DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.ORF.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit A-1030 Wien, Radetzkystr. 2 Tel.: (01) 71100-4505 Fax: (01) 71100-14304 Homepage: www.bmg.gv.at/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1- Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das die Sendereihe flankierende Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2 SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNGEN – VIEL UNWISSEN TROTZ KONTINUIERLICHEN ANSTIEGS Mit Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger 18. März 2013, 14.05 Uhr, Ö1 Sendungsgestaltung: Mag. Nora Kirchschlager Infomappengestaltung: Dr. Christoph Leprich, Martina Weigl und Mag. Nora Kirchschlager Redaktion: Dr. Christoph Leprich RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS VIEL UNWISSEN TROTZ KONTINUIERLICHEN ANSTIEGS 7 STD – ALLGEMEIN 7 DIE WICHTIGSTEN STD IM ÜBERBLICK 9 WELCHE ERKRANKUNGEN SIND MELDEPFLICHTIG? 10 SEXUELL ÜBERTRAGBARE VIRALE INFEKTIONEN 10 HIV UND AIDS: WAS IST DAS? Was ist HIV? HIV nistet sich in Abwehrzellen ein AIDS Symptome einer akuten HIV-Infektion 11 11 11 11 12 MEDIKAMENTE GEGEN AIDS 12 SCHUTZ VOR HEPATITIS B Das Virus Die Übertragungswege genau betrachtet Impfung gegen Hepatitis A und B Verlauf einer Hepatitis B-Infektion So kann das Virus diagnostiziert werden Die Therapie 13 14 14 15 15 16 16 SCHUTZ VOR CONDYLOMEN, FEIGWARZEN UND CO. Condylomata acuminata Buschke-Löwenstein-Tumoren 17 17 17 18 DIE THERAPIE DER FEIGWARZEN 18 PAPILLOMA VIREN UND CERVIXKARZINOM 18 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 4 INHALTSVERZEICHNIS DIE HPV-IMPFUNG 19 SCHUTZ VOR HERPES Die Symptome der Herpes genitalis-Infektion Die Behandlung eines Herpes genitalis 19 20 20 PILZERKRANKUNGEN IM GENITALBEREICH Die Erreger 20 21 CANDIDOSE DER VAGINA 21 CANDIDA BALANITIS ODER BALANOPOSTHITIS Diagnose & Therapie 22 22 BAKTERIEN UND PARASITEN 22 TRIPPER IM VORMARSCH Tripper - weltweit die häufigste Geschlechtserkrankung Tripper bei Frauen verläuft anders Therapie 23 23 23 24 CHLAMYDIEN – DIE (FAST) UNBEKANNTE GEFAHR Was sind Chlamydien? Chlamydieninfektionen des Neugeborenen 24 24 25 LYMPHOGRANULOMA VENEREUM Diagnose und Therapie der Chlamydien – Infektion 25 26 SYPHILIS – DAS GESCHENK DES COLUMBUS? Übertragung und Verlauf Syphilis bedroht auch das Ungeborene Die Therapie der Syphilis 26 26 27 27 DIE BAKTERIELLE VAGINOSE Beschwerden bei einer bakteriellen Vaginose Die Behandlung einer bakteriellen Vaginose TRICHOMONADEN – INFEKTIONEN 27 28 28 28 PARASITEN IM GENITALBEREICH 29 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 5 INHALTSVERZEICHNIS DIE FILZLAUS 29 DIE KRÄTZE (SKABIES) 29 ANLAUFSTELLEN INFOLINKS BUCH- UND BROSCHÜREN-TIPPS SENDUNGSGÄSTE 30 35 37 39 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERKRANKUNGEN – VIEL UNWISSEN TROTZ KONTINUIERLICHEN ANSTIEGS Friedrich Nietzsche, Franz Schubert und Hugo Wolf litten daran. Und Heinrich Heine beschrieb sogar in einigen seiner Gedichte und Briefe die grauenvollen Qualen, die er aufgrund der Erkrankung durchstehen musste. Die Rede ist von der Syphilis, früher auch als Lustseuche, Geschlechtspest, harter Schanker und Franzosenkrankheit bezeichnet. Für die meisten Menschen ist sie eine Erkrankung aus längst vergangenen Zeiten. Tatsächlich war die Syphilis in Mitteleuropa für geraume Zeit so gut wie verschwunden. Seit Ende der 1990er Jahre ist sie aber wieder zurückgekehrt – mit einer weiteren Geschlechtskrankheit im Gefolge – der Gonorrhoe, auch bekannt als Tripper. Ein erster Höhepunkt der Infektionszahlen war im Jahr 2002 zu verzeichnen. Damals wurden in Österreich 420 Fälle von Syphilis und 985 Gonorrhoe-Fälle gemeldet. 2010 gab es bereits 540 SyphilisNeuinfektionen, bei der Gonorrhoe stieg die Zahl im Jahr 2011 auf 1.500. Neben diesen klassischen Geschlechtskrankheiten gibt es eine Reihe weiterer sexuell übertragbarer Krankheiten – kurz STD (sexually transmitted diseases). Dazu zählen HIV/AIDS und Hepatitis B; Herpes genitalis, die Infektion mit Chlamydien (Bakterienstamm), die bakterielle Vaginose und TrichomonadenInfektionen. Die Hauptursachen für den Anstieg so mancher dieser Erkrankungen sind die schwindende Angst vor einer HIV-Infektion und die damit einhergehende seltenere Verwendung von Kondomen. Sprich: Die Spielregeln des „Safer Sex“ werden zunehmend weniger beachtet. Ein weiterer Grund ist sicherlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung – insbesondere Jugendliche – zu wenig über die verschiedenen Geschlechtskrankheiten und die Übertragungsrisiken weiß. STD – ALLGEMEIN Unter sexuell übertragbaren Krankheiten (STD=sexually transmitted diseases) versteht man Infektionskrankheiten, die von Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten verursacht und durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (Nichtverwendung eines Kondoms) übertragen werden können. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Die STD unterscheiden sich in ihrer Ansteckungsfähigkeit, ihrem Krankheitsverlauf und in ihrer Behandelbarkeit. Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt der Haut oder Schleimhäute mit infizierten Körperflüssigkeiten (wie Samen- und Scheidenflüssigkeit) und mit krankheitsbedingten Hautveränderungen (wie Bläschen und Geschwüren). Auch beim Küssen, Oralverkehr und Analverkehr kann man in Kontakt mit manchen der Erreger geraten und infiziert werden. Bei den Erregern der Hepatitis B/C, bei HIV und Syphilis kann die Übertragung ebenfalls durch infizierte Blutprodukte oder Nadeln erfolgen. Bei einigen wenigen Erregern ist die indirekte Ansteckung über Toilette-Artikel und Handtücher durchaus möglich. Bei Einhaltung der üblichen Hygieneregeln ist eine Übertragung im täglichen sozialen Kontakt (am Arbeitsplatz, im Haushalt, am WC etc.) oder eine Infektion durch Tröpfchen (Husten, Niesen) aber sehr unwahrscheinlich. Eine wichtige Ausnahme bildet in diesem Fall die Hepatitis B, die auch durch den gemeinsamen Gebrauch von Alltagsgegenständen (Handtücher, Kämme, Zahnbürsten, usw.) übertragen werden kann. Gegen Hepatitis B gibt es allerdings eine wirksame Schutzimpfung! Weltweit erkranken jährlich schätzungsweise 330 Millionen Menschen an einer Geschlechtskrankheit. Für die in der Folge beschriebenen Krankheiten gilt: Man kann sich beim Sex infizieren, viele Erkrankungen sind aber auch über andere Wege übertragbar. Sie sind fast alle gut behandelbar (mit Ausnahme von HIV), wenn man bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufsucht. Safer Sex reduziert das Risiko einer Ansteckung, kann aber nicht vor allen Erregern schützen. Safer Sex schützt vor der gefährlichsten STD, der HIV-Infektion, gegen die es keine Impfung gibt und die - wenn auch mittlerweile in den meisten Fällen behandelbar - dennoch eine sehr ernste Erkrankung ist, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Die aktuellen und früheren Partner sollten informiert werden. Bei folgenden Anzeichen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen: Ausfluss im Genital- oder Analbereich auffällige Rötungen oder weiße Beläge im Mund-, Genital- oder Analbereich Geschwüre oder ungewöhnliche Hautausschläge starker Juckreiz im Genital- oder Analbereich Brennen oder Schmerzen beim Harnlassen oder beim Stuhlgang RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend Gelbfärbung der Augen oder der Haut DIE WICHTIGSTEN STD IM ÜBERBLICK Die Gruppe der STD (sexually transmitted diseases) kann nach verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt eine Einteilung nach den Krankheitssymptomen bzw. der Erstmanifestation der Erkrankung vor: Geschwür oder Erosion, Ausfluss, Infektion der Lymphknoten oder Lymphbahnen und Hauterscheinungen. Einen ersten Eindruck von der Vielfalt der Krankheitsverursacher vermittelt die folgende Tabelle. Erreger Erregername Calymatobakterium granulomatosis Campylobacter fetus Chlamydia trachomatis Gardnerella vaginalis Gruppe B Streptokokken Bakterien Mycoplasma hominis Neisseria gonnorhoeae Shigella dysenteriae Treponema pallidum Ureaplasma urealyticum Condylomata acuminata Hepatitis A Virus Hepatitis B Virus Herpesvirus hominis Typ 2 Viren Humane Immundefizienz Viren (HIV) Humane Papilloma Viren Poxvirus Zytomegalievirus Entamoeba histolytica Protozoen Giardia lamblia Trichomona vaginalis RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Krankheitsbeispiel Donavanosis Darmentzündung Lymphogranuloma inguinale Unspezifische Kolpitis, Vaginitis Neugeborenensepsis Nierenbeckenentzündung Gonorrhoe Bakterielle Ruhr Syphilis Harnröhren-, Prostata-, Nierenbeckenentzündung Genitalwarzen Hepatitis A Hepatitis B Herpes genitalis Aids Warzen Dellwarzen Einschlusskörperchenkrankheit Amöbenruhr Lamblienruhr Trichomoniasis 9 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Pilze Candida albicans Phtirius pubis (Schamlaus) Parasiten Krätze, Scabies Candidose WELCHE ERKRANKUNGEN SIND MELDEPFLICHTIG? Nicht jede Krankheit, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, ist eine Geschlechtskrankheit. Die Ärzte - und auch das Gesetz - unterscheiden zwischen „sexuell übertragbaren Krankheiten“ („sexually transmitted diseases“, Kürzel STD) und den „klassischen“ Geschlechtskrankheiten. Das Gesetz schreibt bei Geschlechtskrankheiten - das sind Syphilis, Tripper („Gonorrhoe“), weicher Schanker („Ulcus molle“) und bei einer bestimmten Form der Chlamydien-Infektion („Lymphogranuloma venereum“) - eine beschränkte Meldepflicht vor. Das bedeutet, der Betroffene muss sich von einem Arzt bis zur Beseitigung der Ansteckungsgefahr behandeln lassen. Wenn der Patient aber die Behandlung und Nachuntersuchung verweigert oder sich der Behandlung entzieht, ist der Arzt vom Gesetz her verpflichtet, Meldung an das Gesundheitsamt zu erstatten. Dann kann die Gesundheitsbehörde den Betroffenen zu einer Untersuchung vorladen und ihn nötigenfalls zwangsweise zu einer Behandlung in ein Krankenhaus einweisen. Von Personen, die „dringend verdächtigt werden, geschlechtskrank zu sein“, kann die Gesundheitsbehörde ein Gesundheitszeugnis verlangen. Sonst meldet der Arzt lediglich die Anzahl der Erkrankungsfälle – anonym – an die Gesundheitsbehörden. SEXUELL ÜBERTRAGBARE VIRALE INFEKTIONEN Besonders gering ist der Wissensstand der Österreicherinnen und Österreicher über Viruserkrankungen, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden können. So ist z.B. kaum bekannt, dass 50-70 Prozent aller Hepatitis B Infektionen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr verursacht werden. Insbesondere Frauen droht vor allem von den sogenannten „high risk“ Stämmen der Papilloma-Viren (HPV=Humanes Papilloma Virus) Gefahr. Denn chronische HPV-Infektionen sind für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses oder seiner Vorstufen verantwortlich. Mehr dazu ab Seite 18. Doch zuerst zur bekanntesten viralen sexuell übertragbaren Erkrankung: RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN HIV UND AIDS: WAS IST DAS? Was ist HIV? HIV ist die Abkürzung für „human immunodeficiency virus“. Die Übertragung dieses Virus erfolgt durch Sexualkontakt, durch Bluttransfusionen oder durch das gemeinsame Benützen von Spritzen. Auch eine Mutter-Kind-Übertragung im Zuge der Schwangerschaft, Geburt oder während des Stillens ist möglich. Im Zuge einer Infektion zerstört das HI-Virus Immunzellen, dabei vor allem CD4Zellen und Makrophagen. CD4-Zellen sind für die Immunantwort und für die Bildung von Antikörpern verantwortlich, Makrophagen sind Fresszellen, die Fremdkörper unschädlich machen. HIV nistet sich in Abwehrzellen ein Das HI-Virus vermehrt sich in diesen Zellen und zerstört diese. Es kommt zu einer starken Vermehrung der HI-Viren und in der Folge zu grippeähnlichen Beschwerden. Schließlich nimmt die Zahl der CD4-Zellen ab. Dadurch kann der Körper keine neuen Helferzellen bilden, das Immunsystem funktioniert nicht mehr ausreichend. Gemessen wird die Zahl der Helferzellen pro Mikroliter (= Millionstel Liter = µl = mm3). Der Normwert liegt zwischen 800 bis 1.500 CD4-Zellen/µl. Je niedriger die CD4-Zellzahl ist, desto schwächer ist das Immunsystem. Die Virusmenge im Blut wird in Viruskopien pro Milliliter gemessen: Liegt die Viruslast unter 10.000 Kopien/ml, spricht man von einem niedrigen Wert, beträgt die Viruslast mehr als 100.000 Kopien/ml, gilt sie als hoch. Generell ist zu sagen: je höher die Viruslast, desto rascher wird das Immunsystem geschwächt und umso schneller schreitet die HIV-Infektion voran. Quellen: www.aidsgesellschaft.at www.aidshilfe-tirol.at AIDS Als AIDS (Acquired immune deficiency syndrome) bezeichnet man die Folge einer HIV-Infektion. Sinkt die Anzahl der CD4-Zellen unter 200 pro mm3 Blut kommt es zum Auftreten von so genannten AIDS definierenden Erkrankungen. Dies kann, in Abhängigkeit von der Virusmenge, schon wenige Jahre nach der Infektion oder erst nach 10 bis 15 Jahren der Fall sein. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Symptome einer akuten HIV-Infektion Viele Menschen leben oft jahrelang mit einer unentdeckten HIV-Infektion, weil sie andere Erkrankungen für die akuten Symptome verantwortlich machen. So etwa verläuft ein grippaler Infekt oder eine infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) ähnlich wie eine akute HIV-Infektion. Etwa ein bis vier Wochen nach der Infektion treten am häufigsten Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Hautausschläge, Lymphknotenschwellungen, Rachenentzündungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Üblicherweise verschwinden die Symptome jedoch nach einigen Tagen wieder und werden daher von Betroffenen nicht weiter beachtet. Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Haut- und Schleimhautveränderungen oder Lungenerkrankungen sollten immer vom Arzt abgeklärt werden. MEDIKAMENTE GEGEN AIDS Bisher gibt es noch kein Medikament, das Aids heilen könnte. Inzwischen stehen jedoch eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die gegen die Vermehrung von HIV eingesetzt werden, so genannte Virushemmer. Zudem ist es mittlerweile möglich, viele opportunistische Infektionen rasch zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Derzeit stehen fünf Gruppen von Medikamenten (allesamt antiretrovirale Substanzen) zur Verfügung. Nukleosidische/Nukleotidische RT Inhibitoren (NRTI): Inhaltsstoffe: Lamivudin Zidovudin Emtricitabin Abacavir Tenofovir Didanosin Stavudin Nicht-Nukleosidische RT Inhibitoren (NNRTI: Inhaltsstoffe: Etravirin Efavirenz RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Tenofovir Emtricitabin Nevirapin Protease-Inhibitoren (PI): Inhaltsstoffe: Tipranavir Saquinavir Lopinavir Ritonavir Darunavir Atazanavir Fosamprenavir Entry-Inhibitoren: Inhaltsstoffe: Maraviroc Enfurvitide Integrase-Inhibitoren: Inhaltsstoff: Raltegravir Empfohlen wird entweder die Therapie mit Protease-Inhibitoren in Kombination mit zwei NRTI oder aber ein NNRTI gepaart mit zwei NRTI. Quelle: Therapie der klassischen Geschlechtskrankheiten und sexually transmitted infections – Leitlinien der Österreichischen Gesellschaft für STD und dermatologische Mikrobiologie http://www.oegstd.at/res/std3_gl.pdf SCHUTZ VOR HEPATITIS B Im Moment sind weltweit etwa 400 Millionen Menschen an Hepatitis B erkrankt. Bei etwa einem Drittel der Weltbevölkerung sind als Zeichen einer überstandenen Infektion mit Hepatitis B Viren bestimmte Antikörper nachweisbar. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Etwa 750.000 Personen sterben, so die Daten der WHO, pro Jahr an dieser Erkrankung. Vor allem in Entwicklungsländern ist Hepatitis B weit verbreitet. In Mitteleuropa geht man davon aus, dass etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung infiziert sind. In Österreich gibt es jährlich etwa 1.500 Neuerkrankungen. Problematisch hat sich erwiesen, dass Zuwanderer aus Osteuropa, Zentral- und Ostasien mangels von Impfprogrammen häufig Hepatitis B-Virusträger sind. Hepatitis B ist 100 Mal infektiöser als HIV und wird über Blut-zu-Blut-Kontakt und über alle Körperflüssigkeiten übertragen - die höchsten Viruskonzentrationen finden sich im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit und im Speichel. Das Virus Nach seinem Entdecker wird es auch als „Dane Partikel“ bezeichnet. Es gehört zur Virusfamilie der Hepadnaviridae und ist sehr widerstandsfähig. Das Virus ist so infektiös, da sich schon in kleinen Blutmengen hohe Viruskonzentrationen befinden. Diese reichen aus, um dem Virus über Haut- oder Schleimhautverletzungen den Weg in den Körper zu bahnen. Quellen: https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/lebererkrankungen.ht ml www.gesundeleber.at Die Übertragungswege genau betrachtet Übertragen wird die Krankheit durch infiziertes Blut, durch Speichel, Samenflüssigkeit oder durch das Vaginalsekret beim Geschlechtsverkehr. Dies ist der der häufigste Übertragungsweg und der Grund für 60 bis 70 Prozent der Infektionen. Infektionsherde sind auch verunreinigte Spritzen oder Nadeln im Drogenmilieu bzw. nicht ordnungsgemäß sterilisierte medizinische Gegenstände, wie Skalpelle usw. Infizierte Mütter können das Virus bei der Geburt an das Kind weitergeben. In diesem Fall kommt es – je nach Virustiter im Serum der Mutter – mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 bis 80 Prozent zu einer Übertragung auf das Kind und dies kann zu schweren Lebererkrankungen, wie Leberzirrhose oder -karzinomen führen. Aber auch bei vielen kleinen Eingriffen, wie zum Beispiel Tätowierungen, Akupunktur, Ohrläppchenstechen oder Piercing, die leider oft mit nichtsterilisierten Geräten vorgenommen werden, besteht Infektionsgefahr. Weites kann enger Körperkontakt mit infizierten Personen zu einer Ansteckung führen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Impfung gegen Hepatitis A und B Um sich vor Hepatitis A und B zu schützen ist die Impfung mit einem kombinierten Impfstoff die effizienteste Prophylaxe. Hepatitis B und C sind maßgeblich für die Entstehung von Leberkrebs verantwortlich. Der Schutzimpfung gegen Hepatitis B kommt somit besondere Bedeutung zu und daher wird sie von der WHO jedem Erwachsenen empfohlen. Für Kinder ist laut österreichischem Impfplan ein Kombinationsimpfstoff mit Diphterie/Tetanus/Keuchhusten/Kinderlähmung und Hämophilus Influenzae B vorgesehen. Die Kosten werden von der Sozialversicherung übernommen – ein Vermerk erfolgt im Mutter-Kind-Pass. Eine Auffrischungsimpfung – üblicherweise zwischen dem 7. und 13. Lebensjahr – ist nicht zwingend empfohlen, doch angesichts der weltweiten Erkrankungszahlen mehr als ratsam. Verlauf einer Hepatitis B-Infektion Ähnlich wie bei einer Hepatitis A-Infektion beginnt auch die Hepatitis B-VirusErkrankung mit Übelkeit, Fieber und grippeähnlichen Zuständen. Im Akutstadium können die Symptome heftig sein, meist sind sie intensiver als bei einer Hepatitis-C-Infektion. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung können – je nach Viruslast und Immunabwehr der Betroffenen - ein bis sechs Monate vergehen. Häufige Symptome sind Müdigkeit, leichtes Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfung, sowie ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Diese Beschwerden dauern üblicherweise etwa drei Wochen an. Im Krankheitsverlauf kann bei einem Drittel der Betroffenen eine Gelbfärbung (daher der Name Gelbsucht) der Haut auftreten, der Harn wird dunkel, es kann zu Juckreiz oder Hautausschlägen kommen. Die Leberwerte im Blutbefund sind deutlich erhöht, die Erkrankten fühlen sich müde und abgeschlagen und es kommt zu einem Gewichtsverlust. Besteht die Infektion über sechs Monate, vermehrt sich das Virus so stark, dass es zu keiner Heilung kommen kann und die Erkrankung nimmt in der Folge einen chronischen Verlauf. Eine chronische Hepatitis B kann jahrelang ohne schwerwiegende Symptome verlaufen. In dieser Zeit kann die Leber aufgrund der anhaltenden Entzündung schwer geschädigt werden. Mögliche Konsequenzen eines chronischen Verlaufs sind eine eingeschränkte Leberfunktionen, möglicher Weise eine Leberzirrhose oder auch ein Leberkarzinom - mitunter erst Jahrzehnte nach der Infektion. Quelle: RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Interview Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Gschwantler So kann das Virus diagnostiziert werden Nachweisbar ist die Infektion durch Laborbefunde, die in drei Gruppen unterteilt werden können: die Erbsubstanz des Virus (HBV-DNA) die körpereigenen Antikörper (HBs-Ak, HBc-Ak und Hbe-AK) gegen die Viren sowie die Virusbausteine (Antigene HBs-Ag und Hbe-Ag). Wurde ein positiver HBc-Antikörper gefunden, kann es sich um eine Hepatitis BInfektion handeln und es sind weitere Untersuchungen auf Antigene und Antikörper erforderlich. Steht die Diagnose „chronische Hepatitis B“ fest, ist es in vielen Fällen sinnvoll mit einer Therapie zu beginnen. Ihr Ziel ist es, die Vermehrung des Virus zu unterdrücken und die Viruslast in den nicht mehr nachweisbaren Bereich zu senken. Völlig heilbar ist die chronische Hepatitis B aus heutiger Sicht nicht, es können lediglich die Risiken für eine Leberzirrhose bzw. für Leberkrebs minimiert werden. Die Therapie Das Ziel einer Therapie ist es, die Virusproduktion so zu unterdrücken, dass diese in einem nicht mehr nachweisbaren Bereich liegt. Die gängigen Medikamente können keine Heilung bewirken. Nach einer Infektion mit Hepatitis B bleibt das Virus für immer im Körper vorhanden, da Kopien der viralen Erbinformationen im Zellkern abgelegt werden. Derzeit gibt es zwei Möglichkeiten, um eine Infektion zu behandeln: Interferon Alpha hat antivirale und immunmodulierende Eigenschaften, das heißt, es stärkt die Immunabwehr gegen das B-Virus. Die Substanz wird einmal pro Woche unter die Haut des Betroffenen gespritzt. Leider hat Interferon Alpha manchmal starke Nebenwirkungen, es kann zu heftigen Beschwerden kommen, wie Übelkeit, grippeähnlichen Symptomen, Kopfschmerzen, starke Veränderungen der Haut und des Blutbildes etc. Virostatika verhindern die Vermehrung der Viren. Entsprechende Wirkstoffe sind Entecavir und Tenofovir, sowie Lamivudin, Adefovir und Telbivudin. Das Problem ist, dass es bei Einsatz dieser Substanzen auch zur Resistenzbildung kommen kann. Das bedeutet, dass die Hepatitis B Viren unempfindlich gegen diese Medikamente werden können. Das Risiko einer RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Resistenzentwicklung ist allerdings bei modernen Präparaten (Entecavir, Tenofivir) minimal. Jede Therapie wird individuell angepasst und auf den allgemeinen Zustand der Betroffenen zugeschnitten. Die Behandlung muss an einer Spezialabteilung durchgeführt werden. Detaillierte Informationen zu allen Hepatitis-Formen erhalten Sie in unserer Infomappe „Virale Leberentzündungen – Neue Therapien bei Hepatitis C“ unter http://oe1.orf.at/static/pdf/Leber-Hepatitis-2012-__1-i-Leprich.pdf SCHUTZ VOR CONDYLOMEN, FEIGWARZEN UND CO. Humane Papilloma Viren, kurz HPV, können auch sexuell übertragen werden. Bei den Papilloma Viren handelt es sich um eine Familie mit mehr als 70 bekannten Vertretern. Diese DNA-Viren sind nur 50 nm groß und besitzen keine Hülle (Envelope). Sie vermehren sich in den Zellkernen der infizierten Zellen. Die Papilloma Viren erzeugen beim Menschen und bei Tieren meist gutartige, gelegentlich spontan heilende Warzen. Eine Infektion mit Papilloma Viren im Genitalbereich wird von den Betroffenen häufig nicht wahrgenommen. Insbesondere bei Frauen kann die Infektion recht symptomarm verlaufen. Es kann Monate oder auch Jahre dauern, bis sich die typischen Warzen entwickeln. Sie können an verschiedenen Stellen des Genitalbereiches (Schamlippen, Scheideninneres, Gebärmutterhals, Penis) auftreten. Condylomata acuminata Das häufigste, unangenehme Erscheinungsbild einer Papilloma Viren-Infektion sind die sogenannten Feigwarzen (auch spitze Kondylome oder genitale Warzen genannt). Durch Schmierinfektion werden die Papilloma Viren auf die Haut oder Schleimhaut übertragen. Dort kommt es zur Ausbildung zunächst flacher, einzeln oder auch beetartig auftretender Papeln. Diese können weiter wachsen und dann hahnenkamm- oder blumenkohlartige Formen annehmen. Die Papeln können an Schamlippen, Scheide, Gebärmutterhals (selten), Penis, Harnröhre, Analkanal und Enddarm auftreten. Sie sind sehr infektiös. Es kommt sogar zu Abklatschinfektionen aufeinanderliegender Hautfalten. Meist sind es die HPV-Typen 6 und 11, die zu Condylomen führen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Ob es zu einer Infektion kommt, hängt vom Immunstatus und eventuell gleichzeitig bestehender oder anderer sexuell übertragbarer Krankheiten ab. Buschke-Löwenstein-Tumoren Es handelt sich um die schwerste Verlaufsform der Kondylome. Die riesenhafte Wucherung der Warzen kann in ein gewebszerstörendes Wachstum übergehen. Fistelbildungen zur Harnröhre, in den Analkanal oder den Enddarm sind möglich. Der Übergang zu einem Plattenepithelkarzinom der Haut ist möglich und muss durch die Entnahme von Gewebsproben gegebenenfalls ausgeschlossen werden. Auch hier sind meist die HPV-Typen 6 und 11 die Verursacher. DIE THERAPIE DER FEIGWARZEN Die Behandlung richtet sich nach Größe und Ausbreitung der Läsionen. Sie muss häufig wiederholt durchgeführt werden und wird durch erneutes Auftreten von Läsionen während bzw. unter Behandlung kompliziert. Das Bestreichen mit Trichloressigsäure, Imiquimod (Immunmodulator), Podophyllotoxin oder Podophyllin (ist ein Zytostatikum - darf nur vom Arzt durchgeführt werden, bei Schwangerschaft kontraindiziert!) ist ebenfalls möglich. Alle chemischen Behandlungsmethoden erfordern die sorgfältige Schonung (Abdeckung) der nicht erkrankten Haut und die Beschränkung der Behandlung auf kleine Hautareale. Die chirurgische Abtragung ist selten nötig. Falls nötig kommen auch Elektrokoagulation, Lasertherapie und Kryotherapie (Vereisung) in Frage. Auch nach der Abheilung der Warzen sollten über eine gewisse Zeit Kontrollen des Behandlungsergebnisses durchgeführt werden. PAPILLOMA VIREN UND CERVIXKARZINOM Neben den bereits genannten Typen gibt es auch noch sogenannte High-RiskStämme. Die gefährlichsten Virustypen sind HPV 16, 18 und 31. Bei 70-90 Prozent aller Frauen, die sich beim Geschlechtsverkehr infiziert haben, verschwindet das Virus nach ein bis fünf Jahren wieder. Besteht die Infektion weiter, kann es zu Zellveränderungen im Gebärmutterhals kommen und es können sich Krebsvorstufen bilden, die nach Jahren, wenn nicht Jahrzehnten zu Gebärmutterhalskrebs führen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Wichtig ist daher die jährliche Durchführung eines Krebsabstriches beim Gynäkologen. Eine spezifische Therapie gegen diese gefährlichen Papilloma Viren gibt es nicht. Wird der Krebs rechtzeitig erkannt, ist er meist chirurgisch entfernbar. In einem fortgeschrittenen Stadium sind zum Teil die Entfernung der Gebärmutter und eine Strahlentherapie vonnöten. DIE HPV-IMPFUNG Seit Ende 2006 kann man sich gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 impfen lassen. Empfohlen wird die Impfung Kindern zwischen neun und 15 Jahren sowie Frauen bis zum 26. Lebensjahr. Frauen bis zum 45. Lebensjahr profitieren ebenfalls von der Impfung und daher kann auch diesen die Impfung empfohlen werden. Studien haben gezeigt, dass durch die HPV-Impfung 90 Prozent aller Fälle von Genitalwarzen und 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verhindert werden können. Der jährliche Krebsabstrich ist trotz der Impfung unabdingbar! SCHUTZ VOR HERPES Zwar etwas weniger gefährlich, aber enorm unangenehm sind Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 2. Sein bekannterer Bruder Herpes simplex Typ 1 verursacht die Fieberblasen im Gesicht. Herpes Viren kommen extrem häufig vor: In Europa sind ca. 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung infiziert - allerdings müssen nicht bei jedem Infizierten Beschwerden auftreten. Statistisch gesehen ist jede/r fünfte erwachsene Mitteleuropäer/in immer wieder von Herpes-Beschwerden im Geschlechtsbereich betroffen - Männer und Frauen gleich häufig. Dabei verläuft die Erstinfektion, die als Tröpfchen- oder Schmierinfektion erfolgt, meist unbemerkt. Einzelne Viren überleben in den Nervenzellen nahe der Eintrittspforte und können sich später unter bestimmten Bedingungen (Abwehrschwäche, hormonelle Ursachen, Sonnenlicht etc.) vermehren und die Erkrankung reaktivieren. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Die Symptome der Herpes genitalis-Infektion 2 bis 20 Tage nach einer Infektion mit Herpes Typ 2 treten gruppiert stehende Bläschen im Genitalbereich auf. Sie finden sich in der Scheide, am Muttermund, im Gebärmutterhals und an der Harnröhre, der Eichel und Vorhaut. Diese Bläschen reißen rasch auf, was zu stark schmerzenden offenen Stellen führt. Weitere Symptome sind Schwellungen der benachbarten Lymphknoten, sowie – nicht selten – Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Abgeschlagenheit. Die Beschwerden werden in den ersten Tagen der Infektion intensiver, erreichen nach einer Woche ihr Maximum und nehmen dann sukzessive wieder ab. Schließlich kommt es zu einer Abheilung nach zirka drei Wochen. Dem Ausbruch der Erkrankung gehen oft unspezifische entzündliche Veränderungen an der Harnröhre voraus. Mit der Infektion können zusätzliche Komplikationen auftreten. Besonders gefürchtet ist die Infektion des Kindes während der Geburt. Eine Augenentzündung oder ein lebensgefährlicher Befall der Lungen des Neugeborenen sind zu befürchten. Die einzig wirksame Vorbeugung gegen eine Ansteckung mit dem Virus ist die Verwendung von Kondomen. Die Behandlung eines Herpes genitalis Die Behandlung richtet sich stark nach der Symptomatik und der Schwere der Erkrankung. Begrenzter Befall der Haut oder Schleimhäute kann meist unbehandelt bleiben. Zur Austrocknung der Bläschen und Kühlung eignet sich Zinkschüttelmixtur. Tritt eine bakterielle Infektion hinzu, sind gelegentlich Antibiotika und lokal desinfizierende Maßnahmen notwendig. Als spezifische Medikamente stehen Aciclovir, Valaciclovir und Famciclovir zur Verfügung. Diese werden in die VirusDNA eingebaut und unterbinden in letzter Konsequenz die Virusvermehrung. PILZERKRANKUNGEN IM GENITALBEREICH Die bei Frauen wahrscheinlich häufigste mit sexuellen Kontakten in Zusammenhang stehende Erkrankung ist die Pilzinfektion der Scheide. Unter Soor oder Candidose versteht man eine Ansteckung mit Candida albicans, einem häufig auch auf gesunder Haut oder der Schleimhaut angesiedeltem Hefepilz. Candida albicans gehört zu den fakultativ pathogenen Keimen, d.h. dass dieser Pilz nur unter bestimmten Umständen zu Erkrankungssymptomen führt. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Welche Mechanismen dafür verantwortlich sind, dass sich aus dem oft harmlosen Pilz ein schwere Krankheitsbilder verursachender Keim entwickelt, ist bisher ungeklärt. Die überschießende Vermehrung des Pilzes wird begünstigt durch die Einnahme weiblicher Sexualhormone (z.B. die „Pille“), durch Zuckerkrankheit, Schwangerschaft, Kortison und Antibiotika. Risikosteigernd sind außerdem der Besuch von Bädern oder Saunen sowie übertriebene Körperhygiene. Am häufigsten sind die Scheidenentzündung, die Entzündung von Eichel und Vorhaut beim Mann und vor allem bei älteren oder stark übergewichtigen Personen die Hautentzündung in Körperfalten. Bei Abwehrschwäche kommt es zu Mundschleimhaut- bis hin zu Speiseröhrencandidose und es besteht die Gefahr der Ausbreitung im ganzen Körper, dem lebensbedrohlichen systemischen Befall. Über das Blut können die Keime u.a. in die Lungen, die innerste Schicht der Herzwand, in die Nieren und das Gehirn verschleppt werden. DIE ERREGER Bei der Gattung Candida, die sich aus mehreren Untergruppen zusammensetzt, handelt es sich um Sprosspilze bzw. Hefen. Medizinisch besonders bedeutsam ist Candida albicans, benannt nach den weißlichen Kolonien, die dieser Pilz auf Nährböden bildet. Die Zellen von Candida albicans sind rundlich, eiförmig oder länglich mit einer Größe von 4-8 nm. Die Vermehrung erfolgt durch Sprossung. Das bedeutet, dass aus der Mutterzelle eine kleine Tochterzelle herauswächst. Hefepilze finden sich auf der Haut und Schleimhaut auch gesunder Patienten als Teil der normalen Flora als Kommensalen („Tischgenossen“). CANDIDOSE DER VAGINA Rund drei Viertel der Frauen sind einmal in ihrem Leben davon betroffen. Gekennzeichnet ist die Erkrankung durch eine Rötung und Schwellung der Schleimhaut der Vagina. Diese ist außerdem mit weißlichen Belägen bedeckt, die sich abstreifen lassen und dann einen entzündlichen Grund zeigen. Ein quälender Juckreiz und ein weißlich, krümeliger Ausfluss begleiten die Erkrankung. Die in letzter Zeit in einigen Ländern frei verkäuflichen Cremes gegen Pilzerkrankungen erschweren nach der Selbstmedikation die ärztliche Diagnose erheblich. Das ist insofern von Bedeutung, als Entzündungen des äußeren und inneren Genitales der Frau auch durch zahlreiche andere Erreger verursacht werden können. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN CANDIDA BALANITIS ODER BALANOPOSTHITIS Im ersten Falle ist nur die Eichel, im zweiten zusätzlich die Vorhaut befallen. Die Ansteckung erfolgt häufig durch Sexualverkehr und wird durch eine Phimose (Vorhautverengung) oder mangelnde persönliche Hygiene begünstigt. Es finden sich gerötete Papeln oder Pusteln. Diagnose & Therapie Die Diagnose erfolgt durch das klinische Bild der betroffenen Region und der Untersuchung von Abstrichpräparaten. Mikroskopisch lassen sich dann die typischen Pilzkolonien nachweisen. Ferner gibt es Selektivnährböden, zum spezifischen Nachweis von Candida albicans. Da Candida als harmloser Kommensale verbreitet ist, kann der Nachweis des Keimes allein nicht zur Diagnose führen. Daher sind die Einbeziehung der Klinik und die Beachtung der Keimmenge von großer Bedeutung. Zur Behandlung der Scheidenpilzinfektion stehen Zäpfchen, Cremes und Präparate zum Schlucken zur Verfügung. Die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe sind Clotrimazol, Econazol, Fenticonazol oder Isoconazol. Entgegen früherer Meinungen wird der Mitbehandlung des Partners nun keine Bedeutung mehr beigemessen. BAKTERIEN UND PARASITEN Auch bakterielle Geschlechtskrankheiten scheinen eine regelrechte Renaissance zu erleben. Die Syphilis galt in unseren Breiten als nahezu ausgestorben. Die Anzahl der Tripper-Erkrankungen ging in Zusammenhang mit der Angst vor AIDS und dem daraufhin praktizierten „Safer Sex“ bis 1988 deutlich zurück. Jetzt sind Syphilis, Tripper und Co wieder auf dem Vormarsch. Ein Grund dafür: HIV hat – leider völlig unbegründet – für viele seinen Schrecken verloren und der ungeschützte Geschlechtsverkehr dadurch wieder zugenommen. Und: Die Angst vor sexuell übertragbaren Krankheiten ganz allgemein ist geschwunden. Demgemäß gering ist auch das Wissen der Bevölkerung um die Gefahren der Geschlechtskrankheiten. Dabei haben viele der sexuell übertragbaren Krankheiten haben – unbehandelt – gravierende Folgen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 22 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN TRIPPER IM VORMARSCH Auch die als Gonorrhoe oder Tripper bezeichnete Geschlechtskrankheit wird durch Bakterien, durch sog. Gonokokken, übertragen. In den letzten Jahren sind die Tripper-Infektionen stark angestiegen. Als relativ problematisch erweist sich, dass die Gonokokken rasch Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika entwickeln. Tripper - weltweit die häufigste Geschlechtserkrankung Die Krankheit kommt besonders bei jungen, sexuell aktiven Menschen mit häufigem Partnerwechsel vor. Bei ungeschütztem Oralverkehr oder Analverkehr kann Tripper auch im Mund bzw. im Enddarm auftreten. Safer Sex mit Kondom ist die beste Prävention! 80 bis 90 Prozent der infizierten Männer verspüren nach etwa drei Tagen Beschwerden. Typische Symptome sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen und gelblich-cremiger Ausfluss aus der Harnröhre. Unbehandelt kann die Infektion auf Prostata, Blase und Nebenhoden übergreifen – es droht die Unfruchtbarkeit. Tripper bei Frauen verläuft anders Ungefähr die Hälfte der infizierten Frauen haben zunächst keine oder nur milde Beschwerden. Unerkannt kann daher die Gonorrhoe die Schleimdrüsen im Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsteile oder - noch schlimmer - Gebärmutter und Eileiter befallen! Typische Anzeichen für eine Gonorrhoe bei Frauen sind ein leichtes Brennen beim Wasserlassen und etwas Ausfluss aus der Scheide. Sind die Schleimdrüsen im Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsteile befallen, kommt es zu der sehr schmerzhaften Drüsen-Entzündung. Bei Verdacht auf Gonorrhoe muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Auch der Partner muss sich einer Untersuchung unterziehen. Nach einem Abstrich und dem Erreger-Nachweis erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika. Wird eine Gonorrhoe rechtzeitig behandelt, muss mit keinerlei Spätfolgen gerechnet werden! Mütter, die Tripper haben, können ihre Kinder während der Geburt anstecken. Die Neugeborenen können dann eine ernsthafte Entzündung der Augen bekommen, die unbehandelt zur Blindheit führen kann. Früher war eine angeborene Gonorrhoe die wohl häufigste Ursache für die Erblindung von Kindern in der westlichen Welt! RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 23 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Therapie Die Österreichische Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie empfiehlt die Einnahme von Ceftriaxon oder Cefixim (beides Antibiotika). CHLAMYDIEN – DIE (FAST) UNBEKANNTE GEFAHR Chlamydien-Infektionen sind häufig. Sie erfolgen meistens durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Wahrscheinlichkeit sich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner anzustecken beträgt um die 60 Prozent. Die Infektion verläuft bei Frauen oft (in etwa 75 Prozent) symptomarm und wird daher nicht immer erkannt. Unbehandelt können Chlamydien zu Entzündungen der Eileiter führen und damit stellt diese sexuell übertragbare Krankheit die wahrscheinlich häufigste Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit dar. Eines der ersten Symptome ist eine Entzündung der Harnröhrenschleimhaut, die sich vor allem bei Männern mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen äußert. Bei Männern können sich als Folgeerkrankungen Verengungen der Harnröhre und Entzündungen der Vorsteherdrüse („Prostatitis“) entwickeln. Was sind Chlamydien? Chlamydien sind eine weit verzweigte Familie kugelförmiger Bakterien. Sie unterscheiden sich von anderen Bakterien durch einen speziellen Entwicklungszyklus, bei dem sie sowohl innerhalb als auch außerhalb von Wirtszellen vorkommen. Es handelt sich um sehr kleine - eine gramnegative Zellwand aufweisende - Zellparasiten. D. h. sie benötigen Zellen anderer Organismen zum Überleben und zur Vermehrung und können zahlreiche Krankheiten - von der Lungenentzündung über Augenentzündungen - verursachen. Das Trachom z.B. wird durch Chlamydien verursacht und ist in den Entwicklungsländern eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. Für Infektionen an den Genitalien ist die Gruppe der Trachomatis-Chlamydien verantwortlich, und auch davon gibt es 15 verschiedene Typen. Chlamydia trachomatis ist ein Schleimhautparasit, der ausschließlich den Menschen befällt. Das durch einen besonderen Typus von Chlamydien verursachte Lymphogranuloma venereum gehört zu den meldepflichtigen Geschlechtskrankheiten, ist in Europa allerdings sehr selten. Die so genannten Serotypen D bis K von Chlamydia trachomatis haben ihr natürliches Reservoire in der Schleimhaut des menschlichen Genitaltraktes, bei Frauen vor allem im Gebärmutterhals und bei Männern in der Harnröhre. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 24 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Chlamydieninfektionen des Neugeborenen Schwangere Frauen, die mit Chlamydien infiziert sind, geben mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 60 Prozent die Keime während der Geburt an ihr Kind weiter. Die Symptome äußern sich bei Neugeborenen hauptsächlich in Bindehautentzündungen und Entzündungen der Atmungsorgane bis hin zur Lungenentzündung. Ein entsprechender Suchtest während der Schwangerschaft ist daher zu empfehlen. LYMPHOGRANULOMA VENEREUM Diese in unseren Breiten glücklicherweise seltene Erkrankung wird durch Chlamydia trachomatis, Serotyp L1- L3, verursacht. Die Begriffe Lymphopathia venera, Morbus Nicolas-Duran-Favre und klimatischer Bubo sind Synonyme. Der Verlauf der - wie gesagt - meldepflichtigen Geschlechtskrankheit wird üblicherweise in drei Stadien eingeteilt. Im ersten Stadium (ca. eine bis drei Wochen nach der Infektion) entstehen kleine, nicht unbedingt schmerzhafte Bläschen an den Genitalien - bei Männern vor allem an der Eichel und an der Vorhaut, bei Frauen an den Schamlippen und in der Scheide. Im zweiten Stadium, nach vier Wochen bis sechs Monaten, fühlt sich der Infizierte insgesamt krank und bekommt Fieber, die Hautbläschen verschwinden allerdings. Bei Männern wesentlich öfter als bei Frauen schwellen die Lymphknoten an und schmerzen. Nach einigen Wochen gehen alle Krankheitszeichen zurück, es folgt eine beschwerdefreie Zeit („Latenzphase“) von fünf bis zehn Jahren, in der sich die Bazillen aber weiter ausbreiten. Die Folgen sind dramatisch und zeigen sich in dritten Stadium der Krankheit: eitrige, chronische Entzündungen an den Geschlechtsorganen, die mit starken Schwellungen verbunden sind, Lymphschwellungen („Ödeme“) und Entzündungen des Afters und der Harnröhre, die starke Schmerzen bei Stuhlgang und beim Harnlassen verursachen. Durch Schmierinfektionen können die Keime auf die Augen übertragen werden (die Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von „Autoinokulation“). Dann kommt es zu einer besonderen Art der Bindehautentzündung, dem Paratrachom, das mit vermehrter Tränenflüssigkeit, einem Fremdkörpergefühl im Auge, Lichtscheu und einer Schwellung der Lider verbunden ist. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 25 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Diagnose und Therapie der Chlamydien-Infektion Nur die Diagnose mittels eines Abstriches aus der Schleimhaut von Scheide oder Harnröhre des Mannes oder die Untersuchung des Genitalsekretes geben sicheren Aufschluss über eine allfällig vorliegende Infektion. Der Antikörpernachweis aus dem Blut ist keine sichere Nachweismethode. Zur Therapie eignen sich Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline (Wirkstoff Doxycyclin) und bestimmte Makrolid-Antibiotika (Wirkstoff Azithromycin). Chlamydieninfektionen können mit entsprechender Antibiotika-Therapie völlig geheilt werden. Übrigens, eine Infektion mit Chlamydien hinterlässt im Organismus keine Immunität - eine neuerliche Ansteckung ist jederzeit wieder möglich. SYPHILIS – DAS GESCHENK DES COLUMBUS? Wahrscheinlich brachten Columbus’ Gefolgsleute die Krankheit oder zumindest einen neuen Stamm des Syphilis-Erregers mit in die alte Heimat. Viele dieser Abenteurer folgten dann als Söldner dem Franzosenkönig Karl dem VIII. 1494 auf seinem Feldzug gegen Neapel. Und von dort breitete sich die Syphilis in Windeseile über ganz Europa bis nach Russland aus. Die „Franzosen-Krankheit“ oder das „Mal d‘Neapel“, wie die Syphilis damals auch genannt wurde, raffte Aber-Tausende Menschen dahin. Erste Behandlungsversuche mit Quecksilber und Arsen erzielten wahrscheinlich mehr Vergiftungen als Heilerfolge. Erst seit 1944 mit dem Einsatz von Penicillin in der Syphilis-Therapie - gilt die Krankheit als heilbar. Heute firmiert die Krankheit unter den Namen Syphilis oder Lues, wobei die Bezeichnung „Lues“ vom lateinischen Wort für Seuche oder Pest kommt. Übertragung und Verlauf Erreger der Lues ist ein Bakterium, das Treponema pallidum. Syphilis wird bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen und läuft – unbehandelt – in drei Phasen ab. Durchschnittlich drei Wochen nach der Infektion erscheint an der Kontaktstelle ein Geschwür auf der Haut oder Schleimhaut, gefolgt von einer regionalen Lymphknotenschwellung. Das Geschwür sitzt z.B. am Penis, an den Schamlippen oder in der Scheide. Bei Oralverkehr kann es auch im Mund oder im Rachen und bei Analverkehr im Enddarm entstehen. Auch unbehandelt heilen diese Geschwüre von selbst nach einigen Wochen ab. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 26 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Im 2. Stadium tritt ein hell- bis braunroter fleckiger Ausschlag am ganzen Körper auf. Grippeähnliche Beschwerden sind oft die Folge. Auch dieser Ausschlag verschwindet und es treten allgemeine Lymphknotenveränderungen sowie verschiedene Hautveränderungen an z.B. Schleimhäuten, Handflächen und Fußsohlen auf. Danach kommen die Beschwerden zum Stillstand und es folgt eine – oft lebenslange – beschwerdefreie Latenzphase. Bei 25 Prozent der Betroffenen entwickelt sich aber das tertiäre Stadium der Syphilis. Entzündungen, Geschwüre und Gewebszerstörungen, die neben der Haut auch die Augen, den Magen-Darm-Trakt, die Leber, die Hoden, die Lunge und die Knochen betreffen können, treten auf. Die gefährlichsten Spätfolgen betreffen die Hauptschlagader, das Herz sowie das Nervensystem und das Gehirn. Syphilis bedroht auch das Ungeborene Erkranken die Kinder im Mutterleib an Lues, so versterben sie oft während der Schwangerschaft. Wenn sie zur Welt kommen, so sind sie meist schwer krank oder müssen mit typischen Behinderungen (Taubheit, schwere Knochen- und Knorpeldefekte, Schäden am Gebiss, Sattelnase, usw.) leben. Die Therapie der Syphilis Bei rechtzeitiger Behandlung mit entsprechenden Antibiotika heilt Syphilis folgenlos aus. Wichtig ist, dass sich auch die Partner einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Das sind alle Personen, mit denen der Patient in den letzten drei Monaten vor dem ersten Auftreten der Krankheit sexuellen Kontakt hatte. Den besten Schutz vor Syphilis bietet „Safer Sex“ mittels Kondom! DIE BAKTERIELLE VAGINOSE Diese Erkrankung kann durch unterschiedliche Keime wie Gardnerella vaginalis, Prevotella sp. etc. ausgelöst werden. Die genannten treten gemeinsam mit anderen Bakterien, vor allem Darmkeimen, auf. An sich haben diese Erreger keinen hohen Krankheitswert, sie gelten aber als Wegbereiter für aufsteigende Infektionen, wie z. B. Chlamydien-Infektionen. Gardnerellen z.B. kommen in kleinen Mengen sehr häufig im Genitalbereich vor. Im Fall einer Veränderung des Scheidenmilieus können sich diese Bakterien vermehren und infolge Probleme verursachen. Rund 40 Prozent aller RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 27 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Scheidenentzündungen sind auf diesen Erreger zurückzuführen. Die Infektion ist in gesundheitlicher Hinsicht wenig dramatisch, sehr wohl aber unangenehm. Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Störung der Scheidenflora und kann durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Beschwerden bei einer bakteriellen Vaginose Als Symptome treten vor allem ein nässender, weiß-grauer und blasiger Ausfluss sowie ein unangenehmer „fischartiger“ Geruch auf. Dieser kann bei der ärztlichen Untersuchung durch Zugabe von zehnprozentiger Kalilauge noch verstärkt werden und stellt somit für den Arzt ein Indiz für diese Infektion dar. Unter dem Mikroskop sind Scheidenzellen erkennbar, die von Bakterien übersät sind, so genannte Schlüsselzellen (Clue-Cells oder Salt and Pepper Cells). Die Behandlung einer bakteriellen Vaginose Die Therapie besteht entweder aus Antibiotika in Tablettenform oder Scheidenzäpfchen. Eine Partnerbehandlung erhöht die Erfolgsrate. Auch in diesem Fall schützen Kondome vor der Übertragung. TRICHOMONADEN – INFEKTIONEN Diese Einzeller zählen zur Gruppe der Protozoen und werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Andere Protozoen -Erkrankungen wie Entamoeba Histolytica oder Giardia Lamblia - sind in unseren Breiten eine Seltenheit. Trichomonaden sind Geißeltierchen, also Einzeller, die sich eigenständig fortbewegen können. Sie werden in erster Linie durch Geschlechtsverkehr übertragen, doch ist in sehr seltenen Fällen auch eine Infektion in Bädern möglich, beispielsweise durch das Sitzen in nassen Pfützen (Beckenrand etc.). Trichomonaden sind sehr empfindlich gegen Austrocknung und Chlorierung und brauchen daher ein stets feuchtes Milieu, um überleben zu können. Häufig treten sie gleichzeitig mit einer Pilzinfektion auf. Auffällig bei der Trichomoniasis sind der eitrig-schaumige Ausfluss, die brennenden Schmerzen und der gleichzeitige Juckreiz in der Genitalregion bei der Frau. Der unangenehme Geruch ist meist durch Begleitinfekte mit Bakterien verursacht. Männer sind meist beschwerdefrei. Die Therapie besteht aus der einmaligen Gabe eines Antibiotikums (Metronidazol). Nach Möglichkeit wird der Partner mitbehandelt, um den sogenannten „PingPong-Effekt“ der gegenseitigen Infektion zu vermeiden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 28 SEXUELL ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN Wird das leicht saure Milieu der Scheide verstärkt, unterstützt dies die Elimination der Keime. Während der Schwangerschaft wird ein Pilzmittel verabreicht. Kondome schützen! PARASITEN IM GENITALBEREICH DIE FILZLAUS Die Filzlaus, auch Phthirius pubis genannt, wird durch Geschlechtsverkehr übertragen, aber auch durch Matratzen, Bettdecken und über Wäsche. Die Überlebenszeit der Filzläuse beträgt dabei allerdings nur 24 Stunden. Sie befallen vor allem den Schambereich, aber auch Achsel- und Körperhaare. Die Inkubationszeit beträgt drei bis sechs Wochen. Der Juckreiz, der zu sichtbaren Kratzspuren führt, tritt vor allem im Intimbereich auf. Man kann die Läuse gut erkennen - sie haben stark ausgebildete zweite und dritte Beinpaare, mit denen sie sich an den Haaren hautnah festhalten. Die Eier, Nissen, sieht man ebenfalls am Haaransatz. Durch die Bisse kann es zu ekzemähnlichen Hautveränderungen kommen. Typisch sind die durch die Bisse der Laus auftretenden „Taches bleues“, kleine, bläuliche Flecken in der Haut. Therapiert wird der Lausbefall mit speziellen Shampoos. Eine Haarentfernung ist nicht notwendig. DIE KRÄTZE (SKABIES) Die Krätze wird durch Milben verursacht. Die Übertragung findet durch Geschlechtsverkehr, durch Wäsche, über gemeinsam benutzte Betten, aber auch über sonstigen engen Körperkontakt statt. Nach vier bis sechs Wochen kommt es vor allem in den Fingerzwischenräumen, den Beugeseiten der Handgelenke, Ellenbogen und Achseln, sowie an Brust und Genitalien besonders abends im Bett zu quälendem Juckreiz. Man findet kleine Knötchen mit millimetergroßen Milbengängen, die meistens aufgekratzt sind. Die Kratzspuren können durch Hautkeime zusätzlich entzündet sein. Bei längerem Bestehen wandelt sich die Skabies in die ekzemartige Form. Der Nachweis der Milben gelingt unter dem Mikroskop. Die Behandlung erfolgt mittels einer Creme mit dem Inhaltsstoff Permethrin (Insektizid). RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 29 ANLAUFSTELLEN ANLAUFSTELLEN Österreichische Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie http://www.oegstd.at/index.php Dermatologenverzeichnis Österreich http://www.dermatologenverzeichnis.at/suche/ Gynäkologen in Österreich http://www.frauen-medizin.at/spezialisten/frauenaerzte.html Verzeichnis der österreichischen First Love Ambulanzen http://www.firstlove.at/start.asp?fr2=hilfebei_flambulanzen.htm Wien: Ambulatorium zur Diagnose und Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten (STD-Ambulatorium) Thomas-Klestil-Platz 8/2 (Zugang über Schnirchg. 14/1) A-1030 Wien Tel.: +43/1/4000/87789 oder 87790 Homepage: http://www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/std-ambulatorium/ Pilzambulatorium Hietzing Ambulatorium für Pilzerkrankungen und andere venero-dermatologische Infektionen Lainzer Straße 58 A-1130 Wien Tel.: +43/1/877 00 57 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.pilzambulatorium.at/standorte/hietzing RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 30 ANLAUFSTELLEN Pilzambulatorium Floridsdorf Ambulatorium für Pilzinfektionen und andere infektiöse venero-dermatologische Erkrankungen Franz Jonas-Platz 8, Stiege 2, 3. Stock A-1210 Wien Tel.: +43/1/270 76 60 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.pilzambulatorium.at/standorte/floridsdorf Pilzambulatorium Schlösselgasse Ambulatorium für Pilzerkrankungen sowie Erkrankungen durch Protozoen und Neisserien Schlösselgasse 19 A-1080 Wien Tel.: +43/1/408 08 81 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.pilzambulatorium.at/standorte/schloesselgasse Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten der Univ.-Klinik f. Dermatologie, AKH Wien Leiter: Univ. Prof. Dr. Georg Stingl Währingergürtel 18-20 A-1090 Wien Tel.: +43/1/40 400/7704 oder 7705 Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/immundermatologie/ Dermatologische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung Juchgasse 25 A-1030 Wien Tel.: +43/1/711 65/2707 Homepage: http://www.wienkav.at/kav/kar/medstellen_anzeigen.asp?ID=66 Dermatologische Abteilung im Krankenhaus Hietzing Wolkersbergenstr. 1 A-1130 Wien Tel.: +43/1/80110/2421 Homepage: http://www.wienkav.at/kav/khr/medstellen_anzeigen.asp?ID=1093 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 31 ANLAUFSTELLEN Dermatologische Abteilung am Wilhelminenspital Montleartstrasse 37 A-1160 Wien Tel.: +43/1/491 50/2701 Homepage: http://www.wienkav.at/kav/wil/medstellen_anzeigen.asp?ID=362 Dermatologische Abteilung des Sozialmedizinischen Zentrums Ost - Donauspital Langobardenstr. 122 A-1220 Wien Tel.: +43/1/288 02/4102 Homepage: http://www.wienkav.at/kav/dsp/medstellen_anzeigen.asp?ID=210 Hautambulanz des Sozialmedizinischen Zentrum Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer'schem Kinderspital Kundratstr. 3 Tel.: +43/1/601 91/3913 A-1100 Wien Homepage: http://www.wienkav.at/kav/kfj/medstellen_anzeigen.asp?ID=149 Kärnten: Abteilung für Dermatologie und Venerologie des Klinikum Klagenfurt Feschnigstraße 11 A-9020 Klagenfurt Tel.: +43/463 538-0 Homepage: http://www.klinikum-klagenfurt.at/ Niederösterreich: Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten – Landesklinikum St. Pölten Propst-Führer-Straße 4 A-3100 St. Pölten Tel.: +43/2742/9004/11906 Homepage: http://www.stpoelten.lknoe.at/abteilungen/haut-undgeschlechtskrankheiten.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 32 ANLAUFSTELLEN Oberösterreich: AKH Linz, Abteilung Dermatologie und Venerologie Krankenhausstr. 9 A-4021 Linz Tel.: +43/732/7806/3732 Homepage: http://www.linz.at/akh/1269.asp Salzburg: Universitätsklinik für Dermatologie, LKH Salzburg Müllner Hauptstraße 48 A-5020 Salzburg Tel.: +43/662/ 44 82/3001 Homepage: http://www.dermatologie-lks.at/4221.html Steiermark: Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der MedUni Graz Auenbruggerplatz 8 A-8036 Graz Tel.: +43/316/385/12423 Homepage: http://derma.uniklinikumgraz.at/Seiten/default.aspx Tirol: Univ.-Klinik f. Dermatologie und Venerologie der MedUni Innsbruck Anichstrasse 35 A-6020 Innsbruck Tel.: +43/512/504/22971 Homepage: http://dermatologie.uki.at/page.cfm?vpath=index RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 33 ANLAUFSTELLEN Vorarlberg: Dermatologische Abteilung – Landeskrankenhaus Feldkirch Carinagasse 47 A-6807 Feldkirch Tel.: +43/5522/303/1200 Homepage: http://www.lkhf.at/feldkirch/dermatologie/index.php?v_id=887f9b41ec90ff41550a29 90a5e485c6 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 34 INFOLINKS INFOLINKS Therapie der klassischen Geschlechtskrankheiten und sexually transmitted infections – Leitlinien der Österreichischen Gesellschaft für STD und dermatologische Mikrobiologie http://www.oegstd.at/res/std3_gl.pdf Therapieleitlinien Gonorrhoe (Aktualisierung vom Jänner 2013) http://www.oegstd.at/res/Gonorrhoe%20-%20J%E4nner%202013.pdf Sexuell übertragbare Krankheiten - Infos auf gesundheit.gv.at https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/sexuelluebertragbare-krankheiten.html Sexuell übertragene Infektionen – Infos der Wiener Pilzambulatorien http://www.pilzambulatorium.at/infektionen/sexuell_uebertragene_infektionen/kran kheitsbilder Jahresstatistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten seit dem Jahr 2000 http://www.bmgf.gv.at/home/Schwerpunkte/Krankheiten/Uebertragbare_Krankheite n/Statistiken/Jahresstatistiken_meldepflichtiger_Infektionskrankheiten_seit_dem_Ja hr_2000 Chlamydien-Infektion http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/chlamydien.shtml Was ist Gonorrhoe/Tripper? http://www.aidshilfe-salzburg.at/faq/was-ist-gonorrh%C3%B6tripper Was ist eine Candidose? http://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-c/candidose/27022 Feigwarzen (Genitalwarzen, Condylome) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/feigwarzen.htm RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 35 INFOLINKS Österreichische Initiative gegen Gebärmutterhalskrebs http://www.gebaermutterhalskrebs.at/ HPV-Impfung http://www.krebshilfe.net/information/vorsorge/frauen/hpv.shtm Herpes genitalis http://www.apotheken-umschau.de/herpes-genitalis Zytomegalie http://www.onmeda.de/krankheiten/zytomegalie.html Bakterielle Vaginose http://www.onmeda.de/krankheiten/bakterielle_vaginose.html Trichomoniasis http://www.apotheken-umschau.de/infektionen/trichomoniasis Syphilis https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/stds-syphilis.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 36 BUCH- UND BROSCHÜRENTIPPS BUCH- UND BROSCHÜREN-TIPPS „Frauen und HIV – Internationale Konferenz in Wien“ – Infomappe zur Sendung „Radiodoktor – Medizin und Gesundheit“ vom 12.7.2010 http://oe1.orf.at/static/pdf/Aids_2010_i_.pdf „Virale Leberentzündungen - Neue Therapien bei Hepatitis C“ – Infomappe zur Sendung „Radiodoktor – Medizin und Gesundheit“ vom 15.10.2012 http://oe1.orf.at/static/pdf/Leber-Hepatitis-2012-__1-i-Leprich.pdf „HPV-Impfung – Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs?!“ – Infomappe zur Sendung „Radiodoktor – Medizin und Gesundheit“ vom 19.3.2012 http://oe1.orf.at/static/pdf/HPV-Geb__rmutterhalskrebs_i_2012.pdf Anja Schonlau Syphilis in der Literatur: Über Ästhetik, Moral, Genie und Medizin (1880-2000) Verlag Königshausen & Neumann 2005 ISBN-13: 978-3826027819 Birgit Adam Die Strafe der Venus – Eine Kulturgeschichte der Geschlechtskrankheiten Verlag Orbis 2001 ISBN-13: 978-3572012688 Chlamydien-Infektion: Eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen http://www.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Reihe_Koerper_und_Sexualtitaet/ chlamydien.pdf Sexuell übertragbare Krankheiten – Infos der Österreichischen Schulärzte http://www.schulaerzte.at/uploads/media/Schulunterlagen_STD_2009.pdf Entscheiden Sie richtig…bei Liebe, Sexualität und Verhütung http://www.oegf.at/dokumente/verhuetung_dt_web.pdf RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 37 BUCH- UND BROSCHÜRENTIPPS Zahlreiche weitere Broschüren zu den unterschiedlichen Erkrankungsbildern http://www.frauengesundheitsportal.de/themen/sexuell-uebertragbarekrankheiten/informationen-materialien-broschueren/?sid=1#kat214 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 38 SENDUNGSGÄSTE SENDUNGSGÄSTE In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 18. März 2013 war zu Gast: Dr.in Claudia Heller-Vitouch Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie Leiterin des Pilzambulatoriums Hietzing Lainzer Straße 58 A-1130 Wien Tel.: +43/1/877 00 57 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.pilzambulatorium.at/standorte/hietzing oder http://www.oegstd.at/index.php RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 39