Die römische Geschichte

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Die römische Geschichte
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Außenpolitische Entwicklung: Vom Stadtstaat zur Weltmacht
Anfänge Roms
Rom wird Vormacht im Mittelmeer
Rom als Weltmacht
Die Krise der römischen Republik
Innenpolitische Entwicklung: Republik
Anfänge und Ständekämpfe
Innenpolitische Entwicklung: Kaiserzeit
Bürgerkrieg
Augustus und der Prinzipat
Kaiserzeit
Außenpolitische Entwicklung: Vom Stadtstaat zur Weltmacht
Im Rückblick erscheint die römische Geschichte dem Betrachter als ein kontinuierlicher
Aufstieg Roms von den kleinen Anfängen einer Siedlung im 7. Jahrhundert v. Chr. zur
Weltmacht, die um 100 n. Chr. ihre größte Ausdehnung erreichte. Unter Augustus ließ sich
deshalb unter Rückgriff auf alte Traditionen auch ein Geschichtsbild konstruieren, das
dieser Entwicklung eine schicksalhafte Bestimmung zugrunde legte und Roms Ursprünge
auf eine Gründung im Jahr 753 v. Chr. durch Romulus und Remus unter göttlichen Vorzeichen zurückführte.
Anfänge Roms
Viele Völker unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen Sprachen und Kulturen lebten
um das Jahr 1000 in Italien. Die Entstehung der Stadt Rom in zentraler Lage am Tiber aus
sehr kleinen latinischen Siedlungen lässt sich am besten als ein Prozess der Stadtwerdung
im 8./7. Jahrhundert v. Chr. vorstellen. In der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. war Rom
bereits Vormacht im westlichen Mittelitalien, konnte bis 290 v. Chr. seine Hegemonie in
Italien gegenüber anderen italischen Stämmen (Samniten, Lucaner, Etrusker) ausbauen
und schließlich 270 v. Chr. das griechisch-hellenistische Süditalien in seinen Herrschaftsbereich integrieren.
Diese in nur ca. 70 Jahren erreichte römische Vorherrschaft wurde durch ein durchdachtes Herrschaftssystem im sog. Italischen Bund gesichert. Das Zugeständnis der inneren Autonomie und Abgabenfreiheit vermied Unterdrückung; zahlreiche römische Kolonialstädte im neuen Herrschaftsbereich sorgten allerdings für die erforderliche Kontrolle.
Unikurs Latein © C.C. Buchners Verlag, Bamberg 2011 (BN 7595)
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Die Verpflichtung der Bundesgenossen zu militärischer Hilfe im Kriegsfall begründete die
militärische Machtposition Roms.
Rom wird Vormacht im Mittelmeer
Rom war zu einer bedeutenden Regionalmacht im westlichen, von der phönizischen Handelsstadt Karthago dominierten Mittelmeer geworden. Die Straße von Messina zwischen
Italien und Sizilien war als Grenze der jeweiligen Interessensphären abgesteckt worden.
Doch schon in der Mitte des 3. Jahrhunderts wurde Rom als Schutzmacht der sizilianischen Stadt Messina aktiv und drang in die karthagische Interessensphäre ein. Ein Krieg
zwischen Rom und Karthago war die Folge; in ihm wurde die karthagische Flotte vernichtet (1. Punischer Krieg, 264–241 v. Chr.). Karthago musste sich aus Sizilien zurückziehen,
Rom erhielt mit Sardinien und Korsika seine ersten außerhalb Italiens gelegenen Provinzen. Wenig später entstand ein neuer Konflikt zwischen beiden Mächten, diesmal in Spanien. Im 2. Punischen Krieg (218–201 v. Chr.) war Rom zwar durch die militärischen Leistungen des karthagischen Feldherrn Hannibal in Italien in große Gefahr geraten, es gelang
jedoch, die karthagischen Truppen aus Italien zu vertreiben und die Konkurrentin so zu
besiegen, dass ihr Machtbereich auf Nordafrika beschränkt wurde. Rom war damit zur
dominierenden Seemacht im westlichen Mittelmeer geworden. In diesen Auseinandersetzungen zeigt sich ein auch für die weitere außenpolitische Entwicklung grundlegendes
Muster: Rom reagierte auf Hilfegesuche anderer Städte und Staaten und dehnte so seinen
Machtbereich aus. Auf diese Weise griff Rom seit der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts
v. Chr. auch in Auseinandersetzungen zwischen den hellenistischen Staaten ein, wodurch
es um 150 v. Chr. auch im östlichen Mittelmeer vorherrschende Macht wurde. Im 3. Punischen Krieg (149–146 v. Chr.) wurde Karthago endgültig vernichtet.
Rom als Weltmacht
In den folgenden Jahrzehnten gelang es, in einzelnen Feldzügen alle Länder um das Mittelmeer in ein System von römischen Provinzen zu integrieren und die direkte Abhängigkeit von Rom zu garantieren. Pompeius sicherte den Osten des Mittelmeerraums, Caesar
eroberte Gallien, unter Augustus wurde die ganze iberische Halbinsel unterworfen und
die Grenzen wurden im Norden bis zur Donau vorgeschoben. Eine letzte bedeutende
Expansion des Römischen Reichs gelang Trajan mit seinen Feldzügen gegen die Daker
und die Parther, so dass 117 n. Chr. das imperium Romanum seine größte Ausdehnung
erreichte. Trajans Nachfolger Hadrian verzichtete auf eine weitere offensive Außenpolitik
und begann, die Grenzen durch einen Grenzwall zu sichern. Seit der Regierungszeit Marc
Aurels sah sich Rom dann in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zum ersten
Mal seit vielen Jahrzehnten massiven Angriffen an der Reichsgrenze ausgesetzt und führte
im Wesentlichen zur Verteidigung Krieg.
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Innenpolitische Entwicklung: Republik
Anfänge und Ständekämpfe
In seinen Anfängen wurde Rom von Königen regiert. In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde wohl allmählich das absolute Königtum zurückgedrängt und wich einer
Adelsgesellschaft, in der die Patrizier die führenden politischen, gesellschaftlichen und
religiösen Aufgaben wahrnahmen. Neben ihnen gab es die Plebejer, zu denen nicht nur
die besitzlosen proletarii gehörten, sondern auch Besitzende, z. T. mit ansehnlichem Vermögen. Das Nebeneinander von Patriziern und Plebejern geriet im 5. Jahrhundert in eine
Krise. In den Ständekämpfen ging es nicht nur um eine Lösung sozialer Probleme, sondern auch um eine privatrechtliche, politische und soziale Gleichstellung von Plebejern
und Patriziern, um eine für alle Römer gültige Rechtsordnung. Diese wurde in mehreren
Schritten bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. durchgesetzt, so dass auch die politischen und sakralen Ämter Plebejern zugänglich wurden.
Der neu entstehende Amtsadel aus Patriziern und reichen Plebejern, die Nobilität, entwickelte ein gemeinsames, exklusives Selbstverständnis, das auch von den wenigen Aufsteigern, den homines novi, übernommen wurde. Der Senat, der sich aus den ehemaligen
Beamten bildete, war der institutionelle Rahmen dieser republikanischen römischen Elite.
Die Krise der römischen Republik
Für die weitere Entwicklung der römischen Geschichte war die Zeit seit ca. 150 v. Chr.
von entscheidender Bedeutung. In dieser Phase ist die enge Verflechtung von Außen- und
Innenpolitik für die römische Republik besonders deutlich. Die rasche Expansion war nur
durch eine ständige Abfolge von militärischen Maßnahmen zu erreichen gewesen. Davon
hatte vor allem die Oberschicht profitiert und sich während der Kriege an der Beute, nach
den Kriegen durch die Verwaltung der Provinzen bereichert. Die Erfolge waren allerdings
zu Lasten der Landbevölkerung gegangen, die große Teile des römischen Heeres gestellt
hatte und deshalb während der Kriegszüge auf wichtige Arbeitskräfte verzichten musste.
Gleichzeitig wurden die Kleinbauern von Großgrundbesitzern wirtschaftlich bedrängt,
da diese ihre Güter (Latifundien) von Sklaven bewirtschaften lassen konnten, die infolge
gewonnener Kriege zahlreich zur Verfügung standen. Zahlreiche Kleinbauern verelendeten und flohen nach Rom, wo sie als besitzloses Proletariat lebten. Die Folge waren
schwere innenpolitische Krisen, weil die wirtschaftliche, soziale und politische Ordnung
der seit ca. 500 v. Chr. bestehenden Republik den neuen Anforderungen des Weltreichs
nicht mehr gewachsen war.
In dieser Situation planten Tiberius Sempronius Gracchus und sein Bruder Gaius
als Volkstribunen (133 und 123 v. Chr.) eine Agrarreform. Großgrundbesitzer, die mehr
Grund am öffentlichen Staatsland (ager publicus) in Besitz hatten, als das gesetzlich festgelegte Höchstmaß zugestand, sollten diese Teile abgeben, so dass besitzlose Bürger darauf
Bauernhöfe erhalten konnten. Dieses Vorhaben scheiterte auf Betreiben des Senats, weil
der Grundbesitz die wirtschaftliche Grundlage der Senatoren darstellte, die auch hinsichtlich der Konkurrenz, die innerhalb der Nobilität herrschte, nicht unwichtig war. Die beiden Gracchen bezahlten ihr Engagement mit ihrem Leben.
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Zwei Dinge werden an dieser Situation deutlich: Zum einen trat innerhalb der adligen
Führungsschicht Roms eine Gruppe auf, die sich der durch die Expansion entstandenen
Probleme bewusst war und angesichts des darin liegenden Konfliktpotentials die Notwendigkeit sah, Reformen im Interesse der Unterschichten durchzuführen: die Popularen (von
populus). Andererseits beharrte die konservative Gruppe der Optimaten auf ihren traditionellen Rechten. Da es unter ihnen keine Einsicht in die Notwendigkeit von Reformen
gab, erlitt der Senat insgesamt einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung.
Das zeigte sich dann auch im Blick auf die Versorgung der Kriegsveteranen. In Kriegen
gegen den Numiderkönig Jughurta (107 v. Chr.) und gegen die Kimbern und Teutonen
suchte Gaius Marius als Feldherr wegen der geringen personellen Basis wehrpflichtiger
Landbevölkerung nach einem Ausweg. Er rekrutierte besitzlose Proletarier, die sich von
ihm Sold und Altersversorgung erhofften. Infolgedessen sahen sich diese Soldaten allerdings statt dem Staat nur ihrem Feldherrn verpflichtet, was sich während der folgenden
Bürgerkriegsjahrzehnte für die Republik nachteilig auswirkte.
Seit Hannibal fanden während der Bundesgenossenkriege seit 91 v. Chr. zum ersten Mal
wieder kriegerische Handlungen in Italien statt. Rom sah sich gezwungen, seinen Bundesgenossen das römische Bürgerrecht zuzugestehen.
Schließlich führten die Gegensätze der beiden Senatsgruppen Popularen und Optimaten zu einem Bürgerkrieg, der sich an der Frage, wer gegen König Mithridates VI. von
Pontus in Kleinasien in den Krieg ziehen sollte, entzündete. Zunächst wurde im Jahr
88 v. Chr. der Optimat L. Cornelius Sulla vom Senat beauftragt. Durch einen Beschluss
der Volksversammlung wurde ihm das Mandat entzogen und der Popular Marius damit
ausgestattet. Daraufhin marschierte Sulla bewaffnet gegen Rom – ein aus römischer Sicht
unerhörtes Ereignis. Aus dem sich anschließenden Bürgerkrieg ging Sulla als Sieger hervor. Als Diktator bemühte er sich um die Wiederherstellung der Senatsherrschaft in Rom,
beschränkte die Vollmachten der Volkstribunen und führte eine »Säuberung« durch,
bei der zu Staatsfeinden erklärte Gegner auf Proskriptionslisten gesetzt und viele ohne
ordentliches Gerichtsverfahren hingerichtet wurden. Sullas Reformen waren ohne durchgreifende stabilisierende Wirkung.
Nachdem er 79 v. Chr. seine diktatorischen Vollmachten niedergelegt hatte, setzte sich
die Entwicklung fort, die mächtigen Politikern und Feldherren aufgrund ihrer militärischen Erfolge, ihres Ansehens, ihres Einflusses und ihrer Macht eine herausragende Stellung verschaffte, wodurch die traditionellen Institutionen der Republik weiter entmachtet
wurden. Gingen solche Leute Bündnisse miteinander ein, so war ohne oder gar gegen sie
keine Politik möglich. Insbesondere ist hier der Dreibund zwischen Gnaeus Pompeius,
C. Iulius Caesar und M. Licinius Crassus zu nennen: das sog. 1. Triumvirat (60 v. Chr.).
Pompeius’ Aufstieg war ohne die obligatorische zivile Ämterlaufbahn gelungen. Er war im
Osten des Imperiums überaus erfolgreich – ob im Kampf gegen die Seeräuber oder gegen
die Seleukiden. Caesar begründete in den 50er Jahren seinen Ruhm vor allem durch seine
Erfolge in Gallien. Crassus verfügte über einen gewaltigen Reichtum, wodurch ihm ein
guter Teil der Oberschicht verpflichtet war. In den 50er Jahren entwickelte sich zwischen
den führenden Persönlichkeiten schließlich eine Konkurrenzsituation, die 49 v. Chr. im
endgültigen Bruch zwischen Caesar und Pompeius mündete. Im anschließenden Bürger-
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krieg (49–45 v. Chr.) überschritt Caesar den Rubikon, einen kleinen Grenzfluss zwischen
der Provinz Gallia Cisalpina und Italien, und marschierte mit seinen Truppen in Italien
ein, Pompeius flüchtete nach Osten und mit ihm der Senat. Caesar gelang es, bei Pharsalos
48 v. Chr. Pompeius und die Republikanhänger zu besiegen, und ließ sich 45 v. Chr. zum
Diktator auf Lebenszeit ausrufen. Das bedeutete das Ende der Republik. Caesar konnte
aber seine Machtposition gegenüber der alten Nobilität nicht festigen, die eine Alleinherrschaft eines Einzelnen mit allen Mitteln verhindern wollte. Seine Ermordung an den Iden
des März 44 v. Chr. konnte jedoch die Republik nicht retten, der Bürgerkrieg setzte sich
fort.
Innenpolitische Entwicklung: Kaiserzeit
Bürgerkrieg
Zunächst wurden die Caesarmörder von Caesars politischen Erben, allen voran seinem
Adoptivsohn C. Iulius Caesar Octavianus und Marcus Antonius, bekämpft und 42 v. Chr.
in der Schlacht bei Philippi besiegt. Anschließend brach zwischen Octiavian und Antonius
ein Konkurrenzkampf um die politische Vormachtstellung im Römischen Reich aus, aus
dem Octavian nach der Entscheidungsschlacht bei Actium 31 v. Chr. als Sieger hervorging.
Augustus und der Prinzipat
Octavian stilisierte sich in Rom zum Retter des Vaterlandes vor Antonius, als Friedensbringer für Rom und das ganze Imperium nach Jahrzehnten dauernden Bürgerkriegen
und als Wiederhersteller der Republik. Er hatte aus Caesars Fehlern gelernt. Im Jahr
27 v. Chr. legte er die ihm zuvor übertragenen außerordentlichen Gewalten in die Hände
von Senat und Volk zurück und vermied bei der Neuordnung des Staates den äußeren
Anschein einer Monarchie. Die traditionellen republikanischen Institutionen wie Senat,
Beamte und Volksversammlung wurden beibehalten. Im Gegenzug erhielt Octavian vom
Senat Vollmachten, die ihm die Stellung als »Erster« (princeps) garantierten. Ihm wurde
die Amtsgewalt eines Konsuls und eines Volkstribuns übertragen, er verwaltete die wichtigsten römischen Grenzprovinzen, hatte damit auch den Oberbefehl über den dort stationierten größten Teil des römischen Heeres und kontrollierte Verwaltung und Finanzen.
Diese Machtstellung, den Prinzipat, festigte er zusätzlich durch ein überaus weitreichendes
Netz von Klienten, durch Zuwendungen für das Volk nach dem Motto »Brot und Spiele«
sowie durch die religiöse und mythologische Überhöhung seiner Abstammung und Person, was sich u.a. im vom Senat verliehenen sakralen Ehrentitel »Augustus« widerspiegelt.
Innerhalb des imperium Romanum begann eine nahezu 200 Jahre dauernde Friedenszeit
(pax Augusta), während der die Provinzen zunehmend von der römischen Zivilisation
durchdrungen wurden. Zentrales Element dieser Romanisierung war die Ausbreitung der
römischen Stadtkultur.
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Kaiserzeit
Ein Problem für Augustus war die Regelung seiner Nachfolge. Entsprechend seiner de
facto monarchischen Stellung strebte er eine dynastische Lösung an. Da ein Sohn fehlte,
adoptierte er seinen Stiefsohn Tiberius, der aus der Familie der Claudier stammte. Caligula, Claudius und Nero gehörten der iulisch-claudischen Herrscherdynastie (31 v. Chr.–
68 n. Chr.) an.
Nach Neros Tod kam es wegen eines fehlenden Thronfolgers zu Konflikten um die
Nachfolge, aus denen mit dem erfolgreichen General Vespasian ein princeps hervorging,
der nicht der Senatsaristokratie entstammte. Er begründete die flavische Dynastie (69–
96 n. Chr.), zu der neben ihm Titus und Domitian zählten. Zu ihren Leistungen gehörte
eine Verbesserung der staatlichen Finanzen und der Verwaltung. Konflikte zwischen
princeps und Senat entstanden v.a. unter der autoritären Herrschaft Domitians. Er kam
durch eine Palastverschwörung ums Leben.
Seine Nachfolger, die Adoptivkaiser (96–192 n. Chr.), folgten dem zuvor von der
Senatsopposition verfochtenen Grundsatz, der Beste solle die Herrschaft innehaben und
zum Wohl des Reichs und seiner Untertanen in Gerechtigkeit regieren. Ruhe und Ordnung nach vorangegangenen Verfolgungen unter Domitian, wirtschaftliches und kulturelles Aufblühen und eine weitere Stabilisierung des gesamten Imperiums prägten die Jahre
unter Trajan, Hadrian und Marc Aurel. Unter Marc Aurel geriet allerdings die Sicherheit
der Reichsgrenzen ins Wanken.
Im ausgehenden 2. und im 3. Jahrhundert n. Chr. erlebte Rom schwere politische Krisen, die durch die zunehmende Bedrohung der Sicherheit des Reichs von außen verstärkt
wurden. Bereits zur Zeit der severischen Dynastie (193–235 n. Chr.) ist eine zunehmende
Stützung der Herrschaft auf das Militär zu erkennen, was zu Lasten des senatorischen
Einflusses ging. Diese Entwicklung verstärkte sich unter den Soldatenkaisern (235–
283 n. Chr.). Über einen Zeitraum von fast 50 Jahren konnte kein Kaiser langfristig seine
Stellung legitimieren und sichern. Immer wieder wurden von rivalisierenden Heeren Kaiser abgesetzt und neue eingesetzt. Erst unter den Kaisern Diocletian (284–305 n. Chr.)
und Konstantin (306–337 n. Chr.) konnte die politische Krise beendet und die Herrschaft
konsolidiert werden.
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