PDF 00455 Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie Codein drucken PDF Synonyme Kodein Handelsnamen Dicodid, Paracodin, Optipect Anwendungsgebiete/Indikationen Stärkere Schmerzen, die auf peripher wirkende Analgetika nicht ansprechen. Von manchen Schmerztherapeuten wird der Einsatz von Codein zur Analgesie kritisch gesehen: Mischpräparate sind generell schlechter steuerbar, und da durch Bioaktivierung im Organismus letztlich Morphium entsteht, kann auch gleich diese Substanz verabreicht werden. Auch die antitussive Wirkung ist differenziert zu betrachten: In der Regel ist das Abhusten ein notwendiger und nützlicher Vorgang bei Erkrankungen der Atemwege; daher sollte die Gabe von Codein nur bei quälendem Reizhusten und dann abends erfolgen. Dosierung 100–200 mg/Tag in der Schmerztherapie. Darreichungsformen Tabletten, Säfte. Codein wird in analgetischer Absicht selten allein gegeben, sondern liegt als Bestandteil von analgetischen Mischpräparaten vor. Wirkmechanismus Codein wird im Organismus durch Demethylierung zu Morphium metabolisiert und wirkt wie dieses an Opioidrezeptoren des Nervensystems. Es entfaltet eine analgetische und antitussive Wirkung. Pharmakokinetik Rasche und fast vollständige enterale Resorption und damit gute Bioverfügbarkeit. Kontraindikationen Supraventrikuläre Arrhythmien, Schwangerschaft, Leberfunktionsstörungen, obstruktive Lungenerkrankungen, erhöhter Hirndruck. Nebenwirkungen Es gilt das Nebenwirkungsspektrum der Opioide: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Schwindel, Benommenheit. Wechselwirkungen Die Demethylierung und dadurch die Bioaktivierung des Codeins werden durch Chinidin, Antidepressiva und Neuroleptika gehemmt, was die Wirkung des Codeins abschwächt. Autor Nils Hailer file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to006230.html[12.10.2010 06:59:15]