Hizentra, INN-human normal immunoglobulin - EMA

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Hizentra, 200 mg/ml Lösung zur subkutanen Injektion
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Normales Immunglobulin vom Menschen (SCIg)
Ein ml enthält:
Plasmaprotein vom Menschen....................................................................................................... 200 mg
(Reinheit von mindestens 98 % IgG)
Jede Durchstechflasche mit 5 ml Lösung enthält: 1 g Plasmaprotein vom Menschen
Jede Durchstechflasche mit 10 ml Lösung enthält: 2 g Plasmaprotein vom Menschen
Jede Durchstechflasche mit 20 ml Lösung enthält: 4 g Plasmaprotein vom Menschen
Jede Durchstechflasche mit 50 ml Lösung enthält: 10 g Plasmaprotein vom Menschen
Verteilung der IgG-Subklassen (ungefähre Werte):
IgG1 ............ 62-74 %
IgG2 ............ 22-34 %
IgG3 ............ 2-5 %
IgG4 ............ 1-3 %
Der IgA-Gehalt beträgt max. 50 Mikrogramm/ml.
Hergestellt aus dem Plasma menschlicher Spender.
Sonstige Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung:
Hizentra enthält circa 250 mmol/L (Varianzbereich: 210 bis 290) L-Prolin.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung zur subkutanen Injektion.
Die Lösung ist klar und schwach gelb oder hellbraun.
Hizentra hat eine Osmolalität von etwa 380 mOsmol/kg.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Substitutionstherapie bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) mit primärer
Immundefizienz wie z. B.:
kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie
allgemeine variable Immunmangelkrankheiten
schwere kombinierte Immunmangelkrankheiten
IgG-Subklassenmangel mit rezidivierenden Infektionen
Substitutionstherapie bei Myelom oder chronischer lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer
Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
2
Die Behandlung ist durch medizinisches Fachpersonal einzuleiten und anfangs zu überwachen, das in
der Behandlung von Antikörpermangelerkrankungen erfahren ist.
Dosierung
Erwachsene und Kinder (0-18 Jahre)
Die Dosis muss gegebenenfalls individuell für jeden Patienten anhand der pharmakokinetischen
Parameter und des klinischen Verlaufes sowie der Serum-IgG-Talspiegel angepasst werden. Die
folgenden Dosisangaben gelten als Empfehlung.
Die Dosierung bei subkutaner Anwendung sollte zu einem gleichmäßigen IgG-Plasmaspiegel führen.
Eine Initialdosis von mindestens 0,2 bis 0,5 g/kg (1,0 bis 2,5 ml/kg) Körpergewicht kann erforderlich
sein. Diese muss möglicherweise über mehrere Tage aufgeteilt werden. Sobald der IgG-Spiegel im
Fließgleichgewicht (Steady-State) ist, werden Erhaltungsdosen in wiederholten Intervallen
verabreicht, um eine monatliche Gesamtdosis im Bereich von 0,4 bis 0,8 g/kg (2,0 bis 4,0 ml/kg)
Körpergewicht zu erreichen.
Die Talspiegel sollten gemessen und unter Berücksichtigung des klinischen Verlaufs des Patienten
beurteilt werden. Abhängig vom klinischen Verlauf (z. B. Infektionsrate) sollte eine Anpassung der
Dosis und/oder der Dosierungsintervalle in Betracht gezogen werden, um höhere Talspiegel zu
erreichen.
Da die Dosierung nach Körpergewicht angegeben und an den klinischen Verlauf der oben genannten
Erkrankungen angepasst wird, weicht die Dosierung für pädiatrische Patienten nicht von der für
Erwachsene ab.
Hizentra wurde bei 33 pädiatrischen Patienten (21 Kindern [3 bis 11 Jahre] und 12 Jugendlichen [12
bis 16 Jahre]) mit primärer Immundefizienz (PID) evaluiert. Es gab keine Notwendigkeit für eine
pädiatriespezifische Dosierung, um die gewünschten Serum-IgG-Werte zu erreichen.
Anwendung bei älteren Patienten
Da die Dosierung nach Körpergewicht angegeben und an den klinischen Verlauf der oben genannten
Erkrankungen angepasst wird, ist die empfohlene Dosis für ältere Patienten nicht anders als die für
Erwachsene.
Art der Anwendung
Vorsichtsmaßnahmen vor / bei der Handhabung bzw. vor / während der Anwendung des Arzneimittels
Das Arzneimittel ist subkutan zu verabreichen. Hizentra kann an Stellen wie Bauch, Oberschenkel,
Oberarm und lateraler Hüfte injiziert werden. Wenn hohe Dosen gegeben werden (>25 ml), ist es
ratsam, sie an mehreren Stellen zu verabreichen. Die empfohlene initiale Infusionsrate hängt von den
individuellen Bedürfnissen des Patienten ab und sollte 15 ml pro Stunde und Stelle nicht überschreiten
(siehe auch Abschnitt 4.4). Bei guter Verträglichkeit kann die Infusionsrate schrittweise auf bis zu
25 ml pro Stunde und Stelle gesteigert werden.
Die subkutane Immunglobulinapplikation kann mittels geeigneter, für die subkutane Applikation
zugelassener Spritzenpumpen erfolgen.
Es können bis zu 4 Injektionsstellen gleichzeitig verwendet werden, vorausgesetzt, dass die maximale
Infusionsrate für alle Stellen in der Summe 50 ml/Stunde nicht übersteigt. Der Abstand zwischen den
Injektionsstellen sollte mindestens 5 cm betragen.
Die subkutane Infusion für die Behandlung zu Hause ist von medizinischem Fachpersonal einzuleiten
und anfangs zu überwachen, das in der Anleitung von Patienten in häuslicher Therapie erfahren ist.
Der Patient oder eine Pflegekraft ist über die Infusionstechnik, das Führen eines
3
Behandlungstagebuchs und die Maßnahmen aufzuklären, die im Falle von schweren unerwünschten
Reaktionen zu ergreifen sind.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit Hyperprolinämie Typ I oder II.
Hizentra darf nicht intravasal injiziert werden.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Hizentra ist für die subkutane Anwendung bestimmt. Falls Hizentra versehentlich in ein Blutgefäß
appliziert wurde, können Patienten einen Schock entwickeln.
Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit sollte, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, genau befolgt
werden. Die Patienten sollen während der Infusion engmaschig überwacht und hinsichtlich des
Auftretens von unerwünschten Ereignissen sorgfältig beobachtet werden.
Bestimmte unerwünschte Reaktionen können häufiger bei Patienten auftreten, die erstmalig normales
Immunglobulin vom Menschen erhalten, oder in seltenen Fällen, wenn das Präparat (normales
Immunglobulin vom Menschen) gewechselt wurde oder die Behandlung für mehr als acht Wochen
unterbrochen wurde.
Mögliche Komplikationen lassen sich häufig vermeiden, wenn sichergestellt wird, dass die Patienten:
keine Überempfindlichkeit gegenüber normalem Immunglobulin vom Menschen aufweisen,
indem das Präparat zunächst langsam injiziert wird (siehe Abschnitt 4.2);
während der gesamten Infusionszeit sorgfältig auf Symptome hin überwacht werden.
Insbesondere Patienten, die noch nie normales Immunglobulin vom Menschen erhalten haben,
Patienten, bei denen ein Präparatewechsel erfolgt ist, oder deren letzte Infusion lange Zeit
zurückliegt, sollten während der ersten Infusion und eine Stunde danach überwacht werden, um
mögliche Nebenwirkungen festzustellen. Alle anderen Patienten sind für die Dauer von
mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung zu beobachten.
Bei Verdacht auf eine allergische oder anaphylaktische Reaktion ist die Injektion sofort abzubrechen.
Im Falle eines Schocks sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen anzuwenden.
Überempfindlichkeit
Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Sie können insbesondere bei Patienten mit AntiIgA-Antikörpern auftreten, und bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.
Patienten mit Anti-IgA-Antikörpern, bei denen die Behandlung mit subkutanen IgG-Präparaten die
einzige Behandlungsmöglichkeit ist, sollten nur unter strenger ärztlicher Aufsicht auf Hizentra
umgestellt werden.
Selten kann normales Immunglobulin vom Menschen einen Blutdruckabfall mit anaphylaktischen
Reaktionen bewirken, selbst bei Patienten, die eine Behandlung mit normalem menschlichen
Immunglobulin zuvor vertragen hatten.
Thromboembolie
Mit der Anwendung von Immunglobulinen wurden arterielle und venöse thromboembolische
Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, tiefe Venenthrombose und Lungenembolie in
Verbindung gebracht. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für
thrombotische Ereignisse (wie fortgeschrittenes Alter, Hypertonie, Diabetes mellitus sowie
Gefäßerkrankungen oder thrombotische Ereignisse in der Vorgeschichte, Patienten mit erworbenen
oder hereditären Thrombophilien, Patienten mit längerer Immobilisierung, Patienten mit schwerer
Hypovolämie, Patienten mit Erkrankungen, die die Blutviskosität erhöhen). Die Patienten sollten über
erste Anzeichen thromboembolischer Ereignisse wie Kurzatmigkeit, Schmerzen und Schwellung einer
4
Extremität, fokale neurologische Ausfälle sowie Schmerzen in der Brust informiert werden und dazu
angehalten werden, sich unverzüglich an ihren Arzt zu wenden falls solche Symptome bei ihnen
auftreten. Vor der Anwendung von Immunglobulinen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu
achten.
Syndrom der aseptischen Meningitis (AMS)
In Zusammenhang mit der Anwendung von IVIG bzw. SCIG wurde über das Auftreten von AMS
berichtet. Das Syndrom beginnt in der Regel einige Stunden bis 2 Tage nach der ImmunglobulinBehandlung und äußert sich durch die folgenden Anzeichen und Symptome: starke Kopfschmerzen,
Nackensteifigkeit, Benommenheit, Fieber, übermäßige Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Patienten mit Anzeichen von AMS sollten einer gründlichen neurologischen Untersuchung
einschließlich einer Untersuchung des Liquor cerebrospinalis unterzogen werden, um andere Ursachen
einer Meningitis auszuschließen. Nach Beendigung der Immunglobulin-Behandlung verschwinden die
Symptome meist innerhalb weniger Tage, ohne Folgeschäden zu hinterlassen.
Informationen zur Sicherheit in Bezug auf übertragbare Krankheitserreger
Standardmethoden zur Vermeidung von Infektionskrankheiten, die im Rahmen der Anwendung von
aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln auftreten können, umfassen die
Auswahl der Spender, die Prüfung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf spezifische
Marker für Infektionen sowie die Einbeziehung effektiver Herstellungsschritte zur
Inaktivierung/Eliminierung von Viren. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der
Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten
Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte Viren
und andere Pathogene.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren wie z. B. HIV, HBV
und HCV sowie für die nicht-umhüllten Viren wie HAV und Parvovirus B19.
Immunglobuline werden nicht in Zusammenhang gebracht mit Hepatitis A oder Parvovirus B19Infektionen. Darüber hinaus wird angenommen, dass der Antikörpergehalt einen wichtigen Beitrag zur
virologischen Sicherheit leistet.
Es wird nachdrücklich empfohlen, bei jeder Verabreichung von Hizentra an Patienten den Namen und
die Chargennummer des Arzneimittels zu dokumentieren, um eine Verbindung zwischen dem
Patienten und der Arzneimittelcharge herstellen zu können.
Auswirkung auf serologische Untersuchungen
Nach der Injektion von Immunglobulinen kann der vorübergehende Anstieg der verschiedenen passiv
übertragenen Antikörper im Blut des Patienten zu irreführenden positiven Testergebnissen bei
serologischen Untersuchungen führen.
Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozyten-Antigene, wie z. B. A, B und D kann
einige serologische Tests auf Erythrozyten-Alloantikörper (Coombs-Test) verfälschen.
Natriumgehalt
Hizentra ist nahezu natriumfrei.
Kinder und Jugendliche
Für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen gelten die gleichen Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen.
Ältere Patienten
Für die Anwendung bei älteren Patienten gelten die gleichen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Impfungen mit abgeschwächten Virus-Lebend-Impfstoffen
5
Die Gabe von Immunglobulinen kann für einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen bis zu 3 Monaten
die Wirksamkeit von Impfungen mit Virus-Lebend-Impfstoffen wie z. B. gegen Masern, Röteln,
Mumps und Varizellen beeinträchtigen. Nach Verabreichung dieses Arzneimittels sollte ein Abstand
von mindestens drei Monaten vor der Impfung mit Virus-Lebend-Impfstoffen eingehalten werden. Im
Falle von Masern kann die Beeinträchtigung bis zu einem Jahr anhalten. Deshalb sollten Patienten, die
Masernimpfungen erhalten, ihren Antikörperstatus prüfen lassen.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen können die gleichen Wechselwirkungen auftreten.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten können die gleichen Wechselwirkungen auftreten.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen nur begrenzt Daten aus prospektiven klinischen Studien zur Verwendung von normalem
Immunglobulin vom Menschen bei Schwangeren vor. Die Verabreichung von Hizentra an schwangere
Frauen sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden. Die klinische Erfahrung mit Immunglobulinen
lässt erkennen, dass keine gesundheitsschädlichen Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft,
den Fötus oder das Neugeborene zu erwarten sind.
Die Fortsetzung der Behandlung der schwangeren Frau gewährleistet die passive Immunität des
Neugeborenen.
Stillzeit
Es liegen nur begrenzt Daten aus prospektiven klinischen Studien zur Verwendung von normalem
Immunglobulin vom Menschen bei stillenden Müttern vor. Daher sollte Hizentra nur mit Vorsicht an
stillende Mütter verabreicht werden. Klinische Erfahrungen mit Immunglobulinen zeigen jedoch, dass
keine schädlichen Wirkungen auf Neugeborene zu erwarten sind. Immunglobuline werden in die
Muttermilch ausgeschieden und können zur Übertragung schützender Antikörper auf das Neugeborene
beitragen.
Fertilität
Die klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt erkennen, dass keine schädigende Wirkung auf die
Fertilität zu erwarten ist.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Hizentra hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Unerwünschte Reaktionen wie Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen, allergische
Reaktionen, Übelkeit, Gelenkschmerzen, niedriger Blutdruck und leichte Schmerzen im unteren
Rücken können gelegentlich auftreten.
In seltenen Fällen kann normales Immunglobulin vom Menschen einen plötzlichen Blutdruckabfall
und in Einzelfällen einen anaphylaktischen Schock auslösen, selbst wenn Patienten keine
Hypersensitivität bei früheren Gaben zeigten.
Lokale Reaktionen an den Infusionsstellen: Schwellung, Schmerzen, Rötung, Verhärtung, örtliche
Hitze, Juckreiz, Hämatome oder Hautausschlag.
Informationen zur Sicherheit in Bezug auf übertragbare Krankheitserreger siehe Abschnitt 4.4.
6
Tabellarische Liste der unerwünschten Arzneimittelwirkungen
Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden in einer Phase-I-Studie mit gesunden
Probanden (N = 28) und zwei Phase-III-Studien bei Patienten mit primärer Immundefizienz (n = 100)
mit Hizentra erhoben. Die UAW, die in diesen drei klinischen Studien gemeldet wurden, sind im
Folgenden nach MedDRA-Systemorganklasse und Häufigkeit zusammengefasst und kategorisiert. Die
Häufigkeit je Infusion wurde anhand der folgenden Kriterien beurteilt: sehr häufig (≥1/10), häufig
(≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100) und selten (≥1/10.000, <1/1.000).
Häufigkeit von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) in klinischen Studien zu
Hizentra
Systemorganklasse
(SOC, MedDRA)
Infektionen und
parasitäre
Erkrankungen
Erkrankungen des
Immunsystems
Erkrankungen des
Nervensystems
Häufigkeit der UAW (Bevorzugter Begriff gemäß MedDRA)
Sehr
Häufig
Gelegentlich
Selten
häufig
(≥ 1/100,
(≥1/1.000,
(≥1/10.000, <1/1.000)
(≥ 1/10)
<1/10)
<1/100)
Nasopharyngitis
Überempfindlichkeit
Kopfschmerzen
Schwindel, Migräne,
psychomotorische
Hyperaktivität, Somnolenz
Tachykardie
Hämatom, Hitzewallungen
Husten
Herzerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Erbrechen
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Erkrankungen der
Nieren und Harnwege
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Juckreiz
Abdominelles Unwohlsein,
Bauchblähung,
Bauchschmerzen, Schmerzen
im Unterbauch, Schmerzen
im Oberbauch, Durchfall,
Übelkeit
Kontaktdermatitis, Erythem,
Hautausschlag, Urtikaria
Gelenkschmerzen,
Rückenschmerzen,
Muskelspasmen,
Muskelschwäche, Schmerzen
im Bewegungsapparat,
Myalgie, Nackenschmerzen,
Schmerzen in den
Extremitäten
Hämaturie
Reaktionen an der
Injektions
/Infusions
-stelle
Müdigkeit,
Schmerzen
7
Schmerzen im Brustraum,
Schüttelfrost, Kältegefühl,
Unterkühlung, grippeähnliche
Symptome, Unwohlsein,
Fieber
Systemorganklasse
(SOC, MedDRA)
Untersuchungen
Verletzungen,
Vergiftungen und
prozedurale
Komplikationen
Häufigkeit der UAW (Bevorzugter Begriff gemäß MedDRA)
Sehr
Häufig
Gelegentlich
Selten
häufig
(≥ 1/100,
(≥1/1.000,
(≥1/10.000, <1/1.000)
(≥ 1/10)
<1/10)
<1/100)
erhöhte Aldolase, erhöhte
Kreatinphosphokinase im
Blut, erhöhter
Blutlaktatdehydrogenasespieg
el, erhöhter Blutdruck,
erhöhte Körpertemperatur,
Gewichtsverlust
Kontusion
Neben den oben aufgeführten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden nach der
Zulassung von Hizentra die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:
Erkrankungen des Immunsystems: anaphylaktische Reaktionen
Erkrankungen des Nervensystems: Syndrom der aseptischen Meningitis (AMS), Tremor, Brennen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Ulkus an der Infusionsstelle
Gefäßerkrankungen: Thromboembolie
Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist nicht bekannt (ist anhand der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar).
Kinder und Jugendliche
Bei der Anwendung von Hizentra bei Kindern und Jugendlichen können die gleichen Nebenwirkungen
auftreten. Siehe dazu auch Abschnitt 4.4 für Einzelheiten zu den Risikofaktoren und Empfehlungen
für die Überwachung.
Ältere Patienten
Bei der Anwendung von Hizentra bei älteren Patienten können die gleichen Nebenwirkungen
auftreten. Begrenzte Daten aus klinischen Prüfungen zeigen keinen Unterschied im Sicherheitsprofil
bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre) und jüngeren Patienten.
Nebenwirkungen, die nach der Zulassung von Hizentra gemeldet wurden, zeigen, dass das
Sicherheitsprofil bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, ähnlich ist wie bei jüngeren Patienten.
Siehe dazu auch Abschnitt 4.4 für Einzelheiten zu den Risikofaktoren und Empfehlungen für die
Überwachung.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
4.9
Überdosierung
Folgen von Überdosierung sind nicht bekannt.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
8
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline: Immunglobuline, normal, vom
Menschen, für extravaskuläre Anwendung, ATC-Code: J06BA01.
Normales Immunglobulin vom Menschen enthält hauptsächlich Immunglobulin G (IgG) mit einem
breiten Spektrum von Antikörpern gegen infektiöse Erreger.
Normales Immunglobulin vom Menschen enthält die IgG-Antikörper, wie sie in der gesunden
Bevölkerung vorhanden sind. Es wird üblicherweise aus gemischtem Plasma von mindestens
1.000 Spendern hergestellt. Die IgG-Subklassenverteilung entspricht nahezu der des natürlichen
menschlichen Plasmas. Ausreichende Dosen dieses Arzneimittels können bei krankhaft niedrigen
Immunglobulin-G-Spiegeln den normalen Wert wiederherstellen.
In der europäischen Studie wurden insgesamt 51 Patienten mit primärer Immundefizienz im Alter
zwischen 3 und 60 Jahren für bis zu 41 Wochen mit Hizentra behandelt. Die mittlere Dosis pro Woche
betrug 0,12 g/kg Körpergewicht. Während der gesamten Behandlungsdauer wurden dabei stabile IgGTalspiegel mit mittleren Konzentrationen von 7,99 bis 8,25 g/l erreicht. Die Patienten erhielten
insgesamt 1.831 wöchentliche Hizentra-Infusionen.
In der US-Studie wurden insgesamt 49 Patienten mit primärer Immundefizienz im Alter zwischen 5
und 72 Jahren für bis zu 15 Monate mit Hizentra behandelt. Die mittlere Dosis, die pro Woche
verabreicht wurde, betrug 0,23 g/kg Körpergewicht. Anhaltende IgG-Talspiegel mit einer mittleren
Konzentration von 12,53 g/l wurden dabei während der gesamten Behandlungsdauer erreicht. Die
Patienten erhielten insgesamt 2.264 wöchentliche Hizentra-Infusionen.
Bei Patienten, die im Rahmen der klinischen Studien Hizentra erhielten, wurden im festgelegten
Beobachtungszeitraum keine schweren bakteriellen Infektionen gemeldet.
Kinder und Jugendliche
Es wurden keine Unterschiede im Hinblick auf die pharmakodynamischen Eigenschaften zwischen der
Anwendung bei Erwachsenen und der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen festgestellt.
Ältere Patienten
Es wurden keine Unterschiede im Hinblick auf die pharmakodynamischen Eigenschaften zwischen der
Anwendung bei Erwachsenen und der Anwendung bei älteren Patienten festgestellt.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Bei subkutaner Verabreichung von Hizentra werden Spitzenwerte im Blutplasma des Empfängers
nach ca. zwei Tagen erreicht.
In einer klinischen Studie mit Hizentra (n = 46) erreichten die Patienten stabile Talspiegel (Median
8,1 g/l) über einen Zeitraum von 29 Wochen, als sie wöchentliche mediane Dosen von 0,06 bis
0,24 g/kg Körpergewicht erhielten.
Simulationen durch empirische pharmakokinetische Populationsmodelle weisen darauf hin, dass
vergleichbare IgG-Expositionsniveaus (AUC0-14Tage, Cmin, 14Tage) erhalten werden können, wenn
Hizentra während der Erhaltungstherapie alle zwei Wochen mit der doppelten Wochendosis subkutan
verabreicht wird.
Diese Simulationen weisen weiter darauf hin, dass vergleichbare Serum-IgG-Talspiegel erreicht
werden können, wenn die wöchentliche Erhaltungsdosis von Hizentra häufiger als einmal pro Woche
in anteiligen Mengen verabreicht wird (z. B. zweimal wöchentlich, dreimal wöchentlich, fünfmal
wöchentlich oder täglich).
9
Die Simulation von 2–3 ausgelassenen Tagesdosen resultierte in einer medianen Abnahme der SerumIgG-Werte von ≤4 % gegenüber einer durchgängigen täglichen Verabreichung. Das mediane
Konzentrationsprofil erholte sich innerhalb von 2 bis 3 Tagen, wenn bei Wiederaufnahme der
täglichen Anwendung die ausgelassenen Dosen nachgeholt wurden. Wurden die ausgelassenen Dosen
bei Wiederaufnahme der täglichen Anwendung nicht nachgeholt, dauerte es bis zu 5–6 Wochen, bis
die IgG-Talspiegel wieder den Steady-State erreichten.
IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des retikuloendothelialen Systems abgebaut.
Kinder und Jugendliche
In den Studien wurden keine Unterschiede bei den pharmakokinetischen Parametern zwischen
erwachsenen und pädiatrischen Patienten beobachtet.
Ältere Patienten
In den Studien wurden keine Unterschiede bei den pharmakokinetischen Parametern zwischen
erwachsenen und älteren Patienten beobachtet.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Immunglobuline sind ein normaler Bestandteil des menschlichen Körpers. L-Prolin ist eine
physiologische, nicht-essentielle Aminosäure.
Die Sicherheit von Hizentra wurde in mehreren präklinischen Studien untersucht, wobei insbesondere
der Hilfsstoff L-Prolin berücksichtigt wurde. Basierend auf Studien zur Sicherheitspharmakologie und
Toxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
L-Prolin
Polysorbat 80
Wasser für Injektionszwecke
6.2
Inkompatibilitäten
Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
30 Monate.
Sobald eine Durchstechflasche geöffnet wurde, ist die Lösung sofort zu verbrauchen.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Nicht einfrieren.
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
10
5, 10 oder 20 ml Lösung in einer Durchstechflasche (Typ-I-Glas) und 50 ml Lösung in einer
Durchstechflasche (Typ-II-Glas), mit einem Stopfen (Halobutyl), einer Kappe
(Aluminiumbördelverschluss) und einer Flip-off-Scheibe (Kunststoff).
Packungsgrößen mit 1, 10 oder 20 Durchstechflaschen:
1 g/5 ml
2 g/10 ml
4 g/20 ml
10 g/50 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Hizentra wird als gebrauchsfertige Lösung in Durchstechflaschen geliefert, die für die einmalige
Anwendung bestimmt sind. Da die Lösung kein Konservierungsmittel enthält, sollte Hizentra
baldmöglichst nach Öffnen der Durchstechflasche verbraucht/zur Infusion verwendet werden.
Das Arzneimittel sollte vor der Anwendung Raumtemperatur oder Körpertemperatur erreicht haben.
Die Lösung sollte klar und schwach gelb oder hellbraun sein.
Lösungen mit Trübungen oder Niederschlägen sind nicht zu verwenden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu
entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
CSL Behring GmbH
Emil-von-Behring-Straße 76
D-35041 Marburg
Deutschland
8.
ZULASSUNGSNUMMERN
EU/1/11/687/001
EU/1/11/687/002
EU/1/11/687/003
EU/1/11/687/004
EU/1/11/687/005
EU/1/11/687/006
EU/1/11/687/010
EU/1/11/687/011
EU/1/11/687/012
EU/1/11/687/013
EU/1/11/687/014
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 14. April 2011
11
10.
STAND DER INFORMATION
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
Arzneimittel-Agentur: http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
12
ANHANG II
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN
URSPRUNGS UND HERSTELLER, DER FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST.
B.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE
ABGABE UND DEN GEBRAUCH
C.
SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER
GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
D.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE
SICHERE UND WIRKSAME ANWENDUNG DES
ARZNEIMITTELS
13
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS UND
HERSTELLER, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST.
Name und Anschrift des (der) Hersteller(s) des Wirkstoffs/der Wirkstoffe biologischen Ursprungs
CSL Behring AG
Wankdorfstrasse 10, 3000 Bern 22
Schweiz
Name und Anschrift des (der) Hersteller(s), der (die) für die Chargenfreigabe verantwortlich ist (sind)
CSL Behring GmbH
Emil-von-Behring-Straße 76
D-35041 Marburg
Deutschland
In der Druckversion der Packungsbeilage des Arzneimittels müssen Name und Anschrift des
Herstellers, der für die Freigabe der betreffenden Charge verantwortlich ist, angegeben werden.
B.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2).
Amtliche Chargenfreigabe
Gemäß Artikel 114 der Richtlinie 2001/83/EG in der jeweils gültigen Fassung, wird die amtliche
Chargenfreigabe von einem amtlichen Arzneimittelkontrolllabor oder einem zu diesem Zweck
benannten Labor vorgenommen.
C.
SONSTIGE BEDINGUNGEN UND AUFLAGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
•
Regelmäßig aktualisierte Unbedenklichkeitsberichte
Die Anforderungen an die Einreichung von regelmäßig aktualisierten
Unbedenklichkeitsberichten für dieses Arzneimittel sind in der nach Artikel 107 c Absatz 7 der
Richtlinie 2001/83/EG vorgesehenen und im europäischen Internetportal für Arzneimittel
veröffentlichten Liste der in der Union festgelegten Stichtage (EURD-Liste) - und allen
künftigen Aktualisierungen - festgelegt.
D.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE SICHERE UND
WIRKSAME ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS
•
Risikomanagement-Plan (RMP)
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen führt die notwendigen, im vereinbarten
RMP beschriebenen und in Modul 1.8.2 der Zulassung dargelegten Pharmakovigilanzaktivitäten
und Maßnahmen sowie alle künftigen vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP)
vereinbarten Aktualisierungen des RMP durch.
Ein aktualisierter RMP ist einzureichen:
• nach Aufforderung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur;
• jedes Mal wenn das Risikomanagement-System geändert wird, insbesondere infolge neuer
eingegangener Informationen, die zu einer wesentlichen Änderung des Nutzen-Risiko14
Verhältnisses führen können oder infolge des Erreichens eines wichtigen Meilensteins (in
Bezug auf Pharmakovigilanz oder Risikominimierung).
Fallen die Vorlage eines PSUR und die Aktualisierung eines RMP zeitlich zusammen, können beide
gleichzeitig vorgelegt werden.
15
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
16
A. ETIKETTIERUNG
17
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
UMKARTON
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Hizentra 200 mg/ml Lösung zur subkutanen Injektion
normales Immunglobulin vom Menschen (SCIg)
2.
WIRKSTOFF(E)
1 ml enthält:
Normales Immunglobulin vom Menschen
IgG............................................ ≥ 98%
IgA......................... ≤ 50 Mikrogramm
200 mg
1 g/5 ml
2 g/10 ml
4 g/20 ml
10 g/50 ml
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Sonstige Bestandteile: L-Prolin, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke.
Weitere Informationen siehe Packungsbeilage.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Injektionslösung
1 x 5 ml
1 x 10 ml
1 x 20 ml
1 x 50 ml
10 x 5 ml
10 x 10 ml
10 x 20 ml
10 x 50 ml
20 x 5 ml
20 x 10 ml
20 x 20 ml
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Ausschließlich für die subkutane Anwendung.
Packungsbeilage beachten.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
18
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Nicht intravasal injizieren.
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis
9.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE AUFBEWAHRUNG
Nicht über 25 °C lagern.
Nicht einfrieren.
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
CSL Behring GmbH
D-35041 Marburg
Deutschland
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/11/687/001 1 x 5 ml
EU/1/11/687/002 10 x 5 ml
EU/1/11/687/003 20 x 5 ml
EU/1/11/687/004 1 x 10 ml
EU/1/11/687/005 10 x 10 m
EU/1/11/687/006 20 x 10 ml
EU/1/11/687/010 1 x 20 ml
EU/1/11/687/011 10 x 20 ml
EU/1/11/687/012 20 x 20 ml
EU/1/11/687/013 1 x 50 ml
EU/1/11/687/014 10 x 50 ml
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
19
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
ANGABEN IN BLINDENSCHRIFT
Hizentra
20
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
DURCHSTECHFLASCHE
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
Hizentra 200 mg/ml Lösung zur subkutanen Injektion
normales Immunglobulin vom Menschen (SCIg)
Ausschließlich für die subkutane Anwendung.
2.
HINWEISE ZUR ANWENDUNG
3.
VERFALLDATUM
EXP
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Lot
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 g/5 ml
2 g/10 ml
4 g/20 ml
10 g/50 ml
6.
WEITERE ANGABEN
21
B. PACKUNGSBEILAGE
22
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Hizentra 200 mg/ml Injektionslösung zur subkutanen Anwendung
Normales Immunglobulin vom Menschen (SCIg = Subkutanes Immunglobulin).
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
-
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
Was ist Hizentra und wofür wird es angewendet?
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Hizentra beachten?
3.
Wie ist Hizentra anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Hizentra aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Hizentra und wofür wird es angewendet?
Was Hizentra ist
Hizentra gehört zur Arzneimittelklasse der Immunglobuline vom Menschen. Immunglobuline werden
auch als Antikörper bezeichnet und sind Blutproteine, die Ihrem Körper bei der Bekämpfung von
Infektionen helfen.
Wie Hizentra wirkt
Hizentra enthält Immunglobuline, die aus dem Blut gesunder Menschen gewonnen wurden. Das
Arzneimittel wirkt genauso wie die Immunglobuline, die natürlicherweise in Ihrem Blut vorhanden
sind.
Wofür Hizentra verwendet wird
Hizentra wird verwendet, um abnormal niedrige Immunglobulin -Spiegel in Ihrem Blut wieder auf ein
normales Niveau anzuheben (Ersatztherapie). Das Arzneimittel wird in zwei verschiedenen
Situationen verwendet:
1.
Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit einer angeborenen verringerten Fähigkeit oder
Unfähigkeit, Immunglobuline zu produzieren (Primäre Immundefizienz). Dazu gehören
Erkrankungen wie z. B.:
•
Immunglobulinmangel (Hypogammaglobulinämie) oder das Fehlen von Immunglobulin
(Agammaglobulinämie) im Blut
•
Kombination aus Immunglobulinmangel, häufigen Infektionen und Unfähigkeit zur
Bildung ausreichender Mengen von Antikörpern nach Impfungen (allgemeine variable
Immunmangelkrankheiten)
•
Kombination aus Immunglobulinmangel oder das Fehlen von Immunglobulin und
fehlenden oder nicht funktionierenden Immunzellen (schwere kombinierte
Immunmangelkrankheiten)
•
Fehlen bestimmter Immunglobulin G-Subklassen, was zu wiederkehrenden Infektionen
führt.
23
2.
2.
Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit bestimmten Arten von Blutkrebs (wie z. B.
Myelom oder chronischer lymphatischer Leukämie), die zu extrem niedrigen
Immunglobulinwerten im Blut führen und wiederkehrende Infektionen verursachen.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Hizentra beachten?
Hizentra darf nicht injiziert werden:
►
wenn Sie allergisch gegen Immunglobuline von Menschen, Polysorbat 80 oder L-Prolin sind.
 Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal vor der Behandlung,
wenn Sie in der Vergangenheit einen dieser Bestandteile nicht gut vertragen haben.
►
wenn Sie unter Hyperprolinämie leiden (eine genetisch bedingte Krankheit, die hohe Spiegel
der Aminosäure Prolin im Blut verursacht).
►
in ein Blutgefäß.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Hizentra anwenden.
Sie können ohne es zu wissen allergisch (überempfindlich) auf Immunglobuline reagieren. Echte
allergische Reaktionen sind jedoch selten. Sie können sogar auftreten, wenn Sie zuvor
Immunglobuline erhalten und sie gut vertragen haben.
Sie können besonders dann auftreten, wenn in Ihrem Blut nicht genug des Immunglobulins Typ A
(IgA) vorhanden ist (IgA-Mangel).

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal vor der Behandlung, wenn Sie
einen Immunglobulin Typ-A-(lgA)-Mangel haben. Hizentra enthält Restmengen an lgA, die
zu einer allergischen Reaktion führen könnten.
In diesen seltenen Fällen können allergische Reaktionen wie ein plötzlicher Blutdruckabfall oder
Kreislaufschock auftreten (siehe auch Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Wenn Sie während der Infusion von Hizentra derartige Reaktionen bemerken, informieren Sie
bitte unverzüglich Ihren Arzt. Er wird entscheiden, ob er die Infusionsgeschwindigkeit
verringert oder die Infusion ganz beendet.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie in der Vergangenheit Herz- oder Gefäßerkrankungen
hatten, wenn bei Ihnen Blutgerinnsel aufgetreten sind, wenn Ihr Blut dickflüssig ist oder Sie
längere Zeit in Ihrer Bewegung eingeschränkt waren. Diese Umstände können das Risiko
einer Blutgerinnselbildung nach der Anwendung von Hizentra erhöhen. Informieren Sie Ihren
Arzt auch darüber, welche Medikamente Sie anwenden. Einige Präparate, wie solche, die das
Hormon Östrogen enthalten (wie beispielsweise die „Pille“ zur Empfängnisverhütung),
können das Risiko einer Blutgerinnselbildung erhöhen. Wenden Sie sich unverzüglich an
Ihren Arzt, wenn bei Ihnen nach der Anwendung von Hizentra Anzeichen und Symptome wie
zum Beispiel Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust, Schmerzen und Schwellung eines
Armes oder Beines, Schwäche oder Taubheitsgefühl einer Körperseite auftreten.

Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn bei Ihnen nach der Anwendung von Hizentra die
folgenden Anzeichen und Symptome auftreten: starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Benommenheit, Fieber, übermäßige Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen. Ihr Arzt
wird dann entscheiden, ob weitere Tests erforderlich sind und ob die Anwendung von Hizentra
fortgesetzt werden kann.
Ihr medizinischer Betreuer kann mögliche Komplikationen vermeiden, wenn sichergestellt wird,
dass
►
Sie nicht überempfindlich auf normales menschliches Immunglobulin reagieren.
Das Arzneimittel muss anfangs langsam infundiert werden. Die in Abschnitt 3 „Wie ist Hizentra
anzuwenden“ empfohlene Infusionsrate muss genau eingehalten werden.
►
Sie während des Infusionszeitraums hinsichtlich des Auftretens von Symptomen genau
beobachtet werden, insbesondere, falls:
•
Sie normales Immunglobulin vom Menschen zum ersten Mal erhalten
24
•
Sie zuvor ein anderes Immunglobulin verwendet haben
•
seit der letzten Infusion ein längerer Zeitraum vergangen ist (mehr als acht Wochen).
In diesen Fällen wird empfohlen, dass Sie während der ersten Infusion und der darauf folgenden
Stunde überwacht werden. Treffen die oben genannten Punkte nicht auf Sie zu, wird empfohlen,
dass Sie bis mindestens 20 Minuten nach der Infusion überwacht werden.
Anwendung von Hizentra zusammen mit anderen Arzneimitteln
 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich
andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
 Sie dürfen keine anderen Arzneimittel mit Hizentra mischen.
 Informieren Sie den impfenden Arzt vor einer Impfung über Ihre Behandlung mit Hizentra.
Hizentra kann die Wirkung einiger Virus-Lebendimpfstoffe wie z. B. Masern, Röteln, Mumps
und Windpocken beeinträchtigen. Daher kann es nach Gabe dieses Arzneimittels bis zu drei
Monate dauern, bevor Sie mit einem Lebendimpfstoff geimpft werden können. Im Fall einer
Masernimpfung kann die Beeinträchtigung über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr
andauern.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
 Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie schwanger sind, eine
Schwangerschaft planen oder stillen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie Hizentra während Ihrer
Schwangerschaft oder Stillzeit erhalten können.
Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft vor.
Allerdings erhalten schwangere und stillende Frauen seit Jahren Arzneimittel, die Immunglobuline
enthalten, ohne dass bisher negative Wirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf oder das
Neugeborene beobachtet wurden.
Wenn Sie stillen und Hizentra anwenden, ist das Immunglobulin aus dem Arzneimittel auch in der
Muttermilch enthalten. Daher kann ihr Neugeborenes vor bestimmten Infektionen geschützt sein.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wird nicht erwartet, dass Hizentra die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen beeinträchtigt.
Hizentra enthält Prolin
Sie dürfen Hizentra nicht einnehmen, wenn Sie an Hyperprolinämie leiden (siehe auch Abschnitt 2
„Was sollten Sie vor der Anwendung von Hizentra beachten“). Informieren Sie Ihren Arzt bitte vor
Beginn der Behandlung.
Weitere wichtige Informationen zu Hizentra
Bluttests
Nach der Gabe von Hizentra können die Ergebnisse bestimmter Bluttests (serologische Tests) über
einen bestimmten Zeitraum beeinträchtigt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt über die Einnahme von Hizentra, bevor ein Bluttest vorgenommen
wird.
Informationen darüber, woraus Hizentra hergestellt wird
Hizentra wird aus menschlichem Blutplasma (das ist der flüssige Bestandteil des Blutes) hergestellt.
Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte
Maßnahmen ergriffen, um eine Übertragung von Infektionen auf den Patienten zu verhindern. Diese
Maßnahmen umfassen:
•
die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender. Damit sollen solche Spender
ausgeschlossen werden, die ein infektiöses Risiko tragen.
•
die Testung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf Anzeichen für
Viren/Infektionen.
Die Hersteller dieser Arzneimittel führen während der Verarbeitung von Blut oder Plasma auch
Schritte zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren durch. Die Möglichkeit der Übertragung von
25
Erregern bei der Anwendung solcher Arzneimittel kann trotz dieser Maßnahmen nicht vollständig
ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren und für
andere Arten von Krankheitserregern.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren wie z. B. das humane
Immunschwächevirus (HIV, das AIDS-Virus), Hepatitis-B-Virus und das Hepatitis-C-Virus
(Leberentzündung) und für die nicht-umhüllten Viren Hepatitis-A-Virus und Parvovirus B19.

Es wird nachdrücklich empfohlen, jedes Mal, wenn Sie eine Dosis Hizentra erhalten, die
Bezeichnung und die Chargennummer des Arzneimittels zu vermerken, um die Verwendung
der Chargen verfolgen zu können (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Hizentra anzuwenden?“).
3.
Wie ist Hizentra anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Ihr Arzt wird die für Sie richtige Dosierung anhand Ihres Gewichts und der Reaktion auf die
Behandlung ermitteln.
Ihr Arzt wird festlegen, ob Sie eine Anfangsdosis (für Erwachsene und Kinder) von mindestens 1 bis
2,5 ml pro kg Körpergewicht – verteilt über mehrere Tage – benötigen. Anschließend werden
Erhaltungsdosen in wiederholten Intervallen verabreicht, von täglich bis einmal alle zwei Wochen, um
eine kumulative monatliche Dosis von 2-4 ml pro kg Körpergewicht zu erreichen. Ihr medizinisches
Fachpersonal kann die Dosierung an Ihr Ansprechen auf die Behandlung anpassen.
Ändern Sie nicht die Dosis oder die Einnahmehäufigkeit, ohne zuvor Rücksprache mit Ihrem Arzt zu
nehmen. Wenn Sie glauben, dass Sie Hizentra häufiger oder weniger häufig erhalten sollten, sprechen
Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie glauben, eine Dosis ausgelassen zu haben, sprechen Sie so bald wie möglich mit Ihrem
Arzt.
Art und Weg der Anwendung
Im Fall einer häuslichen Behandlung wird diese von medizinischem Fachpersonal eingeleitet, das in
der Behandlung von Immunglobulinmangel und der Anleitung von Patienten in häuslicher
Behandlung erfahren ist.
Sie werden über folgende Punkte unterrichtet:
•
aseptische Infusionstechniken
•
das Führen eines Behandlungstagebuchs
•
Maßnahmen, die im Falle von schweren unerwünschten Wirkungen zu ergreifen sind.
Injektionsstellen
•
Verabreichen Sie Hizentra nur unter die Haut.
•
Hizentra kann an Stellen wie Bauch, Oberschenkel, Oberarm und seitlicher Hüfte injiziert
werden. Wenn hohe Dosen gegeben werden (>25 ml), versuchen Sie, sie auf mehrere Stellen zu
verteilen.
•
Sie können bis zu 4 Injektionsstellen gleichzeitig verwenden, vorausgesetzt, dass die maximale
Infusionsgeschwindigkeit für alle Stellen in der Summe 50 ml/Stunde nicht übersteigt. Der
Abstand zwischen den Injektionsstellen sollte mindestens 5 cm betragen.
Infusionsgeschwindigkeit
Die empfohlene initiale Infusionsgeschwindigkeit beträgt bis zu 15 ml/Stunde/Stelle. Wenn das
Arzneimittel gut vertragen wird, können Sie die Infusionsgeschwindigkeit allmählich auf
25 ml/Stunde/Stelle erhöhen.
26
Weitere Anweisungen für die Anwendung
•
Hizentra ist eine gebrauchsfertige Lösung (siehe Abschnitt 5. „Wie ist Hizentra
aufzubewahren?“ und Abschnitt 6. „Wie Hizentra aussieht und Packungsinhalt“).
•
Verwenden Sie keine Lösungen mit Trübungen oder Partikeln.
•
Verwenden Sie keine Lösungen, die eingefroren waren.
•
Die Lösung sollte bei der Verabreichung Raumtemperatur oder Körpertemperatur haben.
•
Sobald eine Durchstechflasche geöffnet wurde, verwenden Sie die Lösung sofort.
•
Vermerken Sie die folgenden Daten in Ihrem Behandlungstagebuch:
• das Datum der Anwendung,
• die Chargenbezeichnung des Arzneimittels und
• die verabreichte Menge, die Durchflussrate, die Anzahl und Lage der Injektionsstellen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
Wenn Sie eine größere Menge von Hizentra erhalten haben, als Sie sollten
Wenn Sie annehmen, dass Sie zu viel Hizentra erhalten haben, sprechen Sie sobald wie möglich mit
Ihrem Arzt.
Wenn Sie die Anwendung von Hizentra vergessen haben
Wenn Sie annehmen, dass eine Dosis vergessen wurde, sprechen Sie sobald wie möglich mit Ihrem
Arzt.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
►
Es kann sein, dass Sie überempfindlich (allergisch) gegen Immunglobuline sind und es kann zu
allergischen Reaktionen wie einem plötzlichen Blutdruckabfall oder Kreislaufschock kommen
(Sie fühlen sich z.B. benommen oder schwindelig, fallen beim Aufstehen in Ohnmacht, haben
kalte Hände und Füße, bemerken einen abnormalen Herzschlag oder Schmerzen in der Brust,
oder sehen verschwommen).
 Wenn Sie während der Infusion von Hizentra derartige Reaktionen bemerken,
informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Bitte lesen Sie zum Risiko allergischer Reaktionen auch unter Abschnitt 2 dieser
Gebrauchsinformation nach.
►
Sie können mögliche Nebenwirkungen reduzieren oder sogar vermeiden, wenn Sie Hizentra mit
geringer Geschwindigkeit infundieren.
Die folgenden Nebenwirkungen treten sehr häufig auf (bei mehr als 1 von 10 Infusionen):
•
Reaktionen an der Injektionsstelle
Die folgenden Nebenwirkungen treten häufig auf (bei 1 bis 10 von 100 Infusionen):
•
Kopfschmerzen
Die folgenden Nebenwirkungen treten gelegentlich auf (bei 1 bis 10 von 1.000 Infusionen):
•
Erbrechen
•
Juckreiz (Pruritus)
•
Müdigkeit (Fatigue)
•
Schmerzen
Die folgenden Nebenwirkungen treten selten auf (bei 1 bis 10 von 10.000 Infusionen):
27
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Allgemeine Erkältungssymptome
Überempfindlichkeit
Schwindelgefühl
Migräne
Unruhe
Schläfrigkeit (Somnolenz)
Schneller Herzschlag
Blutergüsse (Hämatome und Prellungen)
Hitzewallungen
Husten
Bauchbeschwerden, Aufblähung, Schmerzen im Ober- und Unterbauch
Durchfall
Unwohlsein (Übelkeit)
Hautreaktionen wie Reizung, Rötung, Hautausschlag, Bläschen
Gelenkschmerzen (Arthralgie)
Muskelschwäche, Krämpfe, schmerzende Muskeln (Myalgie)
Schmerzen in Nacken, Rücken, Brustkorb, Armen und/oder Beinen
Schmerzen der Muskulatur und Knochen (Schmerzen des Bewegungsapparates)
Blut im Urin (Hämaturie)
Schüttelfrost, Kältegefühl, niedrige Körpertemperatur (Hypothermie)
Grippeartige Symptome
Allgemeines Unwohlsein
Fieber
Ergebnisse von Bluttests, die darauf hindeuten, dass die Leber- und Nierenfunktion
beeinträchtigt ist
Bluthochdruck
Gewichtsverlust
In Einzelfällen wurden unter der Behandlung mit Hizentra folgende Nebenwirkungen beobachtet:
schwere (anaphylaktische) Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems, Syndrom der
aseptischen Meningitis [AMS (eine vorübergehende und reversible nicht-infektiöse Entzündung der
Schutzmembranen des Gehirns und des Rückenmarks)], Tremor (Zittern), Brennen,
thromboembolische Ereignisse (Bildung von Blutgerinnseln, die mit dem Blutstrom fortgeschwemmt
und einen Gefäßverschluss verursachen können) und Ulkus (schlecht heilende Wunde) an der
Infusionsstelle.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn bei Ihnen während oder nach der Infusion von
Hizentra eines oder mehrere der folgenden Anzeichen oder Symptome auftritt bzw. auftreten:
 Schmerzen und/oder Schwellung eines Armes oder Beines mit Wärmeentwicklung in dem
betroffenen Bereich, Verfärbung eines Armes oder Beines, unerklärbare Kurzatmigkeit,
Schmerzen oder Brustbeschwerden, die beim tiefen Einatmen schlimmer werden,
unerklärbarer schneller Herzschlag, Taubheitsgefühl oder Schwäche einer Körperseite,
plötzliche Verwirrtheit oder Sprach- und Verständnisprobleme, die alle auf eine
Blutgerinnselbildung hinweisen können.
 Starke Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit, Fieber und übermäßige
Lichtempfindlichkeit, die Anzeichen für ein AMS sein können.
Nebenwirkungen wie diese können auch dann auftreten, wenn Sie bereits früher mit Immunglobulinen
vom Menschen behandelt wurden und diese gut vertragen haben.
Siehe dazu auch Abschnitt 2 „Was sollten Sie vor der Anwendung von Hizentra beachten“ für
Einzelheiten Hinweise oder Umstände, die das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen können.
28
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang V aufgeführte nationale
Meldesystem anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit des Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
•
•
•
•
•
•
•
6.
Wie ist Hizentra aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett der
Durchstechflasche nach „Verwendbar bis“ bzw. „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr
verwenden.
Da die Lösung kein Konservierungsmittel enthält, müssen Sie sie baldmöglichst nach Öffnen
der Durchstechflasche verbrauchen/zur Infusion verwenden.
Nicht über 25 °C lagern.
Nicht einfrieren.
Die Durchstechflasche in der geschlossenen Faltschachtel aufbewahren, um den Inhalt vor Licht
zu schützen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen
damit zum Schutz der Umwelt bei.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Hizentra enthält
•
Der Wirkstoff ist normales Immunglobulin vom Menschen. Ein ml enthält 200 mg humanes
Plasmaprotein, das zu mindestens 98 % aus Immunglobulin Typ G (IgG) besteht.
Die ungefähre prozentuale Zusammensetzung der IgG-Subklassen lautet:
IgG1 ..............62-74%
IgG2 ..............22-34%
IgG3 ..............2-5%
IgG4 ..............1-3%
Dieses Arzneimittel enthält Spuren von IgA (nicht mehr als 50 Mikrogramm/ml).
Hizentra ist nahezu natriumfrei.
•
Die sonstigen Bestandteile sind L-Prolin, Polysorbat 80 und Wasser für Injektionszwecke.
Wie Hizentra aussieht und Inhalt der Packung
Hizentra ist eine Lösung zur subkutanen Injektion (200 mg/ml). Die Farbe kann von schwach gelb bis
hellbraun variieren.
Hizentra ist erhältlich in Durchstechflaschen mit 5, 10, 20 oder 50 ml Inhalt.
Packungsgrößen
Packungen mit 1, 10 oder 20 Durchstechflaschen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
CSL Behring GmbH
Emil-von-Behring-Straße 76
D-35041 Marburg
Deutschland
Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung:
29
België/Belgique/Belgien
CSL Behring NV
Tél/Tel: +32 15 28 89 20
Luxembourg/Luxemburg
CSL Behring NV
Tél/Tel: +32 15 28 89 20
България
Новимед ООД
Тел: +359 2 850 86 17
Magyarország
CSL Behring Kft.
Tel: +36 1 213 4290
Česká republika
CSL Behring s.r.o.
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Malta
AM Mangion Ltd.
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Danmark
CSL Behring AB
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Nederland
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Norge
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Tlf: +46 8 544 966 70
Eesti
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Ελλάδα
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Polska
CSL Behring Sp. z o.o.
Tel: +48 22 213 22 65
España
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Tel: +34 933 67 1870
Portugal
CSL Behring Lda
Tel: +351 21 782 62 30
France
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Tél: + 33 1 53 58 54 00
România
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Tel: +40 21 3272614
Hrvatska
PharmaSwiss d.o.o.
Tel: +385 1 631 1833
Slovenija
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Tel: +386 1 25 71 496
Ireland
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Tel: +44 (0)1444 447405
Slovenská republika
CSL Behring s.r.o.
Tel: +421 911 653 862
Ísland
CSL Behring AB
Sími: +46 8 544 966 70
Suomi/Finland
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Italia
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Tel: +39 02 34964 200
Sverige
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Tel: +46 8 544 966 70
30
Κύπρος
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Τηλ: +30 210 7255 660
United Kingdom
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Tel: +44 (0)1444 447405
Latvija
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Lietuva
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Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen
Arzneimittelagentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
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