Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls

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Neuropädiatrie
Teil 1:
-Gehirn, wie viel braucht man wann & Grundlagen der Entwicklung
-Hydrozephalus
-Anfall oder kein Anfall?
-Epilepsien im Kindesalter
-Neurokutane Syndrome
-Quiz
Teil 2:
-Spina bifida
-Spinale Muskelatrophie
-Muskeldystrophie und andere Muskelerkrankungen
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Gehirn, wie viel braucht man?
Der Fall:
•1. Kind gesunder Eltern
•Normaler Schwangerschaftsverlauf
•Auffälligkeiten im pränatalen Ultraschall
•Geburt in der 35. SSW
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Die zerebrale Bildgebung:
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Diagnose: Hydranenzephalus
•Massiver Gewebsuntergang im Versorgungsbereich der A. carotis interna
oder A. cerebri media
•Entstehung im 4.-5. SS-Monat
•Hirnstamm und okzipito-basale Hirnanteile sind meist erhalten
•Stammganglien und Thalami wechselhaft mitbetroffen
•Häufig bei der Geburt Mikrozephalus
•Gelegentlich sekundärer Hydrozephalus durch gliotische Stenosierung des
Aquäductes
Ursache:
•Hypoxie, Ischämie, Infektion
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Die Meilensteine der Entwicklung:
Hält in Sitzhaltung den Kopf für einige Sekunden
Hebt den Kopf in Bauchlage mindestens 3 Sekunden
Hebt den Kopf 50-90°, gestützt auf die UA
Dreht sich von einer Seite auf die andere Seite
Dreht sich von der Bauch- in die Rückenlage
Hebt Kopf und Brust > 90°, auf die Hände gestützt
Sitzt allein (mit Abstützen)
Dreht sich von der Rücken- in die Bauchlage
Sitzt frei mindestens eine Minute
Dreht sich auf dem Bauch um die eigene Achse
Vierfüßlerstand
Krabbeln auf Händen und Knien
Zieht sich an Gegenständen hoch und hält sich fest
Laufen mit Unterstützung
Freies Stehen
Sicheres Laufen
Bücken und freistehendes Aufheben von Gegenst.
Bildung von Silbenketten
Sinngemäße Verwendung einzelner Worte
Median Norm
1,2 Mo
1 Mo
3 Mo
5 Mo
5,8 Mo
6 Mo
6,1 Mo
6,1 Mo
7,3 Mo
7,2 Mo
8,2 Mo
9,7 Mo
9,2 Mo
10,6 Mo
12,9 Mo
14,6 Mo
14,7 Mo
1-2 Mo
1-2 Mo
2-5 Mo
3-7 Mo
4-9 Mo
4-8 Mo
5-8 Mo
4-9 Mo
6-10 Mo
5-11 Mo
6-12 Mo
7-13 Mo
7-14 Mo
8-13 Mo
10-17 Mo
12-19 Mo
12-19 Mo
6-9 Mo
18 Mo
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Hydrozephalus:
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Hydrozephalus:
•Formen:
•Hydrozephalus internus
•Hydrozephalus communicans
•Hydrozephalus externus
•Hydrozephalus e vacuo
•Gesamtmenge des Liquors bei
Erwachsenen: Rund 150 ml
•Produktion pro Tag: ca. 500 ml (0,35 ml/min)
•Produktion im Plexus choroideus
(Seitenventrikel, III. und IV. Ventrikel)
•Fluss durch die SV, III. Ventrikel,
Aquädukt, IV. Ventrikel
•Abbau in den Granulationes arachnoideales
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Hydrozephalus:
•Ursachen:
•Anlagestörung (Fehlbildungen: Hydranenzephalus etc.)
•Genetische Syndrome und Erkrankungen (Walker-Warburg-Syndrom,
Muscle-eye-brain-Erkrankung, X-chormosomaler Hydrozephalus etc.)
•Infektionen (Hypersekretion / Malresorption)
•Blutungen (Frühgeborene! Malresorption, Aquäduktstenose)
•Tumoren (Kleinhirntumoren!)
•Sinusvenenthrombose / -stenose (Hypersekretion / Malresorption)
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Hydrozephalus:
•Angeboren (40%)
•Myelomenigocele
•Arnold Chiari Malformation
•Aquäduktstenose
•Fehlbildung
•syndromal
•Erworben (60%)
•Posthämorrhagisch (11%)
•Postinfektiös (8%)
•Tumoren (11%)
•Postoperativ
•E vacuo
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Hydrozephalus:
Symptome:
• Kopfschmerzen
•
Ataxie
•
Vigilanzstörungne
•
Übelkeit, Erbrechen, nüchtern Erbrechen
•
Stauungspapille
•
Gestaute Kopfvenen
•
Sonnenuntergangsphänomen
•
Balkonstirn
Im Säuglingsalter zusätzlich:
• Kopfumfangszunahme
•
Vorgewölbte Fontanelle
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Hydrozephalus:
Therapie des Hydrocephalus internus:
•Anlage eines Shunt-Systems
•VP (ventrikulo-peritoneal)
•VA (ventrikulo-atrial)
•Selten: vetrikulo-pleural
•Temporäre Ableitung mittels:
•Außenableitung
•Rickham-Reservoir
•Anlage meist auf der rechten Seite
(Sprachrezessive Hemisphäre)
Heute:
•Meist verstellbare Ventile
Kinder:
•Abdomineller Schenkel muss
verlängert werden (5.-8. Lj)
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Hydrozephalus:
Langzeitkomplikationen eines VP / VA-Shunts:
•Fehlfunktion (Überdrainage / Unterdrainage)
•Infektion (Ventrikulitis!)
•Symptome Infektion:
•Häufig unspezifisch, Fieber, Vigilanzschwankungen, Somnolenz,
häufig kein (!) Meningismus, Liquor-Pleozytose bei Shunt-Punktion
•Infektion des Abführenden Schenkels mit Zystenbildung und
abdominellen Problemen, Darmperforation etc.
•Symptome Fehlfunktion:
•Klinisch meist nicht zuverlässig zu unterscheiden
•Vigilanzschwankungen
•Kopfschmerzen
•Erbrechen
•AZ-Verschlechterung
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Hydrozephalus:
Überdrainage: Ausbildung von
Hygromen
Unterdrainage: Erweiterte innere
Liquorräume
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Hydrozephalus:
Sonderform: Pseudotumor cerebri / benigne intrakranielle Hypertension
Symptome:
•Kopfschmerzen
•Stauungspapille
•Sehstörungen
Gehört zu der Gruppe des Hydrozephalus communicans
Ursache:
•Idiopathisch
•Stenosen im Bereich der Sinus
•Medikamente (Cortison, Retinol…)
Häufiger bei übergewichtigen Kindern
Therapie:
Lumbalpunktion, teils seriell
Diamox (Medikamentöse Drosselung der Liquorproduktion)
Selten: Shuntanlage
Komplikation: Optikusatrophie
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Differentialdiagnose des cerebralen
Anfalls
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Definition des Krampfanfalls:
Synchrone Entladungen von Neuronengruppen im
Gehirn, die zu plötzlichen unwillkürlichen stereotypen
Verhaltens- oder Befindungsstörungen führen.
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Neugeborene:
Säuglinge / Kleinkinder:
•Einschlafmyoklonien
•Hypomagnesiämie
•Hypokalzämie
•Hypoglykämie
•Metabolische Störungen
•Affekträmpfe
•Autostimulation
•Tic-Störung
•Pavor nocturnus
•Einschlafmyoklonien
•Schuddering
•Sandifer-Syndrom
•Benigner paroxysmaler Aufblick
•Spansmus nutans
•Metabolische Störungen
Schulalter:
•Psychogene Anfälle
•Tic-Störung
•Pavor nocturnus
•Synkopen
•Migräne
•Intoxikation
•Sandifer-Syndrom
•Metabolische Störung
Kosten durch Fehldiagnosen
nicht epileptischer Anfälle ca. 4
Miliarden $
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Affektkrampf:
•Nicht epileptisch!
•Auslöser sind psychische oder körperliche Reize, Schreck, Schmerz,
Wut, Verbote
•25% blasse Affekträmpfe mit Bradykardie, evlt. kurzer Asystolie
•60% zyanotische Affektkrämpfe
•Das Kind schreit, hält die Luft an, anschließende Bewusstlosigkeit
•Teils tonische oder tonisch-klonische Bewegungen (zerebrale
Minderversorgung)
•Pathophysiologie unklar, teils Valsalva-Effekt
•Kleinkindesalter
•Spontanes Sistieren im KK-Alter
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls: Synkope
Zerebraler Anfall:
•Zungenbiss lateral
•Offene Augen, verdreht nach lateral
•Postiktaler Dämmerzustand
•Inkontinenz
Synkope:
•„schwarz werden“ vor den Augen
•Vorher schwitzige Hände
•Rasche Reorientierung
•Offene Augen
•Visuelle oder auditive Halluzinationen
(60%)
Unspezifisch:
•Verdrehen der Augen nach oben
•Myoklonien
•Tonische Muster
•Automatismen
(in 70-90% der Synkopen finden sich auch convulsive Muster)
•Zungenbiss an der Zungenspitze
Wichtig: Genaue Anamnese!
Videoanalyse!
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Psychogene Anfälle:
•Nicht selten bei Epileptikern (Mischbild aus echten und psychogenen
Anfällen bei 30% der Epileptiker)
•Beckenbewegungen („Kopulationsbewegung“)
•Tremor statt tonisch-klonische Bewegungen
•Geschlossenen Augen, die sich passiv nicht öffnen lassen
•Kein postiktaler Dämmerzustand
•Paradoxes Bild mit partieller Ansprechbarkeit
•Wechselhafter Rhythmus der klonischen Bewegungen
•Anfälle tagsüber und unter Zeugen
•Cave: In 66% der Fälle ist mindestens ein „sicheres“ Anfallszeichen
positiv
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Shuddering:
•Meist im Alter von 3-6 Monaten beginnend, gelegentlich bis ins
Schulalter persistieren
•Plötzliches hochfrequentes Schütteln, ähnlich frösteln
•Auslöser oft Emotionen
•Ursache unklar
•Benigne, nicht epileptisch, spontanes Sistieren
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Benigner, paroxysmaler Aufblick:
•Paroxysmale, unterschiedlich lange auftretende tonische Aufwärtsbewegungen der Augen
•Säuglings- und Kleinkindesalter
•Horizontale Augenbewegungen nicht gestört
•Nicht epileptisch, normales EEG
•Erhaltenes Bewusstsein
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Differentialdiagnose des cerebralen Anfalls:
Autostimulation:
•Paroxysmale, stereotypische Bewegungsmuster mit tonischer
Versteifung, häufig rhythmisches Zusammenpressen der
Oberschenkel oder wippende Bewegungen
•Vegetative Symptomatik mit Schwitzen, Gesichtsröte, unregelmäßiger
Atmung (Schmerzen?)
•Erhaltenes Bewusstsein
•Unwirsche Reaktion bei Unterbrechung / Ansprache
•Häufig kleine oder behinderte Kinder
Ursache: Kindliche Masturbation, typischerweise keine Berührung des
Genitals
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Epilepsien im Kindesalter:
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Epilepsien im Kindesalter:
Epilepsie
abgeleitet von dem griechischen Wort
epilambanein = heftig ergreifen,
zupacken
Die „heilige Krankheit“
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Epilepsien im Kindesalter:
Mit der sogenannten Heiligen Krankheit verhält es sich
folgendermaßen: Sie scheint mir in keiner Beziehung einen
mehr göttlichen Ursprung zu haben als die übrigen Krankheiten,
auch nicht heiliger zu sein...
Schuld an dieser Krankheit ist das Gehirn...
Wenn der Schleim in Adern hinabfließt, so verliert der Kranke
die Stimme und es kommt Schaum aus seinem Munde hervor,
die Hände sind zusammengekrampft, die Augen verzerrt und die
Betroffenen haben kein Verständnis, bei manchen geht auch
noch der Kot nach unten ab....
Mit den Füßen schlägt der Kranke um sich... Das alles hat der
Kranke auszustehen, wenn der kalte Schleim in das warme Blut
fließt.
Hippokrates
(ca. 460 - 375 v. Chr.)
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Epilepsien im Kindesalter:
Der Beweis, dass Epilepsie vom Magen ausgeht, liegt darin, dass
im Magen häufig eine Unruhe und ein fressendes Nagen entsteht,
und dass alsdann die Kranken das Nahen des Leidens fühlen ....
Unvermischten Wein nach dem Bade zu trinken ist verboten, weil
nichts leichter einen Anfall auslöst - wie überhaupt allen
Epileptikern unvermischter Wein gefährlich ist.
Alexandros von Tralleis
(525 - 605 n.Chr.)
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Epilepsien im Kindesalter:
1. Einteilung:
Fokale (partielle) Epilepsie <-> Generalisierte Epilepsie
Anfallstyp
Klinisch ohne
Apparate, %
Klinisch +
EEG, %
Klinisch + EEG +
Kernspin, %
Generalisiert
8
23
23
Partial
39
54
58
Nicht
klassifiziert
53
23
19
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Epilepsien:
n
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Epilepsien im Kindesalter:
* 1 Anfallsformen
o 1.1 Generalisierter Krampfanfall
o 1.2 Partieller (fokaler) Krampfanfall
+ 1.2.1 Aura
o 1.3 Multiple Anfallsformen
o 1.4 Unklassifizierte Anfälle
* 2 Einteilung der Epilepsien
o 2.1 Lokalisationsbezogene Epilepsien und Syndrome
+ 2.1.1 Gutartige Epilepsie des Kindesalters mit zentro-temporalen Spikes
+ 2.1.2 Epilepsie des Kindesalters mit occipitalen Paroxysmen
+ 2.1.3 Primäre Leseepilepsie
+ 2.1.4 Symptomatische Epilepsien
# 2.1.4.1 Anhaltende Teilepilepsie des Kindesalters
# 2.1.4.2 Schläfenlappenepilepsie
# 2.1.4.3 Stirnlappenepilepsie
# 2.1.4.4 Scheitellappenepilepsie
# 2.1.4.5 Hinterhauptslappenepilepsie
+ 2.1.5 Kryptogen
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o 2.2 Generalisierte Epilepsien und Syndrome
+ 2.2.1 Idiopathisch
# 2.2.1.1 Benigne familiäre Neugeborenenkrämpfe
# 2.2.1.2 Benigne Neugeborenenkrämpfe
# 2.2.1.3 Benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters
# 2.2.1.4 Absence-Epilepsie des Kindesalters
# 2.2.1.5 Juvenile Absence-Epilepsie
# 2.2.1.6 Juvenile myoklonische Epilepsie (Janz-Syndrom)
# 2.2.1.7 Aufwach-Grand-mal-Epilepsie
+ 2.2.2 Andere generalisierte Epilepsien
# 2.2.2.1 Epilepsien mit spezifisch ausgelösten Anfällen
+ 2.2.3 Kryptogen oder symptomatisch
# 2.2.3.1 West-Syndrom
# 2.2.3.2 Lennox-Gastaut-Syndrom
# 2.2.3.3 Epilepsie mit myoklonisch astatischen Anfällen
# 2.2.3.4 Epilepsie mit myoklonischen Absencen
+ 2.2.4 Symptomatisch
o 2.3 Epilepsien und Syndrome, die nicht als lokalisationsbezogen oder generalisiert
bestimmbar sind
+ 2.3.1 Neugeborenenkrämpfe
+ 2.3.2 Schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters / Dravet-Syndrom
+ 2.3.3 Epilepsie mit anhaltenden spike-wave-Entladungen im synchronisierten
Schlaf
+ 2.3.4 Aphasie-Epilepsie-Syndrom
o 2.4 Spezielle Syndrome
+ 2.4.1 Gelegenheitsanfälle
# 2.4.1.1 Fieberkrämpfe
# 2.4.1.2 Isolierte Anfälle
# 2.4.1.3 Ausschließlich bei akuten Ereignissen auftretende Anfälle
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Epilepsien im Kindesalter:
Fieberkrämpfe:
•Keine Epilepsie sondern Gelegenheitsanfall!
•Betrifft jedes 20. Kind
•Familiäre Häufung ohne bekannte genetische Ursache
•Häufige Rezidive
•Normale geistige Entwicklung
•Leicht erhöhtes Risiko eine Epilepsie zu entwickeln (1-4%)
•Durch eine Temperatursteigerung über 38°C bedingt, nicht durch
die Infektion selber!
•Meist Tonisch-klonisch generalisiert
•Meist zwischen dem 1. und 6. Lebensjahr (Max im 2. Lj.)
•Pathophysiologie unklar
•DD:
•Meningitis/Herpes-Enzephalitis ->Indikation zur LP großzügig
•Epilepsie ->EEG nach Entfieberung
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Fieberkrämpfe:
Einteilung:
Unkomplizierter FK:
•Weniger als 15 Minuten Dauer
•Nicht mehr als ein Anfall in 24 h
•Keine Herdzeichen
->Epilepsierisiko 2,5-3,2%
Komplizierter FK:
•Herdzeichen
•Dauer > 15 Minuten
•2 oder mehr Anfälle in 24 h
->Epilepsierisiko 6-49%
Therapie:
Konsequente Fiebersenkung (ab 38,5°C)
•Ggf. Gabe von Diazepam (Rectiole)
•Beruhigung der Eltern
•Extrem seltene Indikation zur antikonvulsiven Therapie!
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Rolandische Epilepsie:
•Gutartige fokale Epilepsie aus der Gruppe der benignen Partialepilepsien
•Häufig (15-20% aller Epilepsien des Kindesalters)
•Normal entwickelte Kinder
•Auftreten / Begin: 2.-12 Lebensjahr
•Aus dem Schlaf heraus auftretende Anfälle mit Missempfindungen im
Bereich des Gesichtes / Schlund / Zunge
•Sekundär: Tonisch-klonisch generalisierte Anfälle
•Im EEG fokale Anfallsbereitschaft centro-temporal (Rolandische Region)
•Psychomentale Entwicklung fast immer gut
•In der Regel Ausheilen nach 2-3 Jahren, spätestens mit der Pubertät
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Der Rolando-Herd im EEG:
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Der Rolando-Epilepise:
Therapie:
•
Therapie nur bei mehreren Anfällen notwendig
•
Der reine EEG-Befund (Rolando-Fokus als Zufallsbefund ohne
Anfälle) wird in der Regel nicht behandelt
•
Die Rolando-Epilepsie ist gehäuft vergesellschaftet mit weiteren
Proplemen (Teilleistungsstörungen, Störung des Sozialverhaltens, TicStörung), dann kann eine Therapie diskutiert werden
Therapie der Wahl:
1. Ospolot (Sultiam)
2. Trileptal (Oxcarbazepin)
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BNS-Epilepsie:
Blitz-Nick-Salaam-Anfälle, West-Syndrom
•Idiopathisch/kryptogen oder symptomatisch (Fehlbildungen,
Frühgeburtlichkeit, Tuberöse Sklerose …)
•Begin zwischen dem 3. und 12. Lebensmonat
•Blitzartiges Auftreten, heftige Myoklonie der Arme und Beine mit
Schleudern der Extremitäten nach vorne, Nicken des Kopfes und
Oberkörpers
•Häufigkeit 1:4- 1:6000
•Typisches EEG (Hypsarrhythmie, irregulär, verlangsamt,
Anfallsbereitschaft)
•Prognose unbehandelt katastrophal (Übergang in andere Epilepsiesyndr.)
•Therapieschwierig (besser bei idiopathischem BNS)
•Letalität 5% (nicht selten therapiebedingt)
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Hypsarrhythmie:
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BNS-Epilepsie:
Therapie:
Häufig therapieschwierig, rasche Eskalation der Therapie
1. Vitamin B6 100-600 mg
2. Ospolot (Sultiam)
3. Valproat
4. Evtl. Vigabatrim ( in 30% der Fälle irreversible Gesichtsfeldausfälle)
5. Prednisolon/Dexamethason/ ACTH (Letalität 3-8%)
6. Topiramat, …
Therapiedauer und Hospitalisation häufig über 3 Monate!
Prognose: Akzeptabel bis gut bei raschem Ansprechen und idiopathischer
Ursache, schlecht bei protrahiertem Ansprechen auf die Therapie,
katastrophal bei Therapieversagen
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Absence-Epilepsie:
•Auftreten meist im Vorschulalter / Grundschulalter
•Abwesenheitsphasen, fehlende Ansprechbarkeit, in der Schule
Verträumtheit, Dauer meist wenige Sekunden
•Keine tonisch-klonischen Entäußerungen
•Häufig Lidmyoklonien oder Mund- und Schlundbewegungen
•Generalisierte Epilepsie mit typischem EEG-Befund
•EEG mit 3/Sekunde spike-wave-Aktivität
•Provokation durch Hyperventilation
•Selten als reine Absence, häufig vergesellschaftet mit grand-mal-Anfällen
•Schulversagen bei fehlender Therapie
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Absence-Epilepsie:
Therapie:
•Erste Wahl -> Valproat
Wirkung: Schutz vor grand-mal und Absencen
NW: Leberversagen, Blutbildveränderungen, Gerinnungsstörungen,
Pankreatitis, Appetitmangel, Sedierung, Gewichtszunahme
•Zweite Wahl -> Lamotrigin
Wirkung: Schutz vor grand-mal und Absencen
NW: Hautveränderungen bis hin zum Stevens-Johnson-Syndrom,
Sedierung
Nachteil: Gelegentlich Anfallsaktivierung, langsame Aufdosierung über
mindestens 6 Wochen
•Ethosuximid / Mesuximid
Wirkung: Schutz vor Absencen, kein grand-mal-Schutz
NW: GI-Nebenwirkungen, Appetitmangel, Gewichtsabhahme
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Epilepsien im Kindesalter:
Sehr viele Sonderformen und Varianten!!!
•4-jähriger Junge
•Immer wieder unvermitteltes Lachen, situationsunabhängig
•Später: Pubertas präcox
->MRT Diagnostik
Gelastische Epilepsie bei Hypothalamus-Hamartom
Epilepsie mit Lach- oder Kicher-Anfällen
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Epilepsie, grundsätzliches Vorgehen:
•Genaue Anamnese! (Psychomentale und motorische Entwicklung,
Grunderkrankungen, akuter Auslöser, Aura, fokale Elemente, tonisch,
tonisch klonisch)
•Differentialdiagnosen bedenken
•Bei jedem Verdacht EEG durchführen
•MRT-Schädel bei jedem Patienten mit erstem Krampfanfall (außer
Fieberkrampf), (Ausschluss Tumor, Fehlbildung, übergeordnete
Erkrankung)
•Genaue Zuordnung zum Epilepsie-Typ, Epilepsie-Syndrom anstreben,
Vermeidung allgemeiner Diagnosen wie „zerebrales Anfallsleiden“
•Rationale Therapie unter Kenntnis der Epilepsie, des spontanen
Verlaufes der Epilepsie und der Nebenwirkungen der eingesetzten
Medikamente
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EEG, grundsätzliches Vorgehen:
•Bei jedem Verdacht auf Epilepsie sind EEGs anzufertigen, die EEGBestätigung einer Epilepsie sollte immer angestrebt werden (Therapie!)
•Sensitivität des EEGs zur Diagnose einer Epilepsie
•Ein EEG
45%
•Zwei EEGs 70%
•Drei EEGs 90%
•Steigerung der Sensitivität durch Provokation:
•Bei generalisierten Epilepsien:
•Hyperventilation
•Photostimulation
•Bei fokalen Epilepsien:
•Schlaf-EEG
•Schlafentzugs-EEG
•Ggf. Videoaufnahme des „Anfalls“ durch die Eltern oder im Rahmen eines
Stadionären Aufenthaltes
•Ggf. 24-72-Stunden-EEG
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Therapie der Epilepsie:
•Therapie erst nach möglichst exakter Diagnose der Epilepsie!
•Zielgerichtete Therapie, kein „Rumprobieren“
•Problematik: Beschränkte Zulassung (Altersbeschränkung, Beschränkung
auf einzelne Erkrankungen, Beschränkung auf Zusatztherapie)
•Beachtung der besonderen Umstände des Patienten (Führerschein,
Behinderung, Körpergewicht, Komedikation, Kontrazeption, Kinderwunsch)
•Versuch der Standardisierung und evidenzbasierten Medikation
•Monotherapie anstreben
•Ausdosieren jedes Medikamentes ggf. bis zum Auftreten von
Nebenwirkungen
•Bedenken nicht medikamentöser Therapieoptionen (Epilepsiechirurgie,
Vagus-Nerv-Stimulation)
•Absetzversuch nach längerer Therapie und unauffälligem EEG
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Neurokutane Syndrome /
Phakomatosen:
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Neurokutane Syndrome / Phakomatosen:
•Gemeinsame Merkmale sind:
Charakteristische Veränderungen der Haut vergesellschaftet mit einer
ZNS-Problematik
•Meist hereditäre Erkrankungen
•Einer Blickdiagnostik zugänglich und dennoch häufig unterdiagnostiziert.
•Häufig (Teils 1:2000)
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•Neurofibromatose Typ I (v. Recklinghausen-Erkrankung) (1:2.300) AD
•Tuberöse Sklerose (M. Bourneville-Pringle) (1:5.800) AD
•Sturge-Weber-Syndrom (Enzephalotrigeminale Angiomatose) sporadisch
(1:50.000)
•Ataxia teleangiectatica (Louis-Bar-Syndrom) (1:40.000-1:300.000) AR
•Ito-Syndrom (Hypomelanosis Ito)
•Bloch-Sulzberger-Syndrom (x-chromosomal dominant, bei M 1:10.000)
•Linear and whorled Hypermelanosis (sporadisch)
•Von Hippel-Lindau-Syndrom
•Neurokutane Melanose
•Epidermales Nävus-Syndrom (Schimmelpenning-Syndrom)
•Basalzell-Nävus-Syndrom (Gorlin-Syndrom)
•Kutanes Hämangiom-Gefäßkomplex-Syndrom
•Chediak-Higashi-Syndrom
•Hemiatrophia facialis progressiva (Parry-Romberg-Syndrom) etc.
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Neurofibromatose
• Erste Beschreibungen im 18. Jahrhundert
• Erstmals als Syndrom zusammengefasst und als
Neurofibromatose beschrieben von von
Recklinghausen 1882
• Ursprünglich ein Terminus, zwei Varianten
– Zentrale Neurofibromatose –>NF2
– Periphere Neurofibromatose ->NF1
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NF I
• Häufigkeit 1:2300
• Vererbung: autosomal dominant
• 100% Penetranz bis zum 5. Lebensjahr,
variable Ausprägung
• Häufigste durch einen einzigen Gendefekt
verursachte Erkrankung des ZNS
• Ca. 50% kommen sporadisch vor
(Spontanmutationen)
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NF I
Klinik:
• Haut: Cafe au lait Flecken
– Meist bei der Geburt bereits vorhanden
– Zunahme der Anzahl und Größe bis zur
Pubertät
– Stammbetont
– Meist scharf begrenzt und von homogener
Farbe
– Ab 3.-5. Lj sommersprossenartige
Pigmentierungen axillär und inguinal, Zunahme
in der Pubertät und im Erwachsenenalter
– Keine Korrelation zwischen der Anzahl der
Flecken und der Schwere der Erkrankung
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NF I
Auge:
• Irishamartome, erstmals beschrieben
durch Lisch (Lisch-Knötchen)
• Bei praktisch allen NFI-Patienten mit
21 Jahren vorhanden, jedoch nur bei
50% der Kinder im Alter von 6 Jahren
• Initial hell, später dunkel pigmentiert,
meist keine pathologische Bedeutung
jedoch diagnostisch hilfreich
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NF I, sonstige Befunde
• Unterdurchschnittliche Körperhöhe bei 32%
der Kinder
• Makrozephalus in 16-45% der Kinder
• Dysplasie langer Röhrenknochen (Tibia!)
• Kyphoskoliose bei 32% der Kinder
• Charakteristische Veränderungen im MRT
des Schädels (UBOS)
• Gehäuft ZNS-Tumoren, meist Optikusgliome
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NF I
Kognition und NF I:
• 30-60% der Kinder zeigen
Lernschwierigkeiten
• Nur selten deutliche Retardierung
(8% der Patienten haben einen
IQ<70)
• Vermehrt dissoziales Verhalten
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NF I
Diagnostische Kriterien (mindestens zwei):
• > 5 Cafe au lait Flecken >5 mm
präpubertär und >15 mm postpubertär
• Ein plexiformes Neurofibrom oder zwei
Neurofibrome beliebiger Histologie
• Freckling
• Betroffener Elternteil
• Zwei oder mehr Lisch-Knötchen
• Typische Knochenveränderungen
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Cafe-au-lait Flecken
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Freckling axillär
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Neurofibrome
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Plexiformes Neurofibrom
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Lisch-Knötchen
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Optikusgliom
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Röntgenbefunde bei NF
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Tuberöse Hirnsklerose (TS)
Erstbeschreibung 1880 durch Bourneville
• Häufigkeit 1:5800
• Autosomal dominant (1/3 hereditär, 2/3
Spontanmutation)
• Genetisch heterogen, zwei bekannte
Genloci, TSC1 und TSC2
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Tuberöse Hirnsklerose (TS)
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•
•
•
Multisystemerkrankung
Retardierung (nicht obligat)
Anfallsleiden (BNS) (nicht obligat)
Charakteristische „white spots“
„Tuber“ in der zentralen Bildgebung
Noduli und „Riesenzellastrozytome“
subependymal
• Angiomyolipome der Nieren
• Adenoma sebaceum der Wangen
• Rhabdomyome des Herzens
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Tuberöse Sklerose
• Hauptkriterien
• Nebenkriterien
– Rhabdomyom, multiple
Tubera
– Angiofibrome, Plaques
– White spots > 3
– Lymphangiomyomatose
– Multiple retinale Hamartome
– (peri)unguale Fibrome
– Renale Angiomyolipome
– Chagrinhaut
– Subependymales
Riesenzellastrozytom
– Subependymale Knötchen
– Knochenzysten
– Radiale Migrationslinien
der weissen Substanz
– Konfetti-Hautläsionen
– Gingivafibrome
– Rektale hamartöse Polypen
– Zahnschmelzgrübchen
– Multiple Nierenzysten
– Nichtrenale Hamartome
– Retinale achrome Flecken
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Tuberöse Sklerose
(Kriterien nach Hyman u. Whittemore, 2000)
• Definitive TS
– 2 Hauptkriterium
– 1 Hauptkriterium plus 2 Nebenkriterien
• Wahrscheinliche TS
– 1 Hauptkriterium plus 1 Nebenkriterien
• Mögliche TS
– 1 Hauptkriterium
– > 2 Nebenkriterien
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Bei 80% der Patienten nachweisbar, Entstehung meist im 1. Lj
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Faciale Angiofibrome / Adenoma sebaceum:
Entstehung ab dem 2. Lj, bei 85% der Patienten
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Faciale Angiofibrome:
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Chagrinlederhaut (Pflastersteinnävi) bei 40% der Patienten
Nagelfalzfibrome (Koenen-Tumoren) bei 50% erwachsener Patienten
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Rhabdomyome des Herzens bei 50% der betroffenen Kinder
Entstehung in der Schwangerschaft
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Sturge-Weber Syndrom (Enzephalo-faziale Angiomatose)
•Auftreten sporadisch
•Häufigkeit 1/50.000
•Kein bekanntes Gen, mutmaßlich Fehlbildung und keine ErbErkrankung
•1860 erstmals durch Schirmer beschrieben (Gesichtsnävus und
Hydrophthalmus)
•1879 von Sturge beschrieben mit Gesichtsnävus, Hydrophthalmus,
Hemiparese und Anfällen
•1897 von Kalischer Nachweis der Angiome im Gesicht und an der
Hirnhaut
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Sturge-Weber Syndrom (Enzephalo-faziale Angiomatose)
•Leitsymptom: Nävus flammeus im Versorgungsbereich des N.
trigeminus
•Wenn der Stirnast betroffen ist, besteht ein 75%-iges Risiko einer
intrakraniellen oder retinalen Mitbeteiligung
•Ist der Stirnast nicht betroffen, ist das Risiko einer intrakraniellen Mitbeteiligung gering
•Meist einseitig, in 5-10% findet sich ein Nävus flammeus auch an
anderen Lokalisationen
•Leptomeningeale kapillare Malformation mit konsekutiver Verkalkung
und progredienter Hirnatrophie der betroffenen Hemisphäre
•Retinale Angiome (30%), Glaukom (60%), Buphthalmus
•Symptomatische, therapieschwierige Epilepsie (80%)
•Transiente und anhaltende Hemiplegie, Retardierung (ca. 70%)
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Buphthalmus
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Leptomeningeale kapillare Malformation und Atrophie der betroffenen
Hemisphäre
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Verkalkung des leptomenigealen Hämangioms
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Verkalkung des Hämangioms in der konventionellen Rö-Aufnahme
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