Arbeitsheft zum Lernszenario Extrasolare Planeten Erarbeitet von: Thomas Kallinger In Zusammenarbeit mit: bm:ukk Version: 1.0 Erstellt am: 1.12.2008 COSMOS . Impressum Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Abteilung V/3, IT Systeme für Unterrichtszwecke Büro: Bankgasse 1, 1014 Wien Post: Minoritenplatz 5, 1014 Wien Tel: 0043 (1) 531 20 - 35 38 Fax: 0043 (1) 531 20 - 35 35 Seite 1 COSMOS Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Präsentationshandout über Extrasolare Planeten 3 2 Glossar zu Extrasolare Planeten 9 3 Präsentationshandout zu Planeten unseres Sonnensystems 13 4 Übungsblatt Statistik Extrasolare Planeten 22 5 Weblink: exoplanets.org 24 Seite 2 COSMOS 1 1 Präsentationshandout über Extrasolare Planeten Präsentationshandout über Extrasolare Planeten Kurze Einführung in die Thematik Extrasolare Planeten, deren Entdeckung und Enstehung auch im Zusammenhang mit der Enstehung von Leben. Keywords: Extrasolare Planeten, Ausserirdisches Leben, Interstellare Raumfahrt Autor: Dr. Christian Reimers Seite 3 1.2 Extrasolare Planeten Sind wir allein? Entdeckungsmethoden Kann sich Leben anderswo entwickeln? Reisen zu fremden Welten 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 1/9) Planeten außerhalb des Sonnensystems Fundamentale Fragen unseres Weltbildes und der Astronomie Sind wir allein im Universum? Ist unser Planetensystem einmalig? Suche nach extrasolaren Planeten: Herausforderung an die Technik 1. Exoplanet um 51 Peg von Mayor und Queloz 1995 entdeckt Allgemeine Fragen zur Planetenentstehung Verbreiterung des Wissens: Massen der Planeten, erd- oder jupiterähnliche, Abstände zum Zentralstern, Bahnen, Zusammenhänge mit dem Zentralstern Globale Statistik (Okt. 2006): 170 Planetensysteme 198 Planeten 20 mehrfache Planetensysteme 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 2/9) Entdeckung extrasolarer Planeten Doppler-Effekt bei einem Stern mit einem Planeten Seit 1995 mehr als 210 extrasolare Planeten entdeckt Indirekte Methoden, vor allem Doppler-Effekt am Zentralstern Bewegung um einen gemeinsamen Schwerpunkt führt zu winzigen Verschiebungen von Spektrallinien Photometrie: Bedeckungen bei HD 209458 durch einen Planeten Allgemeine Eigenschaften zur Entstehung von Planetensystemen Planeten um zahlreiche Sterne, z.B. auch im Doppelsternsystem γ Cep Lichtkurve eines Planetentransits vor einem Stern 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 3/9) Mehrfachsysteme Bislang (Okt. 2006): 20 beobachtete Mehrfachsysteme, i.e. extrasolare Planetensysteme 4 Planeten in sog. Habitablen Zonen, d.h. Temperaturbereich von flüssigem Wasser Abstände, Massen und Bahnelemente teilweise gänzlich von unserem Sonnensystem verschieden Sehr massereiche und dem Stern nahe stehende Planeten werden am leichtesten gefunden. Marcy et al. 2004, Liste von Exoplanetensystemen 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 4/9) Viele ungelöste Probleme NASA: Illustration, GL876 (2002) Allgemeine, quantitative Theorie der Planetenentstehung fehlt bislang Frage nach Einzigartigkeit unseres Planetensystems Ordnung oder Chaos in den frühen Planetenbahnen Rolle Jupiters als Ordnungsmacht, z.B. Titius-Bode-Reihe Anzahl erdähnlicher Planeten Bedingungen für die Existenz von Leben (Achsenneigung, Rotation, Kontinente, Erdmond, Gezeiten, ) Wichtigkeit von flüssigem Wasser NASA: Illustration, HD 209458 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 5/9) Zusammenfassung: Stern- und Planetenentstehung Größenvergleich von Planeten, Braunen Zwergen und Sternen 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 6/9) Sterne entstehen durch einen Gravitationskollaps aus interstellaren Wolken Planeten entstehen in protostellaren Akkretionsscheiben , kein direkter Kollaps aus dem interstellaren Medium Viele Details nach wie vor ungeklärt Verbesserung und Verbreiterung der Beobachtungsdaten notwendig Unterschiedlichkeit der Planeten (Masse, Entfernung zum Zentralstern, Exzentrizität, chem. Zusammensetzung, etc.) deutet auf Wechselspiel zahlreicher Prozesse Kann sich Leben anderswo entwickeln? (1) Habitable Zone (bewohnbare Zone) Existenz von flüssigem Wasser Temperaturbereich: 0 - 100 Grad Celsius Atmosphäre: Sauerstoff Ozonschicht (gegen UV-Strahlung der Sonne) Zeitliche Entwicklung des Zentralsterns (lang genug, zu heiß/kalt) Monde - Gezeiten? Magnetfeld Bahnstabilität Zeitliche Entwicklung der bewohnbaren (habitablen) Zone im Sonnensystem 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 7/9) Kann sich Leben anderswo entwickeln? (2) Arecibo-Radioteleskop Leben auf Kohlenstoff- bzw. Siliziumbasis Unterschiedliche Schwerkraft Sind eventuelle 'intelligente' Bewohner schlau genug, sich nicht selbst durch Krieg oder Umweltverschmutzung zu vernichten? Anzahl der extrasolaren Planeten, mit technisch intelligenten Zivilisationen: Drake-Gleichung Interstellare Kommunikation: Arecibo-Teleskop Interstellare Nachricht 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 8/9) Reisen zu fremden Welten Proxima Centauri Entfernung zum nächsten Fixstern: 4.3 Lichtjahre = 40 680 000 000 000 km (Proxima Centauri) Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit : 4,3 Jahre Reisezeit Raumschiff mit Raketenantrieb: 87 000 - 75 000 Jahre Probleme: Zeitdilatation Tiefschlaf oder 'Generationen'-Raumschiff Energie für Antrieb und Lebenserhaltung Größenvergleich der nächsten Sterne 1. Planeten 1.2 Extrasolare Planeten (Folie 9/9) COSMOS 2 2 Glossar zu Extrasolare Planeten Glossar zu Extrasolare Planeten Einige wichtige Begriffe zur Thematik Extrasolare Planeten Keywords: Extrasolare Planeten, Ausserirdisches Leben, Interstellare Raumfahrt Autor: Dr. Christian Reimers Seite 9 v1.1 (08.10.2008) © by ASTROID Glossar zur Thematik „Extrasolare Planeten“ Atmosphäre Die Atmosphäre (von griechisch ατµός, atmós „Luft, Druck, Dampf“ und σφαίρα, sfära „Kugel“) ist die gasförmige Hülle um einen Himmelskörper. Sie besteht meistens aus einem Gemisch verschiedener Gase, die vom Schwerefeld des Himmelskörpers festgehalten werden können. Die Atmosphäre ist an der Oberfläche am dichtesten und geht in großen Höhen fließend in den interplanetaren Raum über. [1] Außerirdisches Leben Außerirdisches Leben ist Leben, dessen natürlicher Lebensraum nicht die Erde ist. Dieser Begriff deckt alle potentiellen Arten und Erscheinungsformen von Leben ab, von einfachsten biologischen Systemen (z.B. Viren und Prokaryoten) bis hin zu komplexesten hochintelligenten Lebensformen. Es ist bis heute unbekannt, ob Leben außerhalb der Erde existiert. Ein außerirdisches Lebewesen wird auch kurz Außerirdischer oder Alien genannt. Das Adjektiv außerirdisch ist gleichbedeutend mit dem Fremdwort extraterrestrisch. [1] Brauner Zwerg Ein Brauner Zwerg ist ein Objekt, das massenmäßig gesehen zwischen einem Planeten und einem Stern liegt. Mit einer Masse zwischen 0.013 und 0.08 Sonnenmassen (oder dem 13- und 80-fachen der Jupitermasse) sind sie zu klein für konventionelle Kernfusion, aber massereich genug, um Wasserstoff zu Deuterium zu verbrennen. Extrasolare Planeten Ein extrasolarer Planet, kurz Exoplanet, ist ein Planet außerhalb (griech. εξω) des vorherrschenden gravitativen Einflusses unserer Sonne. Extrasolare Planeten gehören also nicht unserem Sonnensystem an, sondern einem anderen Planetensystem bzw. umkreisen einen anderen Stern. Daneben existieren auch planetenartige Objekte, die keinen Stern umkreisen und unter den neu geprägten Oberbegriff Planemo (von: planetary mass object) fallen. [1] - Seite 1 von 3 - v1.1 (08.10.2008) © by ASTROID Hauptreihe Auf der Hauptreihe verbringen die Sterne die meiste Zeit ihres Lebens und sind dabei durch ein stabiles Wasserstoff-Kernbrennen charakterisiert. In einem sogenannten Hertzsprung-Russell-Diagramm ist diese Region daher besonders dicht besetzt. Hertzsprung-Russell-Diagramm In diesem Diagramm werden die Leuchtkraft (bzw. Helligkeit) als Funktion der Temperatur (bzw. Spektraltyp, Farbe) der Sterne eingezeichnet. Es gibt spezielle Bereiche in diesem Diagramm, die von der Mehrzahl der beobachtbaren Sterne bevölkert sind. Diese weisen auf stabilere Stadien der Sternentwicklung hin. Diese Bereiche besitzen verschiedene Bezeichnungen: Hauptreihe, Riesenast, Horizontalast, Hertzsprung-Lücke, etc. Die Abkürzung des Hertzsprung-Russell-Diagramm lautet HRD. Siehe dazu auch Farben-Helligkeits-Diagramm. HRD Abkürzung für Hertzsprung-Russell-Diagramm. Leuchtkraft Unter der Leuchtkraft versteht man ein Maß für die Lichtemission eines astronomischen Objekts. Sie ist als die abgestrahlten Energiemenge pro Sekunde definiert und auch durch den Energiefluss multipliziert mit der Oberfläche gegeben. Sterne werden in Leuchtkraftklassen eingeteilt. Planet Unter einem Planet versteht man einen Körper, der ohne nukleare Energieerzeugung um einen Stern kreist und eine Mindestmasse, die der Pluto-Masse von 1.25 x 1022 kg (= 0.0021 Erdmassen) entspricht, aufweist. Als obere Grenze wird etwa die 13-fache Jupiter-Masse (MJup=1.9 x 1027 kg = 317,8 Erdmassen) angenommen, oberhalb heißen Planeten Braune Zwerge. Sonne Unser Zentralgestirn ist ein gelber Zwergstern vom Typ G2V in einem Abstand von 149,6 Millionen Kilometer (= 1 Astronomische Einheit). Die Sonne hat eine Masse von 2 x 1030 kg, eine Leuchtkraft von 3.8 x 1026 W und einen Radius von 6.96 x 108 km. Ihr Alter ist 4.6 Milliarden Jahre, sie ist ein Stern auf der Hauptreihe, wo sie - um ihre Leuchtkraft zu decken über die pp-Kette Wasserstoff zu Helium fusioniert. - Seite 2 von 3 - v1.1 (08.10.2008) © by ASTROID Treibhauseffekt Durch die Wirkung des Treibhauseffektes ist die Oberflächentemperatur eines Planeten höher als die Temperatur wäre, wenn keine strahlungsaktiven Gase (Treibhausgase einschließlich Wasserdampf) in der Atmosphäre vorhanden wären. Wegen der Ähnlichkeit der Wirkungsweise wurde der Begriffsumfang, der ursprünglich nur die Erwärmung im Gewächshaus bei Sonnenbestrahlung benannte, auf die Atmosphäre erweitert. In diesem Sinne ist der Treibhauseffekt 1824 von Joseph Fourier entdeckt und 1896 erstmals quantitativ von Svante Arrhenius genauer beziffert worden. Die systematische Erforschung des atmosphärischen Treibhauseffekts begann aber erst 1958 durch Charles D. Keeling, einen Studenten Roger Revelles. Durch Keeling wurden eine Vielzahl von Messstationen für Kohlendioxid aufgebaut, die bekannteste ist auf dem Berg Mauna Loa auf Hawaii. Der durch menschliche Eingriffe entstandene Anteil am atmosphärischen Treibhauseffekt wird anthropogener Treibhauseffekt genannt. Oft ist mit dem Begriff Treibhauseffekt verkürzt gleichzeitig die globale Erwärmung gemeint. [1] Zwergplanet Zwergplaneten sind eine von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) am 24. August 2006 in Prag definierte Klasse von Himmelskörpern. Als Zwergplaneten gelten im Sonnensystem jene Himmelskörper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne befinden und ausreichend Masse haben, damit die eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt zusammenzieht (hydrostatisches Gleichgewicht), die jedoch im Unterschied zu Planeten ihre Umlaufbahn nicht von anderen Objekten freigeräumt haben. Die Definition ist jedoch umstritten. Quellennachweis: [1] http://www.wikipedia.org/ - Seite 3 von 3 - COSMOS 3 3 Präsentationshandout zu Planeten unseres Sonnensystems Präsentationshandout zu Planeten unseres Sonnensystems Es werden die wichtigsten Daten der Planenten unseres Sonnensytems erklärt. Weiters findet man einige Beispiele von anderen Objekten im Sonnensystem und es wird die Planetendefinition der IAU vorgestellt. Keywords: Planeten, Sonnensystem Autor: Dr. Christian Reimers Seite 13 1.1 Planeten unseres Sonnensystems Mein Vater erklärt mir unsere neun Planeten nicht mehr! Übersicht über die Objekte in unserem Sonnensystem. Wie sich die Bedeutung des Begriffes Planet im letzen Jahr verändert hat. 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 1/15) Acht Planeten im Sonnensystem Planeten des Sonnensytems 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 2/15) 1 Merkur - bis zu 425 Grad Celsius heiß, benannt nach dem römischen Götterboten 2 Venus - giftige Atmosphäre aus Kohlen- und Schwefeldioxid, benannt nach der römischen Göttin der Liebe 3 Erde - unser blauer Planet 4 Mars - ein Planet voller Rost, benannt nach dem römischen Gott des Krieges 5 Jupiter - der mit dem großen roten Fleck, der römische Göttervater war Namenspatron 6 Saturn - der mit den Ringen, benannt nach dem römischen Gott des Ackerbaus 7 Uranus - und er rollt und rollt, Symbol für den Himmel 8 Neptun - fern und bewegt, Name nach dem römischen Gott des Meeres Merkur, der innerste Planet Masse: M=0.3302 10 24 kg = 0.0553 M E Radius: R=2340 km = 0.383 R E Dichte: ρ=5427 kg/m 3 = 0.984 ρE NASA: Merkur-Mosaik aus Mariner 10 Daten NASA: Merkur, Brahmskrater 75km Ø Oberflächenschwerkraft: g=3.7 m/s 2 Rotationsperiode: 58.785 Tage Achsenneigung: 0.01° Schwarzkörper-Temperatur: 442 K Mittlerer Abstand: a=57.9 10 6 km = 0.387 AU Umlaufszeit: P=87.969 Tage = 0.241 Jahre Bahnneigung: i=7.00° Exzentrizität der Bahn: e=0.2056 Besonderheiten: Zeigt Falten als Resultat eines Schrumpfungsprozesses Besitzt einen sehr großen Eisenkern 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 3/15) Venus, der "Glashaus"-Planet Masse: M=4.868 10 24 kg = 0.815 M E Radius: R=6052 km = 0.949 R E Dichte: ρ=5243 kg/m 3 = 0.951ρE Venus: Mariner 10 Oberflächenschwerkraft: g=8.87 m/s 2 Rotationsperiode: 243 Tage (retrograd) Achsenneigung: 177.3° Schwarzkörper-Temperatur: 231 K Mittlerer Abstand: a= 108.2 10 6 km = 0.723 AU Umlaufszeit: P=224.7 Tage = 0.615 Jahre Bahnneigung: i=3.39° Exzentrizität der Bahn: e=0.0067 Besonderheiten: Dichte und giftige Atmosphäre → starker Treibhauseffekt Venusoberfläche von Venera 14 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 4/15) Erde, der Blaue Planet Masse: M=5.9736 10 23 kg = 1.0 ME Äquatorradius: R e = 6378.1 km, Polradius: R p NASA/Galileo: Erde Mike Lyvers: Vulkan Ätna, Ausbruch 1993 = 6356.8km Dichte: ρ = 5515 kg/m 3 Oberflächenschwerkraft: g = 9.798 m/s 2 Rotationsperiode: 23h 56min Achsenneigung: 23.45° Schwarzkörpertemperatur: 254 K Mittlerer Abstand: a=149.6 10 6 km = 1.0 AU Umlaufszeit: 365.256 Tage Bahnneigung: i=0.0°, Definition der Ekliptik Exzentrizität der Bahn: e = 0.0167 Mond: Erdmond Besonderheiten: flüssiges Wasser und Leben aktiver Vulkanismus, Plattentektonik 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 5/15) Mars, der Rote Planet Masse: M=6.421 10 23 kg = 0.107 M E, entspricht 22% der Erdlandmasse Radius: R=3397 km = 0.532 R E NASA/Viking: Valles Marineris NASA/Spirit: Vulkanischer Basalte mit Löchern 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 6/15) Dichte: ρ=3933 kg/m 3 = 0.713 der Erdichte Oberflächenschwerkraft: g=3.72 m/s 2 Rotationsperiode: 24h 37min Achsenneigung: 25.2° Schwarzkörpertemperatur: 210 K Mittlerer Abstand: a=227.9 10 6 km = 1.524 AU Umlaufszeit: 686.98Tage Bahnneigung: i=1.85° Exzentrizität der Bahn: e=0.0935 Monde: Phobos, Deimos Besonderheiten: Zeichen von jüngerem Vulkanismus Wassereis im Boden Jupiter, der Riesenplanet Masse: M=1898.6 10 24 kg = 317.8 M E Radius: Re=71 492 km = 11.209 RE, ε=0.06487 Dichte: ρ=1326 kg/m 3 = 0.240 ρE NASA/Voyager 1: Jupiter + Ganymed NASA/Galileo: Jupiter-Atmosphäre, IR-Falschfarben Oberflächenschwerkraft(1 bar): g=23.12 m/s 2 Rotationsperiode: 9.9250 h Achsenneigung: 3.13° Schwarzkörper-Temperatur: 110 K Mittlerer Abstand: a= 778.5 10 6 km = 5.204 AU Umlaufszeit: P=11.862 Jahre Bahnneigung: i=1.304° Exzentrizität der Bahn: e=0.0489 Monde: 63 (Dez. 2006) Besonderheiten: gewaltiges Sturmsystem (Großer Roter Fleck), welches seit über 300 Jahren existiert schwaches Ringsystem 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 7/15) Saturn, "Herr der Ringe" Masse: M=568.5 10 24 kg = 95.2 M E Radius: Re=60 268 km = 9.449 R E, ε=0.09796 Dichte: ρ=687 kg/m 3 = 0.125 ρE NASA/Voyager 2: Saturn NASA/Cassini: Saturn aus 7.6 10^6 km 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 8/15) Oberflächenschwerkraft(1 bar): g=8.96 m/s 2 Rotationsperiode: 10.656 h Achsenneigung: 26.73° Schwarzkörper-Temperatur: 81 K Mittlerer Abstand: a=1433.5 10 6 km = 9.582 AU Umlaufszeit: P=29.457 Jahre Bahnneigung: i=2.485° Exzentrizität der Bahn: e=0.0565 Monde: 56 (Dez. 2006) Besonderheiten: ausgeprägtes Ringsystem Wolkenwirbel an den Polen Uranus, der "makellose" Planet Masse: M=86.83 10 24 kg = 14.536 M E Radius: Re=25 559 km = 4.007 R E, ε=0.0229 Dichte: ρ=1270 kg/m 3 = 0.23 rE Keck: IR-Bild, Uranus, Wolken und Ring Oberflächenschwerkraft (1 bar): g=8.69 m/s 2 Rotationsperiode: 17 h 14 min Achsenneigung: 97.77° Schwarzkörper-Temperatur: 86 K Mittlerer Abstand: a= 2.87 10 9 km = 19.19 AU Umlaufszeit: P=84.07 Jahre Bahnneigung: i=0.769° Exzentrizität der Bahn: e=0.047 Monde: 27 (Dez. 2006) Besonderheiten: zeigt auf optischen Aufnahmen kaum Einzelheiten besitzt kleines Ringsystem stark geneigte Rotationsachse 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 9/15) Neptun, der äußerste Planet Entdeckt: 23. 9. 1846, Johann Galle (Berlin) Masse: M=102.43 10 24 kg = 17.147 M E Radius: Re=24 764km = 3.883 R E, ε=0.01708 Dichte: ρ=1760kg/m 3 = 0.317 rE NASA/Voyager 2: Neptun aus 14.8 10^6km 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 10/15) Oberflächenschwerkraft (1 bar): g=10.71 m/s 2 Rotationsperiode: 16 h 6 min 3 Achsenneigung: 28.32° Schwarzkörper-Temperatur: 59 K Mittlerer Abstand: a= 4.498 10 9 km = 30.07 AU Umlaufszeit: P=164.79 Jahre Bahnneigung: i=1.769° Exzentrizität der Bahn: e=0.00859 Monde: 13 (Dez. 2006) Besonderheiten: zeigt Sturmsysteme (z.B. Großer Dunkler Fleck) Entdeckung von 2003 UB313 Eris mit dem Mond Dysnomia Am 21. Oktober 2003 wurde in unserem Sonnensystem 2003 UB313 entdeckt und mit dem inoffiziellen Name Xena bedacht. Hierbei handelte es sich um ein so genanntes Kuiper-Belt-Objekt (KBO). Als KBO bezeichnt man außerhalb der Neptunbahn befindliche Objekte aus Stein, die um die Sonne kreisen. Diese Entdeckung führte zu einer Diskussion über die Definition des Begriffes Planet. 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 11/15) TNOs acht TNOs Neben Eris wurden noch weitere Objekte jenseites der Neptunbahn gefunden. Das brachte die Einteilung der Planeten noch mehr durcheinander. 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 12/15) Eigenschaften Plutos Pluto und sein Mond Charon Pluto ist im Gegensatz zu den anderen äußeren Planten kein Gas- sondern ein Gesteinsplanet. Seine Umlaufbahn ist sehr elliptisch; für einige Jahre war er deshalb nicht der äußerste Planet des Sonnensystems. Seine Umlaufbahn ist sehr stark zur Ekliptik geneigt. Sein Mond Charon ist vergleichsweise sehr groß -> Doppelplanetensystem. 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 13/15) Planetendefinition der IAU Auf Grund der phyikalischen Eigenschaften Plutos wurde am 24. August 2006 die Planetendefinition von der IAU (Internationale Astronomische Union) geändert. Definition Planet: Ein Objekt, das sich auf einer Bahn um einen Stern befinden, über eine ausreichende Masse verfügen, um durch ihre Eigengravitation eine annähernd runde Form zu bilden, die Umgebungen seiner Bahnen bereinigt hat und selbst kein Stern sind. Definition Zwergplanet: Ein Objekt, das sich auf einer Bahn um einen Stern befinden, über eine ausreichende Masse verfügen, um durch ihre Eigengravitation eine annähernd runde Form zu bilden, die Umgebungen seiner Bahnen nicht bereinigt hat und keine Satelliten (Monde) sind. Plutos Mond Charon ist zu groß für einen Mond, Pluto hat die Umgebung seiner Bahn NICHT bereinigt und gilt daher nicht mehr als Planet. 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 14/15) Zwergplaneten Ceres Es gibt nun drei Objekte, die als Zwergplaneten gelten. Ceres, das größte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter (benannt nach der griechischen Göttin der Landwirtschaft und nicht nach einer Margarine). Eris, die auf Grund der aufgetretenen Streitigkeiten nach der griechischen Göttin der Zwietrach benannt wurde, obwohl Xena cooler gewesen wäre. und eben Pluto, der seinen Planetenstatus verloren hat (hier abgebildet mit den neuentdeckten Monden Nix und Hydra). Plutosystem 1. Planeten 1.1 Planeten des Sonnensystems (Folie 15/15) COSMOS 4 4 Übungsblatt Statistik Extrasolare Planeten Übungsblatt Statistik Extrasolare Planeten Es soll versucht werden Zusammenhänge zwischen verschiedener Eigenschaften von Extrasolaren Planentensystemen nachzuvollziehen. Zur Durchführung des Beispiels stehen die Daten der bisher bekannten Extrasolaren Planeten zu Verfügung. Keywords: Extrasolare Planeten, Statistik, Umlaufbahnen Tools und Materialien: Computer, Tabellenkalkulationsprogram Autor: Dr. Christian Reimers File extern öffnen: Seite 22 ASTROID Übung ASTROnomie – Interaktiv und Dynamisch v1 (14.10.2008) Übungsblatt Statistik Extrasolarer Planeten Zur Bearbeitung dieser Übung verwenden Sie die Daten, die Ihnen im File daten_exoplaneten_20081014.xls zur Verfügung gestellt werden. Die Originaldaten und weitere Informationen (z.B. die Bedeutung der Spaltenbezeichnungen) finden Sie unter http://www.exoplanet.eu. Übungsangaben 1 Erstellen Sie folgende Plots bzw. Histogramme (Häufigkeitsdiagramme): • Exzentrizität gegen Abstand des Planetens zum Zentralgestirn • Masse des Planeten gegen Abstand des Planetens zum Zentralgestirn • Masseverteilung der Planeten in Jupitermassen 2 Extrapolieren Sie die Anzahl der Exoplaneten bis zur Erdmasse mit Hilfe von unterschiedlichen Extrapolationsgesetzen (z. B. linear, logarithmisch oder mit Polynomen); ein brauchbares Instrument finden Sie für Windows unter http://curveexpert.webhop.net/) Bauen Sie unser Sonnensystem in die Plots ein und vergleichen Sie es mit den extrasolaren Systemen. 3 Versuchen Sie, mit Hilfe von Extrapolation in der Zeit, die Anzahl der im laufenden Jahr zu entdeckenden Exoplaneten zu bestimmen. ASTROID-Homepage: http://www.univie.ac.at/astroid/ Email: [email protected] COSMOS 5 5 Weblink: exoplanets.org Weblink: exoplanets.org Tools und Materialien: Computer mit Internetverbindung http://exoplanets.org/ Seite 24