Fall 12 Der Assistent A gerät beim Surfen im Internet zufällig auf die

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Lehrstuhl für Bürgerliches Recht,
Handels- und Wirtschaftsrecht
Prof. Dr. Jens-Hinrich Binder, LL.M.
Wiss. Ang. Stefanie Hart
Fallbesprechung Zivilrecht I WS 2013/14
Fall 12
Der Assistent A gerät beim Surfen im Internet zufällig auf die Homepage
einer juristischen Versandbuchhandlung (V). Dort findet er ein Angebot
über die komplette Rechtsprechungssammlung des Europäischen
Gerichtshofes (EuGH) für 1.950 €. Begeistert schickt er daher eine E-Mail
und bestellt alle ca. 300 Bände „unter Bezugnahme auf Ihre Homepage“. V
mailt zurück, er freue sich über seinen neuen Kunden, die Lieferung werde
bald erfolgen. Als V die Lieferung fertig machen will, stellt er fest, dass die
Sammlung tatsächlich 3.000 € kostet. Wie sich herausstellt, hatte ein
Angestellter bei der Bearbeitung der Netz-Seite versehentlich den falschen
Preis eingegeben. V stellt A daher vor die Wahl, entweder 3.000 € zu
zahlen oder den Vertrag auf sich beruhen zu lassen.
Kann A dennoch Lieferung der Rechtsprechungssammlung für 1.950 €
verlangen?
Fall 13
Der aus Wien stammende Student A sucht nach einer Besichtigung von
Bamberg ein Cafe auf. Auf einem Tisch sieht er ein Schild stehen, auf dem
neben dem Werbeaufdruck „Kloster-Bräu-Bamberg“ zu lesen ist:
„Schwärzla- Seidla: 2,20 €“. Da er glaubt, es handle sich hierbei um ein
spezielles Kaffeegetränk, bestellt er ein Seidla. Zu seiner Überraschung
wird ihm ein halber Liter dunkles Bier serviert.
Kann der Wirt W Bezahlung verlangen?
Fall 14
G will bei dem Hotelier H kurzfristig für vier Personen zwei Doppelzimmer
von Karfreitag bis Ostermontag bestellen. Er verschreibt sich jedoch, so
dass er für vier Personen vier Doppelzimmer bestellt. Als G bei H am
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Handels- und Wirtschaftsrecht
Prof. Dr. Jens-Hinrich Binder, LL.M.
Wiss. Ang. Stefanie Hart
Fallbesprechung Zivilrecht I WS 2013/14
Karfreitag eintrifft, erfährt er von seinem Missgeschick. H erklärt ihm, dass
er die Bezahlung der vier Doppelzimmer verlange, da er wegen der
Buchung des G andere potentielle Gäste habe abweisen müssen. G erklärt,
dass er nur für zwei Doppelzimmer bezahlen werde.
Was kann H von G verlangen?
Fall 15
M kauft bei V Wäsche. Sie erzählt, dass sie die Wäsche ihrer Tochter zur
bevorstehenden Hochzeit schenken möchte. Nachdem sich die Hochzeit
der Tochter zerschlagen hat, will M den Kauf der Wäsche rückgängig
machen.
Ist dies möglich?
Fall 16
K verkauft dem Antiquitätenhändler A aus dem Nachlass seines Onkels für
1.800 € ein Altarblatt, hergestellt von einem Mitglied der Malschule der sog.
Praeraffaeliten. Später stellt sich heraus, dass die Darstellung eine
Übermalung war und sich darunter ein weitaus wertvolleres Bild des hl.
Sebastian aus dem 13. Jahrhundert verbirgt.
Kann K anfechten?
Abwandlung
Nach dem Verkauf stellt K fest, dass sein Onkel das Altarblatt für 3.000 €
gekauft hatte. Da ihm der mit A vereinbarte Preis zu niedrig erscheint,
möchte er von dem Kaufvertrag loskommen.
Ist das möglich?
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