Ohne Improvisation kommen weder Kirchen- noch Schulmusiker, weder Instrumentalisten noch Sänger aus dem Jazz oder dem „klassischen“ Bereich aus. Dieses Thema verbindet Theorie und Praxis, da alle theoretischen Überlegungen unmittelbar in praktische Ausführungen münden. Improvisation, wie eng oder weit auch immer man dieses Gebiet verstehen will, kann nur gelingen, wenn sich dabei Kreativität auf ein Fundament erlernter und verstandener Muster stützt. Voraussetzungen in diesem Sinne sind u.a. Kenntnisse der Harmonie- und Kontrapunktlehre, grundlegender musikalischer Formprinzipien, des Generalbasses, etablierter Arten der Liedbegleitung und, sofern man sich in Bereichen neuerer Musik bewegt, die Kenntnis ihrer jeweiligen strukturellen und funktionalen Eigenheiten. Neben den Anregungen, die aus den Kompositionen der verschiedenen Epochen und Stile selbst zu gewinnen sind, spielen auch Lehrwerke wie die zahlreichen Generalbassschulen, Anleitungen zum Fantasieren und andere Lehrwerke des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Anleitungen zur Improvisation im Bereich Jazz und Populäre Musik respektive entsprechende Veröffentlichungen zu den Strukturen der Musik des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Mit diesem Schwerpunktthema, das die analytische Beschäftigung mit den musikalischen Strukturen der verschiedenen Epochen und Stile ebenso voraussetzt, wie es auch einen Zugang zu ihnen zu eröffnen oder ihre vertiefende Aneignung zu fördern vermag, kann die Musiktheorie einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Wissenschaft und Praxis gleichermaßen leisten. Hochschule für Musik Mainz Umfang: max. 600 Wörter, keine Notenbeispiele! Als E-Mail-Attachment an: [email protected] (0 61 22) 53 31 82 www.hfm-mainz.de weitere Informationen Die www.gmth.de Übermittlung digitaler Daten ist grundsätzlich vorzuziehen. Stand 12/08 Technische Änderungen möglich. n7 fmn7 bsn bM fin7 Pb1D !K bT esM sn7 n7 b n7 gM bMn7 d DnÖzF 7 nn7i !8 bVbÖ> Dnl7b,nkbT Eindeutiger D folgenden An Inserent, Zeit Format der A DAS ORCHES Tel. 06131 - 39 28 003 Fax 06131 - 39 28 004 nK 9bDbDgÖbDn9bTpn Tb1TbK f 7bSKbD xKn9!bt k3btG pnj4bn,i Musiktheorie und Improvisation IX. Kongress der Gesellschaft für Musiktheorie Call for Papers - Nachfrist (GMTH) ISDN-Empfang für Mac: Wichtig: Einreichen von Abstracts bis spätestens 11.07.2009 8. – 11. Oktober 2009 n7 e sMn7 fin7 bMn7 f mn7 bsn €7 €esMn7 €am n7 dn7 gMn7 cim n7 Improvisation als verbindendes Element 7 esM n7 n7 a s mn7 dn7 gMn7 b Mit freundlicher Unterstützung durch: Schott Music GmbH & Co. KG Ein Datensatz • Satzdatei ei oder Layou • sämtlichen (Bildschirm • Bild-Feinda Bitmap-, Gr CMYK-Farb • sämtlichen • idealerweis mit Inform und Rückfra Eine Kopie de Inserenten, Z Tbb1vK!bbSpbbDKn7bT Angabe der A zur6bbbw Kontrolle wbbb1fvn7!bbbembbbsnö Nummer gngivn7 €€am dFX7 g ges Anzeigenabte a7!ö bSNKNH6bvÖN'bT TN1H DnK KbSn T 9 # bb b gKb1v 1. Sektion 3. Sektion Improvisation benötigt in der Regel eine Anregung durch Vorgaben. Beispielhafte Kompositionen können zur improvisierten Nachahmung und zunehmenden Ablösung vom Vorbild anregen. Denkbar ist gerade heute, wo man sich neue fesselnde Konzertdarbietungen wünscht, Komposition und Improvisation zu verbinden, also zwischen zwei komponierten Werken oder innerhalb einer Komposition improvisierte Musik einzufügen, wie es etwa beim 3. Brandenburgischen Konzert von Bach nötig ist, wo der 2. Satz nicht notiert ist, aber gespielt werden muss. Eine in vergangenen Jahrhunderten geläufige, inzwischen weitgehend verloren gegangene Praxis ist das Improvisieren einer Kadenz in Solokonzerten. Der Jazz hingegen verzeichnet im Laufe seiner Entstehungsgeschichte einen beständigen Ausbau improvisierter Musik, die aus komponierten Teilen entwickelt bzw. diesen gegenüber gestellt wird. Grundlage für solche kreative Tätigkeit ist die Analyse vorhandener Kompositionen aus verschiedenen Epochen, von der ausgehend man systematisch Konzepte entwirft und realisiert. Seit jeher ist die regulierte Improvisation ein Kernbereich der Musiklehre, eine unüberschaubare Vielzahl von Quellen (Notate, Traktate) gibt dazu Vorgaben und Anregungen. Die Vorträge dieser Sektion sollen sich der methodischen Schwierigkeit stellen, aus den historischen Quellen Aussagen über vergangene Improvisationspraxis zu rekonstruieren. Erwartet werden insbesondere Themen zur Musiktheorie im Mittelalter, zur Diminutionspraxis der Frühen Neuzeit, zum stylus fantasticus, zur Figuration und Ornamentierung im Generalbass, zum Partimento-Spiel, zu Solokadenz und „freyer Fantasie“, zur Stegreifvariation und Liedbegleitung des 19. Jahrhunderts, zur Jazzimprovisation etc.. Auch andere Fragestellungen (beispielsweise mit Brückenschlägen zur Musikethnologie oder zu Anwendungsmöglichkeiten im heutigen Unterricht) sind hier selbstverständlich willkommen. 2. Sektion Improvisation in der gegenwärtigen Praxis TbS Der Verlag Schott und die Musiktheorie im 20. Jahrhundert Die Sektion fragt nach dem Einfluss des Musikverlages Schott auf die Musiktheorie. So betreut dieser Verlag seit 1939 das Lexikon von Hugo Riemann und kümmert sich bis in die jüngste Zeit um Publikationen zu Teilgebieten der Musiktheorie. Insbesondere mit den Büchern von Paul Hindemith hat der Verlag Schott die Musiktheorie des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Die Unterweisung im Tonsatz sowie die zwei Bände der Harmonieübungen fordern seit 1937 zur kontroversen Auseinandersetzung heraus. Sie stellen ein Konzept der Analyse und Satzlehre vor, das bislang erstaunlich wenig diskutiert und genutzt wird. Studien zu den Quellen (der weithin unbekannten Fassung der Handschrift sowie den Auflagen und Übersetzungen), Hindemiths Kenntnisse der Fachgeschichte, Beziehungen zu Schenker und Roth, Gedanken zur Improvisation in der arabischen Musik Kaum eine Musikkultur wird so eng mit kunstvoller Improvisation in Verbindung gebracht wie die arabische. Verfügt doch die klassische und traditionelle Musik sowohl in rhythmischer als auch melodischer Hinsicht über einen sehr komplexen Aufbau, den zu erlernen und einzuhalten zunächst von großer Wichtigkeit ist. Doch hat sich die Improvisation arabischer Musik in den letzten Jahrzehnten auch sehr stark verändert. Natürlich unterlag auch sie Einflüssen der Neuen Medien, welche sich insbesondere in der Popularmusik niedergeschlagen haben. Nicht unbedeutend ist dabei die Tatsache, dass viele Musiker Erwartungshaltungen eines an westlicher Musik geschulten Publikums erfüllen möchten. Mindestens genauso sind jedoch die Wechselbeziehungen innerhalb der arabischen Welt beziehungsweise zwischen ihr und dem Iran, der Türkei und Afrika für Veränderungen verantwortlich. Diese werden einerseits auch und gerade im ältesten Bereich der vokalen Improvisation, dem Adhan, spürbar, andererseits wirken sich diese Wechselbeziehungen auch auf instrumentale Techniken und somit auf die Ausführung aus. Durch Beiträge zu diesen unterschiedlichen Aspekten soll in dieser Sektion die Vielschichtigkeit einer gerade durch diese Veränderungen lebendigen Improvisationskultur verdeutlicht werden. 6. Sektion Freie Sektion Keine Vorgaben. bl6 n,i bk5bfxKn7n b bVbnb7bsnb7bwbmbn7 b e 7 W z b n b M b d x b 7 bnb7 bsbn bbmnb7ebm wd dsn7 esmD 7a smn7 asmn dsn7 7 gsMn7 bn7 xdbMb nz W 7 ebVbn 7 sbn7 wbmbn7 n7Ny9z f 5 z y esmDx cmn7N 7 s mn b 7 en cmnN7 y5z fn7Ny9z bmn7 esn n 8b in K Kb NHb D 7 bÖ> Dn nÖ V f b T7 n8bni 4. Sektion 5. Sektion 7s bmbn n7 e bwbbdbm 7T bf TbS Ön7VÖ>bDn8in7T KbNHbD K Improvisation spielt in der Praxis sowohl in künstlerischer als auch in pädagogischer Hinsicht eine große Rolle. Sie kann als Übungselement bei der Vermittlung von Instrumentaltechnik ebenso dienen wie in der Hörschulung. Darüber hinaus ist sie ein vorzügliches Gedächtnis- und Konzentrationstraining, vermittelt Formgefühl und stilistische Sicherheit durch aktives Handeln. Hierbei dienen die verschiedenen Strukturen und Formen komponierter bzw. dokumentierter Musik als Anregungen und Vorbilder. Die Improvisation umfasst ein weites Betätigungsfeld von der angewandten Improvisation im Bereich der Schul- und Kirchenmusik, im Jazz bis hin zur freien Improvisation in polystilistischen Bereichen, wobei zusätzlich interaktive Aspekte des Musizierens zum Tragen kommen. Ein wichtiger Aspekt der Lehre bei allen praktizierten Formen der Improvisation ist darüber hinaus die Verbindung und Förderung von Kreativität und Hören mit musiktheoretischem Wissen und Können. Improvisation im historischen Kontext grafische Gestaltung © 2009 by K.G. Das Verhältnis von Improvisation und Komposition US-amerikanischen und europäischen Wirkungsgeschichte eröffnet der Forschung einen weiten Horizont, den die Tagung in exemplarischen Vorträgen erkunden möchte. Daneben spielen Neue Musik und Improvisation auch in anderen Publikationen des Verlags eine besondere Rolle, etwa in Ernst Thomas (Hg.): Notation Neuer Musik oder in Reinhold Brinkmann: Improvisation und Neue Musik. 8 Kongressreferate. Diesbezügliche Vorträge sollen in der Sektion ebenfalls Platz finden.