Lösungen zu Übung (12) 1. ∞ −∞ ∞ −∞ 1 dxdy (1 + x2 + y 2 )4 = 2π dϕ 0 = π − ∞ dr 0 r (1 + r2 )4 ∞ 1 3 (1 + r2 )3 0 1 π 3 = 2. Wir wählen die z− Achse als Zylinderachse, die x− Achse als diejenige, um die das Trägheitsmoment bestimmt wird. Eine passende Parametrisierung ist dann mit 2d (das ist günstiger, setze sonst d1 = d/2) als Dicke der Scheibe und R als Radius der Scheibe: r cos (ϕ) − → x (r, ϕ, z) = r sin (ϕ) , 0 ≤ r ≤ R, 0 ≤ ϕ < 2π, − d ≤ z ≤ d. z → Der quadrierte Abstand des Scheibenpunktes − x (r, ϕ, z) von der x− Achse ist dann: a2 (r, ϕ, z) = r2 sin2 (ϕ) + z 2 . Daher T = R 0 = dr 0 2π d R4 dϕ dz r2 sin2 (ϕ) + z 2 r = 2d 4 −d 2d3 R2 R4 d π+ π. 2 3 2π sin2 (ϕ) dϕ + 0 2d3 R2 · · 2π 3 2 Mit der ursprünglich d genannten Dicke hat man d2 für d einzusetzen in den gewonnenen Ausdruck. Für Massendichte c > 0 multipliziert sich der Wert einfach mit c. 3. Der gerade Kreiszylinderkörper x2 +y 2 ≤ 1 (im R3 (!)) mit der z− Achse als Zylinderachse wird unten von der xy− Ebene begrenzt und oben schräg durch die Ebene x+ y +z = 5 abgeschnitten. Den resultierenden Körper nennen wir K. (a) Eine Parametrisierung für K: r cos (ϕ) − → x (r, ϕ, z) = r sin (ϕ) , 0 ≤ r ≤ 1, 0 ≤ ϕ < 2π, 0 ≤ z ≤ 5 − r cos (ϕ) − r sin (ϕ) . z (b) Der Schwerpunkt S von K hat den Ortsvektor: − → xS = = = = = = r cos (ϕ) dϕ dr dz r sin (ϕ) r 0 0 0 z 2π 1 (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) r cos ϕ ∗ 1 dϕ dr (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) r sin ϕ r 5π 0 1 0 (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ))2 2 1 2π (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) r cos ϕ ∗∗ 1 dr dϕ (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) r sin ϕ r 5π 0 2 1 0 2 (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) 1 −r3 π ∗∗∗ 1 −r3 π dr 5π 0 25 3 r · 2π + πr 2 −π/4 1 −π/4 1 5π π 25 + 2 4 −1 1 −1 . 20 51 1 Volumen von K 2π 1 1 5−r cos ϕ−r sin(ϕ) Zu ∗ ) : Das Volumen ist offenbar dasselbe wie bei einem geraden Zylinder desselben Radius mit der Höhe 5, also 5π. Natürlich kann man das auch mit dem Integral V = 2π dϕ 0 1 dr 0 5−r cos ϕ−r sin(ϕ) dz r = 5π 0 ausrechnen. Zu ∗∗ ) : Man sollte nicht r hineinmultiplizieren und zuerst über r integrieren, sondern zuerst über ϕ integrieren und sehen, was alles einfach wegfällt. Zu ∗∗∗ ) : Nur Terme mit cos2 ϕ bzw. sin2 ϕ tragen etwas bei! Ferner sollte man über Additionstheorem sehen bzw. sogar wissen: 2π 2π dϕ sin2 (ϕ) = 0 dϕ cos2 (ϕ) = π. 0 (c) Das Trägheitsmoment von K um die z− Achse bei homogener Massenverteilung mit Massendichte 1 ist 1 2π 5−r cos ϕ−r sin(ϕ) T = dr dϕ dz r3 0 = 0 1 0 = 2π dr 1 0 2π dϕ (5 − r cos ϕ − r sin (ϕ)) r3 0 dr5r3 0 = 5 π. 2 (Für Massendichte c > 0 wäre wieder mit c zu multiplizieren.) (d) Die mittlere Höhe der Deckelflächen-Punkte ist offenbar 5. Das überlegt man leicht so: Die Deckelfläche ist eine Ellipse, deren eine Hälfte oberhalb einer Achse auf der Höhe 5 sitzt, die andere unterhalb. Wegen der Symmetrie ergibt sich die mittlere Höhe 5. Selbstverständlich kann man die mittlere Höhe auch ausrechnen, etwa so: Die mittlere Höhe ist der Mittelwert des Skalarfeldes s (x, y) = 5 − x − y auf dem Einheitskreis, also mit Polarkoordinaten gerechnet: 1 2π 1 (5 − r cos (ϕ) − r sin (ϕ)) rdrdϕ = 5. π 0 0 (e) Das Trägheitsmoment eines geraden Kreiszylinders der Höhe 5 und vom Radius 1 um die Zylinderachse bei Massendichte konstant 1 hat denselben Wert: 1 2π 5 5 T1 = dr dϕ dz r3 = π. 2 0 0 0 (Für allgemeinen Radius R ergibt sich 52 πR4 .) Bemerkung: Natürlich kann man dieselbe Symmetrieüberlegung wie für die mittlere Höhe auch für das Trägheitsmoment selbst anstellen und T sofort über T1 berechnen. Die gesonderte Rechnung für T führten wir aus, um das einfache Verschwinden von Integralen über sin bzw. cos über eine volle Periodendauer bewusst anzuwenden. − → → → 4. Der Fluss des Feldes f − x = 2− x nach außen durch die Oberfläche der Kugel um den Ursprung mit Radius R ist als Flussintegral berechnet: Für die Kugeloberfläche haben wir die naheliegende Parametrisierung cos (ϕ) sin (ϑ) − → x (ϑ, ϕ) = R sin (ϕ) sin (ϑ) , 0 ≤ ϑ ≤ π, 0 ≤ ϕ < 2π. cos (ϑ) Damit ergibt sich das vektorielle Flächenelement cos (ϕ) sin (ϑ) − → → x ϑ (ϑ, ϕ) × − x ϕ (ϑ, ϕ) = R2 sin (ϑ) sin (ϕ) sin (ϑ) , cos (ϑ) 2 also haben wir Φ = π dϑ 0 = 0 2π 0 π dϑ 2π cos (ϕ) sin (ϑ) cos (ϕ) sin (ϑ) dϕ R2 sin (ϑ) sin (ϕ) sin (ϑ) · 2R sin (ϕ) sin (ϑ) cos (ϑ) cos (ϑ) dϕ 2R3 sin (ϑ) = 8πR3 . 0 Das ist mit dem Gaußschen Satz viel einfacher: − → → div f − x = 6 (konstant), also − → → → Φ = d− x div f − x = Kugelkörper π R dr 0 dϑ 0 2π dϕ 6R2 sin (ϑ) 0 = 6 · Kugelvolumen 4 = 6 · R3 π = 8πR3 . 3 Mit der konstanten Divergenz sieht man nun über den Satz von Gauß sofort, dass der Fluss desselben Feldes (nach außen) durch die Oberfläche der Kugel vom Radius R mit dem Mittelpunkt (1, 1, 1) denselben Wert hat. Es ist nützlich, das auch noch einmal über das Flussintegral zu beobachten: Eine geeignete Parametrisierung ist 1 − → → y (ϑ, ϕ) = − x (ϑ, ϕ) + 1 , 1 und man erhält sofort dasselbe vektorielle Flächenelement. Damit lautet das neue Flussintegral: π 2π cos (ϕ) sin (ϑ) 1 cos (ϕ) sin (ϑ) dϑ dϕ R2 sin (ϑ) sin (ϕ) sin (ϑ) · 2 1 + R sin (ϕ) sin (ϑ) . Φ1 = Φ = 0 0 cos (ϑ) 1 cos (ϑ) 1 Und nun kann man sehen, dass der Summand 1 nichts beiträgt, weil in den ersten beiden Kompo1 nenten cos (ϕ) bzw. sin (ϕ) , in der dritten Komponente sin (ϑ) cos (ϑ) = 12 sin (2ϑ) jeweils über eine volle Periodendauer integriert werden, alle Resultate sind Null. 5. Man sieht schnell: c − 3c − → → − → div − 3 x = − − 5 x · x + → → x x 3c → − → − − 3 = 0 (konstant, existiert an allen Stellen außer x = 0 .) → x Also hat man mit dem Gaußschen Satz direkt für eine Kugel, die den Urprung nicht enthält, dass der − → Fluss von f durch ihre Oberfläche Null ist. Aber auf den Fall der Kugel (sagen wir vom Radius R > 0), welche ihren Mittelpunkt im Ursprung hat, kann man den Satz nicht anwenden, weil seine Voraussetzungen nicht erfüllt sind: Die Divergenz müsste stetig auf der gesamten Kugel sein. Man muss daher den Fluss ausrechnen und findet: 2π π cos (ϕ) sin (ϑ) cos (ϕ) sin (ϑ) c Φ = dϕ dϑ R2 sin (ϑ) sin (ϕ) sin (ϑ) · 3 R sin (ϕ) sin (ϑ) 0 0 cos (ϕ) sin (ϑ) cos (ϑ) cos (ϑ) R sin (ϕ) sin (ϑ) cos (ϑ) 2π π = ∗c dϕ dϑ sin (ϑ) 0 0 = 4πc. cos (ϕ) sin (ϑ) Zu ∗ ) : Man beachte, dass sin (ϕ) sin (ϑ) = 1. cos (ϑ) 3