41_PIA_(Porcine_Intestinale_Adenomatose)

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Porcine Intestinale
Adenomatose
PIA
Porcine Intestinale Adenomatose
Ätiologie:
- bis 1994 wurden Campylobacter-ähnliche Bakterien
verantwortlich gemacht (z.B. C. mucosalis), diese
Bakterien wurden z.T. überhaupt erst im Zusammenhang mit dieser Krankheit beschrieben !
- Problem: Campylobacter kann man auf künstlichen
Nährböden anzüchten, den Erreger von PIA aber nicht!
> heute: Lawsonia intracellularis
nach einem Engländer (Schotten) mit Namen Lawson
Porcine Intestinale Adenomatose
Vorkommen:
- gilt heute als weltweit verbreitet
- kommt auch bei anderen Tierarten vor:
- seit langem bekannt beim Goldhamster als
sog. „wet tail“
- ferner bei: Pferd
aber auch Kaninchen, Emu, Makaken, u.a. nicht aber
Mensch
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (1):
- Übertragung bislang unklar
- Aufnahme der Bakterien in die proliferierenden Kryptepithelzellen im distalen Ileum
- Aufnahme in Phagosom
- von dort gelangt das Bakterium in das Zytoplasma
- wo es sich vermehrt
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (2):
- das Bakterium soll in der Lage sein, die Ausreifung der
Kryptepithelzellen zu verhindern
- in der Folge teilen sich diese nicht ausreifenden Zellen
fortwährend, um dadurch:
- den sich vermehrenden Bakterien Lebensraum geben
- für deren „Ausbreitung“ im Darm sorgen
Porcine Intestinale Adenomatose
Pathogenese (3):
- die ungehemmte Proliferation sorgt für einen Umbau
der Krypten (mehrreihige Anordnung der Zellen, Bildung
von „Ausläufern“, Verzweigung der Drüsenschläuche)
- die Hemmung der Ausreifung der Enterozyten bedingt,
wegen des fehlenden Nachschubs, die Rückbildung
der Zotten
- neben dieser „Grundform“ sind schwerere Folgebilder
beschrieben, die bei Tieren unterschiedlicher Altersstufen auftreten, s.u.
Porcine Intestinale Adenomatose
Klinik:
es werden insgesamt vier Bilder beschrieben:
- Proliferative Enteropathie bzw. Porcine intestinale
Adenomatose (stellt das Grundbild dar !)
> bei Läufer- und Mastschweinen
- akute hämorrhagische proliferative Enteropathie
> bei älteren (Zucht) Tieren
- Nekrotisierende Ileitis
- Regionale Ileitis
> vermutlich nur Komplilationen von PIA
Porcine Intestinale Adenomatose
Makroskopische Befunde:
PIA
- Verdickung der Wand von hinterem Ileum bei fortgeschrittener Krankheit evtl. auch proximales Colon
- kann von außen vermutet werden (netzartiges Muster
der Darmwand, ähnlich Pansentrinker - Kalb)
- Plaquebildung bis hin zur diffusen Verdickung der
Darmwand, erkennbar an deutlicher Längs- und
Querfaltenbildung (ähnlich Paratuberkulose)
- kein auffälliger Inhalt im Lumen
Porcine Intestinale Adenomatose
Makroskopische Befunde:
„akute“ hämorrhagische Proliferative Enteropathie
- Verdickung der Wand von hinterem Ileum bei fortgeschrittener Krankheit evtl. auch proximales Colon wie
bei PIA
- zusätzlich Blutkoagula im Lumen
- keine höhergradige „Einblutung“ der Darmwand selbst
Porcine Intestinale Adenomatose
Histologische Befunde (1):
- Zunahme von Kryptanschnitten, diese:
- sind dilatiert
- weisen Ausbuchtungen und Verzweigungen auf
- besitzen ein mehrreihiges hochprismatisches Epithel
- im Lumen der Krypten Ansammlungen von PMN (fälschlicherweise als Kryptabszesse bezeichnet)
- Schwund der Zotten
Porcine Intestinale Adenomatose
Histologische Befunde (2):
- bei den älteren Tieren auch umfangreichere Nekrosen von
Kryptepithelzellen mit Entzündung in der Propria
- morphologischer Nachweis der Bakterien gelingt nur
mittels:
- Versilberung
- Elektronenmikroskopie
- Achtung: Bakterium kann durch PCR im Kot nachgewiesen werden, aber: haben die Tiere dann auch gleichzeitig PIA??
Allgemeine Pathologie
Histologie
• die Aufteilung in
Zotte und Krypte
ist deutlich zu
erkennen
Maus, Dünndarm, obB
Allgemeine Pathologie
Histologie
• die sich teilenden
Zellen liegen im
unteren Drittel der
Krypte
• nicht am Grund der
Krypte
• nicht im Bereich
der Zotte
Maus, Dünndarm, Proliferationsmarker Ki-67
Proliferative Enteropathie
„Wet tail“
beim Goldhamster
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