was ist fruktose malabsorption? - content

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WAS IST
FRUKTOSE­MALABSORPTION?
Fruktosemalabsorption vs.
Fruktoseintoleranz
Zunächst muss mit einem allgemeinen Missver­
ständnis aufgeräumt werden: Vielfach wird im Volks­
mund von Fruktoseintoleranz gesprochen, wenn
man über Fruchtzuckerunverträglichkeit redet. In
den meisten Fällen handelt es sich dabei aber um
Fruktosemalabsorption, auch intestinale Fruktose­
intoleranz genannt. Dies ist eine Stoffwechselstö­
rung, bei der es zu einer ungenügenden Aufnahme
des Fruchtzuckers aus dem Darm kommt. Das führt
zu Bauchbeschwerden, Schmerzen und Durchfällen.
Die hereditäre oder auch an­
geborene Fruktoseintoleranz
ist dagegen eine sehr selte­
ne Genmutation, bei der ein
wichtiges Leberenzym fehlt
und somit Fruchtzucker nicht
abgebaut werden kann.
Gesundheitsorganisationen, Zeitungen oder Fernseh­
magazine geben immer wieder allgemeine Empfehlungen ab, was den Verzehr von frischem Obst und
Gemüse angeht. Da heißt es meist: je mehr, desto
besser. Dass es auch eine Obergrenze gibt, die tole­
riert werden kann, dazu wird meistens keine nähere
Angabe gemacht. Etwa 30–40 % der Mitteleuropäe­
rInnen vertragen allerdings nicht mehr als 25 g Fruk­
tose am Tag (ein Apfel mit einem Gewicht von 200 g
enthält etwa 12 g Fruktose). Bei Kleinkindern liegt
die maximale Grenze bei etwa 4 g.
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Was ist Fruktose?
Fruktose, im Volksmund auch als Fruchtzucker be­
kannt, ist ein Einfachzucker, auch Monosaccharid
genannt, und gehört zu den Kohlenhydraten. Zucker
wird von Menschen als Energieträger aufgenommen
und muss somit im Verdauungsprozess den Zellen
zur Verfügung gestellt werden.
Wie gelangt der Zucker von der Nahrung
über die Blutbahn in die Zellen?
Normalerweise beginnt die Verdauung von Kohlen­
hydraten bereits im Mund. Dort werden diese mithil­
fe von Enzymen – das sind Stoffe, die im Körper Re­
aktionen beschleunigen können – in ihre Einzelteile
aufgespalten und können so über die Dünndarm­
schleimhaut leicht in die Blutbahn aufgenommen
werden. Dieser Transport funktioniert über bestimm­
te Transportproteine, die in die Darmwand eingebaut
sind. Da es verschiedene Sorten von Zuckern gibt,
gibt es auch verschiedene Transportproteine.
Der Weg eines Fruktose-Moleküls vom Dünndarm
in die Blutbahn
Dünndarm
FRU
GLUT5
GLUT5=
ˆ
der Fruktosetransporter
Blut
FRU
Darmzellen
GLUT2
FRU
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Was passiert bei Fruktose­unverträglichkeit
im Körper?
Für den Transport von Fruktose ist GLUT5 verantwort­
lich, ein Zuckertransporter („GLUkose-Transporter“)
in der Zellmembran der Darmschleimhaut, der dafür
sorgt, dass Fruktose in die Zellen geschleust wird. Da
der Zucker nicht von allein aus dem Darm in die Blut­
bahn und zu den Zellen wandern kann, braucht er die­
se kleinen Helfer. In der Darmschleimhaut befinden
sich mehrere solcher Helfer, sodass der Zucker dorthin
gelangt, wo er als Energiestoff gebraucht wird.
GLUT5 kann dauerhaft oder nur zeitweise, ganz oder
nur teilweise funktionslos sein. Was daraus folgt, ist,
dass Fruktose nur unzureichend in die Blutbahn und
somit in die Zellen aufgenommen werden kann. Die
gesamte Fruktose sammelt sich im Dünndarm an und
wird mit dem Nahrungsbrei weiter in den Dickdarm
befördert. Die Dickdarmflora besteht aus anaeroben
Bakterien, die den zusätzlichen Zucker sofort vergä­
ren. Dies führt dann zu einer Ansammlung der Abfall­
stoffe dieser Bakterien und in weiterer Folge auch zu
einer Bakterienvermehrung. Die Abfallstoffe aus dem
Bakterienstoffwechsel sind Wasserstoff, Kohlenstoff­
dioxid, Methan und kurzkettige Fettsäuren.
Was daraus folgt, sind die typischen Symptome
und Beschwerden des Reizdarmsyndroms:
→Blähungen
→ Druck- und Völlegefühl
→Bauchschmerzen, die vor allem im Unterbauch
auftreten
→Krämpfe
→Durchfall
→Verstopfungen
Studien einer österreichischen Arbeitsgruppe (vgl.
Ledochowski 2001) haben einen Zusammenhang
zwischen Fruktosemalabsorption und Depressionen
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bei Frauen beschrieben. Für die Testung wurden den
PatientInnen allerdings 50 g Fruktose verabreicht –
und nicht wie üblich 25 g. Da sind verstärkte Sympto­
me nicht verwunderlich. Da die Ergebnisse auch noch
nicht von anderen Gruppen bestätigt wurden, sollte
diese Theorie nicht allzu ernst genommen werden.
Wegen der ständigen Belastungen durch die Verdau­
ungsbeschwerden kann es allerdings sein, dass die
Betroffenen zusätzlich zeitweise Erscheinungen von
Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie Stimmungs­
schwankungen haben.
Der Schweregrad der Beschwerden hängt also auch
ab von:
→→der Menge der verzehrten Fruktose,
→→der Beschaffenheit der Darmflora,
→→dem gleichzeitigen Verzehr von anderen Lebens­
mitteln, die die Symptome entweder verbessern
oder verschlechtern können, z. B. verschlechtert
Sorbit die Symptome, Glukose verbessert sie.
Da Fruktose nicht zu einer Blutzuckererhöhung führt,
wird sie häufig in diätetischen Lebensmitteln einge­
setzt. Vorsicht also vor versteckten Fruktosequellen!
Wie kann man Fruktosemalabsorption
diagnostizieren?
Meist haben die Betroffenen bereits über einen ge­
raumen Zeitraum die typischen Beschwerden eines
Reizdarmsyndroms. Nicht selten haben sie schon
einige Ärztinnen oder Ärzte aufgesucht, bis entwe­
der die Ärztin bzw. der Arzt oder auch Familienan­
gehörige, Freundinnen bzw. Freunde oder Bekannte
eine Vermutung hinsichtlich einer Fruktoseunver­
träglichkeit abgeben. Die Diagnose erfolgt anfangs
meist über einen Selbsttest. Dieser besteht aus ei­
ner mehrtägigen streng fruktosearmen Ernährung,
also ohne Produkte, die Fruchtzucker enthalten
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(Achtung vor versteckten Quellen!). Verschwinden in
dieser Zeit die typischen Beschwerden, spricht das
für eine Fruktosemalabsorption. Ein Selbsttest kann
aber auch bedeuten, dass die oder der Betroffene
verschiedene Lebensmittel mit enthaltenem Frucht­
zucker zu sich nimmt und dann beobachtet, welche
Symptome und in welcher Stärke diese auftreten.
Die sichere Variante aber ist, einen Fruktosebelastungstest durchführen zu lassen.
Wie funktioniert ein Fruktosebelastungstest?
Für die Diagnose wird ein H2-Atemtest durchgeführt,
bei dem ein Gerät – ähnlich der Alkoholtestung durch
die Polizei – die Menge an abgeatmeten Wasserstoff
in der Ausatemluft misst. Die Testperson muss nüch­
tern zum Test kommen, wo zu Beginn gleich die erste
Messung erfolgt. Danach trinkt sie 25 g Fruchtzucker,
in Tee oder warmem Wasser aufgelöst. Anschließend
wird in Abständen von einer halben Stunde gemes­
sen. Steigen die Gase nach drei Stunden über einen
Wert von 20 ppm an, folgt daraus die Diagnose Frukto­
semalabsorption bzw. Fruchtzuckerunverträglichkeit.
„ppm“ bedeutet „parts per million“ und ist die Ein­
heit, in der der Wasserstoffgehalt in der Atemluft ge­
messen wird. 10 ppm beispielsweise bezeichnet eine
Menge von 0,001 % Wasserstoffgehalt im Atem.
Bei der Testung sollten Sie sich am besten einen
Tag freinehmen und sicherstellen, dass eine Toilette
in Reichweite liegt, denn es kann zu schlagartigen
Durchfällen kommen.
Wie kann man Fruktosemalabsorption
behandeln?
Heilen kann man die Fruktosemalabsorption derzeit
noch nicht. Somit bleibt den Betroffenen nur die Vermeidung der fruktosehältigen Produkte. Besondere
Vorsicht ist bei den versteckten Quellen geboten.
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Nicht nur Fruktose, sondern auch Sorbit (E 420), Mannit
(E 421), Isomalt (E 953) und Maltit (E 965) sollten ver­
mieden werden.
Glukose, Dextrose und Traubenzucker erleichtern die
Aufnahme von Fruktose aus der Nahrung. So können
beispielsweise Äpfel in Kompottform, mit Traubenzu­
cker gesüßt, besser verdaut werden als im Rohzustand.
Vorsicht: Für Diabe­
tikerInnen ist Trau­
benzucker nicht ge­
eignet!
In Apotheken werden Präparate verkauft, die den
Fruchtzucker durch das Enzym Xylose-Isomerase in
Traubenzucker umwandeln sollen. Zur Wirksamkeit
dieser Produkte stehen allerdings noch Studien aus.
Sollte eine Diät keine Besserung der Symptome zei­
gen, steckt dahinter vermutlich noch eine andere Un­
verträglichkeit, die es abzuklären gilt.
Bei der Aufnahme von Fruktose gilt generell: „Do­
sis venenum facit.“ Das ist lateinisch und bedeutet:
„Die Dosis macht das Gift.“ Das wusste schon Para­
celsus (1538). Was damit gemeint ist: Oft vertragen
die Betroffenen kleine Mengen an Fruchtzucker und
entwickeln erst ab einer bestimmten Schwellendosis
die Unterverträglichkeitssymptome. Es ist deshalb
ratsam, im Selbsttest die maximal
tolerierbare Grenze herauszufinden.
Hilfreich ist ebenfalls, kleine Mengen
über den Tag verteilt zu verzehren
und nicht alles auf einmal.
Keine Angst!
Fruktosemalabsorption ist keine
schwerwiegende Erkrankung. Auch
wenn Sie einmal Ihre Diät nicht ein­
halten können oder wollen, wird das
keine nachhaltigen Schäden verur­
sachen. Die Blähungen sind durch­
aus unangenehm, haben aber keine
gesundheitlichen Konsequenzen für
den Organismus.
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Fruktosemalabsorption im Überblick
Nicht zu verwechseln ist die Fruktosemalabsorption mit

→ angeborener Fruktoseintoleranz
→Laktoseintoleranz
→Histaminintoleranz (Unverträglichkeit von stark gereiften Lebensmitteln,
wie etwa Käse, Salami, Wein etc.)
→Nahrungsmittelallergien
Symptome

→Krämpfe
→Durchfall
→Verstopfung
→Blähungen
→ Druck- und Völlegefühl
→Bauchschmerzen
→Müdigkeit
→Abgeschlagenheit
→Stimmungsschwankungen
Diagnosemöglichkeiten
Ž
→Selbsttest
→ Fruktosebelastungstest = Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)
Therapiemöglichkeiten

→ fruktosearme Ernährung
→ individuelle Austestung, was und wie viel man ohne Beschwerden verträgt
→Erleichterung der Verdauung durch die gemeinsame Aufnahme mit Trauben­
zucker (Glukose)
→Meiden von Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit (E 420), Mannit (E 421),
Isomalt (E 953) und Maltit (E 965)
→gleichzeitige Einnahme von Enzymkapseln mit dem Enzym Xylose-Isomerase
(Achtung: keine absolute Garantie für Wirkung!)
→falls keine Therapie anschlägt: andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten/
-allergien ausschließen!
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ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN
BEI FRUKTOSEMALABSORPTION
Fruktosemalabsorption, auch intestinale Fruktoseinto­
leranz genannt, ist keine Krankheit oder Allergie, son­
dern eine Verdauungsstörung.
Medizinisch gilt die Fruktosemalabsorption als
harmlos. Fruktose oder Fruchtzucker kann bei dieser
Verdauungsstörung im Dünndarm nicht in größeren
Mengen aufgenommen werden. Fruktose gelangt
dabei vermehrt in den Dickdarm und verursacht dort
Verdauungsstörungen.
Sekundäre Ursache für eine Fruktosemalabsorption
können auch Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt,
wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen
oder eine unbehandelte Zöliakie (Glutenunverträg­
lichkeit), sein. Zöliakie ist eine Überempfindlichkeit
gegen Gluten, das Klebereiweiß in vielen Getreide­
sorten.
Ursachen
Die genauen Ursachen einer Fruktosemalabsorption
sind weitgehend unklar.
Diese Verdauungsstörung nach einer größeren Auf­
nahme von fruktosehältigen Nahrungsmitteln, wie
z. B. Apfelsaft, war aber schon immer bekannt.
Es scheint so, als würden immer mehr Menschen
fruktosehältige Lebensmittel nicht vertragen. Ein
Grund dafür könnte sein, dass in den letzten Jahren
Fruktose in isolierter Form oder als Fruktosesirup
immer mehr Lebensmitteln zugesetzt wird. Dadurch
wird vermehrt Fruktose aufgenommen und es kann
zu Unverträglichkeiten kommen.
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Auch wurde beobachtet, dass eine Fruktosemalab­
sorption vermehrt nach akuten Darminfekten oder
Helicobacter-Infektionen auftritt. Helicobacter py­
lori ist ein Bakterium, das den Darm besiedeln und
dort zu einer chronischen Magenschleimhautinfek­
tion (= Gastritis) führen kann. Auch die Zusammen­
setzung der Darmflora, Einnahme von Antibiotika,
Stress und hormonelle Schwankungen können eine
Rolle spielen.
Fruktosemalabsorption versus angeborene
hereditäre Fruktoseintoleranz
Eine Fruktosemalabsorption darf nicht mit einer hereditären (erblichen) Fruktoseintoleranz verwechselt
werden, die auf einem angeborenen Enzymdefekt be­
ruht, fast immer bereits im Säuglingsalter diagnosti­
ziert wird und sehr selten vorkommt.
Symptome
Die Hauptsymptome der Fruktosemalabsorption sind
starke Blähungen, Bauchschmerzen, Darmkrämpfe
und manchmal auch Durchfall.
Die Intensität der Beschwerden hängt in erster Linie von der Menge des verzehrten Fruchtzuckers ab.
Auch die Kombination mit anderen Lebensmitteln
oder Nahrungsbestandteilen (z. B. Zuckeraus­
tauschstoffe, blähende Lebensmittel) kann die Be­
schwerden verstärken. Die Beschwerden treten nicht
sofort nach Nahrungsaufnahme, sondern erst ca.
30–90 Min. danach auf.
Diagnose
Die Diagnose einer Fruktosemalabsorption wird in
der Regel durch einen H2-Atemtest gestellt. Wenn zu
große Mengen an Fruktose bei diesem Test verab­
reicht werden, kann das Testergebnis verfälscht sein.
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In der Regel wird der Test bei Erwachsenen mit 25 g
Fruktose und bei Kindern mit 1 g Fruktose/kg Körper­
gewicht durchgeführt.
Wichtig ist auch, dass 1–2 Tage vor dem Test keine
fruktosehältigen Nahrungsmittel oder stark blähen­
den Lebensmittel gegessen werden sollten, um ein
verwertbares Testergebnis zu erhalten.
Alle anderen Untersuchungen oder alternative Aus­
testungen zur Ermittlung einer Fruktosemalabsorpti­
on sind nicht aussagekräftig.
Individuelle Ernährungstherapie
Wenn ein positives Testergebnis samt Symptomen
vorliegt, sollten alle Nahrungsmittel, die große Men­
gen an Fruktose und Zuckeraustauschstoffen ent­
halten, in kleineren Mengen gegessen bzw., wenn
notwendig, gemieden werden.
Es kann erst zu Beschwerden kommen, wenn die per­
sönliche Obergrenze überschritten ist. Deshalb gibt
es bei einer Fruktosemalabsorption keine allgemei­
nen Ernährungsempfehlungen.
Für Personen, die trotz positiven Testergebnisses
keine Beschwerden haben, ist keine Einschränkung
von bestimmten Lebensmitteln notwendig.
Welche Lebensmittel in welchen Mengen gut vertragen
werden, muss jede
bzw. jeder individuell ­aus­testen.
Es wird empfohlen, die Ernährungstherapie
in zwei Schritten durchzuführen:
Zeitlich begrenzte, streng fruktosearme Kost:

In dieser Phase sollten für zwei Wochen alle frukto­
sehältigen Lebensmittel und Zuckeraustauschstoffe
gemieden werden.
Falls sich die Verdauungsstörungen in dieser Zeit nicht
bessern, könnte auch eine andere Erkrankung die Ur­
sache sein. Eine weitere ärztliche Abklärung ist dann
empfehlenswert.
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Fruktosearme Langzeiternährung:

Nach den ersten zwei Wochen sollte man individuell austesten, welche Lebensmittel ohne große Be­
schwerden vertragen werden. Dazu sollten die ein­
zelnen Lebensmittel in kleiner Menge der Reihe nach
wieder eingeführt werden.
Bei den meisten Personen genügt bereits das Redu­
zieren der Menge von Fruchtsäften und Obst im tägli­
chen Speiseplan.
Im Laufe der Zeit kann sich die Verträglichkeit von be­
stimmten Lebensmitteln auch wieder verbessern. Pro­
bieren Sie es einfach aus.
Übersichten zum Fruktosegehalt
von Lebensmitteln im Internet
Es kursieren unzählige unterschiedliche Tabellen
von Fruktosegehalten im Internet. Doch es gibt keine
Lebensmittel, die generell weggelassen werden soll­
ten. Die Verträglichkeit der einzelnen Lebensmittel
muss vielmehr individuell ausgetestet werden. Die
verschiedensten Tabellen, die man vor allem im In­
ternet findet, sind daher nicht aussagekräftig.
Der Fruktosegehalt von Lebensmitteln hängt von un­
terschiedlichen Faktoren ab:
→→Herkunft oder Anbaugebiet
→→Reifegrad
→→Sorte bzw. Züchtung
→→Verarbeitung
→→Zubereitung
Bei den Angaben in den verschiedenen Listen han­
delt es sich daher nur um Richtwerte und nicht um
den tatsächlichen Fruktosegehalt des Lebensmit­
tels, das Sie gerade essen möchten. Deshalb finden
Sie in diesem Buch keine Tabelle mit den Fruktose­
gehalten der einzelnen Lebensmittel und auch keine
Glukose- und Sorbittabellen.
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Eine streng fruktosefreie Dauer­
ernährung und einseitige Diäten wer­
den nicht empfohlen, da es dadurch
zu verschiedenen Nährstoffmängeln
kommen kann.
Es sollten alle Lebensmittel gegessen
werden, die gut vertragen werden.
Leider gibt es für Fruktosemalabsorp­
tion sehr viele falsche Ernährungsund Diätempfehlungen, die beson­
ders im Internet verbreitet werden.
Es ist sehr empfehlenswert, nach
einem positiven Testergebnis eine
professionelle Ernährungsberatung
durch eine Diätologin bzw. einen
Diätologen in Anspruch zu nehmen.
Außerdem kommt es nach derzeitigem Stand der
Wissenschaft zu keinen Folgeschäden, wenn die
fruktosearme Ernährung nicht eingehalten wird.
Auch Menschen ohne Fruktosemalabsorption, die eine
intakte Dünndarmfunktion haben, können Fruchtzu­
cker und auch Zuckeraustauschstoffe nur in begrenz­
ten Mengen aufnehmen.
Was ist Fruchtzucker bzw. Fruktose?
Fruchtzucker ist ein Einfachzucker und gehört zur
Nährstoffgruppe der Kohlenhydrate. Fruchtzucker
kommt in natürlicher Form, wie sein Name schon
aussagt, in erster Linie in Früchten, Obst, im Honig
und im Haushaltszucker vor.
Fruchtzucker wird aber auch als Zuckeraustauschstoff in Fertigprodukten und Getränken verwendet.
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Fruktosehaltige Lebensmittel
Folgende Lebensmittel enthalten Fruchtzucker bzw.
Fruktose:
→→Obst- und Fruchtsäfte, z. B. Apfelsaft, Birnensaft,
Orangensaft, Multivitaminsäfte, Obst-Smoothies,
Fruchtmolkegetränke, Eistee, Getränke mit Frucht­
zuckerzusatz, Diätlimonaden.
In den USA wird fast allen Fruchtsaftgetränken und
Limonaden ein sogenannter „High Fructose Corn
Syrup“ zugesetzt, der einen sehr hohen Fruchtzu­
ckergehalt aufweist.
→→Dicksäfte, wie Apfel- und Birnendicksaft, Apfel­
kraut oder Traubensüße, können je nach Herstel­
lung auch größere Mengen an Fruktose enthalten
und sollten daher nur in kleinen Mengen verwen­
det werden.
→→Frisches Obst: Äpfel, Birnen oder Zwetschken/
Pflaumen werden von vielen Personen am schlech­
testen vertragen. Es gibt aber auch gut verträgliche
Obstsorten, z. B. Bananen, Beerenfrüchte oder Zi­
trusfrüchte. Das sollte man individuell austesten.
→→ Dörrobst oder Trockenfrüchte wie Dörr­zwetschken/
-pflaumen, Feigen, Datteln, Marillen/Aprikosen,
getrocknete Äpfel usw. enthalten eine größere
Menge an Fruchtzucker.
Früchtetee aus getrocknetem Obst ist ebenfalls
schlechter verträglich.
→→Honig enthält mehr Fruchtzucker als Traubenzu­
cker, wird aber in kleinen Mengen meistens ver­
tragen, z. B. 1 TL Honig auf ein Butterbrot.
→→Agavensirup besteht aus Fruchtzucker und Trau­
benzucker, wobei der Fruchtzuckeranteil überwiegt.
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→→Topinambursirup hat einen sehr hohen Anteil an
Fruchtzucker und Inulin.
→→Haushaltszucker oder Saccharose: Haushaltszu­
cker ist ein Zweifachzucker, der aus einem Teil
Traubenzucker und einem Teil Fruchtzucker be­
steht. Da der Traubenzucker die Verträglichkeit
von Fruchtzucker verbessern kann, wird auch der
Haushaltszucker gut vertragen.
Fertigprodukte und Diätprodukte
Fruktose bzw. Fruchtzucker wird auch als Zuckeraus­
tauschstoff eingesetzt.
Einige Fertigprodukte wie Süßigkeiten, Speiseeis,
Marmeladen/Konfitüren etc. und auch spezielle Pro­
dukte für DiabetikerInnen können ebenfalls Fruktose
enthalten.
Auch Getränken, z. B. Mineralwasser mit Geschmack,
Erfrischungsgetränken oder Eistee, wird öfters iso­
lierter Fruchtzucker oder Fruktosesirup zugesetzt.
Sie erkennen das an den Zutatenlisten der Lebens­
mittel- und Getränkeverpackungen.
Zutaten, die in der Zutatenliste zum Schluss aufschei­
nen, sind nur in geringen Mengen enthalten und wer­
den fast immer vertragen.
Beachten Sie auch die Hinweise wie „zuckerfrei“, „zu­
ckerreduziert“ oder „ohne Zuckerzusatz“ auf den Le­
bensmittelverpackungen. Das bezieht sich nur auf den
Haushaltszucker. Hier kann trotzdem Fruchtzucker
enthalten sein. Lesen Sie die Zutatenlisten.
Hinter folgenden Begriffen kann sich auch
Fruchtzucker oder Fruktose verstecken:
„High fructose corn syrup“, Fruktosesirup, FruktoseGlukose-Sirup (enthält mehr Fruktose als GlukoseFruktose-Sirup), Oligofruktose, Inulin
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