Löffels 7. FALLBEISPIEL Ursache 84 Tipps und Tricks – Fallbeispiele Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 9: Schlechte Haftung am Löffel Fallbeispiel 8: Schlechte Verbindung fester und dünner Konsistenz - Kein Löffeladhäsiv verwendet - Inkompatible Löffeladhäsiv - Löffeladhäsiv wurde nicht lange genug getrocknet - Abgelaufenes Material - Nur geeignetes Adhäsiv verwenden - Gebrauchsanweisung beachten - Kein abgelaufenes Material verwenden - Kontakt von Latex bei VinylPolysiloxan-Material vermeiden. Gründlich spülen und trocknen - Chemische Kontamination durch Latex oder Blutstiller 9. FALLBEISPIEL - Herstellerangaben bezüglich Verarbeitungszeiten beachten - Herstellerangaben bezüglich Abbindezeiten beachten Lösungen - Zeit zwischen Anmischen, Befüllen und Einbringen des Löffels zu lange - Unzureichende Polymerisation - Zu frühes Entfernen aus dem Mund 8. FALLBEISPIEL Ursache Tipps und Tricks – Fallbeispiele 85 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fallbeispiel 10: Schmierige Oberfläche im Bereich der Präparation - Herstellerangaben bezüglich Verarbeitungszeiten beachten - Herstellerangaben bezüglich Abbindezeiten beachten - Tragen von Vinylhandschuhen und Reinigen der betroffenen Stellen mit Wasserstoffperoxid - Wiederholung der Abformung unter möglichst trockenen Bedingungen und richtige Retraktion - Kein abgelaufenes Material verwenden - Latexkontamination (Handschuhe, Kofferdamm) mit Vinyl-Polysiloxan - Pulver auf Zähnen, Zahnfleisch oder Retraktionsfäden - Kontamination durch Blut/Speichel - Unzureichende Retraktion Lösungen - Unzureichende Polymerisation - Zu frühes Entfernen aus dem Mund - Material während der Abformung im Mund schon teilweise abgebunden 10. FALLBEISPIEL Ursache 86 Tipps und Tricks – Fallbeispiele Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 1. Die Pastentemperatur ist zu niedrig 2. Ein Folienschlauch ist zwischen Kartusche und Kolben eingeklemmt Die Antriebswelle greift nicht in das Mischelement ein, z.B. weil die Kartusche mitsamt der aufgesetzten Mischkanüle ins Gerät gelegt wurde die Paste zu langsam oder gar nicht fließt die Paste gefördert wird, aber das Mischelement sich nicht dreht das Gerät nicht abschaltet Der Startknopf hat sich verklemmt 1. Die Kartusche ist leer 2. Verschlepptes Material verklebt die Kartuschenfronten 3. Der Kolben ist verklemmt 4. Folienschlauch ist falsch eingelegt keine Paste gefördert wird Basis- und Katalysatorpaste ungemischt aus der PentaMischkanüle kommen Der Kolben befindet sich in unterer Endstellung Ursachen das Gerät nicht anläuft Was tun, wenn... Pentamix: Probleme/Schwierigkeiten Den Startknopf erneut drücken, ggf. Netzstecker ziehen und Startknopf wieder gängig machen Die Mischkanüle nochmals abnehmen, die axiale Beweglichkeit der Antriebswelle durch mehrmaliges Hochdrehen der Kolben bis zum oberen Anschlag wieder herstellen und die Mischkanüle korrekt aufsetzen 1. Auf Raumtemperatur, min. 18 ° C bringen 2. Den Kolben gegen den Widerstand hochdrehen 4. Position berichtigen 3. Freigängigkeit am Handrad überprüfen 2. Kartuschenfronten abnehmen und reinigen 1. Neue PentaMatic Schlauchbeutel einlegen Den Kolben durch Drehen des Handrades aus der Endstellung bringen Lösungen Tipps und Tricks – Pentamix 87 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 neue Schlauchbeutel nicht in die Kartusche passen 1. Die Kolben befinden sich nicht in der obersten Endstellung die Kartusche sich nicht in das Gerät einlegen lässt 1. Kartusche ist verschmutzt 2. Schlauchbeutel sind werkseitig zu voll befüllt oder das Material ist ungünstig verteilt 2. Kartuschenfach im Gerät ist stark verschmutzt 3. Kartuschenverriegelungsbügel ist nicht geschlossen Ein Folienschlauch ist zwischen Kartusche und Kolben eingeklemmt Ursachen der Kolben/das Handrad sich schwer zurückdrehen lässt Was tun, wenn... Pentamix: Probleme/Schwierigkeiten 1. Kartusche reinigen 2. Die Schlauchbeutel an den Enden ziehen, so weit wie möglich in die Kartusche einführen und die Kartusche auf eine stabile Unterlage klopfen 1. Die Kolben durch Drehen des Handrades im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag hochdrehen und festhalten. Die Kolbenscheiben anschließend auf Beschädigung überprüfen 2. Das Kartuschenfach reinigen und von Fremdkörpern befreien 3. Kartuschenverriegelungsbügel schließen Den Kolben gegen den Widerstand hochdrehen, Kolbenbeschädigung aber vermeiden Lösungen 88 Tipps und Tricks – Pentamix Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 1. Normalabbindendes Dimension Penta, Imprint II, Express oder Position Penta verwenden 2. Schlauchbeutel und Kartusche im Kühlschrank vorkühlen Immer die korrekte Kartusche benutzen 1. Vinyl Polysiloxane Dimension, Imprint, Express und Position nicht mit K-Silikonen, Alginaten oder Polyethern in Kontakt bringen 2. Vorabformung sorgfältig ausspülen und säubern 3. Provisorium erst nach der Präzisionsabformung anfertigen, bzw. separaten Provisorienschlüssel erstellen 4. Herstellerangaben zur Verarbeitungszeit beachten 1. Den Stumpf im Sulkus beginnend ohne Absetzen spiralförmig umspritzen und die Spitze nicht aus dem Material ziehen Hohe Raumtemperatur oder Befüllen eines sehr großen Löffels In der Silikonkartusche wurde schon einmal Polyether benutzt 1. Materialklassen sind nicht kompatibel 2. Der Vorabdruck ist kontaminiert (durch Speichel, o. ä.) 3. Das Provisorium wurde direkt vor der Abformung angefertigt oder die Präzisionsabformung auch als Provisorienschlüssel verwendet 4. Die Verarbeitungszeit wurde überschritten 1. Die Spitze der Applikationsdüse wurde beim Umspritzen aus dem Abformmaterial gezogen oder der Stumpf nicht als Führung verwendet 2. Ungenügende Trocknung der Präparation zu kurzer Verarbeitungszeit nicht / sehr langsam abbindendem Material schlechter Verbindung des Korrekturmaterials mit dem Vorabdruck Blasen an der Präparationsgrenze 2. Auf richtige Retraktion achten Entspannungsmittel verwenden, abspülen und mit Druckluft ausblasen Lösungen Die Oberflächenspannung ist zu hoch Ursachen nicht ideal anfließendem Gips Was tun, bei... Vinylpolysiloxane Probleme/Schwierigkeiten Tipps und Tricks – Vinyl Polysiloxanes 89 1. Frische Compositefüllung oder Stumpfaufbauten 2. Das Provisorium wurde direkt vor der Abformung angefertigt 3. Nicht ausreichend entfernte Retraktionslösungen 4. Der Einsatz bestimmter Latexhandschuhe führt zu Abbindehemmung 5. Kontakt zu K-Silikonen, z.B. beim Abdämmen 6. Verfallsdatum des Materials wurde überschritten 7. Inhomogenes Mischergebnis, z.B. durch verstopfte Kartuschenkammern 1. Okklusal zu wenig Material aufgebracht 2. Speichel auf den Fissuren unvollständig abgebildeten Fissuren Ursachen schmieriger Oberfläche der Abformung im Bereich der Präparation, die sich z.B. durch Anhaften von Gips an der Abformung oder von Abformmaterial am Gipsmodell zeigt Was tun, bei... Vinyl Polysiloxane Probleme/Schwierigkeiten 1. Vor der Löffelapplikation mehr Material auf die Fissuren aufbringen 2. Abzuformenden Bereich trocken blasen 1. Ausarbeiten, reinigen und isolieren 2. Zahnreihe mit Lösungsmitteln, z.B. Orangenöl, Ethanol und Wattepellet reinigen 3. Retraktionslösung mit Wasserspray sorgfältig entfernen 4. Latexhandschuhe auf Verträglichkeit prüfen, gegebenenfalls Marke wechseln 5. A-Silikone oder lichthärtenden Kunststoff zum Abdämmen verwenden 6. Nicht abgelaufenes Material verwenden 7. Austrittsöffnungen der Kartuschen vor dem Aufstecken einer neuen Mischkanüle immer auf Durchlässigkeit überprüfen Lösungen 90 Tipps und Tricks – Vinyl Polysiloxanes Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 1. Durch stark untersichgehende Bereiche kann es zur Ablösung des Abformmaterials vom Löffel bei der Löffelentnahme kommen 2. Kein Löffeladhäsiv verwendet 3. Löffeladhäsiv wurde nicht lange genug getrocknet 1. Stark untersichgehende Bereiche in schwierig abformbaren Kieferverhältnissen 2. Löffel zu schnell eingebracht 3. Zu wenig Material im Löffel 4. Applikationsdüse wurde beim Umspritzen aus dem Abformmaterial gezogen Material fließt in die Unterschnitte und verhakt sich Fließfahnen in der Abformung Speziell für Position: Starke Unterschnitte bei Bracketts Ursachen unzureichender Haftung des Materials am Löffel Was tun, bei... Vinylpolysiloxane Probleme/Schwierigkeiten Abdämmen der Bracketts (z.B. mit hochviskosem Wachs, nicht mit Vinyl Polysiloxan, da sich das Material ansonsten verbindet) 1. Abdämmung des Löffels, z.B. mit Wachs, lichthärtendem Kunststoff (Material kann nicht über den einfachsten Weg ablaufen, sondern strömt zum Problembereich) 2. Löffel langsamer einbringen 3. Löffel ausreichend befüllen, im OK Gaumen nicht aussparen 4. Applikationsdüse beim Spritzen nicht aus dem Material ziehen 1. Adhäsiv (z.B. VPS Tray Adhäsive) und Löffel mit Retention verwenden (z.B. Rim Lock) 2. Auftragen eines Löffeladhäsives und 5 min. Wartezeit einhalten 3. 5 min. Wartezeit einhalten Lösungen Tipps und Tricks – Vinyl Polysiloxanes 91 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 1. Gute Hydrophilie begünstigt ein gutes Anfließen an die Zähne und die Mukosa 2. Untersichgehende Bereiche nicht ausgeblockt 1. Parodontal vorgeschädigte Zähne 2. Sehr lange Zahnhälse und extrem unterschnitten 1. Die Spitze der Applikationsdüse wurde beim Umspritzen aus dem Abformmaterial gezogen oder der Stumpf nicht als Führung verwendet 2. Präparation wurde mit Wasserstoffperoxid gereinigt 1. Stark untersichgehende Bereiche in schwierig abformbaren Kieferverhältnissen 2. Löffel zu schnell eingebracht 3. Zu wenig Material im Löffel 4. Mischkanüle wurde beim Befüllen des Löffels oder beim Umspritzen aus dem Abformmaterial gezogen Gefahr von unfreiwilligen Extraktionen Blasen an der Präparationsgrenze Fließfahnen in der Abformung Ursachen schwer zu entfernender Monophasenabformung Was tun, bei... Polyether Probleme/Schwierigkeiten 1. Abdämmung des Löffels, z.B. mit Wachs, lichthärtendem Kunststoff (Material kann nicht über den einfachsten Weg ablaufen, sondern strömt zum Problembereich) 2. Löffel langsamer einbringen 3. Löffel ausreichend befüllen, im OK Gaumen nicht aussparen 4. Mischkanüle nicht aus dem Material ziehen 2. Wasserstoffperoxid sehr sorgfältig mit Wasserspray entfernen 1. Den Stumpf im Sulkus beginnend ohne absetzen spiralförmig umspritzen und die Spitze nicht aus dem Material ziehen 1. Alle untersichgehenden Bereiche gut ausblocken oder auf ein anderes Abformmaterial, z.B. Impregum Soft ausweichen oder eine Abformung erst nach der Parodontose-Behandlung durchführen. 2. Anwendung von Spritze (z.B. Penta Elastomerspritze) Nach Möglichkeit ausblocken! Mukosa mit Vaseline dünn ausisolieren. Vorsichtig mit Druckluft in die Abformung blasen. Verwendung von Impregum Penta Soft. Versuchen, den Löffel zu belüften, oder wenn nicht anders möglich, den Löffel ohne Abformmaterial abziehen Lösungen 92 Tipps und Tricks – Polyether Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 unzureichender Haftung des Materials am Löffel bei nicht vollständig abgebildeten Fissuren schmieriger Oberfläche der Abformung im Bereich der Präparation, die sich z.B. durch Anhaften von Gips an der Abformung oder von Abformmaterial am Gipsmodell zeigt Was tun, bei... Polyether Probleme/Schwierigkeiten 1. Durch stark untersichgehende Bereiche kommt es zur Ablösung des Abformmaterials bei der Löffelentnahme 2. Kein Löffeladhäsiv verwendet 2. Speichel auf den Fissuren 1. Okklusal zu wenig Material aufgebracht 5. Permadyne Garant 2:1 wurde zu kühl (< 12 ° C) gelagert und ist geschädigt 6. Abformung lag im direkten Sonnenlicht oder wurde zu warm gelagert 7. Vor der Erstellung des Gipsmodells wurde mit dem falschen Desinfektionsmittel desinfiziert 8. Zu aggressives Entspannungsmittel 1. Nicht ausreichend entfernte Retraktionslösungen 2. Adrenalinhaltiges Oberflächenanästhetikum wurde eingesetzt 3. Verfallsdatum des Materials wurde überschritten 4. Inhomogenes Mischergebnis, z.B. durch verstopfte Kartuschenkammern Ursachen 1. Adhäsiv (z. B. Polyether Adhäsiv) und Löffel mit Retentionen verwenden (z.B. Rim Lock) 2. Auftragen des Löffeladhäsives und Wartezeit von 5 min. einhalten. 1. Vor der Löffelapplikation mehr Material auf Fissuren aufbringen, (z.B. mit der Penta Elastomerspritze) 2. Abzuformenden Bereich trockenblasen 8. Polyetherabformungen mit Wasser säubern und trocknen. Entspannungsmittel sind nicht notwendig 7. Herstellerangaben auf Eignung für Polyether beachten 6. Abformung bei Raumtemperatur und dunkel lagern 4. Austrittsöffnungen der Kartuschen vor dem Aufstecken einer neuen Mischkanüle immer auf Durchlässigkeit überprüfen 5. Material bei Raumtemperatur lagern 3. Material nur vor Ablaufdatum verwenden 1. Retraktionslösung mit Wasserspray sorgfältig entfernen 2. Patienten vorher gut ausspülen lassen Lösungen Tipps und Tricks – Polyether 93 Polyether Soft Polyether Polyether A-Silikon A-Silikon A-Silikon Monophasentechnik Doppelmischtechnik Doppelmischtechnik Korrekturtechnik AlginatIndikationen Polyether Soft Monophasentechnik Doppelmischtechnik MaterialKlasse Abformtechnik Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 Position Penta Quick Position Penta mit Dimension Garant L Quick Dimension Penta H Quick oder Dimension Penta L mit Dimension Garant L „Neue Formel“ Dimension Penta H „Neue Formel“ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Inlay-/OnlayAbformung Kronen- und BrückenAbformung oder Permadyne Garant 2:1 mit Permadyne Penta L Permadyne Penta H Impregum Penta Impregum Penta H DuoSoft mit Impregum Penta L DuoSoft oder Impregum Garant L DuoSoft Impregum PentaSoft Abformmaterial 9. Übersicht über das Penta-System ✓ ✓ ✓ ✓ Funktionsabformung ✓ ✓ Fixationsabformung ✓ ✓ Implantatabformung ✓ Abformung zur Provisorienerstellung ✓ Modellanfertigung ✓ Gegenbissdarstellung 94 Übersicht über das Penta-System 95 Pentamix, Dimension, Penta, Garant, Express, Impregum, Imprint, Permadyne, Position, Ramitec, Visio, Multitray sind eingetragene Warenzeichen der 3M oder 3M ESPE AG. Fragen oder Handlingsprobleme? 3M ESPE Service: 08 00-2 75 37 73 25,00 Euro unverbindliche Preisempfehlung 70200949678/01 (8.2002) ESPE Dental AG ESPE Platz · D-82229 Seefeld · Germany Telefon (0 81 52) 7 00-0 · Telefax (0 81 52) 7 00-13 66 E-mail: info3mespe@ mmm.com · Internet: http://www.3mespe.com