Studie Rhodesian Ridgeback

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Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
University of Veterinary Medicine Hannover
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der Kliniken, Bünteweg 15, 30559 Hannover
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Datum
Hannover, 05.06.2015
Studie zur Benignen Prostatahyperplasie bei Rüden der Rasse Rhodesian
Ridgeback
Sehr geehrte Züchterin, sehr geehrter Züchter,
die gutartige (benigne) Prostatahyperplasie (BPH) stellt beim Hund eine weit
verbreitete Veränderung der akzessorischen Drüse dar. Sie kann schon im Alter von
2,5 Jahren einsetzen und zeigt ab einem Alter von 4 Jahren eine steigende Tendenz
zur Zystenbildung. Als Ursachen der BPH sind u.a. Veränderungen des
Hormonstoffwechsels der Prostata bekannt.
Eine vorausgegangene Studie (Wolf 2012, Wolf et al. 2012) erbrachte einige
besondere Beobachtungen bei Rüden der Rasse Rhodesian Ridgeback. Der
Schwerpunkt dieser Studie lag auf einem möglichen ursächlichen Zusammenhang
zwischen der Blutkonzentration des Hormons Prolaktin und der Ausprägung einer
BPH. Dabei wurde ersichtlich, dass bei den Rüden dieser Rasse im Vergleich mit
Rüden anderer Rassen aus jeweils derselben Alters- und Gewichtsklasse
1. die Prostata ein signifikant größeres Volumen aufwies
2. die Blutserumkonzentration der Caninen Prostataspezifischen Argininesterase,
eines spezifischen Markers für die BPH, sowie
3. die Blutserumkonzentration von Prolaktin
signifikant höher waren.
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Daraus resultierte die Frage, ob diese Besonderheiten beim Rhodesian Ridgeback
allein auf größeren Ausmaßen einer gesunden Prostata beruhen und damit als
physiologisch einzustufen sind, oder ob sie einen Hinweis auf die frühe Entwicklung
einer benignen Prostatahyperplasie bei dieser Rasse darstellen.
Dieser Frage und den geschilderten Beobachtungen soll in einer Folgestudie
nachgegangen werden.
Dazu möchten wir im ersten Schritt bei insgesamt 24 klinisch gesunden Rüden der
Rasse Rhodesian Ridgeback (jeweils 8 Rüden im Alter von 18 bis 24 Monaten, 25 bis
48 Monaten und 49 bis 72 Monaten) eine Andrologische Untersuchung durchführen.
Diese beinhaltet neben einer Allgemeinuntersuchung die Untersuchung der Hoden
und Nebenhoden sowie der Prostata jeweils mittels Palpation und Ultraschall, ferner
die Bestimmung verschiedener Prostata-spezifischer Faktoren und Hormone in
einer Blutserumprobe. Von jedem Rüden soll ein Ejakulat gewonnen werden, um
anhand der Spermaqualität zusätzliche Informationen über die Funktion von Hoden,
Nebenhoden und Prostata zu erhalten und eine Aussage über die Fruchtbarkeit der
Rüden treffen zu können.
In einem zweiten Schritt soll bei 8 bis 10 Rüden, bei welchen eine benigne
Prostatahyperplasie diagnostiziert wurde, eine vierwöchige Behandlung mit
Cabergolin durchgeführt werden. Dieser Wirkstoff hemmt die Sekretion von
Prolaktin und kann somit auch einen Einfluss auf die Prostatahyperplasie haben.
Unerwünschte Effekte auf die Fruchtbarkeit sind nicht zu erwarten. Das Medikament
muss täglich oral verabreicht werden.
Im dritten Schritt soll bei den behandelten Rüden am Ende der Behandlungsphase
mit Cabergolin eine zweite Andrologische Untersuchung wie oben geschildert
erfolgen, um den Einfluss einer verringerten Prolaktinsekretion auf die Prostata und
die Prostataspezifischen Faktoren sowie auf die Ejakulatbeschaffenheit prüfen zu
können. Auch bei 8 bis 10 unbehandelten Rhodesian Ridgeback Rüden mit BPH soll
eine zweite Untersuchung in entsprechendem Abstand zur ersten (ca. nach 4
Wochen) durchgeführt werden.
Alle Untersuchungen finden an der Reproduktionsmedizinischen Einheit der Kliniken
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover statt.
Um die Studie durchführen zu können, benötigen wir Ihre Mitwirkung. Diese
beinhaltet:
-
Die Bereitstellung Ihres Rüden, sofern er einer der o.g. Altersgruppen
zugeordnet werden kann
Ihre Bereitschaft, ein- oder zweimal die Fahrt zu unserer Einrichtung auf sich
zu nehmen und, sofern für Ihren Rüden angezeigt, die Durchführung einer
vierwöchigen Behandlung mit Cabergolin. Darüber werden wir Sie in jedem
Einzelfall zuvor aufklären und beraten.
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Im Gegenzug besteht unsererseits folgendes Angebot:
Für einen Unkostenbeitrag von circa 80 € (statt knapp 400 € bei regulärer
Untersuchung) wird bei Ihrem Rüden die Zuchttauglichkeitsuntersuchung wie oben
beschrieben durchgeführt. Ferner wird eine Probe des gewonnenen Ejakulates auf
das Vorhandensein von Bakterien untersucht und eine Blutprobe zur
Hormonbestimmung entnommen.
Wenn gewünscht erhalten Sie einen schriftlichen Bericht über die Ergebnisse der
Untersuchung.
Bitte bedenken Sie, dass der für die Untersuchungen einzuplanende Zeitrahmen
circa 2-3 Stunden umfasst.
Bei Interesse oder Fragen zur Teilnahme an der Studie erreichen Sie uns per E-Mail
unter
[email protected] oder [email protected]
sowie telefonisch unter 0511/953-8508.
Über Ihre Mitwirkung würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Anne-Rose Günzel-Apel
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Dr. Carola Urhausen
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