Dr. Amelie Spiess, Spezielle Augenheilkunde für Tiere Glaukom

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Spezielle Augenheilkunde
für Tiere
Dr. med. vet. Amelie Spiess
Augenheilkunde, DOK Mitglied
Schmorellplatz 11
81545 München
Glaukom- „grüner Star“- NOTFALL
Als Glaukom wird eine Gruppe von Augenerkrankungen beschrieben, die sich durch
einen erhöhten Augeninnendruck und Untergang der Nervenfasern der Netzhaut
darstellen.
Wie erkenne ich dass mein Tier einen erhöhten Augeninnendruck hat?
Leichte Druckerhöhungen sind nur durch die Messung mit einem speziellen Instrument
– dem Tonometer- nachweisbar. Die meisten Tiere die bei uns vorgestellt werden haben
bereits einen sehr hohen Augeninnendruck- dieser ist auch für den Besitzer sichtbar.
Das Auge erscheint gerötet (Stauung der Gefäße), die Pupille geweitet und die
Hornhaut hat einen trüb bläulichen Schimmer. Zudem blinzeln die Tiere mit dem
betroffenen Auge oder zeigen vermehrten Tränenfluss.
Aufmerksame Besitzer bemerken größere Schläfrigkeit des Tieres.
Katzen haben eher subtilere Anzeichen für ein Glaukom.
Ein erhöhter Augeninnendruck ist schmerzhaft – wir beschreiben ihn als migräneartige
Kopfschmerzen. Das heißt ihr Tier wird nicht jaulen vor Schmerzen sondern zieht sich
zurück.
Wodurch entsteht ein Glaukom?
Die Ursachen sind je nach Tierart unterschiedlich. Bei Hunden ist das sogenannte
Primärglaukom die häufigste Ursache. Es gibt einige prädisponierte Rassen z.B. Cocker
Spaniel, Entlebucher Sennenhund, Chow-Chow, Basset, Magyar Viszla, Flat Coated
Retriever, Sibirian Husky, Leonberger bei denen das Primärglaukom erblich ist.
Prinzipiell kann jeder Hund ein Glaukom entwickeln.
Als Sekundärglaukom wird der erhöhte Augeninndruck bezeichnet, wenn andere
Ursachen dazu führen, dass der Abfluss der inneren Augenflüssigkeit (Kammerwasser)
gestört ist. Besonders hervorzuheben ist dabei die Linsenluxation von der vor allem
Terrierartige Rassen betroffen sind. Auch vorhergehende Entzündungen im Auge sowie
Tumoren oder vorhergehende intraokuläre Operationen prädisponieren für das
Sekundärglaukom.
Bei Katzen entsteht der erhöhte Augeninnendruck in der Regel nach vorhergehenden
Entzündungen im Auge (Uveitis).
Dr. Amelie Spiess, Spezielle Augenheilkunde für Tiere
Was kann passieren ?
Durch den erhöhten Augeninnendruck kommt es innerhalb von wenigen Stunden zu
einem Absterben der Nervenfasern der Netzhaut und des Sehnerven. Die Folge ist somit
die Erblindung des Auges und bei anhaltendem hohen Augeninnendruck auch eine
starke Schmerzhaftigkeit.
Beim Primärglaukom sind beide Augen als erkrankt anzusehen. Es ist daher sehr wichtig
die Diagnose schnellstmöglich zu stellen und das Partnerauge zukünftig zu
kontrollieren.
Wie wird das Glaukom behandelt?
Wichtig ist, das sie ihr Tier schnellstmöglich bei einem Augenarzt für Tiere
vorstellen!
Dieser wird zunächst die Ursache des Glaukoms (Primär- oder Sekundär)
diagnostizieren. Danach wird die Therapie sofort eingeleitet um den Visus möglichst zu
erhalten. Die Therapie wird in Form von Augentropfen , Infusionen, Laserbehandlung
oder operativen Eingriffen durchgeführt.
Engmaschige Kontrollen des Augeninnendruckes beider Augen sind langfristig nötig um
das Sehvermögen Ihres Tieres möglichst lange zu erhalten.
Dr. Amelie Spiess, Spezielle Augenheilkunde für Tiere
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